Hallo,
die Kinder meines Partners sind schon immer recht laut, wenn es darum geht, die eigenen Meinung zu vertreten oder den anderen anzugreifen. Anschreien ist das Mittel der Wahl. Indessen sind sie so alt, dass sie, wenn wir Ihnen klar machen, dass man Konflikte auch ruhig austragen kann und dass sie das lernen müssen, da es in der Welt draußen auch eher das Übliche sein sollte, sagen, dass Mama das immer so macht, der Umgangston durchaus üblich wäre.
OK, wir leben es anders vor und hoffen, dass aus unseren 2 Tagen auch etwas hängen bleibt.
Neu ist jetzt aber etwas, das ich aus meiner Erziehung und Umgebung so gar nicht kenne und nicht damit umgehen kann. Nach einem einseitig lautstarken Krach mit Papa oder den Geschwistern und mangelnder Kompromissbereitschaft ist die neue Masche: Schweigen! Stundenlang und allen gegenüber. Da sitzt ein Kind auf dem Bett, am Tisch oder sonstwo, kommt sogar freiwillig mit zum Einkaufen, aber schweigt! Antwortet nicht auf Fragen, nichts! Und auf Nachfrage bei dem Geschwisterkind wieder die Antwort: Das macht Mama auch so.
Kennt Ihr so ein Verhalten? Wie geht Ihr damit um? Sicher können wir Mama nicht ändern, aber den Kindern tut man auch keinen Gefallen, wenn sie sich anderen im späteren Leben gegenüber auch so verhalten. Klar, immer wieder darüber reden, wie man mit anderen Menschen umgeht, dass man sich gegenseitig zu respektieren hat, das ist ein normaler Lernprozess. Aber was kann ich in dem Moment tun, wo ich so ein verstocktes (tschuldigung) Göhr vor mir habe? Wie bekomme ich es aus dieser Starre heraus? In mir weigert sich alles, das so durchgehen zu lassen und so zu tun, als wenn alles normal wäre, wenn das erste Piep nach einiger Zeit kommt - zumal wir das jetzt schon einige Male durchhaben, incl. eine Gespräches danach. Habt Ihr Tipps (gerne auch andere Foren etc.)
Viele Grüße
Flo
Hallo,
in den ersten Lebensjahren (<5 Jahre) erzeiehen wir die Kinder durch das setzen von Grenzen. Ab dem 5 Lebensjahr lernt dann ein Kind das soziale verhalten durch das Vorbildmodell.
Wenn dieses geschilderte Verhalten tatsächlich (von welcher Seite auch immer) vorgelebt wird, so ist dieses erstmal verinnerlicht.
Um dieses Verhalten zu ändern muß ein Kind erstmal ein bestimmte emotionale und soziale Reife entwickeln. Hierbei spielt jedoch das Alter eine maßgebliche Rolle.
Ihr könnt jetzt nur weiterhin konsequent Euren Stil vorleben und dann hoffen, dass es ein Einsehen seitens des Kindes geben wird.
Ich würde auch nur einmal das Gespräch in einem friedlichen Moment suchen und Euren Standpunkt darlegen und das Ihr ein solches Verhalten nicht "tolerieren"wollt.
Sollte es dann weiterhin zu solchen Konflikten kommen, so müßt Ihr das Kind erstmal "ignorieren". Wenn Ihr immer wieder versucht in dieser Situation auf das Kind einzuwirken, dann hat das Kind sein ziel doch erreicht...
Setzt Eure Grenzen und lebt diese dann auch...der Rest wird kommen.
Mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
Danke! Dein Wort in Gottes Gehörgang! Abgesehen davon, dass unser 2 gegen Mutters 12 Tage stehen, muss ich wohl wirklich auf die (emotionale) Intelligenz der Kinder setzen und mich selber zusammenreißen, wenn ich sie gleich zum Reden bringen will 🙂 Alles in ALlem habe ich es da sicher leichter.
Liebe Flo,
ich hab mich inzwischen hier angemeldet, weil ich dir ohne Anmeldung nicht hätte schreiben können ...
Ich möchte dir eine Website nennen, die euch eine Hilfe sein kann.
www.*gelöscht*.de
Da gibt es viel zum Thema, zum Umgang mit schwierigen Situationen und den Gefühlen in solchen Situationen zu lesen.
Es ist ja für die Kinder eine extrem schwierige Situation zwei Mal Eltern zu akzeptieren!
Sie wollen ja ihre Originaleltern nur für sich und können überhaupt nicht verstehen, dass Eltern auseinander gehen und dann doppelt da sind und so unterschiedlich auch noch.
Verstehen dass ein Kind traurig, wütend und trotzig ist, fragen, wie fühlst du dich jetzt und sagen, ich verstehe, dass du das jetzt fühlst, das ist noch immer das Wichtigste und entschärft! Wir wollen doch alle nur verstanden werden. Wer erlebt, dass da zugehört wird, der wird beweglich.
Die Gefühlsmonsterkärtchen sind eine tolle Hilfe in verzwickten Situationen. Über sie kann man mit Alt und Jung ins Gespräch kommen, gewaltfrei.
Viel Freude beim Lesen auf der Website wünscht dir und euch.
Berthild
Anm.: Werbung dieser Art ist nicht erwünscht.
Mutter und Mediatorin