Hallo,
ich lebe getrennt von der Mutter meines Sohnes (5 Jahre alt). Wir betreuen ihn beidseitig im sogenannten Wechselmodell. Montag bis Mittwoch ist er bei seiner Mutter, Mittwoch bis Freitag bei mir, die Wochenenden wechseln. Derzeit überlegen wir, ob es besser ist, wenn er eine Woche bei mir ist und eine Woche bei seiner Mutter. Ich kenne
auch jemanden, der praktiziert eine zweiwöchige Regelung. Wer hat Erfahrungen und kann sagen, was besser ist: lange oder kurze Intervalle. Bin auch sonst an Erfahrungsaustausch zum Wechselmodell interessiert. Wie macht ihr das? Wie kommt ihr damit klar?
Grüße aus Berlin
Peter
Hallo, Peter
warum überlegt ihr, den Turnus umzustellen?
Gibt es Anlass?
Gruß
Haddock
Wir machen das jetzt seit ca. 8 Monaten. Meine Ex drängt dauernt darauf, dass umzustellen. Weiß nicht genau warum. Sie meint, das wäre alles zu unruhig. Ich selber muss zugeben, dass ich mit dem dauernden Wechsel Probleme habe (meine Ex meint übrigens, es geht ihr ähnlich). Mal lebe ich mit Kind, mal wie ein Single. Klingt vielleicht nach Luxus-Problem im Gegensatz zu andern hier im Forum. Aber ich komme irgentwie mit dem Wechsel schlecht klar. Frage mich, wie das erst für meinen Sohn ist. Dieses ständige Abschiednehmen, dann ist er wieder da und ich brauche immer eine Zeit um mich umzustellen. Dann hab ich mich gerade auf ihn eingestellt, schon kommt wieder der Abschied. Er meint dann immer, er vermisse mich. Letztens war ich zwei Wochen auf einer USA Reise, da ist er die ganze Zeit krank gewesen und hatte laut Aussage meiner Ex Heimweh nach mir gehabt. Zeitweise hat er auch ständig in die Hose gemacht. Gerade auch an den Wechsel-Tagen.
Manchmal denke ich, die Wochenendpapies habe es irgentwie einfacher. Da gibt es einen klaren Schnitt. Das ist hart, aber die weißt wo du dran bist. Du gehst am Wochenende in den Zoo und Pizza essen und bist halt der Spaßpapa. Mit dem ganzen Alltagskram hast du nichts am Hut. Du hast genug Zeit für deine neue Flamme und die hat auch nichts zu meckern, da deine Kids nicht ständig da sind. Außerdem hast du Zeit genug, um Kohle zu scheffeln, Sport zu treiben und dich zu vergnügen. Ich weiß, dass ich übertreibe, aber irgentwie finde ich ist das Wechselmodell in der Praxis ziemlich anstrengend.
Noch mal zum Thema: Einen wöchentlichen Wechsel oder noch längere Intervalle finde ich noch härter. Außerdem weiß ich nicht, wie ich dann noch alles unter einen Hut bringen soll (Arbeiten, Sport, neue Partnerin).
Gruß, Peter
Hallo Peterrichard !
Irgendwo versteh ich Dich nicht. Du hast etwas wonach sich ein
Großteil der Väter hier einen Hax'n ausreissen würden.
Aber wenn Du jetzt radikal auf Wochend-Papi ändern wolltest (?)
dann kann Dir dein Sohn mal berechtigte Vorwürfe machen, das
er Dir im Weg war.
Was ich nachvollziehen kann ist, daß der 3 - 4 tägige Rythmus zu
unruhig ist. Da hätte ich wahrscheinlich die gleichen Probleme wie
Du - mich nie auf eine Situation wirklich einstellen zu können. Aber
ein wöchentlicher oder alle zwei Wochen im Wechsel, das sollte zu
bewerkstelligen sein.
