Klar Martin wenn alle Möglichkeiten in Betracht gezogen wurden und man schlussendlich der Meinung war das kein WEg an der Scheidung vorbei führt. Dann muss es halt so sein. Wie gesagt wende ich mich energisch gegen die Scheidung aus der Laune heraus aus banalen Gründen.
Doch Martin die Menschen machen es sich zu leicht. Es gibt genug Berichte und Bücher über die neue Scheidungskultur die allgegenwärtig ist. Mittlerweile ist es ja teilweise schon Mode geworden sich scheiden zu lassen. Das der Absprung vom ehemaligen Partner als Sieg gefeiert wird. Es gibt wie Hochzeitfeiern schon das Pendant der Scheidungsfeier. Irgentwie ist das ziemlich pervers, vorallem wenn Kinder dadurch betroffen sind. Die Scheidung sollte wirklich die allerletzte Alternative sein. Vielleicht bin ich da auch zu altmodisch erzogen wurden.
@ Ginie
Und ich wage zu behaupten, dass du glücklich darüber wrst, dass deine Eltern trotzdem zusammengeblieben sind und sich nicht getrennt haben 😉
Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)
Hallo zusammen,
@ Mateusz, (...)
Dass Menschen es sich mit Trennungen und Scheidungen generell zu leicht machen, ist nach wie vor nicht mehr als eine Behauptung Deinerseits
Nun, dieses "es sich zu leicht machen" ist bereits eine Wertung. Ich würde mir daher stattdessen lieber die halbwegs wertneutrale These angucken: "Menschen machen es sich heutzutage leicht mit Scheidungen" (d.h. ganz bewusst ohne das verräterische Wörtchen "zu", und im übrigen interessieren mich im Moment aus persönlichen Gründen mal nur die gescheiterten Ehen).
Nun, ich denke schon, dass es so ist, dieses "es sich leicht machen": Bemühen wir doch erstens mal die Statistik, die besagt, dass inzwischen gut 40% aller Ehen wieder geschieden werden; und schauen wir uns zweitens an, wie die "Vertragsbedingungen" der Ehe aussehen:
... in guten wie auch in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet.
Diese Aussage ist, dem Wortlaut nach, so klar und unmissverständlich, dass nicht einmal der größte Idiot oder die größte Idiotin da irgendetwas falsch verstehen kann. Natürlich können die Dinge sich trotzdem so entwickeln, dass ein Festhalten an dieser Ehe blödsinnig oder menschenunwürdig oder sogar verantwortungslos gegenüber den Kindern ist - aber kann das wirklich in fast der Hälfte aller Ehen der Fall sein?!? Über 40%, das erscheint mir denn doch einigermaßen starker Tobak zu sein, wir reden hier schließlich nicht über ein Zeitschriften-Abo; und die einzig plausible Erklärung, die mir für diese Quote einfällt, ist eben dieses "es sich leicht machen". Oder, um es noch drastischer zu sagen: Ein relativ großer Anteil der Menschen interpretiert die oben genannten "Vertragsbedingungen" offenbar ziemlich eigenwillig, und zwar ungefähr so:
... in guten Zeiten gerne, aber ansonsten nur bis zu dem Moment, wo ich keinen Bock mehr habe.
Meine persönliche Konsequenz aus diesem krassen Gegensatz zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist übrigens, dass ich diese verlogene Institution der Ehe inzwischen am liebsten ganz abschaffen, oder wenigstens befristen würde. Muss ja nicht ganz so brutal-radikal sein wie "così mi sposo (...) per novecento-novanta-nove anni, salvo a prosciogliermi ogni mese"; aber mit dem uralten Vorschlag "sieben Jahre fest, plus Option auf Verlängerung" könnte ich mich inzwischen ziemlich gut anfreunden.
Damit hätten wir nämlich Anspruch und Wirklichkeit wenigstens wieder in ein einigermaßen ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht - und Naivlinge wie ich brauchen sich nachher nicht zu wundern, was genau da eigentlich für ein Spiel gelaufen ist.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
@ Ginie
Und ich wage zu behaupten, dass du glücklich darüber wrst, dass deine Eltern trotzdem zusammengeblieben sind und sich nicht getrennt haben 😉
Auch wenn du es noch so gern so sehen würdest: Falsch. Als Kind war ich NICHT glücklich darüber, sondern sehr genervt. Bin mit 16 aus dem Haus.
Ich bin heute, fast 30 Jahre später, froh dass sie zusammen sind, denn sie haben jetzt sehr schöne Zeiten. Und wie es anders wäre, weiß man ja nicht. Wären meine Eltern jetzt in neuen Partnerschaften glücklich, wäre ich aber auch froh. Du siehst, es geht mir immer nur darum, die Eltern glücklich zu sehen, nicht primär, mit wem 😉
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Ich schließe mich Ginnie an. Meine Eltern trennten sich, als ich 19 war. Seit meinem 12. Lebensjahr habe ICH meiner Mutter versucht zu erklären, dass wir ohne meinen Vater besser dran gewesen wären.
