Hallo, ich mal wieder... ;-)
habe in den letzten Wochen, an meinen Umgangstagen, das Gefühl, dass die Distanz zu mir und meinen Kids irgendwie größer wird. Dieses Gefühl kommt jetzt grad irgendwie in beklemmender Deutlichkeit hervor. Ich kann nicht genau sagen, nicht genau definieren, _was_ der Grund für diese Gefühle ist. Ich merk nur, wenn ich mich ganz bewußt mit dem Verhältnis zwischen mir und meinen Kids auseinandersetze, und der Entwicklung dieser Beziehung seit der Trennung vor bald zwei Jahren, das ich das immer deutlicher fühle. Bin ich denn ein gefühlsdusseliger, bescheuerter Sentimentalist? Ich bin in solchen Momenten des Nachdenkens unsäglich traurig und vergesse Zeitweise meine Freude über das super Verhältnis, dass ich mit meinen Kindern bisher hatte... Hab einfach den Kopf nicht frei... Wie's wohl meinen Kindern geht?
Kann das irgendwer nachvollziehen? Wie gehen denn andere damit um? Überspielt Ihr das und markiert den starken Mann, oder fühlt Ihr sowas gar nicht? Bin ich denn ein normaler Mann, dass ich so fühle? Ich meine, es gibt doch Väter, die scheren sich einen Teufel um Ihre Kinder, gerade nach der Trennung... Haben die kein Gewissen? Warum hab denn ich Gewissensbisse, ich kann doch da gar nix dafür. Ok, an ner Trennung haben immer beide Schuld. Und im Grunde genommen bin ich doch auch sehr sehr dankbar, dass mir meine Exfrau meine Entscheidung "für mich" "abgenommen hat. Ich hab mich selbst wieder. Aber auch irgendwie leide ich unterschwellig unter der Distanz zu meinen Zwergen...
Nehmt's mir nicht übel... mußte das mal aufschreiben, bewußt durchleben... Vielleicht hilft mir ja der ein oder andere Kommentar wieder meine Sichtweise der Dinge zu ändern...
Hi TabSel,
deine Gedanken und Gefühle sind normal und legitim.
Du erkennst durch den Verlauf der Zeit, wie wenig du vom täglichen Allerlei deiner Kinder weißt. Du lebst dein Leben und sie das ihre. An den Tagen des Umgang kann unmöglich alles Geschehen der vergangenen Tage besprochen werden. Erziehung findet schon mal gar nicht statt, weil das, was vermittelt werden könnte, nicht unbedingt im "anderen" Leben der Kinder etabliert wird.
Und so entdeckt man Wissenslücken. Da fallen plötzlich Namen von Freunden, die man gar nicht kennt, obwohl sie schon vor einem Jahr in den Ort gezogen sind ("Oh Mann, Papa, kennst du die etwas nicht!?!"). Man entdeckt Verhaltensweisen an den Kindern und fragt sich (vor Freude oder aus Verwunderung), wo sie das her haben. Plötzlch können sie etwas und überraschen dich damit. Ihre Entwicklungsfortschritte sind für dich nicht schleichend sondern sprunghaft. Du bist traurig, nicht dabei gewesen zu sein, wenn sie etwas besonders tolles gemacht haben.
Früher wurde der Tag beim Abendessen, beim Spielen, zu verschiedenen Gelegenheiten reflektiert und der kommende Tag besprochen. Das gibt es nun nicht mehr und es wäre deiner Ex auch nicht zumutbar, dir gegenüber täglich "Rapport" abzulegen.
Dies alles nimmst du als Distanz wahr.
Das in Gedanken bei den Kindern sein, ist gerade dann auch nachvollziehbar, wenn die Elternkommunikation gestört ist (warum auch immer). Als meine älteste Tochter im Sommer im KKH war, verbot meine Ex dem KKH-Personal mit mir zu reden oder das Telefon an meine Tochter zu geben. Für die 2 * 300 Km um zu ihr zu fahren, fehlte mir das Geld. Meine Tochter wußte das alles mit ihren nicht ganz 10 Jahren. In den drei Wochen, die sie im KKH war, habe ich mich geschämt, wenn ich mich dabei ertappte, nicht an sie gedacht zu haben. Ich fühlte mich scheußlich, wenn ich mal lächelte. Ich habe ihr dann auf Umwegen liebe Grüße aurichten lassen und mit ihr anl. des letzten Umgangs gesprochen. Ihre Reaktion war sehr herzlich.
