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Wie das aktive Interesse des KV wecken?

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(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Franzi,

"weg" ist er "bald", und er will vorher unbedingt die Kinder sehen. Sei schließlich sein Recht.  (Ja, ist es, weiß ich doch!)
Damit bin ich so aber nicht ganz glücklich = nicht einverstanden.

LG, mahjoko

(Wie man an diesem Fall immer wieder sieht: Es geht auch andersrum als bei den meisten hier, und ich habe das Gefühl, ziemlich recht- und machtlos zu sein als Mutter!)

LG - Life´s good, meistens!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.08.2011 18:11
(@nadda)
Registriert

Hi,

gibt es eigentlich einen Anspruch der Kinder darauf zu wissen wo ihr Vater erreichbar ist???

Das er dir nicht sagen muss was "weg" bedeutet seh ich ja noch ein, aber im Fall der Fälle muss er doch für dich und die Kinder erreichbar sein. Sonst droht dir doch Handlungsunfähigkeit?

LG
Nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2011 18:28
(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Nachtrag:
Seine Kommunikation läuft in diesem Fall vor allem über die Kinder, und dann auch mal direkt an mich. "Kinder, ich will euch sehen, sagt Mama Bescheid!"
Die Kinder sind ja nicht so "pingelig" wie die KM, also ich, und freuen sich und werden sich schon bei mir durchsetzen.
Und mir fallen in der Tat den Kindern gegenüber keine netten Argumente (außer der m.E. nicht kindgerechten Wahrheit) mehr ein, warum das so nicht geht. (Er macht das immer über die Kinder 🙁  , lernt er einfach nicht.)

@Nadda: Also ich wüsste gerne, was "weg" grob bedeutet. Wenn was ist, dann muss ich leider sagen: Tut mir leid, der KV ist "weg". Kann ich aber immerhin eidesstattlich versichern.

LG!

LG - Life´s good, meistens!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.08.2011 18:44
(@franzi73)
Rege dabei Registriert

Hallo,

naja - wenn er über die Kinder an dich ausrichten lässt antwortest du ihnen "Aber natürlich jederzeit gern. Er soll mich anrufen". Oder wenn du die Kids rauslassen willst (was ich persönlich besser finde) dann eine SMS mit dem ähnlichen Wortlaut. Ich hätte echt keinen Nerv für so ein Spiel. Du stellst jederzeit den Umgang sicher. Du versuchst sogar ihn einzuholen ...  vielleicht bekomme ich jetzt hier Ärger, aber ich würde das nicht machen.

LG Franzi

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2011 18:51
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Wenn du ihm euer Kind zusehr hinterher trägst, wird er den Umgang umso geringer schätzen und evtl. sogar verweigern, um dich zu ärgern.

Liebe Mahjoko,

hier spricht Beppo meiner Erfahrung nach ein großes Wort gelassen aus. Der Vater meiner Ältesten war 14 Jahre lang sehr konsequent Nicht-Vater.

Umso konsequenter, je mehr ich (= die ungeliebte (H)Exe) ihm seine heiligen Vaterpflichten und -rechte ans Herz gelegt habe.

Irgendwann hat ein lebenserfahrener, älterer Mann mir gesagt, dass ich als Ex mit meinen ständigen Erwartungen, Erinnerungen und Ermahnungen den Wunsch des Vaters nach Umgang eher verhindern als erwirken könne.

Von allen Menschen dieser Erde sei gerade ich die Aller-, Aller-, Allerletzte, die an diesem (oder an irgendeinem anderen) Punkt Einfluss auf sein Verhalten nehmen könne. Das sei Versagen meinerseits, sondern liege in der Natur unserer Nicht-Beziehung als Nicht-mehr-Liebes-und-Ehepaar. 

Das so zu hören fand ich erst einmal hart.

Mit ein wenig Abstand klang es jedoch absolut nachvollziehbar.

Schon in einer schwierigen Beziehung ist der Einfluss des/der Anderen auf das Verhalten des/der Partner/in äußerst gering.

Nach dem endgültigen Scheitern einer Beziehung ist in dieser Hinsicht endgültig "der Ofen aus".

Nachdem ich diesen guten Rat wirklich verinnerlicht hatte, habe ich mich aus der Beziehung meiner Ältesten und ihres Vaters endgültig herausgehalten. Auf ihre Fragen, warum ihr Vater dieses tut und jenes lässt, antworte ich seitdem gebetsmühlenartig, freundlich und entspannt: "Ich weiß es nicht." bzw. "Das kann nur dein Vater dir beantworten."

Etwa so, wie man im Urlaub in einem fremden Land ganz offen dazu steht, dass viele Verhaltensweisen und Äußerungen der Einheimischen bestimmt einen tieferen Sinn haben. Dass man selbst als Urlauberin aber zuwenig über dieses fremde Land wisse, um in jedem Fall sagen zu können, warum man dort dieses tut und jenes lässt. Ganz entspannt und ohne Schuldgefühle. Weil man so etwas ja nun wirklich nicht wissen kann.     

Wenige Monate, nachdem ich meinen Druck auf den Ex abgebaut hatte, fand die ganz natürliche Sehnsucht zwischen Vater und Tochter kreative und für die beiden passende Wege, sich in Treffen, Telefonaten und Mails auszudrücken.

Mittlerweile verstehen die Beiden sich so gut, dass auch mein Groll gegen den "Idioten", der meine unschuldige Süße jahrelang "sträflich" vernachlässigt hat, allmählich geringer wird. Neulich hat der KV die Worte, die ich oben in Anführungszeichen gesetzt habe, sogar selbst benutzt und sein Bedauern darüber ausdrücken können, wieviel er durch seinen Trotz versäumt hat. In diesem Gespräch konnte ich ihm auch Abbitte leisten, dass ich mit meinem unnachgiebigen Druck seinen Trotz jahrelang genährt habe. Ein solch offenes und aufrichtiges Gespräch wäre ohne die Intervention des älteren Mannes - einer Zufallsbekanntschaft auf einer kurzen Reise - noch vor zwei Jahren für uns beide und unser Kind unvorstellbar gewesen.

Liebe Mahjoko, ich kann mir gut vorstellen, dass gerade die kompetente Art und Weise wie du offenbar dein Leben und das deiner Kinder meisterst, für den Vater deiner Kinder eine ständige Provokation darstellt. Sodass ihm jede Gelegenheit recht ist, dir irgendwie an die Karre zu fahren. Je mehr du ihm zeigst, dass sein Desinteresse an euren Kindern dich schmerzt, desto größer ist die Versuchung für ihn, dir an diesem Punkt immer wieder seine Macht über dein Wohlergehen und deine Machtlosigkeit über sein Verhalten zu zeigen.

LG von Neuling Biggi,

die in ihrem bewegten Leben sowohl als (H)Ex wie als Next diese Dramen in jeder vorstellbaren Rolle mit bzw. ohne Väter erlebt hat.

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2011 22:19
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Biggi62,

das war einer der besten Erst-Kommentare, die ich in 7 Jahren in diesem Forum gelesen habe (und ich habe schon einige gelesen).

