Hallo,
Ich bin (unehelicher) Vater eines 8-jährigen Sohns. Den Sohn habe ich anerkannt nach der Geburt. Mit der Mutter war ich über 10 Jahre zusammen, allerdings haben wir nur die letzten 2 Jahre zusammengewohnt. In Januar 2004 haben wir uns getrennt und sie ist in eine andere Stadt gezogen, 25 km entfernt. Den Umgang haben wir nur mündlich geregelt und der lief auch bis jetzt problemlos: jedes zweite Wochenende ist er bei mir, die Ferien teilen wir uns ein. Ich hole und bringe ihn fast immer. Ich bezahle immer pünktlich Unterhalt.
2-3 Monate nach der Trennung habe ich eine Beziehung mit einer anderen Frau angefangen. Diese Frau kannte ich schon länger und war bis dahin eine Freundin meiner Ex.
Im Anfang habe ich meiner Ex und meinem Sohn nichts gesagt, weil ich nicht wusste ob die Beziehung standhalten würde, und zugegeben auch aus Angst vor der Reaktion meiner Ex. Dieser Angst hat sich dann bewahrheitet. Seitdem sie es weiss (mai 2004) , fühlt meine Ex sich von ihrer Freundin betrogen, die Freundschaft wurde abgebrochen. Sie hat dann gefordert, dass mein Sohn in den Wochenenden die er bei mir ist keinen Kontakt mit meiner Freundin hat. Ich habe dann erst mal nachgegeben weil ich denke dass mein Sohn sich erts mal an die Trennung gewöhnen muss bevor er mit neuen Partnern konfrontiert wird.
Mittlerweile ist die Beziehung mit meiner neuer Freundin so verfestigt und es ist genug Zeit vergangen, so dass ich gerne dieses Kontaktverbot beenden will. Ich habe auch schon damit angefangen. Nun aber hat sich meine Ex die Meinung nicht geändert und will weiterhin den Kontakt verbieten. Ich bestehe aber darauf und jetzt haben wir erst einmal ein Termin beim Jugendamt gemacht um die Sache zu besprechen und vom Jugendamt eine Aussage zu der Sache zu bekommen.
Ich möchte wissen wie eure Meinung dazu ist und ob ihr auch denkt dass dieser Wunsch meiner Ex nur auf Eifersucht beruht. Es gibt mit Sicherheit ähnliche Erfahrungen.
Grüsse.
Hallo querti,
die Eifersucht und auch eine Portion Wut werden deine Ex veranlassen den Umgang zu deiner Partnerin einzuschränken.
Die Gefühle deiner Ex ,deiner jetzigen Partnerin gegenüber kann man nachvollziehen.
Sie muss aber lernen, daß euer Kind damit nichts zu tun hat.
Du bist mit dieser Frau zusammen und somit gehört sie zu dir.
Viuelleicht bringt das Gespräch beim JA etwas. Trage dort ganz sachlich deinen Wunsch vor.
Es ist ganz normal, daß nach einer Trennung, die Kinder irgendwann den neuen Partner kennenlernen.
Sicher wird deine Ex kein gutes Wort an dir oder deiner Partnerin lassen. Bleib ganz ruhig bei dem Gespräch und lass dich nicht aus der Reserve locken.
Normalerweise ist es dir zu überlassen, was du an den Umgangstagen mit eurem Kind unternimmst. Klar ist die Gefahr groß, daß die Ex irgendwann anfängt den Umgang zu boykottieren.
Du kannst ja mal berichten wie das Gespräch beim JA verlaufen ist.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo,
mein Partner sagte auch dass er eine Freundin hat, die Mutter der Kinder wollte auch den Umgang mit mir untersagen. Da wir damals nicht wussten, ob sie darauf pochen kann, fragten wir zur Sicherheit unseren RA danach. Wir wollten schließlich keinen Fehler machen. Er sagte, dass die Mutter dagegen nichts tun kann, so lange die neue Partnerin nicht "Äuffällig" ist. (Alkoholabhänig o. ä.) Er riet uns, den Umgang einfach mit Partnerin u. Kinder zu führen.
Das würde ich an deiner Stelle auch tun. Denn dann muss/kann ja die Mutter der Kinder daruf reagieren - oder eben auch nicht......................was will sie denn groß machen?
Hallo nochmal,
Für wen es interessiert, hier der Bericht über unser Termin beim JA heute. Kurz gesagt, das JA steht auf meiner Seite.
Die KM konnte nicht erklären warum der Umgang mit der neuen Partnerin schädlich für das Kind sei. Das hat sie auch nicht behauptet.
Es geht unter anderem darum dass wenn das Kind nach einem WE bei mir und der Partnerin wieder zu ihr kommt, das Kind sehr deutlich spürt das die KM damit eigentlich nicht einverstanden ist und das belastet ihn. Er kriegt das Gefühl dass er sie verletzt und ist dann sehr anhänglich um zu 'beweisen' dass er sie doch liebt.
