Hallo zusammen.
Die vielgefürchteten "Einflüsterinnen" von trennungsplanenden KMs sind hier im Forum ja doch recht bekannt und oft erwähnt.
An dieser Stelle bitte ich Euch um eine Einschätzung.
Meine beste Freundin plant die Trennung von ihrem Freund. Sie hat sie sich neu verliebt, ist aber nach eigener Aussage schon lange nicht mehr glücklich.
Das endgültige Trennungsgespräch schob sie schon eine Weile vor sich hier, ich habe sie jetzt dazu aufgefordert endlich klar Schiff zu machen, denn ich fand es unter aller Kanone, dass sie ihren Freund so hintergeht (und betrügt) und Gefühle vorspielt, wo gar keine mehr sind.
Am letzten Wochenende hat sie sich endlich ein Herz genommen und ihrem Freund reinen Wein eingeschenkt.
Weitere Planungen hat sie noch nicht vorgenommen, aber natürlich bin ich nun mit diversen Aussagen konfrontiert worden.
Zu erst einmal: sie hat alleiniges SR. Auf Drängen ihres baldigen Ex-Freundes möchte sie im Laufe der kommenden Woche das SR teilen lassen (Termin wurde schon gemacht). Fand ich löblich und befürwortete ich, vermute aber, dass sie es nur tut, weil sie ein schlechtes Gewissen hat. Trotzdem bin ich der Meinung, dass das SR unbedingt auch an den KV erteilt werden sollte (wusste bis dato nichtmal, dass sie Alleiniges hat, bin bisher immer vom Gemeinsamen ausgegangen). Naja.
Meine Frage an Euch ist:
Was genau muss ich tun, um NICHT eine gefürchtete Einflüsterin zu sein. Ich kenne den KV und finde ihn einen wirklich tollen Vater, persönlich mochte ich ihn zwar nie, aber das tut ja auch nichts zur Sache ... wie gesagt, er liebt sein Kind abgöttisch und kümmert sich rührend um es.
Gestern stand nun die Frage des Auszugs im Raum und da musste ich natürlich gleich an Euch denken. Natürlich möchte meine Freundin das Kind bei sich haben, sie deutete jedoch an, dass ihr baldiger Ex wissen wollte, mit welcher Begründung denn bitte SIE das Kind bekommen solle.
Ich schlug natürlich sofort an ein WM vor, aber da antwortete meine Freundin postwendend: ich möchte das Kind nicht ständig, Zitat "herumreichen". Vorurteile also.
Sie dachte da an so eine Art "Vertrag" (erinnerte mich stark an eine zementierte Umgangsregelung im 2-Wochen-Turnus) und auch gemeinsame Tage Mama-Papa-Kind, um zu zeigen, dass sie trotzdem noch für den Zwerg da sind - allerdings sehe ich das schon wieder problematisch, vor allem, wenn da demnächst ein Next auftauchen wird.
Ich weiß, dass Postings á la "Ein Freund von mir will sich trennen ..." nicht gern gesehen sind, aber in diesem Falle geht es mir ja tatsächlich um mich selbst, denn ich nehme gegenüber meiner Freundin eine beratende, vertrauensvolle Position ein und möchte sie dahingehend natürlich positiv beeinflussen und ihr im Interesse ihres Kindes die richtigen Tipps und Ratschläge geben. Vor allem möchte ich verhindern, dass sie zu einem "Trennungsmonster" wird, denn ich bin mir sicher, dass auch ihr Freund andere Seiten auffahren wird, wenn klar wird, dass ein anderer Mann eine Rolle bei der Trennung gespielt hat (momentan meint sie, dass sie die Trennung für SICH durchgezogen hat und nicht für den Neuen ... naja..). Einige Aussagen ihrerseits machten mir dahingehend schon ein bisschen Angst, dass das in die falsche Richtung gehen könnte.
Sofern das in meiner Macht liegt, möchte ich das natürlich vermeiden.
Ich freue mich sehr auf Eure Antworten. (:
Liebe, vom Winde verwehte Grüße
Federwolke
Moin
Was spricht denn dagegen, frei und offen heraus Deine Meinung und Überzeugung zu vertreten, das Beste für Kind in den Vordergrund stellen.
Und dazu gehört eine gleichgewichtete, mind. aber eine gleichberechtigte Elternschaft der getrennt lebenden Eltern. je mehr ehrliche Kommunikation zw. den Eltern in Bezug auf das Kind umso besser!
Wenn Deine Freundin nicht auf Dich hören will, dann solltest Du aber nicht anfangen ihr nach dem Mund zu reden, nur um "im Loop" zu bleiben. Denn das wird dann eine ewige Spirale.
Eine gleichgewichtete Elternschaft kann, und das solltest Du unbedingt mit ihr vertiefen, in geradezu idealerweise im WM ausgeübt werden (gewisse Grundvoraussetzungen müssen natürlich gegeben sein und auch das Kind muss - in Abhängigkeit des Alters - mitspielen).