Mach einfach so weiter hier 🙂

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 04.08.2011 22:43
(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Biggi,

danke für die ausführliche und wirklich nachvollziehbare Antwort!!    :thumbup:

Hab´s ganz oft gelesen. Vieles unterschreibe ich, zB. das hier: 

Nach dem endgültigen Scheitern einer Beziehung ist in dieser Hinsicht endgültig "der Ofen aus".
Nachdem ich diesen guten Rat wirklich verinnerlicht hatte, habe ich mich aus der Beziehung meiner Ältesten und ihres Vaters endgültig herausgehalten. Auf ihre Fragen, warum ihr Vater dieses tut und jenes lässt, antworte ich seitdem gebetsmühlenartig, freundlich und entspannt: "Ich weiß es nicht." bzw. "Das kann nur dein Vater dir beantworten."

Handhabe ich ja ohnehin so, mit dem: "Frag Papa!" 🙂
Aber ganz raushalten kann ich mich nicht, denn die sprechen Termine ab, oder sagen Papa Hilfe zu, die er von ihnen einfordert (bsp. mein Auto, meine Arbeitskraft, Unterschriften etc.), deren Konsequenzen sie nicht erkennen. Dass er das wiederum macht und für verbindlich nimmt, spricht ja auch für sich.

Wenige Monate, nachdem ich meinen Druck auf den Ex abgebaut hatte, fand die ganz natürliche Sehnsucht zwischen Vater und Tochter kreative und für die beiden passende Wege, sich in Treffen, Telefonaten und Mails auszudrücken.

Kannst du sagen, wie du "nachgelassen" hast?

Ich fühle mich nach wie vor in der Zwickmühle und oft auch schlecht.
Wenn der KV keinen Umgang will, soll ich das akzeptieren und nicht drängen, und wenn er ihn plötzlich will, soll ich das zulassen (unter allen Umständen), weil die Kinder ja auch was davon haben.
Ich kann gar keine "Wünsche" äußern bzw. durchsetzen.

Ich plane hier gezwungenermaßen ziemlich viel, und das kann ich nicht jedesmal bei den kurzfristigen Launen des KVs umstoßen. Dabei geht es um unsere Existenz. Und um den Tagesablauf und Wochenablauf von sechs Personen, davon fünf aus unterschiedlichen Gründen schwer von mir abhängig, Nr. sechs bin ich selbst.

Soll ich nur ein Wort zu den Sommerferien sagen, in denen sich er sich wieder angekündigt hat, und dass er die Kinder sehen will, wenn es ihm passt, und die jetzt bald vorbei sind?!?
Habe ich mich ohnehin nicht drauf verlassen ...  :phantom:

LG, mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.08.2011 00:09
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Kannst du sagen, wie du "nachgelassen" hast?

Ich fühle mich nach wie vor in der Zwickmühle und oft auch schlecht.
Wenn der KV keinen Umgang will, soll ich das akzeptieren und nicht drängen, und wenn er ihn plötzlich will, soll ich das zulassen (unter allen Umständen), weil die Kinder ja auch was davon haben.
Ich kann gar keine "Wünsche" äußern bzw. durchsetzen.

Liebe Mahjoko,

wie handhabst du das denn mit anderen Menschen, die sich mit deinen Kindern verabreden möchten und nicht zu eurem Haushalt gehören?

Mit Nachbarn?
Mitschülern?
Vereinskameraden?
Freunden?
Paten?
Großeltern?

Bei uns läuft das so, dass ich im Einvernehmen mit den Menschen, die mit mir zusammen in einem Haushalt leben, die Regeln bestimme, die für uns als Familie gelten.

Wenn z. B. Töchterlein nach der Schule mit der besten Freundin ohne Ankündigung shoppen und Eis essen geht, statt wie üblich zum Mittagsessen einzutrudeln, ist das ein Regelverstoß. Auch ich selbst halte mich an solche Regeln und bleibe nicht einfach ohne Ankündigung (z. B. beruflicher Termin) bzw. Information (z. B. Autopanne) einer gemeinsamen Mahlzeit fern. Dasselbe erwarte ich von meinen Kindern. Dafür gibt es schließlich Handys.
 
Wenn also ein Kind im Einvernehmen mit anderen Kindern oder Bekannten gegen eine solche Regel verstößt, hat das für unser Haushaltsmitglied Konsequenzen. Für das jeweils eigene Verhalten ist das Kind selbst verantwortlich. Das klappt auch schon mit unserem Jüngsten (5). Der weiß auch schon, was bei uns zuhause üblich und zulässig ist bzw. was  gegen iunsere informelle, allgemein bekannte "Hausordnung" verstößt.

Von Außenstehenden erwarte ich nicht, dass sie unsere Regeln kennen oder respektieren. Allerdings gestehen wir ihnen auch nicht zu, sich unseren Alltag nach Lust  und Laune aufzumischen.

Und unter allen Umständen schon mal gar nicht.

Ein schönes Beispiel für die angemessene innere Distanz ist meiner Erfahrung nach der Umgang mit mehr oder minder obskuren oder liebenswerten Nachbarn und Schulfreunden, mit denen meine Kinder mehr oder minder intensiven Umgang pflegen. Da bei uns jeder selbst für sein Wohlbefinden verantwortlich ist, überlasse ich es jedem Kind selbst, herauszufinden, wie es sich im Umgang mit dem manipulativen, unaufrichtigen, gewalttätigen oder übergriffigen Verhalten seiner Mitmenschen fühlt. Oder wie es Freunde findet, mit denen es seine Freuden und Sorgen teilen, bei denen es Wertschätzung, Ermutigung, Trost und Mitgefühl geben und erwarten kann. Diese Lernaufgabe können wir ihnen nicht abnehmen. Auch wenn es dabei manches Mal zu Kratzern auf der Kinderseele kommt.

Was wir als (Stief-)Eltern tun können, ist unsererseits den Kindern Wertschätzung, Ermutigung, Trost und Mitgefühl zu geben und darauf zu vertrauen, dass sie spüren, was ihnen gut tut. Und was nicht.

Wobei ich persönlich es gerne sehe, wenn diese Kernkompetenz bereits im Kindergarten erworben wird. Eine gesunde Menschenkenntnis und Lebenserfahrung schon vor der Einschulung schützt im späteren Leben vor schlimmeren Enttäuschungen. Glaube ich. Wenn Vierjährige sich mit hässlichen Worten oder Sandschüppchen bewerfen und meine Kinder dabei lernen, gut für sich zu sorgen, spüren sie hoffentlich früh genug, dass an dem freundlichen pädosexuellen Trainer, dem süüüßen Loverboy von der Haltestelle oder dem coolen Nachwuchsdealer irgendetwas nicht stimmt. Hoffe ich. Eine Garantie bekommt natürlich niemand.

Wenn ich z. B. vier Teenager aus unserer Straße - darunter meine Große - am frühen Abend zu einer Party fahre und der Vater eines anderen Teenagers aus der Nachbarschaft nachts alle vier Teenies wieder abholt, dann muss ich den anderen Vater nicht ins Herz schließen. Ich muss auch nicht sein Verhalten kontrollieren, solange er mir mein Kind wohlbehalten wieder frei Haus liefert. Und ganz sicher würde ich ihm nicht mein Auto borgen. weil das alles mich nichts angeht. Wenn der Typ - warum auch immer - die vier nicht abholen würde, würde ich erwarten, dass mein Kind mich in Kenntnis setzt. Und ich zugleich erfahre, was die anderen beiden betroffenen Eltern dazu sagen. Es waren immer vier Teenager, die ich am frühen Abend wegebracht hatte.

