Mal andersrum - wie...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Mal andersrum - wie bekomme ich meinen Ex zum regelmäßigen Umgang

 
(@charly93)
Schon was gesagt Registriert

Hallo erstmal,
ich habe mich entschieden, mal hier zu schreiben, da mir die Mütterforen auf den Sack gehen 😀 Ich möchte eine Lösung gerade auch für unsere 3 Jährige Tochter die ihren Papa sehr liebt.
Seit 4 Wochen sind wir getrennt, versuchen allerdings eine friedliche Trennung zu vollziehen. Das scheint aber schwerer als gedacht. Der Grund der Trennung war für mich, dass er sich nur um seine Arbeit gekümmert hat. Mein Studium, meine Arbeit, der haushalt oder auch die Finanzielle Verantwortung lag bei mir.
Für seine Tochter war er allerdings immer da. Zwar nicht wenns um Zahlung des Kiga Beitrag oder Arztbesuche ging, aber zum spielen 1A!
Als er hier nicht mehr geschlafen hat, habe ich ihm angeboten (er schlief immer bei seiner Mutter im Gästezimmer) dass er sie ja mal mitnehmen kann. Damit wir jetzt schon einen konstanten Umgang schaffen können. Da er noch nie mit ihr wo anders geschlafen hat und sie auch noch nicht von der Trennung wusste, war es für mich ein ziemlicher Vertrauensbeweis. Wir beiden klärten davor auch ab, dass sie von anderen potentiellen Partnern erstmal fern bleibt...
Naja von ihr musste ich dann erfahren, dass sie bei Papas Affäre geschlafen haben. Klar habe ich ihr gesagt wie toll das bestimmt war und wie aufregend.. aber sie fragte mich dann auch, warum papa mit einer anderen Frau im bett schläft....Einen Tag nach dem vorfall wurde sie krank und musste mit Fieberkrämpfen ins Krankenhaus. niemand konnte sich das erklären. Mein Ex zeigte Reue und weinte sehr viel. Er habe das ja nicht gewollt usw.
Wir haben uns also wieder freundschaftlich vertragen und seitdem frag ich ihn, wann er sie nehmen könnte. Übernacht, mal Tagsüber... Von ihm kommt nur, das er jetzt gerade sehr beschäftigt sei mit Arbeit und der Wohnungssuche und er dannach zeit habe und sie dann aber bitte auch sofort 50/50 nehmen möchte. Aber auch nicht eine Woche bei ihm eine bei mir sondern ganz individuell auf seine Arbeitszeiten angepasst.
Versteht mich bitte bitte nicht falsch...ich möchte dass meine Tochter einen guten kontakt zum papa hat... aber ich kann doch nicht alles so richten, wie es für ihn am besten ist. Ich versuche mit ihm zu reden und ständig werde ich beleidigt als Hexe, blöde kuh usw. . Er darf hier immer rein, sie immer besuchen kommen aber er kommt eigentlich nie. Seit 2 wochen hat sie ihren papa kaum gesehen. Er ruft sie auch nicht an. Am Anfang habe ich ihr imer angeboten die Papa an zu rufen... aber es hat ihr immer wieder weh getan. Seit einer Woche meldet er sich garnicht mehr bei ihr. Dauernd erzählt er mir wie toll er ihr Zimmer gestalten will und ich versuche ihm zu erklären das das warten kann...aber er kann doch nicht einfach den kontakt 2 wochen abbrechen aber darauf bestehen sie, wenn er wieder Zeit hat so zu sehen wie er das möchte.
Er hat noch einen 6 Jährigen Sohn zudem er garkeinen Kontakt hat. Damit die Kinder sich sehen übernehme ich den Umgang einmal die Woche...
ich wollte jetzt eine Mediation anfangen, weil ich auch nicht weiß was richtig ist. Allerdings muss er dort anrufen und bestätigen dass er ebenfalls interesse hat, worauf ich seit einer Woche warte.

