Hallo an alle,
unsere Geschichte ist unter "Geschwisterbindung" zu lesen. Ich weiß, es sollen keine Doppelpostings geschrieben werden :redhead:, aber anscheinend liest dort niemand mehr mit und es ist sehr wichtig für uns, eure Meinung zu unseren neu aufgetauchten Fragen zu wissen. Deshalb habe ich nun mal ein neues Thema eröffnet.
Also noch mal kurz: Antrag auf ABR zieht sich nun schon fast ein Jahr hin. Die Lütte (fast 10 J.) ist inzwischen so
eingeschüchtert und von KM und Oma unter Druck gesetzt und bedroht, dass sie beim JA sagte,
sie will bei KM bleiben. Nachdem unsere RAin die geforderte Stellungnahme ans Gericht geschickt
hat, rief die Richterin bei ihr an und sagte: "wenn der KV bei seinem Antrag bleibt und die Lütte auch
bei der richterlichen Vernehmung das selbe sagt wie beim JA, müsste sie ein psychologisches
Gutachten anfordern. Wir sollen doch lieber über eine Ausweitung des Umgangsrechts nach-
denken."
Was haltet Ihr denn davon?
Wie läuft denn so ein Gutachten ab? Wer und was wird da "begutachtet"? Kann man denn der Kleinen so etwas zumuten? Können die denn feststellen ob das Kind beeinflußt ist und was bringt so ein Gutachten vor Gericht?
Ausweitung des UR, das macht die KM niemals mit. Sie passt doch auf wie ein Schießhund, dass der KV seine Tochter nicht eine Sekunde länger oder mal außer der Reihe sieht. Der Umgang in den Ferien war wieder das beste Beispiel.
Wen es interessiert, habe es in dem anderen Treat schon beschrieben.
Unsere RAin möchte nun gern von uns wissen, wie wir weiter vorgehen wollen. Gutachten ja oder nein?
Einige von euch haben doch da schon Erfahrungen gesammelt, wir möchten uns vorab genau informieren bevor wir eine Entscheidung treffen.
Wären für jeden Hinweis dankbar.
Erst mal liebe Grüße
Daisy
Seid ich so manchen Menschen näher lernte kennen, möcht ich von meinem Hund mich nie mehr trennen!
Hi!
Hab da einen Link gefunden, vielleicht kann dir der ein paar Fragen beantworten, was so ein Gutachten überhaupt ist und worauf da geachtet werden soll.
Hab es selbst noch nicht ganz durchgelesen, scheint aber ziemlich gut zu sein.
http://www.hausarbeiten.de/faecher/hausarbeit/pst/7747.html
Werde mich noch weiter damit beschäftigen und sobald ich was hab, meld ich mich. :yltype:
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Aaaaaalso, was ich bis jetzt gelesen habe, sollte es idealerweise so ablaufen, daß der/die Gutachter/in
- vom Auftraggeber (!) konkrete Fragen vorgelegt bekommt (eine Frage, die bei euch natürlich wichtig wäre: "Wird das Kind von einem der Elternteile unter Druck gesetzt / beeinflußt?")
- das Einverständnis von allen Beteiligten, die befragt / begutachtet werden sollen, einholt
- vor allem mit dem zu begutachtenden Kind viel Zeit verbringt, sowohl alleine als auch in seiner gewohnten Umgebung
- auch die Menschen befragt, mit denen das Kind zu tun hat, vor allem jene, die von den gestellten Fragen direkt betroffen sind
- mit Hilfe von allen ihm/ihr geläufigen psychologischen Methoden eine "Diagnose" stellt
- und schließlich die gestellten Fragen klar und möglichst für alle Beteiligten verständlich beantworten kann, wobei die Antworten im Idealfall möglichst nahe an der Wahrheit liegen
Was hier, wie überall gilt - hat man eine/n schlechte/n Gutachter/in ist das Gutachten im besten Fall einfach nicht aussagekräftig.
Bei einem/einer guten Gutachter/in sollte eine so deutliche Beeinflussung wie in eurem Fall aber auf jeden Fall festzustellen sein.
Als ich eure Geschichte durchgelesen hab, ist mir aufgefallen, daß wir beide ein klein wenig in der selben Situation sind, auch wenn es bei uns Gott sei Dank noch nicht ganz so schlimm ist - vielleicht erzähl ich das ganze mal etwas ausführlicher.
