Entschluß zur Trenn...
 
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Entschluß zur Trennung und die praktische Umsetzung -> Wie gehe ich es an?

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 4xV
(@4xv)
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Hallo Gemeinde,

ich bin gerade dabei, den Kampf um unsere 14 jährige Ehe aufzugeben, bzw. die Trennung als die bessere Option zu sehen.

Bei der Suche im Netz bin ich auf dieses Forum gestoßen und freue mich, dass es so was gibt. Schon mal vielen Dank für alle die hier tätig mitwirken :-).

Ich möchte nicht groß auf die genauen Umstände und meine Beweggründe eingehen, dass ergibt sich vermutlich sowieso im Lauf der Zeit, wenn ich zu einzelnen Themen oder Problemstellungen Euren Rat benötige und ich dann Situationen schildere.

Nur soviel, es gibt weder bei mir noch bei ihr jemand anderes,

Vielleicht mal ein Vergleich: Ich komme mir vor wie der Fischer aus dem Märchen: Seine Frau ist nie zufrieden, egal was er macht.... Diese Spirale möchte ich nun beenden.

Wenn ein Sammelbegriff für das Verhalten meiner DEF (Designierte Ex Ehefrau) am ehesten zutrifft, würde ich es mit Borderline umschreiben, damit möchte ich keiner "Stigmatisierung" o.ä. das Wort reden und bitte auch nicht gleich - auf diesen Punkt eingehend - zurückposten, die Tipperei DAFÜR könnt Ihr Euch sparen.
Ich weiß, dass sie wenn es so wäre nix dafür kann, ich wollte mir an dieser Stelle nur lange Erläuterungen und Schilderungen
von Situationen sparen, da der Begriff schon mehrfach hier auftauchte und ich denke, die Beteiligten wissen, was ich damit meine. Ich denke, einige können sich im meine Lage versetzen und sich vieles, was damit zusammenhängt vorstellen oder zusammenreimen.
Ich denke, sie kann zwar nix dafür, aber m.E. schon was dafür tun, das Verhalten (kognitiv) anzugehen (Stichwort DBT).
Dies sieht sie nicht so.

Bereits vor 3 Jahren stand das schon mal zur Diskussion, ich bin damals für 1/2 Jahr in die ELW unseres Hauses gezogen, um etwas Abstand zu gewinnen. Wir hatten dann auch Beratung in Anspruch genommen und am Ende dieser Zeit schien es auch so, als ob wir in unserer Beziehung Fortschritte gemacht hätten.
Dazu kam, dass mich damals auch noch sehr die Sorge um die Auswirkung der Trennung auf unsere 4 Kinder (heute im Alter von 8 - 14 Jahren) getrieben hat.

Leider haben sich die "Fortschritte" im Lauf der Zeit aus meiner Sicht wieder zurück entwickelt, unsere Kinder sind nun größer und "verständiger".

Konkret habe ich dann nach einer Phase von Streits am Sonntag Abend den Schritt gemacht und zu ihr gesagt, dass ich mich trennen möchte und erst mal wieder in die ELW umziehe...
Daraufhin hat sie mir meine Sachen aus unserem Schrank vor die Füße geschmissen, ich habe nun alles in Kartons hier auf dem Boden stehen....

Bisher war dann Funkstille, nun wollen wir morgen Abend mal darüber reden wie es weitergeht. Sie denkt vielleicht, ich überlege es mir nochmal, aber für mich ist nun Schicht im Schacht....

Konkret wäre nun mein Anliegen, was für morgen aus Eurer Sicht wichtig wäre zu besprechen. Ich wollte mir mal ein Mindmap anlegen mit allen Punkten die mir so einfallen (nicht nur für morgen).

Noch ein paar Daten zu uns: Ich bin Anfang 50, meine Frau Mitte 40. Ich arbeite Vollzeit in Festanstellung als Projektleiter, meine Frau 40% Teilzeit in Schichten (Früh oder Spätschicht -> Pflegeberuf), z.T. auch an Wochenenden.

Bis wir uns über die groben Punkte geeinigt haben, würde ich gern ein "Stillhalteabkommen" präferieren, d.h. wir leben zwar getrennt, aber für die Kinder sind wir beide noch präsent und ich würde ihnen sagen, dass wir im Moment etwas Abstand brauchen und wir uns in den nächsten Wochen überlegen wie es weitergeht (stimmt ja auch so)....

