Geimeinsames Haus. ...
 
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Geimeinsames Haus. Muss ich bei Trennung wegen Unterhalt Haus verkaufen?

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 DgM
(@dgm)
Schon was gesagt Registriert

Guten Tag,

Ich bin neu hier und total unwissend.
In der Ehe mit meiner Frau krieselt es gewaltig. Wir sind fast 10 Jahre verheiratet aber es könnte sich das Ende anbahnen.
Wir haben 3 gemeinsame Kinder ( 2 1/2, 7 und 10) und seit 3 1/2 Jahren ein gemeinsames Haus.

Sie würde das Haus nicht halten wollen, aber ich. Stellt sich nun die Frage ob das geht bzw. Finanziell machbar wäre.

Soweit ich gelesen habe, muß ich für meine Kinder ja Unterhalt zahlen. Dies wären ja dann rund geschätzt ca. 900 Euro. Das heißt ich würde fast an die Grenze der maximalen 1000 euro selbsbehalt kommen.
Dies würde nicht reichen um mein Haus und Lebensunterhalt zu bestreiten da Auto, Sprit für auf die arbeit und ja auch Essen und Trinken anfallen würden. Verdienst jetzt ca. 2000 euro.

Hab ich irgendeine Möglichkeit das Haus zu halten? Bei Verkauf wären beide auch finanziell erledigt, da der Erlös nicht den Kredit ablösen würde.

Man hofft zwar das das alles besser wird aber ich muß mich mit diesen Fragen beschäftigen.

Ich danke als für hilfreiche und informative Antworten

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 11.07.2014 12:25
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,

Ihr solltest das Haus dann einvernehmlich loswerden. Und zwar zu einer Zeit wo das noch ohne Not machbar ist.

Wenn du im Haus bleibst (ich gehe maldavon aus, dass ihr beide im GB steht), wird dir ein Jahr nach der Trennung ein Wohnvorteil zugerechnet (der dein Einkommen erhöhen würde), du darfst dann aber die Kreditraten mindernd abziehen. Deine Ex könnte auch die Hälfte der ortsüblichen Miete aus Ausgleich verlangen, dafür müsste sie dann die Hälfte der Kreditraten tragen. Da wäre dann zu rechnen was höher ist 😉

Sie könnte auch jeder Zeit eine Teilungsversteigerung in die Wege leiten oder eben bei einer definitivenTrennung plötzlich beschließen, dass sie doch lieber mit den Kindern im Haus bleibt und du ausziehen musst. Dann würdest du im schlimmsten Fall das Haus alleine abbezahlen und noch Miete für deine Wohnung zahlen, alles natürlich zzg. dem KU.

Das Haus ist nur Stein und, ja auch,Erinnerungen. Im Falle einer Trennung wird es meist zum Sargnagel, den manshnell loswerden sollte, damit man nicht umkommt bzw. Lebensqualität gewinnt.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 13:06
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Herzlich willkommen, DgM!

Hab ich irgendeine Möglichkeit das Haus zu halten?

Ja, klar, sogar drei:

1. ein Lottogewinn im 7stelligen Bereich.
2. eine Erbschaft in ähnlicher Höhe
3. Warmer Wechsel von deiner aktuellen Ehefrau zu einer sehr wohlhabenden und großzügigen neuen Partnerin

Sollte keine dieser 3 Möglichkeiten aus deiner Sicht in Kürze höchstwahrscheinlich sein, bleibt bei derzeit 2000 € netto in Steuerklasse III nur die Privatinsolvenz nach dem Hausverkauf und HartzIV für deine Frau und eure Kinder.

Es ist äußerst fraglich, ob du in Steuerklasse I nach der Trennung für eure drei Kinder leistungsfähig für den Mindestunterhalt sein wirst. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du in hinreichender Höhe Trennungsunterhalt bzw. nachehelichen Unterhalt an deine (geschiedene) Ehefrau wirst zahlen können. Es ist völlig ausgeschlossen, dass du von 1000 € Selbstbehalt

Haus und Lebensunterhalt zu bestreiten da Auto, Sprit für auf die arbeit und ja auch Essen und Trinken

finanzieren kannst.

Die günstigste Variante in deiner Konstellation (mehr als 10 Jahre Liebesbeziehung mit derselben Frau, davon fast 10 in einer Ehe, drei gemeinsame Kinder, geringes Einkommen, Eigenheim) wäre eine gute Paartherapie. Kein Mann und keine Frau hält es länger als 10 Jahre mit einem Menschen aus, der überhaupt nicht zu ihm bzw. zu ihr passt. Kein Paar bekommt drei Kinder ohne einen Funken Liebe und Zuneigung.
   
Kein "Häuslebauer", der die Bauzeit überlebt hat, berichtet im Nachhinein, dass die ersten Jahre "die 2. Flitterwochen" gewesen seien. Ein Kind unter 3 Jahren plus zwei ältere (aber auch noch recht kleine) Kinder plus ein Neubau, das sind Belastungen, unter denen auch die stabilste und liebevollste Ehe ächzt und stöhnt.

Es ist möglich, eure Krise realistisch als das einzuordnen, was sie ist: Ein Symptom von Überlastung und Erschöpfung bei beiden Elternteilen. Da kocht die Liebe zum Ehemann bzw. zur Ehefrau oft nur auf ganz kleiner Flamme.