Ich bin "nur" indirekt betroffen, durch die Probleme meines LG mit seiner Ex, die den Umgang mit der Kleinen bis jetzt einfach verweigert hat - ich hab sie noch nicht mal kennengelernt... ;(
Am 1.9. fahren wir wieder hin und diesmal sollte es endlich so weit sein, falls die Ex nicht wieder abdreht...
Auch wir haben schon überlegt, wie wir die Lütte zu uns holen können, weil es längere Zeit so ausgesehen hat, als ob sie dort total untergeht - naja, jetzt müssen wir mal schaun, was im September wird. :hoffen:
Aber der Notfallplan liegt in der Schublade.
Was ich damit sagen wollte - ich kann dir nachfühlen, wie es ist, wenn man zusehen muß, wie ein Kind für irgendwelche Machtspielchen mißbraucht wird und wie es manipuliert und gequält wird und man kann nichts dagegen tun... ;(
Ich wünsche euch allen viel Kraft und daß ihr den richtigen Weg findet.
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Hallo vj,
erst einmal vielen Dank für deine Nachricht.
Es ist äußerst schwierig den richtigen Weg zu finden. Fraglich ist doch bei so einem Gutachten, ob sich der Psychologe nicht auch von der KM blenden läßt. Sie ist anderen gegenüber immer so was von übertrieben sch...freundlich, spricht dann immer mit so einer piepsstimme und tut so als ob sie gar nicht weiß warum so ein Aufstand gemacht wird, es ist doch alles in bester Ordnung. Sie ist doch so kooperativ und handelt nur nach dem Wunsch des Kindes. Schön wärs ja!
Wir haben gestern noch mal über eine Ausweitung der Umgangs gesprochen. Wenn, dann käme für den KV nur eine 50/50 Regelung in Betracht, alles andere wäre für alle Beteiligten zu unübersichtlich und zu stressig, allein schon wegen der Schulsachen der Lütten und dann sieht sie nachher selbst nicht mehr durch an welchen Tagen sie wo ist.
Denke aber, dass dieses Vorhaben genauso utopisch wie unrealisierbar sein wird. Die KM wird sich da mit Händen und Füßen wehren.
Wenn wir nun den Antrag ABR erst mal aufrecht erhalten und die richterliche Anhörung der Lütten abwarten, beim Umgangsrechtsverfahren hat sie bei Gericht auch etwas ganz anderes gesagt als beim JA.
Wenn sie doch nach KMs Anweisung aussagt, kann man doch immernoch über Ausweitung Umgang sprechen oder?
Oder doch so ein Gutachten machen lassen und alles in die Hände von Psychologen legen? Und wenn das schiefgeht? Man hört und liest ja immer wieder über solche Gutachter die keine verwertbaren Gutachten liefern. Und wie geht es dann weiter? Ende der Fahnenstange? Kopf einziehen und die Eskapaden der KM dulden und hoffen dass die Lütte selbst erkennt was abgeht?
Warten bis die KM auch bei ihr alles versaut hat was nur geht und uns dann die Lütte freiwillig vor die Tür stellt?
Ach man, ich kann gar nicht so viel essen wie ich ko.... könnte.
Na ja, werde morgen mal noch ein Gespräch mit unserer RAin führen und dann werden wir mal sehen wie es weiter geht.
Vielleicht hat ja noch jemand eine Meinung dazu?
Liebe Grüße erstmal
Daisy
Seid ich so manchen Menschen näher lernte kennen, möcht ich von meinem Hund mich nie mehr trennen!
Moin,
ein gerichtspsychologisches Gutachten kann von einer Prozesspartei beantragt oder vom Gericht für notwendig empfunden werden. Egal wie, der Richter bestimmt, ob es eines gibt oder nicht. Das ist auch unter Kostengesichtspunkten zu betrachten. So ein Gutachten kostet locker 2.500 € bis 5.000 €.
Wichtig ist die exakte Formulierung des Auftrages vom Gericht an den Gutachter. Hieraus lässt sich die Zielsetzung des Gerichts ablesen (ähnlich wie Zeugniscodes).
Natürlich gibt es Schlechtachter und Recycler. Das kann aber erst dann thematisiert werden, wenn das Gutachten in Auftrag gegeben wurde.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hi Daisy,
hatte heute leider kaum Zeit und hab somit auch nicht weiterlesen können, was die Vorgehensweise bei Gutachten betrifft...