Neulich gab es hier mal einen Link zu einer Studie, die sehr gut wie ich fand die Argumente für ein WM herausgearbeitet hat. [Leider hab ich den Link irgendwie nicht mehr... :exclam: - vielleicht kann das mal jmd sogar hier bei vs hinterlegen?]
Außerdem fand ich das Buch von Remo Largo, "Scheidungskinder", sehr hilfreich. Den Autor kennen viele Eltern aufgrund seines - ebenfalls empfehlenswerten - Buchs "Kinderjahre".
Bleib Du! Lass Dich nicht verbiegen! Argumentiere als "Anwalt" des Kindes!
Viel Erfolg!
Gruß, toto
PS: Und halt sie von einschlägigen AE-Foren weg 😉
Hallo Federwolke,
ich denke, die meisten Argumente kennst du bereits.
Vor allem würde ich sie darauf hinweisen, dass sie die Paarebene von der Elternebene trennen solle.
Als Paar gescheitert heißt eben nicht, dass man als Eltern scheitern muss.
Rein taktisch würde ich jetzt nicht zu sehr auf die Frage eingehen, warum das Kind nicht auch bei ihm leben sollte, denn das bringt sie zwangsläufig auf den Weg des ASR um genau das verhindern.
Versuche sie möglichst auf gemeinsame Ziele und Interessen aufmerksam zu machen und wecke Verständnis für seine Wünsche sowie für evtl. emotionale Ausbrüche aufgrund der Trennung.
Ein guter Leitfaden sind z.B. auch die 20 Wünsche von Trennungskindern.
Und was natürlich immer ein guter Rat für Ratgeber ist, ist zuhören.
Frage sie, wie sie sich die Zukunft vorstellt und was sie sich von ihm wünscht.
Vielleicht könntest du dann auch etwas davon an ihn weiter reichen.
Ich halte es dabei für einen Vorteil, dass du ihn nicht magst.
Dadurch gerätst du nicht so schnell in den Verdacht, Partei für ihn zu ergeifen.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin Federwolke,
vorab: Ich finde es ziemlich arm von deiner Freundin, sich ihren Freund so lange "warmzuhalten" bis ein passender Next gefunden wurde. Kann sie sich selbst überhaupt noch im Spiegel ansehen oder sind ihr die Gefühle anderer Menschen einfach egal? Hauptsache ihr geht's gut oder?
Was kannst du tun? Allgemein die Sache nicht einseitig betrachten und nicht alles ungesehen glauben, was dir die Freundin erzählt. Es gibt immer zwei Sichtweisen der Dinge. Da kommt es schnell zu Fehleinschätzungen, wenn man nur die eine Seite kennt. Soweit es dir möglich ist, könntest du versuchen, sie weiter von den Vorteilen des Wechselmodells zu überzeugen. Auch das sehr beliebte "ich nehme mir nur, was mir zusteht" kannst du ihr ausreden, falls sie auf diesen Trichter kommen sollte.
Gruß
Brainstormer
Hi Federwolke,
ein Einflüsterer ist ja nichts grundsätzlich Schlechtes - wenn er (oder sie) die richtigen Dinge "flüstert".
Im vorliegenden Fall könntest Du Deiner Freundin also beispielsweise nahebringen, dass eine Trennung der Eltern nicht bedeuten darf, dass das Kind auch einen Elternteil (oft den Vater) grösserenteils verliert. Da ist ein Wechselmodell tatsächlich die optimale Situation - und wenn das Kind noch klein ist, gewöhnt es sich auch problemlos daran. Wenn das "herumreichen" ein Argument gegen ein WM wäre, dürfte man Kinder auch nicht in den Kindergarten oder in die Schule schicken. Es kommt eben darauf an, WIE man es macht. Mit einem vernünftigen Wechselrhythmus, der von Kind zu Kind unterschiedlich sein kann, kriegt man das absolut hin. Du bist selbst eine Frau und kannst ihr sagen: Sobald das Kind nicht mehr gestillt wird, gibt es absolut nichts mehr, was eine Mutter besser kann als ein Vater. Und nein: Das gerne gebrauchte "aber ich hab's geboren" ist kein Argument, das schwerer wiegende Besitzrechte an einem Kind begründen könnte.
Sinnvollerweise muss der Vater des Kindes ja auch nicht zwingend erfahren, dass ein anderer Kerl der letzte Auslöser für die Trennung war; das verbessert nichts und bringt nur böses Blut. Andererseits: Ein Vater, der sich mehr als nur ein paar Stunden um (s)ein Kind kümmert, dürfte ihrer neuen Liebe durchaus förderlich sein. Nicht alle Männer finden es nämlich prickelnd, wenn sie bei ihrer neuen Flamme ständig die zweite Geige spielen und diese jedes Mal (wobei auch immer...) aufspringt, sobald das Kind "piep!" sagt. Vielleicht kannst Du ihr diesen Freizeitgewinn durch ein WM als etwas Positives verkaufen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Guten Abend.
Vielen, vielen Dank für Eure schnellen Rückmeldungen, Anregungen und Ideen.
