Hallo
so, mein 13 Jähriger Sohn hatte in den letzten 3 Tagen 2 mal telef. Kontakt mit der Großmutter väterlicherseits. Beim ersten Gespräch war auch der Betreuer mit dabei und es wurde nur über einen Besuch in den Ferien gesprochen. Wäre alles kein Problem, unser Sohn soll sich nur überlegen wann er kommen möchte. Super dachte ich, das läuft doch endlich mal gut für ihn.
Dann gestern das nächste Gespräch, wieder mit der Großmutter ? und nicht mit dem Vater, der ist angeblich im Krankenhaus.
Die Oma fing sofort an schlecht über mich zu reden. Ich wäre ja schuld das der Vater so krank wäre, ich hätte ja leider das Sorgerecht und würde jeden Kontakt verhindern, ich trage die Schuld an allem und und und.
Und im nächsten Satz sagte sie dann unser Sohn sollte sich doch mal überlegen ganz bei ihnen zu wohnen. Das wäre kein Problem und er müßte nur mit seinem Betreuer reden :mad:. Er würde alles bei ihnen haben, das Paradies auf Erden. Internet bis zum abwinken, Taschengeld in schwindeleregender Höhe, tolles Zimmer, eigener Hund ...und und und. Ich dachte ich höre schlecht ;(
Dann erwähnte die Oma noch das man erst mit den Ärzten abklären müßte ob ein Besuch denn überhaupt sinnvoll wäre???? Wie sollen wir das denn jetzt verstehen? Erst ist alles gut, dann gibt es doch noch das ein oder andere Problem.
Umzug ja, Besuch :question:
Ich habe mit Junior schon letzte Woche darüber geredet ob er evtl. zu seinem Vater ziehen möchte. Denn ich würde ihn auch in Süddeutschland besuchen und so hätte er Kontakt zu beiden Elternteilen. Würde mir zwar wahnsinnig schwerfallen aber ich habe verstanden das es nur um sein Wohl geht. Aber er hat hier seine 3 Geschwister, Oma und Opa und seinen Freundeskreis. Und das würde er alles vermissen. Er sagt klipp und klar das er Besuche in den Ferien toll findet aber eben nicht mehr. Auch JA und Betreuer sind im Moment gegen einen Umzug.
Und jetzt bin ich ziemlich hilflos, denn die Äußerungen über meine Person waren alle unter der Gürtellinie und nichts für ein Kind. Was kann ich tun damit Junior bei Besuchen nicht einer Gehirnwäsche unterzogen wird? Wie kann ich die Situation entspannen? Ich finde für mich keine Antwort ;(
Gruß
pebble
Hallo Pebble,
Du kannst dagegen nicht viel tun, außer mit Gelassenheit reagieren und Dir nicht zu viele Sorgen zu machen. Ich bin zwar kein Scheidungskind, aber ich erinnere mich, wie ich als 6jähriger auf so eine Situation reagiert habe.
Da mein Großvater (väterlicherseits) im Sterben lag, hat mein Vater mit mir von Hannover aus sein Elternhaus (großer Bauernhof) in Westfalen besucht. Meine Mutter konnte nicht mit, weil meine kleine Schwester erst 6 Monate alt war. Allein die Bahnreise dritter Klasse war damals nach dem Krieg ein echtes Abenteuer. Da saß ich abends im Hochsommer hinten auf dem Plumpsklo und durch die offenen Fenster konnte ich mithören, wie die vier Schwestern meines Vaters in übelster Form über meine Mutter herzogen. Ich war empört und habe mich tief verletzt gefühlt. Und so habe ich mein ganzes Leben Lang ein sehr distanziertes Verhälnis zu diesen Tanten aufrecht erhalten.
Du mußt nur darauf achten, daß Dein Sohn Dich nicht unter Druck setzt. Bei Meinungsverschiedneheit in diesem Alter kann es sein, daß er mal motzt und droht: "Dann ziehe ich eben zu Papa". Ich denke aber, er wird kaum seine Geschwisterbindungen und das gewohnte Umfeld aufgeben wollen.
Don Pedro
Versetzt Dir das Leben einen Puff, dann weine keine Träne. Lach Dir nen Ast an - setzt Dich druff -und baumel mit die Been!