Und nein, keiner hat meinen Vater schlecht gemacht und geliebt habe ich ihn trotzdem. Aber meiner Mutter ging es nicht gut in dieser Ehe und ich habe das ab 12 bewusst gespürt.
Ich habe einen tollen Stiefvater, der sich für mich und meine Schwester immer sehr engagiert hat und nie versucht hat, sich zwischen uns und meinen Vater zu schieben. Mein Vater mag in dieser Konstellation der Verlierer gewesen sein, hat sich aber einen Großteil selbst zuzuschreiben gehabt. Kinder sind nicht doof, die merken, wenn zu Hause der Haussegen schief hängt, selbst wenn hinter verschlossenen Türen diskutiert oder gestritten oder geheult wird. Ich bin meinen Eltern dankbar für die schönen Jahre, für die mit dann unglücklicher Ehe bin ich es nicht.
LBM
PS: Und ich finde den Gedanken auch nicht charamant, dass ICH mitursächlich dafür bin, dass meine Mutter Lebensjahre vergeudet hat!
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo,
jeder sieht es halt aus seiner Brille. Ich bewerte für mich und aus meiner Prägung und stelle fest, dass die Probleme nach einer Trennung, bei der Kinder betroffen sind nur komplexer werden. Ein Paar welches nicht dazu in der Lage war eine Beziehung zu meistern wird es auch nicht schaffen sich den größeren Problemen zu stellen und im Gutem zu lösen. Ebenso ist es ein Irrglaube zu denken, dass eine Beziehung mit dem Ende einer Paarbeziehung endet. Wenn Kinder von der Trennung betroffen sind unterliegt man dem Zwang ein Leben lang eine Beziehung mit dem Partner, besser Exlebensgefährte, führen zu müssen. Ja man bleibt in eine Beziehung wdie gepflegt werden muss. Diese Beziehung ist aber umso so komplexer desto enger die Elternteil - Kind - Beziehungen sind und je häufiger der Umgang stattfindet und stellt eine wesentlich höhere Anforderung an die soziale Kompetenz und Selbstdisziplin als die Paarbeziehung. In einer funktionierenden Paarbeziehung werden Schwächen des jeweils anderen ohne größeren Widerwillen getragen und ausgeglichen.
Wenn ich aber solch eine Beziehung aufrecht erhalten kann, wieso trenne ich mich dann?
Meine persönlichen Erfahrungen sind, dass ich nicht ein Eltenteil kenne der gut über eine Trennung redet oder sich gar positiv über den Expartner äußert. Selbst wenn die rechtlichen Dinge geklärt sind.
Ein Irrtum ist es zu auch Glauben, dass es den Kindern nach der Trennung besser geht. Mein Großer ist jetzt 8 Jahre. Im Vergleich zu mir im gleichen Alter setzt er sich schon mit der Trennung seiner Eltern auseinander. Sein größter Wunsch wäre wenn Mama und Papa wieder zusammenleben würden und stellt jetzt seinen Eltern die Fragen warum lebt ihr nicht mehr zusammen. Ich durfte in diesem Alter einfach Kind sein und konnte bedenkenlos Fußball spielen.
Ich komme aber auch aus einer Familie die einen Gemeinsinn hat. Wir als Familie stehen füreinander ein und helfen dem der Hilfe benötigt ohne eine Gegenleistung zu erwarten und wir wollen weiter Zusammenhalten. Wichtig zu wissen ist, dass dies ohne Masochismus, Unterwerfung und Selbstaufgabe gelingen kann und dies die Regel sein sollte. Und auch bei uns hat jeder sein Probleme, seine eigene Persönlichkeit und Schwächen.
Als meine Exfrau von ihrem ersten Kontakt, es war ihr allererster Kontakt, von ihrem Anwalt zurückkam sagte sie zu mir: "Ich könnte dich fertig machen". Das hat mich umgehauen. Ich selbst würde nie auf den Gedanken kommen jemanden fertig zu machen, geschweige denn den ich am meißten liebe und mit dem ich eines der größten Wunder auf der Welt vollbracht habe, Kinder und Leben geschaffen. Aus Liebe.
Meine Exfrau ist eine schwierige aber auch eine liebe Person. Was ich mir vorwerfe ist, dass ich nicht in der Lage war ihre Persönlichkeit und ihre Liebesfähigkeit so zu lieben dass sie dies erkennt und das ich vielleicht mehr von ihr gefordert habe selbst geliebt zu werden. Ich kann für mich feststellen, dass ich ohne krank zu werden der mich selbst aufgeben zu müssen hätte erreichen können, dass wir weiterhin eine haarmonische Beziehung hätten leben können. In der damaligen Situation aber, war ich dazu nicht in der Lage auch das noch zu leisten. Ich sehe
mein Glück nicht immer in der augenblicklichen Situation, die vielleicht unschön ist und in der ich mehr Probleme habe als Leichtigkeit und ich um meinen Glauben und Vertrauen zum Partner kämpfen muss.