Was soll ich tun? soll ich einfach warten bis er ankommt und sie haben möchte und nicht auf einen geregelten Umgang bestehen? Oder wie kann ich ihn den ernst der Lage klar machen? Übertreibe ich vielleicht? Ich bin sehr unsicher. Klar bin ich auch emotional vorbelastet und auch ich mache Fehler. Deswegen möchte ich von Euch wissen wie ihr meint wie ich handeln soll

Ganz liebe grüße

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 19.05.2017 20:03
(@lofoten15)
Schon was gesagt Registriert

Guten Abend  🙂

Ich schreib dir mal einfach aus meiner Sicht, so wie ich es für mich machen würde (ich bin selbst eine Frau, die sich getrennt hat  :wink:)

Du wirkst in der Art und Weise, wie du eure Trennung vollzogen hast sehr sicher, überlegt und reflektiert.
Du hast Vorstellungen davon, wie dein Leben weitergeht, eure Tochter den Umgang genießen soll, dein Ex am besten handeln sollte etc..
Keine Ahnung, wie überraschend die Trennung für ihn gekommen ist und ob die Affäre aus heiterem Himmel wegen der Trennung kam oder schon vorher bestand.

Ohne ihn zu kennen oder in Schutz nehmen zu wollen.... Bitte nicht missverstehen.  :redhead:
Er scheint derjenige zu sein, der auszieht. Demnach hat er in der Tat einiges um die Ohren. Das Nicht-genug-Zeit-haben wegen der Arbeit kennst du ja schon.
Ein Auszug ist aufwendig, die Neuanschaffungen für euer Kind etc., vielleicht auch das Sich-Bewusst-Werden eurer endgültigen Trennung.

Du hast vieles für geregelten Umgang in die Wege geleitet und gemerkt, je mehr Druck du machst, desto eher zieht er sich zurück und beleidigt dich bzw. euer Kind.
Deshalb würde ich im MOMENT tatsächlich abwarten.

Er wünscht ein Wechselmodell. Das spricht schonmal dafür, dass ihm an seiner Tochter etwas liegt.  😉
Wie es aussehen kann, würde ich jedoch noch nicht besprechen, ehe etwas Ruhe eingekehrt ist, er ausgezogen ist und alles im Reinen hat.
Da kriegt ihr euch momentan nur unnötig in die Köppe,  um dann später evtl. den guten Draht zueinander zu verlieren.

Konzentriere dich auf eure Tochter.
Erklär ihr die Situation, auch mit der neuen Frau. Halte zu ihr, stärke ihr den Rücken. Gib ihr Sicherheit, dass Papa wieder Zeit hat, wenn er eine neue Wohnung hat, dass das Zeit braucht und er sie trotz allem weiter liebt.
Fang sie auf bis dahin und ziehe sie nicht in unnötige Konflikte mit herein.Ihr könntet in der Zeit, bis Papa wieder Zeit hat gemeinsam für ihn basteln und es in einer Mappe sammeln oder ähnliches.
Dann kann sie sich trotz Nicht Dasein mit ihm beschäftigen und freut sich darauf, ihm später die Mappe zu geben.  😉

Zu den neuen Partnern....
Du kannst nicht verhindern, dass eure Tochter das mitbekommt und davon ferngehalten wird. Ich finde die Aktion von deinem Ex mit der vorschnellen ersten Übernachtung bei seiner Neuen unter aller S.. Deine Tochter hat dieser Überraschungseffekt ja auch entsprechend gestresst.

Aber... Die neuen Partner werden kommen. In euer beider Leben.
Und es ist wichtig, dass ihr eurer Tochter klarmacht,  dass IHR weiterhin Mama und Papa seid und sie sich auf EUCH immer verlassen kann bzw. soll.
Die Situation ist schwer für sie, aber sie wird reinwachsen und mit eurer Unterstützung so gross werden. Erklärt es ihr so und steht ihr zur Seite.

Liebe Grüsse

Wenn der Tag nicht dein Freund war, so war er dein Lehrer.

