Hallo,
eine lange und schwierige Geschichte:
Nachdem wir 2001 nochmal Zwillinge bekamen und unser kleinster Sohn doch relativ stark Verhaltensauffällig wurde, er war damal 2,5 Jahre alt, beantragten wir beim JA Erziehungshilfe.
Mit unseren nun 5 Kindern war meine Frau überfordert, dazu noch den kleinen "Hypie".
Wir bekamen Sozialpädagogische Familienhilfe. Recht schnell erkannte man, das das Problem wohl eher bei den Eltern zu suchen war. Da war zu viel Kind im Haushalt.
Ja, wir hatten unsere Probleme, zu wenig Absprachen auf der Paar- und Elternebene. Gegenseitiges Mißtrauen bzw. Vertrauen. Bedingt durch ihre Kindheitserlebnisse ist meine Frau von starken Verlustängsten geprägt. Vermutlich hat sie auch ADS.
Wir begannen in unserer Arbeit mit Einzelgesprächen für sie, welche für eine Verbesserung der Familiensituation führten, danach begannen wir Paargespräche, welche aber eigentlich immer in einen Kampf ausarteten. Viele Themen nahm sie einfach zu persönlich.
Zur gleichen Zeit begann ich Einzelgespräche wahrzunemen. Da diese aber immer in einem Monolg meinerseits endeten, habe ich sie nicht mehr fortgeführt.
Nachdem es zu Hause zu wüsten Beschimpfungen kam, ("Wohin gehts Du?" "Das geht Dich einen Scheiß an") hielt ich auch die Basis für Paargespräche als nicht mehr gegeben an. Daher sagte ich auch diese ab. Meine Frau hat sehr empfindlich darauf reagiert. Ich würde mit ihr ja nicht mehr reden wollen, als wenn man das nicht auch zu Hause machen könnte. Wir sind ja erwachsene Menschen.
Die Kinder wurden wieder auffälliger. Schlechte schulische Leistungen bei den einen, Agressivität im Kindergarten bei dem anderen und "hyperaktives" Verhalten bei unseren beiden Problemjungs. Man empfahl meiner Frau eine Psychotherapie, da die Einzelgespräche schon fast einer Therapie gleichen würden. Das könne und dürfte man aber nicht leisten. Sie bemühte sich um einen Platz, aber das dauerte. Zur gleichen Zeit habe ich mich selbst um eine Psychoanalyse bemüht, da ich stark mit den Zähnen knirsche und mittlerweile nicht mehr wirklich wußte ob ich männein oder weiblein bin. Ich konnte recht kurzfristig einen bekommen.
Das der Stand bis vor kurzem.
Die Zustände in der Familie wurden wieder schlimmer. Nach wie vor keine vernünftigen Absprachen und immer noch auffällige Kinder. Dann vor ein paar Wochen eskalierte die ganze Sache. Nachdem meine Frau mal wieder überfordert war, versohlte sie unseren Sohn.
Als ich nach Hause kam fragte ich wo er denn sei. Der ist im Bett den habe ich versohlt. HAbe ich mir noch nicht viel bei gedacht, erst als ich ihn im Bett fand, er klagte über Ohrenschmerzen, plözlich sah ich die roten Striemen und denke mit er ist vom Baum gefallen. Doch das sah aus wie Finger. Ich spreche meine Frau darauf an, sie muckt mich an und verschwindet zu ihrem Termin. Am nächsten Tag bringt sie ihn in den Kindergarten, der sieht das und informiert das Jugendamt. Also Paar zum Jugendamt, ein ernstes Gespräch, wie kann man weitermachen mit der Hilfe. Das ganze zieht sich über 3 Termine. In der zwischenzeit habe auch ich mich meinen Kindern nicht ganz korrekt gegenüber verhalten (Den einen "gefesselt" da er seinen kleinen Bruder fesselte, die andere übers Bett weg mit dem Fuß getreten, es gab keinen anderen Weg dorthin um sie von ihrem Bruder wegzubringen). Beim letzten Termin gestern hatte meine Frau nichts besseres zu tun, als genau diese Situation auf den Tisch zu bringen. Als ich sie später nach dem Grund fragte, sagte sie: "Es war mir ein Bedürfnis, da sitze ich nicht alleine auf der Anklagebank!". So was idiotisches, in der Situation.
