Hallo.
Vor ca. 19 Monaten bin ich aus dem gemeinsamen Haushalt ausgezogen und habe meinen jetzt 3-jährigen Sohn und meine jetzt 7-jährige Tochter bei der Kindesmutter gelassen. Wir waren nicht verheiratet. Ich habe kein Sorgerecht, aber die Kinder haben meinen Nachnamen.
Vor einem halben Jahr habe ich meine neue Lebensgefährtin geheiratet. Seitdem ist keinerlei direkte Kommunikation mit der Kindesmutter mehr möglich - nur noch blanker Hass (ihrerseits). Jegliche Absprachen bezüglich des Umgangs werden über 2 Sozialpädagoginnen abgewickelt, die der KM vom Familiengericht aufgezwungen wurden.
Da die KM - laut eigener Aussage - mir auf gar keinen Fall begegnen möchte, da sie mir sonst "eine reinhauen" würde, muss ich die Kinder an den Umgangstagen bei ihren Eltern abholen. Diese sind alle 2 Wochen Samstags.
Bevor dieser Hass so ausgeartet ist, hatte ich jeden 2. Samstag beide Kinder und jeden Freitag eines der Kinder im Wechsel - zusätzlich habe ich jeden Dienstag mit meiner Tochter telefoniert. Außerdem habe ich meine Tochter Mittwochs beim heilpädagogischen Reiten gesehen. Aber das war der KM zuviel.
Aber selbst dieser jetzt stark eingeschränkte Umgang findet seltenst so statt, wie vorgesehen.
Es begann damit, dass plötzlich meine Tochter angeblich nicht mitkommen wollte, wenn ich die beiden abholen wollte, sodass ich nur meinen Sohn mitnehmen konnte. Da mir aber klar ist, dass die KM eher beide Kinder mit gibt als darauf zu verzichten, meinen Sohn für ein paar Stunden "los zu werden", habe ich - in Absprache mit den SoziPäd. - gesagt, dass ich das in Zukunft nicht mehr mache. Wenn meine Tochter nicht mitkommt, hole ich keine von beiden ab.
Das hat auch ein- zweimal geklappt. Aber in der Woche vor Weihnachten habe ich mich dann wirklich gelinkt gefühlt. Ich kam, um beide Kinder abzuholen zu deren Großeltern und nur mein Sohn war da. Der hatte natürlich das Leuchten in den Augen, als er mich sah und ich konnte nicht anders, als ihn - inkonsequenter Weise - mitzunehmen. Was sollte ich jetzt auch der Großmutter eine Szene hinlegen, die ja auch nichts für die Feigheit ihrer Tochter kann.
Als ich dann bei einer der SozPäd. nachfragte, ob sie wusste, dass ich nur meinen Sohn abholen können werde, sagte die mir, dass das so mit der KM abgesprochen worden sei, dass sie nur Bescheid sagen müsse, wenn meine Tochter nicht will. Vielen Dank für diese Untergrabung meiner Autorität.
Nachdem ich meinen Sohn zurück gebracht habe, habe ich der KM ausrichten lassen, dass ich am 2. Weihnachtsfeiertag entweder beide Kinder mitnehme, oder gar keines. Allerdings würde ich meinem Sohn dann an der Tür seine Geschenke übergeben.
Das zeigte Wirkung. Beide Kinder standen bereit.
Auf der Rückfahrt am 2. Weihnachtsfeiertag wurde meine Tochter plötzlich sauer und holte ein altes Thema heraus: Angeblich möchte sie unbedingt, dass ich einer Namensänderung zum Nachnamen der KM zustimme. Angeblich möchte sie nicht den selben Namen haben, wie meine Ehefrau.
Ich habe meiner Tochter erklärt, dass ich damit nicht einverstanden bin, weil ich nicht möchte, dass meine Kinder denken, dass ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will. Außerdem habe ich gesagt, dass sie da nun einmal auch auf ihre Mutter sauer sein muss, weil die bei ihrer Geburt zugestimmt hat, den Kindern meinen Namen zu geben (das hatte auch mit der Komplexität ihres Nachnamen zu tun).