Aber das macht einen kaputt.
Du begibst dich in einen Kreis ohne Ausweg. Du musst dir klar machen, dass es ihnen gut geht, es ihnen an nichts fehlt, du sie bald wieder siehst, sie bei dir sind.
Engagiere dich in der Schule, im Kindergarten, im Sportverein. Dort, wo deine Kinder auch sind. Dadurch erhältst du einen Einblick in ihr Leben über das hinaus, was sie und deine Ex dir erzählen. Du siehst den sich ändernden Freundes- und Bekanntenkreis und erhältst auch Informationen durch andere Eltern. Mit diesem Wissen um und über deine Kinder kannst du mit ihnen ganz anders umgehen, eine neue und tiefere Form des Miteinanders begründen.
Du hast die Chance dazu, da ihr sehr dicht beieinander wohnt.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo Tabsel,
du bist kein "bescheuerter Sentimentalist". Du hast Trennungsschmerz und der ist doch sehr verständlich. Ich denke jeder hier kann die Gefühle, die du hast nachempfinden und jeder kennt sie.
Du siehst deine Kids, ihr versteht euch prima aber du bekommst zwangsläufig zu wenig vom Alltag mit. Sie entwickeln sich von Woche zu Woche weiter, erleben die Dinge, die zum Aufwachsen dazugehören. Du bekommst dann an deinen Umgangstagen das Ergebnis zu sehen oder zu hören und das ist der Unterschied, der dann auch schmerzhaft ist.
Z.B. hilft man den Kids an dem einen Wochenende die Schuhe zuzuschnüren. Am nächsten Umgangswochenende gucken sie dich entgeistert an, da sie es doch schon selbst können.
Und dann kommen Gedanken wie: " wann haben sie das gelernt? was kann ich ihnen beigringen?"
Versuche dich auf die Zeit zu konzentrieren an denen ihr zusammen seid, freu dich, daß ihr euch so gut versteht.
Die Gefahr in ein Loch von Traurigkeit zu fallen ist zu groß und aus diesem Kreislauf ist es schwer wieder hinauszufinden.
Die Teilnahme an Festen im Kindergarten oder in der Schule bringen dir den Alltag schon wieder etwas näher. Eine Möglichkeit wäre auch, an deinen Umgangstagen mit den Kindern an die Orte zu gehen wo sie sich sonst aufhalten (z.B.Spielplatz). So kannst du ihre Freunde kennenlernen und hast wieder etwas von Ihrem Leben kennen gelernt.
Ich habe da mal etwas Schönes geschickt bekommen. Ich denke das passt ganz gut,weiss leider nicht mehr von wem diesen Zitat ist :
Verliere dich nicht in der Ferne der Zeit, geniesse den Augenblick, der ist DEIN!
Lieben Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
hi tabsel!
eigentlich überflog ich nur eben deinen beitrag, doch ich blieb an einem satz hängen:
"Ich hab mich selbst wieder"
weisst du, ich finde mich gerade selbst wieder und weiss jetzt erst was ich vermisst habe.
früher hörte ich als kind immer von "rabenvätern", die ihre familie im stich gelassen haben und konnte die noch viel schlimmeren "rabenmütter" überhaupt nicht verstehen, die ihre kinder zurück beim vater liessen und sich einfach "rücksichtslos" ein neues leben aufbauten.
und eigentlich hab ich auch immer gedacht, dass alle menschen irgendwie miteinander klar kommen können.....
das leben hat mich eines besseren belehrt.
heute verstehe ich die väter und mütter, die aus ihrer beziehung ausgebrochen sind, weil sie es nicht mehr ausgehalten haben.