Muss ich mich jetzt krank fühlen oder weltfremd, dass ich nicht diesen zerstörerischen und gewaltbereiten Egoismus habe der einizg darauf gerichtet ist meine momentanen Gefühle zu befriedigen und das dann mit Liebe gleichsetze?
Trotz der äußerst brutalen Unwahrheiten habe ich mal ein Blümchen vor die Tür gelegt oder mich für ihr Muttersein bedankt. Ich habe vor Gericht still dagesessen und habe, trotz sehr guter Aussichten auf Erfolg, meinem Anwalt, meiner Einschätzung nach ein sehr guter Anwalt, das Mandat entzogen weil er mich mit den Worten: "...das gibt Krieg..." darauf hinwies, was es bedeutet wenn ich meine Vorstellung für ein Wechselmodell durchsetzen möchte.
Häää????
Das ist krank und das wollte ich nicht.
Wenn es nach der, bereits erwähnten, Familienberatung gegangen wäre, hätte ich mich doch glücklich fühlen müssen mtl 1300 euro Unterhalt zu zahlen und damit das Leben der Kinder finanziell zu sichern und mich über den 14 tägigen Umgang freuen sollen. Die Frau hat die Wahl, so der Anwalt. Und das sagt man einem Vater, der jeden morgen mit den Kindern aufgestanden ist, sie jeden abend zu Bett gebracht hat und sie nachts beruhigt hat, trotz einer sehr belastenden Arbeit. So haben die Kinder dann nachts auch nach mir gerufen, wollten nur noch von mir zu Bett gebracht werden und im Alter von 3 und 4 Jahren auch mit meinem Auszug zu mir. Meine 3 jährige Tochte hat sich mit Händen und Füßen gegen ihre Mutter gewehrt als ich auszog.
KU + EU + KG + Zeitgeist + Egoismus = Trennung
Ich habe den größten Respekt vor den Paaren, die eine gute und befriedigende Lösung auch für die Kinder gefunden haben. Dies sind, neben den Paaren die zusammen bleiben, weitere Vorbilder an denen man sich orientieren muss. Und damit keine Missverständnisse aufkommen ich habe auch nichts gegen Trennungen. Das darf jeder für sich entscheiden.
Ich bleibe dabei und kein Aufschrei im Forum ändert daran etwas, viel zu wenige stellen sich wirklich der Herausforderung. Es ist leichter sich zu trennen und einen oder mehrere neue Anfänge zu machen. Es machen ja alle anderen auch und alle behaupten den Kindern geht es gut.
Zum Abschluss keine Diagnose sondern Tatsachen. Meine Exfrau war Bulimiekrank. Da sie ihre Symptome dieser Krankheit nicht mehr ausübt denkt sie sie hat es überwunden. Ich meine allerdings, dass die Ursachen dieser Krankheit längst nicht geheilt wurden und schätze sie als Borderliner ein.
Borderliner sind ein reines Pulverfass und man weiß nie wann und mit welcher Wucht es hochgeht.
Und jetzt noch online. Mein kleiner Großer hat ein Spiel am Sonntag mit seinem Verein. Die Kinder sprechen kaum von sich aus über ihre Erlebnisse beim jeweils anderen Elternteil. So auch nicht heute morgen als wir eine SMS vom Mama erhalten haben. Natürlich richte ich den Kindern gerne den Guten Morgen Gruß ihrer Mutter aus und ermuntere auch zurück zu schreiben und ergänze dann noch wann und wo das Spiel stattfindet. Erst jetzt wird mein Sohn frei und frägt Mama kommst du? und wie er sich freut als sie zusagt.
Warum ich das schreibe? Ich sehe das vor dem Hintergrund, dass sie mich gezwungen hatte die Kinder gegen ihren eigen Willen und zu meiner tiefsten Bestürzung heraus pünktlich zu ihr zu bringen. Dass ich wegen ein paar Euro übelst beschimpft wurde und gegen mich intrigiert wurde. und hinterfotzig war als ich bemerkte "..du kannst ja arbeitet...". Natürlich weiß Ex auch von anderen, dass ein Spiel stattfindet. Ich höre nur wenn die Kids hier sind etwas von ihr und zufällig dann wenn etwas außer Plan ansteht. So sehe ich ihre Präsenz dann als geplant, taktisch und erwarte jeden Moment den nächsten Messerstich im Rücken. Aber wenn ich die Kinder sehe und ihnen die Last nehmen kann, dass sie in 2 getrennten Welten leben müssen setze ich mich gerne dem Risiko aus wieder auf das Neue hintergangen zu werden. SIe brauchen ihre Mutter und dürfen sie auch haben.
Die Frage für mich bleibt warum kann ich alles nicht Positiv sehen?
Trennung nein danke, wenn einer möchte ich halte keinen zurück
moinsen,
@loge:
finde, dass hast Du gut ausgedrückt im vorletzten Post. Ich denke, dass auch Mateusz und ich mit unseren Beiträgen einfach nur ausdrücken wollten, dass wir es gerne gehabt hätten, wenn man als Familie hätte bestehen bleiben können.
