Trennung ohne Anwal...
 
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Trennung ohne Anwalt - Was-Wo festklopfen?

 
(@thomas60)
Rege dabei Registriert

Hallo,

meine Frau hat mir nach 15 Ehejahren gesagt, "Das wars". Warum? Weiß sie selbst nicht und ist auch eine andere Geschichte. Fest steht nur, das sie nicht bereit ist für unsere Ehe noch etwas zu tun. Mediation oder Eheberatung lehnt sie rundweg ab.
Wir leben alle noch im gleichen (unbezahlten) Haus. Da wir normal miteinander umgehen, uns nie gestritten haben und es auch jetzt nicht tun, besteht auch kein Grund für einen überhasteten Auszug. Einen Anderen gibt es auch bei keinem von uns. Darum haben auch die beiden Kinder (5+12) nichts auszustehen.

Das der Zustand auf Dauer nicht funktioniert, steht außer Frage. Es braucht nur einer von uns jemand anderen kennenlernen, dann war es das.

Wie können wir, bis zur entgültigen Trennung, alles in Verträgen festklopfen ( KU,TU.EU, Umgangsrecht, etc.) ohne das sich jemand über´s Ohr gehauen fühlt? Das möglichst ohne (teuren) Anwalt, um jede Eskalation zu vermeiden. Ist das Jugendamt ein Weg? oder sind die da voreingenommen? Was für (Beratungs)Stellen gibt es sonst noch, die solche Verträge aufsetzen?

Ich möchte möglichst schnell Nägel mit Köpfen machen, bevor ihr irgendwelche Freunde und gute Bekannte, Flöhe ins Ohr setzen und sie aufhetzen.
Einen Anwalt kann (muß) man sich für die Scheidung immer noch nehmen.

Bei der Masse an Erfahrungen hier müßten sich doch Wege aufzeigen lassen.

Danke euch

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 12.10.2005 16:03
 AJA
(@aja)
Registriert

Hallo Thomas,

auf Grund meiner eigenen Erfahrungen und auch derer, die ich hier so lese, würde ich euch trotzdem einen Anwalt empfehlen. Vielleicht geht ja erst mal ein gemeinsamer. Damit sich keiner über den Tisch gezogen fühlt, ist eine Rechtsberatung unumgänglich.

Ihr steht erst am Anfang und es würde mich freuen, wenn ihr einer der absoluten Ausnahmefälle seid, bei denen es nicht früher oder später eskaliert. Denn genau das

bevor ihr irgendwelche Freunde und gute Bekannte, Flöhe ins Ohr setzen und sie aufhetzen.

wird passieren. Das Jugendamt halte ich für rechtliche Dinge nicht für den richtigen Ansprechpartner. Dort lassen sich aber gut Umgangsfragen regeln.

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 12.10.2005 23:16
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Thomas,

Was für (Beratungs)Stellen gibt es sonst noch, die solche Verträge aufsetzen?

Wenn Du an Stelle der Eheberatung jetzt mal das Wort "Trennungsberatung" setzt, sollte sich auch Deine Frau mit diesem Gedanken anfreunden können. In einer solchen geht es nämlich nicht darum, eine Ehe wiederherzustellen (was in der Mehrzahl der Fälle sowieso nicht dauerhaft funktioniert), sondern darum, wie Ihr beide sauber und stressfrei auseinanderkommt. Das Zauberwort heisst "Mediation"; solche Beratungen werden von Familientherapeuten bei unterschiedlichsten Institutionen angeboten. Das Jugendamt ist schon allein deshalb der falsche Ansprechpartner, weil es Euch zu allen Themen nix sagen kann, die nichts mit den Kindern zu tun haben. Und glaub mir: Es ist noch eine Menge anderes zu regeln.

