Liebes Forum,
Ich lese sporadisch schon seit ein paar Jahren mit weil mich a) dieses traurige Thema (besonders oft für Väter) sehr interessiert und b) ich mir so langsam mal Gedanken machen muß wie es bei mir weitergeht. Gestern Abend gab es einen Anlass, der mich dazu gebracht hat mich hier richtig anzumelden. Ich hoffe Ihr könnte mir kurz und knapp etwas Hilfe geben.
Hintergrund: Bin seit über 14 Jahren mit meiner Frau verheiratet und haben zwei Kinder (Junge 8 und Mädchen 10). Sind beide hier geboren und haben hier studiert. In Deutschland ist auch unser Lebensmittelpunkt. Über die Jahre hinweg gab es vermehrt Gründe warum ich sol langsam über eine Trennung nachdenken sollte. Mehr dazu spatter. Jetzt erstmal warum ich Eure Hilfe benötige:
Wir haben vor in etwas mehr als zei Wochen in das Heimatland meiner Eltern/Schwiegereltern zu fliegen (Nordafrika; kein Krisengebiet). Die vier Tickets sind schon seit Monaten gebucht. Nun, gestern haben wir uns überworfen als es darum ging bei wem wir zuerst übernachten d.h. Eltern oder Schwiegereltern. Ursprünglich wollten wir da runter, um bei meinen Eltern zu wohnen während der Urlaubszeit. Nun, von Anfang an wollte Sie dann, dass Ihr Vater sie abholt (wohnt auch dort den größten Teil des Jahres), um dann direkt zum Haus Ihrer Eltern zu fahren und die Tage dann rüber zu kommen. Soweit kein Problem. Als ich nun gestern erwähnte, dass ich vom Flughahen aus direkt dann zu meinen Eltern fahre mit den Kindern (weil so ürsprünglich geplant) ist Sie komplett ausgetickt, weil Sie die Kinder mitnehmen möchte ui Ihren Eltern. Ich habe aber darauf bestanden so wie geplant d.h. Kinder schlafen erstmal bei mir und meinen Eltern und die Tage besucht man sich dann sowieso gegenseitig und die Kinder können ja auch mal bei Ihren Eltern übernachten.
Jetzt kommt es aber: Sie möchte jetzt nicht mehr mit verreisen und droht mir, wenn ich die Kinder mitnehme, dass Sie die Polizei anruft wegen Kindesentführung :puzz: und Sie verläßt sich auch darauf, dass man Sie vom Flughafen aus anrufen wird, weil Sie das plötzlich nicht möchte, das die Kinder mitgehen. D.h. Ihr Einverständnis gibt Sie nicht obwohl wir ursprünglich vier Tickets gebucht haben. Die Kinder haben auch mitbekommen, dass Sie davon erzählte wie ich dann in Handschellen abgeführt werde. 😡
Für mich steht fest, dass ich die Kinder in den Urlaub mitnehme ... und nein, ich will meine Kinder nicht entführen, sondern meine Eltern besuchen und vor Ende der Ferien im Oktober wieder zurück kommen. Kann aber nachvollziehen, dass es Behörden/Menschen gibt, die auf die Idee kommen könnten das ich die Kinder entführen möchte.
Welche Handlungsempfehlung in Bezug auf alleiniges Verreisen mit den Kindern könnt Ihr mehr geben? Ich weiß, dass ich das gerichtlich durchsetzen könnte aber ich will noch nicht mit der Tür ins Haus fallen. Gibt es noch andere Optionen außer 'red doch nochmal mit Ihr'? Beim Jugendamt vorsprechen oder wecke ich da schlafende Hunde (was ich (noch) nicht will)? Danke Euch schon mal und sorry für die Länge!!
Hallo,
wenn die KM nicht damit einverstanden ist, dass ihr in Urlaub fliegt, dann bleibt Dir die Möglichkeit ihr Einverständnis durch eine gericthliche Entscheidung ersetzen zu lassen. Hierfür gibt es den <a href="http://dejure.org/gesetze/BGB/1628.html>" § 1628 BGB </a>, siehe auch <a href="http://familienrechtsblog.de/zustimmung-zu-einer-urlaubsreise-bei-gemeinsamer-elterlichen-sorge/>hier</a>" (Erläuterung der Rechtslage).
VG Susi
Vielen Dank Susi und Sleepy.
Paragraph 1628 ist mir bekannt mit Eilantrag stellen, etc. Es scheint tatsächlich so, dass Reisen in exotische Länder (auch Heimatländer??) und in Krisengebiete je nach Gericht als erheblich angesehen werden und deswegen das ok des anderen Elternteils einzuholen ist. Zumindest habe ich das so, aus dem link den Susi gepostet hat, interpretiert.
Weiß jemand wie kostspielig so was ist und was da alles verlangt wird bspw. Nachweise, etc.