Eine verzwickte Situation. Wenn ich jetzt auf biegen und brechen mein Recht durchsetze tut das dem Kind auch nicht gut.
Ich habe mich darum für die Dauer von 2 Monaten mit einem Kompromiss einverstanden erklärt: Der Kontakt mit der neuen Partnerin findet nur 1 mal im Monat statt und zwar immer bei mir in der Wohnung (nicht in der Wohnung der neuen Partnerin). Danach reden wir wieder.
Ich hoffe (gegen meiner Erfahrung) dass die KM in dieser Zeit und auch durch dieses Gespräch besser damit klar kommt.
Gruss,
qwerty
Moin qwerty,
sorry, da platzt mir die Hutschnur.
Weil die Ex damit nicht klar kommt, wird dem Kind die Chance genommen, seinen Vater in der für ihn typischen Lebensumgebung zu erleben. Die Ex hat sich nicht im Griff und Vater und Kind haben das auszubaden. Supertolle Lösung, echt klasse.
Mit Verfolgung dieser Idee gibst du ihr Recht und das Kind wird durch die "sporadischen" Kontakte zu deiner LGin nur noch mehr durch den Wind sein. Warum kriegen Erwachsene das einfach nicht auf die Reihe und schieben das Kind zwecks Problemlösung vor?
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo DeepThought,
Da muss ich doch kurz reagieren. Es ist mir klar dass es keine Lösung ist. Es ist mir klar dass ich der Ex Zugeständnisse gemacht habe die ich nicht hätte machen müssen. Es ist nur vorübergehend für 2 Monate, dass sind 4 Wochenenden. Ich bin eben der Meinung dass bei einer Verhandlung das Ergebnis auf Dauer besser ist wenn man dem anderem sein Gesicht wären lässt.
Habe noch eine Frage weil ich mich mit der Materie noch nicht so gut auskenne: muss meine Ex genehmigen dass ich mit dem Kind und meiner Freundin (und noch einigen anderen Leuten mit Kindern die er kennt) in Urlaub fahre?
Gruss.
Moin qwerty,
muss meine Ex genehmigen dass ich mit dem Kind und meiner Freundin (und noch einigen anderen Leuten mit Kindern die er kennt) in Urlaub fahre?
Ja und nein. Das Kind ist nicht ehelich und für mich stellt sich die Frage, ob das ABR gesondert geregelt ist. Einem Auslandsaufenthalt kann die KM widersprechen und dies mit "Fluchtgefahr" begründen. Ja, ich lach auch immer, wenn ich das lese - ist aber gängig und soooo schlecht sind die Erfolgsausichten wohl auch nicht.
Es kommt also mehr darauf an, wohin die Reise geht als mit wem.
DeepThought
[Editiert am 8/6/2005 von DeepThought]
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
hi,
Deep hat recht ...weil deine ex deine freundin nicht mag ....wo sind wir denn hier !
was du bei den besuchterminen machst ist ja wohl deine sache .
JA wenn mal was sinnvolles tun sollte, muß der mutter klar machen was für pflichten sie hat !
kinder aus persönlich streitigkeiten rauszulassen !
Hoffe nur das deine ex das auch bei JA verstanden hat .
Mfg Ingo
Ich finde deine Idee mit einmal im Monat mit Freundin und einmal ohne sehr gut. So kann dich dein Kind auch einmal allein geniessen und lernt doch mit der neuen Situation umzugehen. Die meisten Kinder wünschen sich ja bis nach der Trennungsverarbeitung ihre beiden Eltern wieder zusammen, und wenn die KM auch noch wütend und traurig ist (sie hat ja ausser dir auch ihre Freundin verloren), so solidarisiert sich das Kind wahrscheinlich mit ihr, und dann ist auch niemandem gedient. Die KM hat ja auch Möglichkeiten, dir den Umgang mit dem Kind zu erschweren oder es gegen dich zu beeinflussen. Sie ist am längeren Hebel, da sie das Kind bei sich hat. Womit ich nicht sagen will, dass du dich ihr beugen sollst.
Mein Freund und ich haben beide Kinder, die bei den Expartnern leben und sehen diese jeweils noch ohne den anderen. Gut, wir sehen die Kinder nicht so oft, und so lässt sich das auch gut durchführen.
Kürzlich hörte ich, wie sich zwei Freunde von meinem Sohn beklagten, dass ihr (geschiedener) Vater, den sie schon so nur alle zwei Wochen sehen, immer nur mit der neuen Familie zusammen ist und nicht viel Zeit für sie hat. Vielleicht lieg ich bei dir falsch, aber das kam mir so spontan in den Sinn, als ich deine Zeilen las.
Hallo qwerty,
ich kann Dir nur dazu raten, von Anfang an Deine Freundin miteinzubeziehen. Wenn es sich erst eingespielt hat und die KM womöglich das Kind davon überzeugt hat, ist es zu spät.
