Re: Ehetherapie
 
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Re: Ehetherapie

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(@mateusz74)
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mehr als von sich anbrüllenden täglich streitenden Eltern welche Null Respekt voreinander haben.

Jo dies sind dann die höchstkonfliktbelasteten Ehen wo die Eltern nicht in der lage sind ihre Konflikte zu lösen und eine Scheidung iO geht. Aber selbst hier werden die Kinder immens durch die sich ändernden Lebensumstände (Besuchsregelungen, zwei zu Hause, etc.pp.) nachhaltig in ihrer Entwicklung geprägt.
Aber wie sieht es mit den nicht höchstkonfliktbelasteten Ehen aus? Dies werden die Kinder nie kapieren.
Nicht umsonst posten auch hier in diesem Thread zwei geschiedene Elternteile, deren Eltern sich selbst geschieden haben. Eine Scheidung prägt, nicht nur uns Erwachsene, sondern vielmehr unsere Kinder.

Der Staat muss hier dringend aktiv werden. Nicht die Auswirkungen einer Scheidung versuchen krampfhaft zu therapieren und dadurch einer gut aufgestellen Helferindustrie die sehr gut dadurch verdient, in die Tasche spielen, sondern präventiv in Aktion treten.
Sei es durch Ehevorbereitungskurse, regelmäßige Seminare nach der Eheschließung, Ehetherapie,Pflichtprogramme für werdende  und gewordende Eltern und vieles mehr. Es gibt so viele Möglichkeiten. Der Staat hat sich doch dazu verpflichtet, die Familie zu schützen. Steht auch im Gesetzbuch.
Aber er leistet das Gegenteil. Die Familie wird durch diesen Staat reglementiert und gezielt zerstört.

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 13:31
(@staengler)
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Mateusz,

Der Staat muss hier dringend aktiv werden. Nicht die Auswirkungen einer Scheidung versuchen krampfhaft zu therapieren und dadurch einer gut aufgestellen Helferindustrie die sehr gut dadurch verdient, in die Tasche spielen, sondern präventiv in Aktion treten.
Sei es durch Ehevorbereitungskurse, regelmäßige Seminare nach der Eheschließung, Ehetherapie,Pflichtprogramme für werdende  und gewordende Eltern und vieles mehr. Es gibt so viele Möglichkeiten. Der Staat hat sich doch dazu verpflichtet, die Familie zu schützen. Steht auch im Gesetzbuch.

Das kann doch nicht Dein ernst sein?
Dann haben wir also irgendwann standartisierte Ehepaare mit uniformem Auftreten?

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 13:35
(@mateusz74)
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Als unglücklicher Mensch kann ich keine glücklichen Kinder erziehen.
Genauso wenig wie ein Blinder vom Regenbogen erzählen kann.

Gruß, Michael

Doch kann man Michael. Man kann als Eltern zusammen und gemeinsam hinter den Kindern stehen und sie begleiten. So erfahren sie Familie. Das Glück kommt von alleine für die Kinder. Das für die Eltern dann vielleicht auch wieder. Trennt man sich wird die Familie zerstört...

Du siehst das aus den Augen eines Erwachsenen. Versetz dich zurück in deine Kindheit und denk daran wie es war

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 13:37
(@mateusz74)
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Mateusz,

Das kann doch nicht Dein ernst sein?
Dann haben wir also irgendwann standartisierte Ehepaare mit uniformem Auftreten?

Doch ist mein voller Ernst. Die Familie muss geschützt werden und nicht gezielt reglementiert und zerstört wie es hier in Deutschland der Fall ist.
Von einem uniformen Auftreten war niemlas die Rede.
Die Familie ist die Keimzelle unserer Gesellschaft. Aber vielleicht erweisen sich andere Familienformen in Zukunft als überlebensfähiger. Bloss daran hege ich meine Zweifel

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 13:40
(@malachit)
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Hallo fünfter Evangelist,

Doch ist mein voller Ernst. Die Familie muss geschützt werden und nicht gezielt reglementiert und zerstört wie es hier in Deutschland der Fall ist.

Du widersprichst dir gerade selber. Du willst einen Schutz der Familie durch den Staat (also ein staatliches Regelwerk), sagst aber im gleichen Atemzug, dass du eine Reglementierung ablehnst.

Ja was denn nun?