Grundsätzlich würde ich jedoch den Eltern der anderen drei Teenager dasselbe Interesse daran zutrauen, dass ihre Töchter heil wieder zuhause ankommen,wie ich selbst es habe und mich nicht unnötig aufregen, wenn ausnahmsweise mal etwas schief gehen sollte.

Dieselbe Mischung aus innerer Distanz, Grundvertrauen und Respekt habe ich mir im Umgang mit dem Vater meiner Ältesten mittlerweile angeeignet. Oft hilft es, mir innerlich die Frage zustellen: "Wenn es nun meine Schwester (= Patentante), der Nachbar (=Vater von drei annähernd gleichaltrigen, lose befreundeten Kindern) oder die Mutter der besten  Freundin wäre, der solches von mir bzw. meinem Kind erwartet? Wie würde ich reagieren?"

Würde ich ihm/ihr zuliebe meine Pläne ändern?
Wie sehr? Welche Nachteile würde ich persönlich in Kauf nehmen?
Würde ich ihm/ihr mein Auto leihen?
Ein Telefon kaufen? Geld schenken?
Würde ich ihm/ihr organisatorisch, alltagspraktisch oder emotional aus der Patsche helfen?
Wie oft? Warum?

Wenn du bei deinem Ex andere Maßstäbe anlegst als bei anderen Erwachsenen, tust du ihm - so oder so - Unrecht, finde ich.

Entweder du entwertest seine Entscheidungen, die er als freier Bürger unseres Landes so treffen kann, wie es ihm beliebt. Es steht nicht in deiner Macht, zu entscheiden was dein Ex wann wo und mit wem tut oder lässt.

Oder du bewahrst ihn vor den Folgen seines Verhaltens. Was ich persönlich sogar bei kleinen Kindern nur in ganz seltenen Ausnahmesituationen für hilfreich halte.  

So oder so mischst du dich in Angelegenheiten ein, die nicht deine sind.

Was in deinem Haushalt passiert, wie du deine Beziehungen zu den Menschen gestaltest, mit denen du zusammenlebst, was du selbst tust oder lässt. darauf hast du Einfluss. Nicht auf das Verhalten deines Ex. Oder deiner erwachsenen Kinder. Oder deiner erwachsenen Geschwister. Deiner anderen verwandten. Deiner Kollegen. Deiner Nachbarn und Bekannten.

Was Urlaube etc. angeht spielt mien Ex ind erselben Liga wie Kollgen, Vorgesetzte, Freunde (mit denen wir schon einmal ein Ferienhaus geteilt haben) oder Eltern von Freunden(mit denen unsere Kinder schon verreist sind).  

Absprachen halte ich selbst ein und erwarte das auch von den Mitgleidern meines Haushalts.
Wo es keine gibt bzw. wo Absprachen sich mangels Zuverlässigkeit nicht bewährt haben, mache ich mein eigenes Ding. Kann sein, dass dem/der Unzuverlässigen meine Reaktion nicht gefällt. That's life. Nicht mein Problem. Ich bin nicht everybody's darling, sondern in erster Linie für mein eigenes Wohlbefinden und das meiner Kinder verantwortlich. Integrität und Zuverlässigkeit ist in meinem Umfeld keine Einbahnstraße. Und auf gar keinen Fall spiele ich den Ausputzer für Tricksereien und Grobheiten meiner Mitmenschen.

Liebe Mahjoko, ich wünsche deinen Kindern und dir, dass ihr die für euch passende Mischung aus Nähe und Distanz zum Vater der Kinder findet. Das kann individuell sehr verschieden sein. Auch da habe ich mich schon lange nicht mehr eingemischt. In meinem Umfeld ist mir wichtiger, dass jeder (auch ich!) bekommt, was er braucht. Und nicht unbedingt jeder dasselbe. Das ist eine eventuell gewöhnungsbedürftige Definition von Gerechtigkeit. Sie hat sich in unserer Familie aber bewährt.

Wenn z. B. ein pubertierender Teenager von einem Elternteil mehr Abgrenzung und vom anderen mehr Zuwendung benötigt, ist beides im Rahmen seiner gesunden Entwicklung ein wichtiges Bedürfnis. Und ich bin dankbar, wenn ich gerade als Sparringspartner für "Abgrenzung" herhalten muss, dass die ebenso wichtige Ermutigung und Zuwendung von einem andern (Stief- bzw. Groß-)Elternteil gegeben werden aknn. Oder umgekehrt. Es ist eine Frage der eigenen Souveränität und des Selbstvertrauens, aus solchen Episoden keine Dramen werden zu lassen.

Die Liebe meiner (Stief-)Kinder kann mir keiner nehmen.
Außer dem Kind selbst.
Was das Kind in seiner Seele empfindet hängt in hohem Maße von der Beziehung ab, die es zu seinen Mitmenschen hat.

Ich finde es sehr berührend, was du über die Anhänglichkeit eurer Kinder an ihren Vater schreibst.
Und ich glaube daran, dass diese Sehnsucht bei Eltern und Kindern eine ganz natürlich-kreatürliche ist, der ich mich bewusst nicht in den weg gestellt hätte. Unbewusst leider schon, aber das ist ja jetzt geklärt.

Zugleich erscheint mir die Fürsorge der Kinder etwas übertrieben. Als eine Art der Überkompensation deiner Abwertung.

Ich kenne das aus meiner eigenen Kindheit. Ich selbst konnte mich mit meiner Mutter oder mit meinem Vater bis zur Weißglut zoffen. Alles im grünen Bereich. Aber wehe ein Anderer wagte es meinen Papa oder meine Mama zu schmähen. Da lösten dieselben Begriffe, die ich nur wenige Sekunden zuvor innerlich selbst auf das konfliktbereite Elternteil angewendet hatte, plötzlich heftigen Widerspruch bei mir aus. Aus kindlicher Loyalität. Es ist eben nicht dasselbe, ob ich "Blöde Kuh" über miene Mutter denke (oder ihr das im Zorn sogar an den Kopf werfe) oder ob ein anderer meine Mama so beleidigt. Was ich als Kind sage oder denke ist unsere Familienangelegenheit. Von Außenstehenden wollte ich solche Beleidigungen nicht über meine Eltern hören.

Aus dieser ganz persönlichen Erfahrung heraus habtte  ich beimLesen deiner Beiträge die Fantasie:  Je weniger Respekt du selbst deinem Ex entgegenbringst, desto mehr werden die Kinder ihren geliebten Vater innerlich vor deiner Verachtung und/oder deiner übergriffigen Fürsorge in Schutz nehmen.

Die Gratwanderung zwischen gesunder Distanz und Gleichgültigkeit, zwischen Respekt vor den Entscheidungen eines anderen und Respekt vor den eigenen (materiellen und ideellen) Werten (Geld, Auto, Kleidung etc. bzw.  Sauberkeit, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Warmherzigkeit ...) kann dir niemand abnehmen. Klar ist auch, dass jeder dabei Fehler macht. Allerdings kann ich aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass der Versuch sich auf diesem dünnen Grat zu halten, für mich und miene Familie immer wieder aufs Neue lohnt.

Tut mir leid, dass das jetzt sehr ausführlich geworden ist. Im Grunde steckt dahinter eher eine gewisse innere Haltung als bestimmte Rezepte im Umgang mit dem Ex und/oder Kindern und/oder anderen Menschen.