Kurzfristig:
Es stehen in den nächsten 2-3 Wochen einige Termine an, die als Familie geplant waren (Besuch bei ihrem Bruder zur Einsegnung des Sohnes, Gartenfest bei uns, zu dem wir Nachbarn eingeladen haben, gemeinsamer Urlaub, Schulwechsel eines Kindes bei uns etc.)....
-> Ich könnte mir vorstellen, je nach Art des Termins bis auf den Urlaub die Termine noch als "Quasi-Familie" wahrzunehmen/auszurichten oder zu sagen es kommt nur einer von uns....

Wenn die Schulferien anfangen, würde ich den Kindern dann konkret sagen, dass wir uns trennen.

Kurz-Mittelfristig:

Ich wollte ihr vorschlagen, gemeinsam einen Mediator zu suchen der im Prinzip weiß was man regeln sollte, wie die Gesetzeslage ist und was man wie aushandeln kann.
Mit ihm/ihr würden wir dann die möglichen Optionen erörtern auch um zu prüfen, ob wir uns diesen Weg vorstellen könnten.

Bezüglich der Kinder wäre mein Vorschlag, dass wir für die Ferien besprechen, wer z.B. den gebuchten Urlaub (sind nur 10 Tage) wahrnimmt, eine Teilung ist denke ich nicht so sinnvoll und wer wann die Kinder wie betreut....

Bis zum Ende der Ferien würde ich erst mal an unseren finanziellen Verhältnissen nichts ändern.

Längerfristig:

Ich gehe stark davon aus, dass unsere älteste Tochter bei mir wohnen möchte, die anderen werden vermutlich unentschlossen sein, bzw. bei der Mutter bleiben wollen.
Ich hätte kein Problem auszuziehen, wenn dieser Punkt klar ist und alles weiter (Finanzen, Umgang etc.) bis dahin geregelt sind...
Ich könnte mir aber genauso gut vorstellen, alle Kinder zu nehmen und im Haus zu bleiben....

Was die ganze Sache aus meiner Sicht etwas erschwert ist meine Annahme, dass vermutlich kein sachliches Gespräch möglich sein wird.

Was haltet ihr davon?
Habt ihr Tipps, was dazu beitragen kann, diese Diskussionen auf die sachebene zu konzentrieren?

Oder soll ich ganz anders an die Sache rangehen?

Wer bis hierhin durchgehalten hat, vielen Dank dafür und ich freue mich über alle Auskünfte.

lG 4xV

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 11.07.2014 01:20
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin und herzlich Willkommen

Ich bin's nur kurz überflogen, aber:

Was die ganze Sache aus meiner Sicht etwas erschwert ist meine Annahme, dass vermutlich kein sachliches Gespräch möglich sein wird.

Was macht Dich hier so sicher? Genau DAS ist bei allem m.E. der Knackpunkt - wir könnt Ihr bei Klarstellung der (allein deinigen ?) Situation noch kommunizieren?

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 01:24
 4xV
(@4xv)
Schon was gesagt Registriert

Genau DAS ist bei allem m.E. der Knackpunkt - wir könnt Ihr bei Klarstellung der (allein deinigen ?) Situation noch kommunizieren?

Was meinst Du mit "allein deinigen" -> Das sind halt die Punkte die ich im Moment sehe, klar wird sie andere weitere Punkte haben, an die ich vielleicht auch noch nicht gedacht habe, bzw. was ihr wichtig ist....

Wichtig aus meiner Sicht ist, dass wir uns noch in die Augen sehen können und uns austauschen, wie wir es mit den Kindern machen möchten, bzw. was das Beste für sie ist.

Inwieweit sollten wir sie hier mit einbeziehen, ich meine die Große hat sich ja schon geoutet.....

Was hilft aus Eurer Sicht dabei?

Gruß
Andre

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.07.2014 12:16
(@Brainstormer)

Moin Andre,

Was meinst Du mit "allein deinigen" -> Das sind halt die Punkte die ich im Moment sehe, klar wird sie andere weitere Punkte haben, an die ich vielleicht auch noch nicht gedacht habe, bzw. was ihr wichtig ist....

