Hilfe:
Ich suche dringend Rat von Betroffenen in ähnlichen Situationen:
Mein Lebensgefährte (m, 54) und ich (w, 36) haben uns erst vor kurzem getrennt. Wir haben eine gemeinsame, erst 16 Monate alte Tochter, für die ich das Sorgerecht habe und die bei mir leben wird. Ich möchte ausdrücklich, dass der Vater regelmäßigen Kontakt zu unserer Tochter hält und möchte den Umgang auch fördern.
Nachdem das letzte Zusammentreffen mit meinem Ex-Partner und mir aber recht unglücklich verlaufen ist und er sich anscheinend sehr verletzt fühlt (hatte nichts mit dem Thema Umgang zu tun), denkt er laut darüber nach, sich völlig aus meinem und dem Leben unserer Tochter zurückzuziehen, und zwar nach dem Motto: Die Kleine hat mich sowieso in ein paar Monaten vergessen, und wenn sie dann später irgendwann einmal nach mir fragt, dann werde ich auch für sie da sein?
Wer hat Erfahrungen mit Trennungskindern in dem Alter oder wer kennt Literatur zu dem Thema??? Wenn er doch den Umgang pflegen möchte, welche Häufigkeit wäre angebracht (er will wahrscheinlich wieder ins Ausland). Sind auch unregelmäßige Kontakte sinnvoll?
Und wer hat Tipps zur Gestaltung der Besuche? Schließlich ist das Kind ja noch ziemlich klein. Ab wann ist Übernachten außer Haus empfehlenswert?
Bin über jeden Beitrag dankbar.
Sabine
Hallo Sabine, erstmal herzlich Willkommen:)
Hmm also ich kann jetzt eigentlich nur aus sicht meines Mannes sprechen, der durch die Scheidung seiner Ex die Enkelkinder nichtm ehr sehen durfte:(
Das jüngste Kind war auch so in dem Alter wie Dein Kind jetzt ist.
Es ist in der Tat so, daß die Kleine ihren Opi nicht mehr kennt, obwohl die Tochter noch kurz mal da war.
Heute weiß die kleine nicht mal mehr wer er ist:(
Sie ist jetzt fast 4!
Ich denke, wenn er den Kontakt zu Eurem Kind abbricht wird ähnliches passieren.
Ich würde mal mit ihm reden und ihm klar machen, daß es das Kind dem Vater später sicherlich nicht danken wird, wenn er sich zurück zieht.
Man weiß ja nicht wie weit er entfernt wohnt, Ausland ist ein dehnbarer Begriff.
Ich würd jedenfalls versuchen, den Kontakt in irgend einer Form aufrecht zu erhalten.
Ich würd sagen wenn das Kind älter ist und die Beziehung zum Vater gut ist, kann man das Kind schonmal am WE beim Papa lassen.
Also ich finde auf jeden Fall jeglichen kontakt sinnvoll ob unregelmäßig oder geregelt.
Wichtig ist doch auch, daß Du Deinem Kind immer vom Papa erzählst und ihn damit auch nicht aus dem Leben des Kindes drückst.
Ging ja früher auch, als die Väter im Krieg waren!
Ich wünsch Euch viel Glück und Erfolg, daß es klappt.
Viele liebe Grüße
Melly
Hallo Sabine
Ich selbst bin ein Trennungskind mit 2 1/2 Jahren. Mein Vater zeigte kein großes Interesse mich sehen zu wollen und meine Mutter war der selben ansicht wie Du, daß ich meinen Vater
regelmäßig alle zwei Wochen sehen sollte.
Nun war es in jungen Jahren für mich schwierig eine Vater/Sohn Beziehung mit aufzubauen,
da mein Vater lediglich in meiner Besuchzeit Beschäftigung für mich gesucht hat, wie z.B. mich an seinem Computer spielen zu lassen, mit seinem Hund spazieren gehen etc. Dies war alles
nie recht hielfreich und mir ist es selbst erst im Alter von 16 Jahren richtig bewusst geworden.
Dann wollte ich in seiner Firma eine Ausbildung machen, auch zum größten Teil mit dem hintergedanken ich könnte eine bessere Beziehung zu ihm aufbauen. Dieses war allerdings war mit einer der größten Fehler meines Lebens. Der Schuss ging nach hinten los, wie fetzten uns Tag für Tag und die Ausbildung endete schon nach 2 Jahren.
