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Geschwister trennen? / Beeinflussung des Kindes

 
(@die_tweety)
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Liebe Gemeinde,

Kurz zur Vorgeschichte:

Bin seit 3 Jahren geschieden, 2 Söhne ( 5 und 6 Jahre alt), beide Sorgerechtsberechtigt und ABR.
Umgangsregelung bestand in den letzten 3 Jahren jeden Freitag von 14 - 18 Uhr (der KV wollte (!!) nicht mehr).

Nun ist es so, daß unser jüngster Sohn bei seinem Papa schlafen will und auch darf. Letztes WE das erste Mal von Freitag - Montag. Der 6-jährige wurde zu mir heimgebracht, weil er nicht bei Papa schlafen will (u.a. auch weil sein Vater ihm kein Sicherheitsgefühl gibt, weil er Verlustängste hat).

Mein Ex-Mann beeinflusst unseren Jüngsten in dieser Zeit enorm (Geschenke kaufen, auf bleiben dürfen bis spät in die Nacht 22 Uhr). Nun rief mein Jüngster mich an, und erklärte mir, daß er bei Papa wohnen will. Um ehrlich zu sein, ich bin etwas irriert. Wie kommt ein fast 5 jähriger Junge darauf - von jetzt auf dann - er möchte bei Papa wohnen? Er bekommt natürlich von ihm 100% Aufmerksamkeit, darf bei Papa so ziemlich alles - bei Mama gibt es Regeln.
Nun hat mein Ex-Mann mir mitgeteilt, daß wenn D* bei ihm wohnen will, dies auch machen will - er möchte auch daß D* bei ihm wohnt.

Erst kümmert sich mein Ex-Mann nur stundenweise um beide, jetzt um ein Kind sehr intensiv und das andere lässt er "links liegen".

Vordergründig besteht sein Verhalten auch darin, daß er die Trennung immer noch nicht verkraftet hat, und mich provozieren will.

Ich bin jetzt total verunsichert, wie ich reagieren soll und vorallem ob ich überhaupt reagieren soll. Mein Ex-Mann bringt gegen mich eine Anti-Symphatie auf, (was mein Sohn mich auch spüren lies) und überhäuft seinen jüngsten Sohn mit Geschenken und daß er "eben alles machen darf", von der Playstation über Computer hat er absolute Narrenfreiheit.

Kann mir jemand sagen, was ich machen soll, daß die Situation nicht eskaliert? Ich hoffe, es versteht mich hier niemand falsch, ich finde es schön, daß er zumindest schon mal ein Kind über das Wochenende zu sich nimmt, die Bindung fördert, habe dagegen auch nie etwas gesagt. Aber unser großer Sohn bleibt dabei völlig auf der Strecke, und wird nach den 4 Stunden wieder nach Hause abgeschoben. Desweiteren spielt er natürlich den Kleinen gegen mich aus.

Bin ziemlich ratlos  ;(

Ich möchte nicht, daß die Geschwister getrennt werden, da es auch nicht dem Wohle der Kinder dient.

Über die eine oder andere Antwort würde ich mich sehr freuen  🙂

liebe Grüsse
die_tweety

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Zitat
Themenstarter Geschrieben : 24.02.2007 23:44
(@schnelli)
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Hallo tweety,

wie weit wohnt ihr denn auseinander? Ihr könntet doch erst einmal sagen, Ihr probiert es einen Monat lang und seht dann weiter, wie es klappt. Mein Großer (10) sagt manchmal, wenn wir streiten, "dann ziehe ich eben zu Papa". Wenn ich dann sage, "o.k. lass uns Deine Sachen packen und sehen wie es läuft", ist seine Lust zum Umziehen wie weg geblasen.

Und wenn ihr es versucht. 4 Wochen sind für einen 5jährigen eine lange Zeit. Und Euer Großer, wenn er nicht möchte, geht halt weiter normal zum Umgang. Wie verstehen sich denn die Geschwister. Meine beiden würden verrückt werden, wenn sie längere Zeit getrennt wären. Da ist kaum eine Woche drin.

Könntest du dich mit dem Vater auf einen 2, 3 oder 4-Wochen-Versuch verständigen?
Ich wünsche Euch viel Glück
Schnelli

AntwortZitat
Geschrieben : 25.02.2007 22:49
(@riviera)

Hallo tweety.

so recht einen Rat geben will ich dir nicht, weil das ich das immer sehr schwer finde. Dennoch möchte ich dir auf dein Post einige Dinge sagen.

So schreibst du, dass der Vater dem Kind kein Sicherheitsgefühl gibt, weil es Verlustängste hat.
Wenn das Kind unter Verlustängsten leidet, heißt das nicht, dass hierfür der Vater die Verantwortung trägt, schon gar nicht alleine.
Wenn das Kind also damit nicht zurecht kommt beim Vater zu schlafen, wie es scheinbar der Fall ist, dann hat aus meiner Sicht das in erster Linie was mit dir zu tun. Du musst dem Kind das Gefühl geben, dass das in Ordnung ist und du keine Probleme damit hast. Entschuldige, aber dein ganzer Text gibt mir das Gefühl, dass du genauso wenig mit der Situation klar kommst, wenn auch aus anderen Gründen.

Prinzipiell solltest du erstmal davon wegkommen, das Verhalten des Vaters zu bewerten oder gar schlecht zu reden. Bedenke einfach, dass auch du vielleicht oder wahrscheinlich Dinge tust, die auch nicht alle gut sind. Das ist nichts schlimmes, sondern man muss lernen auch das Verhalten des anderen zu respektieren.