Aufgrund der späten Stunde möchte ich mich kurz halten (was mir allerdings leider immer etwas schwer fällt). :redhead:
Toto: an der Studie zum WM wäre ich tatsächlich sehr interessiert, vielleicht findet sich ja jemand, der den/einen Link kennt? Aber Du hast mich natürlich auf die gute Idee gebracht auch selbst mal ein bisschen wissenschaftlich (?) nachzuforschen, auch aus eigenem Interesse. Tatsächlich hab ich beim Recherchieren entdeckt, dass im Mai ein Buch zum Thema herauskommen soll (von einer Dame mit dem sehr bildhaft-schönen Namen Hildegund Sünderhauf). Obwohl ich tatsächlich die Landesbibliothek meines Bundeslandes fast vor der Tür habe, findet sich in deren gesamten Bestand von immerhin fast 5 Millionen Büchern kein einziges Buch explizit zu diesem Thema. Schon erschütternd, finde ich. Immerhin ist das Buch von Frau Sünderhauf vorbestellt.
Also: ich freue mich über Links/Infos zum Thema.
Beppo: Danke für den Link zu den 20 Wünschen eines Trennungskindes. Diese wird sie demnächst vor sich liegen haben.. Zukunft stellt sie sich bisher gar nicht vor, habe ich das Gefühl. Sie war erstmal so erleichtert, dass sie den Schritt des Trennungsgespräches über sich gebracht hat, dass ihre Planung da erstmal abriss. Die nächsten Schritte kommen als nächstes, deswegen wollte ich gern vorbereitet sein. :]
Brainstormer: Ja, es gibt immer zwei Sichtweisen. Wenn ich durch das Leben als Next und das Lesen bei VS irgendetwas gelernt habe, dann das. Und dieses Wissen hab ich auch im Hinterkopf, wenn ich meiner Freundin zuhöre.
Glaub mir, ich finde ihr Verhalten auch nicht toll. Hätte ich schon eher von ihrer Anbändelei gewusst, hätte sie schon längst eine klare Ansage bekommen, aber sie hat sich zu lange dafür geschämt, um es jemandem zu erzählen. Ich kann es jetzt nur so hinnehmen und man muss das Beste daraus machen.
Martin: In diese Richtung des Schmackhaftmachens wollte ich auch gehen, denn beim längeren Nachdenken kam mir auch in den Sinn, dass das Kind seit es ganz klein war "herumgereicht" wurde, da sowohl sie als auch ihr Freund mitten in der Ausbildung steckten, als der Wurm kam und auch sie nach der Schwangerschaft recht schnell wieder zurück ins Arbeitsleben ging. Der Zwerg ist bis heute nach dem Kiga bei seiner Oma und wird da betreut, bis Mama oder Papa ihn nach der Arbeit abholen. Ihre Denkweise hinkt also doch schon gewaltig, denn geschadet hat es dem Kind garantiert nicht. Und dass sie später gern mal auch etwas allein mit ihrem Neuen machen möchte ist durchaus wahrscheinlich, wenn die Liebe noch frisch und von Schmetterlingen umtanzt ist.
So, kürzer kann ich leider nicht. ;D
Vielen Dank nochmal.
Liebe Grüße
Federwolke
Moin Federwolke,
vielleicht "mischst" Du Dich einfach mal mit einem >Buchgeschenk< ein...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Bei dem Namen hat es Klick gemacht: 😉
Das Wechselmodell: Definition, Praxis und Stand der psychologischen Forschung
von Prof.Dr. jur. Hildegund Sünderhauf
http://vev.ch/index.php/unsere-angebote/veranstaltungen/fachtagung/unterlagendoppelresidenz?download=62:hildegund-suenderhauf
Schönen Tag, Toto
Moin Federwolke,
ich finde es immer wieder beeindruckend (im positiven Sinne), wie Du Dir über verschiedene Dinge Gedanken machst und versuchst über den Tellerrand hinauszuschauen ...
Tue Dir aber selber den Gefallen, das nicht zu nahe an Dich heranzulassen.
Klären müssen das die beiden.
Eine Buchempfehlung für Deine Freundin oder der Hinweis auf Möglichkeiten zur Mediation halte ich für legitim (ebenso wie stets ein offenes Ohr für die Freundin zu haben).
... aber die Rolle eines Vermittlers solltest Du nicht übernehmen, ansonsten läufst Du schnell Gefahr zwischen die Fronten zu geraten.
Besten Gruß
United
Guten Abend, Ihr Lieben.
Ich möchte Euch um Eure Meinung bitten, dabei muss ich allerdings betonen, dass ich nur die eine Seite kenne, weswegen es mir auch selbst ein bisschen sauer aufstößt, dass ich vieles scheinbar "beeinflusst" darstellen werde.
Die Trennung meiner Freundin von ihrem Partner gestaltet sich bisher äußerst schmutzig.
Nachdem die Trennungsabsichten ausgesprochen waren, fuhr der Nun-Ex meiner Freundin zu diversen Höchstleistungen auf.
