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schwieriges Verhältnis

 
(@weissnicht)
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Hallo,

ich - wir - haben ein Problem im Zusammenleben.... Ich leben seit 6 Monaten mit meinem 6jährigen Sohn bei meinem Freund - nur leider ist mein Sohn abweisend zu meinem Freund. Erschwerend kommt hinzu, dass mein Sohn früher selektiven Mutismus (kurz erklärt Panik vor Menschen) hatte, was jedoch schon therapiert wurde. Leider ist noch ein klein bißchen übrig, so dass er sich oft nicht traut zu reden oder seine Gefühle zu äußern. Wir geben uns wirklich Mühe das Verhältnis zu bessern, doch leider kommen nur kurzzeitig mal positive Reaktionen von Seiten meines Sohnes.
Mit seinem leiblichen Vater hat er selben - fast garkeinen Kontakt. Der Vater zahlt kein Unterhalt und geht wegen seines schlechten Gewissens nichtmal an sein Handy - sprich ist eigentlich für seinen Sohn garnicht greifbar. Zu den Großeltern väterlicher Seits  geht mein Sohn alle 3 - 4 Monate für 2 - 3 Wochen (diese sind der Meinung, dass sich eine 2 stündige Fahrt nicht für ein Wochenende lohnt) doch es gibt dann immer wieder Spannungen zwischen den Großeltern und mir, weil diese mit meinem Erziehungsstil nicht einverstanden sind und meinen, diesen zu untergraben (ich will nicht, dass mein Sohn den ganzen Tag fernsieht oder für der Playstation sitzt, dass er allerspätestens 20:30 Uhr ins Bett geht, dass er sich selbst an- und aus zieht und dass er allein einschläft). Durch diese Spannungen ist mein Sohn natürlich auch immer wieder unter Spannung.....
Jedesmal, wenn er bei seinen Großeltern war oder nur mit ihnen telefoniert hat ist er wieder zu meinem Freund abweisender :((

Was können wir nur machen? Ich will meinem Sohn den Umgang mit der Familie väterlicher seits lassen - schon allein, weil der Vater selbst sich nicht kümmert - auch für mich ist es schön, wenn ich ab und zu mal eine Auszeit bekomme.

Ein weiteres Problem ist, dass mein Sohn sich mit 6 Jahren noch immer öfter einkotet - vermehrt, wenn er sich psychisch nicht gut fühlt - er will aber auch wieder nicht über alles reden.....

Also meine Fragen: Könnt Ihr mir Tips geben, wie ich meinen Sohn zum reden bringe? Wie kann ich die Großeltern väterlicher Seits zu einer Zusammenarbeit bekommen? Wie können wir das Verhalten meines Sohnes gegenüber meinem Freund positiv beeinflussen? (mein Freund versucht oft mit ihm zu spielen oder rum zu albern - mein Sohn lehnt dies jedoch ab)

Schon jetzt Danke für Eure Mühe

LG

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 29.03.2007 12:20
 RUDY
(@rudy)
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Moin Weissnicht,

ich galube, alle die diese Situation kennen, erleben auch Abwehrhaltungen des " anderen " Kindes, auch und oft kurz nach dem Zusammensein mit dem Vater / Mutter und die Rückkehr zum überwiegend betreuenden Teil. Diese Abwehrhaltungen kommen oft aus heiterem Himmel und hinterlassen bei Deinem neuen Partner natürlich ein superschlechtes Gefühl. Ich erlebe dieses leider auch zur Zeit sehr intensiv in Form von vollständiger Ignoranz meiner Person und Fixierung auf die Mutter. Ursächlich scheint hier aber der Ex zu sein, der das Kind nachhaltig unsd negativ zu beinflussen versucht und damit natürlich nur dem Kind schadet.( an dieser Stelle, falls Du das liest, lieber Ex, es wird Dir nicht gelingen! ).

Kinder nach Trennungen haben oft grosse SChwierigkeiten zu vertrauen und haben, verstärkt auch durch die Erkrankung Deines Sohnes mit permanenten Verlustängsten zu kämpfen. Sie haben Angst, auch die Mama zu verlieren und befürchten, dass der Neue ihnen etwas von ihrer Mama stiehlt. Sie haben zudem das Leben bereits als eine recht unzuverlässige Angelegenheit kennengelernt und Dein Ex glänzt ja auch nicht gerade durch Zuverlässigkeit.

Es ist m.E. ungemein wichtig, zwei Dinge sehr deutlich zu machen. Deine Aufgabe ist, Deinem Kleinen immer und immer wieder zu vermitteln, dass Mama nicht weggeht und das Mama immer für ihn da ist. Und das Deine Liebe zu Deinem Feund eine andere ist als zu ihm. Er braucht auch seine Zeit mit Mama alleine, aber nicht indem Dein Freund weggestossen wird, sondern dass er euch auch Freiräume einräumt. Das ist einem PArtner schwer zu vermitteln, weil er sich dabei ausgeschlossen fühlen kann, führt aber bei dem Kleinem zu dem Gedankengang, dass Mama auch für ihn alleine da ist.

Die Aufgabe Deines Freundes ist, dem Kleinen Verläßlichkeit zu vermitteln. Dinge halten, die er zusagt oder verspricht. Gleichbleibend offen und positiv bleiben. Und vielleicht solltest Du versuchen, ihn und Deinen Sohn kleine Unternehmungen alleine ohne Dich zu machen. Sei es Eis essengehen oder Fahrradtour, auch Schwimmen ist eine tolle Sache, weil das automatisch zu Berührungen führt, die positiv besetzt sind. Die Hand, die Dich über Wasser hält ist keine Berührung im herkömmlichen Sinne, sindern entsteht aus der Situation. Vielleciht auch einzelne positive Alltagssituationen fest und immer  mit Deinem Partner verknüpfen, z.B. er liest jeden Abend die Gutenachtgeschichte vor. Am Anfang vielleicht Dir und Deinem Kind, später alleine.

Ich weiß aus eigenem Empfinden, dass man da auch manchmal an seine Grenzen stößt als neuer Partner. Geduld und Verläßlichkeit sind der Schlüssel. Aber es ist ein Prozess, das geht nicht in ein paar Wochen.   

AntwortZitat
Geschrieben : 29.03.2007 15:22