Immer wieder hilfreich finde ich die Frage, in wessen Angelegenheiten ich mich mit meinen Wünschen und Forderungen befinde.

Wer wo verantwortlich ist.

Mir gefällt sehr gut diese Definition von Björn Kluge aus Köln: "Ich stelle mir Verantwortung in Beziehung mit anderen Menschen gerne als zwei gleich große Räume vor, die durch eine Tür miteinander verbunden sind. Der eine Raum repräsentiert meine 100% Verantwortung, der andere die 100% der anderen Person. Würde ich nun beginnen, Teile des anderen Raums mit meinem Mobiliar zuzustellen, so nehme ich einen Teil des Raumes des anderen in Anspruch - ich übernehme mehr als 100% Verantwortung. Nicht nur das, ich verhindere auch, dass mein Gegenüber seine volle Verantwortung übernehmen kann. Wenn ich umgekehrt dem anderen erlaube, sein Mobiliar in meinem Raum abzustellen, gebe ich einen Teil meiner Verantwortung an ihn ab.

Überlassen wir anderen Menschen Verantwortung, die eigentlich uns gehört, machen wir uns zu deren Opfer, übernehmen wir Verantwortung anderer, so machen wir sie zu Opfern. "

Mitfühlende Grüße von

Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 05.08.2011 02:18
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Mach einfach so weiter hier 🙂

Danke für dein freundliches Willkommen, lieber Martin.

Gute N8! Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 05.08.2011 03:17
(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Oh Biggi, Wahnsinn!

Bin hocherfreut über so viel Reflexion!  :dankeschoen:

Ich hoffe, ich kann nachher noch ausführlich drauf eingehen, das ist es mir wirklich wert!

Jetzt schon mal durchdacht hierzu, weil mir das eine neue Perspektive ermöglicht hat:

Oft hilft es, mir innerlich die Frage zustellen: "Wenn es nun meine Schwester (= Patentante), der Nachbar (=Vater von drei annähernd gleichaltrigen, lose befreundeten Kindern) oder die Mutter der besten  Freundin wäre, der solches von mir bzw. meinem Kind erwartet? Wie würde ich reagieren?"

Würde ich ihm/ihr zuliebe meine Pläne ändern?
Wie sehr? Welche Nachteile würde ich persönlich in Kauf nehmen?
Würde ich ihm/ihr mein Auto leihen?
Ein Telefon kaufen? Geld schenken?
Würde ich ihm/ihr organisatorisch, alltagspraktisch oder emotional aus der Patsche helfen?
Wie oft? Warum?

Das ist ein Dilemma, jemand "fremdes", der nicht familiär mir uns verbandelt ist, den hätte ich nach so vielen Enttäuschungen an unsere Adresse längst abgehakt und gesagt, dass wir uns das nicht antuen sollten.
Doch m.E. geht das nicht mit dem Vater der Kinder. Es ist eine andere Verantwortung, die wir immer noch gegenseitig haben, im Vergleich zum Nachbarn.
Die Ansprüche an uns/mich kommen, aber ich kann keine durchsetzen.

Wenn du bei deinem Ex andere Maßstäbe anlegst als bei anderen Erwachsenen, tust du ihm - so oder so - Unrecht, finde ich.

Es hat aber außer uns beiden zunächst kein anderer Erwachsener die Pflicht und das Recht, sich um unsere Kinder zu kümmern. (Dass ich dann Dinge wie "Auto her!" separat betrachten muss, ist klar, Paarebene.) Ich kann ihn nicht ganz mit anderen "Erwachsenen" gleichstellen.

Bis später,
mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.08.2011 12:19




(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Das ist ein Dilemma, jemand "fremdes", der nicht familiär mir uns verbandelt ist, den hätte ich nach so vielen Enttäuschungen an unsere Adresse längst abgehakt und gesagt, dass wir uns das nicht antuen sollten.

Liebe Mahjoko,

hier spüre ich eine gewisse Unschärfe in deiner Darstellung.

Wir??? Uns???

Wer soll das sein?

Du entscheidest, was du tun oder lassen willst.

Deine ganz eigenen Entscheidung triffst du auf der Basis deiner ganz eigenen, tagesaktuellen Bewertung einer Situation, deiner Lebenserfahrung, deiner Tagesform deiner und momentanen Belastbarkeit.

Jedes einzelne deiner Kinder entscheidet, was es selbst tut oder lässt.

Seine ganz eigenen Entscheidung trifft es auf der Basis seiner ganz eigenen, tagesaktuellen Bewertung einer Situation, seiner Lebenserfahrung, seiner Tagesform und seiner momentanen Belastbarkeit.

Viel Eltern pflegen die Vorstellung, dass das Verhalten ihrer Kinder in ihre (= der Eltern) Verantwortung falle und verwenden viel Energie auf Fremdschämen etc.

Wenn eins meiner Kinder sich an der Supermarktkasse mit den "Quengelartikeln" entscheidet, sich auf den Boden zu werfen und mit Gebrüll das eine oder andere zu verlangen, gibt es tatsächlich gar nichts, womit ich dieses Verhalten in diesem Augenblick noch verhindern kann.  Das Verhalten meiner Mitmenschen liegt nicht in meiner Macht.

Allerdings liegt es auch nicht in der Macht des kleinen Schreihalses, mein Verhalten zu kontrollieren.
Weder kann er "machen", dass er bekommt, was er verlangt.
Noch kann er "machen", dass er von mir angebrüllt wird.
Noch kann er "machen", dass sein Verhalten von mir ignoriert wird.
Noch kann er "machen", dass ich den Einkaufswagen stehen lasse und ihn mit wortlos zusammengekniffenen Lippen ins Auto verfrachte. 
Noch kann er "machen", dass ich mir die unvermeidlichen Kommentare meiner erwachsenen Mitmenschen zu Herzen nehme. Oder diese harsch erwidere - und damit eine zweite Front aufmache. Oder diese ignoriere.

Nichts davon liegt in der Macht der kleinen Schreihalses.
Das einzige, was er kann, ist da zu liegen, zu strampeln und zu brüllen.

Im Grunde eine wenig beneidenswerte Situation. Für ihn.
Nichts anderes zu können, als zu brüllen und auf dem Boden zu liegen.

Sobald ich mir das klargemacht habe, fühlte ich eine große innere Handlungsfreiheit und die zweite (eigentlich die erste) Front, d.h. die Reaktionen meiner Mitmenschen haben ebenfalls ihre Macht über meine Reaktion verloren.

In diesem Augenblick bin ich wieder bei mir selbst (und nicht mehr in den Köpfen der dicken Frau hinter mir oder des alten Mannes vor mir oder der süffisant lächelnden, jungen Kassiererin oder des kleinen Wutbündels vor meienn Füßen) und kann genau das tun, was ich in genau dieser Situation für richtig halte.