Solche Worte hört man sehr oft auf Familienfeiern, wo Silber- oder Goldhochzeit gefeiert wird: "Als das Haus noch nicht bezahlt war und die Kinder klein waren, war es nicht einfach und wir haben oft gestritten. Jetzt sind wir stolz, dass wir uns wieder zusammengerauft haben."  

Eine Trennung zum jetzigen Zeitpunkt führt unweigerlich in euren finanziellen Ruin.

Falls eure Ehe für euch beide "die Hölle auf Erden" ist und du an deine Ehefrau nur noch mit Hass und Abscheu denken kannst, weil zwischen euch unverzeihliche, entsetzliche Dinge vorgefallen sind, die ein künftiges Zusammenleben vollkommen undenkbar erscheinen lassen - dann musst du trotzdem gehen.

Falls nichts dergleichen zwischen euch passiert ist, und ihr nur zu Tode erschöpft und "mit den Nerven zu Fuß" seid, falls ihr noch einen Funken Hoffnung für eure Liebe habt, wäre es das Beste, diesen Funken zu nutzen, damit ihr auch als Liebespaar wieder harmonieren könnt - trotz der schwierigen Zeiten, die ihr aktuell durchstehen müsst.

Auf dem Standesamt und/oder in der Kirche habt ihr vor fast 10 Jahren in Gegenwart der anwesenden Zeugen und Gäste versprochen, einander zu bewahren und zu ehren, in guten und in schlechten Zeiten, im Glück und im Unglück, bei Tage und bei Nacht, in Krankheit und Gesundheit. Jetzt sind in eurer Ehe ohne Zweifel die schlechten, die schweren Zeiten angebrochen. Ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass ihr fünf als Familie diese Herausforderung meistern könnt, ohne euer gemeinsames Familien- und Eheleben an die Wand zu fahren.

Alles, was in einer belasteten Ehe schwierig war, wird nach einer Trennung noch schwieriger:
- Geldknappheit
- Übermüdung
- zu wenig Zeit für die Kinder
- Stress mit dem anderen Elternteil

Alles, was sogar in einer belasteten Ehe und Familie noch schön war, fällt auch noch weg.

Bitte überlegt euch gut, ob es wirklich unausweichlich ist, die Last der Trennung und eines kostspieligen Scheidungsverfahrens zusätzlich auf eure Schultern zu laden.

Die besten Wünsche für deine Familie und für dich

von 🙂 Biggi    

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 13:06
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich kann mich den Worten von Biggi nur anschließen.

Wenn ihr das Haus bis heute nicht zu mindestens 70-80% abbezahlt habt, ist das völlig aussichtslos.

Wenn du heute ca. 2000,- Netto hast, hast du ca. 2.700,- Brutto.
Bei Stkl. 1 bleiben dir davon ca. 1.750,-
Der Mindest-KU beträgt alleine ca. 770,-.
Damit bliebe dir nichtmal der SB von 1000,-.

Damit bist du schon jetzt ein Kandidat für aufstockendes Hartz4.
Und deine ZEF auch.

Du könntest zwar versuchen, den bewohnbaren Teil unter zu vermieten und selbst in den Keller ziehen, aber damit nimmst du dir die Möglichkeit aufzustocken.

Das Fatale ist, dass wenn ihr durch den Verkauf des Hauses nicht mal den Kredit ablösen könnt, wird es richtig eng.
Und da hilft leider auch keine Aufstockung, da das vom Hartz4 nicht gedeckt wird.
Da steht dann die Privatinsolvenz an.

Bei deiner Ex sieht es nicht viel besser aus.

Du schreibst nichts von einer Erwerbstätigkeit.
Unterhalt von dir ist auch nicht in Sicht.
Und auch bei ihr scheitert Hartz4 vermutlich am Hauseigentum.

So komisch das klingt aber ihr könnt euch eine Scheidung einfach nicht leisten!

Wie ist denn eure interne Kommunikation?

Könnt ihr über so etwas noch konstruktiv reden oder bricht dann sofort Streit aus?

Will sie überhaupt die Scheidung oder geht das nur von dir aus?

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 14:04
 DgM
(@dgm)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen...

Danke erst mal für die ganzen Angaben und Infos.

Keiner von uns kann beantworten warum?
Liebe ja aber der Drang nach "Freiheit" wird immer grösser, auch bei ihr. Daher muß ich mich mit dem Thema beschäftigen. Das Haus ist gekauft und die Raten halten sich bei ca. 500 Euro im Monat. Mein Verdienst ist richtig geschätzt und liegt zwischen 2700 und ca. 3200 Euro. Wenn mir aber nicht mehr als ca. 1700 Euro bleiben bei Stkl. 1 und dann noch knapp 800 Euro Unterhalt abgezogen werden wird das wohl nicht realisierbar sein.

Das heißt der deutsche Staat schickt mich in die Insolvenz und macht mich finanziell kaputt nur wegen Unterhalt?