Was Oldie vermutlich meinte, ist, dass der Erfolg des Gesprächs maßgeblich davon abhängt, ob deine DEF (Demnächst Ex Frau) sachlich reagiert.
Du kannst dir noch so viele Gedanken über die Zukunft gemacht haben ... wenn deine DEF emotional reagiert, nützt dir der Vortrag deiner Vorstellungen überhaupt nix.
Wichtig wäre deshalb auch, sich darauf vorzubereiten, wie du reagierst wenn das Gespräch droht zu eskalieren.

Inwieweit sollten wir sie hier mit einbeziehen, ich meine die Große hat sich ja schon geoutet.....

Das Thema würde ich in diesem Stadium erstmal noch außen vor lassen, denn diese Frage ist geradezu prädestiniert dafür, einen Streit auszulösen.

--
Brainstormer

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 18:25
 4xV
(@4xv)
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Wichtig wäre deshalb auch, sich darauf vorzubereiten, wie du reagierst wenn das Gespräch droht zu eskalieren.

Kann man sich darauf vorbereiten?

Spontan würde ich beim ersten Mal (1. Eskalation) noch versuchen, ob wir die Kurve (zu mehr Sachlichkeit) noch kriegen, beim zweiten Mal vorschlagen, das Gespräch zu vertagen aber dann zumindest versuchen, sie dahin zu bewegen, sich mit konkreten Fragestellungen bis dahin zu beschäftigen....

Wenn sie dann meint, eine Vertagung bringt auch nichts, bin ich im Moment ratlos.

Wie kann ich sie dazu bewegen, konstruktiv an der zukünftigen Gestaltung mitzuwirken?

Beispielsweise sind morgen die 3 Großen fürs Wochenende weg und ich möchte mit dem Kleinen einen Ausflug machen, weil sie arbeiten muß...

Werde Euch dann berichten wie es lief...

lG. Andre

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.07.2014 19:25
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

also ich denke, dass Du sofort gar nichts wirst klären können. Es wird vielmehr darum gehen klar zu machen, dass Du Dich wirklich trennen willst.
Alles andere wird sich erst später regeln lassen. Wenn Deine Frau die Trennung akzeptiert hast Du einen wesentlichen Schritt erreicht.
Dass sie sofort konstruktiv an Deiner Trennung arbeitet glaube ich nicht. Dafür ist ihr Alltag viel zu anstrengend. Den Gedanken der Trennung muss sie doch erst einmal verarbeiten, sie will sich ja nicht trennen.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 21:54
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Andre,

Wie kann ich sie dazu bewegen, konstruktiv an der zukünftigen Gestaltung mitzuwirken?

das gleicht in etwa der Quadratur des Kreises: In Eurer Situation sind die meisten Paare gar nicht in der Lage, sich selbst zu beraten; das ist etwa so schwierig wie sich im Krankenhaus selbst zu operieren.

Wenn Eure Trennungsabsicht klar und der wechselseitige Respekt gross genug ist, jetzt nur nach konstruktiven Lösungen zu suchen (und sich nicht die Fehler der Vergangenheit unter die Nase zu reiben), kann eine gemeinsame Vertrauensperson von Euch beiden als zusätzlich am Tisch sitzender Dritter eine hilfreiche Stütze sein. Ansonsten wäre meine Empfehlung: Sucht Euch möglichst bald einen Mediator, der diese Aufgabe übernimmt. Jede Lösung, die Ihr auf diese Weise gemeinsam und aussergerichtlich findet, ist besser als eine teuer erstrittene.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.07.2014 23:55
 4xV
(@4xv)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Gemeinde,

so nun habe ich den ersten Schritt hinter mir. Zum Glück lief es einigermaßen ruhig ab.

Es war so wie von Susi beschrieben,

Den Gedanken der Trennung muss sie doch erst einmal verarbeiten, sie will sich ja nicht trennen.