Und da sollte es auch möglich sein, sich Freiräume zu schaffen. Egal
ob für Sport, Freundin oder sonstige Vergnügungen.
Sieh es mal so: in einer gelebten Partnerschaft sind ab dem Zeitpunkt
wo ein Kind da ist auch Abstriche zu machen.
Und eine Freundin oder Flamme wie Du es nennst der Dein Kind im
Weg ist... naja, was soll ich Dir darauf ernsthaft antworten ?
Versteh mich bitte nicht falsch, es steht mir nicht zu Dir Vorhaltungen
zu machen. Aber vielleicht sind ein paar Denkanstösse dabei !
LG Marina
Hallo Peter,
mir ist jetzt nicht so ganz klar geworden, was du eigentlich willst. :question:
Oben schreibst du, ihr überlegt von einem Wechsel unter der Woche zu dem Modell eine Woche hier, eine Woche da überzugehen.
Weiter unten schreibst du, dass du dein Kind doch am liebsten nur alle zwei Wochenenden hättest, mit dem ganzen Alltagskram eigentlich nichts mehr zu tun haben willst.
Oder habe ich das falsch verstanden.
Bitte, noch mal ganz klar: WAS willst du?
Gruß AJA
Tut mir leid, Peter, aber ich lese in deinem Beitrag nur, um es mal krass zu sagen: du willst kein Wechselmodell, sondern du willst lieber Wochenendpapa sein. Aber natürlich auch nur wenn es denn auch ganz genau passt. 😡
Was du als Grund aufführst, zeigt es ganz klar: Mit keinem Wort erwähnst du, daß das bestehende Wechselmopdell für den Kleinen Nachteile oder nur Irritationen bringt, die einen anderen Modus erefordern.
Andererseits bist du der Ansicht, das ein jeweilig längeres Verbleiben beim anderen Elternteil auch nicht gut fürs Kind wäre.
Das Abschiednehmen gehört einfach dazu, wenn man ein Trennnungskind ist, damit müssen alle lernen umzugehen! Du schreibst: daß Wechselmodell ist in der Praxis ziemlich anstrengend. Wer hat dir denn gesagt, das der leichtere Weg der bessere ist.
Aber ich glaube, nach nochmaligem Lesen deines Beitrages, ich schreibe vergeblich.
Du weißt nicht wie du alles unter einen Hut bringen sollst?
Suche einen Betreuungsplatz und geh zur Arbeit. Den Sport kannst du sein lassen, oder an Tagen ausüben, an welchen du "frei" hast. Die neue Freundin: Wenn sie mit deiner Situation nicht fertig wird: so what, schick sie in die Wüste (oder ihr könnt euch ja beim Sport treffen).
Das wichtigste: Sei für deinen Sohn immer da und gib ihm bloß nicht die Schuld daran, daß du überfordert bist.
Hoffentlich bekommt ihr das noch hin für euerm Jungen
Ich frage mich, wie es überhaupt zu einem Wechselmodell gekommen ist, oder denkt deine Ex genauso - wenn ja: armer Kleiner!
Tut mir leid, wenn ich zu hart war, aber ich konnte meinen Ärger grad noch Zügeln.
Wenn Deep oder ein anderer Admin editieren möchte, dann: nur zu, you´re welcome!
Haddock:mad:
PS:
Ich weiß übrigens, wovon ich schreibe: Auc ich habe einen 5 jährigen Sohn der 3,5Tage bei der Mutter und 3,5 Tage bei mir ist (das seit 1,5 Jahren, davor war er 2,5 Tage bei der Mutter)
Ach so: Zu deiner eigentlichen Frage: je jünger die Kinder sind, desto kürzere Abstände sollten zwischen den Wechseln liegen. Nachzulesen auch bei : Wera Fischer und Fr. Kodjoe (Vornamen weiß ich nicht). Kannst ja mal nach den Namen googeln, wenn es dich interessiert.