Denn ein Hausverkauf bedeuten definitiv hohe Restschulden?!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 12.07.2014 22:25
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin DgM,

Das heißt der deutsche Staat schickt mich in die Insolvenz und macht mich finanziell kaputt nur wegen Unterhalt?

das möchte ich so nicht stehen lassen: Der deutsche Staat (das sind wir alle) schickt Dich überhaupt nirgendwo hin. Aber bei Deinem Einkommen und drei Kindern ist ein eigenes Haus auf Pump beinahe Harakiri. Zumindest dann, wenn irgendwas dazwischenkommt. Bei Dir ist das eine Trennung mit zwei Haushalten statt einem plus Steuerklasse 1 ab nächstem Jahr; da platzen solche Finanzkonstrukte mit hohen Restschulden eben leicht. Aber dafür kann der deutsche Staat nichts.

Was hattest Du denn gedacht, was der deutsche Staat jetzt tun sollte? Deine Hausfinanzierung übernehmen? Da würdest vermutlich nicht nur Du Dich darüber freuen, sondern auch hunderttausende von anderen Häuslebauern und -käufern... Andererseits: Du schreibst, Deine Ex möchte das Haus eh nicht behalten, aber Du. Wofür solltest Du als Einzelperson ein Haus brauchen, wenn Eure Kinder sowieso vorzugsweise bei ihrer Mutter leben? Bei einer derart knappen Finanzierung kann es nur heissen: Weg mit der Hütte; Ihr braucht sie nicht (mehr) und könnt sie Euch auch nicht leisten.

Wenn Ihr klug seid, findet Ihr eine Möglichkeit, so vernünftig miteinander umzugehen, dass Ihr die Gründung von zwei Haushalten noch eine Weile hinauszögern könnt. Das Trennungsjahr kann man auch unter einem Dach verbringen, wenn man das richtig organisiert. Verdient Deine Noch-Frau ebenfalls Geld? Falls nein, wäre es ein Gesprächsthema, wann sie damit anfängt - was natürlich bedeutet, dass Du Dich stärker als bisher in die Kinderbetreuung einbringen musst. Aber das könnte Entlastung an der Unterhaltsfront bringen.

Derzeit ist der Immobilienmarkt wegen der niedrigen Zinsen ein Verkäufermarkt. Wenn Euer Haus also nicht überteuert gekauft wurde, keine unverkäufliche Ruine ist und nicht auf eine der schrägen "Null-Eigenkapital"-Finanzierungen läuft, sollte es mit der nötigen Zeit durchaus möglich sein, den Schaden zumindest zu begrenzen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.07.2014 22:48
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Es sind 4 Hauptfaktoren, die euch jetzt (finanziell) das Genick brechen (können).

1. Ihr habt jetzt deutlich höhere Kosten da ihr nun 2 Haushalte benötigt, und in beiden auch noch Platz für die Kinder sein muss.

2. Das Ehegattensplitting, bzw. dessen Wegfall.

3. Die nicht mehr vorhandene Familienversicherung. (Ob das bei euch zum Tragen kommt, sei mal dahin gestellt.

4. Ausufernde Justizkosten

Deswegen kann ich das hier:

Der deutsche Staat (das sind wir alle) schickt Dich überhaupt nirgendwo hin. Aber bei Deinem Einkommen und drei Kindern ist ein eigenes Haus auf Pump beinahe Harakiri. Zumindest dann, wenn irgendwas dazwischenkommt. Bei Dir ist das eine Trennung mit zwei Haushalten statt einem plus Steuerklasse 1 ab nächstem Jahr; da platzen solche Finanzkonstrukte mit hohen Restschulden eben leicht. Aber dafür kann der deutsche Staat nichts.

wiedermal nicht unwidersprochen stehen lassen.

Die letzten 3 der 4 sind nämlich durchaus eine Erfindung des Staates und er profitiert, vordergründig, sehr wohl von eurem Elend.

Dass die Verelendungskosten durchaus wieder auf den Staat zurück fallen können, ist dabei eine völlig andere Frage.

Aber richtig ist auf jeden Fall, dass euer Finanzierungsmodell schon sehr auf Kante genäht war. Schon bevor die Eheprobleme an die Oberfläche kamen.

Eine Chance, da raus zu kommen, sehe ich vor Allem darin, jetzt keinen Krieg anzuzetteln und damit zumindest den Punkt 4 zu entkräften.

Am besten wäre es natürlich, wenn ihr auch die anderen 3 entkräften könntet, indem ihr euch nochmal berappelt aber gut, das ist vielleicht nicht einfach.

Wenn das nicht möglich ist, bliebe nur, dass auch deine Ex sich einen Job sucht und du sie dafür bei der Betreuung der Kinder unterstützt, bis hin zu einem Wechselmodell.
Das würde für euch beide eine erhebliche zusätzliche Belastung darstellen, wäre aber für alle das (zweit-)beste.
Leider mischt sich auch hier der Staat destruktiv ein, indem er versucht, dieses Modell zu sabotieren und es verlangt deiner Ex schon eine Menge Einsicht und guten Willen ab, um sich nicht auf die, vermeintlichen, Wohltaten des Unterhaltsrechts zu stürzen.

Dennoch wäre es schön, wenn du nochmal die Frage beantworten könntest, wie eure Restkommunikationsfähigkeit ist.