Solange ich mich daran abarbeite, zu denken:

"Er sollte nicht brüllen."
"Diese Kind macht mich wahnsinnig."
"Die blöde Kuh soll sich doch raus halten!"
"Was gibt's denn da zu grinsen."
"Wie kann man so gemeine Sachen über kleine Kinder sagen."
"Der alte Spinner hat wohl selbst als Kind zuviele Schläge bekommen. Wahrscheinlich alle auf den Kopf. Was für ein Kotzbrocken."
"Waren die selbst nie klein, müde und überfordert?"
"Was gibt's denn da zu glotzen? Noch nie ein Kind im Trotzalter gesehen?"

oder welche inneren Monologe auch immer in solchen Momenten meine Aufmerksamkeit ablenken können, bin ich nicht bei mir. Wenn ich mir einfach klarmache, dass der einzige Mensch, dessen Verhalten ich kontrollieren kann, ich selbst bin, fällt eine riesige Last von meinen Schultern.

Und ich werde ganz frei, das zu tun, was ich selbst in genau dieser Minute für richtig und wichtig halte.

Z. B. mir vornehmen, in Zukunft einkaufen zu gehen, wenn das Kind ausgeschlafen und satt ist.
Oder es bei der Nachbarin zu lassen, während ich einkaufen gehe.
Oder ihm strenge Sanktionen androhe, falls es sich unangemessen Verhalten sollte.
Oder ihm im Vorfeld genau eine Süßigkeit (hinten, aus dem Süßwarenregal, wo die auswahl größer und ide Preise normaler sind) zu versprechen, wenn es dafür beim Einkaufen hilft und selbst Mehl, Butter, Konservendosen und andere unempfindliche Güter für mich aus den Regalen holt. Sodass der Einkauf einvernehmlich verläuft und das Bedürfnis des Kindes, an meiner Tätigkeit selbst aktiv teilzunehmen und mir dabei zu helfen befriedigt wird und wir in entspannter Stimmung vorne ankommen. Wo das Kind dann auch "seine "Einkäufe in der Halten und mit aufs Band räumen darf, sodass die "Qungelartikel"  weniger in sein Auge fallen.

Ganz frei kann ich genau tun, was mir sinnvoll und richtig erscheint.
Alles andere sind nur meine Fantasien.

Sobald ich eingesehen hatte, dass es nicht in meiner Macht liegt, zu "machen", dass mein Ex im Umgang mit unserer Tochter genau dasselbe für richtig und wichtig hält, was ich selbst für richtig und wichtig halte. Dass ich weder das Recht noch die allergeringste tatsächliche Möglichkeit habe, sein Verhalten zu steuern. In genau diesem Augenblick war ich innerlich ganz frei, genau das zu tun, was für mich selbst und meine Kinder in einer ganz konkreten, unwiderholbaren Situation richtig und wichtig war.

Sehr entspannt und ohne Druck auf meine bzw. von meinen Mitmenschen.

Deine Entscheidung, bezüglich der Reisepässe für eure Kinder erstmal nichts zu forcieren, fand ich in diesem Zusammenhang sehr passend für dich, deine Intuition und deine Expertise für eure ganz persönlichen Verhältnisse.

Zu denken: "Mein Kind sollte nicht leiden!" (wenn z. B. ein Versprechen gebrochen wurde oder ein Termin nicht eingehalten wurde) ist eine höchst wirksame Methode meinen Blick auf die Realität zu vernebeln.

Die Wahrheit ist: Der Vater meiner Tochter ist notorisch unpünktlich und ein gewohnheitsmäßiger Lügner.
Das war er vor ihrer Geburt.
Das war er in unserem Zusammenleben.
Das ist er im Umgang mit allen mir bekannten Mitmenschen.
Im beruflichen wie im privaten Umfeld.

Ich selbst leide nur daran, wenn ich mich daran abarbeite, wie ich diese Gewohnheiten ändern kann. 
Sobald ich mir klar mache, dass es nicht in meiner Macht steht, seine Werte und sein Verhalten zu ändern, kann ich sehr entspannt mit diesen Eigenarten umgehen.

Wie du es auch für dich selbst sagst: Den hab ich innerlich völlig abgehakt. Im Inner Circle der Menschen, die mir persönlich am Herzen liegen, spielt dieser Mann seit vielen Jahren keine Rolle mehr.

Das ändert absolut nichts daran, dass genau derselbe Mensch Inner Circle der Menschen, die meiner Tochter persönlich am Herzen liegen eine ähnlich wichtige Rolle spielt, wie ich selbst. Es steht weder in meiner Macht noch wäre es in meinem Interesse, daran etwas zu ändern.

Wenn meine Tochter unter seinen für ihn persönlich typischen Verhaltensweisen leidet, habe ich in meiner Erziehung etwas richtig gemacht. Weil auch ihr die Werte Pünktlichkeit und Ehrlichkeit wichtig sind. Bei Licht betrachtet finde ich es sogar besser, wenn sie darunter leidet, belogen und versetzt zu werden. Als wenn es ihr gleichgültig wäre, so behandelt zu werden. Das würde mich glaube ich mehr stören. Aber auch das läge nicht in meiner Macht. Es ist definitiv die Angelegenheit meiner Tochter, wie sie selbst mit solchem Verhalten klarkommt.

Wenn sie selbst ausprobiert, wie weit sie mit schummeln und trödeln kommt ... liegt es an mir, darauf zu reagieren. Im Rahmen meiner Möglichkeiten. Ebenso souverän und in mir ruhend, wie an der "Quengelkasse". Bzw. ebenso fremdgesteuert, beschämt und handlungsunfähig. Je nach meiner ganz eigenen inneren Haltung.

Langer Rede kurzer Sinn:

Du kannst mir in die Suppe spucken.
Das kann ich gar nicht verhindern.
Ich entscheide, ob ich von der Suppe probiere.
Oder sie gar komplett auslöffle.

Bezüglich der Sommerferien (weder er noch wir haben die Mittel zu verreisen) habe ich meinem Ex gesagt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn er mit seiner Tochter eine Verabredung hat, werde ich für diesen tag keine anderen Pläne mit ihr machen. Wenn ich mit den Kindern einen Ausflug vorhabe, steht es nicht in seiner Macht, den zu verhindern.

Für diese Fälle hat meine Große schon die Nachricht "Sry, keine Zeit" in ihrem SMS-Vorlagenspeicher.
Ebenso wie "Hey, wo bleibst du? Ich warte." und "OK, bin jetzt unterwegs. Meld dich mal wieder."

Ihr Verhalten finde ich ziemlich abgeklärt und realistisch. 
Weder maßt sie sich an, das Verhalten ihres Vaters zu beurteilen, zu maßregeln oder zu kontrollieren noch macht sie sich zum Opfer seiner Unzuverlässigkeit. Und ganz sicher verdirbt ihr der klare unverstellte Blick auf seine Schwächen nicht den ebenso unverstellten Blick auf seine Vorzüge und darauf, dass er ihr Vater und damit ein besonderer Mensch in ihrem Leben ist.

Mich als ihre Mutter sieht sie - ebenso wie es ihre (Stief-)Geschwister können - mit allen meinen Stärken und Schwächen genauso realistisch und mit derselben ungebrochenen Loyalität. 

Ebenso, wie die anderen (Stief-)Elternteile in unserer Patchworkfamilie.

Mein Fehler war, dass ich meiner Tochter diese innere Klarheit nicht zumuten wollte und mich eingemischt habe, wo ich nicht verantwortlich war.

Dieselbe symbiotische Unschärfe spüre ich in deinem "wir" bzw. "uns".

Ich als Mutter bin nicht mein Kind.
Das Kind ist nicht ich. 

