Ist ADHS od. Konzentrationsschwieirgkeiten wie Nadda sie nennt, genetisch bedingt?
Das ist, glaube ich nicht geklärt.
Und wenn, wäre es nur eine Veranlagung.
Aber wofür ist das wichtig?
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Moin zusammen,
Frage am Rande, deren Beantwortung aber vielleicht zur Lösung beiträgt:
Ist ADHS od. Konzentrationsschwieirgkeiten wie Nadda sie nennt, genetisch bedingt?
Da weiß Beppo besser bescheid als ich.
Die KM hatte Schwierigkeiten in der Schule, aber woran das nun genau lag, ist schwer zu sagen. ADHS-Untersuchungen gab es zu unserer Zeit noch nicht.
Schlechte Schüler waren entweder dumm oder faul. So einfach war das damals. 😉
google mal nach dem Herrn, den ich vor acht Jahren mal HIER portraitiert habe. Bzw. beobachte Deinen Junior mal nach den von ihm genannten Kriterien.
Die Schrift auf der linken Seite des verlinkten PDFs kommt mir irgendwie bekannt vor, aber ich glaube dass es bei Junior tatsächlich eher Konzentrationsprobleme sind als eine Augenschwäche.
Danke und Gruß
Brainstormer
Das ist, glaube ich nicht geklärt.
Und wenn, wäre es nur eine Veranlagung.
Aber wofür ist das wichtig?
Naja, ich hab mich gefragt, ob neben der hier diskutierten Unterstützung der Kinder bei ihren schulischen Problemen (also dem herumdoktern an den Symptomen) nicht auch noch intensiv über die Ursachen nachgedacht werden sollte und ob es dazu auch Unterstützung geben sollte!?
Gerade dass es bei Nadda bei beiden Kids auftritt macht mich sehr nachdenklich...
Gruss von Toto, der das lediglich als lesender Beobachter schreibt und - zum Glück - noch(?) keine praktischen Erfahrungen dabei hat
Hallo Toto,
das Problem ist, dass Konzentrationsschwierigkeiten als Symptom viele verschiedene Uraschen haben können. Das reicht von Störungen im Transmitterstoffwechsel des Gehirns über Störungen der Sinnesleistungen (die man erstmal finden muß) bis zu Blockaden im Stützapparat (die auch nicht immer offensichtlich und außerdem umstritten sind). Von daher wären Behandlungsansätze, die die Ursache angehen, genauso vielfältig. Deshalb ist ja in diesem Bereich eine sehr gründliche und genaue Diagnostik so wichtig.
Viele Kinder reagieren mit Konzentrationsproblemen, weil sie einfach überfordert sind von der Fülle an Inputs, die das Leben heute beinhaltet, andere brauchen wirklich medikamentöse Hilfe, also bei weitem kein einfaches Feld.
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.
Hi,
denke das Hauptproblem ist einfach wir wissen viel zu wenig über Konzentrationsprobleme und ADHS. Allerdings wird munter so getan als hätte die Medizin die Lösung schon im Körbchen.
Wie Frieda schon so schön beschrieben hat, es gibt zig Gründe die zu Konzentrationsproblemen führen können und die alle abzuklären braucht einen guten Fachmann und gute Beobachtung. Allerdings erlebe ich seit Jahren, und das nicht nur als Mutter sondern auch beruflich, ständig das Gegenteil. Da ist ein Kind mit Konzentrationsproblemen und es bekommt fast immer eine ADHS/ADS Diagnose. Leider immer häufiger auch mit der Empfehlung Medikamente zu nehmen. Manche dieser Kinder laufen dann wie ferngesteuert durch die Gegend, nicht grade das, was ich als sinnvoll erachte.
Wenn man sich mit Kinderergotherapeuten/ Erziehern/ Physiotherapeuten zusammensetzt dann kommen die erstaunlichsten Ursachen zu Tage. Wir haben im Kollegenkreis schon Fälle diskutiert wo diese Konzentrationsproblematik an den unerwartetesten Dingen lag. Meistens braucht man vor allem gute Beobachtung und da liegen Eltern oft gar nicht verkehrt.
Augenprobleme, Hörprobleme, schlechte Muskulatur im Rumpf (und deshalb einfach keine Kraft sich länger auf dem Stuhl zu halten), noch zu verspielt für Schulaufgaben, Schilddrüsenprobleme usw kommen hier z.B. auch in Frage. Ja es gibt die Leute die genetische Zusammenhänge sehen, es gibt die Zusammenhänge zur Ernährung (aber auch nicht bei allen Kindern).