Oder doch so ein Gutachten machen lassen und alles in die Hände von Psychologen legen? Und wenn das schiefgeht? Man hört und liest ja immer wieder über solche Gutachter die keine verwertbaren Gutachten liefern. Und wie geht es dann weiter? Ende der Fahnenstange? Kopf einziehen und die Eskapaden der KM dulden und hoffen dass die Lütte selbst erkennt was abgeht?
Warten bis die KM auch bei ihr alles versaut hat was nur geht und uns dann die Lütte freiwillig vor die Tür stellt?
Du hast recht, es ist extrem schwierig, da die richtige Entscheidung zu treffen und es kommt bei einem Gutachten wirklich vor allem auf den/die Gutachter/in an, aber auch darauf, daß die richtigen Fragen richtig formuliert werden, wie deep schon gesagt hat.
Daß sich ein/Gutachter/in von der KM blenden läßt, ist möglich, aber wenn er/sie sich auch mit dem Kind beschäftigt, wird er/sie hoffentlich merken, ob sie eingeschüchtert ist und nur wiederholt, was ihr gesagt wurde, oder ob sie mit eigenen Worten spricht.
Außerdem würde ein Gutachten ja vermutlich auch den Großen mit einschließen - da ist dann aber wieder die Frage, ob das nicht wieder so verdreht wird, wie schon einmal (du hast da was geschrieben, daß es so ausgelegt wurde, als ob er selbst gegangen sei oder?)
Die Lütte steckt natürlich total in einer Zwickmühle und wird von den Menschen, die sie ständig um sich hat (Mama und Oma), unter Druck gesetzt.
Du hast früher geschrieben, daß sie oft irgendwas erfindet, nur damit Mama sie in Ruhe läßt - erschreckend.
Ich denke, das wird ihr früher oder später zuviel werden (eher früher) und sie wird alles rausschreien oder daran zerbrechen.
Daß sie merkt, was da abgeht, wird, denke ich, nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Vielleicht gibt ihr der/die Gutachter/in die Möglichkeit endlich mal offen über alles zu reden, wenn er/sie sich dem Kind gegenüber als neutral zu erkennen gibt...
Inwieweit man über eine Ausweitung des Umgangs noch sprechen kann, wenn der Antrag bzgl ABR nichts gebracht hat, weil die Lütte sich querstellt ist fraglich...
Ich würde die KM mal vorher auf eine mögliche Ausweitung ansprechen, wenn das irgendwie möglich ist - ev über RA oder so (deutlich und nachvollziehbar zeigen, daß ihr dazu bereit wärt) und wenn das total abgelehnt wird, dann würde ich den Antrag aufrecht halten und auch dem Gutachten zustimmen.
Is aber nur meine Meinung - etwas schwierig, weil ich absolut nicht einschätzen kann, wie sich die KM verhält.
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Hallo @all,
habe soeben noch einmal mit RAin gesprochen, sie wird jetzt 50/50 Betreuung vorschlagen um der Lütten das Gutachten zu ersparen, sollte die KM nicht einverstanden sein, bleibt der Antrag bestehen und wir stimmen dem Gutachten zu.
Ich denke mal das Ergebnis kenne ich schon, wird sich wohl nicht vermeiden lassen dieses Gutachten.
Lieber Gott lass doch mal Hirn regnen, damit solche KM mal aufwachen und sehen was sie den Kindern da antun.
Melde mich also wieder wenn es was neues gibt.
Bin trotzdem für Meinungen und Anregungen dankbar.
Liebe Grüße
Daisy
Seid ich so manchen Menschen näher lernte kennen, möcht ich von meinem Hund mich nie mehr trennen!
Moin,
sollte es zum Gutachten komme, bitte den exakten Text der Beauftragung hier einstellen.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo Deep,
Selbstverständlich werde ich das tun, hoffe das wir das dann auch in die Finger kriegen. Beim UR-Verfahren haben wir das Vernehmungsprotokoll der Kinder auch nicht schriftlich gekriegt.
Bis dann!
Lg Daisy
Seid ich so manchen Menschen näher lernte kennen, möcht ich von meinem Hund mich nie mehr trennen!
Hi Daisy,
hab im anderen Thread geschrieben...soll ich dann hier oder dort weiterschreiben.
Wie Deep schon sagt, die Fragestellung ist ganz wichtig und auch das Verhalten des Richters.