Ja Martin, ich weiss, in einem Satz gleich 2x hätte. Und das die Situation nun mal so ist wie sie ist und sie so zu akzeptieren ist auch klar.
Nichtsdestowenigertrotz wäre ich lieber mit der Familie zusammengeblieben.
Der Trennungsschmerz (und hierbei sicherlich deutlich größer: der Schmerz der Trennung von den Kindern!!!) bleibt.
Trennung nein danke, wenn einer möchte ich halte keinen zurück
:genau:
Da Stimme ich Dir zu!
und ja, ich weiss, bevor es wieder los geht: es gibt sicherlich Fälle in denen es besser ist, sich zu trennen.
Trotdem bleibt mein "trotzdem" 🙂
grüßle
jo
Moin,
mehrfach war hier zu lesen von Eltern und Grosseltern, die sich eben zusammengerauft hätten statt sich scheiden zu lassen. Das ist ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen; hier spielen die "anderen Zeiten" eine tragende Rolle:
- die Rollenverteilung war anders und weniger gleichberechtigt als heute; der Mann als Haushaltungsvorstand und Geldbeschaffer sagte, wo es lang ging (zur Erinnerung: Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts übereignete eine Frau bei der Heirat sogar die Verfügungsgewalt über ihr mitgebrachtes Vermögen an ihren Ehemann!)
- zahlreiche Ehepaare, die mit einem Einkommen gerade mal eben über die Runden kamen, konnten sich eine Scheidung und die Finanzierung von zwei Haushalten schlicht nicht leisten; auch nicht bei "schuldigen Scheidungen"
- bis vor wenigen Jahrzehnten waren Geschiedene durch Gesellschaft und Kirche als Menschen zweiter Klasse stigmatisiert; ihre Kinder ebenso.
Ja, unter solchen Zwängen rauft man sich durchaus zusammen; einfach, weil es gar keine Alternative dazu gibt. Auf die Frage, ob unsere Mütter und Grossmütter damit wirklich glücklicher waren und ob sie das aus freien Stücken so wollten, wird man kaum eine ehrliche Antwort bekommen - sofern man die Mädels überhaupt noch fragen kann.
Reichlich 40 Jahre nach Beginn der Frauenbewegung sieht das deutlich anders aus. Selbst wenn man als Ehefrau keinen Schulabschluss und keine Berufsausbildung hat, fällt man bei einer Trennung heute weich: Entweder durch Männes Kohle - oder eben in das engmaschigste Sozialnetz der Welt. Beim Ehemann und Alleinverdiener bleiben, um nicht zu verhungern, muss keine Frau mehr: Im Gegensatz zu ihrer Mutter und ihren Grossmüttern hat sie Alternativen - und nützt sie. Und ja: Männer tun das auch.
Hinzu kommt: Wir ALLE leben in einer Gesellschaft, in der sofortige Bedürfnisbefriedigung gross geschrieben wird. Meine Eltern haben in den 50er Jahren noch eisern gespart, BEVOR sie sich das erste Auto und die erste Wohnungseinrichtung gekauft haben. Heute leihen sich Millionen Verbraucher die Kohle für Konsumgüter, die nicht aus dem vorhandenen Einkommen gekauft werden können - Haben wollen, GLEICH und SOFORT ist die Devise. Warum sollte diese Lebenseinstellung um Trennung und Scheidung dann einen Bogen machen?
Der Gesetzgeber hat mit der Installation des Trennungsjahrs sofortigen Scheidungen einen Riegel vorgeschoben; die Beteiligten sollen die Gelegenheit haben, aus einer gewissen Distanz die Ernsthaftigkeit ihres Scheidungswunsches zu überlegen. Ob sie diese Chance nutzen, bleibt ihnen überlassen - und das ist auch gut so: Mehr staatliche Einmischung als das Trennungsjahr darf es in diesem privatesten aller privaten Bereiche wirklich nicht geben. Es wäre jedenfalls vollkommen naiv, anzunehmen, dass Menschen aufmerksamer und liebevoller miteinander umgehen und ihre Kinder davon profitieren, weil der Gesetzgeber die Latte für eine Scheidung fast unerreichbar hoch gelegt hat.
Wer eine gute Ehe führen und eine Scheidung vermeiden möchte, muss am ersten Tag seiner Ehe damit anfangen und darf nie damit aufhören. Das "Kämpfen" um die Ehe und den Partner beginnt nämlich bereits am Anfang - und nicht erst, wenn dieser das Wort "Trennung" ausgesprochen hat. Dann ist es in den meisten Fällen tatsächlich zu spät und eine Trennung das Optimum. Auch brennende Häuser kann man nicht mehr versichern.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo zusammen,
Es wäre jedenfalls vollkommen naiv, anzunehmen, dass Menschen aufmerksamer und liebevoller miteinander umgehen und ihre Kinder davon profitieren, weil der Gesetzgeber die Latte für eine Scheidung fast unerreichbar hoch gelegt hat.
