Hallo,
ich bin neu hier und es geht hier um meinen Freund.
Erstmal die allgemeine Situation.
Mein Freund hat sich letztes Jahr von DEF getrennt. Sie waren 14 Jahre verheiratet und es gibt zwei Kinder, jetzt 7 und 12.
Am Anfang hat er noch geglaubt daß sie sich friedlich trennen können, weil DEF das auch so gesagt hatte. Aber wie es so ist, sie ist immer schlimmer geworden. Anfangen mit Versuch von Anzeige wegen Gewalt bei der Polizei über Terror zuhause. Er ist trotzdem im gemeinsamen Haus geblieben, schon allein wegen der Kinder. Aus beruflichen Gründen muß er jetzt etwa 400km weit weg ziehen. Das große Kind hat von Anfang an klar gemacht, daß es beim Vater leben will, egal wo er hin geht, weil es mit der DEF immer nur Stress gibt. Jetzt wird dieses Kind natürlich schlechter behandelt, von wegen Verräter, muß sich teilweise Essen selber machen, kein Taschengeld, wird als Lügner hingestellt usw. Das jüngere Kind liebt die Mutter, was ja auch gut ist, aber auch den Vater. Erst hat es gemeint, daß es ok ist, wenn es erstmal bei der Mutter bleibt, aber vielleicht dann zum Vater und Geschwisterkind wechseln will. Nun, da der Umzug in Haus steht, merkt es daß es nicht vom Geschwisterkind getrennt werden will. Es hat dies auch schon öfter seiner Mutter gesagt. Diese meinte jetzt immer nur, daß der Vater dem Kind das eingeredet hat, und daß alles schon entschieden ist und das Kind deshalb nicht mit dem Vater gehen darf.
Wie kann mein Freund es nun schaffen, daß das Kind doch mit ihm gehen kann.
Er will demnächst, wenn noch ein paar Dinge geklärt sind, zwecks Hausverkauf usw, dazu habe ich schon einen Beitrag bei Steuer geschrieben, die Scheidung einreichen. Sollte er hierbei gleich vermerken daß er das jüngere Kind auch bei sich haben will? Der Umzug des äteren Kindes wurde von der DEF genehmigt, weil sie weiß daß sie keine Chance hat und das Kind von ihr weglaufen würden. Sollte er vielleicht sogar mit beiden Kindern zum Jugendamt, damit sie dort schonmal ihre Wünsche äüßern können? Am Anfang der Trennung war er schonmal dort, wegen dem älteren Kind, und das Jugendamt wollte davon nichts hören und meinte, daß das mit der DEF geklärt werden muß, sie wollen sich nicht einmischen.
Danke schonmal für eure Meinung und Erfahrung.
LG
Naschkatze
Moin Naschkatze,
wie ich Dir in Deinem anderen Thread bereits schrieb: Du tust gut daran, Dich aus der Trennungsproblematik Deines Freundes weitmöglichst herauszuhalten; das "ich mein's doch nur gut" oder "ich will doch nur das Beste" ist in Wirklichkeit oft eher der Versuch, Feuer mit Benzin zu löschen.
Grundsätzlich ist das "Trennen von Geschwistern" keine heilige Kuh. Bei Scheidungen werden Kinder auch von Elternteilen getrennt. Allerdings muss das ja nicht gleich mit einer solchen mörderischen Entfernung einhergehen; 400 km sind tatsächlich eine Menge Holz. Warum genau muss Dein Freund gleich so weit umziehen? Bislang konnte er doch auch am bisherigen Wohnort arbeiten. Und wenn er nicht gerade Seelöwen-Dompteur ist, gibt es sicher nicht nur in derart grosser Entfernung Arbeit für ihn, sondern auch im Umfeld des bisherigen Wohnortes.
Auch wenn Geschwister nicht täglich im gleichen Haushalt leben, müssen sie natürlich die Gelegenheit zu regelmässigen und intensiven Kontakten haben; ebenso zum anderen Elternteil. "Wir nehmen seiner Ex jetzt beide Kinder weg und ziehen mit ihnen 400 km weit um" ist jedenfalls keine besonders gute Idee. Schon gar nicht, wenn sie irgendwas mit Dir zu tun haben sollte.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Naschkatze,
den Betreff "DEF will Geschwister trennen!" empfinde ich von einem Nicht-Elternteil ein wenig "reisserisch" gewählt ...
