Hallo,
ich muss zugeben, zur Zeit läuft es in meiner Scheidung sehr ruhig dahin. Seit Wochen (oder Monaten?)
kein Brief mehr von der Gegenseite. Allerdings auch kein Brief vom Gericht für einen Scheidungstermin,
auf den ich brennend warte.
Meine Scheidung wurde im Mail 2009 eingereicht. Jetzt ist März 2010. Getrennt habe ich mich zum 1.Juli 2008.
Scheinbar liegen alle Daten und Fakten jetzt in Berlin bei der Rentenversicherung. Das wohl schon seit Ende November 2009.
Hat jemand Erfahrung wie lange sowas dauern kann in Berlin? Bin ich einfach nur ungeduldig? Und wie lange dauert es dann bis man bei Gericht (ich gehöre zu Köln) einen Termin hat?
Zum einen will ich natürlich endlich geschieden werden, auf der anderen Seite, sollte bei Gericht herauskommen, dass meine Ex nachehelichen Unterhalt erhält, wird dieser auf Basis der letzten 12 Monate berechnet. Da ich mittlerweile weniger Verdiene bzw. gar nix da arbeitslos und alles was ich verdiene muss ja ans Arbeitsamt gezahlt werden, hoffe ich natürlich dass sich dadurch ein eventueller Anspruch mindert.
Ich würde gerne eure Erfahrungen/Meinung dazu hören. Es geht mir nur um einen ersten Termin, dass solch ein Termin ergebnislos verlaufen kann, weiss ich, aber es wäre einfach schön, erstmal überhaupt einen Lichtpunkt zu sehen.
Gruß Charlie
Hallo Charlie,
die Unterlagen in Berlin sind natürlich wichtig für den Versorgungsausgleich. Ich nehme mal an, dass Deine Ex was von Deiner Rente abbekommt?
Wie lange das dauert kann Dir eigentlich niemand sagen. hängt auch davon ab, wieviel die in Berlin gerade zu tun haben. Dann kommen noch ein paar Feiertage, Urlaub und Krankheit vom Sachbearbeiter dazu und Du hockst Dir zuhause den Hintern wund. Kommt es dann endlich zum Gericht, geht beim Richter das Ganze nochmal los. viel zu tun, Urlaub, Krank, keine Lust.
Was Du tun kannst? Ruf mal in Berlin an und frag nach. Oder frag auch bei Gericht. Evtl. will der Richter nur eine Hauptverhandlung ansetzen, wo er auch gleich die Scheidung aussprechen kann.
Kommt auch ein wenig drauf an, was es bei Dir alles zu klären gibt.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Moin Charlie,
wie kommst Du auf den Automatismus, dass Du für Deine Ex in jedem Fall unterhaltspflichtig wärst? Vielleicht ist es angesichts Deiner Arbeitslosigkeit ja auch genau anders herum, falls sie selbst in Lohn und Brot ist und höhere Einkünfte hat als Du?
Die Annahme "nach einer Scheidung bezahlt Mensch mit Hose Geld an Mensch mit Rock" ist jedenfalls kein Selbstläufer...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Danke schonmal für die Antworten.
Na ich hoffe nicht, dass es bei Gericht zu Verzögerungen kommt, wobei meine Ex ja noch nicht hat durchblicken lassen ob sie geschieden werden will.
Ich unbedingt, da ich seit fast 2 Jahren in neuer Beziehung lebe. Sollte das so sein, wirds sicher nochmal spannend.
Ich werde meinen Anwalt mal drauf ansetzen obs was neues aus Berlin oder vom Gericht gibt.
@brille007: :rofl2: stimmt, haste recht. Im Grundsatz pflichte ich dir bei. Leider hat meine Ex auser Studieren (zweites Studium schon) noch nie arbeit in die Hand genommen und das im reifen Alter von 41 Jahren.
Mein Anwalt meinte aber auch, dass wir nichts mehr zahlen wollen nach Scheidung da sie schon vor 3 Jahren Ihre Diplomarbeit fürs zweite Studium hätte abgeben müssen, nur hat sie ständig neue Ausreden parat gehabt und damit Verlängerungen bekommen. Letzter Termin war Januar 2010. Auf meine Nachfrage was den Ihre Abschlussarbeit mache; "ich arbeite daran..." :rofl2:
Unser Kind (5) geht seit dem 1 LJ in die 150 Meter entfernte Kita, da sollte es also auch keine Ausreden geben.
Ich glaubs aber auch erst, wenns durch ist.
Gruß Charlie
Moin Charlie,
Familiengerichte beurteilen keine Schuld und auch nicht, was jemand hätte tun können, wenn.... Sie beurteilen Fakten; beispielsweise Dein und ihr Einkommen, die eheprägende Aufgabenverteilung etc.; immer mit dem (richtigen!) Ziel, den Steuerzahler von Zahlungen freizustellen. Dass und warum es trotz augenscheinlich idealer Voraussetzungen nicht gelungen ist, Deine DEF schon zu Ehezeiten in Lohn und Brot zu bringen, spielt dabei keine Rolle.