Sie hat gemeint, wir hätten nicht alles versucht und wenn ich mich in Streitpunkten nicht so zurückgezogen sondern früher das Gespräch gesucht hätte, wären manche Dinge nicht so ausgeartet etc. pp.
Das habe ich m.E. schon gemacht, aber wenn man ständig das Gefühl hat, dass seine (meine) Gefühle nicht ok sind, wenn man sie äußert, bringt uns das auch nicht weiter, genau so wenig, wie bei ihr einzufordern, Respekt und Achtung vor dem anderen zu zeigen, das sollte eine Haltung sein ... (damit habe ich nicht gemeint, dass einem im Streit nicht mal ein böses Wort rausrutschen oder man nicht wütend sein darf...)

Ich habe dann gesagt ok, ich mache mir bis Montag Gedanken und wir reden dann nochmal.

Der letzte Satz meiner Frau war dann, dass wenn ich beim Trennungswunsch bleibe, mir dann aber gleich nächste Woche eine Wohnung suchen soll. Sie wollte dann mit den 3 Kleinen im Haus wohnen bleiben...

Ich möchte eigentlich vor diesem Schritt (Wohnung suchen ist ok, ausziehen nochmal was anderes) zuerst wie von Brille vorgeschlagen mit dem Mediator die wichtigsten Rahmenbedingungen festmachen....

Die 3 kleineren Kinder reagieren so wie vermutlich viele und möchten, dass wir zusammenbleiben.
Als ich sie auf die vielen Streits angesprochen habe, empfanden sie es als nicht so schlimm.
Vermutlich ticken Kinder hier anders als wir Erwachsene.....
Am meisten Angst habe ich davor, es ihnen konkret zu sagen, dass wir uns trennen....

Viele Grüße
Andre

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 12.07.2014 00:32
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Andre,

auch ich habe gute Erfahrungen mit einer einvernehmlichen Trennung gemacht. Hierfür ist es aber wichtig, dass ihr Eure Emotionen weiterhin so gut unter Kontrolle behaltet. Ob das auch in Zukunft so klappt, ist jetzt schwer zu beurteilen.

Was mir auffällt:

- Eurer Haus: Das Verhalten Deiner DEF ist hier bereits "typisch". Das Haus "gehört natürlich ihr" und "Du musst ausziehen". Wir warnen hier regelmäßig davor, überhastet auszuziehen. Wer ausszieht verliert im Regelfall sehr viel. Auf der anderen Seite bist Du es, der gehen will. Dann sollte man auch konsequent handeln. Und das heisst nicht noch lange Zeit unter einem Dach leben. Denn genau das willst Du ja offensichtlich auch nicht mehr.

- Mit jedem Tag, der nun nach Deinem Trennungswunsch vergeht, wird die Bereitschaft Deiner DEF, noch irgendetwas für Dich zu tun, sinken. Du solltest deshalb sehr zeitnah auch die rechtlichen Punkte abarbeiten (Scheidungsfolgevereinbarung, guter Anwalt (zur Beratung für eine friedliche (!) Trennung). Die in Fachkreisen "Einflüsterinnen" genannten Freundinnen Deiner DEF werden sehr bald auf den Plan treten und ihr (oftmals aus eigener Erfahrung) erzählen, "was ihr zusteht".

- Auch wenn es bei Euch an der "Next"-Front noch ruhig ist, kann sich dies aus der Forenerfahrung her innerhalb von Tagen (!) ändern. Es gibt Frauen (und auch Männer), die nicht "allein sein können". Allein um hier die notwendige psychische Unterstützung zu bekommen, wird jeder Strohalm gegriffen. Und auch wenn Du denkst, dass Du Deine DEF kennst, wirst Du sehr schnell merken, dass es da noch viele andere Seiten gibt, die Du noch nicht kennst.

- Zu Deinen kurzfristen Zielen (Besuche, etc.): Eure Freunde und Bekannten werden nach ca. 5 Minuten merken, was bei Euch los ist. Blast diese Veranstaltungen ab bzw. schenkt der Umgebung reinen Wein ein. Alles andere wird sehr unschön werden. Nach Deiner Klarstellung gibt es jetzt keine "heile Familie" mehr - diesen Schritt hast Du gewollt und musst nun auch mit den Konsquenzen leben (und da sind wir Männer immer gerne dabei, für den "äußeren Schein" doch noch etwas zu spielen, was nicht mehr da ist).