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 13:44
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ganz ehrlich,

wenn mir ein Staat vorschreiben würde, das ich als Ehepaar mich regelmäßig irgendwelchen Seminaren und "Begutachtungen" zu unterziehen hätte und immer wieder kontrolliert werden würde, wie das Paar mit ihrer Ehe und ihren Kindern umgeht, dann wäre das mit Sicherheit ein Grund keine Ehe einzugehen und auch ein Grund keine Kinder zu bekommen.

Wie soll das auch funktionieren? Dürfen nur noch Ehepaare Kinder bekommen? Was passiert mit Frauzen ,die ungewollt oder ledig schwanger werden? Dürfen die ihr Kind nicht bekommen oder müssen es an eine dem Staat genehme Familie abgeben? Das hatte wir übrigens schonmal. Nannte sich Lebensborn

Gruß Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

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Geschrieben : 25.01.2011 14:01
(@mateusz74)
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Hallo fünfter Evangelist,

Du widersprichst dir gerade selber. Du willst einen Schutz der Familie durch den Staat (also ein staatliches Regelwerk), sagst aber im gleichen Atemzug, dass du eine Reglementierung ablehnst.

Ja was denn nun?

Nix für ungut,

Malachit.

Hallo Malachit,
kannst mich gerne auch Mateusz nennen  😉

Nein tu ich nicht denn das Eine schützt die Familie, das Andere zerstört sie gezielt. Was ist nun besser? . Leider hat die Scheidungsindustrie eine starke Lobby, wo drunter alle hier registrierten User nicht nur finanziel leiden.
Ein grundlegend anderes Scheidungsrecht, wie jenes von 1977 welches durch zig Reformen doch nicht den erwünschten Effekt erzielt hat, würde sicherlich schonmal ein richtiger Ansatzpunkt sein.

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 14:04
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Ganz ehrlich,

wenn mir ein Staat vorschreiben würde, das ich als Ehepaar mich regelmäßig irgendwelchen Seminaren und "Begutachtungen" zu unterziehen hätte und immer wieder kontrolliert werden würde, wie das Paar mit ihrer Ehe und ihren Kindern umgeht, dann wäre das mit Sicherheit ein Grund keine Ehe einzugehen und auch ein Grund keine Kinder zu bekommen.

Wie soll das auch funktionieren? Dürfen nur noch Ehepaare Kinder bekommen? Was passiert mit Frauzen ,die ungewollt oder ledig schwanger werden? Dürfen die ihr Kind nicht bekommen oder müssen es an eine dem Staat genehme Familie abgeben? Das hatte wir übrigens schonmal. Nannte sich Lebensborn

Gruß Tina

Übertreib doch nicht so Tina. Ich glaube, dass was ich damit zum Ausdruck gebracht habe ist schon verständlich geworden. Viele packen es halt einfach nicht alleine. Mit Hilfe, die zum richtigen Zeitpunkt ansetzt kann das schon anders aussehen. Das muss schon in der Schule beginnen. Sozialpädagokik z.B.: " Wie lebe ich Ehe und Familie", die Kirche kann aktiv werden und viele mehr. Es gibt so viele Möglichkeiten präventiv in Aktion zu treten, momentan werden nur die Auswirkungen therapiert, an die Wurzel des Übels traut man sich nicht heran, bringt ja gut Geld.
Martin sagt es doch selbst, jetzt nachdem er einmal gescheitert und eheerfahren ist, hat er daraus Erfahrungen für seine zweite Ehe sammeln können. Dies kann man auch vermitteln. Leider bleibt in seinem Fall ein Scheidungskind zurück.

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 14:09
(@staengler)
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Mateusz!

was du hier forderst bedingt aber auch, dass irgendwer festlegt, nach welchen Maßstäben hier "Ehe und Familie" usw. unterrichtet wird. Du bringst ja interessanterweise auch gleich noch "die Kirche" dabei ins Spiel.

Das Bild der (kath.) Kirche von Ehe und Familie möchte ich aber nicht haben!
Für mich wäre das ein ausreichender Grund diesem Land den Rücken zu kehren, wenn es solche Dinge von mir verlangen würde.

Und es kann sicherlich nicht im Interesse eines Staates liegen, wenn ihm die Bürger davonlaufen.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

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Geschrieben : 25.01.2011 14:15
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Und es kann sicherlich nicht im Interesse eines Staates liegen, wenn ihm die Bürger davonlaufen.