klar sitzt man hin und wieder in einem tiefen sumpf und kann sich hineinsteigern, dass doch alles hätte rosarot werden können- doch wie lange hält diese seifenblase an?
jeder solcher "gefühlsduseleien" zeigt doch einfach nur das du mensch bist und dir gedanken machst.
geniesse die momente mit deinen kindern!
liebe grüsse
kroete
es gibt zwei wege aus der dunkelheit
entweder man macht licht dort wo man ist
oder man geht hinaus in die sonne
hab mir heut nachmittag "Trennungsväter: Resigniert, gekränkt und machtlos" durchgelesen... und "es" geht mir nicht mehr aus dem Kopf... bin hin- und hergerissen... denke dran, mich von meinen Zwergen zu verabschieden... weiß nicht, ob dann irgendwas besser werden würde... ich muß nur an all die Väter denken, die Ihre Zwerge losgelassen haben... die führen doch im Nachhinein ein glücklicheres Leben oder? Ich zweifle wirklich langsam... Brauch mal a Watschn...
Möchste die Watschen schriftlich oder verbal? Wenn's ganz arg ist, ruf mich an. Ist wirklich ernst gemeint.
Ich glaube auch nicht, dass es den Vätern nach dem Loslassen tatsächlich besser geht. Es ist in meinen Augen bei diesen etwas im Inneren gestorben und sie fühlen diesen Tod an jedem Tag ihres Weiterlebens
Ich muss ehrlich sagen, dass mir meine Gefühlswallungen dann doch lieber erhalte. Denn dann weiß ich, dass ich noch fühle und mir meine Kinder, die Menschen in meiner Umgebung nicht gleichgültig sind.
DeepThought
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Meinen aufrichtigen Dank!
wird schon wieder vorbeigehn... nich das erstemal, dass ich im Wellental versink... Danke Dir, DeepThought... will nicht mehr reden... dachte nur nicht, dass mich's nochmal so intensiv erwischt...
...
nich das erstemal, dass ich im Wellental versink...
Nur mal so: Wird es mit jedem Male schlimmer und tiefer? Was ist evtl. anders, was ist neu?
will nicht mehr reden
Du klingst jetzt sehr niedergeschlagen...wie gesagt, mein Angebot steht, für dich wie jeden hier und die Tel.-Nr. ist im Impressum.
DeepThought
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als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
geht schon wieder...
schön, wenn es schon wieder geht, TabSel.
Trotzdem möchte ich mich noch mal einmischen.
Ich kann nachvollziehen, dass du deine Zwerge vermisst. Mir ging das anfangs so, wenn sie das ganze WE weg waren und ich überhaupt nicht wusste was da passiert. Noch schlimmer in den Ferien. Drei Wochen am Stück, der Horror. So lange war ich seit der Geburt nicht von meinen Kindern getrennt!!!!
Aber ich lese aus deinen Zeilen eine gehörige Portion Selbstmitleid und glaube mir, das ist das, was deine Kinder am wenigsten brauchen. Sie verlieren den Respekt vor dir, wenn sie das merken. Ich weiss es von meinen Kindern - die sind gerade dabei den Respekt vorm Papa zu verlieren. Der Zwerg fragt mich z.B. seit Tagen, wann er endlich wieder zum Papa darf. Mir kam das schon merkwürdig vor, denn als der Papa neulich mit dem Auto an uns vorbei fuhr, ich dem Zwerg noch sagte: guck mal, der Papa, ich wie verrückt gewunken habe, er nichts bemerkte, meinte der Zwerg nur ungerührt: hat uns wohl nicht gesehen. Hm, warum dann die Sehnsucht? Meine Tochter klärte das heute auf: der Papa hat ein Video von Emil und die Detektive und dass will der Zwerg wieder sehen.
Bei dir ist das sicher anders, fiel mir nur gerade eben so ein. Ich weiss eben wie sentimental mein Ex ist und seine Vorstellung von Familienleben besteht darin die Kinder um sich herum zu drapieren und mit ihnen fernzusehen. Das erinnert ihn wohl an seine eigenen Kindheitswünsche.