Das ein Umgangseltern bei der wenigen Zeit mehr erlaubt oder mehr besondere Dinge tut ist nicht ungewöhnlich und ich behaupte mal, du würdest das auch tun.
Ganz einfach: man hat nur wenig Zeit und man hat das Gefühl wirklich viel in diese Zeit investieren zu müssen. Mein jetziger Mann hat das mit seinen Kindern auch mal getan und stellte dann aber irgendwann selbst fest, dass es für die Kids immer so ne Art Sonderurlaub war und die Ansprüche höher wurden. Es hat sich dann langsam eingestellt.

Sieh es also bitte erstmal so, dass er wohl alles erdenklich Gute austütet.

Nicht das ich das unterstütze, aber ich kann es zumindest verstehen.

Mir fällt auf, dass ganz oft wenig Gutes über den anderen berichtet wird, denn das schiebt man gerne hinter das was man nicht schön findet und anders machen würde. Das ist ebenso wenig im Sinne des Wohls der Kinder.

Soll heißen, mein Ex macht auch Dinge, die ich nicht verstehe oder gut finde. Gut, so what? Er liebt sein Kind und fertig. Kinder erfahren sobald sie außer gehen, täglich also, Veränderungen. Überall ist irgendwas anderes und wenn  wir Eltern keine Probleme damit haben, dass es andere Regeln und Gebräuche in der Kita oder bei den Großeltern oder wo auch immer gibt, dann kann man auch damit zurecht kommen, dass es so auch beim anderen ET ist.

Das Kinder immer wieder gerne auch beim anderen ET wohnen ist völlig normal. Warum sollte EUER Kind nur bei dir wohnen wollen? Warum soll es nicht den Gedanken haben, ah, bei Papa ist es auch schön und da fühle ich mich wohl!?
Es kratzt an dir, und das weißt du. Für dich kommt es einfach nicht infrage und da musst du mit dir ins Reine kommen und nicht nur den Vater als den hinstellen, der durch seine Aktionen beeinflusst.

Erziehung ist immer Beeinflussung und jeder ET der behauptet er würde sein Kind nicht beeinflussen ist für mich unglaubwürdig. Man schiebt es immer dem anderen zu, bei sich selbst kucken tut man nicht, nicht gerne.

Geschwistertrennung als generell schlecht darzustellen ist leider falsch.
Für viele Kinder ist ein gemeinsames Aufwachsen schön, nicht aber für alle. Je nachdem was man aus einer eventuellen neuen Wohnkonstellation macht, kann die Geschwistertrennung auch gut sein.

Probewohnen von 4 Wochen finde ich nicht so gut. Besser wäre meiner Ansicht nach ein erweiterter Umgang zwischen Vater und Kind. Und natürlich können Kinder schon ganz gut zeigen, wie unterschiedlich sie das sehen. Warum auch nicht, jeder Mensch ist anders.
Beispiel: während mein jüngerer Bruder sehr früh bei seinen Freunden übernachtete, so war ich als Kind da eher die Couchkartoffel.

Vielleicht möchte der Vater durch das Zurückbringen das Kind nicht überfordern in Bezug aufs Übernachten, das ist doch gut. Wie hättest du wohl reagiert, wenn er das Kind gezwungen hätte? Soll ich dir das sagen oder bist du ehrlich zu dir selbst?

Bitte, bitte, nicht alles überbewerten. Schau mal genau hin und nicht nur in Richtung was Dad alles verkehrt macht, dass ist zu einfach und nicht richtig.
Eigenes Verhalten reflektieren und auch die Kinder als Personen mit ihren ganzen Eigenheiten und ihrer Persönlichkeit wahrnehmen.

Tut mir leid, hoffe du bist nicht böse, ist einfach meine Ansicht.

Gruß riviera

AntwortZitat
Geschrieben : 26.02.2007 11:07
(@carstenl)
Nicht wegzudenken Registriert

hallo,

ich kritisiere mal einige dinge in deinem post:

Nun ist es so, daß unser jüngster Sohn bei seinem Papa schlafen will und auch darf. Letztes WE das erste Mal von Freitag - Montag. Der 6-jährige wurde zu mir heimgebracht, weil er nicht bei Papa schlafen will (u.a. auch weil sein Vater ihm kein Sicherheitsgefühl gibt, weil er Verlustängste hat).

es spricht insich schon von deiner vorgehensweise den kindern gegenüber.  gerade da der kleinere seinen willen durchsetzt.
der grössere scheint dagegen so beeinflusst zu sein, dass er sich nicht in einen weiteren loyalitätskonflickt treiben lassen will. dazu passt:

Erst kümmert sich mein Ex-Mann nur stundenweise um beide, jetzt um ein Kind sehr intensiv und das andere lässt er "links liegen".

diese meinung:

Vordergründig besteht sein Verhalten auch darin, daß er die Trennung immer noch nicht verkraftet hat, und mich provozieren will.

kann stimmen aber viele väter ziehen sich zurück weil sie keinen stress mit der EX wollen. was hat eure trennung mit der vorgehensweise des KV´s zu tun?

ich denke, dass du einfach mal in dich gehen solltest und dir deine vorgehensweis, auch aus der vergangenheit, mal
durch den kopf gehen lassen solltest.

wir haben alle mal gelernt: was uns als kinder am meisten verboten wurde, dass haben wir immer wieder gemacht.

carsten

AntwortZitat
Geschrieben : 26.02.2007 12:53