- Schau Dir bitte den Trennungs-FAQ an. Er ist sehr wichtig. www.trennungs-faq.de Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 12.07.2014 00:53
 4xV
(@4xv)
Schon was gesagt Registriert

- Eurer Haus: Das Verhalten Deiner DEF ist hier bereits "typisch". Das Haus "gehört natürlich ihr" und "Du musst ausziehen". Wir warnen hier regelmäßig davor, überhastet auszuziehen. Wer ausszieht verliert im Regelfall sehr viel. Auf der anderen Seite bist Du es, der gehen will. Dann sollte man auch konsequent handeln. Und das heisst nicht noch lange Zeit unter einem Dach leben. Denn genau das willst Du ja offensichtlich auch nicht mehr.

Hallo Ingo, hallo Gemeinde,

danke für Deine Beiträge und Tipps. Das mit dem Haus hatte ich mir auch schon überlegt, aber wie Du sagst, ich möchte gehen. -> Hast Du andere Vorschläge bzw. was sollte man regeln, BEVOR man auszieht (die Trennungs-FAQ hatte ich vorher schon gelesen, da steht mehr oder weniger pauschal nur nicht ausziehen)? -> Es schlagen 2 Herzen in meiner Brust, zum einen werde ich schon leiden meine (anderen 3) Kinder weniger zu sehen auf der anderen Seite möchte ich den Schritt machen, und sie wird sicher nicht ausziehen....

Wir hatten gestern nochmal kurz vor dem Spiel geredet und sie denkt nach wie vor, dass unsere Ehe mit viel gutem Willen noch zu retten ist. Bei mir sieht es so aus, dass in der Vergangenheit zu viel passiert ist und ich meines Erachtens schon immer wieder auf kritische Punkte hingewiesen habe, die sie aber nicht ernst nahm. Vermutlich war mein Ton nicht scharf oder entschlossen oder ... genug....

Meiner Meinung nach kann es aber trotzdem nicht sein, dass es immer zu maximal belastenden Situationen kommen muß, bevor jemand sagt, ok, dieses und jenes war vielleicht ein Fehler von mir, ich mache das zukünftig anders und dann können wir wieder miteinander. Wie hat ein Freund es richtig ausgedrückt: "Selbst wenn der Wille noch da wäre, die Energie ist weg...."

So geht es mir gerade, ich kann nicht mehr, die Hoffnung auf ihre Versprechungen ist sehr gering und den Rest von Energie möchte ich dann lieber auf Dinge ausrichten, bei denen ich mehr Perspektive sehe, bzw. sehen muß (Kinder etc.)

Aber noch eine Frage: Wie habt ihr es mit den Kindern gemacht, meine DEF hat dann schon gemeint: Dir ist dann schon klar, dass Du die Kinder nur noch jedes 2. WE siehst.....

Viele Grüße
Andre

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.07.2014 11:01




82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus Andre!
Hast Du bzw. habt Ihr mal daran gedacht, eine Ehe-/Paartherapie zu besuchen? Ich habe das Gefühl, dass Du noch nicht ganz abgeschlossen hast...

Es schlagen 2 Herzen in meiner Brust, zum einen werde ich schon leiden meine (anderen 3) Kinder weniger zu sehen auf der anderen Seite möchte ich den Schritt machen, und sie wird sicher nicht ausziehen....

Das "weniger sehen" muss  nicht sein. Falls ihr euch trennen solltet, denkt mal über das Wechselmodell=hälftige Betreuung nach...Eure Kinder werden Euch danken, wenn ihr das schaffen solltet!

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 11:28
(@Wolkenhimmel)

Aber noch eine Frage: Wie habt ihr es mit den Kindern gemacht, meine DEF hat dann schon gemeint: Dir ist dann schon klar, dass Du die Kinder nur noch jedes 2. WE siehst.....

Hi Andre,

wir hatten ein Wechselmodell, unsere Tochter war Samstagabend bis Mittwochfrüh bei Papa und den anderen Teil der Woche bei mir, allerdings waren wir extrem flexibel mit Umplanungen, da wir a) beide Vollzeit arbeiten, b) häufiger auf Dienstreisen mussten und c) ab und zu auch mal einer ein ganzes WE alleine oder mit Kind haben wollten. Ferien 50:50 geteilt.