Es gibt vermutlich auch eine Steigerung des Problems weil sich die Welt der Kinder immer mehr verändert, die Kinder von immer mehr Reizen überrannt werden (Mediennutzung, Musikdauerberieselung, sehr früh in der Kita, sehr lange Zeit in der Kita - deshalb wenig Rückzugs- und Ruhemöglichkeit). Und logischerweise macht das nicht mit jedem Kind und bei jedem Kind das gleiche. In dieser Richtung wird auch nur ungern geforscht, sprich hier gibt es keine Fördergelder weil es der aktuellen politischen Meinung widerspricht. Fakt ist aber, Kinder bräuchten Zeit für sich allein um in Ruhe die Welt zu entdecken. Stattdessen werden unsere Kinder immer mehr bespaßt und haben immer weniger die Möglichkeit einfach unbeobachtet und allein Kind zu sein.
Kinder sind so verschieden wie wir und das eine Kind kommt mit mehr Unruhe zurecht, das andere eben nicht. Wir leben aber dummerweise in einer Gesellschaft in der von Kindern erwartet wird, dass sie sich an die Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse der Erwachsenen anpassen.
Säuglinge brauchen Ruhe, Körperkontakt und viel Liebe - wir schleppen sie aber ständig mit uns herum, sie sitzen stundenlang in Babyschalen die ihrem Rücken und ihrer Entwicklung nicht gut tun und sie werden ständig mit vielen Geräuschen überflutet. Sie können sich nicht vor diesen vielen Reizen schützen und das kann zu Problemen führen.
Bei meinen Söhnen würde ich persönlich es auch anders sehen als die Ärzte. Der Große ist einfach unkonzentriert weil er schnell die Motivation verliert und sein Hauptproblem ist die Lustlosigkeit in der Schule. Seine Lehrerin kann mit ihm nicht, er nicht mit ihr und sie will und kann ihn nicht motivieren weil ihr das zu arbeitsaufwendig ist (Orginalzitat der Dame). Dem Großen steht teilweise seine eigene Intelligenz im Wege, er hinterfragt und will oft einfach mehr Infos bekommen, aber dieses mehr ist die Lehrerin nicht bereit ihm zu geben. Bei seiner ADHS Diagnose waren auch eindeutig unsere Fragebögen als Eltern und Großeltern stark abgeschwächt im Vergleich zum Fragebogen der Schule. Ausschlag für die Diagnose gab dann auch diese auffällige Steigerung des problematischen Verhaltens im Unterricht. Wobei das problematische Verhalten im Unterricht ja auch schlicht und ergreifend pädagogische Gründe haben könnte.
Beim kleinen reden wir eher vom klassischen Typ eines unruhigen, zappligen Kindes. Und bei ihm würde ich sogar selbst dazu neigen von einer ADHS zu sprechen. Im Gegensatz zum Großen schafft er es teilweise gar nicht sein Verhalten zu steuern, es ist ihm unmöglich ruhiger zu werden. Und bei ihm ist es halt auch auffällig wie bestimmte Nahrungsmittel sein Verhalten aufputschen. Interessanterweise kommt seine Lehrerin bisher wohl ganz gut mit ihm zurecht weshalb wir hier noch keine Probleme in der Schule haben. Hoffen wir mal das bleibt auch nach dem anstehenden Elterngespräch so. Der Kleine hat aber auch jahrelang ganz massiv mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt, ist ein ganz anderer Typ als der Große. Und, auch typisch für viele Kinder mit Konzentrationsproblemen, er hat eine mangelnde Körperwahrnehmung.
Wir sollten uns als Eltern einfach immer wieder fragen was könnte Ursache sein und wir sollten uns überlegen wie sich unser Kind in bestimmten Situationen fühlt. Vielleicht kommen wir dann zu besseren Lösungen.
LG
Nadda
Hallo,
hast du dein Kind mal gefragt ob er weiss woran es liegen könnte?
Meine Kleine war und ist immer schon ein sehr aktives Kind. In der ersten Klasse war sie immer schon völlig erschöpft von 4 Stunden Schule. Danach musste sie sich erst mal ausruhen. Das lag nicht am Stoff, sondern daran, dass sie ruhig auf einem Stuhl sitzen musste. Glücklicherweise hat sie damals sehr viel Sport gemacht (Leistungturnen) und wir haben nach relativ kurzer Zeit festgestellt, dass Hausaufgaben nach dem Training gut und schnell erledigt wurden und vor dem Training bzw. an trainingsfreien Tagen die doppelte bis dreifache Zeit benötigen.