Er beschloss umgehend auszuziehen, seine neue Wohnung bezieht er ab 1.4.. Verbale Attacken gegenüber meiner Freundin und dem gemeinsamen Kind begannen, Drohungen sowieso. Meine Freundin ist mittlerweile mit ihrer neuen Liebe zusammen, was (verständlicherweise) die Wut zusätzlich steigerte. Natürlich taucht der Neue nicht in der gemeinsamen Wohnung auf, aber sorgt selbstverständlich dennoch für gewaltig Zündstoff.
Ganz ehrlich ... ich bin vollkommen überfordert.
Ich hatte ja bereits in meinem ersten Posting erwähnt, dass ich ihren Freund nie sonderlich leiden mochte, einige meiner Vorbehalte gegenüber ihm bestätigen sich nun und ich weiß einfach nicht weiter, denn meine Freundin befindet sich ja nun doch auch in einer Ausnahmesituation und meine Vorbehalte sorgen dafür, dass ich das Gefühl bekomme nicht mehr im Sinne des Kindes zu beraten.
🙁
Wie gesagt, er wird ab 1. April eine neue Wohnung ganz in der Nähe haben, ca. 2km Entfernung.
Er fordert Übernachtungen an JEDEM Wochenende bei ihm, sowie zwei Übernachtungen unter der Woche. Den Umgang möchte meine Freundin selbstverständlich so gut es geht unterstützen, aber an JEDEM Wochenende?! Seitdem die Trennung ausgesprochen ist, hat das Interesse am Kind andererseits stark abgenommen. Ich persönlich hab das Gefühl, dass es für ihn vor lauter Verletzung lediglich Mittel zum Zweck geworden ist, um die KM unter Druck zu setzen.
... gleichzeitig aber bekommt es mit seinen 4 Jahren jede Menge Erwachsenenprobleme aufgebürdet. Wegen Mama sind wir keine Familie mehr, jetzt siehst Du Papa nicht mehr, usw. Sicher entspricht es durchaus der Wahrheit, aber ich finde es traurig, wenn man ein so kleines Kind damit belasten muss.
Die Aggressivität gegenüber meiner Freundin hatte ich schon angedeutet, die Drohungen ... naja, sprechen für viel Verletzung. Zu recht, das muss ich betonen, und auch meine Freundin hat einiges so nicht gemacht, wie sie es versprochen hatte. Sie wollte das SR teilen ... aber sie hat gekniffen, "wegen dieser unfassbaren Aggressivität", die er sowohl Mutter als auch Kind gegenüber an den Tag legt. So richtig trennt sie da wohl auch noch nicht zwischen Eltern- und Paarebene. Sie meinte, dass eine Kommunikation bezüglich der Belange des Kindes mit ihm derzeit nicht möglich sei, sie wolle damit erst einmal warten, bis es sich alles beruhigt hat. Aha. Na hoffentlich.
Seine Drohungen sehen folgendermaßen aus; zu erst einmal, ganz oben auf der Liste: er zerrt sie vor Gericht - mit allem, was dazu gehört. Weiter: Unterhalt fürs Kind, nö, zahlt er nicht, schließlich ist es ja alles ihre Schuld. Stromkosten für die Wohnung würde er aber freundlicherweise anstelle dessen übernehmen. Seinen Schlüssel für die Wohnung wird er ihr nicht geben, tauscht sie die Schlösser aus, macht er Telefon- und Klingelterror. Sollte das Kind den Neuen öfters sehen als ihn, wird das erhebliche Konsequenzen haben, die ihr leid tun würden. ... um nur einige Beispiele zu nennen.
Meine Freundin hat auf mein Anraten um ein Gespräch beim JA gebeten, was ihr Ex allerdings ablehnte. Er möchte nicht, dass sich Andere in seine und ihre Angelegenheiten einmischen. Autsch. Eine Einladung an ihn wurde verschickt, allerdings war schlussendlich meine Freundin allein anwesend.
Thema Wechselmodell habe ich bisher außen vor gelassen, dazu sind die Gemüter einfach viel zu erregt, andererseits glaube ich momentan auch gar nicht, dass er das will, er möchte den Umgang so wie oben dargestellt, im Grunde sind 4 Übernachtungen pro Woche ja schon quasi Wechselmodell. Wie dem auch sei..
Ich möchte Euch bitten mir ein bisschen zu helfen.
Natürlich sehe ich hauptsächlich die Sichtweise meiner Freundin, sehe aber auch, wie er mit ihr umgeht. Sie ist natürlich nicht umsonst meine Freundin seit frühster Kindheit, weswegen ich es nicht ablegen kann Partei zu ergreifen. Ich erlebe sie aber dennoch durchaus gefasst, reflektiert und verantwortungsbewusst. Sie will ihm das Kind nicht entziehen, sie ist an einem freundlichen Verhältnis interessiert und vor allem sieht sie über alle Maßen die Belange des gemeinsamen Kindes, das seinen Papa über alles liebt, aber in den letzten Monaten sehr viel miterleben musste und psychisch durchaus einen kleinen Knacks bekommen hat. Aber sie möchte eben auch, dass ihr Ex das Kind nicht mit in IHRE Probleme hinein zieht und es gegen seine Mutter aufhetzt. Verständlich. Tut sie ja auch nicht.
