Hallo ihr Lieben,
ich bin durch Zufall auf dieser Seite gelandet und habe beschlossen, euch mal unsere Situation zu schildern, denn es geht seit Monaten nur noch bergab und wir wissen so langsam keinen Rat mehr. Ich bin übrigens eine "Zweitfrau" und seit 3 Jahren mit meinem Freund zusammen.
Aus 1. Ehe hat er drei Kinder (19,14,9 Jahre alt). Die Trennung erfolgte vor 6 Jahren auf Wunsch der Mutter. Damals lief alles auch noch zivilisiert ab, soll heissen, es wurde sich gemeinsam um die Kinder gekümmert und auch mit den Familien beider Ex-Partner zusammen Weihnachten, Geburtstage, etc gefeiert.
Recht bald begann die Große, den Vater nicht mehr regelmäßig zu besuchen - davor alle zwei Wochenenden und in den Ferien, die übliche Regelung halt - und mittlerweile haben die beiden gar keinen Kontakt mehr. Sehen die beiden sich zufällig in der Stadt, grüßt sie ihn nichtmal.
Zur Mittleren hatte mein Freund immer einen sehr guten Kontakt, der jedoch 2009 auch endgültig abriss. Zum Ende hin kam sie auch nur noch in den Ferien ein paar Tage und auch sie grüßt ihren Vater mittlerweile nicht mehr. Den Kontakt zur Familie meines Freundes (Großeltern, Tante, etc) haben beide ebenfalls abgebrochen.
Der Kleine ist ein totales Papakind und kommt bisher auch noch regelmäßig jedes 2. Wochenende und in den Ferien. Ich kenne ihn nun auch schon seit über 2 Jahren und von Anfang an lief alles bestens. Wir haben uns gut verstanden und es gab keine nennenswerten Probleme. Seit ein paar Monaten verhält sich das leider anders. Der Kleine weint oft und mag nicht mehr bei uns schlafen. Dazu muss man sagen, dass mein Freund und ich Anfang des Jahres zusammen gezogen sind und der Lütte jetzt ein eigenes Zimmer hat. Vorher schlief er aus Platzmangel mit im Schlafzimmer, hatte dort sein eigenes Bett in der Ecke stehen. Er will immer bei uns schlafen oder gar ganz nach Hause.
Es gab hier bereits mehrere Besuche beim Jugendamt, wo der KM auch begreiflich gemacht wurde, dass der Junge an den Papawochenenden zum Vater gehört, aber leider setzt sie nichts davon um und sobald der Kleine anruft und weint, sagt sie, dass er natürlich nach Hause kommen kann und nicht beim Papa bleiben muss.
Wir haben nun natürlich die Befürchtung, dass der Kleine irgendwann gar nicht mehr kommt, ohne das wir den Grund dafür kennen - genau wie bei den Mädchen.
Das eigentliche Problem ist die Oma, Mutter der Ex. Sie wohnt quasi Tür an Tür mit ihrer Tochter und den Enkeln, die Kinder schlafen oft bei ihr und sie hat den Großteil der Erziehung übernommen. Sie ist eine sehr dominante Person und wenn sie etwas sagt, wird es auch gemacht. Ihren Ex-Schwiegersohn grüßt sie nicht mehr - vermutlich haben sich die Mädchen das bei ihr abgeschaut -, sie ist der Meinung, das Kinder keinen Vater, sondern nur eine Mutter brauchen (hat sie vor den Kindern und anderen Familienangehörigen gesagt) und ich bin sowieso nur eine "Tussi".
Man muss dazu sagen, dass die Ex meines Freundes in den zwei Jahren nach der Trennung zweimal sehr schwer krank wurde und es eine zeitlang wirklich nicht gut um sie stand. Von einer Erkrankung und einem Unfall hat sie psychische und physische Schäden zurück behalten und kann auch nicht mehr arbeiten. Der Kleine hat den Unfall seiner Mutter damals mitangesehen und wird in nächster Zeit mit einer Therapie beginnen, da er eventuell ein Trauma zurückbehalten hat und sich das zeigt, indem er oft weint und von uns weg will, weil er Angst hat die Mama zu verlieren.