Und Martin, du hast deinen Spruch aufgesagt, ich meinen und es wäre schön, wenn wir es dabei belassen könnten.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 12.07.2014 23:13
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo DgM,

Liebe ja aber der Drang nach "Freiheit" wird immer grösser, auch bei ihr. Daher muß ich mich mit dem Thema beschäftigen.

da bei euch der Schwerpunkt eurer Trennungswünsche auf "Freiheit" liegt, wäre unter Umständen das Nestmodell eine Variante, unter der eure Kinder am wenigsten leiden und die sowohl deiner Frau als auch dir mehr Freiheiten erlaubt.

Voraussetzung wäre allerdings, dass du tage- oder wochenweise die volle, ungeteilte Verantwortung für drei Kinder und 1½ Haushalte neben deinem Job tragen kannst. Und dass deine Frau sich (ebenso wie du) nicht nur eine preiswerte, kleine 1-Personen-Unterkunft (WG-Zimmer, Appartement o.ä.) sucht, sondern sich auch umgehend eine bezahlte Beschäftigung sucht.

Dann wechseln sich Phasen berufstätiger Single-Elternschaft mit Phasen ungebundenen, berufstätigen Single-Daseins ab und nicht die unschuldigen Kinder, sondern die Erwachsenen tragen die unbequemen, anstrengenden Folgen ihres Trennungswunsches. Zugleich erlaubt es während des gesetzliche vorgeschriebenen Trennungsjahrs relativ unkompliziert die Rückkehr zum Familienleben, falls eure Liebe sich doch als stärker als euer Freiheitsdrang erweisen sollte.

Zwei kleine Unterkünfte plus ein Haus mit 500 € Belastung sollten - wenigstens als Interimslösung - kaum mehr kosten als zwei Haushalte mit Wohnraum für 3 Kinder.

Da bei euch keine abgrundtiefe Feindschaft herrscht, hängt eine solche Trennungs-Variante vor allem an Beppos Frage:

Dennoch wäre es schön, wenn du nochmal die Frage beantworten könntest, wie eure Restkommunikationsfähigkeit ist.

sowie an den beiden Voraussetzungen:

a) deiner Bereitschaft und Fähigkeit, drei Kinder und den Haushalt im Einfamilienhaus neben deinem Job phasenweise allein - ohne Unterstützung deiner Ehefrau - sorgfältig und zuverlässig zu betreuen und
b) der Bereitschaft und Fähigkeit deiner Ehefrau, sich umgehend einen Arbeitsplatz zu suchen und dir phasenweise - ohne ihre Unterstützung - die drei Kinder und den Haushalt im "Kinderhaus" anzuvertrauen.

Sowohl a) als auch b) scheitern i.d.R. an tiefverwurzelten, kulturell geprägten Erwartungen und Erfahrungen.

Für a) musst du selbst über deinen Schatten springen - und deine Kollegen und Vorgesetzten dabei mitnehmen.
Für b) muss deine Ehefrau über ihren Schatten springen - und sich dabei standhaft gegen die Vorurteile und Anfeindungen eures sozialen Umfelds abgrenzen.

Die klassische Variante

Sie hütet die Kinder und geht nebenbei bestenfalls in Teilzeit arbeiten, er finanziert zwei Haushalte überwiegend aus seinem Erwerbseinkommen

scheitert bei euch an deinem geringen Einkommen und den Restschulden nach einem unvorteilhaften Hausverkauf.

Nicht "der Staat" hat euch in diese finanzielle Zwangslage gebracht, das Ding habt ihr selbst verbockt, deine Ehefrau und du.

Ich sehe auch nicht, weshalb ich als berufstätige Mutter und Mieterin mit meinen Steuern dein Eigenheim sowie den Lebensunterhalt für deine Familie finanzieren sollte nur weil ihr euch nach "Freiheit" sehnt. Die meisten Arbeitnehmer haben (wie ich) genug zu tun, die eigene Familie durch zu bringen und haben wenig Verständnis dafür, anderen Normal- bzw. gering-Verdienern den Luxus einer Vollzeit-Hausfrau im Eigenheim aus Steuermitteln zu sponsorn. Ich persönlich wäre schon mit 8 Stunden Schlaf jede Nacht zufrieden. Als Tochter und Mutter bedürftiger Angehöriger sowie als Arbeitnehmerin mit anspruchsvoller Tätigkeit erlaubt mir das Wechselmodell seit der Trennung diesen Luxus an jedem zweiten Wochenende. "Freiheit" hatte ich, als ich gewählt habe Kinder zu bekommen (oder nicht). Diese Freiheit winkt wieder, wenn das jüngste Kind wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen wird. Bis dahin ist "Freiheit" für mich und andere berufstätige Eltern eine schöne Erinnerung oder eine Hoffnung auf Gesundheit im Alter.   