Habt Ihr irgendetwas, was Ihr mir mit auf den Weg geben könnt?
Wie verfahre ich am besten?
Sicherlich erscheint vieles in meiner Schilderung mitunter sehr Schwarz/Weiß, garantiert würde es mir ihr Ex ganz anders erzählen.
Aber ich möchte wirklich gern sinnvoll helfen und beraten - so gut es eben geht.
Danke fürs Lesen.
Allerliebste Grüße
Federwolke
Moin Federwolke,
wenn ich mich in die Situation des KVs versetze, ergibt sein Verhalten durchaus Sinn.
Aus seiner Sicht hat die KM die Beziehung rücksichtslos und aus egoistischen Gründen beendet, um sich mit ihrem neuen Lover zu vergnügen. Er ist so enttäuscht, dass er sich schnellstmöglich von seiner Ex entfernen möchte, hat aber gleichzeitig Angst den Schlüssel abzugeben, weil er im Mietvertrag steht. Er befürchtet sein Kind zu verlieren und durch den Next ersetzt zu werden.
Das Ganze gemischt mit anfänglicher Unwissenheit ("ich zahle keinen KU"), Wut, Trauer, Ungewissheit und Hilflosigkeit, ergibt ein für Außenstehende nicht ganz nachvollziehbares Verhalten.
Gruß
Brainstormer
Moin Federwolke,
kann Brain auch nur zustimmen.
Es gibt bei Trennungen verschiedene Phasen, die auch durchlebt werden müssen, um zu einem Abschluss zu kommen.
Deine Freundin (bzw. ihr Ex) stecken noch in der "Wut-Phase" fest.
Ganz unverständlich ist das Verhalten des Ex natürlich nicht. Denn
Meine Freundin ist mittlerweile mit ihrer neuen Liebe zusammen,
ist sicherlich auch keine Entwicklung, die gerade gestern angefangen hat.
Auch wenn es immer Einzelfälle sind, kann man hier im Forum schon die Tedenz beobachten, dass Frauen in der Regel keine Probleme damit haben, innerhalb von kürzester Zeit Partner auszutauschen bzw. "die ganz ganz große Liebe" nach zwei Wochen bei Ihnen einzieht. Das erzeugt auf der Gegenseite Wut und Verzweiflung - nur um das mal begreiflich zu machen.
Thema Umgang:
Er fordert Übernachtungen an JEDEM Wochenende bei ihm, sowie zwei Übernachtungen unter der Woche
Grundsätzlich sollte sich Deine Freundin doch einfach freuen, dass ihr Ex-Partner offensichtlich viel Umgang mit dem gemeinsamen Kind möchte. Vielmehr scheint sie die Forderungen jedoch als Bedrohung anzusehen, was auch nicht richtig ist.
Von Seiten des KV sind die Forderungen natürlich ersteinmal überzogen. Wir wissen alle, dass es hier die verschiedensten Modelle des Wecheslmodells gibt. Vielleicht kannst Du Deine Freundin hier auch mal etwas beraten?
Die Wochenenden werden natürlich zwischen den Elternteilen im Wechsel aufgeteilt. Die Tage unter der Woche finde ich persönlich gut und wichtig, wenn sie sich so einbauen lassen.
Seinen Schlüssel für die Wohnung wird er ihr nicht geben, tauscht sie die Schlösser aus, macht er Telefon- und Klingelterror.
Hier hat die findige KM doch den Gewaltschutzparagraphen und die Möglichkeit zum Annäherungsverbot auf Ihrer Seite. Also auch keine wirkiche Bedrohung. Der KV muss natürlich mal runter kommen, dass ist klar.
Das geht aber auch nicht bei Gesprächen an der Tür der Freundin, wenn der Neue im Hintergrund grinsend im Sessel sitzt. Ein neutraler Ort (JA, Mediator) wären sicher richtig für diese Gespräche.
Thema Einmischung:
Er möchte nicht, dass sich Andere in seine und ihre Angelegenheiten einmischen
Auch diese Einstellung ist natürlich überzogen. Es ist gut und wichtig, dass die Beiden sich an einen Tisch setzen.
Du kannst an diesem Punkt aber auch wieder etwas beobachten, was wir hier im Forum auch oft sehen. Männer wollen die Dinge wirklich oft "im Guten" regeln. Frauen dagegen haben oft den innerlichen Wunsch nach einer "höheren Instanz" zu der man hinläuft und die für einen alles verbindlich regelt. Für Vorschläge auf Elternebene sind diese KMs nicht mehr empfänglich. Vielleicht auch mal ein Punkt, wo Du deiner Freundin auf den Zahn fühlen könntest.