Meine Tochter beschimpfte mich daraufhin, dass ich der schlechteste Papa der Welt wäre, weil ich die KM nicht geheiratet hätte. Ich erklärte ihr, dass das Gründe hatte, die sie noch nicht verstehen würde und die ich ihr auch noch nicht erklären möchte (zB Drogen...), damit sie kein schlechtes Bild von Mama bekommt, da sie ja schließlich mit ihr zusammen lebt.
Plötzlich begann meine Tochter bitterlich zu weinen und meinte, dass ihr das sowieso völlig egal sei, mit dem Nachnamen, aber Mama würde sie gleich wieder fragen, ob sie mich gefragt hat und sie wisse dann nicht, was sie ihr sagen soll.
Ich hab ihr gesagt, dass sie sagen soll, dass sie alles versucht hat, mich zu überreden, aber ich viel zu stur sei.
Als ich dann fragte, wie das denn mit den Tagen sei, an denen ich sie abholen will und sie nicht mitkommt, meinte sie, dass sie nur nicht mit will, weil Mama das nicht will und sie nicht will, dass sie sauer wird.
Ich hab dann angehalten und wir lagen uns ein paar Minuten weinend in den Armen. Ich hab ihr versprochen dass wir das alles irgendwie hin kriegen...
Der nächste Besuchstermin ist wieder flach gefallen, weil meine Tochter "nicht mit wollte"...
Die SozPäd wollen jetzt einen gemeinsamen Gesprächstermin beim zuständigen Jugendamt anberaumen, den die KM aber erfahrungsgemäß nicht wahrnehmen wird. In diesem Falle soll meine Tochter vom Jugendamt gehört werden, warum sie nicht an den Besuchsterminen teilnehmen möchte.
Meine Frage ist, soll ich aufgrund dieses Psychodrucks durch die KM selbst auch eine Eingabe beim JA machen? Ist das Kindeswohlgefährdung?
Danke für Eure Zeit.
Sorgerecht - das Recht sich Sorgen zu machen...
Moin Dirk,
es sieht so aus, als sei dringend ein "refresh" der gerichtlichen Umgangsregelung erforderlich - oder zumindest ein deutliches Winken mit dieser Möglichkeit.
Wenn Du es "richtig" machen willst, machst Du es möglichst einfach und häufig, also nichts mit "mal dieses Kind an Tag A, mal jenes Kind an Tag B", sondern einfach nach einem Schema "beide jedes zweite Wochenende von Freitag bis Sonntag plus Ferien plus Feiertage". In "normalen" Familien kann man ja auch nicht eines der Kinder einfach in die Ecke stellen, um sich auschliesslich um das andere zu kümmern.
Das Ganze sollte gekrönt werden von Sanktionsmassnahmen wie einem Ordnungsgeld für den Fall weiteren Boykotts. Und wenn Deine Ex so pubertär ist, dass sie 1,5 Jahre nach Eurer Trennung noch immer nicht in der Lage ist, Deinen Anblick für die wenigen Minuten einer "Kindesübergabe" zu ertragen, dann macht es halt weiter über die Grosseltern.
Das Jugendamt wird da wenig ausrichten können; die dürfen nur beraten, aber nix beschliessen. Du kannst testweise um einen Vermittlungstermin bitten; wenn Deine Ex dort nicht erscheint: Umgehend ab zum Gericht.
Mit einer solchen Regelung nimmst Du speziell Deiner Tochter die Last von den Schultern, Muddis Sprachrohr zu sein; dann gilt einfach "Alle zwei Wochen sind wir bei Papa; das hat der freundliche Richter so beschlossen."
Grüssles
Martin
***edit - PS: Tipp für Deine Ex: Hass macht hässlich... 😉
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Danke. Ich werde es so machen.