AntwortZitat
Geschrieben : 19.05.2017 21:53
(@charly93)
Schon was gesagt Registriert

Hey! Ich Versuche meine Antwort kurz zu fassen, sonst schreib ich ein halbes Buch 😀
Ich habe eigentlich immer versucht die Beziehungsspur und die Elternspur zu trennen , aber manchmal wird es schwer.
Ich versuche und denke auch dass ich es schaffe, meine Tochter aus dem kompletten raus zu lassen. Dadurch das der Papa eh so oft weg war, hat sie so eine richtige Familie nie kennen gelernt. Ich glaube, sie wird es nicht missen...
Ich würde ihm gerne mehr Zeit geben. Aber mein Problem ist, dass ich sie selbst nicht habe. Ich bin mitten im Studium und muss lernen. Dazu kommst dass ich durch seinen Auszug, den er selbst wollte, alle finanziellen heben in Gang setzten muss und auf jeden cent achten muss.
Er macht sich selbst gerade ein schönes leben. Er ist nicht immer Arbeiten. Dieses WE z.B trifft er sich mit freunden. letzte Woche genau das gleiche. Er hätte die Zeit gehabt, wollte aber irgendwie nicht.
Das Problem ist, dass er was vollkommen anderes sagt, als er macht. Er erzählt mir was von 50/50 dass er seine Arbeit um die hälfte reduzieren könne und dennoch das gleiche verdient usw. Sachen die überhaupt nicht gehen.
Jede Abspache die ich bisher seit der Trennung mit ihm gehabt habe, konnte er nicht einhalten weil irgendwas war. 2 mal wollte er sie vom Kiga abholen und 2 mal hats nicht geklappt.
Ich weiß, ich sollte gelassener sein... aber ich brauche die Zeit hier sonst schaff ich mein Studium nicht... und das wäre fatal..
Und im 50/50 seh ich einfach auch die Verantwortung bei beiden. Also müssten wir auch vernünftig miteinander reden können.
Zu dem ganzen werde ich noch von ihm fertig gemacht. mir wird gesagt, dass ich doch eh den Papa-Tochter kontakt kippen möchte, dass ich ihn ausnehmen möchte usw. Weil ich halt sage, dass wir evtl. erstmal 2- 3 mal die Woche machen sollten und dann immer öfter....

Zu den Partnern: klar, wird sie auch neue kennen lernen. Aber nicht irgendwelche affären oder one night- stands noch bevor sie weiß was hier los ist...

Ich bin total ehrlich: Es verletzt mich. Ich als Mutter muss hier sein und mit Kind jeden stress wuppen und drumherum planen und er sagt einfach das ihm das jetzt zu stressig wird und er erstmal Zeit braucht und wenn er irgendwann zeit hat, kommt er wieder und nimmt sie. -> da seh ich keine Gleichberechtigung.
Wir verdienen übrigens ungefähr gleich viel...

_________
Edit: bitte keine Vollzitate. Entweder nur auf antworten klicken oder die Zitate auf die wesentlichen Zeilen kürzen

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 19.05.2017 23:02
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

also ich denke, dass die "Arbeitsteilung" aus der Beziehung sich fortsetzen wird. Er hat bereits ein älteres Kind zu dem es praktisch keinen Kontakt gibt, diese Situation lässt alle Alarmglocken schrillen.
Leider gibt es keinerlei Umgangspflicht, die ihn zu irgendetwas zwingen würde, solange er zahlt ist rechtlich alles in Ordnung.