Dass eine KM (ähnlich einem KV) in einer solchen Situation nicht in Begeisterungsstürme ausbricht, ist durchaus nachvollziehbar.
Zumal die Kröte des Wegzugs in Bezug aufs ältere Kind scheinbar bereits geschluckt ist.
Eine Beurteilung, was für das jüngere Kind in einer solch schwierigen Situation am besten (vielmehr: am wenigsten schlimm) ist, ist aus der Ferne schwierig bis unmöglich.
Wenn die Betreuung in der Vergangenheit nicht zumindest gleichwertig verteilt war, liegt aber die Vermutung nahe, dass ein Richter das jüngere Kind eher bei der Mutter belässt.
Besten Gruß
United
Hallo Martin,
wie schon geschrieben verstehe ich deine Einwände u auch daß es sein kann Feuer mit Benzin zu löschen. Aber glaub mir, ich bin die letzte die versuchen wird daß Feuer noch zu schüren. Wenn daß große Kind mich z.B. anruft, weil die Mutter ihren Hass und ihre Wut an dem Kind auslässt, sage ich immer, daß die Mutter daß nicht so meint, sie das Kind trotzdem liebt aber eben gerade verletzt ist und sich alleswieder einrenkt. Genauso wie beide Kinder immer die Wahl hatten bzw haben wo sie leben möchten und sie immer geliebt werden, egal wo sie leben.
Das mit dem Job ist leider wirklich sehr verzwickt, auch wenn es nichts mit Seelöwen zu tun. Eher mit der Schließung dort usw.
Man muss dazu sagen, daß die Kinder meist vom Vater betreut wurden. Obwohl er der Hauptverdiener war u sie nur Teilzeit arbeitet hat sie lieber ausgeschlafen oder hat Nachmittag was für sich gemacht u die Kinder waren auch an ihren freien Tagen bis zum Schluss in der Betreuung. Weshalb die Kinder wahrscheinlich mehr auf ihn fixiert sind.
Wir werden versuchen eine Lösung zu finden, auch um den Kontakt zu halten, egal in welche Richtung. Mutter bleibt Mutter und sollte auch immer ein wichtiger Teil im Leben der Kinder sein.
Hi United,
Das mit DEF kommt wohl wirklich schlecht rüber, was es sicher nicht sollte.
Ich hab das hier so oft gelesen, daß ich es einfach ohne zu denken übernommen habe. Werde versuchen das besser auszudrücken.
Der Umzug wird auf jeden Fall für die Kinder nicht leicht werden u auch für die KM und den KV.
Und allen wäre geholfen wenn es eine einfachere Lösung geben würde. Aber die gibt es leider nicht und somit muss versucht werden eine Lösung zu finden die das geringste Übel für die Kinder ist.
Wie bereits erwähnt hat die KM sich bis jetzt eher wenig und nur wenn sie Lust hatte um die Kinder gekümmert. Das jüngere Kind hat nun vor kurzem geweint und gefragt warum es nicht mit Papa und dem Geschwisterkind gehen darf. Die KM hat es versucht mit "ich bin so alleine ohne dich", "du weißt ich habe wenig Freunde", "ich kaufe dir ein Haustier wenn du hier bleibst", "du streitest dauernd mit dem Geschwisterkind", usw. Ich verstehe das natürlich aus Sicht einer Mutter, wie hart das sein muss wenn die Kinder dir ins Gesicht sagen, sie wollen nicht bei dir leben. Aber ich denke auch, dann hätte man sich vorher besser kümmern müssen. Es gab auch im Jahr der Trennung Zeit um sich mehr zu kümmern, wenn man nur einen Teilzeitjob hat, aber trotzdemwurdwurde lieber morgens ausgeschlafen und Nachmittag Shoppen gegangen.
Und das verstehe ich aus Muttersicht leider nicht.
