Hallo zusammen,
ich hoffe bei Euch im Forum vielleicht noch einige Tipps zu bekommen.
Ich bin seit 26.09.2010 Vater eines kleines Mädchens. Von der Mutter habe ich mich zu Beginn der Schwangerschaft getrennt, was nichts mit dem Kind zu tun hatte, sondern nur mit ihrer Person. Sie hat außerdem bereits einen 7-jährigen Sohn und wohnt nun ein paar Straßen von mir entfernt.
Seit der Geburt habe ich die kleine so 2-3 mal für ne halbe Stunde bis Stunde gesehen, was meist so abgesprochen wurde dass sie oder ich angerufen haben und dann gefragt haben "..hast du nachher oder morgen dann und dann zeit.."..
Allerdings weiß ich auch aufgrund diverser Äußerungen schon während der Schwangerschaft, dass sie alles gerne so regelt wie es ihr passt, d.h. wenn sie was möchte soll man springen aber wenn ich was möchte dann geht das nicht.
Außerdem hat sie verlauten lassen, sie wolle die kleine die ersten Jahre niemals alleine herausgeben außer es ist jemand dabei, da sie mir nicht mehr vertraut (das Misstrauen stammt aus der Partnerschaft, vernünftige Argumente sonst gib es nicht).
Zuletzt war ich letzten Sonntag zu besuch bei ihr, anderer Umgang als Besuch findet nicht statt.
Nun zum eigentlichen Problem:
Gestern haben wir miteinandere gesprochen und ich fragte, ob sie heute nachmittag Zeit hat. Antwort: Nein. Daraufhin fragte ich nach Donnerstag und sie sagte wenn dann nur spontan da sie viel vorhabe die Woche.
Daraufhin hats mir gereicht und ich habe sei freundlich aber bestimmt gefragt wo ich dabei bleibe und wie sie sich vorstelle dass das Kind und ich eine Beziehung zueinaner aufbauen sollen wenn wir uns nur ein oder 2 mal die Woche für ne halbe stunde sehen...
Sie sagte daraufhin dass sei meine eigene Schuld da ich mich gegen ein Leben mit ihr entschieden habe und sie mich nicht ständig bei sich haben wolle.
Außerdem würde ich sie ja schon öfter sehen als das normal üblich wäre.
Ich sagte ihr daraufhin, dass meinen Informationen nach durchaus häufigerer Umgang (3-4 mal die Woche) und länger als eine halbe Stunde bis Stunde üblich sei und außerdem wohl auch in dem Alter es kein Problen sei, dass ich mit der kleinen in den Stillpausen mal mit dem Kinderwagen ne Runde drehe (was andere Mütter durchaus als normal ansehen). Letztlich trage das ja auch zu ihrer Entlastung bei.
Darauf ist sie nicht eingegangen und blockte. Aus ihrer Sicht funktioniere das auf der freundschaftlichen Ebene nicht also müssten wir uns woanders unterhalten (ich denke mal sie meint Jugendamt)
Bis wir uns unterhalten haben, werde ich die kleine nicht mehr sehen sagte sie außerdem.
Heute morgen habe ich ihr noch eine Lange Mail geschrieben, in der ich noch eine letzte Annährung versucht habe und ihr auch erläuter habe dass es hier nicht primär um uns geht sondern um das wohl des Kindes, welches ein Recht auf Regelmäßigen Umgang usw hat und dass ich möchte dass ALLE Beteiligten ihre Rechte und Pflichen wahrnehmen und nicht nur bestimmte Seiten.
Nebenbei habe ich auch ganz vernünftig angesprochen, dass ich mich sehr darüber freuen würde, wenn sie irgendwann die vor der Geburt verweigerte Sorgerechtserklärung doch abgeben würde, da es für die kleine besser ist und ich meine Verantwortung mehr wahrnehmen kann.
Ganz nebenbei natürlich dadruch auch mehr Einfluss und Rechte gewinnen könnte. Da nach Auskunft meiner Anwältin ich das Sorgerecht eh jetzt vor Gericht beantragen kann und mit hoher Wahrscheinlichkeit bekomme, wäre das lediglich der einfachere und auch kostengünstigere Weg. (den letzten Absatz habe ich ihre natürlich nicht so gesagt).
Ich bin natürlich daran interessiert mit ihr ein vernünftiges Verhältnis zu haben und dass wir uns der kleinen zuliebe arrangieren. Allerdings habe ich auch keine Lust, als Bittsteller aufzutreten damit ich vielleicht mal meine Tochter sehen darf geschweige mit ihr vielleicht mal alleine sein darf, wonach es aber momentan nicht aussieht.