Übergaben erfolgten Mittwochs in die KiTa / Schule und Samstagabends meist bei einer Tasse Tee oder einem Abendessen um die anstehenden Fragen zu klären.
Allerdings muss ein WM nicht so "eng" abgestimmt werden, wenn man den Ex nicht mehr ertragen kann. Hilft aber, vor allem dem Kind.

Um Deiner Frau einen Denkanstoß zum unsäglichen "alle-2-Wochen-Modell" zu geben würde ich Ihr, an Deiner Stelle, das Buch "Glückliche Scheidungskinder" von Remo Largo schenken. Darin wird sehr deutlich, wie sehr Kinder ihre Eltern in gleichen Anteilen brauchen.

VG WH

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 12:46
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Andre,

danke für Deine Beiträge und Tipps. Das mit dem Haus hatte ich mir auch schon überlegt, aber wie Du sagst, ich möchte gehen. -> Hast Du andere Vorschläge bzw. was sollte man regeln, BEVOR man auszieht (die Trennungs-FAQ hatte ich vorher schon gelesen, da steht mehr oder weniger pauschal nur nicht ausziehen)? -> Es schlagen 2 Herzen in meiner Brust, zum einen werde ich schon leiden meine (anderen 3) Kinder weniger zu sehen auf der anderen Seite möchte ich den Schritt machen, und sie wird sicher nicht ausziehen

Am sinnvollsten ist es aus meiner Sicht gemeinsam zum Notar bzw. bei komplizierten Fällen vorher zu einem Anwalt für FamRecht zu gehen und dort eine Trennungs- / Scheidungsfolgenvereinbarung auf Augenhöhe aufzusetzen. Es können (wenn diese gut gemacht sind) fast alle schwerwiegenden Trennungsfolgen so geregelt werden, dass es zu keinen weiteren Streitigkeiten kommt. Ansonsten haben wir hier den Standpunkt, dass der der gehen will, dies auch tun sollte (ob KM oder KV)

Dir ist dann schon klar, dass Du die Kinder nur noch jedes 2. WE siehst.....

Es gibt keine Definition des Wechselmodells. Hier musst Du feststellen, was für Euch passt. Vom wöchentlichen Wechsel über das überhaupt nicht "unleidliche" 2 Wochen Modell, welches man durchaus noch mit Tagen unter der Woche aufrüsten kann. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 14.07.2014 23:21
 4xV
(@4xv)
Schon was gesagt Registriert

Hast Du bzw. habt Ihr mal daran gedacht, eine Ehe-/Paartherapie zu besuchen? Ich habe das Gefühl, dass Du noch nicht ganz abgeschlossen hast...

Ja, habe ich, bzw. wir, aber im Moment fehlt mir dazu (noch) die Energie.

Wenn überhaupt, dann würde ich die aktuelle Situation so lassen (getrennte Betten) und sagen, ok ich lasse mich nicht zuletzt der Kinder wegen EHRLICH darauf ein und wir schauen dann mal ob das im Alltag funktioniert/besser wird.

Was mich interessieren würde, gibt es Beispiele, die ihr kennt (oder auch hier aus den Foren....) wo eine Therapie von Erfolg gekrönt war, bzw. geholfen hat?
Bei den Geschichten, die ich so von außen erlebt habe hat das nicht nachhaltig funktioniert, und da möchte ich niemand den Willen absprechen, dass es nicht beide ernsthaft versucht hätten.

Gruß
Andre

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.07.2014 01:43
(@Wolkenhimmel)

Was mich interessieren würde, gibt es Beispiele, die ihr kennt (oder auch hier aus den Foren....) wo eine Therapie von Erfolg gekrönt war, bzw. geholfen hat?
Bei den Geschichten, die ich so von außen erlebt habe hat das nicht nachhaltig funktioniert, und da möchte ich niemand den Willen absprechen, dass es nicht beide ernsthaft versucht hätten.

Guten Morgen Andre,

einer meiner Kollegen war mehrere Jahre mit seiner Frau in Paartherapie (sie hatte ihn in flagranti mit einer anderen Kollegin erwischt und wollte ihm Alles vor die Füße werfen), die Beiden sind heute sehr glücklich und froh darüber es versucht zu haben.