Das Wochenendmodell halte ich für den bequemeren Weg, für alle Beteilgten, einschließlich der Behörden und Beratungsstellen. Deshalb meine Polemik. Die einzigsten, die beim Wochenendmodell wahrscheinlich nicht auf Ihre Kosten kommen, sind die Kindern.
Ich habe versucht, ein bißchen die Praxis und den Alltag des Wechselmodells zu beschreiben. Da ist nicht alles rosig. Es tauchen viele Probleme auf, die die Wochenendler nicht haben. Und die Frage, welchen Intervall man wählt, ist aus meiner Erfahrung heraus nicht unwichtig. Man wird ständig mit dem Vorwurf konfrontiert, das sei alles zu unruhig. Hätte gerne gewußt, wie andere das regeln und damit klar kommen.
Gruß, Peter
Also,
ich lese bei Peterrichard, dass er das Wechselmodell mit kurzen Wechseln möchte, seine Ex eher längere wechsel. Dsas beide irgendwie denken, dass die kurzen Wechsel mit Abschiednehmen etc. dem Kind nicht so gut tun. Insofern versteh ich dann die Aussage zu den Wochenendpapis, die es einfacher haben, weil man sich nciht wieder aufs neue trennen muss.
Allerdings, wenn ich das Modell verstehe, gibt es ja auch immer wiedr lange Wechsel, je nachdem wo das WE stattfindet.
Wir haben auch das Modell praktiziert, allerdings im wöchentlichen Rhythmus. Auch hier habe ich erlebt, dass mein Kind, immer 2-3 Tage brauchte, sich wieder bei mir einzugewöhnen, sich an die je geltenden regeln zu halten. Ich glaube schon, dass kurze Wechsel nicht dazu führen, dass ein Kind sich einleben kann.
Wie wäre es, wenn ihr es mal mit einer Wochenregelung macht? Bei uns war der Wechseltag dann immer Freitags, nach dem Hort. Das hat gut funktioniert, weil man am WE viel Zeit hatte.
Für mich war es so, dass ich mcih auch daran gewöhnte, eine Woche verplanen zu können, und die andere eher weniger bzw. am Kind zu orientieren.
LG
Biga
Hallo noch mal,
zum Beitrag von Haddock: Ich habe versucht gegen das Wochenendmodell zu polemisieren, ist vielleicht nicht richtig rübergekommen. Ich praktiziere das Wechselmodell seit acht Monaten und und es klappt sehr gut. Trotzdem: Ich finde , es ist der anspruchvollere und schwierigere Weg. Außerdem geht das nicht ohne bestimmte Rahmenbedingungen (Wir sind beide Freiberufler) Darüber sollte man sich im klaren sein und deshalb sollte es auch eine größere Wertschätzung in der Öffentlichkeit, von Seiten der Behörden und auch bei den Beratungsstellen geben. Ich war beispielsweise hier in Berlin beim Kinderschutzbund. Die meinten gleich: Wie würden Sie sich fühlen, wenn sie dauernt hin und her geschickt würden. Da kommt dann dieser ständige Vorwurf, dass sei alles zu unruhig.
Noch mal zur Praxis: Die Aufteilung 3,5/3,5 finde ich interessant. Wie macht ihr den Übergang. Bei uns läuft alles über die Kita. Ich bringe ihn hin, die Mutter holt ihn ab oder umgekehrt. Was gibt es für positive Erfahrungen, was tauchen für Schwierigkeiten auf? Oder ist alles immer schön und nett?
Gruß, Peter
Hallo Peter,
eigene Erfahrungen habe ich nicht, aber hautnah miterlebt, wie es bei Freunden war.
Wie wäre es denn mal mit einer Änderung der Sichtweise? Nicht, das Kind MUSS, sondern das Kind darf! Nicht das Kind wird hin und her geschoben, sondern das Kind hat zwei zu Hause.
