Hallo zusammen!
Ihr kennt ja alle meine Vorgeschichte, deshalb komme ich gleich konkret zur Sache:
Es ist ja jetzt noch nicht sooo lange her, dass ich mit meiner Tochter ausgezogen bin. Nachdem meine Frau in der ersten Zeit nach unserem Auszug immer sagte, sie wolle mich und unsere behinderte Tochter NIE wieder sehen falls ich nicht zurückkomme redet sie nun völlig anders:
Jedes Mal wenn ich im alten zu Hause bin um meine beiden anderen Kinder zu sehen, sagt sie sie möchte unsere behinderte Tochter sehen, und bittet mich dass doch möglichst bald zu erlauben.
Ich möchte ihr auch auf keinen Fall das Kind entziehen, habe aber im Moment wegen der seelischen Verletzungen und der Schläge arge Bedenken den Kontakt zu erlauben.
-Unsere behinderte Tochter blüht so langsam richtig auf, es geht ihr viel besser. Ich möchte nicht, dass es einen Rückschritt gibt. Diesen befürchte ich aber, wenn sie jetzt schon mit der KM zusammentrifft.
-Ich möchte nicht, dass die KM versucht unsere Tochter zu überzeugen zurückzukommen, weil dann "alles wieder gut wird". Wie sollte die Kleine damit umgehen, wenn ihre Mutter sie plötzlich will (oder besser gesagt so tut als hätte sie plötzlich Interesse?) Wenn ihre Hoffnung dann nämlich wieder enttäuscht würde, fällt sie in ein umso tieferes Loch
Meine Idee ist für einen begrenzten Zeitraum den Kontakt zu unterbinden (vielleicht 3 Monate) und dann, falls die KM dass dann noch will, wieder aufzubauen, aber natürlich nur begleitet.
Was würdet ihr tun? Das mit der Kontaktsperre so durchziehen? Oder einen Kinderpsychologen fragen? Oder beim Jugendamt beraten lassen?
LG,
PapaKlaus
Hallo PapaKlaus,
ich bin erbitterter Gegner jeglichen Umgangsboykotts. Auch in deinem Fall!
Es ist ein Trugschluss, dass durch eine Pause alles wieder besser wird. Irgendwann findet ein Kontakt wieder statt und dann bricht der Wundschorf noch tiefer auf.
Vielmehr solltest du mit deiner Ex gemeinsam festlegen, welche Themen sie anl. des Umgangs zu vermeiden hat. Sinnvoll wäre vielleicht auch, dass du dabei bist. Denke in diese Richtung weiter, aber nicht in Richtung Umgangsboykott.
Das JA würde außen vor lassen. Das müsst ihr auf Elternebene gebacken bekommen.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Guten Tag,
ich bin hier noch neu und nicht genau im Bilde, aber was ich gelesen habe, wie Deine Frau Dein Kind behandelt und Du letztlich mit dem Kind u.a. wegen oder hauptsächlich der Übergriffe gegangen bist - würde eine Umgangsaussetzung sicherlich gerechtfertigen.*seufz*
In manchen Situationen geht es nicht anders um die Kinder zu schützen.
Kindswohlgefährdung ist sehrwohl akzeptabel als Grund. Es gibt etliche Frauen, die wären mit den Kindern ins Frauenhaus geflüchtet.
Du schriebst: -Unsere behinderte Tochter blüht so langsam richtig auf, es geht ihr viel besser. Ich möchte nicht, dass es einen Rückschritt gibt. Diesen befürchte ich aber, wenn sie jetzt schon mit der KM zusammentrifft.
Da Du schreibst das Deine Tochter behindert ist, wie alt ist sie eigentlich?, seid ihr doch sicherlich in einem Sozialpädiatrischem Zentrum in Betreuung bzw. seid regelmäßig bei Ärzten oder Therapeuten?
Dort wirst Du sicherlich im Interesse des Kindes, einen geeigneten Ansprechpartner finden, was die Umgangsproblematik usw. betrifft.
Gruß Mondmaus
Hallo PapaKlaus,
ich teile in dieser Hinsicht die Sichtweise von Deep voll und ganz.
Umgangsboykott halte ich für die schlechteste aller möglichen Variationen und verurteile sie scharf. Zu viele von Trennungseltern (egal ob Mann oder Frau) haben damit zu kämpfen und die Leidtragenden sind in jedem Fall die Kinder!
Versucht euch bitte zu einigen.
Denk doch mal, wenn sie das ebenso sieht und Dir die anderen Kids vorenthält - sowas fändest Du sicher auch nicht so "toll".
Be cool! Wenn Deine Tochter nun "auflebt", wie Du schreibst, wird die KM es niemals schaffen, dass Deine behinderte Tochter zu ihr zurückkehren möchte.