Das Fatale daran: Du hast trotz momentaner Arbeitslosigkeit bereits bewiesen, dass Du Geld verdienen kannst. Deine DEF dagegen kann auf ihre fehlende Berufserfahrung und die Schwierigkeit verweisen, jenseits der 40 überhaupt eine Stelle zu finden. In einem hart geführten Unterhaltsverfahren kann das dazu führen, dass sie sich als besonders unterstützungs- und damit unterhaltsbedürftig darstellen kann - während Dir notfalls fiktive Einkünfte unterstellt werden.
Wie ich schon schrieb: Es gibt da keine Selbstläufer; auch der (vermeintlich) gesunde Menschenverstand hilft oft nicht weiter.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Charlie,
bei meiner ersten Scheidung in Berlin, hat es vom Antrag bis zur Rechtskraft 11 Monate gedauert. Jetzt beim 2. Mal zieht es sich seit dem Antrag schon über 1,5 Jahre hin, weil "die Gegenseite" nicht mitarbeitet. Das hängt von den Umständen ab, wie ihr euch beteiligt. Die DRV Bund war eigentlich sehr schnell und arbeitet auch mit engen Wiedervorlagen. Das hilft aber alles nix, wenn "die Gegenseite" nicht die erforderlichen Unterlagen einreicht.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo,
zu Lausebackes Aussage:
Meine Infos sind, dass sie im Okt/Nov 09 Ihre Sachen nach Berlin geschickt hatte. Anfänglich hat sie wohl blockiert oder wurde in Ihrem Chaos nicht fündig. Nach einer Androhung von 1500 Euro Ordnungsgeld (oder wie mans nennt) wurde dann wohl alles nachgereicht. (Ich weiss ich bin gehässig, aber da hätte ich mir eine weitere Verzögerung gerne erhofft 😉 )
Also denke ich; dass alle Fakten in Berlin liegen bis ein armer Bürokrat mal drüberstolpert und es bearbeitet. Wahrscheinlich lässt sich einfach halb Deutschland scheiden und daher dauert es so lange. Ich werde es aussetzen müssen.
zu brille007 Aussage:
Ja natürlich kann mich die Realität noch sehr hart erwischen. Aber ich glaube einfach, dass es nicht so weit kommt. Wir waren zwar lange Verheiratet (10 Jahre) aber es war nie die klassische Abmache, dass ich arbeite sie daheim sitzt. Sie hat es ja auch immer geschafft zu studieren, und das auch trotz Kind. Sie hat Ihre Studien auser für ein Jahr zwecks Geburt nie unterbrochen. Wie gesagt, ich glaube einfach, dass der Richter erkennen wird, dass meine Frau einfach unwillig ist aber doch hochstudiert ist und arbeiten kann.
Auserdem glaube ich, dass meine Ex einen schlechten Anwalt hat, da sie eigentlich mehr fordern könnte, aber sie tuts nicht.
Und wie wir alle wissen; der Glaube versetzt Berge 😉 :phantom:
Gruß Charlie
Moin Charlie,
Wie gesagt, ich glaube einfach, dass der Richter erkennen wird, dass meine Frau einfach unwillig ist aber doch hochstudiert ist und arbeiten kann.
Daraus lässt sich - vielleicht - eine Befristung ableiten, aber kein Unterhaltsverzicht. Wovon sollte sie leben? Miete zahlen und Kühlschrank füllen kann man nur mit geld; nicht mit "Aussichten" und "Möglichkeiten". Und bevor die ARGE oder andere Stellen Geld rausrücken, bist erst einmal Du als unterhaltszahlender Ehemann im Boot - wie bisher auch.
Auserdem glaube ich, dass meine Ex einen schlechten Anwalt hat, da sie eigentlich mehr fordern könnte, aber sie tuts nicht.
das kann sich durchaus noch ändern; besonders gewiefte Anwälte legen - wie gute Pokerspieler - nicht gleich alle Karten auf den Tisch.
Mein Rat: Halte Dich an Fakten - und vertraue nicht auf Glaube und Hoffnung.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi,
Mein Rat: Halte Dich an Fakten - und vertraue nicht auf Glaube und Hoffnung.
ja keine Sorge, aber Glauben wird man ja noch dürfen oder 😉 ? Ich halte mir vor Augen, dass ich noch weiter der Idiot sein darf, und mein
Anwalt erinnert mich da auch immer mal dran.
Da wir aber zur Zeit den TG schon mit fiktiven Gehalt auf Ihrer Seite berechnen und von dieser Seite kein Einspruch kam, denke ich, dass wir auch eventuell anfallenden EU mit einem fiktiven Gehalt berechnen können und uns dann eventuell über einen Vergleich einigen können.