Ich erwarte keine Wunder und möchte sie nicht von jetzt auf gleich über Nacht bei mir haben, nur dass sich das was bisher statt fand weiterentwickelt in die richtige Richtung. UNd da sehe ich nun nicht mehr.
Aber das was jtzt läuft ist mir eindeutig zuwenig um eine Beziehung mit meiner Tochter aufzubauen.
Abgesehen davon hat meine jetztige Freundin selbst einen 3-jährigen Sohn und würde mir, wenn es Schwierigkeiten bei der Betreuung meiner Tochter gäbe, mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Da als Antwort auf meine lange Mail nur kamm "du wirst von mir hören", wäre mein nächster Schritt jetzt, das Jugendamt einzuschalten.
Vorher würde ich allerdings von Euch gerne Meinungen und Ratschläge hören., wie ich sonst weiter vorgehen sollte. Vor allem auch, in wie weit die Mutter beim Jugendamt Dinge vorbringen könnte die dazu führen, dass ich meine Tochter seltener und nicht alleine sehen darf.
Wichtig wäre mir auch, wie die allgemeine Rechtssprechung bei der Umgangsregelung mit so kleinen Kindern aussieht (häufigkeit, Zeiten, Zweisamkeit, Übernachtungen usw).
Da ich im Schichtdienst arbeite, brächte eine starre umgangsregelung z.b. für die Nachmittage zu einer bestimmten Uhrzeit gar nichts, das will ich auch gar nicht. Aber ich möchte Klarheit und zu meinem Recht kommen.
Unterhalt zahle ich seit der Geburt übrigens anstandslos sogar eine Stufe mehr als ich müsste (habe viele Kosten die ich noch ansetzten könnte um eine STufe runter zu kommen, aber das geld ist schließlich für das Kind).
Betreuungsunterhalt zahle ich nicht, meine Ex-Freundin sagt auch, sie will keinen und würde nie auf die Idee kommen Geld von mir zu verlangen.
Ich danke allen schonmal im Voraus für die Zeit diesen text zu lesen und die Antworten.
Gruß
Michael
Hallo Michael,
zunächst mal scheinst du bisher schon mal nicht viel falsch gemacht zu haben und euer Verhältnis scheint auch noch relativ gut zu sein.
Versuche das so weit wie möglich zu bewahren.
Gehe auf sie ein, höre auf ihre Wünsche, frage nach soviel Umgang wie möglich aber werde nicht gleich ungeduldig, wenn sie 2 mal einen Wunsch ablehnt.
Benimm dich ihr gegenüber wie ein guter Freund.
Wenn du das Thema jetzt hoch kochst, kann es sein, dass du weniger bekommst als du hast und dafür aber das Klima endgültig versaut.
Gerade wegen deines Schichtdienstes wirst du Mühe haben eine verbindliche Regelung gerichtlich durchsetzen zu lassen, denn die kennen nur feste Formeln.
Etwas wie: "Immer wenn ich Zeit habe, will ich Umgang haben! gibt es nicht.
Mit der Mutter meiner Ältesten gab es auch am Anfang Abstimmungsprobleme und kleine Reibereien und Sticheleien, das hat sich aber recht schnell gegeben.
Was du vielleicht schon mal tun kannst ist, schon mal beim zuständigen JA um einen Einzeltermin bitten und dich beraten lassen.
Und zwar nicht danach, welche Rechte du hast und wie du sie durchsetzen kannst, sondern was du tun kannst, die Missverständnisse auszuräumen und der Mutter zu zeigen, dass sie dir vertrauen.
Die JA Tante wird sich evtl. freuen, was für einen netten, vernünftigen zuverklässigen jungen Mann sich hat, und dass dann später auch bei einem Vermittlungsgespräch zum Ausdruck bringen.
Das tust aber zunächst nur vorbereitend, ohne dass du gleich deine Ex mit dazu holst.
Das macht ihr erst, wenn ihr ein Problem nicht mehr alleine lösen könnt.
Entweder geht sie dann zum JA und trifft auf eine SB, die dich schon als netten jungen Mann kennen gelernt hat, oder du bittest dann um Vermittlung.
Ihr schafft das schon!