Richtig. Allerdings, mir persönlich würde es für den ersten Entwurf einer eventuellen Neuregelung schon ausreichen, wenn besagter Gesetzgeber die Latte für Männer und Frauen mal gleich hoch legen würde. Über die genaue absolute Höhe kann man anschließend immer noch reden ...
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo,
ich bins mal wieder, der TO :wink:.
Gibt einem ganz schön zu denken, was ihr da so von Euch gebt.
Ich denke, keiner hat sich die Trennung raus GESUCHT, sondern ... habe dazu einen anderen Thread "geklaut", der aber super zum Thema passt (copyright by papagei aus dem Forum der borderlinezone.org, ich nehme mal an er oder sie hat nix dagegen):
[shadow=red,left]"Im Normalfall läuft das wohl so mit uns
Wir gehen in die Beziehung rein und haben uns über unsere Grenzen keine großen Gedanken gemacht, denn bisher gab es dazu keine Notwendigkeit.
Wir sind verliebt und nehmen die ersten Grenzverletzungen hin, sie stören uns, aber wir lieben ja.
Unsere Grenzen werden massiver verletzt, Streitereien und alles weitere werden im Endeffekt auf unserem Rücken und innerhalb unserer Grenzen ausgetragen, denn Änderung und Einsicht bei unserer Partnerin währen nur kurz, wenn überhaupt vorhanden.
Unsere Grenzen nehmen wir zwar mittlerweile durch ständige übertretungen wahr, aber zum einen sind sie schon dermaßen verschoben und aufgeweicht und dazu nehmen wir es ja schon fast als normal hin. Wir drücken weiter die Knöpfe um im Spiel zu bleiben.
Am Ende gibt es eigentlich keine Grenzen mehr, weil sie alle übertreten wurden und du immer noch da stehst, nie konsequent genug warst und gegangen bist. Immer wieder verziehen wurde.
Fazit:
Also Grenzen bringen nur etwas wenn es Konsequenzen gibt. Die sind ihnen aber erstmal egal, bzw. sie denken gar nicht daran.
Dann ist es an uns diese Konsequenzen zu leben, und das geht meist schief.
Kannst du Grenzen setzen und diese auch konsequent verteidigen bzw. Übertretungen sanktionieren ? Denn sie wird es tun .. da bin ich sicher."[/shadow]
Also ich stehe aktuell vor der Frage (vielleicht stimmt das ja "objektiv" auch wieder nicht): Entweder ich verliere meine Selbstachtung und mache mich zum Volldepp (ok etwas übertrieben ausgedrückt, aber gemäß dem Zitat von Loge "...In der damaligen Situation aber war ich dazu nicht in der Lage auch das noch zu leisten...")
oder
ich gehe das konsequent an und stecke meine Grenzen ab.
Die letzte Konsequenz wäre aus meiner Sicht die Trennung, die ich(wir?) nicht will/wollen, aber letztendlich als einzigen Ausweg sehen.
-> Loge, im Moment muß ich mich schon ein Stück weit selber aufgeben und wer weiß denn schon, ob Du nicht krank geworden wärst?
Womit wir wieder beim müsste, hätte, wäre etc. sind.
Ich nehme mal an, vor der Trennung, denkt man den Leidensdruck hält man nicht mehr lange aus und eine Perspektive gibt es auch keine, also tschüß Ehe/Freunschaft/Liebe?
Die ganzen damit zusammenhängenden Umstände kann man sich vermutlich noch gar nicht ausmalen (was heißt es denn, die Kids bestenfalls nur noch alle 14 Tage zu sehen, wenn das vorher selbstverständlich war, was heißt es denn nur noch mit einem Bruchteil seines bisherigen Einkommens auskommmen zu müssen etc.?)
Wird meine Tochter hinterher auch sagen: "Gut, dass ihr Euch getrennt habt"???
So weit papagei/vv4
Moin,
Wird meine Tochter hinterher auch sagen: "Gut, dass ihr Euch getrennt habt"???
das kann man sicher nicht im Voraus sagen; da kommt es vor allem darauf an, ob sie den Unterschied zwischen "vorher" und "nachher" positiv erlebt.
Womit Du allerdings mit einiger Wahrscheinlichkeit NICHT rechnen darfst: Das Deine Tochter irgendwann sagt "wie gut, dass Du Dich bis zur Selbstverleugnung verbogen hast und geblieben bist, um wenigstens den Anschein einer Familie aufrechtzuerhalten - dafür bin ich ewig dankbar."
Es ist nicht die Pflicht unserer Kinder, dankbar zu sein für die Opfer, die wir für sie bringen. Aber sie haben ein Recht auf glückliche Eltern.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo,
erstmal danke, dass ihr alle so aufmerksam, auch meine Posts, mitlest.