Unterhalt fürs Kind, nö, zahlt er nicht, schließlich ist es ja alles ihre Schuld
Wir wäre es damit, dem Ex auch mal den Link zu Vatersein zu geben, damit er sich hier informieren kann? Von der Aussage klingt es doch auch so, wie wir es hier auch oft sehen. Nettogehalt des Ex wahrscheinlich um die 1500 Euro, es wird jetzt schon knapp mit den Finanzen bei zwei Wohnungen. Daher auch die Angst wegen des KU. Das er zur Zahlung verpflichtet ist, ist ja nun auch klar. Auch hier hat Deine Freundin mit JA und Beistandschaft auch alle Joker auf ihrer Seite.
Sinnvoll wäre es auch hier im direkten Gespräch Ängste zu nehmen. Bzw. gehen wir natürlich auch davon aus, dass sich Deine Freundin (zumindest eine Teilzeitstelle ist beim Alter des Kindes möglich) um auskömmliche Arbeit bemüht und nicht dem Ex auf der Tasche liegen will. Denn auch das sollte selbstverständlich sein. Und gerade so eine Aussage würde die Gemüter auch wieder beruhigen.
Thema GSR:
Sie wollte das SR teilen ... aber sie hat gekniffen, "wegen dieser unfassbaren Aggressivität", die er sowohl Mutter als auch Kind gegenüber an den Tag legt. So richtig trennt sie da wohl auch noch nicht zwischen Eltern- und Paarebene
Auch das Problem hast Du bei ihr ja schon gut erkannt. Dazu werden die wahrscheinlich verbreiteten KM-Ängste vor der "ständigen Einmischung" des KV kommen. Da wir ja alle wissen, dass sich gesunde Kinder jede Woche einer schwerwiegenden "geplante Operation" unterziehen müssen oder das wöchentliche Kita- oder Schulwechsel (wo Unterschriften zu leisten sind) die Regel sind - natürlich nicht. Und damit entfallen auch viele Gründe, vor dem GSR Angst zu haben. Auch darüber solltest Du mit Deiner Freundin einmal sprechen.
Dazu kommt ja auch der (hoffentlich nicht) eintretende Fall, bei dem Deine Freundin versterben sollte. Dann besteht die Gefahr, dass das gemeinsame Kind eher ins Heim als zu seinem Vater kommt. Auch keine schöne Sache, über die Deine Freundin vielleicht auch mal nachdenken sollte. Gruß Ingo
moin.
Das ist schwer, hier einen "richtigen" Rat zu geben. Vermutlich für uns noch viel mehr als für Dich!
Was mir aber auffällt:
Zuvorderst stände für mich die Aufgabe die Emotionalität herauszunehmen. Und sicherlich sollte hier Deine Freundin voranschreiten. Sicherlich wurde die von beiden Seiten hereingebracht, aber der Auslöser war schließlich die von Deiner Freundin ausgesprochene (überraschende) Trennung. Also spricht nichts dagegen zum Wohle des Kindes, wenn sie es Ernst meint, hier ein wenig "den Schwanz" einzuziehen.
Wie kann sie das tun? Nunja, dem KV klar machen, dass sie ihm das Kind keinswegs wegnehmen, entfremden will. Und beste Möglichkeit dazu ist das WM - aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, dass sie dies ihm nicht anbietet. Und für den Anfang kann man ja auch die Möglichkeit mit jedem WE wählen - vielleicht muss der KV ja auch organisatorisch seine beruflichen Verfügbarkeiten anpassen. Er wird dann sehr schnell merken, dass eine Betreuung an jedem WE als AE-Vater sehr anstrengend für ihn wird und ein "kinderfreies" WE auch ganz nett sein kann. KU hat sich bei einem WM dann ja eh erledigt. Ist Deine Freundin - bei gleichberechtigter Betreuung - dazu bereit? Und wenn es nicht ganz ein 50/50 WM wird, dann bitte nicht auf den Standpunkt stellen, dass dann KU fällig wird. Das ist nicht zielführend. Da ist der Ex-Freund mE viel näher dran, mit dem Vorschlag bei einem Fast-WM "etwas" Unterhalt zu übernehmen. Ob das dann an den Strom gekoppelt sein muss? Nunja...
Und ein weiterer Schritt als vertrauensbildende Maßnahme und "Beweis", dass sie es Ernst meint, ist die "Gewährung" des GSR. Etwas, was eigentlich eh selbstverständlich sein sollte. Vielleicht kommt ein teil der Reaktion des KV auch daher, dass er hier auch schon mal enttäuscht wurde! Zwar ist das GSR selbstverständlich, aber die KM kann es dazu nutzen, hier ein Gespräch zu starten, dass sie selbstverständlich dem GSR "zustimmt", und genauso selbstverständlich sollte es sein, dass die Eltern das Kind nicht negativ iS des anderen ET beeinflussen. Und in diesem ZUsammenhang in ruhiger Atmosphäre versucht wird, die wesentlichen Eckpunkt für die zukünftige, weiterhin gemeinsame Elternschaft festzuhalten.