Nun sind mittlerweile 14 Jahre vergangen, indenen ich meinen Vater nicht mehr gesehen habe. Ein Versuch seinerseits mich nochmals wieder zu sehen, gab es im letzten Jahr. Diesen Versuch habe ich aber blockiert. Schon allein aus dem Grund wenn einer nach 32 Jahren meint er müsste Vatergefühle entwickeln für den ist es dann auch zu spät.
Ich glaube der Hauptgrund für unsere Differenzen liegt an der Tatsache, daß ich von meiner Mutter erzogen wurde und ihre Ansichten und Karaktere wohl auch ein wenig auf mich abgekupfert sind. Den letztendlich war dieses der Scheidungsgrund: unterschiedliche Ansichten und fehlendes Verständnis für einander.
Dieses muss alles nicht die Regel sein. Und ich hoffe, allein schon für euer Kind, daß seine Rechnung aufgeht. Aus seiner Sicht wird es für Ihn in Zukunft nicht leicht wird einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Hallo Sabine,
ich antworte erst heute, weil ich mich erstmal sammeln mußte 😉
Hilfe:
Ich suche dringend Rat von Betroffenen in ähnlichen Situationen:
Mein Lebensgefährte (m, 54) und ich (w, 36) haben uns erst vor kurzem getrennt. Wir haben eine gemeinsame, erst 16 Monate alte Tochter, für die ich das Sorgerecht habe und die bei mir leben wird. Ich möchte ausdrücklich, dass der Vater regelmäßigen Kontakt zu unserer Tochter hält und möchte den Umgang auch fördern.
Was spricht gegen das gemeinsame Sorgerecht? Ihr könnt es jederzeit beim Jugendamt ohne weitere Kosten festlegen.
Nachdem das letzte Zusammentreffen mit meinem Ex-Partner und mir aber recht unglücklich verlaufen ist und er sich anscheinend sehr verletzt fühlt (hatte nichts mit dem Thema Umgang zu tun), denkt er laut darüber nach, sich völlig aus meinem und dem Leben unserer Tochter zurückzuziehen, und zwar nach dem Motto: Die Kleine hat mich sowieso in ein paar Monaten vergessen, und wenn sie dann später irgendwann einmal nach mir fragt, dann werde ich auch für sie da sein?
Später kann sich alles verändert haben. Er könnte eine "neue" Familie haben und sich an sein Versprechen nicht mehr gebunden fühlen, um die "neue" Familie nicht zu stören...
Wer hat Erfahrungen ngskindern in dem Alter oder wer kennt Literatur zu dem Thema??? Wenn er doch den Umgang pflegen möchte, welche Häufigkeit wäre angebracht (er will wahrscheinlich wieder ins Ausland). Sind auch unregelmäßige Kontakte sinnvoll?
Und wer hat Tipps zur Gestaltung der Besuche? Schließlich ist das Kind ja noch ziemlich klein. Ab wann ist Übernachten außer Haus empfehlenswert?
Sorry, irgendwie ist mir hier der Überschreibmodus reingerutscht 😡 Das Wichtigste überhaupt für das Kind ist, dass es einen Papa gibt, der sich auch um das Kind kümmert. Ich denke voller Schaudern an erwachsene Adoptivkinder oder an Kinder von Alleinerziehenden, die ihre Wurzeln suchen. Oder an meine eigenen Tochter, die sich von ihrem Vater nie angenommen und geliebt gefühlt hat und bis heute darunter leidet.
In meinen Augen sind auch unregelmäßige Treffen besser als gar keine. Klar, eine Kontinuität wäre am allerbesten. Aber das Gefühl, dass ein Elter sich so ganz rausgezogen hat, ist für das Kind teuflisch. Als logische Folge tritt dann auch eine zu enge Bindung an den verbliebenen Elter ein, wenn es keine weiteren Bezugspersonen geben sollte.
Solange der Kontakt zwischen dem Kind und dem Vater einigermaßen besteht, sollte auch eine Übernachtung beim Vater sinnvoll sein. Meine Tochter erzählt mir heute noch wie es bei ihrem Vater war, als sie zwei Jahre alt war. Ich hätte nie gedacht, dass sich ein Kind daran erinnern kann.
Bin für jeden Beitrag dankbar.
Ich wünschte, ich könnte deinem Ex meine Geschichte und die meiner Tochter erzählen, ich würde ihm sagen, dass es für die weitere Entwicklung des Kindes von ganz großer Bedeutung ist, dass er für sein Kind da ist.
Gruß
eskima