Mein Mann und ich hatten uns vor einigen Jahren getrennt und waren unabhängig voneinander in Therapie (er hatte eine schwerwiegende psychische Erkrankung und ich habe "nur" darunter gelitten), uns hat das auch soweit geholfen, dass wir uns nach gut 2 Jahren wieder zusammen getan haben.  🙂

VG WH

AntwortZitat
Geschrieben : 16.07.2014 11:23
(@pristine)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Andre,
eine Paartherapie müssen beide wollen. Wenn das so ist, macht das und findet heraus, ob es für Euch und Eure Familie eine gemeinsame Zukunft geben kann.
Aber arbeiten daran müsst Ihr beide.
Eine Trennung hingegen kostet Nerven und Geld.
Auch ich habe den Eindruck, dass sich bei Eurer Situation eine Paartherapie lohnt, nicht zuletzt für Eure Kinder.

Falls das nicht der Fall sein sollte und Du raus musst aus dieser Beziehung gehe bitte besonnen vor. Wenn Du ausziehst, nicht zu weit wegziehen, um den Kontakt zu Euren Kindern zuverlässig und ohne große Entfernungen gewährleisten zu können. Das fördert auch die Möglichkeit, mehr Umgang als die obligatorische 14-Tage Regelung zu vereinbaren.

Es ist immer traurig, wenn eine Familie zu zerbrechen droht. Also schau, was Du willst: nochmal versuchen oder Trennung.
Versuche, einen ruhigen und respektvollen Draht zu Deiner Frau zu erhalten.
Das hilft bei Unstimmigkeiten.

Gruß von Pristine

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 00:16
(@rohga)
Rege dabei Registriert

Hallo Andre,

ich habe mir gerade deinen und die anderen Beiträge durchgelesen.

Nach meiner nun 1,5 jährigen Trennung von Kindern und DEF würde ich bei einer Kostellation, wie du sie schilderst in betracht ziehen, vorerst die ELW zu nutzen. Das sage ich aber, rein aus meiner Sicht/Situation. Andere sehen das vielleicht anders.
Hätte ich aber im Rückblick die Möglichkeit gehabt, vorerst eine ELW zu nutzen, wäre das eine mögliche Option gewesen. Vielleicht ist das ja für dich ein Gedankenanstoß.
Auch im Hinblick auf eine mögliche Trennung/Scheidung wären hier die Rahmenbedingungen für das Trennungsjahr klar abgegrenzt.
Bei uns war es so, dass wir noch 3 Monate im selben Haus leben mussten, bis auch die räumliche Trennung vollzogen war.
Im Nachhinein denke ich aber, dass es für die Kinder besser war. Denn so konnten sie sich in diesem Zeitraum darauf vorbereiten, dass DEF mit ihnen auszieht. Und es geschah nicht von heut auf morgen, dass einer weg war.

Bzgl der Paartherapie gibt es sicher solche und solche Erfahrungen. Ich möchte dir auch ein Buch empfehlen, welches hilfreich sein könnte:
"Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest" von Eva-Maria Zurhorst.

Vielleicht kannst du etwas damit anfangen.

Alles Gute,

Rohga

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 10:24
(@psoidonuem)
Registriert

Die Zurhorst ist auch so einer der Nägel zu meinem Sarg. Sie kann aber nix dafür, die Grundidee ist nicht falsch.
Wenn das die falschen Leute in die Hände bekommen (zB meine narzisstisch persönlichkeitsgestörte Frau) kommen die nur auf noch blödere Ideen: Die Ursachen für jegliche Fehlentwicklung bei anderen Leuten zu suchen und sich zu distanzieren.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2014 12:33
 4xV
(@4xv)
Schon was gesagt Registriert

Vielen Dank für Euren Input

nachdem wir die Wochenenden in unterschiedlichen Konstellationen ganz gut gemeistert haben, möchte meine Frau nun (berechtigterweise) wissen, wie es weitergeht.

Da ich wie einige von Euch vermutet haben, noch nicht 100% abgeschlossen habe, möchte ich uns einerseits schon noch eine Chance geben, andererseits denke ich, dass mit dem Abstand (ich schlafe in der ELW) Dinge besser beredet werden können.

Das sieht sie komplett anders und möchte, dass ich baldmöglichst wieder "einziehe"...

Ich möchte aber vermeiden, dass wir in alte Schemen zurückfallen.
Was meint Ihr dazu?