Bitte verzeih mir, wenn meine Ausführungen mehr über mich selbst als über deine Situation aussagen.
Vieles beim schriftlichen Austausch im WWW bleibt eben der eigenen Fantasie überlassen.

Alles Liebe

Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 05.08.2011 14:50
(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Liebe Biggi, schon wieder unglaublich,
wirklich toll, weil mir deine detaillierten Ausführungen echt helfen, Zusammenhänge zu verstehen und Sichtweisen mgl. zu ändern. (... ändere dich selbst ...)

hier spüre ich eine gewisse Unschärfe in deiner Darstellung.

Wir??? Uns???

Wer soll das sein?

Wir sind die Kinder und ich. Um es zu pauschalisieren und nicht episch zu werden. Bei den meisten Aktionen, außer wenn KV und Kinder zum Umgang aus meiner *Bannmeile* verschwunden sind, sind wir gemeinsam auf unterschiedliche Arten betroffen. Daher ein beherztes, zusammenraffendes "uns". Bsp.: KV kündigt sich an für das Wochenende, die Kinder freuen sich, ich verlasse mich drauf und lege Arbeitstermine. Es klappt nicht oder auf jeden Fall anders als erwartet, also müssen "wir" uns mit Plan B behelfen.
Die Kinder machen ihren Anteil an der Aktion mit sich und Vater aus und maulen mich an. Ich muss den ohnehin schon kurzfristig gelegten Termin wieder absagen oder verschieben etc.
In diesem Sinne: "wir".
Nehme in Anspruch, ziemlich unsymbiotisch mit meinen Kindern zu sein. Sehe uns aber im Kontakt zum KV, den "wir" nur wegen der Kinder haben (weil er ihr Vater ist), in einem Boot.

Du entscheidest, was du tun oder lassen willst.
Jedes einzelne deiner Kinder entscheidet, was es selbst tut oder lässt.

Da bleibe ich teils anderer Ansicht: Wenn ich könnte wie ich wollte, wäre das den Kindern unfair gegenüber bezüglich KV. Und die kleinen Menschen können nicht alles selbst entscheiden, dafür fehlt ihnen die Erfahrung, und deshalb müssen sie ja auch die Konsequenzen noch nicht tragen.

Das Beispiel Supermarktsituation bsp. kenne ich natürlich auch, allerdings zum Glück wenig. Das war das Alter zwei bis drei Jahre, das ist passé, hihi.
Wer sich dort in den Dreck schmiss und brüllte, musste schon sehen, dass er beim Verlassen des Geschäfts wieder parat war.
Genau die und ähnliche Situationen, da habe ich gar keine Probleme mit.

Offensichtlich haben die Kinder etliche Maßstäbe meiner Erziehung verinnerlicht, für sie habe ich nie ein Gefühl des "Fremdschämens". Solche Vorkommnisse stellen für mich keine Schwierigkeit dar, damit gehe ich leicht um.
Wenn einer brüllend am Boden liegt und der andere oben aus dem Sitz zu fallen droht, die Kassiererin scannt und scannt und die Eier platschen schon auf dem Boden auf, während ein anderes Kind aufgeregt daneben steht und einpullert und ich das Portemonnaie nicht anständig gefüllt habe, - sowas brachte mich das durchaus ins Schwitzen.  😉
Das sind halt zu viele Aktionen auf einmal.

Sobald ich eingesehen hatte, dass es nicht in meiner Macht liegt, zu "machen", dass mein Ex im Umgang mit unserer Tochter genau dasselbe für richtig und wichtig hält, was ich selbst für richtig und wichtig halte. Dass ich weder das Recht noch die allergeringste tatsächliche Möglichkeit habe, sein Verhalten zu steuern. In genau diesem Augenblick war ich innerlich ganz frei, genau das zu tun, was für mich selbst und meine Kinder in einer ganz konkreten, unwiderholbaren Situation richtig und wichtig war.

Mit den Kindern kann er machen, was er für richtig hält, und insgesamt würde er sie auch alleine großkriegen. Keine Frage. Anders als ich, mit viel Hilfe von außen, aber in seinem Sinn stringent. Ich befürchte keinen Schaden.
Im momentanen Alter der Kinder laufen aber die Termine halt noch über mich. Ich muss es planen. Und das muss schon verlässlich sein.

Ja, und Gerechtigkeit ist hier nicht das Thema, doch ergänze ich: Warum muss ich/müssen wir ständig Plan B vorbereiten, und der KV nie? WENN wir uns auf ihn einlassen, dann geht das nur mit Plan B. Den kann ich heutzutage aber nur seltener parat halten als vor einige Monaten.

Die Wahrheit ist: Der Vater meiner Tochter ist notorisch unpünktlich und ein gewohnheitsmäßiger Lügner.
Das war er vor ihrer Geburt.
Das war er in unserem Zusammenleben.
Das ist er im Umgang mit allen mir bekannten Mitmenschen.
Im beruflichen wie im privaten Umfeld.

Ich selbst leide nur daran, wenn ich mich daran abarbeite, wie ich diese Gewohnheiten ändern kann. 
Sobald ich mir klar mache, dass es nicht in meiner Macht steht, seine Werte und sein Verhalten zu ändern, kann ich sehr entspannt mit diesen Eigenarten umgehen.

Kann ich, entspannt sein, solange er und ich nichts gemeinsam machen müssen, wie Termine absprechen oder Unterschriften etc. Über die Kinder selbst sprechen wir nie ein Wort zusammen, das mindert bestimmt das Konfliktpotential.  🙂
Wenn es um ein konkrekt zu erreichendes Ziel geht, kann ich mich leider nicht locker drauf einlassen und bsp. irgendwelchen Sachbearbeitern sagen: "Sorry, mein Ex hat das jetzt nicht so eilig mit der Unterschrift, da müssen Sie schon drauf warten!", wenn bis Datum xx.xx.yyyy alle Unterlagen da sein müssen und ICH schaffe es nicht, seinen Karl Otto drunter zu beschaffen. 

Na, das sind so seltene Fälle, irgendwann klappt das ja.
Der "geregelte Umgang" ist es, was immer, immer, immer wieder nervt.

Das einzige, was mir helfen würde, wenn es auch um mich geht, ist: Gar kein Kontakt!
Und da bin ich heilfroh, dass ich hier alle die engagierten Väter sehe, die sich so für ihre Kinder einsetzen und nie aufgeben. Das vermittelt ja auch mir in meiner Situation Perspektiven.
(Der KV macht sich übrigens diese Argumente zu eigen, aber er handelt nicht danach. Er spricht von Kindesentzug, obwohl er zu spät zum Mahlstein kam, wie du so schön sagtest.)

Bezüglich der Sommerferien (weder er noch wir haben die Mittel zu verreisen) habe ich meinem Ex gesagt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn er mit seiner Tochter eine Verabredung hat, werde ich für diesen tag keine anderen Pläne mit ihr machen. Wenn ich mit den Kindern einen Ausflug vorhabe, steht es nicht in seiner Macht, den zu verhindern.

Offensichtlich ertrage ich sein Gemecker nicht gut. Der KV will einfach nicht akzeptieren, dass ich mit den Kindern die kommende Zeit mit verschiedenen Dingen verplant habe. Er wird wieder versuchen, über sie zu gehen, was ich nicht korrekt finde.
(Ähm, jetzt verstehe ich auch andere Fälle besser. Eine Wattewand als "Kontrahent" ist zwar schon blöd, aber ein Fakirbrett noch viel blöder ...)

