Tach zusammen,
ich habe auch mal eine theoretische Frage zu folgender Situation:
Ich bin Vater von Zwilligen (22 Monate), lebe mit der Mutter nicht zusammen.
Unsere Paarebene ist zur Zeit ziemlich ungeklärt, bzw. es finden keine Auseinandersetzung mehr statt. Daraus resultierend funktioniert der Umgang mit meinen Kindern auch nur begrenzt, KM lässt sich nicht auf Gespräche und feste Vereinbarungen ein oder baut sich irgendwelche komischen Konstrukte, so dass der Umgang mit den Kindern kompliziert wird. Ich bin nicht mehr so richtig drin im System aber auch nicht so richtig draussen. Sehr unbefriedigende Situation.
Es gibt einen weiteren Vater von 4 größeren Kindern (7, 9,10,11), der mit gleicher KM in einer ähnlichen Situation steckt. Unterschied zu mir: Die Beiden waren verheiratet und sind wesentlich "zerrütteter", es gab schon Umgangsprozesse, ein familienpsychologisches Gutachten und gerichtliche Regelungen incl. Umgangspflegschaft, die Situation wurde auf Betreiben der Mutter so umgestaltet, dass Umgang zwischen ihm und den großen Kindern kaum stattfindet. (KM: "Die Kinder können selbst entscheiden ob sie den Vater sehen wollen...." wer es glaubt)
Die aktuelle Situation ist dem zuständigen JA bekannt und wird durchaus kritisch gesehen. Ich wohne in 5 km weg von KM, der andere Vater rund 140 km. Ich habe kein Sorgerecht, der KV der großen vier hat gemeinsames Sorgerecht mit KM.
Meine Beiden freuen sich (noch) wenn ich sie Besuche, die Großen hängen voll im Loyalitätskonflikt zwischen KM und ihrem Vater, und freuen sich nur mit ihm wenn KM nicht dabei.
In unentspannten Situationen zwischen KM und mir weitet sich dieser Loyalitätskonflikt natürlich auch auf mich aus. (Wenn KM mit mir mucksch ist dann, sind die großen Kinder das auch, solange KM in der Nähe).
Diese Situation entspricht so gar nicht meinen Vorstellungen von "Konfliktlösung für Erwachsene". Was tun?
Was passiert denn nun, wenn nun beide Väter an einem Strang ziehen und wir uns bei den üblichen Institutionen aktiv um angemessene Umgangsregelung und deren Durchführung bemühen? Mit einem Anwalt?
Ich würde ja am liebsten "mit Allen" eine systemische Familientherapie machen, um dieses ganze Chaos aufzudröseln.
Aber dazu müsste KM mitmachen, das sehe ich zur Zeit nicht. Sie ist (natürlich) in dieser Situation auch gestresst sobald Störfaktoren in Form von Männern in ihr System kommen und irgendwas wollen, insbesondere "ihre" Kinder.
Hat vielleicht irgendwer eine kluge Idee wie die Situation zu entwirren ist möglichst ohne Gerichts-Krawall? :puzz:
Viele Grüße, TomB
.
Hallo TomB,
sei nicht böse, wen nich mal eine direkte und harte Fraghe stelle. Du hast gesehen was sie mti dem Vater der anderen Kinder macht. Warum hast du geglaubt einmal in einer anderen Lage zu sein als er und warum hast du während eurer Beziehung nicht positiv auf sie eingewirkt?
Diese Situation entspricht so gar nicht meinen Vorstellungen von "Konfliktlösung für Erwachsene". Was tun?
Erstmal das JA um Vermittlung zwischen dir und der KM betreffs euren Zwillingen bitten.
Was passiert denn nun, wenn nun beide Väter an einem Strang ziehen und wir uns bei den üblichen Institutionen aktiv um angemessene Umgangsregelung und deren Durchführung bemühen? Mit einem Anwalt?
Das wird kaum gehen. Ihr habt jeder einen Anspruch gegenüber der KM für eure jeweiligen Kinder. Diese Verfahren müssen auch getrennt gehalten werden udn können nicht zussammengeführt werden. Ihr könnt euch natürlich absprechen und zeitgleich aktiv werden.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Guten Morgen Tina,
berechtigte Frage, natürlich bin ich nicht böse.
Ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich etwas naiv mit der Situation umgegangen bin. Ich dachte eine geraume Zeit, dass es ein zugespitztes "Ding" zwischen KM und Ex wäre. Wahrscheinlich hätte ich den Spruch "Rede nie in einem Vorstellungsgespräch schlecht über deinen ExArbeitgeber" auf die Situation übertrage müssen ... habe ich aber zu der Zeit nicht. :knockout:
Natürlich habe ich versucht auf die Situation einzuwirken, was aber letztendlich dazu führte, dass ich in Konflikten über den Umgang zwischen KM und Ex, den die beiden miteinander führten, zwischen die Fronten geriet. In manchen Situationen vertrat ich den Vater-Ansatz. auch bevor ich eigene Kinder mit der KM hatte. Das brachte mich in eine merkwürdige Situation und war belastend für unsere Beziehung.