Ich werde dir mit einem Zitat von Hesse antworten:
Es gibt keine Pflicht des Lebens
es gibt nur eine Pflicht des Glücklichseins
dazu allein sind wir auf der Welt
und mit aller Pflicht und aller Moral und allen Geboten
macht man einander selten glücklich
weil man sich selbst damit nicht glücklich macht
wenn der Mensch gut sein kann
so kann er es nur wenn er glücklich ist
wenn er Harmonie in sich hat, also
wenn er liebt
dies war die Lehre, die einzige Lehre in der Welt,
dies sagte Jesus
dies sagte Buddha
dies sagte Hegel
für jeden ist das einizg Wichtige auf der Welt
sein eigenes Innerstes, seine Seele, seine Liebesfähigkeit.
Ist die in Ordnung, so mag man Hirse oder Kuchen essen,
Lumpen oder Juwelen tragen,
dann klang die Welt mit der Seele rein zusammen,
war gut, war in Ordnung.
Möge jeder das Richtige für sich herausnehmen.
Die Frage die mich belastet ist warum ich es nicht geschafft habe meine
ExFrau so zu lieben, dass sie glücklich ist. Ich denke, dass dies möglich
ist ohne sich selbst zu verlieren, oder sind diejenigen alle krank, die
ihre Partner lieben die im Koma liegen, gelähmt sind..... Die Kunst ist,
meiner Meinung nach, sein eigenes Innerstes zu bewahren gegen jedes
noch so wiedrige Einflüsse.
Warum ich mich das frage? Die Kinder. Jede Beziehung ohne Kinder wären
diese Gedanken nicht Wert. Dabei denke ich noch nicht einmal an meinen
Abschiedsschmerz wenn 3 Erzieherinnen mir meine Tochter von meinen
Beinen reissen weil sie den Papa nicht loslassen wollen.
Ich denke an gestern. Sohni war Stolz, dass Mama gekommen ist. Töchterchen
war begeistert. Sie hat die Hand von Mama genommen, die Hand von mir und
nicht losgelassen. Sie hat uns zusammengeschweißt, so daß wir zusammen
sitzen mussten. Als die Zustände es zuliessen habe ich mich etwas zurück-
gezogen. Sobald Töchti dies merkte kam sie zu mir im Schlepptau Mama.
Für mich ist es grausam das zu sehen.
Aber den Kindern geht es gut.....
@ brille
Ich betreibe hier (noch) keine Politik und ich kann weder etwas dafür, dass es Unterdrückung gab noch dass es eine Frauenbewegung gab.
Ich kenne diese Unterdrückung die du schreibst nicht. Korrigiert mich bitte, bis 1977 war es möglich, dass ein Ehemann seiner Frau die Arbiet kündigen durfte wenn sie ihren häuslichen Pflichten nicht nachgekommen ist?
So etwas ist schlimm. Aber ich kenne das nicht.
Moin Loge,
vielleicht liest Du einmal ein bisschen >>>HIER<<<.
bis 1977 war es möglich, dass ein Ehemann seiner Frau die Arbiet kündigen durfte wenn sie ihren häuslichen Pflichten nicht nachgekommen ist?
nicht dass ich wüsste. Aber bis zum Inkrafttreten des Ersten Gesetzes zur Reform des Ehe- und Familienrechts (1. EheRG) vom 14. Juni 1976 wurden beispielsweise Schuldfragen erörtert und "geklärt" - mit manchmal weitreichenden Auswirkungen aus Unterhalts- und Sorgerechtsfragen.
Glücklicherweise ist das so - denn ein "schlechter" oder untreuer Ehepartner gewesen zu sein sagt über väterliche/mütterliche Qualitäten ja nicht das Geringste aus.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Zusammen,
Es ist nicht die Pflicht unserer Kinder, dankbar zu sein für die Opfer, die wir für sie bringen. Aber sie haben ein Recht auf glückliche Eltern.
Vor allen Dingen haben die Kinder ein Recht auf eine glückliche Kindheit, dass muss nicht zwangsläufig eine "intakte Familie sein. Aber auch nach einer Trennung sollten alle Beteiligten für die Kinder da sein und auch die Möglichkeit haben/bekommen für die Kinder da zu sein.
Da sollten dann die eigenen Interessen ein wenig zurückgestellt werden, wie z.B. in der Nähe des oder der EX zu bleiben oder die Geldgier nach Unterhalt auf ein gerechtes Mass (welches man(n) auch zahlen kann) beschränken, einen "gesitteten Umgang pflegen usw..
Kinder brauchen beide Elternteile!!!
Viele Grüße
Peter
*Vollquoting gelöscht*
Da muss ich dir leider widersprechen. Unsere Kinder haben ein Recht auf eine glückliche Kindheit. Wie zitiert so schön Ulrike Hyams in ihren Buch "Kinder wollen keine Scheidung" ein Scheidungskind: " Als sich meine Eltern haben scheiden lassen, war für mich die Kindheit beendet". Leider ist da etwas Wahres dran.