MEINEN Kindern wäre es lieber einen starken Daddy zu sehen, der im Leben seinen Mann steht. Der lieben, geben, aber auch loslassen kann. Der nicht untergeht, wenn die Kinder weg sind, der ihnen nicht das Gefühl vermittelt, sie, die Kinder müssten dafür sorgen, dass es dem Papa gut geht.
Und mach bitte bloss nicht den Fehler dich von deinen Kindern abzuwenden. Wie um alles in der Welt sollen sie DAS verstehen?
Sorry, wenn ich da so hart und schonungslos schreibe, aber dieses Thema betrifft mich sehr.
Was man nicht bespricht, das bedenkt man auch nicht recht.
Johann Wolfgang von Goethe
meine Kinder sollen einen Mensch zum Vater haben und keinen starken iiiiehaaa-sattelt-die-Pferde-sorglos-Cowboy. Ich bin ein Mensch. Und Menschen kann auch das Herz zerrissen werden. Wenn Du an zwei Tagen in zwei Wochen das Gefühl hattest. Dann stell Dir vor wie das Gefühl wohl wäre, wenn es zwölf Tage wären. Und dann stell Dir vor, das zwölf Tage für so kleine Zwerge eine Zeitspanne ist, wie für uns einige Wochen. Und dann stell Dir vor Du hättest einen Partner, nach dessen aufrichtiger unvoreigenommener Liebe Du Dich sehnst, weil Du Ihn aufrichtig und unvoreingenommen liebst und Du siehst Ihn nur alle zwei Monate mal ein Wochenende... und dazwischen hörst und siehst und liest nix von Ihm... Wobei Du Ihn durchaus öfter sehen, riechen, lesen, hören, erleben könntest, nur seine Mutter will das nicht... Allerdings mußt Du seiner Mutter jeden Tag einen Kuchen backen und per Postpaket-Dauerauftrag zuschicken, weil's ne verfressene Schachtel ist und Sie Ihn sonst nichtmal an dem einen Wochenende aus dem Haus gehen lassen würde, und er ja auch was davon essen muß, weil die gute selbst nichts zum Essen machen will... Und dann würd ich gern von Dir wissen, ob das was Du in den zwei Monaten, in denen Du Ihn nicht siehst fühlst, ob das Selbstmitleid ist... Jetzt überleg mal, was Du da überhaupt noch fühlen sollst...
Selbstmitleid? Ja, ich leide. Mit mir selbst. Ganz allein... weil Frauen Ihre Männer als Sentimental abstempeln, wo sie sich doch aber immer einen Mann wünschten, der Gefühle zeigen kann... Aber bitte nur die richtigen... Oder siehst Du das gern, wenn ein Mann weint? Der Mann würde glaub ich gar nicht mal so gern weinen, der würde lieber was anderes machen...
Ach, was erzähl ich hier... ich geh besser wieder schwimmen... is ja verkehrt, traurig und niedergeschlagen zu sein... die Kids brauchen doch einen starken, kuchenbackenden Mann, der immer glücklich sein soll, weil er seine Liebste doch alle zwei Monate mal sehen darf...
Danke für Deine Watschn ;-)
hi TabSel,
es geht doch nicht darum:
nur die harten kommen in den garten und die weichen müssen den keller streichen oder.
wer gefühle zeigt der lebt, der keine gefühle zeigt stirbt früher
ich hatte und habe auch manchmal grosse probleme meine gefühle zu zeigen speziell wenn die kinder hier sind.
wenn äusserungen kommen mit denen man nicht umgehen kann weil man vielleicht nur WE vater ist oder den " harten " vor den kindern machen will?
ich stehe manchmal vor der situation das ich durch meine hilflosigkeit heulen könnte.
da sind so viele probleme mit und an den kindern und keiner hilft dir du kannst von a-z laufen und alle zucken mit den schultern.
versuche mit der situation zu leben und lasse dich nicht unter kriegen, die kiddis brauchen auch einen vater.
sei nicht nur hart sein auch mal weich, nicht nur harte eier schmecken.
vielleicht konnte ich dir ein wenig helfen sonst kannst du über deep meine telefonnummer erfahren und ich spiele deinen mülleimer.
mel
Hi Tabsel,
zugegeben, ich war etwas sprachlos als ich von deinen Gedanken, des Abschiedsnehmens las.