Die besten Wünsche für deine Familie und dich von
🙂 Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2014 14:41
 DgM
(@dgm)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen 

Natürlich lese ich hier viele inspirirende und auch richtige Dinge.
Aber um mal einen Teil mit dem Haus und den Kosten anzusprechen: Das Haus wurde vor dem Kauf angemietet. Diese Hausfinanzierung ist vom Kostenfaktor her gesehen genau das gleiche als eine als die Miete. Und eins möchte ich jedoch auch erwähnen. Ich weiß ja nicht was der Verdienst von Brille007 ist, aber es geht in keiner weise darum den Sozialstaat oder sonstige Institutionen für das alles gerade stehn zu lassen. Aber selbst mit Hauverkauf werden meine Frau und meine meine Kinder zu einem nicht gewollten Sozialfall. Und wohl wenn die Zahlungsangaben so stimmen ich ich. Verkauf hin oder her. Und noch etwad erwähnenswertes muß ich moch hinzufügen. Ich werde selbst wenn ich in Miete ziehe, eine Wohnung benötigem, die mir erlaubt meine Kinder unterzubekommen. Geht in einer Ein- bis Zweizimmerwohnung schwer. Kommt wieder der Mietfaktor. Auch hier wird wohl das ganze nicht bei 200 euro liegen.

Ihr habt alle Recht mit der Problematik und es ist auch korrekt das wir uns das alleine zu zuschreiben haben. Aber wer von euch was in drei vier Jahren ist? Niemand geh ich davon aus.

um noch eine Frage zu beantorten: Wir gehen ganz mormal miteinander um und es besteht auch keinerlei Zwiespalt was das Verhalten angeht. Ok Meinungsverschiedenheiten wie überall.

Es ging bei dem ganzen Fragen auch lediglich um den Fall wenn es wirklich soweit ist. Denn wenn ich die Zahlen von euch vergleiche, werden wir, egal ob mir oder ohne Verkauf finanziell am Ende sein.

Ich danke euch allen für die Informationen und auch biggi danke ich mal für die netten Worte und Wünsche.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 13.07.2014 15:41
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hältst du denn eine der "kooperativen" Lösen für machbar?
Würde deine Frau auf so etwas eingehen?
Würde sie jetzt wieder arbeiten gehen?

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2014 16:27




(@biggi62)
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Hallo DgM,

Ich werde selbst wenn ich in Miete ziehe, eine Wohnung benötigem, die mir erlaubt meine Kinder unterzubekommen.

bist du dem Link hinter Nestmodell mal gefolgt? Was sagt deine Frau zu dieser Variante? Ist das Thema "Trennung bzw. Scheidung" bislang nur deine Phantasie oder schon euer gemeinsames Gesprächsthema?

Das Haus wurde vor dem Kauf angemietet. Diese Hausfinanzierung ist vom Kostenfaktor her gesehen genau das gleiche als eine als die Miete.

Mit dem Unterschied, dass eine Mietwohnung nicht dem Bezug von HartzIV im Weg steht, wenn eine fünfköpfige Familie in zwei Haushalten mit 1700 bis 1800 Euro p.m. netto plus 558 € Kindergeld (184+184+190 für drei Kinder) auskommen muss.

War deine Frau auch als Mieterin schon unzufrieden mit eurem Domizil? Ein hypothekenbelastetes Eigenheim ist das genaue Gegenteil von "Freiheit" - drei kleine Kinder sowieso.

Was spricht dagegen, euch innerhalb der intakten Beziehung gegenseitig mehr Freiheiten zu ermöglichen?

Wenn deine Frau eigenes Geld verdient, entlastet sie dich von der drückenden finanziellen Verantwortung für 5 Personen.
Wenn du dich zuverlässig und engagiert bei der Betreuung der Kinder einbringst, entlastest du deine Frau von der drückenden Last für das Wohlbefinden von drei kleinen Kindern.

Wenn ihr beide berufstätig seid und beide die Verantwortung für die Versorgung und Betreuung der Kinder und des Haushalts gleichermaßen stemmt, bieten sich einerseits wieder gemeinsame Gesprächsthemen und ähnliche Erfahrungen (was grundsätzlich jder Partnerschaft - mit oder ohne Kinder - gut tut), andererseits bieten sich dadurch Freiräume für Unternehmungen mit anderen Erwachsenen oder ganz allein - ohne Kind und Kegel.

Wenn du z. B. mit allen drei Kindern (sowie ggf. mit anderen Vätern und deren Kindern) ab und zu ein Wochenende in der Jugendherberge verbringst, kann deine Frau sich den Luxus eines Wochenendes nur für sich allein gönnen. Gib einfach "vater kind wochenende 2014" bei Google ein und staune, welche Möglichkeiten es gibt.

Wenn du (ohne Kind und Kegel) regelmäßig mit deinen Kumpels Sport machst oder ein Bier trinken gehst, erlebst du ebenfalls "die kleine Freiheit" die uns als berufstätigen Eltern noch bleibt.

Diese Dinge sind sehr viel einfacher und flexibler in einer intakten Familie möglich, als in einer Familie mit drei Kindern und zwei Haushalten.  

Aber wer von euch was in drei vier Jahren ist? Niemand geh ich davon aus.

Dass in Deutschland jede zweite Ehe geschieden wird, weiß mittlerweile jeder halbwegs interessierte Tagesschau-Gucker und Nicht-Zeitungs-Leser. Man muss kein Experte für Familienrecht sein, um diese Möglichkeit vor der Heirat, vor der Geburt eines jeden Kindes und vor dem Kauf eines Hauses als Fifty-Fifty-Chance mit in Erwägung zu ziehen.  

