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Wie bekomme ich beider KInder zu mir?

 
(@sebi85fl)
Schon was gesagt Registriert

Hallo,

ich bin ganz neu hier und hoffe, dass ich das hier richtig eingestellt habe.

Das wird hier etwas komplizierter und länger. Also meine Freundin hat mich vor ca. einem halben Jahr verlassen. Wir haben zwei gemeinsame Kinder und ein Haus. Nach der Trennung hatten wir uns geeinigt, dass beide Kinder bei mir bleiben. Auch das Haus sollte ich behalten, da sie es sich eh nicht leisten kann und ich schon seit Jahren alles alleine bezahle. Ein paar Tage später teilte sie mir mit, dass unser Sohn bei mir bleiben kann, aber sie auf jeden Fall unsere Tochter mitnehmen wird.

Sie wohnte noch bis vor kurzem bei mir, da sie keine Wohnung bekommen hatte, weil sie zwischenzeitlich entlassen wurde. Während der gesamten Zeit nach der Trennung habe ich mich fast ausschließlich alleine um die Kinder gekümmert. Kindergarten, Schule, Hausaufgaben, Spielen, Essen machen, ins Bett bringen und Geschichten vorlesen. Auch die Kriese der Kinder, als sie die Trennung verstanden haben, habe ich mit den Kindern durchgestanden. Bereits während der Beziehung habe ich mich um das pädagogische gekümmert und auch Abends die Zeit mit den Kindern verbracht. Ich muss dazu sagen, dass ich Vollzeit gearbeitet hatte. Nach der Trennung habe ich meine Arbeitszeit auf 75% reduziert, damit die Betreuung der Kinder gewährleistet ist. Sie war oft mit ihren neuen "Freunden" unterwegs und auch bei ihrem neuem "guten Kumpel", mit dem sie jetzt zusammen in einer "WG" wohnt. Auch nach ihrem Auszug kümmere ich mich um die Kinder, da beide momentan bei mir sind. Wenn sie mal zu Hause war, dann hat sie sich ins Schlafzimmer verkrochen und geschlafen bzw. ferngesehen. Ich spürte keine Interesse von ihr, dass sie Zeit mit den Kindern verbringen wollte, obwohl ich ihr es mehrfach angeboten habe. Ich wäre dann weggefahren, oder hätte etwas anderes gemacht. Lediglich an zwei Tagen in der Woche kümmert sie sich um die Kinder, da ich dann Spätschicht habe. Aber auch hier berichten mir die Kinder, dass Mama nur telefoniert hatte, oder geschlafen. Als meine Ex auszog, waren die Kinder nicht traurig. Sie sagten, dass Mama eh nur die ganze Zeit geschlafen hätte. Das nun mal so grob vorweg.

Das ganze ging dann vor Gericht. Dort wurde beschlossen, dass jeder Elternteil das Sorgerecht für beide Kinder erhält, da meine Ex mir das Sorgerecht für unsere Tochter vorenthalten wurde. Dass unser Sohn bei mir bleibt war schon im Vorfeld geklärt, da meine Ex unseren Sohn eh nie mitnehmen wollte. Sie besteht auf eine Trennung der Kinder, was für mich unverständlich ist. Der Richter hatte vorher ca. 20min mit den Kindern geredet und war dann der Meinung, dass die Kinder gar nicht so sehr an einander hängen. Dazu muss ich sagen, dass mein Sohn sehr extrovertiert ist und manchmal sehr egoistisch und gefühlskalt rüberkommt. Das ist er aber nicht. Im Gegenteil. Er ist extrem Sensibel und hat einen großen Gerechtigkeitssinn. Auch vor dem Richter hat er geäußert, dass er bei mir bleiben möchte. Unsere Tochter war sich nicht ganz sicher, tendierte aber eher zur Mutter. Zu Hause erklärte mir meine Tochter, dass sie nicht will, dass Mama alleine ist. Ich hätte ja meinen Sohn und deswegen muss sie zur Mama. Auch hier empfinde ich einen großen Gerechtigkeitssinn.