Im Moment ist alles noch sehr vage und neu. Das einzige was hier wirklich helfen kann ist eine sinnvolle Vereinbarung über den Umgang. Das gibt Dir Planungssicherheit und ihm auch. Was er in seiner Zeit macht sollte Dich nicht mehr interessieren, es bringt auch nichts ihm weiter Vorwürfe zu machen, egal ob sie berechtigt sind oder nicht.
Versuche Dein Leben mit Deiner Tochter zu gestalten, er kann gerne viel Umgang haben, aber der muss dann auch so vereinbart sein und eingehalten werden.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 19.05.2017 23:52
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Charly,

willkommen hier. Ich schreib auch mal was mir auffällt:

- Zu Eurer Situation: Du musst akzeptieren, dass ihr getrennt seid. Und das muss auch schonend Eurer Tochter beigebracht werden. Zwischen den Zeilen kann man bei Euch schon einige ungute Entwicklungen rauslesen, die aus der Forenerfahrung immer wieder zu Problemen führen.
Da ist das beliebte "Du kannst Deine Tochter sehen, wann immer Du willst". Lieb gemeint von Dir, lass es aber bitte. Es bringt nichts und wird weder Deiner Rolle als Mutter noch seiner als Vater gerecht. Setz Dich mal hin, druck Dir einen Jahresplan 2017 aus und dann markierst Du seine Umgangszeiträume. In Eurem Fall denke ich, dass Du mit dem klassischen 14 Tage Wochenendmodell erstmal anfangen solltest. Mit der Option es weiter auszubauen. Denn seine Ankündigungen für ein "volles Wechselmodell" sind offensichtlich haltlos.
Und nein, es schadet Eurer Tochter überhaupt nicht. Schaden tut es ihr, wenn der Umgang nicht kontinuierlich und regelmäßig erfolgt. Das muss das Ziel sein. Denn Kinder haben hier ein gutes Gespür für.
Du übergibst ihm den Umgangsplan und sagst ihm, dass er eine Woche Zeit hat, eine Rückmeldung zu geben. Erfolgt keine Rückmeldung, gehst Du davon aus das der Plan gilt. Das heißt konkret: Holt er Eure Tochter Freitags nicht bis 16: 00Uhr bei Dir ab (als Beispiel) - wars das für ihn mit dem Umgang an diesem WE. Punkt. Ob er dann 3 Stunden später klingelt ist egal. Die Tür bleibt zu. Jeder von Euch braucht Planbarkeit. Telefonkontakte bringen aus meiner Sicht für Kinder in dem Alter überhaupt nichts. Kinder brauchen realen Umgang mit dem Elternteil.

Ansonsten bekommst du einen KV, der Eure Tochter nur zur Weihnachten, schick angezogen abholen will. Mit Voranmeldung von einem Tag. Solche KVs braucht niemand und hier musst Du schon aufpassen. Insbesondere wenn der Umgang mit dem ersten Sohn auch nicht funktioniert.

Thema Geld: Auch das wird ein Thema bei Euch werden. Zahlt er Unterhalt? Hast Du einen Titel? Auch hier muss erstmal alles in sicheren Bahnen laufen, ansonsten ist Stress vorprogrammiert. Da ab einer Betreuung von über 50 Prozent der Unterhalt entfallen kann, ist das für manche KVs eine attraktive Position - aber nur weil es ums Einsparen des Unterhalt geht. Auch das geht nicht aus meiner Sicht.

Thema Beziehungen: Auch Du wirst in nächster Zeit sicherlich wieder eine Partnerschaft eingehen. Deshalb bringen diese ganzen "Verbote" und "Kind fernhalten davon" überhaupt nichts. Weder hast Du ihm in seinem Leben noch Vorschriften zu machen, noch er Dir.

Wenn ihr keine Lösung findet, sollte Euer nächster Weg zum Jugendamt führen, wo ihr einen Vermittlungstermin ausmachen solltet. Manchmal kann es schon helfen, wenn fachkundige Dritte moderieren. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 20.05.2017 15:02
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin Charly93,

man, von dir kann man bzgl. Zeit- und Ressourcenmanagement offensichtlich sehr viel lernen. Ich habe Bekannte, die schon mit ihrem Studium alleine voll ausgelastet sind und einen Nebenjob als Überlastung empfinden. Dabei sehe ich meine Bekannten keineswegs als faul an. Du hast eine Erwerbstätigkeit, eine Anstellung, die gesamte finanzielle Belatung und ein 3 jähriges Kind. Respekt. Ich wüßte nicht ob ich das alles stemmen könnte.