Bei den erwähnten Freunden war das keine fixe Regelung, sondern richtete sich einerseits nach den Wünschen der Kinder, andererseits nach den Arbeitszeiten der Eltern. Ob das für alle Kinder geeignet ist, wage ich noch zu bezweifeln, diese Kinder hatten jedoch keine Probleme damit. Zum Zeitpunkt der Trennung waren sie 4 und 7.
Ich persönlich finde eine fixierte und somit verlässliche Regelung besser. Biga kann dir darüber sicher mehr erzählen.
Gruß AJA
🙂
Hallo, Peter
ich bitte um Nachsicht. Zur Zeit bin ich von einem Grippalen Infekt gebeutelt, was wohl auch auf meine eigentlich gut entwickelte Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu Lesen, einen schlechten Einfluß hat 😉
Du hast schon Recht, dass das Doppelresidenzmodell (Wechselmodell hat etwas anrüchiges in unserem "Ein Kind braucht ein ZuHaus-Land) nicht gerade der einfachere Weg ist.
Anerkennung gibt es dafür nicht viel. Auch als alleinerziehender Vater erfährt man (von Frauen) nicht viel Anerkennung; man wird eher mißtrauisch betrachtet, weil - man ist eine wandelnde Bedrohung für das Dogma: Kinder gehören zur Mutter. Von manchen (bequemen) Männern aber auch: Man ist der wandelnde Gegenbeweis zu der These, es hat doch sowieso alles keinenzweck
Was den Wechsel angeht, das "ständige", "unruhige"Hin- und her. Diesem Kinderschutzbundheinis sollte man mal sagen, daß es mit dem Begriff Kontinuität nicht das kontinuierliche Verbleiben an einem Ort geht, sondern um BEZIEHUNGSKONTINUITÄT. Wenn die Eltern-Kind-Beziehung vor der Trennung bei beiden Eltern gut war, entspricht es sehr dem vielbeschworenen Kindeswohl, wenn diese auch nach der Trennung in einem 50/50-Modell aufrechterhalten bleibt! Das zum einen.
Zum Anderen: Je kleiner Kinder sind, desto weniger können sie mit dem Begriff Zeit umgehen. Für sie zählt nicht : "in 14 Tagen sehe ich Papa ja wieder, bis dahin kann ich warten", sondern "mein Papa ist nicht da-ich habe ihn (für immer) verloren". Desweiteren haben all diese Kinder mit der Trennung der Eltern etwas für Ihre kleine Welt elementar erschütterndes erlebt: Ihre Eltern haben sich getrennt!
Welcher Mensch würde auf ein Trauma dieser Qualität nicht mit "Auffälligkeiten" reagieren-gewollt oderungewollt.
Es gilt das (Ur-) Vertrauen in seine Eltern wiederherzustellen: Papa und Mana sind für mich da! Immer! Ohne wenn und aber!
Bis dieses Vetrauen verdient ist, fließt manche Träne und sind viele Schwierigkeiten zu meistern - kein leichter Weg.
Mein Argument gegen eine Ausweitung der Intervalle: Ein kleines Kind muß sich bei einem Wöchentlichen oder größeren Wechsel immer wieder verlassen vorkommen. Es ist eine unabsehbar lange Zeit. Immer wider aufs neue wird das aufkeimende Vertrauen gebügelt.. Das kann nicht gut sein. Ein kurzer Wechselrythmus ist für kleinere Kinder vorzuziehen.
Mit anderen Worten (Mattussek):" Insbesondere kleine Kinder müssen lernen mit der Situation umzugehen, die Mutter verlassen zu müssen um den Vater sehen zu können und umgekehrt. Oder die Zeitabstände sind zu lang. Dadurch wird das Kind immer wieder der Erfahrung ausgesetzt, der andere habe es jetzt endgültig verlassen, was dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung im Wege steht. Hier wäre die richtige Intervention die Zeitabstände zu verkürzen, mehr Nähe herzustellen.."
Bei all dem gilt es immer, das Kind genau zu beobachten, seine Reaktionen zu erkennen und zu deuten, denn alle Kinder sind verschieden, und was das Optimum für das eine ist, ist das gegenteil für das Andere.