Abgesehen von den Kosten ist dieser Weg aber auch deshalb vernünftig, weil Ihr die Lösungen dort GEMEINSAM finden müsst - und mit solchen Lösungen können alle Beteiligten IMMER besser leben als mit vor Gericht erstrittenen. Das wird nämlich oft vergessen: Auch wenn die Anwälte die Akte längst zugeklappt und ihre Rechnungen geschrieben haben, für deren Gegenwert man ein hübsches Auto kaufen könnte, müsst Ihr als Eltern weiter miteinander auskommen, respekt- und verantwortungsvoll. Wenn man sich vor Gericht aber erst einmal um jeden Kaffeelöffel gefetzt hat, hat diese Kommunikation oft unkittbare Risse - das Vertrauen ist weg.

Ich an Eurer Stelle würde im Moment nur zweierlei vereinbaren:
1. Ihr einigt Euch auf eine solche Trennungsberatung, die möglichst bald beginnen sollte.
2. Ihr beschliesst gemeinsam (und gebt Euch die Hand drauf!), alle "wohlmeinenden" Freunde und Familienmitglieder aussen vor zu lassen. Tenor bei eventuellen Nachfragen: "Wir lösen das alleine". Sonst stehen mindestens einem von Euch tatsächlich sehr bald jede Menge ungefragter Ratschläge über vermeintliche "Ansprüche" und die Schlechtigkeit des jeweils anderen Noch-Ehepartners ins Haus.

Und NIE vergessen: Ihr trennt Euch nur als Paar, aber nicht als Eltern. Und Ihr bestimmt JETZT die Qualität Eures Umgangs miteinander für den Rest Eures Lebens.

Grüssles aus'm Wilden Süden
Martin

PS: Google mal nach dem Stichwort "Cochemer Modell"

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 13.10.2005 00:26
(@stephie)
Schon was gesagt Registriert

Moin Thomas,
wenn es noch z. Z. gut läuft ist es gut für Euch. Mein Ex-Mann und ich haben die Belange in eine Trennungs- und Scheidungsvereinbarung geschrieben und von uns beiden unterschreiben lassen. Die ist übrigens formlos. Hier steht z. B. bei uns drin, wie wir mit den beiden PKWs umgehen, was aus unserem Haus wird, welche Versicherungen bei behalten werden sollen, wer welche Besitztümer aus Hausrat und Sammlungen bekommt usw. Das ganze liegt beim Anwalt. Eine notarielle Beglaubigung muss nur dann stattfinden, wenn Ihr in der Vereinbarung schon vorab Dinge klärt wie Verzicht auf Ehegattenunterhalt oder Zugewinnausgleich. Ein Anwalt ist am kostengünstigsten. Er wird einen von Euch vertreten und der andere wird dann laufend über die Belange informiert. Das Scheidungsverfahren hält sich auch nur dann in Grenzen, wenn Ihr keine weiteren Werte zur Verhandlung stellt wie z. B. das Haus. Sollte es hierum Streit geben, dann geht der Wert des Hauses in den Streitwert der Scheidung ein und danach werden die Verfahrenskosten berechnet. Die sind sowieso das 3fache Eurer gemeinsamen Nettoeinkünfte + 726 EUR Gerichtskosten + Terminsgelder + Anwaltskosten + Anwaltskosten für die Trennungsphase. Denn vorerst wird wohl Deine Frau Trennungsunterhalt für sich verlangen, das wird der Rechtsanwalt dann ausrechnen und den Kinderunterhalt wirst Du der Düsseldorfer Tabelle entnehmen dürfen. Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.

Schönen Tag
Stephie

AntwortZitat
Geschrieben : 13.10.2005 10:14
(@thomas60)
Rege dabei Registriert

Danke für euren Rat.

Ich werde uns wohl einen Mediator(in) suchen, der gleichzeitig auch Anwalt ist. So kann ich mit meiner Frau erstmal alles in Ruhe abklären und festschreiben. Die Scheidung (wäre ja nur noch Formsache) könnte dann der Mediator ebenfalls übernehmen.