Ich bin mit dem Vater der großen Kinder im Kontakt (er ist auch hier im Forum). Aber wir sind eigentlich beide (noch) an friedlicher Einigung über die Situation interessiert und (bisher) nicht wirklich motiviert, nun gemeinsam das Familiengericht zu stürmen. Das hat leider zur Folge, dass KM uns beim Thema Umgang leider auf der Nase herumtanzt ... :exclam:
Hallo Tom,
also ehrlich gesagt finde ich den Vorschlag von Tina phantastisch! Überleg mal:
Ihr wendet euch beide zeitgleich an das JA mit der Bitte um Vermittlung. Freilich ohne dem JA irgend etwas darüber zu sagen, dass ihr euch absprecht, Kontakt habt, oder sonst was.
Ihr erzählt dem JA beide unabhängig voneinander vom Prinzip das Gleiche, nur unterschiedliche Kinder der gleichen KM betreffend.
KM wird alle Kinder betreffend - vielleicht sogar von der gleichen SB - zum Gespräch eingeladen.
Je nachdem wie es weiter geht, haut ihr beide eure Umgangsklage raus. Vielleicht von zwei verschiedenen Anwälten einer Kanzlei.
Was meinst Du denn, wie glaubwürdig die KM bleibt, wenn ihr im Hintergrund gemeinsam an einem Strang zieht? Vielleicht der gleiche Familienrichter zuständig ist? Im Grunde genommen habt ihr genau das, was es sonst nur in TV-Gerichtsshows gibt: Ihr bezeugt einander quasi, dass die KM boykottiert, manipuliert, usw.
Wenn ihr das Ding gemeinsam aufzieht, könnte ich mir vorstellen, dass ihr verdammt gute Karten haben könnt.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo
Das vermeintliche Schutzbedürfnis einer KM mit einem oder zwei Kindern vor einem KV der doch tatsächlich so vermessen ist Umgang haben zu wollen, ist nicht zu unterschätzen. Das wissen wir ja.
Wenn ich mir aber jetzt vorstelle, das es hier um eine KM geht, welche 6 Kinder versorgt, davon auch noch zwei Windelkakker, fürchte ich, dass eine Hau-Ruck Aktion bzw. ein massierter Angriff voll nach hinten los geht.
Hat vielleicht irgendwer eine kluge Idee wie die Situation zu entwirren ist möglichst ohne Gerichts-Krawall? :puzz:
Versuch ihr klar zu machen, das du an einer Lösung interessiert bist, damit der Umgang funktioniert und mache ihr klar, das auch sie Vorteile davon hat. Ich kann mir vorstellen, das sie durchaus Interesse daran hat, mal ein bischen Zeit für sich zu haben.
LG Jemmy
ps.: LBM`s Vorschlag sollte ( meiner Meinung nach ) erst aufgegriffen werden, wenn wirklich alles andere versagt hat und somit nachgewiesen ist, das sie die Kinder schlicht nicht rausgeben will. Erst dann wird auch ein eventueller Mitleidsbonus schrumpfen.
Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World
@ LBM,
tja ... also ich verstehe den Ansatz schon. So wie du es vorschlägst geht es nicht, das macht aber nix weil:
Ich war im letzten halben Jahr schon 3 mal bei der für KM zuständigen SB beim JA. Es gab diverse Alltagsschrägheiten mit der KM, über die ich mich einfach hab beraten lassen. SB war auch früher für die großen Vier (KM und Ex) zuständig und ist sozusagen im Bilde über die Gesamtsituation. Ich merke dass sie die Situation ziemlich realistisch einschätzt
Wir besprachen miteinander, dass ich mich erst mal um Lösung der Situation bemühe aber dass sie sich auf meine Bitte gern als Vermittlerin zur Verfügung stellt. Daher habe ich bisher durch meine Gespräche beim JA erst mal Aktennotizen generiert (Was ja wahrscheinlich nicht nachteilig ist)
Ich bin mir relativ sicher, dass sich aus der Konstellation leicht eine TV-Gerichts-Soap ähnliche Situation schaffen lassen wird. (Ich war früher schon mal Zeuge in einem Umgangsverfahren zwischen KM und Ex, damals halt in einer Art vermittelnden Rolle). Es wäre höchst skuril wenn wir uns nun alle beim gleichen RIchter wieder treffen würden. Und die üblichen Argumente die KMs so gegen den Umgang mit den Vätern vorbringen, hat unsere KM im Prinzip schon alle beim Ex "verbraucht". Ich weiss nicht wie weit ihre Bedenken ernst genommen würden wenn sie diese nun alle noch mal gegen mich loslassen würde. Ich als Richter würde die Stirn runzeln ....