Vorab kuck mal auch bei Peter Thiel, systemfamilie. Ich habe dort Stunden gelesen und auch wenn ich manches nicht so recht verstehe, finde ich nach mehrfachem Lesen und Überdenken vieles sehr gut. Dort sind auch die wichtigen Wörter wie Bindungstoleranz etc erklärt, was ich sehr gut finde.
Es grüßt dich dolle, riviera
Hallo riviera, vielen Dank auch für deine aufmunternden Worte im anderen Treat. Ich denke wir schreiben hier weiter was das Gutachten betrifft.
Würde gerne mal lesen was da bei euch so abgelaufen ist. Das mit Peter Thiel, wo kann ich das denn nachlesen? Hast du da nen Link für?
So langsam glaube ich aber echt, dass die KM dringend nen Psychologen braucht. Dieses WE schon wieder so ein Blödsinn von ihr. Der Junge hat ein zusätzliches WE bei ihr verbracht, wegen Dorffest dort. Wir mussten ihn am Freitag mit hin nehmen als wir die Lütte abgeholt haben, weil KM ja erst um 20.30 Uhr von der Arbeit kommt. Soweit ja auch OK. Madam brachte ihn am Sonntag um 19 Uhr zurück, setzte ihn vor der Tür ab und verschwand schleunigst wieder.
Die Lütte saß hier und guckte wie ein Auto, Papa musste sich dann wieder ins Auto setzen und sie nach Hause bringen. Das ist doch wohl krank, was soll denn so ein Blödsinn? Hätte sie denn die Lütte nicht gleich mit zurück nehmen können? :crash:
Na ja das ganze zieht sich so immer weiter in die Länge, und schön auf den Kinderrücken rumtrampeln. Wenn das so weiter geht, können die bald in der Klappse abgeliefert werden.
Erst mal bis demnächst.
Daisy
Seid ich so manchen Menschen näher lernte kennen, möcht ich von meinem Hund mich nie mehr trennen!
Hi Daisy,
googel einfach nach Peter Thiel. Da kommt dann gleich was, wenn da auch system.familie steht bist du richtig. Du brauchst aber sehr viel Zeit und Ruhe!!!
Zum Thema Gutachten schreib ich dir sobald ich mehr Zeit habe.
Gruß riviera
Hi Daisy,
so, nun hab ich mal länger Zeit und versuche so gut wie möglich den Ablauf in unserem Verfahren zu schildern. Bitte verzeih, wenn hier und da nicht gleich alles so gut rüberkommt, aber insgesamt ist dies natürlich schon von einem entsprechenden Ausmaß und hat auch ne Vorgeschichte, die ich kurz (naja) anreissen muss.
Ok, mal kurz:
-98 Trennung, Kind 3 Jahre alt
-bis Mitte 2000 50/50 (ich finde 100/100 stimmt eher) Regelung, an die wir heute noch gute Erinnerungen haben, vor allem aber das Kind selbst!!!
-ab Mitte 2000 bis Anfang 2006 lebte das Kind überwiegend beim Vater, mit meinem Einverständnis und ohne Gerichtskram, mit der Zeit schränkte er den Umgang ein, während sie mehr forderte
-bereits 2001 kamen erste Probleme, Kind wollte nicht dort wohnen bleiben (Gründe kommen noch)
-ständiger Wohnortwechsel, so dass Freundschaften nicht aufgebaut und auch nicht erhalten werden konnten
-schwieriger Alltag für alle, da die Familie, bestehend aus Vater, Freundin, deren und unserer Tochter (Kinder sind altersmäßig 7 Jahre auseinander-ein wichtiger Aspekt wie sich rausstellte im GA)
-zunehmende Auseinandersetzungen unter allen Familienmitgliedern mit Handgreiflichkeiten, auch gegen unsere Tochter
-Schule ruft mich an, Kind ist nicht fähig am Unterricht teilzunehmen
-Tochter weigert sich nach dem Umgang mit mir zurück zu kehren und beschimpft den Vater aufs Übelste
-Tochter versteckt sich vorm Vater und hat Angst, durch die täglichen Schreiereien im Haushalt des Vaters und die Freundin
-Tochter möchte den angekündigten Umzug in ein anderes Bundesland nicht
Das ist wirklich nur ein grober Umriss. Mit der Zeit gabs weniger Gespräche unter uns ETs etc.
2004 stellte ich den ersten Antrag auf AbR (wir hatten immer die GSR, auch AbR wurde nie gerichtlich behandelt bis dahin).
Es folgte Probewohnen für 6 Monate, Kind kehrte dann zu ihm zurück, weil er viel weinte und sie sich verantwortlich fühlte.