Wenn deiner Frau nach dem dritten Kind und ohne Job die Decke schon so massiv auf den Kopf fällt, dass sie vollkommen verzweifelt ist, wird sie diese Ehe beenden - ganz gleich wie ruiniös die finanziellen Folgen sein werden. Viele Forenmitglieder hier haben die Erfahrung gemacht, dass Frauen sehr viel weniger bereit sind, emotionale Entfremdung und Gefühle der Einsamkeit in einer Liebesbeziehung zu tolerieren, als Männer. Das Haus und die Kosten werden ihr dabei vollkommen gleichgültig sein. Nur "ihre" Kinder wird sie mit Zähnen und Klauen verteidigen. Dass es in Wirklichkeit eure gemeinsamen Kinder sind, gerät unter dem Einfluss trennungs- und scheidungserfahrener Freundinnen schnell in Vergessenheit.

Das Beste was ihr für euch selbst und eure drei Kinder tun könnt, ist das ernst Nehmen eurer Bedürfnisse und das Ermöglichen "kleiner Freiheiten" innerhalb der Ehe. Euer finanzieller Spielraum ebenso wie die innere Bereitschaft für gegenseitige Entlastung wird nach einer Trennung bzw. Scheidung erfahrungsgemäß deutlich abnehmen.

Die besten Wünsche von 🙂 Biggi  

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Geschrieben : 13.07.2014 16:28
(@psoidonuem)
Registriert

Naja Beppo, wer mit 2700 brutto und zwei Kindern ein Haus kauft und dann (!) noch ein drittes Kind auf Kiel legt, sollte über den Staat nicht jammern. Wenn der Zinssatz steigt fliegt das Ganze auch ohne Trennung um die Ohren. Und nicht nur dieser Familie.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 18:42
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Naja Beppo, wer mit 2700 brutto und zwei Kindern ein Haus kauft und dann (!) noch ein drittes Kind auf Kiel legt, sollte über den Staat nicht jammern. Wenn der Zinssatz steigt fliegt das Ganze auch ohne Trennung um die Ohren. Und nicht nur dieser Familie.

nicht nur das: Auch Arbeitslosigkeit, ein Unfall, eine unvorhergesehene Krankheit oder eine grössere Reparatur an Haus oder Auto kann ein solches Konstrukt leicht zum Einsturz bringen.

Wenn dann noch eine der bescheuerten 100-Prozent-Baufinanzierung (vor der einen jeder vernünftige Banker warnen würde) einen "Wohlstand" vortäuscht, den man gar nicht hat, kommt man finanziell ganz schnell ins Trudeln. Denn nach der zweiten ausfallenden Kreditrate können die meisten Banken den Gesamtkredit fällig stellen - und dann hat es sich sowieso erledigt mit dem Immobilienbesitz.

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 18:56
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Naja,

das ist mir wieder viel zu pauschal und nach Stammtischmarnier formuliert.

Wenn dann noch eine der bescheuerten 100-Prozent-Baufinanzierung (vor der einen jeder vernünftige Banker warnen würde) einen "Wohlstand" vortäuscht, den man gar nicht hat, kommt man finanziell ganz schnell ins Trudeln. Denn nach der zweiten ausfallenden Kreditrate können die meisten Banken den Gesamtkredit fällig stellen - und dann hat es sich sowieso erledigt mit dem Immobilienbesitz.

Es gibt mehrere Aspekte, die auch eine 100% Finanzierung recht luktrativ sein lässt, auch mit "nur" 2700 Euro Brutto Einkommen. Daneben kann handwerktliches Geschick, Zustand der Immobilie und andere Randumstände eine große Rolle darstellen. Ich habe meine Immobilie auch mit "nur 2400 Brutto" gekauft, 100% Finanzierung ... jetzt bin ich in wenigen Jahren durch, wohne günstiger wie eine Mietwohnung/Haus. Und dass nach nicht mal 15 Jahren ... clever sein, ist kein Stammtischniveau, sondern wie und was man draus macht.

Ich würde einem, der nicht soviel Geld auf der Naht hat, zu einer 100% Finanzierung raten, und dann halt auf die Randumstände achten, wie man das vernünftig umsetzt. Und ihn nicht gleich von vornherein es als unmöglich, oder gar ihn für bescheuert, zu erklären.

So hat halt jeder seine eigenen Ansichten.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 20:01
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Kasper,

das ist mir wieder viel zu pauschal und nach Stammtischmarnier formuliert.
[...]
Daneben kann handwerktliches Geschick, Zustand der Immobilie und andere Randumstände eine große Rolle darstellen.
[...]
clever sein, ist kein Stammtischniveau, sondern wie und was man draus macht.

ich kenne auch Leute, die seit zwanzig oder dreissig Jahre Auto fahren, ohne sich anzuschnallen - und die trotzdem nie einen Unfall hatten und verletzt wurden. Ich selbst habe 40 Jahre lang geraucht, ohne dass ich jemals gesundheitliche Einschränkungen hatte. Mehr als "kann gut gehen" oder "man kann auch Glück haben" beweist das nicht. Objektiv betrachtet ist beides nicht "clever", sondern Roulette, und die Warnung davor sicher alles andere als "Stammtischmanier".