Eine Frage, wenn du so ein Tausendsassa bist warum kannst du deine Probleme nicht selbst lösen? Schreibst du wirklich, dass der Vater eures Kindes keinen Umgang haben möchte oder nur, dass er den Umgang nicht nach deinen Vorstellungen wahrnehmen möchte oder kann?

Nichts für ungut

Grüße

AntwortZitat
Geschrieben : 23.05.2017 10:37
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Charly.

Ich hoffe, ich habe die vielen Textzeilen richtig erfasst.
Hier mein pragmatischer Vorschlag:

Einmal mit dem KV zusammensetzen und gemeinsam herausarbeiten, wer er wirklich will (und schauen, ob ihr eine Schnittmenge habt, aber Du willst ihm ja Türen öffnen, also bin ich da zuversichtlich... :wink:)

Wenn er tats. ein 50:50 Modell (aka echtes Wechselmodell) will, dann muss er natürlich bereits sein, verlässlich für Kind und Dich seine Zeiten zuzusagen. Mach ihm das freundlich klar und versucht gemiensam herauszuarbeiten, ob ein 7 Tage Wechsel oder zB alle 4 Tage Euch beiden besser passt. Legt die Zeiten in einem Kalender fest. Schön wäre es natürlich, wenn ihr Euch auch flexibel unterstützen könnt, falls einer von Euch mal dringende Termine hat. Aber ehrlich gesagt, würde ich dieses Fenster jetzt noch nicht öffnen, denn damit wird die Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit untergraben. Stelle klar (und akzeptiere!), dass jeder ET in "seiner" Betreuungszeit alleine verantwortlich ist, wenn Fremdbetreuung (Babysitter, Großeltern, Freunde, PartnerInnen) notwendig ist. Und signalisiere ihm deutlich , dass Du bei einer verlässlichen (annäherden) 50:50 Aufteilung selbstverständlich keinen Unterhalt verlangst!

Wenn er trotz allem sich nicht verlässlich zu (annähernd) 50:50 Betreuung comitten will oder kann, dann frage ihn, was er denn will. Ganz ehrlich, ob er dann alle 2 Wochenenden oder irgendwas anderes vorschlägt (egal ob mehr oder weniger) sollte Dir doch schnuppe sein - Hauptsache verlässlich und planbar  für das Kind und Dich! Dann steht Dir der übliche KU zu. Aber natürlich obliegt es Dir, insb. wenn KV sich deutlich mehr als im Standard engagiert, hiervon auch abzuweichen. Vielleicht hilft das dem KV ja, sich zu mehr Zeiten (wenn auch nicht 50:50) zu comitten, wenn Du Dich flexibel bzgl. KU zeigst (im Rahmen Deiner Möglichkeiten).

Gruß, toto

AntwortZitat
Geschrieben : 23.05.2017 11:13
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

...und als Ergänzung zu TotoHH

Erkläre deinem Ex, dass du / ihr eine wasserdichte und notariell beglaubigte Vereinbarung unterzeichnest, die gegenseitige Unterhaltsansprüche ausschließt. Damit verzichtet ihr beide auf Druckmittel.

Ein Wechselmodell bedingt einen kontinuierlichen Umgang. Bereitschaft zur Flexibilität ist immer notwendig. Beispiel sind Arbeitszeitmodelle, evtl. Reisetätigkeit, Krankheit u.v.a.m. Mit ein wenig Vertrauen und Empathie klappt das sicher sehr schnell.

Aus Neugierde muss ich dennoch die Frage stellen warum man in einer Situation in der man selbst soziale Leistungen bezieht noch Kinder in die Welt setzt? Ist man sich seiner eigenen Verantwortung bewußt? Ich denke mal du erhälst BaföG? Dein Nebenerwerb ist demnach auch nicht üppig. Oder konntest du studieren weil den Ex die finanzielle Sicherheit gegeben hat und er sich aus diesem Grund hauptsächlich um seine Arbeit gekümmert hat? In diesem Fall hat er sich doch gut um euch gesorgt?!

