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Nestmodell - Tips und Ratschläge?

 
(@mme-j)
Schon was gesagt Registriert

Hallo in die Runde!

Aus gegebenem Anlaß möchte ich gern wissen, ob jemand hier das Nestmodell erfolgreich praktiziert, bzw. was sich mit der Zeit für Vor- und Nachteile herauskristallisiert haben.

Unsere Trennung ist noch nicht lang her und wir haben uns für das Nestmodell entschieden. Die Kinder bleiben im ehelichen Haus wohnen und die Eltern pendeln wöchentlich hin- und her in die gemeinsame WG-Wohnung.
Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen tollen Vorschlag für Positives oder Ratschläge um Fehler gar nicht erst zu begehen.

Ich danke Euch!

Mme J

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 28.06.2016 15:49
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Mme,

die Frage die sich mir stellt: Sind bei Euch als Elternteilen schon neue Lebensgefährten im Spiel? Solange dem nicht so ist, sicherlich eine Möglichkeit.

Sobald aber einer von auf Euch auf "heile Familie" machen will (wie man es aus der Forenbeobachtung leider immer wieder sieht) könnte es zu Schwierigkeiten kommen. Bzw. ist oftmals die ehm. gemeinsame Wohnung mit vielfältigen Erinnerungen verknüpft. Erinnerungen, die man spätestens mit einer neuen Partnerschaft meist nicht mehr haben möchte ("in dem Bett hast Du schon mit Deiner Ex geschlafen..." etc.)Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 28.06.2016 21:38
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo zusammen,

Sobald aber einer von auf Euch auf "heile Familie" machen will (...) könnte es zu Schwierigkeiten kommen.

Nun mal bitte nicht gar so negativ.

Nach allem, was ich weiß und sagen kann, hat das Nestmodell vor einigen Jahren beim Next meiner Ex mit seinen Kindern auch einige Zeit funktioniert, obwohl er dann mit meiner Ex zusammen war, und auch seine Ex mutmaßlich längst einen Neuen hatte (die Details kenne ich aber aus naheliegenden Gründen nicht).

@Mme J: Wie alt sind denn die Kinder, um die es hier geht?

Viele liebe Grüße,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 28.06.2016 22:10
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

Wieso Nestmodell? Ihr habt euch doch sicher Gedanken gemacht, wieso es so und nicht anders stattfinden soll. Das Problem ist m.E. grundsätzlicher, egal für welches Modell man sich entscheidet: Wie soll die künftige Kommunikation ablaufen? Wie sollen Entscheidungen getroffen werden - auch in 10 Jahren? Wie gut ist man in der Lage, das Privatleben des anderen komplett auszublenden, inwieweit ist man fähig, die Kommunikation bewusst auf die Kinder zu beschränken? Beim Nestmodell kommt hinzu, dass man sich einigen muss, wie die Privatsphäre des anderen beim jeweiligen Aufenthalt des anderen gewahrt werden soll. Wie sieht es mit persönlichen Gegenständen aus? Ist die Zahnbürste des anderen dessen Hoheitsgebiet? Auch wenn man das beste im Auge hat, Streit fängt bei Nichtigkeiten an. Wenn ihr das hinbekommt, eben diese persönlichen Feinheiten des anderen zu tollerieren oder besser zu respektieren, dann nur zu.

Gruss oldie

PS: Vielleicht werden die Kinder irgendwann zu dem Befinden kommen, das Mama und Papa ja eigentlich nur 'Gäste' sind. Viel Spaß, und Erfolg. 🙂

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 28.06.2016 22:47
(@mme-j)
Schon was gesagt Registriert

@Ingo
Es gibt aktuell keine neuen Lebensgefährten. Zumindest ist bei mir keiner in den "Startlöchern" und auch bei ihm soweit ich das einschätzen kann nicht.
Die ehemalige Ehewohnung ist natürlich mit vielen Erinnerungen verknüpft. Wann hat man was renoviert - mit den eigenen Händen - und gemeinsam. Wer hat welches Möbel, welche Wandfarbe ausgesucht. Welche Partys hat man gemeinsam mit Freunden gefeiert.... Viele viele Erinnerungen. Und zumeist doch gute. Außerdem würde ich einen neuen Partner nicht mit dort hin nehmen. Darauf haben wir uns bereits vorab geeinigt. Besuch ja, auch neue Leute, aber niemanden, der als Next/neue Mama/neuer Papa fungiert.
Was in der "Auszugswohnung" geschieht ist jedes eigene Sache.