Dann Ansage des Umzuges (2005), der sollte in 4 Monaten erfolgen. Gespräche über einen eventuellen Wechsel lehnte er ab, "drohte" mit Gutachten.
2005 dann der zweite Antrag auf AbR durch mich. Tochter wurde vom Ja und Gericht befragt. Obgleich sie allen sagte sie wolle zu mir und meinem Mann, verlangte das Ja die Übertragung des SR auf den Vater (niemand weiß warum, nicht mal der Vater). Der Richter schmiss die JA Tante aus dem Saal (ist echt wahr!!! unser aller Augen und Ohren waren wie gelähmt!).
Richter entschied Erstellung eines GA, umgehend und schnell, keine Zeitverplemperung. Er schenkte den Aussagen der Tochter, die niemand sonst kennt (Tochter ja, Aussagen nein), großes Gewicht.
Auftragsfrage an die Gutachterin:
"Es soll Beweis erhoben werden über die Frage, ob es dem Wohl des Kindes besser entspricht, wenn XY ihren gewöhnlichen Aufenthalt weiterhin beim Vater (hier: nicht KINDESvater!) oder sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt künftig bei der Mutter (hier: nicht KINDES mutter)hat."
(Das die Begriffe Vater und Mutter so geschrieben wurden, bezeugt für mich persönlich, dass der Richter nicht so ein Arsch ist, sondern ein normaler Mensch. Vater und Mutter ist man dann, wenn man ein Kind hat...logisch einfach.Und menschlich! Übrigens auch so die Gutachterin in ihrer Wortwahl, nix von Kindesvater blabla.) (übringens finde ich KM und KV dämlich und unnötig- man sollte darauf verzichten, ist es doch auch unpersönlich. Ich habe immer darauf bestanden, dass mein RA sowas unterlässt!)
Termin erfolgten im Rahmen vom 21.06. - 25.09., Dauer der Erstellung (das schreiben des GA dauerte 1 Woche plus eine Woche bis der Richter es auf dem Tisch hatte!) Angesichts des normalen Ganges sehr schnell für deutsche Verhältnisse.
Fragestellungen und gleichzeitig die Erläuterun zum/aus dem GA:
1. Wie stellen sich die Beziehungen und Bindungen des Kindes mit den Eltern dar?
2.Welcher Art sind die Beziehungen des Kindes zu seinen Halbgeschwistern? (große Tochter meinerseits ist schon ausgezogen!)
3.Welcher Art sind die Beziehungen des Kindes zu den Lebenspartner der Eltern?
4.Welche Wunsch- und Willenshaltung zeigt das Kind in Bezug auf seinen künftigen Lebensmittelpunkt?
5.Welche Erziehungsvorstellungen und -kompetenzen haben die Mutter bzw der Vater in Bezug auf das Kind, welche Erziehungspraktiken kommen zur Anwendung?
6.Welcher Elternteil zeigt sich besser in der Lage, die körperlichen, seelischen und geistigen Belange des Kindes zu erkennen und zu erfüllen?
7.Inwieweit sind die Eltern in der Lage, die soziale, räumliche und erzieherische Kontinuität im Leben des Kindes zu gewährleisten?
8.Wie sind die Eltern fähig und bereit, bzgl. der Belange des Kindes zu kooperieren und seine Beziehung zum anderen Elternteil zu erhalten und zu fördern?
Es erfolgte die Analyse der Gerichtsakte (sie hat die wirklich gelesen, konnten wir beide merken anhand der Fragen und der folgenden Äußerungen).
Je 1 Hausbesuch von ca einer Stunde.
Einzelgespräche mit den Eltern und Fragebogen (später noch was dazu)
Einzelgespräche mit dem Kind und Tests (später noch was dazu)
Gespräche mit Dritten (hier: Lehrer und Betreuungslehrer, Fachärztin, da Kind Asthmatikerin)
Je 1 Gespräch mit den Lebenspartnern
gemeinsames Elterngespräch
Es erfolgten Gespräche zur Vergangenheit (Kindheit etc) der Elternteile, zur aktuellen Zeit und der Vorstellung für die Zukunft (also Pläne etc). Dann zu den Erziehungsvorstellungen und deren Handhabung. Angaben zur Sorge-und Umgangsregelungen. Selbstbeschreibung der eigenen Person. Wie läuft die Übergabe des Kindes ab, wieviel Gespräche unter den Eltern.
