Viele ledige Väter unehelicher Kinder kennen bestimmt auch dieses Problem:
Man(n) geht jeden Tag arbeiten um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Da gibt es eine Verpflichtung, die einen veranlasst jeden Monat einen Teil seines Geldes in Form von Alimente zu bezahlen. So weit so gut. Allerdings frage ich mich, wo ist da eigentlich die Gerechtigkeit.
Ich schildere hier mal meine Situation, die ich bereits auch mit einem Bundestagsabgeordneten besprochen habe, der aufgrund seiner Erkenntnis ein sehr offenes Ohr für mich hatte.
Ich habe einen Sohn, der da ist 12 Jahre alt – ich habe ihn seit 11 Jahren nicht gesehen; dies wiederum ist eine lange Geschichte, die nicht hier her gehört. Aber: seit 12 Jahren zahle ich brav jeden Monat meine Alimente. Ich bin Single, somit in einer schlechten Lohnsteuerklasse und zahle momentan 305,-- € monatlich. Wieder so weit, wieder so gut.
Ich, als unehelicher Vater finde es eine bodenlose Unverschämtheit, dass nur ich meine wirtschaftliche Situation darlegen muß, an der dann der Unterhalt bemessen wird. Die Kindesmutter ist seit ca. 10 Jahren mit einem Mann verheiratet und wie ich über drei Ecken erfahren habe arbeitet er Vollzeit und sie den halben Tag.
In meinen Augen wächst das Kind in einer intakten „Wirtschaftsgemeinschaft“ auf, d.h. es kann mir keiner erzählen, dass das Kind nicht von den Einnahmen beider Arbeitnehmer wirtschaftlich bevorteilt ist und dessen Lebensunterhalt zur Hälfte mit meinen 305 € bestritten wird.
Wo bitteschön ist denn hier die Gerechtigkeit, wenn ein Kind so aufwächst, dass es gegenüber dem ledigen Alimentezahler mehr Vorteile hat durch die verdienenden Eltern ?!? Es geht hier nicht darum, dass ich nichts bezahlen will, es geht darum, dass die Bemessung nicht gerecht ist. Eigentlich müsste die „Wirtschaftsgemeinschaft“ ebenso ihre finanziellen Gegebenheiten offen darlegen und dann sollte ein angepasster Satz aus Verdienst des leiblichen Vaters und den wirtschaftlichen Lebensumständen des Kindes geschaffen werden.
Beispiel:
Angenommen, die liebe Kindesmutter hat einen reichen Mann geheiratet, der im Monat einige Tausend Euro nach Hause bringt. Ich jedoch zahle immer die gleichen Alimente. Verdiene ich aber mehr, ist das Jugendamt eine Woche später da und gleicht den Unterhalt an. Wo bitte ist denn da die Gerechtigkeit, dachte wir sind immer alle gleich vor dem Gesetz…. Ein Irrglaube.
Wäre es nicht fair, Väter zu entlasten, wenn deren uneheliche Kinder in einer gesunden wirtschaftlichen Umgebung aufwachsen??? Naja, immerhin können die drei dann auf meine Kosten zweimal im Jahr in Urlaub fliegen – Toll. Denn nötig hätten die mein Geld ja wahrscheinlich nicht gerade !
Ich habe schon einige Väter mit ähnlichen Gedanken kennengelernt und wir wollen was verändern, eine Initiative – wenn es sein muß bis vor den Bundesgerichtshof. Gerne brauchen wir noch Zuspruch gegen diese maßlose Ungerechtigkeit. Wer sich uns anschließen möchte, meldet sich bitte per eMail.
Wenn ich heute Kanzler wär, käm die D-Mark wieder her!
Aber es ist doch Dein Sohn...
Über diesen Beitrag muss ich erst mal 'ne Runde grübeln. Vielleicht fällt mir morgen etwas ein, das nicht arg so gehässig ist, wie das, was momentan in meinem Kopf herum schwirrt.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo fivemiles!
Versuche grad ganz verzweifelt meine Gedanken bzgl. Deines Postings zu ordnen. RomyH hat recht, es wird immer Dein Sohn sein und bleiben.