Seht Ihr noch weitere Alternativen? Denn, objektiv mit Ihr Reden im Moment ist nicht drin meiner Meinung nach.
Hallo sleepy,
das hängt vom Einzelfall ab und ist im 2. Verweis erläutert.
Wäre es keine Entscheidung von erheblicher Bedeutung sondern nur des alltäglichen Lebens, dann bedarf es nicht der Zustimmung des anderen Elternteils. Dass kann man hier aber so nicht sagen, da es eine weit entfernte Urlaubsreise ist.
"Anders sieht es aber aus, wenn eine Reise in ein exotisches Land oder gar ein Krisengebiet unternommen wird. Die Rechtsprechung hat entschieden, dass bei weiter entfernten Urlaubsorten oder Reisen in Länder, die mit gesundheitlichen Risiken verbunden sein könnten (in dem Fall Ägypten) keine Angelegenheit des täglichen Lebens vorliegt."
"Das OLG Hamburg z.B. hat entschieden, dass eine Reise nach Kasachstan mit der Mutter, die aus Kasachstan stammt, eine Angelegenheit von erheblicher Bedeutung ist und der Mutter die Entscheidungsbefugnis zu übertragen ist, da es im Sinne der Kinder ist, wenn sie in den eigenen Kulturkreis zu den Verwandten reisen (OLG Hamburg, 12 UF 80/11)."
<a href="http://familienrechtsblog.de/zustimmung-zu-einer-urlaubsreise-bei-gemeinsamer-elterlichen-sorge/>nochmals" Quelle</a>.
Es gibt aber natürlich auch Entscheidungen wo die Reise dann unterbleiben musste.
VG Susi
Sollte ich damit erstmal drohen (gerichtlicher Weg) oder gleich in die Tat umsetzen mit dem Wissen, dass ich vermutlich ganz viel Öl in Feuer gieße und einen 'Krieg' eröffne.
Habt Ihr Erfahrungen was da alles an Unterlagen verlangt wird und was sowas kostet?
Hallo,
klar kannst Du damit drohen. Was es kostet weiss ich nicht. Es geht um eine Entscheidung auf der Basis des Kindswohl. Also was bedeutet die Reise für die Kinder. Wen besucht ihr. Sonstige Dinge, also wann wurde die Reise gebucht, welche Kosten sind entstanden, sind zweitrangig.
VG Susi
Danke Dir nochmals usi.
Was hälst von der Idee mit dem Jugendamt nach dem Motto vorsprechen, Problem darlegen für den Fall der Fälle? ... oder soll ich das besser sein lassen.
Moin Brave,
Was hälst von der Idee mit dem Jugendamt nach dem Motto vorsprechen, Problem darlegen für den Fall der Fälle?
Kann nicht schaden. Ob die so kurzfristig allerdings Zeit haben, mußt Du antesten.
Im Vorwege solltest Du aber nochmal mit Deiner Frau sprechen: "Willst Du ernsthaft, daß ich Dich vor Gericht schleppe, um unseren gemeinsam geplanten Urlaub durchzuführen ?"
Der Streitwert für Kindschaftssachen liegt in der Regel bei 3.000 EUR. Eines Anwalts bedarf es nicht. Insofern sind es lediglich die Gerichtskosten (und so Du unterliegst, wovon ich nicht ausgehen würde, die Kosten eines potenziellen gegnerischen Anwalts), die kannst Du ergockeln.
Gruß
United
Danke Dir United!
Heute früh hatte ich diesbezüglich auch schon mit einem Anwalt gesprochen und der meinte JA könnte man probieren aber ob die dann vielleicht auf die Idee kommen wegen Uneinigkeit mal schnell die Kinder aus der Familie zu nehmen :puzz: könnte er nicht versichern. Die würden halt oft mit Kanonen auf Spatzen schießen. Da war ich schon etwas baff als ich das gehört habe.
Können da Jugendämter überhaupt was machen oder verweisen die mich direkt an das Familiengericht? Sorry für das stetige Nachhaken. Versuche hier einfach das Richtige zu tun und Eure Sichtweisen einzuholen.
Gruss
Bave
Auch wenn man das im konkreten Fall nicht vorhersagen kann, stelle ich mich neben deinen RA.
Die Gefahr, dass das JA mit besorgtem Gesicht die ganze Sache noch viel schwieriger macht, halte ich für deutlich größer als, die Wahrscheinlichkeit, dass da was Gutes bei rum kommt.
Von denen würde ich mich mit dem Problem fern halten.
Wenn du sagst, Nordafrika ohne Krise, fallen mir nur noch Algerien und Marokko ein.
Bei diesen beiden würde ich dazu tendieren, einfach los zu fahren.