Gruß, Michael

Tun sie aber im Moment schon indirekt, denn es kommen nicht genug nach..

Was ist flasch schon den Kindern in der Schule zu vermitteln, dass man eine gleichberechtigte Partnerschaft als erstrebenswert ansehen könnte? Das, vorallem wenn Kinder im Spiel sind, diese geschützt und nach Möglichkeit nicht die traumatisierende Erfahrung einer Scheidung erfahren müssen. Ich glaube dadurch würden schon einige besser auf die Ehe/partnerschaft mit Kindern vorbereitet werden. Der Satz des Pythagoras ist bei mir schließlich auch noch hängen geblieben  😉
Ich sage nicht, dass die rein gutbürgerliche Ehe das Allheilmittel ist, es gibt sicherlich auch andere Formen der Ehe, aber die Kinder müssen wieder in den Fokus gerückt werden. Momentan ist dies bei dem kinderfeindlichen Scheidungsgestz nicht der Fall.
Kein Kind findet Bescuhsregelungen die nicht deren Bedürfnisse entsprechen toll. viele würden gerne öfter ihren Papa sehen, viele kotzen Umzüge an, viele finden wechselnde Partner bescheiden, und vieles mehr.
Aber wer fragt die Kinder? Niemand. Sie werden vor vollendete Tatsachen gestellt und gegebenenfalls durch die Helferindustrie therapiert...

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 14:25




(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

und dann kommen auch gleich noch alle zur Schulung um nicht später ihre Kinder wegen Suizid in eine Existenzkrise zu stürzen und auf die Gefahren von Alkohol, Nikotin und Drogen müssen wir natürlich auch noch hinweisen sowie die erhöhte Strahlenbelastung bei Transkontinentalflügen und die Gefahr, dass ich mir mit cafe von MC Doof die Finger verbrenne...

Und was würdest Du sagen, wenn sich dann ganz demokratisch der Vorschlag durchsetzt, dass alle Ehen automatisch nach 7 Jahren für beendet erklärt werden?

Mateusz, Du möchtest Dein Weltbild als gut und gerecht für alle verkaufen. Aber so funktioniert ein demokratischer Staat einfach nicht. So funktioniert Diktatur.

Und ich für meinen Teil habe es lieber vielfältig und bunt. Auch auf die Gefahr hin, auchmal Schlimmes aushalten zu müssen.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

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Geschrieben : 25.01.2011 14:37
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,
klar wird nun wieder nach der Kirche geschriehen. Ich weiß nicht ob dir bekannt ist, das viele Gemeindeformen und krichliche Institutionen unter dem Motto "verliebt, verlobt, verheiratet" Ehevorbereitungskurse geben, Eheseminare, Umgang mit Konflikten, Streitkultur etc. anbieten.

Nur ist auch dort die Teilnamhe ja was freiwilliges zu dem ich mich entschließen muß. Und das tue ich nur, wenn mir schon bewußt ist, das Zusammenleben eben nicht nur aus schönen und einfachen Tagen bestehen wird.

Du kannst ja mal nach Team F googeln.

Ich kenne dort einige der Referneten und die sind alle gut ausgebildet und wissen aus eigener Erfahrung wovon sie reden. Aber wie gesagt. Zwingen an sowas teilzun ehemn wirst du niemals jemanden können.

Hast du schon mal mit verfolgt mit welchen Elan Jugendliche oder Erwachsene, die den Führerschein zeitweise abgeben mußten, die vorschriebenen Theoriestunden verfolgen  😉

Gruß Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

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Geschrieben : 25.01.2011 14:42
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Hast du schon mal mit verfolgt mit welchen Elan Jugendliche oder Erwachsene, die den Führerschein zeitweise abgeben mußten, die vorschriebenen Theoriestunden verfolgen  😉

Gruß Tina

Der war gut :thumbup: Ob dies bei einem Eheführerschein auch so wäre  :rofl2: Es wäre schön wenn es so wäre.

@ Michael.

Damit magst du acuh Recht haben, es gibt noch so viele offene Fragen die es zu klären gibt. Wir sthen erst am Anfang

Eines ist aber sicher diese hohe Scheidungsquote ist auf dauer tötlich. Viele Scheidungskinder können sich zum Beispiel nicht mehr einmal vorstellen, wieder selbst zu heiraten geschweige denn Kinder zu bekommen. Das geht exponentiell in die Höhe. Wir sägen an dem Ast auf dem wir sitzen. Jetzt müssen die Weichen für eine kindergerechte und -freundliche Zukunftund  gestellt werden. So Kinderfeindlich wie Deutschland ist, ist kaum ein anderer Staat und dies liegt nicht nur an dem perversen Scheidungsgesetz.