Ich will auch nicht watschen sondern würde dich lieber ein bischen wachrütteln.
Natürlich leidest du und du hast auch das Recht dazu. Verstecke deine Gefühle nicht, denn das frisst dich irgendwann auf.
Den Gedanken ansich kann ich nachvollziehen. Mein Schwager hat sich auch von seiner Tochter verabschiedet, weil diese "Watschen" bekam, wenn sie erzählte wie schön es bei Papa und seiner Freundin war.
Sie lebt jetzt ganz am anderen Ende von Deutschland. Ich glaube er zeigt sein Leiden nicht und leidet doch.
Deine Kids brauchen dich. Auch wenn es nun so aussieht, daß du der Sorglospapa bist, ist es doch nicht so. Deine Kids werden älter und sind irgendwann in der Lage allein und mehr Kontakt zu dir zu suchen, es wird doch sicher nicht so bleiben wie es jetzt ist.
Gib der ganzen Situation mehr Zeit.Du sagst zwar jetzt, du möchtest nicht reden, aber das ist falsch.
Nimm doch die Hilfe aus dem Forum hier in Anspruch und wähle die Telefonnr. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, daß genau dies uns geholfen hat, neue Gedanken und Wege zu finden.
Die Kids brauchen dich und du brauchst die Kids. Lass dich nicht von den trüben Gefühlen leiten.
Ich wünsche dir wirklich, daß die Freude auf die Kids wieder in den Vordergrund tritt und nicht der Gedanke an Abschied.
Lieben Gruß und viel, viel Kraft
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
nein, TabSel, bitte, es sollte keine "Watschn" sein. ;)
Ich weiss genau wie es mich zerfleischen würde, wäre ich in der umgekehrten Situation. Es geht ja auch überhaupt nicht darum, dass du diese Gefühle, Sehnsüchte, Verzweiflung nicht haben darfst. Es geht darum, dass deine Kinder dies nicht merken sollten. Weisst, ich habe halt bei meinem Kindern gemerkt, wie sehr sie das belastet. Mein Ex hatte oft verheulte Augen wenn er die Kinder zurück gebracht hat. So gern sie wieder bei mir waren, so sehr hat sie es gleichzeitig zu ihm gezogen, denn sie WUSSTEN, jetzt geht es dem Papa wieder 10 Tage lang schlecht. Die Schuld dafür gaben sie interessanterweise gar nicht mir, sondern sich selbst. Verstehst du?
Ich weiss auch, was Kinder oft für erstaunliche Entwicklungsschritte innerhalb kürzester Zeit machen. Das geht oft so schnell, dass selbst ich, die sie nahezu jeden Tag um mich habe diese oft erst nach ein paar Tagen bemerke. Z.B. hat sich mein Zwerg kurz vor Weihnachten das Lesen beigebracht. Erst nur ein paar Buchstaben. Das habe ich schon mitbekommen, dem aber keine weitere Bedeutung zugemessen. Plötzlich las er mir aus einem Buch vor. Was glaubst du, habe ich Bauklötze gestaunt. Klar, wenn so was dann ein Umgangspapa erfährt glaubt er gleich, er hätte ein halbes Jahr versäumt.
Ich denke, du kannst deinen Kindern schon Gefühle zeigen, solltest du auch. Aber du solltest darauf achten, dass sei einfach "positiv" rüber kommen. Ich weiss nicht, wie ich das beschreiben soll. So in der Art: hey, schön, dass ihr da seid und nicht: Ach Gott, was hab ich euch vermisst.
Und @ mel: diese Hilflosigkeit kenne ich auch zur Genüge, dafür muss man nicht Umgangselternteil sein ;(
Was man nicht bespricht, das bedenkt man auch nicht recht.