Danke und Gruß
Andre

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 28.07.2014 20:37
(@schmuckeremit)
Schon was gesagt Registriert

Hallo 4xV,

ich hab fast 10 Jahre lang Tür an Tür mit meiner LG, jetzt Ex, gelebt. Mal abgesehen von den nötigen Platzbedarf (ich lebe und arbeite in meiner Wohnung) und sonstiger Umstände die die Wohnsituation sinnvoll machten, war die Trennung der Wohnbereiche wohl auch ein Grund warum diese Beziehung so lange gehalten hat. Was ich heute aber auch nicht mehr so positiv sehe, vielleicht geht man auch Konflikten eher aus dem Weg die gelöst gehören.

Ich denke aber es ist eine Möglichkeit sich gegenseitig in Ruhe zu lassen, nicht ständig über den Weg zu laufen und so sonst vielleicht nervige Alltagsproblemchen etwas auszublenden bzw zu entschärfen. Setzt natürlich voraus das man es merkt/kommuniziert und respektiert wenn der/die andere seine Ruhe haben will.

Für eure Kinder wäre es natürlich ideal, kein Stress mit hin und her und ein Elternteil immer gerade nicht da, wie bei einer auch räumlichen Trennung.

Wenn Du jetzt wieder "Einziehst" wird sich sehr wahrscheinlich gar nichts ändern, innerhalb kürzester Zeit ist alles wieder beim alten. Schon der Wunsch des "Wiedereinziehens" zeigt doch genau wohin die Reise gehen soll: Stück für Stück, aber möglichst schnell den alten Zustand wiederherstellen, dann ist "alles wieder gut". Aufarbeitung wird vertagt, d.h. findet nicht statt.

Wenn es irgendwie geht, versuch in der ELW zu bleiben und den Zustand erst mal zu halten. Du brauchst Abstand, näher dran an der

Familie als in einer ELW ist ja kaum noch möglich den zu gewinnen und ein "Wiedereinzug" kaum mehr als eine symbolische Handlung. Aber

ganau darauf wird sie aus sein, als ersten Schritt, als Liebesbeweis den Rest kriegt sie dann auch noch hin (glaubt sie vermutlich).

Hat sie denn einen echten Grund für ihren Wunsch vorzuweisen? Ich kann mir kaum etwas oder eine Situation vorstellen wo es einen wesentlichen Unterschied ausmacht ob man jetzt in der gleichen Wohnung oder nebendran wohnt. Die paar Schritte können es doch nicht sein.

Wenn es dazu führt Streit zu vermeiden oder die Situation nicht weiter eskalieren zu lassen hat die ELW doch schon geholfen.

Es gibt noch einen Vorteil: Man muss sich nicht für Gespräche verabreden um dann z.B. festzustellen das der aktuelle Zeitpunkt doch nicht so passend ist weil die Stimmung nicht stimmt. Man kann solche Zeitpunkte besser abpassen als wenn man woanders wohnt oder
auch direkt aufeinander hockt.

Vielleicht kannst Du ein paar der Argumente verwenden um sie von einem möglicherweise anstehenden "Entweder-oder" Erpressungsversuch abzubringen. Das wichtigste Argument wäre das es für die Kinder erstmal die beste Option ist.

Um sie da aber nicht ganz in der Luft hängen zu lassen und vielleicht auch die Motivation etwas zu befördern sich mit der Zukunft konstruktiv auseinanderzusetzen, würde ich mir schon einen gewissen Zeitrahmen überlegen was sich wie ändern soll. Das würde ich ihr dann mitteilen. Das wird aber bestimmt eine Gratwanderung, würde ich mir sehr genau überlegen wie man das rüberbringt.
Ich würde es auch erst machen wenn sie akzeptiert hat das Du weiter (vielleicht ein paar Monate?) dort wohnst.

Ich halte es auch nicht für unmöglich selbst nach einer Trennung diese Wohnsituation beizubehalten, solange man sich halbwegs versteht und nicht einer oder beide mit einem neuen Partner antanzen, könnte das funktionieren. Gerade weil in der jetzigen Situation ein abschliessendes Beziehungsende ja nicht mehr aus heiterem Himmel käme, mit all den Emotionen die damit verbunden sind.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.07.2014 15:30




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