Was mir auffällt ist, das Du nicht näher begründen möchtest, warum Du Deinen Filius seit 11 Jahren nicht mehr gesehen hast. Ich bin noch nicht lange in diesem Forum, aber lange genug, um zu begreifen, daß man hier alles loswerden kann, auch wenn es für einen selber unangenehm ist, und man einige heftige Postings einstecken muß! :redhead: Also, Butter bei die Fische, dann auch komplett raus damit !!!
Ist so, Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, alter Schnack, aber immer gern genommen.
War jetzt ganz spontan, fällt mir bestimmt irgendwann noch mehr zu ein...!
Bis dann erstmal
Eure Maus
geht nicht, gibt's nicht !!!
Hey, wer lesen kann ist schwer im Vorteil. Ich habe nicht gesagt, daß ich nicht zahlen will, sondern es muß die Ungerechtigkeit aufhören alleinstehende selbstverdienende Väter in gleicher Höhe mit Unterhalt zu belasten, obwohl das Kind bei zwei "Arbeitnehmern" wirtschaftlich gesund aufwächst, die zudem verheiratet sind. :phantom: Aus diesem Grund sollten die auch ihre wirtschaftliche Situation offenlegen, und danach ein Unterhaltssatz berechnet werden. Das wäre richtig!
Und das hat nichts damit zu tun, dass es mein Sohn bleibt, sondern die Abzocke aufhören muß. Zum Wohle des Kindes...... (im wirtschaftlichen Sinne, so heißt es doch so schön) Für mein wirtschaftliches Wohl interessiert sich in diesem Moment auch keiner.
Wenn ich heute Kanzler wär, käm die D-Mark wieder her!
Hi fivemiles!
Deine Gedanken kann ich durchaus verstehen und in gewisser Weise auch mit Dir teilen.
Ich finde es sehr traurig, das man gemäß deutschem Rechten so pauschal abgehakt wird.
Ab jetzt Unterhaltszahler mit Betrag X zu zahlen.
Gerecht oder ungerecht, darüber kann diskutiert werden. In Fall X gerecht, in Fall Y ungerecht.
Um dem einen etwas zu geben, muß ich dem anderen etwas nehmen. Jetzt mach da mal etwas daraus.
Im Grunde sollte jeder Fall individuell zu betrachtet werden. Aber nein, der Einfachheit halber, wird man über einen Kamm geschoren und bekommt einen Betrag X auf die Backe geklebt. Weiterhin besteht die Verpflichtung einen Titel anfertigen zu lassen. Ein Titel ist im Grunde eine Verurteilung, verurteilt wird man gegebenenfalls bei sträflichen Verhalten.
Schande über mein Haupt! Und wehe Du zahlst nicht Freundchen! Rechte ? PFLICHTEN!
Die Unterhaltsbemessung sollte in der Tat auf Gegenseitigkeit beruhen. Beide Einkommen sollten in diese Bemessung einfließen um einen Betrag X zu ermitteln. Das Einkommen des neuen Partners (evtl. Stiefvaters), darf dabei nicht Berücksichtigt werden, denn für Dein Kind muß dieser nicht aufkommen. Lediglich die Kosten für eine gemeinschaftliche Haushaltsführung, sollte als Einkommen gewertet werden. Darüber hinaus müßten auch weitere Umstände integriert werden, z.B. regelmäßiger Kontakt zum Kind usw. Ich weiß das hört sich alles sehr aufwendig und kompliziert an.
Wie will man also eine Gerechtigkeit schaffen? Es ist unerreichbar, man käme durch gewisse Änderungen aber schon nah dran! Fakt ist, ein Unterhaltszahler ist in vielen Punkten nicht gleichgesetzt und oftmals stark benachteiligt. In vielen Fällen wird sogar dessen Menschenrechte verletzt.
Lassen wir doch aber mal die Gesetze beiseite! Vergessen wir doch mal diesen Schnickschnack!
Ich zahle für meine Kiddys 556 Euro im Monat. Allein dieser Betrag ist schon schwer zu verschmerzen. Ich habe einen intensiven Kontakt zu meinen Jungs! Die Hälfte des Monats verbringen die Kids bei mir. Und glaubt mir, das kostet mich einiges! Warum mache ich das?
