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Einen Tag mehr - Erfahrung mit Beratungsstellen?

 
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

Vor 4 Jahren haben meine Ex und ich uns getrennt. Wir haben zwei Kinder (Tochter 11 Jahre, Sohn 7 Jahre). Wir leben im gleichen Stadtteil. Bis vor einem Jahr wohnte ich in einer 3-Zimmer-Wohnung, 4 Querstraßen entfernt. Seit letztem Sommer wohne ich in der Nebenstraße der Mutter, etwa eine Minute Fußweg. Die neue Wohnung hat 4 Zimmer, so dass jedes Kind nun sein eigenes Kinderzimmer hat.
Die bisherige Umgangsregelung sieht wie folgt aus: Ich habe die Kinder jeden Montag, außerdem alles 14 Tage ab Freitag am Wochenende. Den dienstäglichen Trainingstermin unseres Sohnes teilen wir uns 14täglich. Jeden Morgen außer Mittwochs hole ich die Kinder von der Mutter ab und bringe sie in die Schule (früher den Kindergarten). Ferien teilen wir hälftig. So konnte ich die Kinder (bis auf Mittwoch) jeden Tag sehen.
Ich hatte vor etwa einem Jahr gegenüber der Mutter schon mal angesprochen, dass ich gern einen Tag mehr mit den Kindern hätte. Nun kommt die Große zum Gymnasium und der Kleine in die 2. Klasse. Beide werden zukünftig allein zur Schule gehen, mein täglicher Kontakt wird so nicht mehr möglich sein. Das scheint mir ein passender Anlass, die Frage nach einem zusätzlichen Tag bei mir noch einmal zu stellen.
Da die Mutter schon damals von dem Vorschlag nicht begeistert war, würde ich mich gern persönlich dazu von Fachleuten beraten lassen. Hat jemand von euch Erfahrung mit Beratungsstellen? An wen wendet man sich da - Jugendamt, Kirchenkreis?

Vielen Dank für die Hilfe, robin

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 16.08.2007 06:02
(@hajoco)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin,

das ist umgangsmäßig schon einiges Mehr, als Dir nach einem "Urteil" zustehen würde. Wenn Du Glück hast greift das Kontinuitätsprinzip (hat bisher wunderbar geklappt - warum also ändern).
Welchen Grund gibt es denn dann für die KM hier Abstriche machen zu wollen? 😉

Gruß Jochen

Die Wahrheit kann man 1000mal erzählen, Lügner brauchen soooon Gedächtnis

AntwortZitat
Geschrieben : 16.08.2007 08:28
 AJA
(@aja)
Registriert

Hi robin,

wie Jochen schon schrieb, ist das einiges mehr, als "normal". Daher würde ich in deinem Fall vom JA erst mal absehen. Lieber einen Mediator oder so etwas suchen. Gibts bei Familienberatungsstellen, in der Kirchengemeinde kannst du auch mal nachfragen, die kosten meist noch nicht mal etwas.

Zu allererst würde ich mir an deiner Stelle allerdings selbst ein Konzept aufstellen, welcher Tag es sein kann, wie du es mit deiner Arbeit vereinbaren kannst, Vorteile für die Kinder (das Große kommt ins Gymnasium, du kannst besonders gut Mathe oder so was in der Art), und nicht zuletzt natürlich auch die Kontinuität. Nun sind sie es gewohnt, dich täglich zu sehen, das kann so nicht bleiben, aber ein Kompromiss sollte gefunden werden. Dann noch mal mit der KM zusammen setzen. Sollte sie immer noch ablehnend reagieren, kannst du immer noch zur Beratung gehen.

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 27.08.2007 18:16
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,
vielen Dank für die Tipps und Hinweise.
Hatte eben den Anruf von meinem Sohn, dass er ab jetzt mit dem Jungen aus der Nachbarschaft zur Schule geht. Immerhin ist er schon "ein großer Schuljunge" ("das hat Mama mir gerade ins Ohr geflüstert", wisperte er ins Telefon). Wahrscheinlich ist es richtig, dass die Elternteile, bei denen die Kinder die meiste Zeit leben, auch bessere Chancen haben, Kontinuität und Normalität geltend zu machen.
Trotzdem werde ich, wie AJA riet, mal einen Plan machen und den mit der Mutter besprechen.
Also, Danke und schöne Grüße
robin

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Themenstarter Geschrieben : 12.09.2007 19:19
(@milan)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Robin!