Ich selbst habe 3 Anläufe/Variationen gebraucht, um zum jetztgen Modell zu kommen: Samstag abend hole ich meinen Sohn bei der Mutter ab , Mittwoch bringe ich ihn zum Kindergarten, wo ihn meine Ex abholt. 1 Mal im Monat hole ich Sohnemann am Freitag abend ab.
Flexibilität ist erklärt und auch in der Praxis erwiesen. Mir ist noch wichtig,. daß mein Sohn, je älter er wird auch weiß, daß er sich immer eine Änderung wünschen darf, ohne einen von uns Eltern zu verletzen. Wenn dieser Wunsch machbar ist, wird er erfüllt.
Inzwischen weiß mein Sohn (5,5) bombenfest (hoffentlich) daß er uns beide behalten darf- das er bei beiden zu Hause ist - ein ZuHause halt, nur an 2 Orten!
Er besteht förmlich auf die Wechsel, das ist seine Wirklichkeit.
Übrigens: Man mutet Kindern doch auch den täglichen Wechsel vom trauten Heim in den Schulaltag zu - keiner kommt auf die Idee zu sagen: das ist viel zu vciel hin und her, wir müssen die Kinder im Kindergarten unterrichten, oder besser noch zu Hause.
Und da soll der "Wechsel" zu einem geliebten Elternteil ein Problem sein??
Ich muss jetzt mal Schluß machen, obwohl ich noch soviel zu schreiben hätte, aber ich bekomme keine Struktur mehr hin.
Gute Nacht
Gruß
haddock
Doch nochmal ich.
AJA hat geschrieben:
...
Ich persönlich finde eine fixierte und somit verlässliche Regelung besser.
...
Anmerkung:
eine fixierte und hoffentlich verlässliche Regelung steht einem Wechselmodell in keiner Weise im Wege!
Gruß0
haddock
Hallo!
Hm, ich tu mir ein wenig schwer mit einer Antwort...evtl. mal ein wenig schwarz/weiß-malerei...weiß aber nicht ob ich richtig treffe:
Wer sagt das man es mit Kindern einfach hat, erst recht nach einer Trennung???
Sicherlich haben es WE-Elternteile einfacher, klar müssen die sich nicht um den Altag kümmern, aber das muss jeder selbst wissen.
Ich für meinen Teil, WILL mich um den Alltag kümmern. Mensch Leute, ich habe doch Kinder haben wollen, damit ich mit denen meinen Alltag erleben kann...und nicht nur am WE...
Ich halte das WM für eine richtig gute Sache! Derzeit führen wir das WM (oder einen geregelten Umgang) im Wechsel folgender maßen durch...
Woche 1: 2 Tage bei mir
Woche 2: 4 Tage bei mir
ich versuche über eine Änderung meiner Arbeit (Telearbeitsstelle) noch mehr Tage mit den Kindern verbringen zu können, so dass ich wirklich auf 50 % komme, dann kommt dann in der Woche 1 noch ein Tag dazu. Oder wir machen einen Wochenwechsel...weiß noch nicht.
Aber ich will meine Kinder oft sehen und ich versuche alles so einzurichten, damit mir das gelingt.
BM RK
The Future is not set. --
There is no fate but what we make for ourselves.
Anmerkung:
eine fixierte und hoffentlich verlässliche Regelung steht einem Wechselmodell in keiner Weise im Wege!
Das wollte ich auch auf keinen Fall damit gesagt haben!
Es bezog sich lediglich auf das von meinen Freunden praktizierte Modell.
Gruß AJA
Doch, ich denke schon dass eine fixierte und verlässliche und übersichtliche Regelung bei einem Wechselmodell wichtig ist.
Für Kinder kann man das herstellen, indem in einem Kalender die Tage unterschiedlich farbig markiert sind. So kann das Kind darauf schauen und selber die Tage zählen wann es wieder beim anderen Elternteil ist. Diesen Kalender brauchten wir aber mit der Zeit immer weniger, weil das Zeitverständnis wächst.