Beim Jugendamt wurde auch festgestellt, dass der Kleine beide Elternteile über das, was beim jeweils anderen vorgeht, belogen hat. So war er z.B. immer sehr traurig, wenn er von uns wegmusste, hat zu Hause aber so getan, als ob er froh wäre, wieder daheim zu sein. Beim JuAmt hat er auch behauptet, ich solle weg und er wolle wieder mehr mit Papa alleine machen. Diese Aussage hat uns doch sehr verwundert, da wir ja 2 Jahre bestens miteinander klar kommen und er mich oft versehentlich Mama genannt hat, doch wir haben versucht das soweit wie möglich umzusetzen.
Habt ihr einen Tipp wie wir mit dem Kleinen umgehen sollen? Meint ihr, es macht Sinn wenn ich Kontakt zu meinen "Stieftöchtern" suche und ihnen einen Brief schreibe? Wir kennen uns bisher auch nur von Begegnungen auf der Straße.
LG
Uschi
Hi Uschi,
willkommen hier im Forum.
Was mir auffällt:
Dazu muss man sagen, dass mein Freund und ich Anfang des Jahres zusammen gezogen sind und der Lütte jetzt ein eigenes Zimmer hat. Vorher schlief er aus Platzmangel mit im Schlafzimmer, hatte dort sein eigenes Bett in der Ecke stehen
Wie hätte denn unter diesen Umständen ein Umgang mit den zwei Mädels stattfinden sollen? Das man Mädels in der Pubertät bzw. Volljährig soetwas schwerlich als attraktiven Umgang anbieten kann, find ich recht logisch.
Was hat denn der KV zur Aufrechterhaltung des Umgangs in die Wege geleitet? Gespräche? JA-Termin? Nicht persönlich nehmen, aber aus der Forums-Erfahrung kennt man hier meist so zwei Vätertypen: Typ 1: Super engagiert, kämpft und tut alles für seine Kinder. Typ 2: Phlegmatischer Typ, dem eigentlich alles ziemlich wurscht ist. Hauptsache er hat keinen Stress, Umgang mal nach Lust und Laune und dafür habe ich ja jetzt meine "Zweitfrau", die kümmert sich schon.
Das mit der Therapie ist unter diesen Umständen sicherlich nicht verkehrt. Warum wird aber bei jedem Geheule gleich nach der Mama telefoniert? Umgangszeit bedeutet Zeit mit dem Kind - dann ist der Ex-Partner außen vor. Hier ist es die Aufgabe Deines Partners, den Umgang auch auszufüllen bzw. so auf sein Kind so einzugehen, dass nicht nach der Ex verlangt werden muss. Und das "wollen" des Kindes ist ja das Eine. Diesem nachzugeben und das Kind dann noch zur Ex zurück zu bringen, ein anderes.
Das "Lügen" des Jungen deutet eher auf einen Loyalitätskonflikt hin. Da er nicht weiß, wie er es dem anderen Elternteil recht machen soll, wird halt gelogen um sich wieder "beliebt" zu machen.
Tipps sind da immer schwierig. Als wichtigste Maßnahme würde ich Deinem Partner mal vorschlagen, sich hier anzumelden und das ER die Sache in die Hand nimmt. Es sind seine Kinder und er muss die Hebel in Bewegung setzen. Für eine Generation, die Briefe vielleicht noch als Werbesendung im Briefkasten kennt, halte ich diese Idee nicht für sehr zielführend.
Der Vater müsste doch über die Handynummern der Kinder verfügen, dort sollte sich doch mal ein Treffen organsieren lassen.
Interessant wird es ja meist auch in Beziehung mit dem Unterhalt bei Ü18, da hier auch die Mutter barunterhaltspflichtig wird. Ist da vielleicht in der Vergangenheit etwas vorgefallen, was die Tochter auf die Palme gebracht hat? Von Vätern, die dann ein paar Monate vor dem 18 Geburtstag den Unterhalt einstellen, weil sie "es jetzt ja nicht mehr einsehen" und den entsprechenden Konflikten kann man hier auch oft lesen. Vielleicht fragst Du ihn hierzu mal. Gruß Ingo
Hi Ingo,
vielen Dank für eine prompte Antwort.
Mir ist das vorher noch nie aufgefallen, aber das mit dem Platzproblem in der alten Wohnung und den Schlafmöglichkeiten ist natürlich wirklich nicht optimal für Teenager gewesen. Andererseits denke ich mir, bei anderen Wochenendvätern mit kleinen Wohnungen klappt es auch und es wird auf jeden Fall nicht der Hauptgrund für den Kontaktabbruch gewesen sein.
