Daran ist aber nicht "der Staat" schuld.

Wenn der Staat einen parteiischen Schiedsrichter auf das Feld stellt, der auf einem Auge blind ist, ist er natürlich schuld, wenn das Spiel völlig aus dem Ruder läuft.

Hallo zusammen,

ich habe nochmal das eigentliche Thema nach vorne geholt weil es ein paar Neuigkeiten gibt.

Die KM hat immer noch keinen Job, das ist schonmal beim alten geblieben  :thumbdown: . Aber die KM un ihr neuer Freund haben mir jetzt per email geschrieben das beide erwarten würden das ich unser Kind im nächsten Jahr alle Ferien hälftig nehme. Sehe ich das richtig das wir dann über fast 7 Wochen reden, dies wäre mein ganzer Jahresurlaub.

Für mich ist diese Anforderung neu, da ich ihn bis dato immer rund 2 Wochen im Sommer hatte. Bevor ich jetzt irgendwelche unüberlegten Antworten in Richtung der KM gebe wollte ich mal nach eurer Meinung fragen. Also rechtlich habe ich erstmal verstanden das solange nichts for Gericht vereinbart ist, gibt es auch keine rechtliche Grundlage für einen Umgang.

Danke vorab!

Nunja, für eine solche Erwartungshaltung der KM wären viele, viele KV hier sehr dankbar! Und mit der Tatsache, dass Sicherstellung Ferienbetreung häufig den Jahresurlaub frisst, sind eigentl alle AE konfrontiert...

Eine Antwort hattest Du ja schon erhalten:

ich sehe hier überhaupt keinen Ansatzpunkt für ein "muss" (was natürlich viele Väter gerne tun würden), bei Alleinigem Sorgerecht schon gar nicht. Der barunterhaltspflichte Elternteil zahlt, der andere betreut. Eine Pflicht für den barunterhaltspflichtigen Elternteil gibt es nicht.

Nur dann darfst Du Dich auch nicht wundern, wenn KM den Umgang (dessen Umfang Du ja scheinbar bestimmen willst) eigenmächtigt kürzt, mit dem Argument, dass Du ja eigentl kein Interesse hast (ich weiß, dass das nicht ganz der Wahrheit entspricht).

Also, Du entscheidest, wieviel Betreuung Du neben der Barunterhaltspflicht erbringen möchtest. Und dann musst Du darüber mit KM verhandeln. Ich würde den Ferienumgang nehmen und kreativ Ferienbetreuung suchen für die ein bis zwei Wochen, in denen Du noch arbeiten musst (hängt dann natürlich auch wieder von Deinem Job ab). Mit Gericht brauchst Du hier nicht zu kommen.

Und ja, natürlich ist es gefühlt ungerecht, dass die zwei, die eh nicht arbeiten, auch noch das Kind zu Dir abschieben... Aber das ist letztlich nicht Deine Baustelle und Du solltest Dir überlegen, was für das Kind das Beste ist...

Gruss, ein wenig kopfschüttelnd, Toto

Servus tobi!
Ich würde ohne mit der Wimper zu zucken annehmen und mir überlegen, wie ich die Betreuung (auch mit Hilfe Dritter) in der Ferienzeit gebacken bekomme.

Grüssung
Marco

Moin Tobi!

Ich würd an deiner Stelle an Umgang nehmen was du kriegen kannst. Die schöne Zeit die du mit deinem Sohn erlebst, kann dir keiner nehmen. Und Zeit die du NICHT mit ihm verbracht hast, kann dir hinterher auch nicht nachholen. Schneller als man denkt werden die Kids älter...

Und ausserdem, wird dir wahrscheinlich jeder Umgang den du nicht nimmst, irgendwann vor die Füße fallen. "dein Papa hat ja kein Interesse an dir, der will dich mal wieder nicht sehen"

Du musst ja nicht die ganzen Wochen mit deinem Sohn in Urlaub fahren, das verlangt ja keiner. Macht es euch schön, unternehmt viel gemeinsam. Hinterher wirst du dich fragen, wie du nur auf die Idee kommen konntest, die hälftigen Ferien NICHT zu wollen.