Warten wir ab. Eine Frage hab ich da noch, ist meine Annahme, dass der eventuelle EU, auf Basis der letzten 12 Monate meines Einkommens berechnet wird, ab Scheidungsdatum oder hält sich das dann doch eher an den "Standart" den meine Ex genossen hat (bin ja z.Zt. ALG I )?
Gruß
Hallo an Alle,
hab ein Update zu meiner Frage nach dem Scheidungstermin.
Nein, leider kein Termin, stattdessen ein Brief von meinem Anwalt und einer Kopie eines Schreibens vom Amtsgericht
plus eine Kopie einer Aufforderung von der Deutschen Rentenversicherung.
Kurz: Meine Ex hat trotz Aufforderung im Januar und einer Erinnerung im Februar keine Auskunft zwecks Versorgungs-
ausgleich gemacht.
Eigentlich dachte ich, dass schon alles in Köln beim Gericht liegt. Fehlanzeige!
Im Schreiben meines Anwalts an die Gegenseite, wird drauf verwiesen, dass Sie ihrer Mitwirkungspflicht nicht nachkommt und
offensichtlich den Scheidungstermin hinauszögert. Desweiteren wird auf eine Androhung von 1500 Euro Zwangsgeld im Oktober letzten
Jahres hingewiesen. Auch da hat Sie keine Angaben gemacht.
Desweiteren, und das ist das einzig Positive; "wird dem Mandanten empfohlen zum Juni 10 den Trennungsunterhalt einzustellen, sollte
infolge der Nichtwirkung Ihrer Mandantin (meine Ex) im Verfahren kein Scheidungstermin bestimmt worden sein."
Ich dachte mir schon, dass Sie das alles verschleppt. Kann ich denn damit rechnen, dass die Gute vielleicht doch mal ein Zwangsgeld bekommt?
Verwirkt Sie damit Ihren TU Anspruch?
Gruß und schönes Wochenende
Charlie
Hm.
Bei mir das gleiche Problem. Mein RA hat nun Abtrennung des Versorgungsausgleichs vom Scheidungsverfahren beantragt. Ausgang ungewiss.
Vielleicht sollte das Dein RA auch machen.
Zumindest sollte eine Kürzung drin sein, denn sie verschuldet ja die längere TU-Phase.
Aber das ist wieder nur mit Menschenverstand gedacht. Ob das juristisch sich so begründen lässt.
Eine Frage: Die Empfehlung den TU zu kürzen kam vom Gericht???
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo morgen,
Mein RA hat nun Abtrennung des Versorgungsausgleichs vom Scheidungsverfahren beantragt. Ausgang ungewiss.
Vielleicht sollte das Dein RA auch machen.
Ja das könnte man andenken, aber das sind ja auch Extrakosten. Und ich hab schon ein extra Verfahren offen, zwecks Steuerzusammenveranlagung. Aber ich werde meinen Anwalt mal drauf ansprechen.
Hm.
Eine Frage: Die Empfehlung den TU zu kürzen kam vom Gericht???
Mein Anwalt hat ein Schreiben an die Gegenseite verfasst und hat Ihnen nochmal die ganze Sachlage dargelegt. Also seit wann Sie vom Scheidungsantrag weiss, dass Sie im letzten Jahr schon "rumgebockt" hat und das er, mein Anwalt, mir empfehlen wird, ab dem genannten Zeitraum keinen TU mehr zu zahlen. (Ich zahle TU seit Juli 2008)
Ich glaube also nicht, dass da was vom Gericht kam.
Ich halte das für ein Druckmittel, - da meine Ex nur dann reagiert hat, wenn ihr gedroht wurde den TU zu kürzen oder ähnliches- aber ob es dann berechtigt ist, gar keinen TU mehr zu zahlen...? Ich werde versuchen meinen Anwalt am Montag mal an die Strippe zu kriegen und berichte dann, wie seine Strategie aussieht.
**Update**
Hallo allerseits,
habe mit meinen Anwalt gesprochen.
Aussage: Es wäre rechtens, dass wir den TU ab Juni beenden. Die Gegenseite könnte dann natürlich sich beschweren aber sollte es
zu einem Rechtstreit kommen, hätten wir gute Chancen darin, da meine Ex bereits ein Verwarnungsgeld angedroht bekommen hat, dieses dann
abgewendet hat, mit "irgendwas" und nun wieder davor steht.
Eine Abtrennung vom Scheidungsverfahren wäre nicht zu empfehlen, weil unser Versorgungsausgleich relativ einfach zu bewerkstelligen ist, wenn denn
mal alles da ist.
Mir solls ja mittlerweile gleich sein, ob ich im Juni einen Scheidungstermin habe oder nicht. Zahlen werde ich dann jedenfalls erstmal keinen TU.
Warten wir mal wie die Gegenseite reagiert. Sind immerhin über 600 Euro die ihr dann fehlen würden.
Melde mich wieder, wenn nennenswerte Post ins Haus flattert.
Gruß