Mein Freund war bereits diverse Male bei einer Beratungsstelle des Jugendamtes und dann ja auch später beim Jugendamt direkt. Er ist definitiv kein Typ, dem seine Kinder "wurscht" sind, aber ich merke, dass es ihn nach 6 Jahren hin und her doch mürbe gemacht hat. Er sagt halt, dass er nichts machen kann, wenn die Mädchen keinen Kontakt wünschen und hofft, dass sie irgendwann, wenn sie ein wenig älter sind, wieder eine vernünftige Beziehung haben werden. Im Bekanntenkreis ist dies häufig vorgekommen.
Der Kleine telefoniert nicht jedes Mal mit der Mama, wenn es ihm bei uns nicht mehr gefällt. Ist bisher 2 oder 3 Mal vorgekommen. Wir versuchen das in der Regel zu vermeiden, da die Telefonate leider immer mit dem gleichen Resultat enden - Kind will heim.
Mein Freund hält nichts davon, sich in Foren anzumelden und dort nach Rat zu suchen. Das ist mein Weg und ich mache das aus freien Stücken, um vielleicht Anregungen zu bekommen, wie wir aus der momentanen Misere wieder rauskommen. Er hat da nichts auf mich abgewälzt. Nur um das kurz mal klarzustellen.
Sicher hat er die Handynummern, aber als er seine älteste Tochter das letzte Mal anrief und versuchte ihr ins Gewissen zu reden, ging das komplett nach hinten los. Zufällig war die KM zu der Zeit gerade in der Kur und die Tochter unterstellte ihm prompt, dass er doch nur anrufen würde, weil die Mama gerade nicht da wäre und er wüsste, dass sie alleine ist. Danach hat mein Freund von weiteren Telefonaten oder SMS abgesehen, da er über seine Ex-Schwägerin immer mitbekommt, dass die Kinder sich darüber aufregen und ihm sonstetwas unterstellen.
Barunterhaltspflichtig? Okay, ein neues Wort, das nachher umgehend gegoogelt wird. Nein, mit dem Unterhalt gab es nie Probleme. Mein Freund zahlt seit Jahren brav und pünktlich und weiss auch, dass er frühestens nach Ende der Ausbildung der Großen etwas streichen kann. Aber das wird vorher noch mit einem Anwalt geklärt bzw mit dem Jugendamt. Sogar Taschengeld bekommen die Damen jeden Monat überwiesen. Daran kann es nicht liegen.
LG
Hi Uschi,
Nein, mit dem Unterhalt gab es nie Probleme. Mein Freund zahlt seit Jahren brav und pünktlich und weiss auch, dass er frühestens nach Ende der Ausbildung der Großen etwas streichen kann.
ich glaub da habt ihr was mit dem KU völlig falsch verstanden.
Ab 18 steht dem Kind der gesamte Barunterhalt zu. Er muß auf das Konto des Kindes überwiesen werden und nur mit der schriftlichen Bestätigung des Kindes weiterhin an die KM gezahlt werden.
Ebenso ist die KM Barunterhaltspflichtig, wenn sie eigenes Einkommen hat. Zahlt er alleine darf er nicht wie bisher 92 € KG abziehen, sondern die vollen 184 €. Ebenso würde ein Einkommen des Kindes beim KU berücksichtigt.
Klar gibt es da sicher keine Problem. Ich gehe davon aus, das er zumindest für das älteste Kind zuviel zahlt. Und ganz ehrlich, Einem Kind, das mich mit dem Hinterteil nciht anguckt würde ich zusätzlich zum Unterhalt nicht auch noch Taschengeld in selbigen schieben.
LG Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Servus Uschi und willkommen!
Du wirst in dieser Angelegenheit nicht vel bewegen lönnen, ausser deinem Freund beizustehen und evtl. auch ab und an in den Hintern zu treten.
Nach deinen Schilderungen habe ich den Eindruck, dass er das ganze Umgangsproblem entweder nicht anpacken kann/möchte oder wartet, bis die Kids auf ihn zukommen.
Möglicherweise liegt der Ursprung in der zu kleinen Wohnung während der Mädelumgänge? Der KV meiner pubertierenden "Sief"töchter weigert trotz ausgiebeiger Kommunikation hierzu sich auch, geeignte Zimmer für die Mädel herzurichten, obwohl ausreichend Platz vorhanden wäre. Fazit: Mädel wollen nicht zu ihrem Vater, bis dieses (auch Intim)-Problem" gelöst ist.