Leider siehst du die Konflikte der Erwachsenen nicht aus der kindlichen Perspektive. Solange nicht Gewalt und Terror an der Tagesordnung sind, und davon gehe ich bei 95% aller scheidungswilligen Eltern aus, erleben die Kinder die elterlichen Konflikte ganz anders als wir Erwachsenen. Wo du der Meinung sein magst, das ein Zusammenleben mit der Partnerin mittlerweile schier unmöglich ist, sind Kinder noch lange nicht an diesem Punkt angelangt.
Selbst in stark konfliktbelasteten Ehen in denen Kinder, die Gewalt unter den Eheleuten über einen längeren Zeitraum miterleben mussten, werden sie den Entschluß zur Scheidung noch lange Jahre nicht verstehen können und sich wünschen, dass die Eltern wieder zusammenkommen.
Wie gesagt reden wir hier nicht von den absoluten Härtefällen, in denen man es der Frau oder dem Mann absolut nicht mehr zumuten kann in der Ehe auszuharren.
Es geht hierbei um die Ehen die sich auseinandergelebt haben, in denen der Alltag eingezogen ist. Probleme sind dazu da gelöst zu werden und nicht um davon wegzulaufen.
Du kannst einem Kind nicht sagen, Papa hat zuviel getrunken, daher hat er Mama geschlagen. ja was den getrunken? Milch Kaffee Saft? Ein Kind versteht nicht was Alkohol mit einem anrichten kann. Daher wird es auch nicht verstehen, dass man sich trennen wird, denn es sieht ja auch das man sich nicht 24 h am Tag die Köpfe einhaut. Unsere kinder werden die Scheidung lange Jahre nicht verstehen können, denn es sind Kinder und sehen die Konflikte der Erwachsenen aus anderen Augen.
Daher ist es unsere Pflicht ihnen das zu geben, was sie sich am meisten wünschen. Und dies wünschen sich fast 100% aller Scheidungskinder Das Mama und Papa zusammen bleiben oder wieder zusammenkommen. Das Recht auf glückliche Eltern ist leider sehr egoistisch betrachtet und auch zu sehr erwachsenenlastig erklärt. Bevor ein Kind wirklich die Zusammenhänge wirklich versteht warum man nicht mehr glücklich sein konnte ist es schon lange in der Pubertät, viele kapieren es erst wirklich wenn sie Anfang zwanzig sind. Und begleiten wird sie diese Erfahrung ihr ganzes Leben lang, ob die Eltern nun glücklicher sind oder nicht. Wir haben eine Verantwortung als Eltern gegenüber unseren Kindern. Dieser Verantwortung muss man sich gemeinsam stellen. Die Kinder können nichts für die Konflikte oder Probleme der Erwachsenen, aber sie müssen im Falle einer SCheidung darunter leiden. Kein Kind wünscht sich die Scheidung, so sehr man auch versucht dies schönzureden. Alle Betreuungsmodelle, Patchworkfamilien, etc sind nur bestmögliche Alternativen die aber nie das Optimum erreichen werden. Dies sagt auch Remo largo in seinem Buch "Glückliche Scheidungskinder". er zeigt auf wie man mit der Situation am bestmöglichsten umzugehen hat. Lässt aber durchblicken, dass die intakte Familie nunmal die beste aller Alternativen ist. Aber die Scheidung damit zu erklären, wir waren nicht mehr glücklich, damit macht man es sich zu einfach. Dann werdet halt wieder glücklich würden Kinder euch sagen ! Und das sage auch ich werdet wieder glücklich !
Wie gesagt ist dies meine Meinung, welche allerdings auch in diversen Büchern zu diesem Thema bekräftigt wird.
Ich weiß, dass dies vielleicht nicht ganz das richtige Forum für meine Meinung darstellt. Sollte ich mich tatsächlich von meiner Frau scheiden lassen, werden mich aber grad diese Fragen noch sehr lange beschäftigen. Um ehrlich zu sein.Und ich werde trotzdem mein ganzes Leben lang mit dieser Frau Kontakt haben, obwohl ich mich ja von ihr geschieden habe...Weil wir ein Kind zusammen haben. Irgentwie schon ziemlich grotesk das Ganze
Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)
Hallo Mateuz,
beantwortest du mir bitte eine Frage:
Wenn ein Kind die ganze Kinheit über erlebt, das die Eltern zwar zusammenleben, das es aber keine Umarmung, kein Küsschen, keine Zärtlichkeiten zwischen den Eltern gibt. Was wird dieses Kind für sein eigenes Leben und für die eigenen Beziehung lernen und wie wird es später selbst eine Beziehung führen?
Meinst du das das eine bessere Alternative ist?
Nein, mann soll ich nicht leichtfertig trennen, man soll kämpfen, aber wen nder Kampf zum Kranpf wird ist eine Trennung besser.