@ Malachit
Ich sehe das Modell auch eher als vorübergehend an. Um eine räumliche Trennung zu schaffen, den Kindern das Heim zu erhalten. Die Kids sind fünfte und dritte Klasse, also schon recht verständig und sie freuen sich über die Lösung, die die Eltern hier gefunden haben.
Ich vermute aber, dass wenn es einmal neue Lebensentwürfe, sprich neue Partner gibt, dann wird das Nest so nicht fortführbar sein. Auf die eine oder andere Weise.

@oldie
siehe oben - ich halte das Nestmodell nicht für die Lösung, die man in 10 Jahren noch praktizieren wird. Ich persönlich kann mich gut auf die Kommunikation über die Kids beschränken. Alles andere geht mich schlicht nichts mehr an. Es ist eine Umgewöhnung, zumal es manchmal selbst bei den Kinderthemen schwerfällt zu reden. Ihm... Wenn ich im Nest bin, lass ich seine Sachen in Ruhe, weil die mich wie gesagt nichts mehr angehen. Ebenso in der Zweitwohnung, wo jeder sein Zimmer hat, die anderen Räume aber gemeinsam genutzt werden. Dinge von denen ich möchte, dass sie nicht benutzt, gegessen, getrunken, gesehen werden räume ich auf in meine privaten Schränke. Und habe auch das Vertrauen zum Ex, dass dort nichts durchsucht wird.

Was die persönlichen Feinheiten angeht, beginnt es ja schon damit, die Wohnung/ das Haus sauber und aufgeräumt für den jeweils anderen zu hinterlassen. Auch dort hat jeder andere Maßstäbe. Der eine ist nur glücklich, wenn der Rasen frisch gemäht ist, für den Anderen muss das Badezimmer blitzen und blinken. Und ich kann sagen, es ist nicht einfach dort Kompromisse einzugehen. Kommunikation Face to Face ist sehr sehr wichtig. Wenn die aber aus gewissen Befindlichkeiten nicht stattfindet, wird es doof. SMS sind die mieseste Variante. Aber ich denke, das kennt ihr hier aus dem Forum.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.06.2016 16:20
(@jensb)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin,

PS: Vielleicht werden die Kinder irgendwann zu dem Befinden kommen, das Mama und Papa ja eigentlich nur 'Gäste' sind. Viel Spaß, und Erfolg. 🙂

Der Moment, in dem die Kurzen zu Mama oder Papa sagen: "Solange Du die Füsse unter unseren Tisch streckst, ........." - Unbezahlbar!

Im Ernst, ich glaube, persönliche Erfahrungen wirst Du hier nicht zu Hauf erhalten können, da dieses Betreuungsmodell das am seltenst praktizierte überhaupt ist. Die Schwierigkeiten hat man Dir schon aufgezählt.
Wenn ihr das aber als Übergangslösung für die nächsten ca. 5 Jahre hinbekommt, gerade in verbindung mit Eurer Zweier-WG (ich finde allein diese Vorstellung gruselig), dann wäre das zum niederknien.

Es wäre toll, wenn Du dabei bleibst, und hier immer mal kurz über den Verlauf berichtest.

Grüsse!
JB 

Diskutiere nicht mit Idioten -
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

AntwortZitat
Geschrieben : 29.06.2016 17:22
(@mme-j)
Schon was gesagt Registriert

Ich habe den Vorteil, dass ich mich in der WG-Wohnung sagen wir mal: SAUWOHL fühle. Alles ist nah von dort aus, auch Freunde und Bekannte sind leicht zu erreichen. Sportmöglichkeiten sind auch da. Ich finds perfekt.