Grüße
Naschkatze
Moin Naschkatze,
sorry, wenn ich das so deutlich sagen muss, aber das hier
Und das verstehe ich aus Muttersicht leider nicht.
ist auch vollkommen irrelevant. Du kannst dazu eine Privatmeinung haben, die Du aber am besten für Dich behältst.
In jedem Fall tust Du gut daran, Dich aus der Frage der "Kinderverteilung" absolut herauszuhalten. Natürlich ist verständlich, dass Du die Position Deines Freundes beziehst; trotzdem kennst Du viele Dinge - insbesondere die Hintergründe der ehelichen Zerwürfnisse oder die Frage, wer wann shoppen geht - bestenfalls vom Hörensagen. Wertungen und Rechtfertigungen durch neue Partner wie Dich sind da selten zielführend. Zumal es keinen Wettbewerb namens "Wer ist der bessere Elternteil und kriegt deshalb die Kinder?" gibt.
Du fragst in einem Forum um Rat, zu dessen Grundsätzen der Satz "allen Kindern beide Eltern" gehört. Und zwar nicht mit irgendwelchen Einschränkungen, dass diese Eltern sich das erst einmal verdienen müssen. Kinder brauchen ihre Eltern auch dann, wenn diese nicht "ideal" sind. Es ist ein Teil ihrer Selbstfindung und Persönlichkeitsentwicklung, das kein Aussenstehender einfach mal schnell durch ein "die hat ja eh kaum Zeit für ihre Kinder" abbügeln kann.
Das beschriebene Problem liesse sich erheblich leichter lösen, wenn keine 400 Kilometer Distanz zwischen Mutter und Kinder gelegt werden sollte, sondern wenn Dein Freund einfach in relativer Nähe seines bisherigen Wohnorts bleibt. Ich denke nicht, dass es nur in hunderten von Kilometern Entfernung vom bisherigen Lebensmittelpunkt zumutbare Arbeitsplätze gibt. Meine diesbezügliche Frage ist leider bislang unbeantwortet geblieben; meine Vermutung über den Grund Deiner Nicht-Antwort hatte ich bereits genannt.
Gemeinsames Sorgerecht bedeutet erheblich mehr als "ich red jetzt mal meinen Ex-Partner schlecht, verspreche den Kindern ein schöneres Leben anderswo und dann nehme ich sie einfach mit."
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Nachkatze,
ich weiß nicht inwieweit du bei der Trennung involviert bist oder wie lange die Trennung schon vorbei war. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Next (weiblich oder männlich) gerade bei relativ frischen Trennungen bzw. Überkreuzen als erster Kummerkasten "missbraucht" werden. Dies ist meist noch nicht einmal Absicht, aber dxx Gehende will sein Gehen rechtfertigen, dxx Verlassene erwartet Trost. So wird der nächste Partner in der Meinungsbildung beeinflusst. Nichts ist geregelt und gerade vom neuen Partner erwartet man Parteinahme und Unterstützung, denn die Trennung ist nun einmal eine Zeitlang lebensausfüllend. Bei einer verarbeiteten Trennung dagegen, werden solche Details wie "Ausschlafen, Shopping etc." nicht zur Sprache kommen. Da sind dann größere Themen im Vordergrund, falls überhaupt...
Ein mehrmaliges Shopping wird zum dauernden Shoppen, ein Ausschlafen morgens wenn die Kinder in Kita und Schule sind wird zum Nichtkümmern, genauso wie eine ganztägige Kita bzw. Schulmittagsbetreuung. Ein Kind, was plötzlich den anderen Elternteil verliert, wird diesen vermissen. Genauso wäre es, wenn das Kind beim Vater lebt. Und die Anrufe bzw. das Weinen des Kindes, weil es mit euch ziehen möchte, garantiert noch lange nicht, dass das Kind nicht genauso später die Mutter vermissen würde. Schließlich haben beide Kinder IMMER die Mutter um sich gehabt - die Mutter haben sie noch nie vermissen müssen!