Auch von mir der Rat erstmal die Finger von allen offiziellen Stellen zu lassen. Du hast deutlich mehr Umgang als "üblich" und den könntest Du damit riskieren. Also erstmal ruhig und nett mit Mama sprechen. Vielleicht ist sie vernünftigen Argumenten gegenüber ja einigermassen offen.

Greetz,
Milan

AntwortZitat
Geschrieben : 12.09.2007 21:35
(@robin)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,
danke für den Ratschlag. Ich wollte ja eh keine "offiziellen Stellen" anfragen, sondern eine Beratungsstelle. Die arbeiten vertraulich und klientbezogen, geben aber keine verbindlichen Regeln oder Richtlinien für das Umgangsrecht heraus.

Wirklich spannend finde ich die Einschätzung, dass es ein übliches Maß an Umgang gibt. Abgesehen davon, dass mich Zahlen, Fakten und Statistiken dazu interessieren würden glaube ich, dass es einfach kein "üblich" geben kann und darf.
Familien, auch und besonders solche Konstellationen wie bei getrennten Eltern, sind so unterschiedlich wie die Menschen, aus denen sie bestehen. Ich finde es falsch, sich selbst mit dem Blick auf andere, offensichtlich für die Väter ungünstigere Regelungen zu beschränken.
Klar ist aber auch, dass ich meine Situation nicht verschlechtern will. Was denkt ihr, könnte passieren, was riskiere ich? Wir haben uns bisher in allen Dingen komplett ohne Amt oder Juristen geeinigt, ich bin also kein intimer Kenner von behördlichen Finten und anwaltlichen Schreiben.

Gut, dass es dieses Forum gibt  🙂
Danke, robin

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Themenstarter Geschrieben : 14.09.2007 12:13
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Wirklich spannend finde ich die Einschätzung, dass es ein übliches Maß an Umgang gibt. Abgesehen davon, dass mich Zahlen, Fakten und Statistiken dazu interessieren würden glaube ich, dass es einfach kein "üblich" geben kann und darf.

Damit hast du sicher recht, und wenn sich alle Beteiligten einig sind kann man das ja auch so handhaben.

Nur sobald man sich nicht einig ist oder sogar streitet, was im Trennungsfalle ja nicht gerade ungewöhnlich ist muss eben Einer entscheiden.

Hierfür sind eben in Deutschland die Gerichte zuständig.

Und die haben meist nicht die Zeit, Geduld  und Lust sich mit allen Aspekten die der Familienstreit so mit sich bringt auseinander zu setzen.

Die entscheiden eben gerne nach einem bestimmten Schema, vorzugsweise Gesetzen, damit sie nicht anfechtbar sind.

Dies "übliche" Schema heisst in Deutschland eben: alle 14 Tage 1 Wochenende.

Alles Andere macht Mühe, Diskussion und Arbeit. Und ich glaube da sind Richter nicht die Einzigen die das möglichst vermeiden wollen.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.09.2007 12:24
(@milan)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin!

Wirklich spannend finde ich die Einschätzung, dass es ein übliches Maß an Umgang gibt. Abgesehen davon, dass mich Zahlen, Fakten und Statistiken dazu interessieren würden glaube ich, dass es einfach kein "üblich" geben kann und darf.

Rechtlich und moralisch liegst Du damit vollkommen richtig. Es ist aber nicht die Aufgabe der Robenträger Recht oder Moral durchzusetzen. Sie wollen ihren Fall vom Tisch haben. Traurig, aber wahr.

Und dadurch hat sich -auch wenn es dafür keine gesetzliche Grundlage gibt- tatsächlich eine gewisse Üblichkeit in die Rechtsprechung bei Umgangsfragen eingeschlichen. Üblich ist, dass selten weniger Umgang als alle 14 Tage ein WE geurteilt wird.

Greetz,
Milan

AntwortZitat
Geschrieben : 14.09.2007 13:06