Aber ich glaub nicht dran das das fünf Jahre durchzuhalten ist, wenn ich ehrlich bin.

Noch können wir uns recht gut leiden, so auf der Elternebene. Die Paarebene ist für mich völlig ausgeklammert. Eine Rückkehr wurde schon oft bedacht, aber wenn ich kein Bild davon habe, wie wir in 1 Jahr, 5 Jahren, 10 Jahren miteinander leben, wie sollte ich dann zur Paarebene zurückfinden? Die Liebe ist über die Jahre gestorben. Nicht eingeschlafen, sondern eher zertreten worden. Unachtsam.

Ich bin sehr lebenshungrig und auch deshalb wird es wohl irgendwann nochmal einen Cut geben.

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Themenstarter Geschrieben : 29.06.2016 17:57
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ich finde das Nestmodell sehr spannend, da es hier ja die Eltern sind, die jede Wochen umziehen. Ich finde es klasse, wenn soviel Vertrauen vorhanden ist, und dies klappt.

Ich bin sehr lebenshungrig und auch deshalb wird es wohl irgendwann nochmal einen Cut geben.

Aber das sollte nicht der Ausschlag sein. Denn durch die Kids wird es nie einen Cut geben können.
Daher sollte man schon versuchen, ein vernünftiges Modell so lange es geht aufrecht zu erhalten. Ob dann nun gerade das Nestmodell sein muss, lass ich jetzt einfach in Frage gestellt.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.06.2016 18:02
(@mme-j)
Schon was gesagt Registriert

Ich weiß, dass die Kids das Bindeglied sind.
Und auch dass das Nestmodell viel Stärke und Disziplin erfordert. Ich empfinde es als anstrengend. Aber nicht so schlimm, wie das Eheleben zuvor.

Er hat das Modell vorgeschlagen, weil er keinesfalls Wochenendpapa sein wollte.
Und wenn ich ehrlich bin, find ich die Version in der der Vater alle zwei Wochen ein Wochenende mit den Kids verbringt gelinde gesagt erbärmlich. Nicht von den Vätern. Sondern von unserem Vater Staat, der dieses Modell akzeptiert.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.06.2016 18:07
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Die Ansicht ist doch schon mal gut ... :thumbup:
Dann solltet ihr beide rechtzeitig darüber reden, wenn Euch das Nestmodell zu anstrengend wird.

Zwei Wohnungen in unmittelbarer Nähe gehen auch, ... Alles eine Diskussionssache.

Bleibt dabei ...

Gruß und viel Glück
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.06.2016 18:18




(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

@ Malachit:

Nun mal bitte nicht gar so negativ

Sehe meine Aussage nicht als negativ an, da Mme ja explizit gefragt hat, um gerade Schwierigkeiten vorzubeugen (was ich als sehr sinnvoll empfinde).

Aus meiner Forenbeobachtung kommen die Probleme oft mit den "lieben" Nexts. Die zwar in vielen Fällen verständnisvoll sind etc. Die aber auch in manchen Fällen ihr Ding durchziehen wollen und dann gerne ihre Partner beeinflussen. Sei es durch gemeinsamen Kinderwunsch oder der Hörigkeit gegenüber dem neuen Partner (die berühmte "rosarote Brille"). Wenn hier schon mal beide Elternteile einen wachen Blick für die Problematik haben, kann das Nestmodell sicherlich auch eine Zeitlang funktionieren.

Ich sehe es persönlich aber wie Jens. Das Modell wird (zumindest was man hier im Forum liest) nur selten praktiziert und erfordert einiges an Toleranz und Kooperationsbereitschaft von den getrennten Elternteilen. Toll wo es funktioniert. Aber ich denke auch das hier irgendwann der Schwenk zum klassischen Wechselmodell erfolgt. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 29.06.2016 21:42
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Aber ich denke auch das hier irgendwann der Schwenk zum klassischen Wechselmodell erfolgt.