(Es wurde immer nach der eigenen Einschätzung gefragt sowie nach der eigenen Einschätzung bezüglich des anderen Elternteils.)
Dann erfolgte im GA der psychologische Befund aller,sprich Vater, Mutter und Kind. Alles separat und ausführlich. Es werden positive wie negative Aspekte beschrieben (tat sehr gut, weil auch ich hier und da auf meine "Fehler" hingewiesen wurde).
Unsere Tochter hatte einen so guten Draht zur Gutachterin, dass sie alles rauslassen konnte, durfte auch weinen und wurde gut aufgefangen (so Tochter selbst). Vieles wußten wir nicht, deshalb war es umso besser für uns alle, wie sich jetzt zeigt.
Tochter wurde direkt nach ihren Vorstellungen befragt, der letzte Termin erfolgte nur, weil die Gutachterin letztmalig die Position des Kindes überprüfen wollte (Kinder sind immer hin und hergerissen oder zumindest doch schnell).
Hier mal der die Beantwortung der Gutachterin ans Gericht
Beantwortung der gerichtlichen Fragestellung
Das Gutachten soll Stellung nehmen zu der Frage "siehe oben"...
Im Ergebnis der Begutachtung stellen sich beide Eltern, wie in Kapitel yxxy dargestellt, als für die Erzieheung des Kindes geeingent dar. Zusammenfassend ist jedoch festzustellen, dass die erzieherische Situtation bei der Mutter den sich entwicklungsbedingt verändernden Belangen des Kindes, insbesondere im Erleben des Kindes, derzeit besser entspricht, was sich ebenso in seinen Beziehungen mit beiden Eltern niederschlägt.
Nach Analyse aller Ereignisse, wie sie in Kapitel yfa erörtert wurden und unter besonderen Berücksichtigung der eindeutigen Wunsch- und Willensbildung des Kindes, künftig bei der Mutter wohnen und leben zu wollen, wird empfolen, das yx ihren gewöhnlichen Aufenthalt künftig bei der Mutter hat.
Von einem Wechsel yx zu ihrer Mutter wäre auch bei Aufrechterhaltung regelmäßiger Kontakte zumindest ein Abbau ihrer geschwisterlichen Beziehung zu cx zu erwarten, der sich aus gutachterlicher Sicht jedoch als dem Willen des Kindes nachgeordnet darstellt.
Unterschrift
Tests:
1. FKBS-hier gehts um die Konfliktbewältigung der Eltern im normalen Leben/Alltag
2. ESI-ist ein Fragebogen zur Messung der sechs Erziehungsstildimensionen (Unterstützung fürs Kind, Einschränkung des Kindes, Lob fürs Kind, Tadel des Kindes, Strafintensität durch die Eltern und Inkonsistenz, deren Ausprägung aus der Sicht des Kindes getrennt für mütterliche und väterliche Erziehung erfasst werden.
3. FIT-dient der Familien- und Beziehungsdiagnostik. Person beschreibt selbst, wie sie ist und sein möchte. Nimmt dann eine Fremdbeschreibung des anderen vor. Es wird erfasst, in welchem Ausmaß sich eine Person mit den anderen Familienmitgliedern identifiziert und wie gut das reale Selbstbild mit ihrem idealen Selbstbild ist.
4. FRT-ermöglicht durch die Zuordnung von Aussagen über emotionale Erlebniss zu Symbolfiguren eine Abbildung der vom Kind erlebten emotionalen Beziehungsstruktur in der Familie. Unterscheidet unter vom Kind empfangene und ausgehende pos. oder neg. Gefühle.
5. Familienbrett-letztlich legt das Kind die Familiemitglieder so zusammen wie es sie selbst sieht. Es gibt die typische Aufstellung, der die wunschgemäße Aufstellung durch das Kind folgt.
6.SET-eine Reihe Fragen, auf die kurz geanwortet werden soll durch das Kind.
7. Wunschsäulen-das Kind mal vorgegebene Wunschsäulen aus und schreibt die Namen der wichtigsten Personen rein, die Säulen dürfen verkürzt wie auch vergrößert werden durch das Kind.
So.
Also, festhalten möchte ich erstmal, dass ich zu den Tests nicht eindeutig stehe. Sie haben mir hier und da Infos über unser Kind gegeben, sie sind Standard, ob sie aber tatsächlich Rückschlüsse ziehen...hm,ich weiß nicht. Im Zusammenhang mit den Gesprächen können sie gewisse Äußerungen und Taten der Personen unterstützen oder genau das Gegenteil bewirken.
