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Re: Gestaltung Umgang bei großem Altersunterschied - die Zweite

 
(@freundinvonpapa)
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Hallo,

meine erste Reaktion war "Nanu, wer hat da unser Problem geklaut!?"  😉

Die Söhne meines LGs (6 Jahre Altersunterschied, im Moment 12 J./6 J.) sind im Prinzip wie "Einzelkinder", insbesondere solange der Große schon Dinge kann (Lesen, Schreiben, länger aufbleiben) oder muss (Hausaufgaben), die der Kleine nicht kann/muss. Das führt regelmäßig zu heftigen Auseinandersetzungen. Keiner nimmt auf den anderen Rücksicht. Bei den meisten Schreiereien haben wir die Schuld automatisch beim Großen gesucht, aber von wegen... der Kleine hat's auch faustdick hinter den Löffeln. Was ihm an Intellekt noch fehlt, macht er eben durch plumpe Gewalt wett... und dann haut halt der Große mal dazwischen.

Ungünstig wirkt sich auch aus, dass die Jungs bei uns auch keine zwei Kinderzimmer haben, sondern sich ein kleines Zimmer teilen müssen. Das geht nicht anders, durch die Zahlung von Ex-U und KU fehlen die Mitteln zum Dachausbau (welcher zunächst eine umfangreiche Sanierung desselben voraussetzt).

Im Gutachten zum ABR wurde eindeutig festgehalten, dass der Kleine ein Mama-Kind ist, der Große aber ein Papa-Kind. Da man aber Geschwister nicht trennt (pfui Spinne, wer gesteht denn einer Mutter nur die Hälfte des möglichen KUs zu?!  :mad:), musste der Große mit zur Mama... was natürlich die Liebe des Großen zum Kleinen nicht gerade fördert...

Auch wir hatten die Idee mit "A, B, AB, 0", doch leider stoßen wir dabei bei der KM auf "völliges" (geheucheltes?) Unverständnis. Dabei beschwert sich gerade der Große fortwährend bei uns darüber, dass er bei Mama immer auf den Kleinen aufpassen muss und ihn nicht loswird. Ziehen wir mal die Hälfte für Mitleidheischung ab, bleibt immer noch der Grundtenor "Der Kleine nervt mich schon bei Mama, und jetzt hocke ich bei Papa auch noch in einem Zimmer mit der Nervnase."

Wie sind denn deine Lebensumstände? Hast du die Chance, über z.B. Oma / Opa den Kleinen für ein paar Stunden bespielen zu lassen, und dann mit deinem Großen quality time zu verbringen? So machen wir das; ich bleibe dann mit dem Kleinen hier, mein LG zieht mit dem Großen los. Oder andersrum  :redhead:

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 06.12.2008 23:07
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi FreundinvonPapa,

ich habe Dein Problem einmal in einen eigenen Strang abgeteilt; es gilt in Internetforen als unhöflich, das eigene Problem in "fremden" Threads zu diskutieren.

Aufgestossen ist mir bei Deiner Schilderung vor allem das hier:

Im Gutachten zum ABR wurde eindeutig festgehalten, dass der Kleine ein Mama-Kind ist, der Große aber ein Papa-Kind. Da man aber Geschwister nicht trennt (pfui Spinne, wer gesteht denn einer Mutter nur die Hälfte des möglichen KUs zu?!  :mad:), musste der Große mit zur Mama... was natürlich die Liebe des Großen zum Kleinen nicht gerade fördert...

Wer genau hat bei Euch denn diese Festlegung getroffen? Dieses "Geschwister dürfen nicht getrennt werden" ist nämlich ein unsinniges Totschlag-"Argument", das in dieser Pauschalität jeder Grundlage entbehrt. Was es für die Kinder bedeutet, wenn man sie von ihrem Vater trennt, hat ja auch niemanden interessiert, oder? Und Kinder müssen sich täglich von ihren Freunden losreissen, auch wenn sie die oft lieber haben als die eigenen Brüder oder Schwestern. Aber würde man deswegen anderer Leute Kinder bei sich aufnehmen?

Man muss also immer den Einzelfall betrachten. Es gibt Geschwister, die harmonieren und sich täglich brauchen. Es gibt aber auch welche, die - vor allem bei grösseren Altersunterschieden - eigentlich Einzelkinder sind. Wäre es kein denkbares Modell, dass der Grosse bei Euch und der Kleine bei seiner Mutter lebt - und dann eine möglichst kindgerechte Umgangsregelung in beide Richtungen gefunden wird?

Logisch: Dann kriegt Muddi nicht mehr 2x KU, und auch auf den EU könnte sich das auswirken. Aber die Kinder sind ja keine zweibeinigen Kreditkarten, die Muddi ein sorgloses Leben ermöglichen sollen, sondern eigenständige Geschöpfe, deren Wohl im Mittelpunkt stehen sollte.

Vielleicht müsst Ihr Euch einfach mal von diesem Pauschal-Argument lösen und das Ganze von einer anderen Seite sehen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 06.12.2008 23:21
(@freundinvonpapa)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Martin,

ich war nicht der Meinung, einen eigenen Thread zu brauchen, sondern wollte nur - zugegebnermaßen langatmig - unsere Vertrautheit mit dem Thema "2 Geschwister = 2 Einzelkinder?" erklären. Zumal ich dem ursprünglichen Thread-Poster dann auch noch aus unserer Erfahrung einige Fragen/Tipps zur Gestaltung weitergeben wollte.

Danke für deine lieben Worte zum Thema "Totschlagargument". Die Gutachterin hat sich sogar vor Gericht selbst widersprochen, aber es ist wie es ist - Madame ging bisher bei allen Entscheidungen um die Kinder als Siegerin hervor, da konnteste mit gesundem Menschenverstand noch und nöcher kommen. Ist mittlerweile kein Thema mehr für Gerichte/Anwälte.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.12.2008 21:45