Bei den erwähnten äusseren Einflüssen wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall, Trennung oder grösseren Reparaturen platzen solche Finanzierungskonstrukte jedenfalls leicht und schnell; vor allem, wenn man blöd genug war, dem "Berater" zu glauben, dass die monatliche Rate ja so hoch sein könne wie die bisherige Miete. Oder dass man erst einmal tilgungsfrei finanzieren könne, um ein bisschen Geld für Reparaturen und die neue Küche übrig zu haben (es gibt sogar "ganz clevere 110-Prozent-Finanzierungen"). Oder dass die Steuerersparnis das Haus fast von allein bezahle. DAS sind Stammtischparolen und Halbwissen, mit denen Häuslebauer und -käufer abgezogen werden.

Und dann kommt der Jobverlust, der Unfall, der auslaufende Kreditvertrag, die Ehefrau, die keinen Bock mehr hat und Unterhalt will. Die Immobilie kommt unter den Hammer, und die früheren Besitzer stehen ohne Haus, aber immer noch mit Schulden da. Und wünschen sich, sie hätten nur eine Mietwohnung, aus der sie in spätestens drei Monaten rauskönnen.

Aber dann kannst Du ihnen sicher erklären, wie "clever" es war, sich ohne Berücksichtigung der möglichen Folgen eine derart auf Kante genähte Immobilienfinanzierung ans Bein zu binden - und wie "stammtischig" es gewesen wäre, auf eventuelle Warnungen zu hören. 😉

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 21:22
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Naja auf jeden Fall ist jetzt müßig.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 21:34
 DgM
(@dgm)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

also zum Anfang mal bin ich überrascht welche eine doch rege Diskussion durch meine Fragen entstanden ist. Trotzdem danke ich allen, die mir hier mehr oder weniger brauchbare Antworten gegeben haben. Alles ist irgendwo hilfreich, mal mehr mal weniger.

Also @Biggi ich werde mir dieses Modell mal ansehen und mich da rein finden.
Die Aussage, dass jede 2. Ehe geschieden wird ist ein wenig amüsant.... nicht im Bösen, aber sollte man das alles wohl von Beginn an lassen? Am besten gar nicht mehr Heiraten und Kinder in die Welt setzen?
Wir haben geheiratet und auch unsere 3 Kinder bekommen weil wir es so wollten 😉
Ich und ich glaube auch meine Frau haben uns vor 10 Jahren das Ja-Wort gegeben weil wir daran glaubten und wohl auch das Gefühl für einander da war.
Nun nach 10 Jahren und Veränderungen der Persönlichkeiten ist vielleicht ein Zeitpunkt indem die Wege sich auf irgeneine Art und Weise trennen.

Ich möchte noch hinzufügen das wir beide miteinander ganz normal umgehen, aber es ist halt so dass es gewisse unterschiedliche Sichtweisen eines weiteren Zusammenlebens gibt und man darauf hin vielleicht an den Punkt kommt, an dem man merkt das die Spanne zu gross ist.

Es ging bei meiner anfänglichen Frage auch nur darum ob ich irgendwie die Möglichkeit habe durch gewisse Gesetzgebungen das Haus zu halten. Nicht mehr und nicht weniger.

Kommen wir zu den Diskusionen um meine finanzielle Lage.
Ja ich bin Alleinverdiener und es ist auch richtig, zumindest seit der Eurozeit, das mein Gehalt von zur Zeit so zwischen 3000 und 3200 Euro nicht der Renner ist. Richtig ist aber auch, das meine Raten für das Haus 20 Euro teuer sind als die Miete davor im gleichen Haus. Warum also soll ich Miete bezahlen wenn ich die auch an die Bank tragen kann und ich dadurch die Miete irgendwann nicht mehr habe? Besser kann ich mein Geld im Normalfall nicht anlegen.

OK da kommt Ihr ins Spiel. Bei dem Fall einer Scheidung seh ich jetzt auch was der Nachteil sein kann. Zum Zeitpunkt des Hauskaufs war aber in keiner Weise der Gedanke an Trennung. Kann man nur ein Haus kaufen bei einem Bruttogehalt ab 5.000 Euro? Ich glaube nicht. Und vom Zeitpunkt des Hauskaufs bis heute gab oder gibt es auch keine finanziellen Probleme. Die entstehen ab dem Zeitpunkt, ab dem wir getrennte Wege gehn, da der Unterhalt für meine Kinder an die 800 Euro geht wenn ich das richtig gelesen habe.

Aber auch wenn ich dann in Miete wohnen würde, wäre ich, wenn die Angaben stimmen die hier geschrieben werden, ein angehender Sozialfall. Denn ich kann von dann ja wohl nur um die 1.700 Euro keine 800 Euro Unterhalt, eine Miete (eine Wohnung wo auch meine Kinder ein wenig Platz finden sollten) und nur mein Auto und das Benzin dafür zahlen. Reden wir mal nicht von Nebenkosten wie Heizung oder Strom.

Ich weiss ja immer noch nicht was andere hier verdienen, muss ich auch nicht, aber auch ich finde es ein wenig oberflächlich alles als bescheuert darzustellen.