Was ich neben der Absprachen von Zeiten und der Wirkung des Wechsels auf Kinder für unabdingbar finde, ist eine Kommunikation zwischen den Eltern, die funktioniert.
Da wäre es natürlich am besten, würde die direkte Kommunikation möglichst konfliktfrei bzw. ohne laute Auseinandersetzungen etc. stattfinden. Auch ein Heft, in das alles wichtige eingetragen wird, kann das Knd von einem zum anderen tragen. Dies ist sicherlich aufwendig, wenn man jeden tag reinschreiben wollte was war...aber das Grobe sollte es schon sein: Noten in Klassenarbeiten, Arztbesuche u.ä.
Es gibt aber sicher auch hierzu unterschiedliche Meinungen.
Bei allem ist es wichtig, das Kind genau im Auge zu behalten und sensibel dafür zu sein, wie es sich mit dem Wechsel fühlt. Wer schon mal auf Montage gearbeitet oder ein weitreisender DiMiDo-Arbeiter ist, kann nachvollziehen, wie man sich fühlt zwischen zwei Zuhause...
Für Kinder ist dies nicht so einfach wie es oft dargestellt wird!
LG
Biga
Hi, ich praktiziere auch WM aber Woche-Woche.
Mal lebe ich mit Kind, mal wie ein Single.
Das KIND allerdings NICHT! Es lebt ja nicht mal mit Eltern, mal ohne. Es lebt zwar in zwei Haushalten, bleibt dort aber immer das Kind !
Ich kann das übrigens sehr gut nachvollziehen, es ist für den Elternteil schon schizophren. Man macht ja in der Zeit, in der die Kinder nicht bei einem sind, Sachen, die man mit Kindern nicht machen könnte; andererseits fehlen einem die Kinder und die Sachen, die man eben ohne Kinder nicht machen kann. Das erzeugt ein komisches Gefühl in Bezug auf die eigene Identität, da man zwei Identitäten lebt. Versuch das positiv zu sehen, du hast halt die Chance, mehrere Facetten deinerselbst auszuleben und das macht dein Leben im Endeffekt reicher. (Auf Arbeit bist du ja auch anders als zuhause.)
Für mich hat sich dieser "Rollenwechsel" übrigens in 2 Monaten erledigt, dann kommt Nr.3 und ich bin wieder "Dauer"-Papa 🙂 , d.h. ich amüsier mich jetzt nochmal ganz bewußt an Tagen ohne Kinder...
Ich weiß, dass ich übertreibe, aber irgentwie finde ich ist das Wechselmodell in der Praxis ziemlich anstrengend.
Anstrengend - nunja; Kinder erfordern nunmal einen hohen Energieaufwand, und zusätzlich noch so eine Trennungsfamiliensituation zu managen auch. Halte dir vor Augen, was sein würde, wenn du diese Anstrengungen nicht unternimmst. Das Kind wächst defacto ohne Vater auf (auch wenn ein anderer versucht dich zu ersetzen... geht ja nicht). Du bist dann wenn überhaupt der große Freund des Kindes. Sowohl fürs Kind als auch für dich wär das äußerst ... (fällt mir kein nicht-indiziertes Wort ein). Du kannst aus einer kaputten Familie keine heile mehr zaubern, da heißt es Schaden fürs Kind kleinhalten und nicht Wünsch-dir-was.
Das Wechsel- oder Doppelres.-Modell (oder wie auch immer) ist auch nicht das Ultimum, das ich mir für mich oder die Kinder vorgestellt habe, aber die einzige Lösung, den Kindern trotz Trennung ein Leben mit beiden Eltern in der Funktion als Eltern zu ermöglichen.