Wichtig ist, dass sie hier nicht heraushängen lässt, dass GSR von ihrer Zustimmung abhängt. Dann gehen beim KV sicherlich wieder alle Schotten runter
Wichtig ist und bleibt die Kommunikation: Reden, reden, reden. Ja, das ist schwer, wenn mindestens ein ET sich dem verweigert. Aber hier muss die KM mE den ersten Schritt gehen, wenn KV sich dann nachhaltig verweigert, dann mag das anders ausschauen.
Gruß, toto
PS: Mir hat es emotional sehr geholfen, mich mit der für mich zunächst überraschenden Trennung, dem Ende meiner Familienvorstellung und der tw. Trennung von meinem Kind abzufinden, als ich Vertrauen gewann, dass die KM mich als Vater nicht entsorgen will. Entgegen aller Horrorstories die man liest. Und gegen den Rat gewisser Einflüsterinnen.
Meine Herren, ich danke Euch für Eure zahlreichen Antworten.
@Brain:
Ja, ich weiß. Je länger ich auch darüber nachdenke, desto mehr Verständnis bekomme ich für sein Verhalten. Vieles kenne ich schließlich auch durch den erbitterten Kampf meines Freundes um seine Kinder von der anderen Seite. Auch durch das Lesen hier im Forum habe ich viel gelernt und haben deswegen umso mehr den Anspruch an mich selbst mein Wissen irgendwie zu teilen.
@Ingo:
Männer wollen die Dinge wirklich oft "im Guten" regeln. Frauen dagegen haben oft den innerlichen Wunsch nach einer "höheren Instanz" zu der man hinläuft und die für einen alles verbindlich regelt. Für Vorschläge auf Elternebene sind diese KMs nicht mehr empfänglich. Vielleicht auch mal ein Punkt, wo Du deiner Freundin auf den Zahn fühlen könntest.
In diesem Zusammenhang fällt mir das Wort auf, was ich hier schon oft gelesen habe: Exen-Klassiker. Ein Ausschnitt ihrer neusten Argumentationen, für die ich mich im Grunde schon fast fremdschäme: Sie hätte vor einigen Tagen mit der Erzieherin ihres Kindes gesprochen und diese ist natürlich für eine Konstanz, die es erleben sollte - also eben das Leben bei Mama und "im gewohnten Umfeld", denn das Kind würde derzeit schon sehr große Auffälligkeiten zeigen, die besorgniserregend seien.
Da blieb mir dann aber endgültig erstmal der Mund offen stehen: "Wenn sich Ex für sein Kind interessieren würde, würde er nicht derartige Umgangszeiten fordern, daran geht Wurmi kaputt."
...
...
Und da ihr Nun-Ex eben nicht mit sich reden ließe und er an seinen Forderungen festhalte, wollte sie gern mit ihm gemeinsam beim JA sprechen. Sie meinte, dass dort Menschen mit psychologischem Hintergrund seien, die ihrem Ex erklären würden, dass seine Forderungen überzogen seien. Das Schlimme ist ... ich kann ihr den Zahn nicht mal ziehen, da ich nicht weiß, wie das zuständige JA so tickt.
Sinnvoll wäre es auch hier im direkten Gespräch Ängste zu nehmen. Bzw. gehen wir natürlich auch davon aus, dass sich Deine Freundin (zumindest eine Teilzeitstelle ist beim Alter des Kindes möglich) um auskömmliche Arbeit bemüht und nicht dem Ex auf der Tasche liegen will. Denn auch das sollte selbstverständlich sein. Und gerade so eine Aussage würde die Gemüter auch wieder beruhigen.
Sie arbeitet bereits seit einer Weile in Teilzeit, das Kind besucht seit es 1,5 Jahre alt ist eine Kinderkrippe, was das angeht war die KM also recht ehrgeizig und hatte nie den Anspruch ewig zu Hause zu bleiben, das Kind war ungeplant und sie wollte so schnell wie möglich weiter arbeiten, so gut es eben geht. Ob sie irgendwann in Vollzeit wechseln kann weiß ich allerdings nicht.
Bezüglich des SR war ich auch sehr schockiert, schließlich hatte sie ja versichert es umgehend teilen zu lassen; da er danach aber angebliche "Aussetzer" hatte, hielt sie das für nicht zielführend. Dämliche Argumentation, aber wie ich damals schon vermutet hatte ... sollte wahrscheinlich sowieso nur aus schlechtem Gewissen heraus geschehen. Ich weiß nicht ob sie da von anderer Seite beeinflusst wurde.
@Toto:
Wie vorhin schon kurz angedeutet: sie meinte nun, dass die viel zu häufigen Besuche bei Papa schädlich fürs Kind wären, es wäre so schon seit einer Weile auffällig. Tut mir richtig weh so etwas zu hören. Natürlich möchte sie, dass das Kind seinen Papa so oft wie möglich sieht, aber eben nicht an derart vielen Tagen pro Woche. Ich vermute ihr schwebt die üblichen 14-Tage und Besuche unter der Woche OHNE Übernachtung vor. Sie meinte, dass sie das gerne alles so klären würde, aber ihr Ex würde - wie Du schon andeutet - komplett verweigern, daher der Wunsch beim JA einen gemeinsamen Termin zu machen.