Grüße

AntwortZitat
Geschrieben : 23.05.2017 12:07
(@cheers)
Rege dabei Registriert

Hallo Charly,

in erster Linie sollten dem KV zwei Punkte klar gemacht werden.
1. Planbarkeit und Zuverlässigkeit bei den Umgängen für alle Beteiligten
    und in Kombination mit einem gewissen Maß an Flexibilität bei unplanmäßigen Ereignissen   
2. ein Kind kostet immer Geld, egal zu wie viel Prozent die Betreuung erfolgt
    es ist halt nur die Frage, ob Geld für das Kind direkt aus der eigenen Tasche bezahlt wird, oder indirekt via Kindesunterhalt an den maßgeblich 
    betreuenden Elternteil

In dem Zusammenhang, google doch mal nach dem "Rosenheimer Modell" in Bezug auf Umgang und Unterhalt.
Dabei geht es um die gleichberechtige Betreuung, aber auch Bezahlung.
D.h. wenn der KV nicht betreuen will/kann, bezahlt er den vollen Kindesunterhalt an den vollzeit-betreuenden Elternteil. Ist er bereit mehr Betreuung zu übernehmen, reduziert sich entsprechend der Kindesunterhalt an den anderen Elternteil.
Wobei das nicht bedeutet, dass ein Kind dann weniger kostet. Der Klavierunterricht oder das Fußballtraining wird dann direkt aus eigener Tasche bezahlt.

Dadurch könntest du ggfs. Anreize schaffen, dass der KV sich mehr (aber dann bitte auch verlässlich) in die Betreuung einbringt.

AntwortZitat
Geschrieben : 23.05.2017 14:19
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Charly,

und in Ergänzung zu Cheers

...frage doch mal deinen Ex, ob er das Kind nicht in Residenz nehmen möchte und du Unterhalt zahlst und einen Umgang möchtest. Vielleicht 14-tägig oder ein Wechselmodell und du verpflichtest dich zum Unterhalt. Du darfst dich dabei nach einem Rosenheimer Modell richten und sogar allein nach deiner Wahl auch sehr viel mehr freiwillig zahlen.

Ich mag keine Modelle, rein theoretische Konstrukte, am Schreibtisch von, von sich überzeugten, Menschen entwickelt. Im Kompromis aus bestehenden Regeln und unveränderlichen Haltungen um überhaupt eine Einigung erreichen zu können. Aber hauptsächlich entwickelt für Beamte und Juristen, damit die sich überhaupt einmischen können. Dann wird uneingeschränkt vorausgesetzt, dass derjenige mit einem größeren Einkommen einen größeren Anteil am Unterhalt zu leisten hat. Unabhängig davon, welchen zusätzlichen Anteil er an Betreuung oder anderen finanziellen Zuwendungen übernimmt.

Ich bin der Meinung, dass sich ein liebendes Elternteil von ganz alleine darum sorgt, dass er wenigstens die Hälfte des Mindestunterhaltes freiwillig leistet und vor allem leisten kann! Warum gehen Erwachsene so sorglos mit Kindern um als sei es eine Sache, die man auf Kredit anschafft? Wenn ich selbst in einem abhängigen Verhältnis bin, mit sozialer Unterstützung lebe, und damit auch keine Verantwortung für Kinder übernehmen kann, mache ich auch keine. So wie man sich auch kein Auto kauft.

Bei allen Modellen vergisst man immer, dass Menschen in sozialen Berufen, Erzieherinnen, Sozialabeiter, ....., weit mehr leisten als Alleinerziehende mit einem oder zwei Kindern.

Ich bin der Meinung, ein einfaches Unterhaltsmodell ist das Beste und jeder Elternteil hat genau die Hälfte des Mindesteinkommens zu tragen.

Gruß

AntwortZitat
Geschrieben : 23.05.2017 16:36