Einfach weil ich Vater bin und mich dieser Verantwortung nicht entziehen kann. Noch viel mehr, ich bin genauso dafür verantwortlich, die Kids bis sie Flügge werden zu begleiten. Aber noch viel mehr, ich Liebe meine Kinder. Sie hat einen neuen Lebensgefährten, geht selbst auch arbeiten, erhält Kindesunterhalt und Kindergeld und spart Geld ein, da ich die Kinder hälftig im Monat betreue!
Ich bin über die Situation frustriert und würde am liebsten die deutsche Familienpolitik mit Füßen treten. Ich kann es aber nicht ändern und versuche mit der Situation zurecht zu kommen. Ich kämpfe weiter und werde nicht loslassen. Du, Ich will Dir jetzt nicht zu Nahe treten aber im Grunde, wenn wir beide uns vergleichen, wirst Du noch belohnt!
mfg Ombre
Hi Fivemiles,
ehrlich gesagt kann ich Deiner Vorstellung nicht folgen, gib doch mal mehrere Berechnungsbeispiele nach den Kriterien: armer Vater/reiche Wirtschaftsgemeinschaft oder reicher Vater/arme Wirtschaftsgemeinschaft.
Bei letzterem müßte der reiche Vater, um Deine Forderungen ganzheitlich umzusetzen, ja dem leiblichen Sohn und auch dessen Wirtschaftsgemeinschaft eine Art Millionärsleben finanzieren. Denn immerhin verlangst Du in Deinem Falle ja auch, dass die Wirtschaftsgemeinschaft aufgrund des besseren Verdienstes Dein Kind mitfinanziert und Dich entlastet. Ergo müßte das auch umgekehrt gelten.
sondern es muß die Ungerechtigkeit aufhören alleinstehende selbstverdienende Väter in gleicher Höhe mit Unterhalt zu belasten
in gleicher Höhe wie wen ?
Robina
Ich erkläre meine Gedanken aus einer mittelneutralen Sicht heraus:
Der Betreuungselternteil steht sich selbst finanziell gut und hat gut situiert, wie man so schön sagt, geheiratet. Damit ist das Mittel "Geld" in vernünftiger Form vorhanden und steht der Neu-Familie zur Verfügung. Du mokierst dich, trotz dieser Situation an dein Kind Unterhalt zahlen zu müssen und dadurch selbst weniger vom Mittel "Geld" zur Verfügung zu haben. Erschwerend kommt bei dir individuell hinzu, du hast dein Kind seit 11 Jahren nicht gesehen (zu Letzterem hätte ich noch gern ein Statement von dir zum Grund).
Du beklagst also die Mittelungleichverteilung.
Nehmen wir mal an, der neue Ehemann ist Lehrer in Mathematik, Biologie und Sport. Du selbst hast, rein fiktiv, erfolgreich die Realschule mit anschließender Ausbildung hinter dich gebracht. Das Mittel "Wissen" steht also auf seiten des neuen Ehemannes. Deiner Argumentation zur Folge müsstest du von der Unterstützung in schulischen Belangen staatlicherseits "befreit" werden.
Noch überspitzter: Der neue Ehemann ist Diplom-Psychologe, Schwerpunkt Kinder, also prädistiniert zur Kindeserziehung und -anleitung. Nach deiner Argumentation hat er mehr vom Mittel "Erziehungskompetenz" und du hast dich komplett der Erziehung des Kindes fern zu halten. Wirst statt zum Zahlpapa zum Spielplatz- und McDonalds-Papa degradiert.
Du merkst worauf ich hinaus will?!
Du klagst eine Mittelungleichverteilung an und garnierst es noch mit dem Hinweis, dein Kind seit 11 Jahren nicht gesehen zu haben. Für mich bist du über die Trennung von der KM noch nicht hinweg und zergehst in Missgunst, Neid und falscher Aufgabensicht.