Was ja auch nicht das verkehrtes wäre!  🙂

Bin auch sehr gespannt, wie es weiter geht. Freue mich für Euch, dass es derzeit klappt und drücke sehr die Daumen, dass das solange anhält, wie ihr es braucht, und ihr - auch das wurde schon geschrieben - rechtzeitig, offen und ruhig miteinander reden könnt, wenn es schwierig wird.

Ich sehe auch dann Probleme auf Euch zu kommen, wenn neue Partner am Start sind: Denn diese nicht mit ins Nest nehmen zu können oder aber die geteilte WG, das macht eine neue Beziehung schwierig...

Ich gebe aber auch zu, dass bei meinem sehr gut laufenden WM die Problemchen immer dann auftraten, wenn neue Partnerschaften die (bei uns) notwendige Flexibilität einschränkten... Aber das hat sich bislang immer gelöst - entweder die Problemchen oder die neuen Partnerschaften  :heu:

toto

AntwortZitat
Geschrieben : 29.06.2016 23:07
(@tsubame)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Mme J,
Meine Schwägerin (2 Kinder) und ihr Ex haben das Nestmodell jahrelang praktiziert. Die Kinder blieben in der gemeinsamen Wohnung (bei der Trennung ungefähr 7 und 5). Der Wechsel fand wöchentlich statt. Der KV hat ein eigenes Apartment in der Nähe. Die KM wohnt bei dem neuen Partner in einer anderen Stadt, wo sie auch arbeitet. Sie pendelt und kann ihre Arbeitszeit anpassen. Es klappte hervorragend (auch mit den neuen Partnern)und die Kinder entwickelten sich prächtig (heute 20 und 18). Die Eltern werden nicht als Gäste angesehen. Sondern als Papa und Mama, die sich abwechselnd in der gemeinsamen Wohnung um die Kinder kümmern und mit ihnen leben.
Ich wünsche Euch viel Glück. Man muss in diese Situation hineinwachsen und seinen Rhythmus finden.
Tsubame

AntwortZitat
Geschrieben : 30.06.2016 00:14
(@jensb)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin,

Aber ich glaub nicht dran das das fünf Jahre durchzuhalten ist, wenn ich ehrlich bin.

Nagel mich jetzt nicht auf die 5 Jahre fest, das war nur so in den Raum geworfen. Selbst wenn das nur 1 bis 2 Jahre sind, und ihr die Zeit nutzen könnt, um die eigenen Leben wieder in Bahnen zu lenken, und das mit diesem Modell so schonend wie möglich für eure doch noch kleinen Kinder schafft, dann hast Du in mir echt nen Fan gewonnen.
..... Jaaaaaa, Dein Ex auch!

Grüsse!
JB

Diskutiere nicht mit Idioten -
Sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

AntwortZitat
Geschrieben : 30.06.2016 11:25
(@dad2girls)
Schon was gesagt Registriert

Sobald aber einer von auf Euch auf "heile Familie" machen will (wie man es aus der Forenbeobachtung leider immer wieder sieht) könnte es zu Schwierigkeiten kommen.

So ähnlich erlebe ich das gerade aktuell. Nach 4 Monaten Nestmodell wird nun kurzfristig von der KM gefordert die große nicht wie geplant am ort der Nestwohnung einzuschulen, sondern 1-1,5 autostunden entfernt. "Zufällig" um die Ecke vom Next.
Die Shcule hat sie noch nicht mal gesehen oder mit denen gesprochen, aber sie ist sich 100% sicher dass es der einzige Weg ist.

Das Nestmodell kann langfristig nur funktionieren, wenn neue Partner damit kein Problem haben und Ihrer Interessen dadurch nicht zu stark berührt werden

AntwortZitat
Geschrieben : 25.08.2016 17:34