Unsere Tochter fand das nicht belastend. Sie selbst denkt gerne daran, vielleicht auch, weil ihr wie sie sagt, endlich mal jemand zuhörte. Sie fühlte sich verstanden.
Die Gespräche waren gut, ich hatte nie Angst, es war mir nie was unangenehm oder peinlich. Die Gutachterin hat gleich zu Beginn angesagt, dass sie zeitlich beisammen bleiben will, da ein lange Zeit für die Kinder immer eine Zerreissprobe ist und auch die Belastung zu groß ist. Sie hat sich daran gehalten.
Liebe Daisy, natürlich kann ich heute sagen, ich würde es immer wieder tun-aber, nee, das sag ich nicht, denn ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt, mit dem Wissen was ich nun habe (und nicht der Empfehlung) würde ich ja sagen. Es hat mich einiges gelehrt, nämlich, dass das Kind leiden musste und muss, dass es beide Elternteile liebt und braucht und das wir zusehen müssen, es ihr auch zu geben. Nicht, dass mir dies nicht vorher klar war, aber es wurde deutlicher, die negativen Gefühle gegen den Vater sind weg (jawohl, ist so). Ich kann ihn so sehen wie er ist und ihn so lassen. Er ist ok, er ist ein guter Vater mit guten und schlechten Seiten, aber die hab ich ja auch. Er wird geliebt von seiner Tochter und er liebt sie auch-welches Glück für beide. Das solte gelebt werden, in jedem Fall.
Meine Verantwortung als Mutter dem Kind gegenüber hat sich verändert, gerade in Bezug auf den Vater und heute agieren wir beide anders, wenn auch nicht so, wie wir es vom anderen erwarten. Es ist einfach anders. Vielleicht hat es uns ein wenig die Augen geöffnet und ermöglicht das Kind in den Vordergrund zu stellen und uns zurück zu nehmen.
Ich kann euch nichts empfehlen, denn die Gutachter sind nicht alle gleich. Es gibt nach landläufiger Meinung mehr schlechte als gute. Was ist gut, was schlecht? Ich habe erst nach dem Gutachten die Seite von P-Thiel gefunden und es hat mir sehr geholfen Fragen zu beantworten und diese Fragen hören ja nicht zwangsläufig auf.
Es kann für Kinder das Ende eines im Raum-schwebens sein und die Belastung, die unweigerlich eintritt, können sie gut verkraften, wenn man ihnen Raum gibt. Lange Monate sind schädlich, so denke ich. Die Frage ist für mich: Ist es gut ein Kind kurzzeitig zu belasten oder in einem Dämmerzustand zu lassen?
Aber das muss jeder für sich entscheiden. Wir entscheiden soviel und hier tun wir uns schwer. Wir setzen uns über das Wohl unserer Kinder immer hinweg, allerdings angeblich zum Wohl der Kinder.
Es ist schwer, allerdings möchte ich dir sagen, Angst haben braucht ihr nicht, vor nichts. Die Lage des Kindes ist b.eschissen, soviel steht fest und manchmal kann ein Gutachten Gutes bewirken-bei uns ist das so.
Wenn du Fragen hast, dann schreibe, ich antworte dir gerne, soweit ich das überhaupt kann. Auf ganz spezielle Dinge gehe ich jedoch nicht ein, denn mein Ex bedarf hier quasi eines Schutzes. Er ist der Vater meiner Tochter und ich bin ihm Respekt schuldig, im positiven Sinne. Direkte Fragen machen durchaus Sinn, Antworten können aber entsprechend lang ausfallen.
Es grüßt, riviera
Anm. Admin: Foren-Regeln beachten (Nr. 12)!
Hallo riviera,
meine Güte was für ein Aufwand, und was ist mit den Eltern die berufstätig sind? Das zieht sich doch wohl auch über einige Monate hin, ist das nicht sehr stressig und nervig, wie oft kam denn die Gutachterin bei euch zu Hause an und wie lange geht so ein Termin, den ganzen Tag? Musstet ihr denn auch zu der Gutachterin in die Praxis?
Mein Schatz arbeitet in geteilten Schichten, (4.00-10.00 und 14.00-18.00), seine Ex ist von Montag bis Freitag nie vor 20.30 zu Hause und Samstags auch nicht vor 17 Uhr. Wie dabei so ein Termin zu planen sein soll kann ich mir nicht vorstellen.