So, schönes Grüße ins Wochenende, aber ich lese bestimmt rein,

mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

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Themenstarter Geschrieben : 05.08.2011 17:52
(@mahjoko)
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Hallo,

jetzt hat der KV wieder "seine Rechte wahrgenommen". Genauso sieht er das und benennt es auch beim Abholen der Kinder so.
Zudem hat er erneut zusammengefasst nur "dumm geschimpft". Es stimmt nicht, was er sagte, es war sehr unfreundlich. Und eben vor den Kindern.

Ich mag mir das nicht gefallen lassen, denn er macht das jetzt scheinbar immer so. Seit mehreren Monaten. Haben nur neulich einmal telefoniert, s.o. Ansonsten hat nie Zeit für ein Gespräch und lehnt ja Vermittlungsangebote ab. Ich komme nicht an ihn ran. Mit ach und krach konnte ich die Kinder überreden, doch mitzugehen, immer eure weisen Worte hier im Ohr: "Zur Schule muss man auch gehen!" Dennoch ist ein Kind hier geblieben.
Leicht ungünstig für mich, denn ich hatte nach vielen Monaten mal einen kinderfreien Abend geplant. Egal.

Nochmal zum "müssen": Ist verständlich, dass es bei Papa manchmal unspektakulär ist. Abgsehen von TV, Süßigkeiten & Co. nach Wunsch, was eher junge Kinder von anderem ablenkt, aber bei älteren nicht mehr so zieht. Papa scheint nach Monaten, wenn er die Kinder einmal wenige Stunden sieht, erst mal in Ruhe und vor allem alleine Haushalt zu machen. Die Kinder hocken sich auf der Pelle in der winzigen Einraumwohnung und sollten mäuschenstill sein, während der KV zur Waschmaschine etc. abdampft. Lagerkoller, nenne ich es mal, kriegen die Kinder, und finden es furchtbar.
Die, denen das Schnökerprogramm also intellektuell nicht mehr ausreicht, die finden tausend Ausreden, warum sie nicht mitkönnen.
Dass Papa ganz schön unzuverlässig ist, haben sie von alleine mitgekriegt, und nur die, die noch ohne Datum leben, wundern sich nicht über Verspätungen oder Fernbleiben.
    Wer also mitmuss, weil es das Recht des KV ist, und nicht, weil der KV sich wirklich für einen interessiert, den kann ich ehrlich nur schweren Herzens zwingen. ("Papa antwortet nicht, versteht uns nicht, redet nicht mit uns ...")

Zurück zur Frage: Wie Beschimpfungen vermeiden? Eine Übgergabesituation schaffen, in der wir uns nicht treffen. Aber wie? Wo kann ich die Kinder alleine lassen, bis er kommt? Wobei dann übrigens seine Verspätungen noch viel mehr auffallen werden ...

LG, mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

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Themenstarter Geschrieben : 12.08.2011 23:08
(@mahjoko)
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Hallo,

noch ein Update, auch für mich als Gedächtnisstütze:

Ich habe jetzt die externen Vermittlungsversuche durch Jugendamt bzw. angeschlossene Beratungsstelle ad acta legen lassen.
Es nutzt nichts, wenn der KV überhaupt nicht reagiert, wenn ich ihm antrage, eine Lösung zu finden.
Baustelle geschlossen, und so gesehen: Er hat gewonnen! Er hat es ausgesessen und kann so weitermachen, wie bisher. (Sporadisch auftauchen, Unzuverlässigkeit, plus: so gut wie keine wörtliche Kommunikation der Elternteile, weder gesprochen, noch schriftlich.)

Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie blöd das ist, wenn unsere Kontakte im Moment folgendermaßen ablaufen:
Anruf, pampig: "Ich will am Wochenende die Kinder! Das ist mein Recht!"
Ich kitzele dann raus, von wann bis wann.
Seine Vorstellung ist nämlich, dass wir wirklich hier zu Hause sitzen und warten, bis er erscheint. Egal ob Freitagabend, Samstag irgendwann oder Sonntag irgendwann. Und ob er sie dann über Nacht mitnimmt oder nur für ein paar Stunden, darauf möchte er sich auch nicht gerne festlegen, bis er dann hier vor der Tür steht. Letzteres ist jetzt schon anderthalb Jahre so!
Wobei selbst seine Angabe, wie lange er die Kinder mitnimmt, für ihn nicht verpflichtend ist. Ich werde auch mal urplötzlich benachrichtigt, dass die Kinder jetzt sofort von irgendwo abzuholen seien. Er habe vergessen, dass er noch arbeiten müsse und müsse daher umgehend weg. Oder sie kommen nicht zurück, sind nicht erreichbar und am nächsten Tag kriege ich die Info, dass sie spontan irgendwo hingefahren seien und er abends zu müde war (oder was auch immer), mich zu informieren. (Nein, Handy ist dann aus, ich telefoniere dann natürlich hinterher.)

ABER: Die Kinder verkraften es im Großen und Ganzen jetzt besser als bsp. letztes Jahr. Hoffentlich bleibt das so! 
Alle zwei Monate ca. kann man das eben als Abenteuer betrachten und mitmachen, ein paar Stunden lang.

LG, mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

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Themenstarter Geschrieben : 22.08.2011 13:27
(@biggi62)
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Ich habe jetzt die externen Vermittlungsversuche durch Jugendamt bzw. angeschlossene Beratungsstelle ad acta legen lassen.
Es nutzt nichts, wenn der KV überhaupt nicht reagiert, wenn ich ihm antrage, eine Lösung zu finden.

Ganz ehrlich, liebe Mahjoko?

So ein Theater würde ich nicht mitmachen.

Ich würde das an deiner Stelle protokollieren und beim FamFg einen geregelten und betreuten Umgang beantragen.

Zwei Fliegen mit einer Klappe:

Jeder bekommt schriftlich, was sein Recht ist

und

Du bringst die Kinder alle 14 Tage samstags zum Kinderschutzbund, zur Caritas oder wohin auch immer. Dort übernimmt der Umgangspfleger sie in seine Obhut und du kannst sie wieder abholen, wenn der Vater bis zu einem bestimmten Termin nicht dort erschienen ist. Oder eben auch, wenn er die Kinder pünktlich abgeholt und zum Betreuer zurückgebracht hat.

Der Mann scheint ja förmlich darum zu betteln, dass ihm mal jemand - und zwar ein Gericht und nicht du - zeigt, dass das Vater Sein nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten umfasst.

Damit wirst du ihn zwar nicht dazu bringen können, zuverlässiger bei dir aufzutauchen.
Was wohl auf Beziehungsebens zwischen euch beiden ein Unding geworden ist.

Aber du kannst den  (idealerweise männlichen) Umgangspfleger als Puffer zwischen seine spontanen Entschlüsse und deine berufsbedingt straffe Zeitplanung schalten. So, wie dein Ex sich verhält, kannst du die Besuchszeiten weder planen noch zu deiner Erholung vom Alltag nutzen. Auch scheint die Gestaltung der Umgangstage nicht ganz zu den Wünschen und Bedürfnissen eurer Kinder zu passen. Das sieht aus meiner Sicht nach einem idealen Betätigungsfeld für einen engagierten (männlichen) Umgangspfleger aus.