Und zu Deinem PS: da kann nicht mehr viel passieren... 😉
Sorgerecht - das Recht sich Sorgen zu machen...
Moin Dirk,
ich haue auch nochmal in die Kerbe von Brille.
Deine Tochter braucht den Schutz einer verlässlichen Umgangsregelung.
Und ja, das Verhalten deiner Ex ist eine Kindeswohlgefährdung, bzw. schon eine Kindeswohlschädigung.
Ob das von einem Richter ggf. auch als solche erkannt wird, ist offen aber nicht mehr ausgeschlossen.
Es gibt inzwischen Richter, die so etwas ernst nehmen und sei es nur, dass er sich die Mutter mal ordentlich zur Brust nimmt.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi,
also das diese "Soz. Pädagoginnen" eigentlich auch nur nen Sprachrohr der KM sind, sollte einem auch zu denken geben. Es kann doch nicht sein das diese nur absprachen mit der KM treffen ohne dem KV "wenigstens" bescheid zu geben.
Ich finde auch da sollte eine Gerichtliche Neuregelung her.
Wenn das Thema nicht so ernst wäre, könnte man fast sagen Du braüchtest eine neue Umgangsregelung für "DREI" Kinder. 😉
So leid es einem auch tut das einem Kind solch befragungen angetan werden, aber es ist das einzige was bestand hätte wenn ein Gutachten gemacht werden würde. Mit der Aussage Deiner Tochter. Alles andere wird immer verdreht.
MfG Dibaa
Hi Dibaa,
meine liebe Ex hat ja seit ca. 6 Monaten einen Erziehungsbeistand bekommen. Ich weiss allerdings nicht, ob das so bei Dirk auch ist. Auf jeden Fall wurde mir vom JA mitgeteilt, daß ich mir keine Hoffnung machen sollte, über den Erziehungsbeistand bei meiner Ex etwas zu erreichen. "Diese Dame muss parteiisch sein" Sonst wäre eine Hilfe durch den Erziehungsbeistand nicht möglich.
Habe ich erstmal mit dem Kopf geschüttelt. Nachdem ich gehört habe, warum ein Erziehungsbeistand überhaupt da ist. Er ist nicht primär für die Kinder da, sondern für die Eltern, die Hilfe bei der Erziehung benötigen.
Lg
Michael
Hallo DerDirk,
ich lese gerade, durch die Problematik meines Freundes ein Buch über PAS - das ist das Entfremdungssyndrom. Da entfremdet der betreuende Elternteil (deine Ex) das Kind vom umgangsberechtigtem Elternteil (dich). Versuch das bitte bei euren SozialPäd oder vorm JA mal mit anzubringen, denn das trifft bei dir leider zu.
Vielleicht kann dann auch ein Psychologe für die Kleine mit eingeschalten werden. Frag einfach mal nach.
Liebe Grüße
Hallo Dirk,
Versuch das bitte bei euren SozialPäd oder vorm JA mal mit anzubringen, denn das trifft bei dir leider zu.
Achtung. Ich würde den Begriff "PAS" beim Jugendamt nicht in den Mund nehmen (und mit diesen beiden Diplom-Sozialverbrecherinnen redest du am besten generell nicht mehr als irgend nötig). Beim Jugendamt können nämlich zwei Dinge passieren: Möglicherweise kann die JA-Trulla mit dem Begriff "PAS" nichts anfangen und hält dich für einen übergeschnappten Querulanten. Oder, sie weiß ganz genau was du meinst - und ist stinksauer auf dich, weil sie sich selbst für alleinbefugt hält, solche Diagnosen zu stellen.
Daher, in Abwandlung von Burzels Ratschlag: Mach dich selbst schlau über PAS - und füttere das Jugendamt mit den entsprechenden Fakten über die KM! Du lieferst dem JA also keine Diagnose, sondern "nur" die richtigen Argumente, damit sie hoffentlich von selbst draufkommen, dass hier eine Entfremdung stattfindet.