Na ja jetzt soll ja erstmal 50/50 Betreuung vorgeschlagen werden, hoffentlich erklärt der KM dann auch mal jemand was so ein Gutachten alles beinhaltet, vielleicht lenkt sie ja dann doch ein, obwohl ich es nicht wirklich glaube. Für mich ist diese Person einfach gestört und krank, unberechenbar und dabei trotzdem so was von hinterlistig und gemein, ohne jegliche Rücksicht auf die Kinder, ich könnte das nicht!
Wenn sich doch bloß dieses ganze hin- und hergeschreibe nicht immer so in die Länge ziehen würde! Es ist schon fast ein Jahr rum und nichts hat sich verändert. Die KM ist so herrschsüchtig wie eh und je und tanzt dem KV auf der Nase rum, die Anwälte arbeiten im Schneckentempo (ja gut, wir sind nicht die einzigen Mandanten, aber muss es immer sooooo lange dauern bis ein Brief fertig ist?) und die Richterin hat scheinbar auch keine rechte Lust einen Termin anzusetzen.
Meine Nerven sind so langsam am Ende, seit 4 Jahren dieses Theater, immer schön abwechselnd, mal bei meinem Schatz und wenn es da etwas ruhiger wird (natürlich nur scheinbar) dann fängt mein Ex wieder an zu spinnen. Ehrlich manchmal kotzt mich das alles so an, dass ich am liebsten alles hinschmeissen und abhauen würde, aber wohin? Die probleme verschwinden ja dadurch auch nicht.
Warum kann man uns nicht einfach in Ruhe leben lassen, warum nicht wie normale Menschen miteinander kommunizieren und Differenzen selbst klären, warum immer dieses Theater und immer wieder Gerichte und Anwalt.
Ich will das nicht mehr!!!
Tschuldigung für das gejaule, bin im Moment ziemlich fertig. Ich höre jetzt auch erstmal auf und melde mich wieder wenn ich etwas besser drauf bin.
Liebe Grüße und danke nochmal für deine Mühe!
Daisy
Seid ich so manchen Menschen näher lernte kennen, möcht ich von meinem Hund mich nie mehr trennen!
Liebe Daisy,
kein Problem, ich kenne das, wenn man überfordert ist und genervt und nicht mehr weitermachen mag. Die Flucht scheint da dann Abhilfe leisten zu können, aber wie du selbst feststellst ist es eben nicht so.
Deine Fragen:
Die Gutachterin kam nur ein Mal jeweils zum Vater und zu mir. Das dauerte ca 1 Stunde.
Während ich den ersten Test machte, schriftlich, sprach sie mit dem Kind. Dasselbe bei ihrem Vater, er Test und Kind Gespräch.
Dann folgten noch weitere Termine, aber soviele waren es nicht.
Bei den Terminen mit dem Kind wurden immer diese Tests gemacht, also relativ gut verteilt.
Die Arbeitszeiten sind kein Problem, die Termine werden im Allgemeinen danach ausgerichtet. So wars jedenfalls bei uns.
Ich will dir ja nichts Böses, aber in eurer Situation, sofern ich die von hier aus beurteilen kann, wird es keine 50/50 Regellung geben.
Die ist eigentlich von einer guten Basis abhängig, die bei euch nicht existiert.
Insgesamt betrachtet wird diese Regelung in Deutschland eher abgelehnt, nicht nur von vielen Eltern, sondern auch vom JA und den Familiengerichten.
Meist gibts für die Betreuenden keinen Grund für Angst vor einem GA, denn die Kontinuität spielt oft eine entscheidende Rolle. Bei uns gabs die, da wir ja eine andere Umgangsregelung hatten und der Richter befand, dass mehr Umgang fürs Kind erhalten bleiben müsste, nachdem wir ja die 50/50 Regelung hatten.
Nochmal, ich plädiere hier nicht für ein Gutachten, aber auch nicht dagegen. Es hilft einem selbst oft weiter, wenn man sich und das ist nun mal so, verstrickt in all dem Chaos, dass sich aufgebaut hat.
Für uns war es eine Art Neustart als Eltern zu fungieren. Klappt nicht so wie ich gehofft habe, aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Frage, wenn du Fragen hast, ich geb mir Mühe dir zu helfen.
Gruß an deinen Mann, unbekannter Weise, und Kopf hoch, gefälligst!!!!!!!!!!!!
riviera