Also verschärfte sich die Situation zunehmends. Dann im Verlauf des Gesprächs über weitere möglich Hilfemaßnahmen kristallisierte sich heraus, das man vieles versucht hätte und nichts zu einem Erfolg auf der Paarebene geführt hätte. Es kristallisierte sich auch heraus das, als meine Frau Einzelgespräche hatte es nur zu einer Verbesserung geführt hätte, weil sie Dinge die sie mit mir hätte besprechen sollen mit der Betreuerin besprach.
Das war für mich der Punkt wo ich mir gesagt habe, die Aufrechterhaltung der Ehe richtet meine Kinder zu grunde und eine Einigung, Verbesserung der Paarbeziehung ist nicht mehr möglich. Als ich dann noch heute morgen hier im Forum von "Terroristinen" las und einen kleinen Zusammenhang sah, stellt sich die Frage, was tun.
Wie soll ich weiter vorgehen?
Welche Möglichkeiten habe ich, das Sorgerecht für meine Kinder zu bekommen?
Hilft das den Kindern, in dieser schwierigen Situation, oder wäre eine gemeinsame Lösung doch besser?
Wie kann ich mit ihr unter einem Dach getrennt leben, wo doch das Haus eh zu klein ist?
Wie könnte ich ausziehen und eine Wohung bezahlen? Wer schützt dann meine Kinder?
Ich sehe einfach keine richtige Lösung, vor allem auch da hier im Rhein-Man Gebiet die Mieten recht teuer sind?
Über eure Meinungen und Vorschläge freue ich mich sehr.
Frank
Ein verzweifelter Vater
Hallo Frank,
das liest sich ja alles gar nicht gut. Ihr habt beide die Nerven blank liegen.
Die Frage die sich mir jetzt stellt ist, wie es denn nach einer Trennung wohl aussehen würde.
Zur Zeit ist es doch so, daß ihr beide mit der Situation und auch mit dem Umgang der Kids überfordert seid.
Du denkst zwar über eine Trennung nach, was ich voll und ganz nachvollziehen kann, aber was wird dann aus den Kindern? Deine Frau, wie du auch seid völlig überfordert.
Wie werden denn die Kids zur Zeit betreut? Du schreibst zwar von den Bemühungen eurerseits durch Paarberatung und psychotherapeutscher Hilfe aber wer hilft zur Zeit den Kids?? Sind sie auch in fachmännischen Händen? Sicher ist das in eurer Situation nötig.
Deine Frau ist nun handgreiflich geworden und dir sind auch die Nerven durchgegangen. Das ist ein Zustand, der schnellstens geändert werden muss. Solche Dinge prägen die Kids.
Ist ADS bei den Zwillingen diagnostiziert worden oder ist es einfach nur ausgesprochen worden?
Ich habe wirklich keine Idee, was nun die Lösung wäre. Ich hoffe du bekommst weitere Antworten.
Versuche zu Hause die Nerven zu behalten, deine Frau ebenso.
Habt ihr denn die Erziehungshilfe noch? Eine beantragte und genehmigte Erziehungshilfe kommt ins Haus, mindestens 1x wöchentlich. Auch wenn die Gründe der Probleme bei den Eltern zu suchen sind, sollte sie doch trotzdem weiterhin kommen, um die Situation erstmal etwas zu entschärfen.
Villeicht hast du Lust noch etwas mehr zu schreiben, wie alt z.B. die anderen Kinder sind.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo Tina,
danke für deine Hilfe. Du hast recht, die Situation ist nicht sehr einfach.
Es ist sicher eine Überforderungssituation. Aber der Paarkonflikt wirkt sich viel stärker auf die Kinder aus und führt erst zur Überforderung. Das ist mir nach dem letzten Gespräch beim JA aufgefallen.Ich habe lange gebraucht um alles in diesem Ausmaß zu erfassen. Liegt wohl daran, das ich mit Gefühlene nicht immer gut umgehen kann. Ich bin eher der "kalte" sachliche Typ. Daher auch meine Psychotherapie.
Die Kinder werden durch den Kindergarten, Zwergengruppe und die Jugendhilfe betreut. Sie fallen also nicht ganz ins Loch.
Dennoch ist die Situation zu Hause oft sehr angespannt, was nicht zuletzt auf das Verhalten der Mutter zuzückzuführen ist. Mir bleibt dann oft nur noch die Feuerwehr zu spielen.