Meine Bedenken sind aber, wenn unsere Tochter zur Mutter geht, dass mein Sohn erstmal eine Therapie machen muss, da er noch eine Trennung nicht verkraften wird. Er ist damals schon komplett durchgedreht, als meine Ex mich verlassen hat. Auch unsere Tochter hatte damals sehr gelitten, allerdings nicht ganz so sehr wie unser Sohn, da sie erst 6 Jahre als ist. Wie gesagt, bin ich alleine mit den Kindern durch diese schwere Zeit gegangen. Die Mutter kümmerte sich nicht um die Gefühle der Kinder. Sie schob mir die Verantwortung zu mit den Worten "Du kannst eh besser mit den Kindern reden." Was mir wirklich Sorgen macht, ist die Entwicklung meiner Tochter, wenn sie zur Mutter geht. Ihre Mutter hat eine starke Lese- und Schreibschwäche. Auch ihr Bildungsniveau ist nicht besonders, da sie an nichts Interesse hat. Sie hat den Hauptschulabschluss gerade so geschafft. Auch beruflich ist sie kein Vorbild. Sie fängt immer mal wieder an zu arbeiten, wird dann aber auch wieder schnell entlassen, weil sie dann immer wieder krank wird. Auch über die charakterliche Entwicklung mache ich mir Sorgen. Meine Ex ist sehr emphatielos und sieht keine eigenen Fehler ein. In ihren Augen sind immer alle anderen Schuld an allem.

Ich habe in den letzten Monaten einen geregelten Tagesablauf für die Kinder eingerichtet, habe mich um alles andere, wie Arztbesuche usw. gekümmert.
Ich möchte nicht sagen, dass die Mutter ihre Kinder nicht liebt. SIe liebt sie, glaube ich, sehr. Auch die Kinder haben sie lieb. Aber ich sehe für die zukünftigen Entwicklung unserer Tochter keine Gründe, warum sie bei Ihrer Mutter bleiben sollte. Selbst die Schwester meiner Ex ist der festen Überzeugung, dass die Kinder bei mir bleiben müssen.

Ich möchte hier auch nicht als rachsüchtiger, gekränkter Mann dastehen. Eigentlich bin ich ganz froh, dass sie mich verlassen hat, da auch ich in den letzten zwei Jahren überlegt hatte, mich von ihr zu trennen. Ich habe es aber wegen den Kindern nicht übers Herz gebracht.

Nun zur eigentlichen Frage:
Wir sollen gemeinsam mit der Erziehungsberatungsstelle entscheiden, wo die Kinder bzw. meine Tochter ihren Lebensmittelpunkt haben sollen. Meine Ex wird aber, meinen Befürchtungen nach, niemals einsehen, dass es sinnvoller wäre, die Kinder bei mir zu lassen.

Was kann ich tun? Wie kann ich die Beratungsstelle überzeugen?

Tut mir leid, wenn ich etwas durcheinander geschrieben habe.

Vielen Dank.
Gruß Sebastian

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 11.07.2019 23:30
(@pausbanderi)
Nicht wegzudenken Registriert

Was kann ich tun? Wie kann ich die Beratungsstelle überzeugen?

Wozu? Was eine Beratungsstelle denkt, kann Dir doch am Ende des Tages egal sein. Wichtig ist, was Deine Ex und später mal ein Gericht denkt.

Aktuell denken alle, daß es eine geeignete Lösung ist, wenn die Kinder „geteilt“ werden. Also dann macht es so, wartet ein paar Monate ab und sieht, wie es weitergeht. Bis dato finde ich nichts, außer Deinen Vermutungen, das dagegen spricht, die Situation so aufzulösen.

Wenn in zwei Monaten Dein Sohn am Rad dreht und Deine Tochter in der Schule nachläßt und weinend daheim hockt, kannst Du ja nochmal einen Vorstoß wagen. Dann kann man auch vernünftig argumentieren.

Aber bis dahin...

AntwortZitat
Geschrieben : 12.07.2019 11:02
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich würde auch empfehlen, das Zusammenleben der Geschwister nicht wir eine heilige Kuh zu behandeln. Wenn die Kinder ohneeinander auskommen, jeder aber einen "Lieblingselternteil" hat, dann wäre es grausam, darauf zu bestehen, dass beide zum gleichen Elternteil müssen. Hätte meine Schwester sich bei der Trennung für unseren Vater entschieden, wäre ich trotzdem bei unserer Mutter geblieben.

Versucht eine Lösung hinzubekommen, bei der jeder Elternteil das jeweilige Kind betreut. Dann holt jeweils einer von euch die Kinder Freitags von den Einrichtungen ab und bringt sie Montags wieder dort hin. Dann sehen sie sich lediglich drei Tage gar nicht und verbringen jedes Wochenende miteinander.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 12.07.2019 11:19