Muss jetzt los, darf heute meine Tochter sehen oder sie darf mich sehen wie man es nimmt....

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

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Geschrieben : 25.01.2011 14:49
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Wir sthen erst am Anfang

Wir?

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

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Geschrieben : 25.01.2011 14:55
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ Mateusz,

Du gefällst Dir weiterhin in Geplapper. Erfahrungen zahlreicher User hier ignorierst Du einfach, wenn sie nicht in Dein "Konzept" passen.

"Die Kinder sind die Opfer der Ich-Optimierung. Das beweisen ein paar einfache Tatsachen, die viele nicht wahrhaben wollen.

Deine persönliche Ich-Optimierung besteht sehr offensichtlich darin, dass Du gerne ein Gesetz hättest, das Deine Frau dazu zwingt, bei Dir zu bleiben, ohne dass Du selbst etwas dafür tun musst. Was ein solches Zusammenbleiben unter Zwang bei Eurem Kind anrichten würde, überblickst Du nicht einmal im Ansatz: Weil es Dich gar nicht interessiert.

Zum Beispiel, dass Scheidungskinder später beinahe doppelt so häufig geschieden werden wie Nicht-Scheidungskinder. Dass sie stärker zu Depressionen und Schizophrenie neigen und häufiger kriminell werden. Sie haben Probleme, Nähe aufzubauen und Menschen zu vertrauen. Sie wissen nicht, wie sich Familie anfühlt, sie haben es nie gespürt.

Das kann man genauso gut der Existenz von McDonalds und Playstation zuschreiben. Beweis nach "Mateusz-Logik": Vor 40 Jahren gab es weder JunkFood noch Spielkonsolen; deshalb war die Scheidungsrate damals geringer als heute.

Eine Scheidung ist eine Selbstverständlichkeit und kein Schicksalsschlag mehr. Für ein Kind ist sie eine Tragödie.

Die Tragödie besteht darin, dass die (beiden) Menschen, zu denen das Kind das meiste Vertrauen hat, einander bekriegen. Ob sie das (verheiratet) unter einem Dach tun oder (getrennt) hinter zwei Haustüren, ist unerheblich. Hunderttausende von Eltern schaffen es, ihren Kindern auch nach einer Scheidung beide Elternteile zu erhalten. Nur: In einem Forum wie diesem wird man von diesen Fällen nur selten lesen; hier geht es um hochstrittige Verhältnisse.

Dass heißt nicht, dass Menschen, deren Liebe tot ist, die einander bekriegen, der Kinder zuliebe zusammen bleiben sollten. Es heißt nur, dass sie es sich nicht so leicht machen sollten. Jede dritte Ehe wird geschieden, und selten werden kritischen Fragen gestellt. Stattdessen klopft man einander aufmunternd auf die Schulter.

Woher willst Du das denn alles wissen, um es mit dieser Allgemeingültigkeit behaupten zu können? Wer sagt, dass diese Menschen es sich leicht machen? Ich kenne keinen einzigen Fall, wo sich die Beteiligten erstmals übereinander geärgert haben und sagen "lassen wir uns eben scheiden" - aber ganz viele, wo dem Entschluss zur Trennung jahrelanger Streit oder eben auch nur Sprachlosigkeit voranging. Allen voran: Ehepaare, wo mindestens einer glaubte, die Ehe sei sowieso ein lebenslanger Vertrag ("Modell Mateusz") und das ständige Bemühen um den anderen mithin entbehrlicher Luxus.

Leider übertreibst du mal wieder maßlos und leider gehörst du auch zu denjenigen die es nicht wahrhaben wollen. Wenn ich schon höre jahrzentelang unglücklich. Kannst du in die Zukunft schauen Martin?

ich wusste an einem bestimmten Punkt SEHR sicher, dass ich mit meiner ersten Ehefrau in diesem Leben nicht mehr glücklich werde - wie auch? Weil einem Glück einfach in den Schoss fällt, wenn man es nur lange genug miteinander aushält, obwohl einem die gemeinsame Basis längst abhanden gekommen ist?