Die Frage ist doch lediglich, ob dein LG umziehen würde, wenn beide Kinder am bisherigen Wohnort blieben. Gerade in seinem neuen Job wäre er auch auf Ganztagsbetreuung angewiesen. Kinder ist es egal, ob der Elternteil beim Shoppen oder auf der Arbeit ist. Sie benötigen so oder so Aufmerksamkeit - am besten von beiden Eltern!!!
Noch ergänzend: Es kann natürlich sein, dass ich einige deiner Bemerkungen falsch verstehe. Aber du sprichst vom Weglaufen des älteren Kindes... Ich hoffe ihr habt hierzu keine "Handlungsanweisung" gegeben. Sollte so etwas mit euch besprochen werden, könnt ihr ihm direkt sagen, dass er zurückgebracht wird. Will er bei euch wohnen, kommt er offiziell zu euch und bleibt bei euch! Alles andere wäre unverantwortlich und gefährlich!
Jede Trennung ist unschön - die wenigsten reden später noch gut voneinander. Es ist wie bei der stillen Post - Dinge werden aufgebauscht, "Mäuse zum Elefanten". Die Vergangenheit deines LG wird da keine Ausnahme sein. Bleibe objektiv, denn du hast daran keinen Anteil noch wirst du die sogenannte Wahrheit jemals kennen.
Alles Gute
Sternchen
Also, um es nochmal zu sagen.
Ich bin die letzte die die Kinder von der Mutter fern halten will, wie gesagt, ich nehme die Ex sogar vor den Kindern in Schutz, weil ich denke, kein Kind sollt so schlecht von seiner Mutter denken, oder Angst haben müssen daß die Mutter es nichtmehr liebt.
Daß die KM sich nicht so viel um die Kinder kümmert, sollte als Erklärung dienen warum die Kinder mehr auf den Vater fixiert sind, da er sich mehr um das alltäglich gekümmert hat. Das war kein Angriff gegen die KM.
@Sternchen, die Trennung gibt es schon über ein Jahr und ich war nicht der Grund, nur so zur Info 😉
Wir werden auf jeden weiter versuchen, es so schonend wie möglich für die Kinder zu machen, wobei es bis jetzt schon zu heftig für sie war.
Danke trotzdem für eure Meinungen.
LG
Naschkatze
Hallo Naschkatze,
das Schonenste für Kinder bei Trennungen ist, dass weiterhin die Eltern Eltern bleiben und BEIDE für die Kinder da sind. Dein LG will Entfernung schaffen und leider sind die Sprüche der Kinder völlig normal bei Loyalitätskonflikten. Selbst mein Kleiner spricht beim Vater anders als bei mir und ich kann mir gegenüber heute zugeben, dass ich persönlich es gern höre, dass er lieber bei mir wohnt! Man muss es ja nicht zum Gesprächsthema machen!!!
Auch ich hätte die Chance gehabt an einem anderen Standort des Konzern zu arbeiten, doch ich entschied mich dagegen. Ich wollte den Kindern ihren Vater nicht nehmen, obwohl er selbst von mir verlangte Vollzeit zu arbeiten! Letztendlich habe ich ca. 2 Jahre nach Einstellung des EU auch am aktuellen Standort auf Vollzeit aufstocken können. Klar gab es von Exchens Seiten auch nette Beurteilungen zu mir!
Zwischenzeitlich war ich selbst Next - aber da war die Trennung schon über 7 Jahre vorbei. Selbst da gab es teils noch Probleme, aber eben anderer Art und längst nicht mehr so emotional!
Übrigens, mein Ex hat sich bereits vor 5 Jahren getrennt... er kann es bis heute nicht lassen! Manche benötigen eben etwas länger 😉 ! Und jetzt steht noch die Scheidung bei euch an... oh je, da ging es bei uns erst richtig los. Pass auf dich auf - denk ab und zu mal daran!
LG
Sternchen
Moin, nochmal nachgefragt - könnte sein, dass es untergegangen ist:
Wir [...] ziehen mit ihnen 400 km weit um" ist jedenfalls keine besonders gute Idee. Schon gar nicht, wenn sie irgendwas mit Dir zu tun haben sollte.
Oder anders: Du wohnst nicht zufällig 400km weit weg?
Nichts für ungut, Toto