Für das vermutlich unvermeidbare Gerichtsverfahren solltest du dir allerdings einen Anwalt aussuchen, der sich mit PAS-Fällen auskennt.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
@Malachit
Ich sehe das auch so. Allerdings muss man aufpassen was man dem JA sagt. Es sollten keine Angriffe auf den anderen Elternteil sein, sondern auf das Kind bezogen. Denn das JA wird später von Seitens des Gerichtes hergenommen und Angriffe bedeuten dann verstritten.
Hallo Malaicht, hallo OlliT,
das man dem JA nichts weiter sagen darf, hat mein Freund mittlerweile auch gemerkt. Wie macht man denen aber eine Situation klar (Umgangsverweigerung) ohne das man zu sehr in Kleinigkeiten fällt. Also, Z.B. Umgangsverweigerung durch KM, mit Beschimpfungen gegenüber dem Vater vor dem Kind.
Mein Freund hat jetzt erstmal ne Mail ans JA geschrieben, dass der Umgang verweigert wurde und er am Geburtstag des Kleinen nicht mit ihm telefonieren durfte. Wie soll er jetzt weiter machen, die JA-Trulla wird ja entweder anrufen oder ne Mail/nen Brief schreiben.
Was kann er dann sagen???
Danke für eure Unterstützung.
Liebe Grüße
Hups. Ich dachte, ich werde bei jeder Antwort benachrichtigt. Aber dem war nicht so.
Erst mal Danke für Eure Tips. Ich schreibe heute die Eingabe fürs JA - insbesondere nachdem das ganze letztes Wochenende noch einmal getoppt wurde.
Ich habe abgesprochen, dass ich nur BEIDE Kinder mitnehme (s.o.). Ich habe ausserdem angekümdigt, dass ich Samstag bei der Großmutter der Kinder anrufe (wo ich sie ja abholen muss) und nachfragen werde, ob beide da sind. Hab ich auch getan und die Großmutter bestätigte, dass beide da sind. Am Abend zuvor hatte ich das Glück (bei einem Versuch ins Blaue hinein), meine Tochter ans Telefon zu kriegen und sie bestätigte mir freudig, dass sie natürlich am Samstag mit komme.
Als ich dann vor der Tür stand, kamen meine Tochter und die Großmutter zur Tür. Meine Tochter sagte (mit eingeschüchtertem Blick auf die Oma): "Ich bin nur heute hier, weil ich will, dass Du L. (meinen Sohn) mit nimmst. Ich möchte nicht mit kommen. Nimmst Du L. trotzdem mit?" Ich habe verneint.
Daraufhin ist die Goßmutter ausgeflippt. Sie: "Das kannst Du nicht machen!" Ich: "Ich habe es vorher gesagt und ich kann das machen." Sie:"Du kannst Deine Tochter nicht so unter Druck setzen (alles schreiend)!" Ich: "Meine Tochter wird hier ohnehin unter Druck gesetzt. Und ein Gericht kann das sehr wohl." Sie (immer noch schreiend vor meiner Tochter):"Jetzt hast Du bei mir ausgeschissen, Freundchen!" Ich: "Das macht mir wirklich sehr viel aus..."
Dann habe ich meine Tochter noch einmal gefragt, ob sie jetzt mit kommt oder nicht. Sie verneinte erneut und so bin ich wieder gefahren.
Ich möchte nur am Rande erwähnen, dass die Oma Pädagogin ist...
Ich bringe diese gesammelten Erfahrungen jetzt in eine schriftliche Form und reiche sie beim JA ein. Ich hoffe, sie schließen die richtigen Schlüsse daraus.
Wie es mir an diesem Wochenende ging könnt Ihr Euch ja sicher denken....
Gruß
Dirk
Sorgerecht - das Recht sich Sorgen zu machen...