Unsere Aufgabe als Eltern ist es unser Glück, hinten anzustellen. Sind wir dazu nicht in der Lage sind wir höchst egoistisch.

wer sagt, dass das unsere Aufgabe ist? Ich habe für meine Kinder eine Menge gegeben; habe keine der verlockenden Auslandsjobs angenommen, sondern ein familienfreundliches HomeOffice eingerichtet; bin Kombi gefahren statt Porsche, habe Familienurlaube gemacht statt Kreuzfahrten, habe viel Zeit mit ihnen verbracht statt mit irgendwelchen Hobbies. Aber warum um Himmels willen sollte ich mein Glück hintanstellen, bis sie aus dem Haus sind?

Und ob man sein Glück gefunden hätte, dies kannst auch du nicht beantworten Martin.

natürlich kann ich das: Ich BIN glücklich, zum zweiten Mal verheiratet (diesmal mit der absolut richtigen Frau); es könnte mir nicht besser gehen. Alles andere ist Kaffeesatzleserei nach dem Motto "wenn mein Vater Millionär gewesen wäre / wenn ich Medizin studiert hätte / wenn ich mal fett im Lotto gewonnen hätte" etc.

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 15:38
(@brille007)
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Nachtrag: Die Gesetzgebung für die Malaise verantwortlich zu machen, greift zu kurz: Millionen von geschiedenen Paaren beweisen jeden Tag, dass man nicht jeden Cent an Geld und jede Viertelstunde Umgang aus dem anderen herauspressen oder ihm verweigern muss - auch wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen solche Kleinkriege durchaus ermöglichen. Jedes Paar hat die Möglichkeit, auf die kriegerischen Angebote der "Helferindustrie" zu verzichten und zu sagen "nein danke, wir lösen unsere Probleme selbst".

Wie weit man den anderen vernichten will - gerne auch unter Einsatz und auf Kosten der betroffenen Kinder - entscheiden die beteiligten Erwachsenen und nicht der Gesetzgeber. Keiner ist gezwungen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen maximal und ohne Rücksicht auf Verluste zum Erreichen der eigenen Ziele auszunützen. Mit einem Partner, der das trotzdem tut oder zumindest damit droht, würde ich persönlich allerdings keinen Tag länger verheiratet bleiben wollen - und ihm keine Träne nachweinen, wenn ich ihn endlich los bin.

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 15:54
82Marco
(@82marco)
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Servus Mateusz!
ICh gebe Dir insofern Recht, dass der Gesetzgeber gefordert ist, besonders im Familienrecht die Paragraphen zu reformieren und zwar dergestalt, dass Eltern als auch Lenbensgemeinschaften gleichberechtigt und anständig miteinader umgehen im Falle einer Trennung. Damit wird dem Streitpotential, das teilweise auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird und evtl. auch übereifrige Anwälte Erde verbrennen lässt, ein Riegel vorgeschoben.
Was die Ehe oder Partneschaft anbelangt, da soll sich jeder selbst an die Nase packen und selbstverantwortlich das tun, was er/sie für richtig hält. mit allen Konsequenzen. Hierfür braucht es keine Gesetze, wofür auch? Entweder man/frau gehen liebe- und respektvoll miteinader um, oder auch nicht. Letzteres wird kein Gesetz verhindern können, genauso wenig wie das Überqueren einer Straße bei Rot...

Ich teile überhaupt nicht Deine Einstellung, das eigene Glück dem der Kinder hinten an zu stellen. Ich bin an erster Stelle für mich verantwortlich und als Vorbild für meine Kinder habe ich zunächst dafür zu sorgen, dass es mir gut geht. Wenn das der Fall ist, kann ich auch glaubhaft all die Dinge weiter geben, die ich für die Erziehung/Entwicklung unserer Kinder als wichtig erachte.
Ich würde niemals darauf warten, bis die Kids aus dem Haus sind, damit ich damit anfangen kann, für mein Glück zu sorgen. Mein Leben passiert hier und jetzt und kann evtl. zu kurz sein, um Glück, wie Du es propagierst, zu finden...

Meine Ausführungen sollen Dich nicht davon abhalten, dass Du Deine Sichtweise auch umsetzt (oder versuchst, umzusetzen), nur... solange Du noch keine eigenen Erfahrungen damit gesammelt hast, würde ich mit Ratschlägen á la "die Ehe zum Wohle der Kinder retten" oder "iVAter hat die Pflicht, sein Glück dem der Kinder hinten anzustellen" mich zurückhalten.