Johann Wolfgang von Goethe
>>Es geht darum, dass deine Kinder dies nicht merken sollten
Wie stellst Du Dir das eigentlich vor, wie ich, man, das machen soll? Zum einen verberge ich weder positive noch negative Gefühle noch Taten noch sonst was vor meinen Kindern. Warum? Weil ich mir wünschte, dass meine Kinder mal genauso zu mir sein werden, mich als Vertrauensperson kennen lernen... Ich werd doch meinen Kids nix vorspielen, sie nicht anlügen, Ihnen keine heile Welt vorgaukeln, wo keine ist...
Und wenn ich jetzt zu all dem Scheiß auch noch ein schlechtes Gewissen haben soll, weil meine Kinder merken könnten, wie's mir geht... sag mal geht's noch?
Und eins lass Dir gesagt sein: Meine Kindern machen sich keine Vorwürfe, geben sich selbst nicht die Schuld, dass ich so bin, wie ich bin, denn Sie sind sich meiner mittlerweile äußerst sicher, sonst wären sie nicht so, wie sie sind...
(Das sind hier genau die Watschn, die ich brauche... :thumbup: )
[Editiert am 10/2/2004 von TabSel]
Und eins lass Dir gesagt sein: Meine Kindern machen sich keine Vorwürfe, geben sich selbst nicht die Schuld, dass ich so bin, wie ich bin, denn Sie sind sich meiner mittlerweile äußerst sicher, sonst wären sie nicht so, wie sie sind...
Wenn du dir da so sicher bist, dann ist doch alles in Ordnung.
Und noch mal, Himmel, ich will doch keine Ohrfeigen verteilen!
Ich lese halt aus deinen Beiträge viele Selbstzweifel von deiner Seite, die darin gipfeln, dass du dir überlegst, sogar auf Distanz zu deinen Kindern zu gehen. Ja, sorry, wie soll man denn DAS deuten?
Ich bin auch keine Psychologin, ich kann nur aus eigener Erfahrung berichten. Dass sich diese Erfahrung nicht eins zu eins auf andere übertragen lässt ist mir auch klar.
Ich wollte nur Denkanstösse geben. Wenn diese in die falsche Richtung gehen, dann tut es mir leid und es war mit Sicherheit keine Absicht.
Was man nicht bespricht, das bedenkt man auch nicht recht.
Johann Wolfgang von Goethe
Hallo zusammen,
ich muss jetzt doch noch einmal meinen Senf dazu geben.
Ich finde es falsch den Kindern eine heile Welt vorzuzuspielen. Ich denke, sie verstehen die ganze zusammen gebrochene Welt dann erst recht nicht.
Wir sind am Ende damit besser gefahren, den Kids, ob es nun mein Sohn ist oder Michas Kids, zu zeigen, daß es uns auch nicht immer gut geht in dieser Zeit.
Anfangs möchte man natürlich den Kindern nicht noch mehr traurigkeit zeigen als ohnehin schon da ist.
Es hat lange gebraucht, bis mein Sohn mich mal hat heulen sehen, weil ich mit der Situation nicht klar kam. Es hat auch lange gedauert bis sein Vater ihm das zeigen konnte. Er ist ihm lieber aus dem Weg gegangen, da er den Schmerz nicht ertragen konnte und seinen Sohn nicht trauriger machen konnte.
Nach einem Gespräch zwischen Daddy und Sohn wurde dann auch mal über negative Gefühle gesprochen, und das tat beiden gut.
Die Kids von Micha haben ihn auch weinen sehen. Ich denke, die Kinder müssen miterleben, dass die Eltern nicht immer die "Starken" sind. Wie sollen sie sonst lernen ihre Gefühle zu zeigen?
Ich bin nicht dafür, daß sie Streit mitbekommen oder in die Problematik der Trennung mit einbezogen werden. Ich finde aber sie sollten wissen, daß auch Mama oder Papa weinen weil sie die Situation nicht toll finden. Uns hat gemeinsames Weinen schon viel Erleichterung gebracht und einige Knoten zum Platzen gebracht.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.