Haltet mich bitte nicht für unterkühlt. Wie es in mir aussieht brauche ich den meisten hier nicht zu sagen. Bis heute habe ich noch nichtmal loslassen können, weil ich nicht begreife was hier eigentlich abgeht und ich meine Frau wirklich liebe.
Außerdem ist das Wohnen unter einem Dach auch nicht gerade förderlich um Abstand zu gewinnen

Ich hatte mir, im ersten Schmerz, eine Wohnung in der Nähe meiner Arbeit (20Km entfernt) genommen. Um weit weg zu kommen von allem.
Jetzt sind 2 Wochen ins Land gegangen und ich beginne meine Gedanken zu ordnen.
Ich kann nicht weglaufen. Meine Kinder brauchen mich, ich muß für sie immer erreichbar sein.
Darum lasse ich die Wohnung wieder sausen (noch keinen Mietvertrag unterschrieben) und suche mir etwas in der Nähe meiner Kinder. Auch wenn mich die Nähe zu meiner Frau viel Kraft kosten wird.
Ich weiß, das ich einige gehörige Portion Egoismus brauchen werde um das alles zu überstehen aber nicht auf Kosten meiner Kinder.

Vielleicht sollte ich dafür aber einen extra Thread aufmachen.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.10.2005 10:51
(@ulliberne)
Nicht wegzudenken Registriert

moin, thomas,

willkommen nachträglich!
du hast eine PN.

gruss
ulli

[Editiert am 13/10/2005 von ulliberne]

ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)

AntwortZitat
Geschrieben : 13.10.2005 12:54
(@drbeka)
Schon was gesagt Registriert

hallo,

mir ging es ähnlich, meine Frau hat sich vor knapp 2 Jahren plötzlich überlegt ihr Leben zu ändern und damit auch sich von mir zu trennen. Anfangs wollte sie ein friedliches Zusammenleben im eigenen Haus versuchen, da sie mich ja noch "als guten Freund" sieht, das hat sich aber nach ca. einem halben Jahr drastisch geändert. Dann wollte sie plötzlich, dass ich aus dem Hause ausziehe und sie ansonsten weiterhin vollständig finanziell versorge, unsere 3 Kinder sollten bei ihr bleiben.
Ich habe mich gewehrt und nach langem Hin- und Her (inzwischen schon fast ein halbes Jahr) in einer Mediation erreicht, dass die kleinen Kinder bei mir im Hause bleiben und von mir versorgt werden, sie wird (hoffentlich bald) ausziehen.
Früher oder später wird einer immer das Gefühl haben, benachteiligt zu sein und wird seine ursprüngliche versöhnliche Einstellung über den Haufen werfen, es wird immer jemand geben, der der Partnerin sagt, dass ihr ja eigentlich viel mehr zusteht und sie auf ihr "Recht" bestehen solle.
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur empfehlen, zuerst die rechtlichen Möglichkeiten klären, zur Not mit eigenem Anwalt, und dann bei einem Mediator eine gütliche Einigung versuchen.

AntwortZitat
Geschrieben : 13.10.2005 13:19
(@ulliberne)
Nicht wegzudenken Registriert

moin, drbeka,

auch an dich: willkommen bei vatersein, dem forum auch für AE-väter :thumbup:

gruss
ulli

ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)

AntwortZitat
Geschrieben : 13.10.2005 13:30
(@drbeka)
Schon was gesagt Registriert

@ulliberne

vielen Dank für das willkomen

ich kämpfe noch an allen Fronten. Die Kinder sind inzwischen im Kindergarten in der Ganztagesbetreuung und es geht ihnen jetzt wirklich gut. Ihre Mutter wohnt zwar noch im Hause, tut aber absolut nichts, weder für die Kinder noch im Hause, d.h. sie zahlt zwar überhaupt nichts für Strom, Müll, Wohnen, Telefon ..., macht aber
auch keine Wäsche, passt nicht auf die Kinder auf wenn ich mal weg muß, holt sie auch nicht bei
Problemen vom Kiga ab usw.
Außer dem Aufenthaltsbestimmungsrecht für die Kinder müssen wir also noch alles endgültig festschreiben und sie läßt sich auf keine schriftlichen Festlegungen ein, wenn sie für sich Nachteile dabei sieht :gunman:
Aber ich gebe nicht auf, Gruß an alle.

AntwortZitat
Geschrieben : 15.10.2005 02:54