Zum Thema ADS. Meine Frau ist betroffen. Es ist vor einigen Jahren von einem Psychologen diagnostiziert worden, danach hielt meine Frau es nicht für nötig weitere Schritte zu unternehmen. Wer ADS´ler kennt, kann sich vorstellen, wie unser Haushalt aussieht (unordentlich, voll, aber nicht dreckig).
Ich denke nicht mehr über eine Trennung nach, ich habe es ihr gestern gesagt.
Ich habe ihr gesagt, das ich es für besser für uns und die Kinder halte, wenn wir uns trennen. Das ich bezüglich der "Anschwärzung" beim JA und anderer Vorfälle, kein Vertrauen zu mehr zu ihr habe. Und ohne Vertrauen auch kein Paar mehr. Die letzten fast 3 Jahre haben gezeigt, das es zu keiner Annäherung im Paarbereich kam und die nächsten 3 Jahre werden wohl auch nicht dazu führen. Dafür sind wir beide zu verletzt.
Dabei bin ich natürlich auf völliges Unverständnis gestossen. Ich selbst halte aber diesen Weg für das Wohl der Kinder für den besseren. Ich mußte mir Dinge anhören wie, "Du hast mir doch schon vor 10 Jahren Probleme eingeredet:", "Ja, mach dich doch weg und lasse alle Kinder bei mir, dann hast Du es gut", "Du hast doch nicht mitarbeiten wollen", etc. Sie sieht nicht ein, das es auch andere Lösungen geben kann, ich will sie ja sitzen lassen. Daraufhin habe ich ihr gesagt, das ich eine gemeinsame Lösung will. Aber so wie es sich im Moment zeigt, wird es wohl ein richtiger Krieg werden. Aber warten wir mal ab.
Als ich gestern hier im Forum den Bericht mit den Terroristinnen gelesen habe, mußte ich sehr oft an meine Frau denken. Vorne aufbauen und hinten mit den A* alles wieder umstossen. Nähe fordern aber gleichzeitig "zuschlagen". Das sind die Zustände die wir oft gehabt haben.
Gleichzeitig ein sehr starkes Harmoniebedürfnis haben.
Zu deutsch, in meinen Augen ist meine Frau krank, aber sie will sich nicht helfen lassen. Darüber hinaus, hat sie mit ihrer schwierigen Kindheit zu kämpfen. (Das hier zu beschreiben würde den Rahmen sprengen) Und all dieses kommtin den letzten Jahren immer stärker raus.
Sicher gehören zu einem Paar immer zwei. Mir ist bewußt das auch ich, vor allem durch meine Zurückhaltung, oft dazu beigetragen habe das es zu schwierigen Situationen kam. Aber auch Tiere, und besonders Männer, beißen wenn sie in die Enge getrieben werden.
Wie unsere Kinder (w13, w11, m6, m2, m2) nach einer Trennung betreut werden oder bei wem sie leben werden, kann ich zur Zeit noch nicht sagen. Ich hoffe mit Hilfe des JA und der Jugendhilfe, im Rahmen von Trennungeberatung, zur richtigen Lösung zu kommen. Zur Zeit sehe ich aber, das wir eben Elternpflichten haben und diesen nachkommen müssen.
Auch wie eine Trennungszeit in einem Haus zu bewältigen ist, weiß ich nicht.
Auf ein paar Tage mehr oder weniger kommt es ja nicht an. Wir reden ja hier von 15 Jahren Ehe die gerade den Bach runter gehen. Und von mind. 2 Kindern für die ich die nächsten 18 Jahre verantwortlich bin (finanziell und persönlich).
Es wir irgendwie weitergehen.
Gruß
Frank
hi frank,
nach meiner einschätzung solltet ihr den kinderschutzbund auf suchen und dort gespräche führen.
natürlich ist es ein langer und harter weg. denkt aber beide an die kinder.
du schreibst, dass deine frau krank ist.. und was ist mit dir??
auch du kannst deine wut nicht beherrschen.
wer so wie " du " mit den kindern umgeht gehört aber schnell in eine langfristige behandlung. :knockout:
kinder fesseln und mit dem fuss treten; ich halt es im kopf nicht aus. 😡
für eure kinder würde eine drittbetreuung bis zu eurer heilung sehr sinnvoll sein.
:gunman: ich fass es nicht, kinder sooooo zu misshandeln.
mel
Hallo mel,
ich denke, das Ja und die Erziehungshilfe sind schon die richtigen Ansprechpartner. Sie haben ja seit einiger Zeit die Kinder und die Familie im Blick.