Begegnet beide euren Kindern mit Zuneigung und Liebe - sie haben es doch schon schwer genug durch eure Trennung! Und versucht einander Verständnis entgegezubringen. Mal wird der eine oder andere Termin nicht klappen, mal ändern sich die Randbedingungen und es muss neu geplant/verhandelt werden. Aber versucht das bitte ohne Dritte wie JA und RA!
Ich finds Klasse, dass sowohl der Absprung wie auch der Anlauf offenbar gut geklappt hat. Mach weiter so, aber bitte nicht mit Gedanken wie "Umgangsvereitelung" - auch nicht auf Zeit. Frag doch bitte Deine Tochter, ob sie die Mama sehen möchte.
Es ist zwar sicher nicht das, was Du hören wolltest, sorry, ich bin eben gerade heraus!
Torsten
Hallo zusammen,
wieder einmal verschiedene Meinungen...
Ich finde einen Umgangsboykott ebenfalls als einer der schlechtesten Möglichkeiten!
Das Beste ist wenn mit der Ex geredet wird und ein gemeinsamer Nenner gefunden wird.
Manchmal ist es aber nicht möglich.
Wenn es die Meinung von PapaKlaus ist, dass das Kindeswohl seiner behinderten Tochter gefährdet ist, muss man andere Möglichkeiten finden.
Vielleicht kannst Du, oder eine neutrale Person Deine Tochter bei den ersten Besuchen begleiten?
Gruß Georg
hi PapaKlaus,
ich hasse auch den umgangsboykott, allerdings sehe ich es eurem fall als gerechtfertigt.
du musst alles daran setzen, das die kleine endlich zu ruhe kommt.
es waren ja nicht nur seelische grausamkeiten sondern wenn ich mich richtig erinnere auch körperliche übergriffe.
psychologen nein, psychiarter ja.
versuche vielleicht eine spieltherapie von mutter und kind bei einem psychiarter der eure kleine schon kennt.
mel
mel
Hallo zusammen!
Danke für eure Antworten. Ich sehe es ja auch so, dass eine Umgangsaussetzung die schlechteste aller Möglichkeiten ist. Trotzdem gibt es Fälle, wo sie vielleicht eine kurze Zeit gerechtfertigt ist, um die Situation zu beruhigen. Ich hab mich aber noch nicht entschieden, tendiere im Moment aber zu dem von Deep geäusserten Vorschlag. Bevor ich mich entscheide, hole ich mir noch Rat von einer Trennungs- und Erziehungsberatungsstelle (kirchliche Trägerschaft)
Tja, die KM wechselt ja auch ihre Ansichten wie andere Leute ihre Socken. Im Moment fehlen wir ihr soooo sehr, noch vor 2 Wochen wollte sie mich und auch unsere behinderte Tochter NIEMALS wieder sehen.
@Deep: Du hast den Namen Deep Thought auf jeden Fall zu Recht, deine Anregung finde ich Klasse! Vorher die Themen absprechen, die aussen vor bleiben müssen, könnte ein Weg sein, jedenfalls wenn sich die KM drauf einlässt. Und auf jeden Fall müsste ich oder eine andere Person der ich vertraue den Umgang begleiten
@Giesser: Doch, auch das was du geschrieben hast, wollte ich hören! Ich bin an euren ehrlichen Meinungen interessiert, auch wenn sie anders sind als meine augenblicklichen Gedanken. Kritik ist bei mir genauso willkommen wie Beiträge, die in Richtung meiner Denke gehen. Denn eine offen geäusserte, ehrliche andere Meinung ist immer hilfreich und lenkt das Denken in andere Bahnen
@Mondmaus: Aus dem SPZ-Alter ist meine Tochter raus. Unser SPZ betreut im Regelfall bis zur Einschulung. Und unser SPZ war schrecklich. Die leitende Ärztin war kurz vor der Rente und hatte einen Wissensstand wie vor etwa 20 Jahren... Meine Tochter hat aber eine superkompetente Kinderärztin, die sich immer viel Zeit nimmt und nicht nur ein offenes Ohr für med. Fragen sondern auch für alles andere "rund ums Kind" hat. Dort werde ich die Problematik mal ansprechen.
Liebe Grüße,
PapaKlaus
Hi Papa.
.......Umgangsaussetzung die schlechteste aller Möglichkeiten ist. Trotzdem gibt es Fälle, wo sie vielleicht eine kurze Zeit gerechtfertigt ist, um die Situation zu beruhigen....."
Nee, ist auch für eine kurze Zeit nicht berechtigt. Ich durfte meinen Sohnemann drei Monate nicht sehen, nicht mit ihm telefonieren, wußte noch nicht einmal wo er wohnt. Waren die längsten drei Monate in meinem Leben. Versuche bitte der KM einen Umgang zu ermöglichen. Vorschläge über die Ausgestaltung sind ja genügend da.
Von einem der gelitten hat
Gruß
Lutz