Bei uns ist es so, dass mein Freund anfangs den Mund gehalten hat und nichts in der Richtung unternommen hat, damit die Kinder zur Ruhe kommen. Mittlerweile hassen mich die Kids, betreten weder unsere Wohnung noch setzen sie sich aufs Sofa, welches wir ihrer Tante geschenkt haben!!!
Viel Glück!
jenniii
zwei Freunde von meinem Sohn beklagten, dass ihr (geschiedener) Vater, den sie schon so nur alle zwei Wochen sehen, immer nur mit der neuen Familie zusammen ist und nicht viel Zeit für sie hat.
Ist das eine realistische Einschätzung der beiden Kinder oder mehr übernommenes Gesabbel der KM? Das gilt es deutlichst zu differenzieren.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Ich finde es wichtig, dass die Eltern auch mal was mit ihren Kindern alleine unternehmen, ohne dass der LG oder die LGin immer dabei ist. Das kann ein Schwimmbadbesuch oder sonstwas sein. Aber das ganze WE nur dem Kind zu widmen finde ich unrealistisch, das gibt es in nicht getrenntlebenden Familien auch nicht.
Ich würde es auch nicht dazu kommen lassen, dass sich jemand für ein WE entweder fürs Kind oder für den/die LG entscheiden muß. Wie will man denn unter diesen Zugeständnissen spätere Konflikte noch lösen können?
:knockout:
Gruß
eskima
Hallo,
aus meiner erfahrung heraus sehe ich das auch sehr diffferenziert.
Ich denke, es ist wichitg
a) den Zeitraum der Trennung zu berücksichtigen
b) zu berücksichtigen wie lane es die néue LG schon gibt.
Für Kinder ist es oftmals schwieirg, wenn die Trennung noch nciht zu lange her ist, so dass sie der neuen Partnerin (auch männlich) die Schuld in die Schuhe schieben.
Wenn die neue Geschichte noch kurz ist, muss man auch die Kinder langsam heranführen, an die neuen "ZUstände".
Meinem Sohn wurde von meinem Ex die Neue "Übergestülpt". Fortan hatte er niemals Zeit für seinen Sohn alleine. Dies gipfelte darin, dass er sich irgendwann darüber freute, dass ihr Hund krank war und sie somit nicht zu ihm kommen konnte und sie auch nciht zu ihr fahren konnten.
Wichtig finde ich zu berücksichtigen, wieviel zeit vorher alleine verbracht wurde und wie die genutzt wurde. Hört dies schlagartig auf, kann das arg in die Hose gehen - meine Erfahrung.
LG
Biga
Hallo an allen,
Vielen Dank erstmal für die Reaktionen. Es ist sehr informativ die Meinungen von anderen die mit der Situation vertraut sind zu hören. In der richtigen Welt ist das doch ein Thema was man nicht mit jedem bespricht. Da ist so ein Forum wie dieses genau das richtige. (Muss nur aufpassen, in den letzten Tagen verbringe ich ein Bisschen viel Zeit vor dem Rechner.)
Mein Sohn ist jetzt hier und schläft, morgen kommt meine LG zu Besuch. Mal sehen was wir machen.
@Jenniii: Das ist eine sehr traurige Geschichte. Ich werde sie auf jedem Fall als Warnung in Gedanken behalten.
Gruss,
Qwerty
[Editiert am 10/6/2005 von qwerty] :yltype:
[Editiert am 10/6/2005 von qwerty]
es ist doch immer wieder traurig, was man so alles lesen muss. Die Mutter meiner Tochter hat sich noch während unserer Beziehung einen neuen angelacht und unsere Tochter gleich mit einbezogen, aber wo ich dann etwa 1/2 Jahr nach der Trennung eine neue Beziehung hatte, war es zuviel und sie regte sich dermaßen auf, das ich unserer Tochter angeblich eine neue Mutter vorsetze usw. Ich musste aber mit Ihrem neuen von Anfang an klarkommen. Das ist doch irgendwie krankhaft. Die Kleine wird jetzt 4 und akzeptiert ihn übrigens nicht als Vater sondern nur als "Onkel", und das nach mittlerweile 1 Jahr.
Frag doch einfach mal Deinen Sohn was er davon hält. Er weis auf jedenfall wer seine Eltern sind und er wird es auch verstehen wenn man mit ihm drüber redet.
www.speziweb.de - Die Seite über mich, meine Tochter (auch über den Kampf um das erhalten des Sorgerechts) und meine Hobbys
Hallo
ich stecke in einer ähnlichen Situation und ich denke das die anderen Recht haben. Reagiert dein Sohn noch anders ? Z.B. mit bettnässen oder agressionen ?
Viel Glück und Kopf Hoch.
Gruß Marcus
P.S.: Wie sagte eine Bekannte zu mir. Deine Ex will Bestimmer sein. Ich denke mittlerweile, da ist was dran