Wären wir jetzt nicht in der Situation eine Trennung in Betracht zu ziehen und würde alles normal weiterverlaufen, wären keine finanziellen Probleme in Sicht. Auch weil meine Frau wohl wieder (wenn der kleinste im KiGa ist) arbeiten gehn wird.

Alles in allem finde ich aber alle Beiträge sehr interessant und auch informativ. Ich werde mich einigen Dingen annehmen und mich darüber informieren um zu sehen was das beste wäre.

Vielen Dank für die Beiträge.

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Themenstarter Geschrieben : 15.07.2014 22:32
(@psoidonuem)
Registriert

Die Tatsache, dass die Miete und die Rate sich nicht unterscheiden ist eben genau die Denkfalle die auch schon anderen das Genick gebrochen hat. Wenn die Zinsen steigen ist das ungleich schwerer als wenn die Miete alle paar Jahre um ein paar % steigt. Außerdem muss man die neue Heizung und das neue Dach selber bezahlen. Und hauptsächlich: Man kommt aus der Nummer nicht so einfach raus.

Aber ein Gutes hat die Konstellation: Ihr könntet das Haus behalten und vermieten. Selbst drin wohnen dürfte aber passé sein

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Geschrieben : 16.07.2014 11:40
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin DgM,

einen Denkfehler bei Deinem Konstrukt "Miete gleich Rate" hat @Howi Dir schon genannt. Ein zweiter ist: Die Rate enthält Zins und Tilgung; mit einer Immobilie schafft man schliesslich Eigentum. Wenn man da immer sagen könnte "Der Staat soll sich kümmern, wenn ich es nicht mehr kann" (oder wahlweise: "Meine Unterhaltspflichten übernehmen, damit ich mein Haus behalten kann"), wäre ja jeder blöd, der sich angesichts einer solchen staatlichen Vollkaskoversicherung KEIN Haus kauft. Oder keinen Porsche. Oder keinen Urlaub auf Pump. Denn immer, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, müsste nach dieser Logik ja eine staatliche Supernanny das Portemonnaie aufmachen und sagen "Lass mal stecken, ich mach das für Dich!" Das kann nicht funktionieren.

Wie schon geschrieben, liegt der Webfehler Eures Konstrukts darin, die Unterhaltspflicht für 5 Leute auf die Schultern eines Einzigen zu laden und ausser acht zu lassen, dass Ehen auch scheitern können und. Das kann - wie ebenfalls beschrieben - aus unterschiedlichen Gründen schiefgehen. Plötzliche Arbeitslosigkeit oder ein Arbeitsunfall bei Dir hätte dieselben Folgen.

Bislang hast Du nichts dazu geschrieben, wie Deine Frau sich dazu stellt. Offensichtlich ist sie ja auch beim Kredit mit im Boot und steht als Miteigentümerin mit im Grundbuch. Also sollte sie durchaus ein Interesse daran haben, dass daraus keine Katastrophe wird. Eine Option hat @HoWi schon genannt: Das Haus vermieten; am besten so, dass Ihr mit einer erhöhten Tilgungsrate auch ordentlich Schulden abbaut. Wie lange läuft die aktuelle Zinsfestschreibung noch? Parallel dazu könnt Ihr es zum Verkauf anbieten - aber eben nicht als Scheidungsruine unter dem Druck einer Zwangsversteigerung,, sondern zu marktüblichen Konditionen.

Wichtig wäre auch, dass Deine Frau möglichst bald eigene Erwerbsbemühungen unternimmt und zum Familieneinkommen beiträgt. Auch das wird Eure Haushaltskasse füllen und die Alleinbelastung bei Dir verringern. Dafür ist es natürlich auch auf Deiner Seite nötig, Dich verstärkt in die Betreuung und Versorgung Eurer Kinder einzubringen. "Kann ich nicht, ich muss ja arbeiten" ist dabei ab heute kein Argument mehr.

Und vor allem: Lasst wenn irgend möglich Anwälte und Gerichte aus dem Spiel.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 16.07.2014 13:28
(@lullaby1980)
Rege dabei Registriert

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Kommen wir zu den Diskusionen um meine finanzielle Lage.
Ja ich bin Alleinverdiener und es ist auch richtig, zumindest seit der Eurozeit, das mein Gehalt von zur Zeit so zwischen 3000 und 3200 Euro nicht der Renner ist. Richtig ist aber auch, das meine Raten für das Haus 20 Euro teuer sind als die Miete davor im gleichen Haus. Warum also soll ich Miete bezahlen wenn ich die auch an die Bank tragen kann und ich dadurch die Miete irgendwann nicht mehr habe? Besser kann ich mein Geld im Normalfall nicht anlegen.

Hallo DgM,

woher hast du diese Überzeugung?

Im Normalfall ist es absoluter wirtschaftlicher Schwachsinn sich ein Haus auf Kredit zu bauen/kaufen. Abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen, wenn du z.B. mehrfacher Euro-Millionär bist oder handwerklich dermaßen begabt und ein Netzwerk hast, damit ihr das Haus alleine ohne Bauarbeiter stellen könnt. Ansonsten ist es eher die KAtegorie finanzieller Selbstmord und der Verlust sämtlicher Freiheit und Flexibilität, wie du bald selbst merken wirst.

Grüße

Lullaby

AntwortZitat
Geschrieben : 16.07.2014 15:57




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