Fakt ist, dass Dein Freund (und nicht Du)! die Probleme angehen und zu lösen versuchen sollte , auch mit Deiner oder unserer Unterstützung.
Ich halte nichts von Deiner Idee, die Mädesl zu kontaktieren... der Schuss wird vorhersehbar nach hinten losgehen.
An Stelle Deines Freundes würde ich versuchen, auf neutralem Boden ein Einzelgespräch unter vier Augen mit den jeweiligen Töchtern herbei zu führen...und mich ganz fix hier anmelden, auch wenn er kein Forenfreund ist.
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Hallo Uschi,
das "Schlafproblem" nach Zusammenzug kenne ich auch. Der Sohn meines Mannes hat in der ersten Zeit auch ein Riesentheater veranstaltet. Wir haben das mit etwas "List und Tücke" in den Griff bekommen. Wir haben ein Bild in seinem Zimmer aufgehängt, das noch "ergänzt" werden musste (z.B. mit Sternen). Für jedes Zubettbringen/Schlafen, das gut geklappt hat, durfte Stöpsel ein Teil ergänzen. Als das Bild nach ein paar Übernachtungen vollständig war (ca. nach 3 Besuchswochenenden) durfte er sich etwas aussuchen (Kleinigkeit zum Spielen/einen Ausflug). Nach der ersten Belohnung haben wir erstmal kein neues Bild aufgehängt 😉 und siehe da: die Übernachtungen klappten wieder einwandfrei, wie vor dem Umzug. Mittlerweile - nach einigen Jahren und stark pupertierend, kann er sich ein Leben bei uns ohne eigenes Zimmer wohl nicht mehr vorstellen 😉
lg
sleepy
Sleepy
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für euren zahlreichen Antworten.
Leider ist die Situation gestern komplett eskaliert. Kind und KM riefen an um meinem Freund mitzuteilen, dass der Kleine nicht bei uns schlafen möchte am WE. Er hat Angst und möchte selbst bei uns im Schlafzimmer nicht schlafen. Lange Diskussionen deswegen. Fakt ist - mein Freund holt ihn erst Samstag mittag ab, geht mit ihm zum Training und verbringt den Tag mit ihm. Abends geht der Kleine wieder nach Hause zurück. Sonntag ist wohl wieder eine Sportveranstaltung, zu der mein Freund ihn dann begleiten würde.
Wie verhalten? Es ist offensichtlich, dass der Kleine ein Problem mit sich rumschleppt. Hat Angst vor seinem Zimmer. Habe ihn nachts ja auch schon öfter beim Rumwandern in der Wohnung erwischt und man hört vom Nebenzimmer aus, dass er sich die ganze Zeit hin und her wälzt.
Ende Oktober ist das Vorgespräch beim Psychologen. Wie schnell der Kleine dann eine Therapie bekommt ist fraglich. Macht es Sinn, den Kleinen zum Übernachten zu zwingen? Es wundert mich ehrlich gesagt, dass er sich jetzt komplett weigert zu übernachten, denn noch letztes Wochenende war es okay, dass er bei uns im Zimmer geschlafen hat.
Der Kleine hat bei seiner Mutter auch wieder die dollsten Geschichten erzählt. Sachen, die wir irgendwann in einem ganz anderen Zusammenhang gesagt haben. WIR wissen, dass das Lügen sind. Problem ist, dass die KM ihrem Sohn ALLES glaubt und meinen Freund dann auch damit konfrontierte. Er hat ihr dann noch mal erklärt, dass der Kleine bei uns auch Blödsinn erzählt und das die Dame vom Jugendamt gesagt hat, was dahinter steckt.
@ Tina, vielen Dank für die Infos zum Unterhalt. Wir haben darüber gesprochen, doch mein Freund sagte, dass er das damals auch mit dem Anwalt besprochen hat. Selbst wenn er der Großen den Unterhalt kürzen würde, hätte seine Ex dann immer noch Anspruch auf Unterhalt für sich. Soweit ich weiss für die Hälfte der Ehezeit. Aber das Thema mit dem Taschengeld hat sich glaube ich erledigt. Ich glaube, er hat eingesehen, dass er das Verhalten der Tochter nicht noch honorieren sollte.