Ich mag daraus aber auch keine Seifenoper machen, dazu ist das Thema grundsätzlich zu ernst und es geht in der Situation natürlich um das Wohl von 6 Kindern ...
@ Jemmy
ich finde Deinen Einwand durchaus berechtigt. Ich bin kein Freund von Hau-Ruck-Aktionen sondern lasse mir lieber ein bisschen länger auf der Nase herumtanzen. KM von 6 hat erst mal aus der Situation heraus einen ziemlich großen Bonus ... (auch bei mir). Wobei sie sich natürlich auch helfen lassen müsste um die Situation zu meistern.
Hallo TomB,
nicht dass wir uns missverstehen, ich habe keinesfalls gemeint, Du solltest hier eine Art Seifenoper aufführen :note:
Viele Männer bedauern ja, dass sie in den Umgangsprozessen keine "Zeugen" benennen können, ihr würdet jedoch in zwei parallel laufenden Verfahren das Gleiche aussagen, das ist zwar nicht füreinander verweisbar, aber so ein Richter ist ja auch nicht völlig doof.
Und natürlich sollte man immer erst einen außergerichtlichen und ohne Ämter beteiligten Weg versuchen. Gleiches versuche ich bspw. auch seit 2 Jahren und wie ich nun ernüchtert feststellen muss: erfolglos.
Ich wollte lediglich die Besonderheit eurer Situation herausstellen, euch nicht zu blindem Aktionismus herausfordern.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
@ LBM
ja, das habe ich schon verstanden. Ich gebe zu, in Momenten in denen ich von der Situation angepestet bin oder traurig dass der Umgang mit meinen Süssen häufig sooooooooo kompliziert ist, denke ich mir auch Dinge aus die ich hier lieber nicht aufschreibe .... :gunman:
Aber gerade bei so einer verstricken Situation habe ich ja irgendwie auch ein Stück dazu beigetragen dass es so geworden ist daher finde ich es wichtig damit ordentlich umzugehen ...
T.
Hey Tom,
von Deinem Anteil, was Du zur Verstrickung beigetragen hast, steht hier aber nichts 8). Von daher ging ich davon aus, dass es sich so um die übliche Boykottschiene handelt.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
LBM
na ja ... ich glaube schon dass es ziemlich die übliche Boykott Schiene in ausgeprägtester Form ist. Aber so eine Situation entsteht ja auch nicht aus dem Nichts sondern hat auch meist irgendeinen Vorlauf. Wahrscheinlich hätte ich an diversen Stellen konsequenter sein sollen .... sonst habe ich natürlich keine Anteile .... :redhead:
Hallo TomB,
neue oder weitere Vorschläge habe ich nun auch zumal ich selbst recht frisch im Forum bin.
Ich möchte Dir aber mitteilen, daß ich es einfach klasse finde, daß Du zunächst an eine nichtgerichtliche Lösung denkst und an eine systemische Familientherapie in Erwägung ziehst.
Ich denke nämlich aus eigener aktueller Betroffenheit - im doppelten Sinn -, daß diese fürchterliche Gerichtsweg im wesentlichen Verlierer produziert und das noch für viel Geld, das man wesentlich sinnvoller investieren könnte. Müssen bloß noch die anderen Beteiligten überzeugt werden und das dürfte die große Schwierigkeit sein. Würde denn der andere KV bei einer SFT mitmachen ? Ich denke, gerade in einem solch vergleichsweise großen und komplexen System könnten wirklich kreative, erhellende und für alle Betroffenen zufriedenstellende Lösungswege aufgezeigt werden.
Ich wünsche Dir Glück und Erfolg beim Einschlagen des richtigen Weges !
xyz :thumbup:
hallo xyz,
ich bin mir ziemlich sicher, ich könnte ihn dazu motivieren sofern er eine perspektive für sich sieht daraus erkennt.
der trick ist ja eigentlich "nur", aus seiner eigenen betroffenheit und verletztheit herauszugehen und sich zu überlegen was in der situation das beste ist. ich bin gespannt wie lange ich diesen ansatz noch so aufrechterhalten kann ....
und ich kenne da noch jemand in der konnstellation der das zieeeeeeeeemlich schwer fällt.
so einen menschen zu motivieren sich darauf einzulassen ist natürlich die eigentliche herausforderung.
Hallo nochmal, TomB,
klar - besonders wenn diejenige auf dem Zerstörungstripp ist. Wenn jemand nicht offen ist, weil er/sie bestimmte Dinge nicht an die Oberfläche lassen will oder sich mit bestimmten Dingen, vor allem die eigene Peson betreffend, nicht auseinander setzen will, ist der juristische Weg natürlich der "bessere",
Ich erlebe aktuell genau das. Nur leider sind wir - dank des JA und seines Ra - schon lange auf dem juristischen (Holz-)weg .... :dagegen:
LG, xyz