Es sieht nicht schlecht bei euch aus.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Danke zunächste für die Infos. Da die KM mir ja gesagt hat dass sie bereit ist mit mir zu reden, allerdings an anderer Stelle (das war vorgestern), gehe ich zunächste mal davon aus, dass sie nun selbst das JA anrufen wird bzw. es vielleicht schon getan hat.
Sie hat ja ausdrücklich gesagt, dass sie nicht mit mir alleine reden will.
Trotzdem werde ich (wie ich es eh vorhatte) beim JA anrufen. Die werden ja wissen ob sie sich da schon gemeldet hat. Wenn sie dort um ein Vermittlungsgespräch gebeten haben sollte - ist ein Einzeltermin vorher trotzdem noch sinnvoll?
Über meine Rechte habe ich mich ja schon vor etwa 3 Monaten von meiner Anwältin beraten lassen, allerdings nicht konkret über die Ausgestaltung des Umgangs, abgesehen von der Aussage, die kleine könne bereits mit 1,5 bis 2 Jahren problemlos jedes 2. Wochenende bei mir bleiben...
Allerdings geht es mir auch nicht darum, haarklein meine Rechte durchzusetzen sondern ein verünftiges Geben und nehmen zu haben.
Aber dennoch würde mich nochmal konkret interessieren, wie die Umgangsausgestaltung bei so kleinen Kindern im Normalfall so gergelt wird, und ob es dazu gängige Rechtsprechungen gibt. Nur um etwas in der Hand zu haben, falls mir das JA sagen sollte, alle 2 Wochen sehen reiche aus.
Als letzte Frage fällt mir noch ein: Die Aussage, ich darf meine Tochter vor Klärung der Sache (wann das auch immer sein mag) nicht mehr sehen, ist doch eigentlich schon eine Umgangsverweigerung durch die KM. Inwieweit verändert das evtl ihre Ausgangsposition beim JA ins negative..?
Achso was die Schichtarbeit angeht: das ist im wochenechsel fest geregelt. Es könnte also danach theoretisch ein fester Plan erstellt werden mit Terminen, allerdings bin ich der Meinung dass man sich auch einfach auf eine bestimmte Formel einigen könnte (so und so oft in der Wochen soweit möglich für eine bestimmte dauer), das ist für beide Seiten flexibler. Was meint ihr?
- ist ein Einzeltermin vorher trotzdem noch sinnvoll?
Ja.
Das oben gesagt gilt weiterhin.
Auch sonst bleibe ich bei meiner Meinung.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Die Aussage, ich darf meine Tochter vor Klärung der Sache (wann das auch immer sein mag) nicht mehr sehen, ist doch eigentlich schon eine Umgangsverweigerung durch die KM. Inwieweit verändert das evtl ihre Ausgangsposition beim JA ins negative..?
Servus Michael,
stelle Dich darauf ein, dass Mütter beim JA oft "Narrenfreiheit" haben.
Solche Äußerungen werden in der Regel gar nicht gewertet oder mit einem Hinweis auf die ach so schwere Situation einer armen alleinerziehenden Fau bagatellisiert.
Denk an den Rat von Beppo. Trete freundlich, nett und offen dort auf. Wasche keine schmutzige Wäsche der Vergangenheit, sondern zeige Dich als jemand, der an vernünftigen Regeln für die Zukunft interessiert ist.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Danke für die Hinweise. Montag hatte ich den Einzeltermin. Meiner Ansicht nach verlief dieser ganz gut, ich habe die Situation geschildert und ohne und dabei versucht so sachlich wie möglich zu sein...Die JA Mitarbeiterin sagte in unserem Beispuel ist es ja noch so dass wir recht gut miteinander reden können und es gäbe durchaus viel schlimmere Fälle. Sie hat sogar auch meine Ex kritisiert da sie persönliches aus der Beziehung mit dem Verhältnis als Eltern vermische..
Am Ende fragte sie wie ich mir den Umgang vorstelle bzw. wie oft. Ich habe daraufhin gesagt 2-3 mal die Woche insgesamt 3-5 Stunden die Woche, wobei ich da schon weiß dass meine Ex meine Anwesenheit 3 mal die woche bei sich nicht will und als Eingriff in ihren Alltag betrachtet (hat sie mir so gesagt). Ich habe der JA Mitarbeiterin allerdings auch zum Ausdruck gebracht, dass ich eine eventuelle Vereinbarung, die weniger als 2 Termine die Woche vorsieht, nicht akzeptieren werde.