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 25.01.2011 17:42
 Loge
(@loge)
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@ Brille

Kinder brauchen Eltern, die mit Situationen und Gegebenheiten klar kommen und den Kindern die Umstände vermitteln können. Dazu müssen sie nicht per Definition glücklich sein.

Was ist Glück? Ich bin glücklich wenn ich an einem Punkt ankomme auf den ich gewartet oder hingearbeitet habe. Ich bin aber auch glücklich weil ich einfach nur bin.

Oder ich bin glücklich weil ich gerade eben eine Frau geküßt habe und unglücklich weil ich schlecht geschlafen habe?

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 18:13
(@oldie)
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Hi

Was ist Glück?

Ich denke mal, ohne eigene Zufriedenheit, Entspannung, inneres Gleichgewicht - alles Bestandteile von Glück - und vieles mehr, bin ich ein emotionaler Krüppel. Meine Ausstrahlung ggü. den Kindern würde gegen Null tendieren. Nur den "harten Kerl" spielen, der alles mit Geduld verkraftet und sich gegen äussere Zwänge heroisch behauptet - Kinder bemerken sowas ziemlich einfach. Und wenn sie das auch noch kopieren, hätte ich das Gefühl, als Vater versagt zu haben.

Darum ist es meines Erachtens unerheblich, was nun schlimmer ist, was die zu schluckende Kröte ist. Es ist beides schlimm. Mir fällt dazu ein Spruch ein: Erst muss der Mensch bekleidigt und beköstigt werden, bevor er arbeiten kann. (oder so ähnlich)
Physikalisch würde es bedeuten, einem energielosen Objekt Energie entziehen zu wollen. Das wäre ein riesengrosser Schritt in Richtung Perpetuum mobile. Warum nur wird das immer wieder vom Menschen verlangt, wo die Technik so hervorragend scheitert?

Ich kann ja nachvollziehen, dass Kinder besondere Aufmerksamkeit, Liebe und Rücksicht bedürfen. Nur wenn ich selber (körperlich und emotional) ein Wrack bin, dann geht das nicht, ja kann sogar Schaden verursachen. Daher ist auch das Empfinden von Glück eine Voraussetzung, um dieses glückliche Empfinden zu vermitteln.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 18:50
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Loge,

Kinder brauchen Eltern, die mit Situationen und Gegebenheiten klar kommen und den Kindern die Umstände vermitteln können. Dazu müssen sie nicht per Definition glücklich sein.

wenn Du Deine Aufgabe als "Eltern" darauf beschränkst, als eine Art Versorgungsstation für Essen, Kleidung, Wohnung und Bildung zu fungieren, mag das stimmen. Aber wenn es nur darauf ankäme, könnte man Kinder ihren Eltern gleich nach der Geburt wegnehmen und sie in ein Heim stecken, wo sich Profis um die Bedürfniserfüllung kümmern (und keine Amateure wie in den meisten Fällen bei "ungelernten" Eltern). Hatten wir in Deutschland alles schon mal.

Wenn man Kindern jedoch eine glückliche Kindheit bescheren will, an die sie sich später auch noch als solche erinnern, kommt man nicht umhin, selbst glücklich zu sein (und zwar nicht nur glücklich über die eigene Elternrolle). Empathie, Begeisterung, Freude, soziales Engagement, Durchhaltevermögen und viele andere positive und lebenswichtige Dinge lernen Kinder nur, wenn man sie ihnen ständig vorlebt. Eltern, die sich gerade mal gegenseitig "aushalten" und längst eigene Wege gehen würden, wenn die Kinder nicht wären, können das alles nicht. Und diesen (auch nonverbalen) Vorwurf spüren Kinder - und zwar täglich. Das hätte ich meinen Kindern niemals zumuten wollen.

Die Behauptung, man müsse als Vater oder Mutter nicht glücklich sein bzw. das eigene Glück auf Jahre hinaus zurückstellen (klar: Dann knipst man es einfach wieder an) ist nicht sinnhafter als das Postulat, jeden Samstag die Strasse zu fegen oder jeden Sonntag in die Kirche zu gehen. Mir persönlich hätte das nie gereicht, denn ich habe nur ein einziges Leben - und den Wunsch, das Beste daraus zu machen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 25.01.2011 19:07




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