Mein jetztiger Mann und seine Ex haben lange eine Ehetherapie gemacht. Am Ende stand einfach das Ergebnis: Wir können nicht miteinander leben, aber wir können Eltern sein. Die für mich eindrucksvollsten Sätze, später als mein Mann und ich zusammen waren, seiner Großen Tochter (damals mit 12) waren: Endlich gibt es keinen Streit mehr.... ihr habt euch ja echt lieb, ihr umarmt euch ja.... Mama lacht jetzt wieder.... Papa ist wieder fröhlich...
So schlimm eine Trennung ist, ich glaube für diese Kinder war sie die Möglichkeit ihr "Weltbild" in Bezug auf Beziehungen in eine richtige Richtung zu bringen.
Gruß TIna
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Moin Mateusz,
Unsere Kinder haben ein Recht auf eine glückliche Kindheit.
das steht doch nicht im Widerspruch zu meinem Postulat
Es ist nicht die Pflicht unserer Kinder, dankbar zu sein für die Opfer, die wir für sie bringen. Aber sie haben ein Recht auf glückliche Eltern.
Man kann nur ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Kindheit alles andere als glücklich sein wird, wenn die Eltern sich nicht mehr riechen können und nur wegen der Kinder (oder wegen der Leute, der Kohle, der Religion, des schönen Scheins etc.) zusammenbleiben. Denn dafür können die Kinder sich nichts kaufen; das sind ausschliesslich Erwachsenenmotive.
Eine glückliche Kindheit hat viel mit Unbeschwertheit und Sorglosigkeit zu tun; mit der Freiheit, die am nächsten stehenden Menschen unvoreingenommen lieben zu dürfen. Ob diese Menschen unter einem Dach wohnen und einen Ring am Finger haben ist nicht die Hauptsache. Und ob die Trennung der Eltern für die Kinder traumatisierend ist, hat einzig damit zu tun, wie die Eltern damit umgehen und was sie daraus machen. Wie man es NICHT machen sollte, lesen wir hier täglich.
Es ist ja jedem unbenommen, das anders zu sehen und sämtliche persönlichen Ziele und Interessen seinen Kindern unterzuordnen; sich jeden Tag neben einem Menschen ins Bett zu legen, den er eigentlich zum Teufel wünscht. Man muss sich nur darüber klar sein, dass man damit die Verantwortung tatsächlich auf die Schultern der Kinder legt - und dass diese definitiv zu schwach sind, um sie zu tragen. Denn Kinder durchschauen eine billige Show sehr bald.
Aber die Scheidung damit zu erklären, wir waren nicht mehr glücklich, damit macht man es sich zu einfach. Dann werdet halt wieder glücklich würden Kinder euch sagen ! Und das sage auch ich werdet wieder glücklich !
wenn Du das Glücklich-Sein einfach beschliessen könntest (und Deine Frau das genau so sehen würde), wäre ja alles wunderbar. Deine Schilderung ><<HIER<<< legt allerdings eher den Schluss nahe, dass einseitige Glücks-Beschlüsse das Problem nicht lösen; schon gar nicht gegen den Willen des anderen. Es ist vermutlich ähnlich wie mit dem Marxismus: In der Theorie und auf dem Papier eine charmante Idee; in der Praxis und mit Menschen aber nicht realisierbar.
Dein persönliches Glück wird darin liegen, aus den gegebenen Umständen das Beste zu machen - für Dich und Euer Kind. Nicht darin, Dir trotzig einen Zustand zurückzuwünschen, der schon lange nicht mehr besteht (siehe auch meine Signatur).
Grüssles Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Irgendwie läuft die Diskussion aneinander vorbei.
Vereinfacht gesagt, sagen die Einen:
"Wenn die Verhältnisse ganz schlimm sind, muss man sich trennen!"
Und die Anderen sagen:
"Wenn die Verhältnisse nicht ganz schlimm sind, soll man sich nicht trennen!"
Wo ist denn da der Widerspruch?
Ich kann beide Aussagen unterschreiben.
Die Frage ist nur, wo ist die Schwelle für die Trennung?
Ich bin ziemlich sicher, dass exakt 50% der getrennten Leute sagen, die Schwelle wurde bereits überschritten, deswegen habe ich mich getrennt und die anderen 50% sagen, die Schwelle wurde nicht überschritten, deswegen habe ich mich nicht getrennt.
Ich gehöre zu denen, die sich nicht getrennt haben und zwar weil ich der Meinung bin, dass in meinem Fall die Schwelle nicht überschritten war.
Auch weil ich wußte, was eine Scheidung, vor Allem für meine Kinder und mich bedeutet.
Wobei es dann noch schlimmer kam.
Meinen Kindern geht es nicht gut damit.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hi
Ich gehöre zu denen, die sich nicht getrennt haben und zwar weil ich der Meinung bin, dass in meinem Fall die Schwelle nicht überschritten war.
Auch weil ich wußte, was eine Scheidung, vor Allem für meine Kinder und mich bedeutet.Wobei es dann noch schlimmer kam.
Meinen Kindern geht es nicht gut damit.
Das kann ich voll und ganz unterschreiben
Gruss Wedi