Meine Frage/Vorschlag, falls die KM auf genauen Terminen besteht, auch eine Art Plan aufzustellen, ab wann die Umgänge aus gedehnt werden und ab welchem Alter Übernachtungen angedacht seien, hat sie begrüßt (vorausgesetzt die Entwicklung des Kindes passt dazu), weil somit beide Seiten wissen woran sie sind.
Es sei ja schließlich auch nicht sinnvoll dass ich im Laufe der Zeit ein Zimmer für die Kleine einrichte und die KM dann blockt und sie vor einem alter von 4 Jahren nicht alleine rausgibt, geschweige denn zum Übernachten (Hat die KM so während der Schwangerschaft gesagt).
Das eigentliche Vermittlungsgespräch ist kommenden Montag. Habt ihr dafür noch Tips und Ratschläge?
Was ich übrigens enttäuschend fand war die Tatsache, dass die Mitarbeiterin auf meine Nachfrage zum Sorgerecht offenbar keine Ahnung hatte, vor allem von dem Grundsatzurteil dazu nix wusste.
Bei dieser Gelegenheit frage ich euch gleich nochmal ob Ihr es für sinnvoll haltet, dieses Thema erstmal zurückzustellen oder hier auch recht zuügig auf eine klärung zu drängen?
Servus Michael,
Bei dieser Gelegenheit frage ich euch gleich nochmal ob Ihr es für sinnvoll haltet, dieses Thema erstmal zurückzustellen oder hier auch recht zuügig auf eine klärung zu drängen?
Es gibt keinen Grund, hier erst mal abzuwarten.
Am Ende wird es Dir dann bloß als "Desinteresse" am Kind ausgelegt.
Mach es!
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Danke für Eure Beiträge. Das Gespräch beim JA ist gut verlaufen, auch wenn die Mitarbeiterin sich hätte mehr einbringen können (z.b. mit eigenen Vorschlägen)..Auch auf fragen wie "welche Regelung treffen denn andere so aus Ihrer Erfahrung..?" um ein Mittelmaß zu finden konnte sie kaum beantworten und sagte nur, dass ist immer individuell unterschiedlich.
Letztendlich haben wir uns ruhig und vernünftig auf 2 Termine die Woche geeinigt, ohne Zeitbegrenzung. Das ganze aber nicht schriftlich. Dazu sah ich noch keinen Anlasse..
Meistes bin ich so 2 Stunden da und mittlerweile dabei auch mal ne Stunde alleine, wo meine Ex z.b. einkaufen fährt oder dergleichen. Klappt also ganz gut.
Die sache mit dem Sorgerecht hat sie selbst angesprochen, woraufhin ich sagte, wenn sie grundsätzlich bereit ist die Sorgerechtserklärung abzugeben (das ist sie, hat nur Angst dass ich ihr später Steine in den Weg lege z.b.) dann können wir da in ein paar Monaten das auch nocht machen, da ich da dann keinen Handlungsbedarf sehe. Den sehe ich nur wenn Sie das jetzt grundsätzlich nicht wollen würde.
Geblockt hat sie nur, bei 2 Sachen, zu denen ich gerne nochmal Eure Meinung hätte:
1. Wir haben vereinbart den Umgang auszudehnen wenn die kleine älter ist, also ein paar Stunden oder einen Nachmittag wo ich mal was unternehme..etwa wenn sie so 3/4 bis 1 Jahr ist.
Das wollte ich auf's Wochenende legen. Will sie nicht, da das WE wo ihr großer Sohn nicht da ist die einzige Zeit ist wo sie mal frei was unternehmen kann und da möchte sie keine Termine haben. Ich habe gesagt dass ich das langfristig nicht hinnehmen werde da auch meine jetzige Freundin ein kleinen Sohn hat und es somit besser wäre mit beiden was zu machen.
2. Ich habe gesagt, dass es ab einem Alter von 1 - 1,5 Jahren (bzw. frühestens wenn sie komplett abgestillt ist) absolut kein Problem sei, dass die kleine anfängt jedes 2. WE eine Nacht bei mir zu schlafen (ich wohne 300m weg) und ich spätestens mit 1,5 bis 2 Jahren die "normale" Regelung möchte (alle 2 Wochen komplettes we und halbe Ferien, Feiertage nach Absprache).
Das war ihr zu früh. Auf meine Frage ab wann sie sich das vorstellen könnte sagte sie, ab 3. Das ist mir aber definitiv zu spät und das habe ich auch gesagt.
Wie ist Eure Einschätzung zu den beiden Themen / Fragen denn?