Ich persönlich empfand ihn schon immer ein wenig cholerisch, das waren auch bisher meine persönlichen Vorbehalte gegen ihn, die sich nun sozusagen bestätigen. Dennoch finde ich viele Äußerungen meiner Freundin grenzwertig und ganz, ganz, ganz furchtbar. ...
Bin richtig schockiert sie so kennen zu lernen.
Ach, alles doof.
Liebe Grüße
Federwolke
Moin Federwolke,
sie meinte nun, dass die viel zu häufigen Besuche bei Papa schädlich fürs Kind wären, es wäre so schon seit einer Weile auffällig.
mal abgesehen davon, das subjektive "Beobachtungen" da keine wirkliche Entscheidungsgrundlage sein können, würde ich an diesem Punkt in den Raum werfen, dass Kinder auch auf (mütterliche) Überbehütung nicht selten mit "Auffälligkeiten" reagieren. Oder aktuell einfach auf das Gehacke zwischen den Eltern. Die simple Wenn-Dann-Analogie namens "wenn ich mich selbst vorrangig ums Kind kümmere, geht's dem Kind am besten" ist fast immer leicht ad absurdum zu führen. Ich bin allerdings nicht sicher, ob Deine Freundin das hören wollen würde; in Trennungssituationen wird oft ganz schlicht unterschieden nach der Devise "wer nicht bedingungslos für mich ist, ist gegen mich."
Tut mir richtig weh so etwas zu hören. Natürlich möchte sie, dass das Kind seinen Papa so oft wie möglich sieht, aber eben nicht an derart vielen Tagen pro Woche. Ich vermute ihr schwebt die üblichen 14-Tage und Besuche unter der Woche OHNE Übernachtung vor.
zur Erinnerung: Es gibt allein in Deutschland Millionen von Kindern, die ihre Väter sogar täglich sehen, ohne deshalb Schaden zu nehmen. Es mag der momentanen Denke Deiner Freundin entsprechen, sich die Verhältnisse schönzureden nach dem Motto "ich bin da, mein neuer Freund ist da, damit hat das Kind eine heile Familie, alles andere bringt nur Unruhe rein"; richtig ist es deshalb nicht. Und dass unverheiratete Mütter bis zur Erklärung des Gegenteils Alleinbesitzerinnen des Sorgerechts sind, ist nicht gleichbedeutend damit, dass sie deshalb auch die besseren oder wichtigeren Elternteile wären.
Was das Verhalten des jungen Vaters angeht: Das kennen wir (und auch Du) nur aus der Beschreibung der Freundin. Laut diesen Beschreibungen ist es sicher nicht ok - aber würde Deine Freundin sich sachlich, korrekt und fair verhalten, wenn vor ihrer Nase mit der Aussicht herumgewedelt würde, dass sie "ihr" Kind demnächst nur noch stundenweise sieht, weil ihr Ex eine neue Partnerin gefunden hat und mit dieser und "ihrem" Kind eine hübsche Zukunft plant?
Sie meinte, dass sie das gerne alles so klären würde, aber ihr Ex würde - wie Du schon andeutet - komplett verweigern, daher der Wunsch beim JA einen gemeinsamen Termin zu machen.
Das JA ist in solchen Fällen kein Allheilmittel; davon sollte man sich nicht zuviel versprechen. Nicht wegen der oft behaupteten (und manchmal sicher auch zutreffenden) "Mütterlastigkeit", sondern schlicht aufgrund der Tatsache, dass die Menschen, die dort arbeiten, nicht automatisch auch "Kinderversteher" sind: Es sind in erster Linie Beamte, die eben ihren Job machen (müssen). Und hätte man sie statt ins JA in die städtische Bücherei oder in die kommunale Friedhofsverwaltung gesetzt, würden sie eben dort ihre Arbeit machen.
Wenn Deine Freundin WIRKLICH etwas erreichen will, sollte sie das mit Hilfe eines Mediators tun: Der redet ihr nicht nach dem Mund, sondern bringt vor allem die erstarrte Kommunikation zwischen den Eltern wieder in Gang und trägt auf diese Weise dazu bei, dass sie selbst Lösungen für die aktuellen Schlamassel finden können. Das ist eine vertrauensbildendere Massnahme als den Ex-Freund zu einer Behörde zu schleifen.
Dennoch finde ich viele Äußerungen meiner Freundin grenzwertig und ganz, ganz, ganz furchtbar. ...
Bin richtig schockiert sie so kennen zu lernen.
naja, da bist Du in einer ähnlichen Situation wie viele Partner von scheiternden Zweierbeziehungen: Auch da lernt man andere Menschen oft erst richtig kennen - bei Sonnenschein nett sein ist schliesslich keine Kunst. Gut möglich, dass mit dieser Situation auch Eure Freundschaft auf den Prüfstand kommt, weil Du entscheiden musst, ob Dir nun die Loyalität zu Deinem Gewissen oder zu Deiner Freundin wichtiger ist.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.