Die Argumentation von Ombre hat einen gewissen Charme, muss ich ja zugeben, reduziert hingegen die elterliche Verantwortung auf den Kindesunterhalt. Und ist es nicht genau das, was wir den Umgangsboykotteusen/Umgangsboykotteuren und manipulierenden Betreuungseltern anlasten - die Reduktion auf das Finanzielle, die ausschließche Sicht von finanziellen Pflichten.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
@ deep
Deine Beispiele finde ich einfach genial und treffend :luxhello:
Biga
[Editiert am 23/9/2004 von biga]
@ ombre
endlich! Es hat jemand verstanden! Denn es geht nicht um nichts zahlen, sondern um die Bewertung der gesamten Umstände, die das Kind umgeben, also auch die wirtschaftlichen - und nur die zählen beim Jugendamt. Aber Dein Fall hört sich auch nicht so toll an. Wir haben noch Platz auf unserer Unterschriftenliste 😉
@ deep
Sorry, Deine Beispiele sind rein wirtschaftlich gesehen in keiner Weise nachvollziehbar. Denn wäre die Kindsmutter Sozialhilfeempfängerin, so würde ich genauso viel an Alimente bezahlen wie jetzt. Allerdings ist das im Gegenteil der Fall, aber ich zahle trotzdem das Gleiche! Merkste was ? Das ist nicht gerecht, oder ? Ich plädiere für eine finanzielle Entlastung der Alimenteverpflichteten, wenn die wirtschaftlichen Umstände im Einzelnen dafür sprechen oder auch dagegen. Darum fordere ich die wirtschaftliche Offenlegung derer Personen bzw. Eheleute, bei denen das Kind wirtschaftlich versorgt wird - und da gilt es je nach Umfang den Einzelverdiener entgegen den Doppelverdienern zu entlasten.
Die Äußerung von Degradierung oder Spielplatzpapas.... also die sind am Thema vorbei.
Ich werde doch auch an meinem Verdienst bemessen wieviel ich zahlen muß, also muß auch die andere Seite derselben Bemessung zugeführt werden, um den wirklichen wirtschaftlichen Bedarf des Kindes auch nach dessen Einkommen zu steuern.
So schwer zu verstehen ?
;(
Wenn ich heute Kanzler wär, käm die D-Mark wieder her!
@ Robina
les noch mal um was es mir eigentlich geht. Denke Du hast da was nicht mitgekriegt :redhead:
Nix für ungut, so hat halt jeder seine Meinung.
Wenn ich heute Kanzler wär, käm die D-Mark wieder her!
Hallo fivemiles,
deine Sichtweise und Argumentation verstehe ich und habe sie in einem anderen Bereich angewandt . Du stellt auf die Leistungsfähigkeit und Vergleichbarkeit ab. Nichts anderes ist in meinen Beispielen enthalten. Nur: Es ist nicht deine Meinung.
Zudem vermisse ich (noch immer) deine Darstellung, warum du seit 11 Jahren dein Kind nicht gesehen hast. Ich vermute, daraus ließe sich einiges ableiten.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hi Fivemiles,
les noch mal um was es mir eigentlich geht. Denke Du hast da was nicht mitgekriegt
Nee, nee, ich hab Dich schon verstanden - und Du, denke ich, mich auch, denn sonst hättest Du ja geantwortet.
Es ist doch so, dass Du als zahlender Vater von der besser gestellten Wirtschaftsgemeinschaft profitieren willst - weniger Unterhalt zahlen möchtest, weil Deine Ex zum Einen arbeitet und ihr neuer Mann ja auch noch Geld verdient. Du willst beide also heranziehen, um Dich jetzt zu entlasten. Zum umgekehrten Falle, also, wenn Du reich wärst, die Wirtschaftsgemeinschaft aber arm, äußerst Du Dich nicht - da soll dann wieder die Düsseldorfer Tabelle gelten, oder wie ?
Robina
WOW, hat doch viel Anklang gefunden. Schon 47 eMails habe ich erhalten, mit Männern in ähnlicher oder gleicher Situation - Vielen Dank bis hier. Je mehr wir sammeln können umso eher können wir was verändern. Wehrt Euch, Männer!
Euer Fivemiles
Wenn ich heute Kanzler wär, käm die D-Mark wieder her!
Ups, rein prinzipiell stimme ich dem auch zu. Bei mir sieht es ähnlich aus. Der neue Lebenspartner meiner Ex verdienst recht gut. Sie bezieht - wie lang noch(?) - Ihr Geld aus Vater Staat's Kassen (AAmt, Kindergeld, Wohngeld). Beide haben zusammen mit den Kindern fast 3000 Euros, und ich muss mit ~ 200 € auskommen??? Gerecht ist das nicht, oder?
cIao
M'o