Du fragst was mit mir ist, ja mit mir ist auch was. Daher habe ich mich ja in therapeutische Behandlung begeben. Ich habe u.a. ein Problem mit Gefühlen umzugehen. Ich fresse alles in mich herein, knirsche mit den Zähnen, und dann platze ich manchmal (4 mal in 10 Jahren), dabei richtet sich meine Agression aber nur an tote Gegenstände.
Den Vorfall mit den Kindern bitte nicht überbewerten. Ich habe lediglich ein Seil um seine Füße gebunden, so wie er es mit seinem 3 jährigem Bruder gemacht hat. Darin sehe ich noch keine Gewalt oder Mißhandlung, sondern eher eine Erziehungsmaßnahme.
Der Fall mit dem Tritt tut mir heute leid, aber wie will man über 3 Kinder hinweg, die auch noch im Bett leigen, einer auf meinem Bauch, auf die andere Seite des Bettes kommen, wenn man nicht drum herum laufen kann. Unsere Tochter schrie dermaßen auf den "großen" Sohn ein und hielt ihn fest, bedrängte ihn, das ich mir nicht anders zu helfen wußte. Zumal der große von den Twins, sehr ängstlich reagierte und mit der Situation nichts anfangen konnte. Auch mehrmalige Ermahnungen an meine Tochter den Sohn doch loszulassen halfen nicht.
Ich habe später mit ihr über mein Fehlverhaöten mit ihr gesprochen und sie hat von sich aus ihr Fehlverhalten gegnüber ihrem Bruder selbst eingestanden.
Ich will nicht das hier der Eindruck entsteht es handele sich um eine völlig asoziale Famile und es herrsche nur Gewalt. Dem ist absolut nicht so.
Zum Thema Kinder sei gesagt, das diese mir sehr wichtig sind und das es eigene Persönlichkeiten sind.
Wenn die Kinder nicht wären, würde ich vielleicht auch die nächsten 10 Jahre versuchen meine Ehe zu "retten". Aber ich habe eingesehen, das es für die Kinder besser ist sich zu trennen.
Du sprichst von Heilung, wann ist ein Mensch geheilt, wann ist er normal?
Ich kenne viele Männer, die ähnliche Verhaltensweisen beschreiben, wie ich es habe.
Sind die auch alle nicht normal?
Gerade von Dir, als jemand mit einer ExPartnerin die Borderline hat, hätte etwas anderes erwartet.
In euren Schilderungen zum Thema Borderline, oder in der Geschichte mit der Familienterroristin, habe ich einige Situationen aus unserer Familie wiedergefunden.
Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt, Frustkäufe, chaotische Unordnung etc., das sind alles Dinge die ich bisher erlebt habe.
Auf sie zugehen, eingehen, Nähe, Distanz, alles hat nichts genutzt. Jedes mal gab es den "Schlag ins Gesicht", du willst zuviel, du willst zu wenig. Ich habe versucht Aufgaben zu übernehmen, sie hat sie mir weggenommen. Du interessierts dich ja nicht für die Familie, die Kinder. "Wir haben doch vereinbart..", sie hat vereinbart. Das sind sicher Dinge, die einigen bekannt vorkommen werden.
Aberr dennoch, ich habe nichts gegen klare Worte und die hast Du aus Deiner Sicht gesprochen. Danke.
Lieben Gruß
Frank
Hi Frank,
nicht böse sein, aber hier muß ich dem mel voll recht geben.
Das geht ja überhaupt nicht mit Fesseln oder Treten.
Trete oder schlage oder Fessel bitte einen Sandsack oder ähnliches, aber keine Kid´s.
Auch deine erklärung ist nicht akzeptabel,
Unsere Tochter schrie dermaßen auf den "großen" Sohn ein und hielt ihn fest, bedrängte ihn, das ich mir nicht anders zu helfen wußte
Hallo, Hallooooo du bist der Erwachsene es gibt immer eine Möglichkeit.
Ja und Erziehungshilfe ist in Ordnung. Auch die therapeutische Behandlung ist bestimmt das beste in dieser Situation.
Also locker bleiben
Cu
Sven
Was Du heute kannst besorgen, schiebe nicht auf Morgen.
Hallo Sven,
im Grundsatz muß ich Dir (euch) natürlich recht geben, meine Vehaltensweise war nicht korrekt und ist grundsätzlich nicht akzeptabel.
Gruß
Frank