Irgendwann hat sie selbst gesagt: nach dem Training kann ich viel besser denken. Damit war klar, dass sie erst nach dem Sport/dem Spielen die Hausaufgaben macht.
Im Gegenzug dazu hat die Große gleich wenn sie nach Hause gekommen ist die Hausaufgaben fertig gemacht, schnell und zuverlässig.
Hier denke ich kannst du nur testen lassen und gleichzeitig beobachten was es sein könnte. Und evtl. einen gemeinsamen Sporttag unter der Woche einlegen und prüfen ob es dann besser wird?
Die Bewegung die in der Schule geboten wird ist meist streng auf zwei bis drei Sportstunden die Woche reglementiert. Und im Regelfall ist das zu wenig (ob es wie bei meiner Kleinen 4x die Woche Training sein muss ist die andere Frage) aber zweimal die Woche sportliche Aktivitäten dürfte den meisten Kindern gut tun. Und da ist es - glaube ich - relativ egal was, Hauptsache es macht ihnen Spaß.
Sophie
Hallo Sophie,
hast du dein Kind mal gefragt ob er weiss woran es liegen könnte?
Ich habe ihn gestern auf den von Nadda vermuteten "Knackpunkt" hin angesprochen und siehe da, er meint dass er nicht so schnell sein kann, weil die anderen Kinder in der Schule immer so laut sind.
Insofern kann ich diese Aussage nur unterstreichen:
Wir sollten uns als Eltern einfach immer wieder fragen was könnte Ursache sein und wir sollten uns überlegen wie sich unser Kind in bestimmten Situationen fühlt. Vielleicht kommen wir dann zu besseren Lösungen.
Und evtl. einen gemeinsamen Sporttag unter der Woche einlegen und prüfen ob es dann besser wird?
Sportlich ist er ziemlich ausgelastet. Ob es nun in der Freizeitbetreuung ist oder mit mir. Wann immer es geht, wird Fußball gespielt. 🙂
Danke und Gruß
Brainstormer
Moin zusammen,
eine abschließende Frage hätte ich noch: Wo würde man eine möglichst objektive Diagnose stellen lassen? Geht man damit zum Kinderarzt?
Gruß
Brainstormer
Moin
Ich würde zum Hausarzt gehen und den weiteren Weg mit ihm besprechen. Es wäre vermutlich empfehlenswert, andere Ärzte per Überweisung einzuschalten, damit beim Hausarzt ein gesammeltes Feedback zusammen kommt, es einen zentralen Anlaufpunkt bzgl. Informationen für weitere Ärzte gibt.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hi,
probiers beim Kinderarzt aus, aber wunder dich nicht wenn du da unter Umständen nicht viel weiter kommst. Ein paar grundlegende Tests bekommst du über den Schulpsychologen wir haben damit gute Erfahrungen gemacht.
Es kann dir passieren, dass du da mehr als eine Meinung einholen musst. Viele Ärzte sind da nicht besonders gründlich bei der Diagnosestellung, je nachdem bewegt man sich teilweise eher im Arbeitsbereich der Psychologen.
Du kannst zu Hause versuchen ein ruhiges und geräuscharmes Umfeld zu schaffen - was aber leider die Situation in der Schule nicht verbessert. Dort kannst du bestenfalls nachfragen wie die Geräuschsituation bei den Hausaufgaben ist und ob ein Nebenraum zur Verfügung steht.
Und wenn er sagt ihn stören die Geräusche dann würde ich mir überlegen vielleicht auch nochmal einen Hörtest zu machen, unter Umständen ist hören auch anstrengender wenn man eben etwas nicht so hört und deshalb Energie darauf verwenden muss sich auf die Geräusche zu konzentrieren.
LG
Nadda
Hallo,
Und wenn er sagt ihn stören die Geräusche dann würde ich mir überlegen vielleicht auch nochmal einen Hörtest zu machen, unter Umständen ist hören auch anstrengender wenn man eben etwas nicht so hört und deshalb Energie darauf verwenden muss sich auf die Geräusche zu konzentrieren.
Hierbei sollte nicht das Hörvermögen, also die Funktion des Ohres getestet werden, sondern die Verarbeitung auditiver Reize (Hörwahrnehmung). Wenn Geräusche nicht gefiltert werden können, kriegt das Gehirn alles in ungebremster Intensität und ist dann überfordert.
Und keine Panik, "Hinhören" kann geübt werden.
Liebe Grüße
Frieda
Glaub nicht alles was Du denkst.