Bei Marrokko noch eher als bei Algerien, denn Algerien könnte jemand, den deine Ex fragt, vielleicht noch für die Rückseite des Mondes halten.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Danke Beppo, ja es ist eine Küstenstadt im Osten Marokkos nahe einer spanischen Exklave.
Ich stelle mir gerade vor wie ich mit den beiden vor dem Grenzbeamten am Flugahfen in der BRD stehe und er fragt mich dann ob ich das Einveständnis der Mutter habe. Was sag ich dem dann ohne ein Einverständnisschreiben der Mutter. Mit Paragraphen kann ich ja unmöglich um mich werfen weil der Grenzbeamte wohlmöglich keine Ahnung haben wird. Mag mir nicht vorstellen wie hier die Kinder reagieren wenn da eine große Diskussion anfängt.
Wie würde Ihr hier reagieren?
Wie würde Ihr hier reagieren?
Ich würde denen erklären, dass Du sorgeberechtigter Vater bis, die Kinder der Ehe mit KM entstammen und Du aus diesen Gründen für eine normale Urlaubsreise keine "Genehmigung" der KM benötigst.
Vorsichtshalber vielleicht Kopie der Heiratsurkunde und der Geburtsurkunden als Beleg einpacken...
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Habt ihr alle deutsche oder marokkanische Pässe? Bei marokkanischen wird es ihm wurscht sein, bei deutschen weiß man nicht aber wenn Du einen marokkanischen hast und die Kinder deutsche könnte es etwas Überredungskunst kosten.
Danke Euch. Haben alle deutsche Pässe.
Hi,
ich möchte dir empfehlen etwas schriftliches zu haben. Obwohl Polizisten Vollstreckungsbeamte sind und nur auf Vollstreckungsbefehl handeln dürfen haben diese einen Ermessungsspielraum der sie zu eigenmächtigen Handeln berechtigt. Wenn die Polizisten der Meinung sind, und das ist ihre ganz eigene, momentane und subjektive Einschätzung, dann kann es dir passieren, dass du wirklich in Handschellen auf dem Flugplatz stehst. Das hängt alleine davon ab wie sehr deine Ex ihre Sache den Beamten glaubhaft machen kann und den Beamten das du deine Kinder entführen willst.
Obwohl die Beamten in einem Rechtsstaat einer Beweispflicht unterliegen oder eine Gefahrensituation vorliegen muss. Ich hatte es selbst kaum geglaubt aber Müttern scheint in diesem Land alles ermöglicht zu werden.
Ich habe Erfahrungen machen dürfen, leider.
Gruß
Hallo,
also ich habe Deinen Eingangpost jetzt noch einmal gelesen.
Aus meiner Sicht wirst Du einfach erpresst. Wenn sie mit der Polizei droht, dann drohst Du mit dem Gericht und das sie die Kosten trägt, da sie das Ganze verursacht hat (ob ein Gericht das so sieht ist eine andere Frage, aber Drohppotenzial hat das auch.)
Wie hoch siest Du denn die Wahrscheinlichkeit, dass die KM tatsächlich die Polizei ruft?
Wenn alles mit einer Verärgerung zu tun hat, dann wäre meine Frage ob ihr nicht lieber noch einmal über den Ablauf des Urlaubs reden solltet um eine Einigung zu finden. Ich glaube kaum, dass die KM ihre Eltern nicht sehen will und die nächste Chance gibt es erst nächstes Jahr.
JA würde ich nicht einschalten. Nicht weil die die Kinder aus der Familie herausnehmen könnten sondern weil sie einfach nichts zu sagen haben.
VG Susi
@Loge, darf ich fragen in welches Land es bei Dir ging und was genau passiert ist?
@Susi, ob Sie die Polizei wirklich ruft kann ich nicht beurteilen. Aber ja, es ist schlichtweg Erpressung. Natürlich kann Sie Ihre Eltern sehen und die Kinder können da auch gerne ein paar Mal übernachten. Es geht wirklich nur um den Tag der Ankunft.
Hi,
was wäre daran eigentlich so schlimm gewesen, wenn sie erst mal mit den Kindern zu ihren Eltern geht?
Mir kommt es so vor, als ob ihr beide für Euch festgelegt habt, wer den Urlaub wo verbringt aber nie darüber geredet wurde, wo die Kinder sein werden?!
Gruss von der Insel
Hallo Inselreif,
Eigentlich ist da nichts verwefliches dran aber das ist nicht das was wir vereinbart haben. Es ist schon seltsam genug, dass Sie sich seperat abholen lässt und nicht mit uns mitkommt. Leider muß ich Ihr aber auch Ihre Grenzen aufzeigen, denn erpressen lasse ich mich nicht. Heute hü und morgen hopp geht auch nicht. Wer weiß was danach noch kommt wenn es erst zur Trennung kommen sollte. Ich bin kein schlechter Mensch aber ich laße nicht so mit mir umspringen.