[Editiert am 21/12/2005 von Skorpion]
Habe mich eine Zeit lang nicht gemeldet, wegen Weihnachten und Neujahr. Danke für die Beiträge. Ich habe im Augenblick das Problem das mein Sohn nicht gerne zu anderen geht, z.B. auf den Kindergeburtstag. Er hat Angst nicht mehr abgeholt zu werden. In der Kita ist er laut den Beteuerinnnen sehr um Aufmerksamkeit bemüht und nässt auch wieder ein. Hat das was mit den Wechsel zu tun? Oder ist das die Trennungssitution. Wir leben jetzt so seit einem dreiviertel Jahr. Ich dachte eigentlich er hätte sich an alles gewöhnt. Meine Ex kommt immer nur mit den längeren Intervallen und meint damit wäre alles geregelt. Ich sehe das allerdings eher wie Haddock. Bei einem langen Intervall hat er vielleicht noch mehr Angst, er würde alleine gelassen.
Gruß, Peter
Hey,
das kann an allem möglichen liegen. Wenn es aber was mit der Trennungssituation/ dem Wechsel zu tun hat, dann wohl in erster Linie damit, wie ihr Eltern damit umgeht. Du scheinst ja nicht sehr überzeugt zu sein, daß du das Richtige tust. Glaubst du, das merkt dein Sohn nicht?
Er ist ja schon 5, du kannst ihn doch fragen wo seine Ängste/ Probleme sind und versuchen, dem entgegenzuwirken, indem du ihm kontinuierlich vor Augen führst wie unbegründet diese Ängste sind... wenn sie es sind...
Hallo,
also mein Sohn (bei der Trennung 2,5 Jahre)der hat mich keine Sekunde mehr aus den Aufgen gelassen und konnte nicht allein sein, seit dem Augenblick, wo die Mama ausgezogen ist. Wir habe alles versucht, ihm das als so unsproblematisch wie möglich zu verklaufen, mit Bilden von Umzugswagen und Büchern mit 2 ZuHause und so.
Das alles kann so einen kleinen Menschen natürlich nicht täuschen: es bricht einen lebensnotwendige Welt für ihn zusammen. Er erleidet einen extremen verlust, mit der Abwesenheit eines Elternteils.
Dieses nicht von deiner Seite weichen, keine Einladungen annehmen wollen ist - so glaube ich - eine logische Konsequenz aus der Trennung.
Dein Sohn ist verzweifelt darum bemüht nicht noch so eine Zäsur in seinem Leben zu erleiden - sein vertrauen ins Leben ist erschüttert . Er artikuliert ja selber schon die Angst, nicht abgeholt zu werden.
Einnässen bei 5-Jährigen - eigentlich kein Problem - kommt darauf an, wie langer er schon absolut trocken war. Meine Kinderärztin hat mir versichert, daß es nicht zur Sorge Anlass gibt, wenn ein Kind bis 6,5 Jahre nachts noch eine Windel braucht. Ich will aber hier keine diesbezügl. Diskussion vom Zaun brechen.
Ich schreibe das nur, damit du nicht den fehler machst, deinem Sohn Streß zu machen.
Du solltest ihm sowieso im Momentso wenig Druckn wie möglich zu machen (z.B. nach dem Motto ständig zu insistieren : geh doch mal zu deinem Freund etc . wenn er es kann, wird er es auch wieder gerne machen) . Das kann er aber erst, wenn er ein gewisses Grundvertrauen zurückgewonnen hat
Und das bekommt er nur durch liebevolle Zuwendung und ständiger Versicherung, daß er geliebt wird, und (wenn es denn stimmt) Mama und Papa immer für ihn da sind, auch wenn sie sich untereinander nicht mehr verstünden. Wenn er das Bedürfnis hat, würde ich ihn auch länger mal bei dir schlafen lassen.
Erst duie Zeit und die Kontinuitärt in der Zuneigung seiner Eltern zu ihm wird ihn emotional wieder in geordnetere Bahnen lenken..
Ich drück die Daumen, daß ihr das hinkriegt.
Gruß
Haddock