Respektvolle, ressourcenorientierte  :familie039: Gespräche von Mann zu Mann fallen häufig auf wesentlich fruchtbareren Boden als das "Gemotze"  :nudelholz: der Ex. Selbst wenn inhaltlich exakt dasselbe gesagt wird.

Die besten Wünsche von
:winkewinke: Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 22.08.2011 16:46
(@mahjoko)
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Hallo Biggi,

nein, ich glaube, ich möchte mich mit dem Thema nicht mehr beschäftigen, als nötig.

Im Großen und Ganzen ist die Mehrzahl der Kinder ja zufrieden mit der Situation, ab und an zu Papa zu gehen. Sie rechnen sich aus, wieviele und welche Süßigkeiten sie bekommen, und welche Filme sie gucken können. Und wenn das alles ist: Bitte!

Die Kinder aber tatsächlich "mit viel Gedöns" zu übergeben, den Umgang mit viel Aufwand zu organisieren, nur, um dann doch wieder vom KV versetzt zu werden, das will ich nicht.
In meinen Augen wird das dann eine belastendere Aktion/Gesamtsituation für die Kinder, als es die Unzuverlässigkeit jetzt ist.
Ich befürchte da mehr ´Knacks´ an ihren ziemlich zarten Seelen, als so.

In absehbarer Zeit vermutlich werden alle nicht mehr hinwollen, und ich kann nur sagen: Ich verstehe es.
Ihr dürft mich verbal niedermachen: Ich werde sie dann nicht zwingen, den KV zu sehen, weil es ihm einmal in Monaten einfällt, dass es JETZT SOFORT passt.

Protokolliert habe ich den Quatsch natürlich, denn das glaubt ja sonst niemand.
Allerdings widerstrebt es mir dennoch, das irgendwo anzubringen.

Richter wollen sich mit privatem Kleinkrieg nicht auseinandersetzen. Jugendämter auch nicht.
Und wie schon am Anfang jemand anmerkte:

Niemand kann einen KV dazu ´verdonnern´, der sich zwar der Argumente von VaterseintrotzScheidung bsp. bedient, aber sich sonst an nichts hält und eben nicht mit dem Herzen dabei ist, regelmäßigen Umgang wahrzunehmen.

Mal wieder hoffe ich, dass das Kapitel damit geschlossen ist und ich durch die Erkenntnis so gelassen wie möglich mit der Situation umgehen kann.

Oder doch bis zum nächsten Mal ?!?  😉

LG, mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

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Themenstarter Geschrieben : 23.08.2011 11:51
(@mahjoko)
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Hallo,

Notiz für meine Dokumentation:
Demnächst sind es sieben Wochen ohne Umgang, in der Zeit hat der KV dreimal Umgang gewünscht. Und selbst wieder abgesagt. Einmal kam sein überraschender Umzug dazwischen (aha?!), einmal musste er überraschend etwas vorbereiten, und einmal überraschend arbeiten.
Während der Woche "verweigere" ich ihm den Umgang. Es bietet sich zeitlich nicht an, weil Schule ist, da kann man nicht einfach so mal ein paar Tage fehlen, auch wenn ein liebender Vater das wünscht. In den nahenden Herbstferien hat er wieder keine Zeit mehr. (Doch, er will sich eigentlich drum kümmern, aber wieso sollte das besser ausgehen, als in den Jahren zuvor?!)

Das also für meine digitalen Notizen.

In eure Richtung die Anmerkung, dass es der KV gegenüber anderen Menschen darstellt, als ob ich ihm den Umgang verweigere. Tue ich aber m.E. nicht! Er kann die Kinder sehen, wann es ihm passt. Aber er muss es dann schon noch selbst machen.
(Oder gilt folgendes als Umgangsverweigerung durch den betreuenden ET? : Ich bringe ihm die Kinder nicht binnen einer halben Stunde auf Wunsch hin, ich rede nicht mit seinem Chef und befreie ihn von der Arbeit damit er Zeit für Umgang hat, ich plane ihm nicht die Umgangstermine vor, ich sage ihm nicht exakt, was er mit den Kindern gemeinsam tun könnte, ich befreie die Kinder nicht von der Schule, wenn er endlich mal Zeit für sie hat etc.)

LG, mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

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Themenstarter Geschrieben : 28.09.2011 12:00
(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Nächstes update:

Tatsächlich hat inzwischen Umgang stattgefunden, mit allen Kindern. Seit bald einem halben Jahr das erste Mal.
Den Kindern hat es gefallen, Übergabe hat top geklappt, Rückgabe hat der KV spontan beim Abmarsch von "nächster Tag morgens" in "nächster Tag abends" umgeändert und dann kamen sie unangemeldet noch später. Aber was solls, wenn alle zufrieden sind.
(Ich habe dafür zwei wichtige Termine abgesagt, und das so kurzfristig, wie ich es wusste! Da waren wir zwar eingeplant und ICH muss die Konsequenzen tragen. Als Umgangsverweigerin möchte ich absolut nicht gelten!)

Mitteilung der Kinder: "Papa will mehr Umgang!"

Kann er sich gerne an mich direkt wenden.
Dazu bin ich doch liebend gerne bereit!
Aber verlässlich sollte es sein. Keine Absage fünf Minuten vorher für eine Übernachtung oder auch nur stundenweises Treffen und das x mal hintereinander, bevor es dann einmal klappt. Und aus der Schule nehme ich die Kinder dafür auch nicht!
Aber in ihrer freien Freizeit, wovon es genug gibt, sehr gerne!

Schönen weiteren Gedenktagsabend,
mahjoko  🙂

LG - Life´s good, meistens!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 03.10.2011 22:26
(@mahjoko)
Nicht wegzudenken Registriert

Ergänzung:
Aber er will zum Umgang nicht alle Kinder nehmen. Er hat doch kein Geld, kann sich den Umgang gar nicht leisten.  :puzz:
Hat er den Kindern erzählt.

Jetzt haben die Kinder großes Mitleid mit ihm und überlegen sich, wer hingeht. (Die Großen sind ja ohnehin nicht mehr ganz s scharf drauf.)

*stöhn*

LG - Life´s good, meistens!  😉

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 03.10.2011 23:03
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Majonko,

das ist ja wirklich unschön mit dem Umgang. Aber warum wird hier soviel Energie in "Spontan-Umgänge", die alle halbe Jahr stattfinden verschwendet? Warum nicht die klare und unmissverständliche Ansage an den Ex, dass er gerne alle 14 Tage das We Umgang mit seinen Kids haben kann (eh die gerichtiliche Minimallösung)? Diese WE werden von Terminen freigehalten und sind für ihn reserviert. Das wird ihm noch mal schriftlich verbindlich mitgeteilt.So hast Du planungssicherheit. Taucht er (was zu erwarten ist) am Freitag dann nicht auf, könnt ihr ein ruhiges We ohne große Vorplanung verbringen. Alles andere ist dann aber auch tabu. Dann bleibt die Tür sprichtwörtlich zu.

Und jeder ist für seinen Umgang verantwortlich. Da hat auch Dein Auto und andere Vorleistungen nichts zu suchen. Ansonsten sehe ich einfach die Gefahr, dass Du für DICH keine geregelte Zukunft OHNE schlechte Gedanken im Herzen aufbauen kannst. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 03.10.2011 23:58




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