Umd wenn dein Urlaub nicht ganz reicht: Fast überall gibt es in den Ferien sowas wie Ferienspiele, Sportwerbewochen etc. wo dein Sohn tagsüber Spass haben kann.

Und zumindest hier in der Gegend sind diese Angebote meist sehr preisgünstig bis kostenfrei. Nur kümmern muss man sich rechtzeitig. Wenn z.B. bei uns in der Stadt die Anmeldungen für die sportlichen Ferienspiele laufen, stehen am Anmeldetag die Leute halt schon 2 Std. bevor die Tür aufgeht Schlange...

Es gibt für alles eine Lösung wenn DU den Umgang willst.

Darum mein Apell an dich: Sag der KM dass du den hälftigen Ferienumgang übernimmst, kläre mit ihr welche Wochen es denn sein sollen, damit du frühzeitig planen kannst, und dann geniesse die Zeit.

Gruß vom Krümelmonster

Hallo,

hast du Eltern die noch aktiv sind, Geschwister mit Kindern in ähnlichem Alter?

Meine Eltern haben sich immer sehr gefreut die Kinder zu sehen, als sie noch klein waren und haben sie in ihren normalen Alltag integriert. Und allein dadurch haben sie so ein gutes Verhältnis untereinander, dass es meinem Vater nach seinem Fahrradunfall wichtig war seine Enkel auch auf der Intensivstation zu sehen und den Enkeln ihren Opa zu sehen. Hier können Verbindungen geschaffen werden, woran alle Freude haben. Die Kinder haben beispielsweise auch genossen dass es bei der anderen Oma bereits nach dem Frühstück Schokolade gab; haben meine Eltern nie gemacht, aber sie haben eben früh gelernt überall ist es schön, aber auch ein Stück weit anders.

Und Großeltern sind teilweise wesentlich entspannter mit Enkelkindern.

Und meine beiden haben u. a. eine Cousine, die altersmäßig zwischen den beiden steht. Die verstehen sich trotz großer Entfernung gut, weil sie sich als Kleinkinder häufig gesehen und viel mit einander unternommen haben.

An deiner Stelle würde ich versuchen die Ferien abzudecken und einfach Sachen machen, die manche Mütter nicht machen. Beispielsweise gehe ich mit meinen zelten, was Papa nie machen würde. Aber dieses miteinander-Zeit-verbringen in einfachen Sachen (ohne Telefon, ohne Internet, Fernsehr, Playstation etc.) ist sehr erholsam und wir genießen es immer wieder. Dein Kind würde das bestimmt auch toll finden.

Es sind nicht die großen Sachen die die Kinder immer wollen, es sind die kleinen, die in Erinnerung bleiben.

Nutz die Zeit, meine sind jetzt 14 und 16 und trotzdem möchten sie nächstes Jahr wieder zelten fahren...

Sophie

Moin tobi,

mal noch ein anderer Aspekt: Eltern von schulpflichtigen Kindern, die in einem Haushalt leben, haben auch keinen Anspruch auf "kinderfreie Ferien"; auch die müssen ordentlich kurbeln und organisieren, um 12 Wochen Schulferien mit 4 oder 5 Wochen Erholungsurlaub von Erwachsenen zur Deckung zu bringen. Das kann man als bekannt voraussetzen, wenn jemand Kinder in die Welt setzt. Und es gilt (mindestens) so lange, bis die Kinder in den Ferien eigene Aktivitäten wie Ferienlager o. ä. machen bzw. bis man sie auch mal ein paar Tage allein zuhause lassen kann.

Die Frage "kann man mich dazu zwingen, meinen ganzen Jahresurlaub für's Kind zu opfern?" sollte sich also eigentlich gar nicht stellen. Wer Kinder hat, ist durch die normative Kraft des Faktischen geschätzte 15 Jahre lang dazu "gezwungen"...

Grüssles
Martin