@ Marco, das Problem mit dem damals nicht vorhandenen Platz haben wir diskutiert. Es ist schon komisch, aber darüber haben wir uns nie Gedanken gemacht. Danke für den Denkanstoß. Leider habe ich bei meinem Freund mittlerweile auch den Eindruck, dass er resigniert. Er hat schon zwei Kinder an seine Ex und deren Mutter "verloren" und auch jetzt sagt er, dass er den Kleinen nicht zwingen kann, wenn er partout nicht will. Aber ich denke, da sollte man erstmal die Therapie abwarten, was dabei so rauskommt.
@Sleepy, die Idee um das Theater vor dem Einschlafen zu vermeinden finde ich sehr gut. Sobald der Kleine wieder soweit ist hier zu übernachten, werden wir ein ähnliches Projekt starten. Hat der Sohn von deinem Mann denn nur vorm zu Bett gehen Stress gemacht oder äußerte sich das nach dem Umzug auch in anderer Weise?
Wir haben gestern überlegt, ob der Kleine vielleicht Angst hat, den Papa an mich zu verlieren. Bei seiner Mutter rührt die Verlustangst wohl daher, dass sie fast gestorben wäre. Aber wieso lief dann 2 Jahre alles gut? Wieso äußert sich das erst jetzt?
LG
Uschi
Hallo Uschi,
der Stress verteilte sich an den Umgangswochenenden ganz unterschiedlich. Heulerei beim Abholen, Theater tagsüber, Geschreie (besonders nach „gutgemeinten“ Anrufen der KM), nächtliche Geisterei durch die Wohnung etc. etc. Ein heulendes Kind, ein heulender Mann. Ich kann Dir sagen: Meine Nerven, die aufgrund von eigenen Problemen in meinem Privatbereich sowieso schon extrem strapaziert waren, hätten nicht viel mehr ausgehalten.
Die Gründe für das Theater kann man letztlich nur vermuten. Klar war es eine Umstellung für das Kind, nicht mehr in Papas Bett zu schlafen und statt dessen im eigenen Zimmer. Allerdings hatten wir im Vorfeld des Umzuges die Schlafsituation in der Wohnung meines Mannes bereits angefangen umzustellen. Andererseits hat er sich auf die neue Wohnung, das eigene Zimmer etc. eigentlich gefreut. Vielleicht hing das Theater auch damit zusammen, dass er in der Zeit aus beruflichen Gründen tagsüber extrem von der KM vernachlässigt wurde, dafür aber nachts nicht in seinem Zimmer sondern in ihrem Bett schlafen durfte. Gut gemeinte Ratschläge der Kindergärtnerin (er könne ja weiterhin in unserem Bett schlafen) im Beisein des Kindes haben bestimmt auch nicht zu einer Entspannung beigetragen. Gezetere der KM, weil mein Mann anfing, nicht mehr so zu springen, wie sie es wollte, bestimmt auch nicht.
Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem auch mein Mann aufgeben wollte. Wir haben uns dann zusammengesetzt und die Varianten besprochen. Fest stand, die Regeln in unserer Wohnung werden eingehalten, sprich: das Kind schläft im Kinderzimmer. Abends und morgens gerne eine Schmuseeinheit in unserem Bett, aber für das Schlafen ist das eigene Bett da. Umgang heißt, wie schon in all den Jahren davor, mit Übernachten.
Also waren die Alternativen a) man lässt das Kind gewähren, sprich: kein Umgang bis er wieder bei uns übernachten möchte mit der Gefahr, dass das Kind „verloren“ ist. Also gar nicht mehr kommt.
Oder b) durchziehen; Telefonate während des Umgangs mit der KM unterbinden, bis es wieder besser läuft; Geschrei aushalten; notfalls KM verklagen (die zeitweise der Meinung war, das Kind müsse nicht); Belohnungssystem einführen.
Mein Mann hat sich dann für Alternative b) entschieden und es hat sich gelohnt.
Schlimm fand ich, dass das Kind irgendwann mal sagte „Ich glaube, ich bin nicht ganz richtig im Kopf. ich freue mich auf Euch und darauf, hier zu sein und wenn es dann so weit ist, will ich nicht.“
Kinder können halt nicht „greifen“, warum sie sich in manchen Situationen verhalten, wie sie es tun. Deshalb müssen wir als Erwachsene einen starken Rückhalt bilden und manchmal Regeln setzen, auch wenn sie in dem Moment (allen Beteiligten !) weh tun (z.B. Telefonate unterbinden).
Welcher Weg der richtige ist, kann nur Dein LG entscheiden.
lg
sleepy
Sleepy