Hallo zusammen,
Ich habe mal eine Frage..
Kurz zur Vorgeschichte:
Seit der Trennung (September 2005) habe ich meine Tochter (3) jedes Wochenende bei mir. Nachdem ich mich seelisch einigermassen vom Trennungsschock erholt hatte, habe ich vor einigen Wochen angefangen, den Kontakt zu anderen Eltern mit gleichaltrigen Kindern aufzubauen.
Teilweise habe ich diese zu mir nach Hause eingeladen, teilweise haben wir die anderen Kinder besucht oder uns auf dem Spielplatz verabredet.
Jedes Mal, wenn wir andere Eltern/Kinder treffen, fängt meine Tochter an: "ich will die nicht sehen, die sollen gehen, ich mag die nicht usw." Und brüllt wie am Spiess, lässt sich auch fast nicht beruhigen. Einmal sind wir dann nach 45 Minuten gegangen; einmal auf dem Spielplatz hat sie dann irgendwann - nach der Brüllattacke - angefangen, ganz alleine zu spielen. Und einmal hat ein sichtlich genervtes Elternpaar nach 2 Stunden unser Haus verlassen..
Mit der KM (mit der ich auf der Elternebene ein wirklich sehr gutes Verhältnis habe) habe ich die Sache besprochen. Wenn KM & meine Tochter sich unter der Woche mit anderen (auch "neuen, fremden") Kindern verabreden, ist dies überhaupt kein Problem für die Kleine (und das glaube ich der KM auch).
Mir kommt es so vor, dass meine Tochter denkt: "am Wochenende gehört Papa mir ganz alleine".
Im Moment lebe ich im Haus meiner Eltern, die aber an den Wochenenden meistens nicht da sind. Zudem besuchen wir öfters ihre Cousine (ebenfalls 3). Sowohl mit Oma / Opa als auch Cousine (mit Familie) gibt es überhaupt keine Probleme in dieser Hinsicht, vielmehr freut sich meine Tochter riesig, wenn die "Grossfamilie" zusammen ist.
Vielleicht spielt noch eine Rolle, dass sie erst in zwei Wochen in den Kindergarten kommt.. Aber wahrscheinlich auch wieder nicht, da es unter der Woche wie gesagt mit der KM keine Probleme gibt, andere Kinder zu treffen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist dies normal (soweit man von Normalität in der Trennungssituation überhaupt sprechen kann)?
Ich versuche übrigens, die Wochenenden nicht zu sehr mit solchen Verabredungen zu überfrachten (1 Verabredung am WE). Soll ich die Kontakte zu anderen Kindern verstärken / reduzieren?
Schöne Grüsse
SonntagsPapa
Moin!
Könnte doch sein, daß sie so gerne mit Dir zusammen ist an den wenigen Tagen, daß sie die mit niemandem teilen möchte und Dich ganz für sich allein haben will.
Milan
Hallo Milan,
sicher, aus Sicht des Kindes durchaus nachvollziehbar.
Mein Problem ist mehr, wie ich damit umgehe. Ich möchte meiner Tochter gerne auch ein paar soziale Kontakte aufbauen, wenn sie bei mir ist. Und 2-3 Stunden am Wochenende (welches Freitag 18:00 beginnt und Sonntag 18:00 endet) mit anderen Kindern zu verbringen, sollte meiner Ansicht auch machbar sein... Oder soll ich es lieber sein lassen?
Schöne Grüsse
SonntagsPapa
hallo sonntags papa,
also, erstmal herzlichen glückwunsch, dass die kleine dich so häufig sehen kann und glückwunsch dafür, dass du dich um die sozialen kontakte sorgst. wie du schreibst, kommt sie in 2 wochen in den kindergarten. vielleicht löst sich das problem dann von selbst. also, warte ab.
gruss
bengel
Hallo SonntagsPapa,
ich finde die Idee prima Deiner Tochter die Möglichkeit zu geben mit anderen Kindern zu spielen .Mein Sohn (11 JAHRE hat beim KV auch Spiekameraden und findet es doof wenn die mal keine Zeit haben.
Die Kinder kommen in ein Alter wo sie sich immer mehr lösen und nicht mehr so auf die Eltern fixiiert sind ...den Auftakt der Ablösung macht die Trotzphase die um das dritte Lebensjahr beginnt.
LG Delphin
EINE/R ALLEIN kann ein WIR NICHT ZUSAMMENHALTEN
Vielen Dank für Eure Kommentare.
@ bengel: ja, ich weiss es durchaus zu schätzen, dass ich die Kleine so oft bei mir haben kann.
Bin mir nur eben nicht sicher, ob sich mit dem KiGa das Problem lösen wird. Aber vielleicht. Denken wir positiv.. 😉
@ Delphin:
Also heisst es für mich erst einmal abwarten. Wahrscheinlich ist die Reaktion meiner Tochter auch etwas durch die Trotzphase bedingt. Mein Problem ist nur, dass ich nicht weiss, wo die "normale" Entwicklung endet und "trennungsbedingtes" Verhalten anfängt. Die Grenzen dürften einfach zu fliessend sein. Aber ich denke, dieses Problem haben alle hier im Forum.
Wie dem auch sei - ich werde mir das Beispiel Deines Sohnes vor Augen halten - irgendwann wird sich meine Tochter den anderen Kindern hier gegenüber auch normal verhalten und sich auch auf sie freuen. Vielleicht dauert's nur noch etwas..
Schöne Grüsse (und 4 bayerische Sonnenstrahlen für jeden von Euch, mehr können wir gerade nicht entbehren :wink:)
SonntagsPapa
Hallo SonntagsPapa!
Mein Problem ist nur, dass ich nicht weiss, wo die "normale" Entwicklung endet und "trennungsbedingtes" Verhalten anfängt.
Sicherlich sollte man das auch immer überlegen. Aber auch nicht überbewerten. Solange man aber wachsam ist, kann eigentlich nix schief gehen.
Mir geht es auch mit meinen Beiden immer so....ich überlege, ob das jetzt so normal ist oder ob es was mit der Trennung zu tun hat. ...ich tendiere da ja immer mehr zu den Trennungsproblemen, weil sich einfach teilw. das Verhalten erst NACH der Trennung geändert hat.
Ich achte darauf, dass nichts übesehen wird, auch damit wir uns nicht später mal vorhalten müssen (von wem auch immer Kind, Ex, sich selbst), "...hättet ihr mal besser euren Mist geregelt, wär' es nicht passiert, dass xxx"
Konkret zu deinem Problem:
bei mir Verhalten sich meine Jungs (zur Erinnerung: jetzt 3 und 5) auch anders, wie bei meiner Ex.
Bsp:
- Sie wollen zu mir nachts ins Bett. Das wollen sie bei der Mama nicht, dort wird das nicht geduldet. Ich dagegen genieße es, die Kleinen auch.
- Wenn ich den Großen zu Freunden bringe, gibt es oft ein Riesenaufstand, er weint, will das ich bei ihm bleibe.
Mit der Mama macht er das nicht. Er geht einfach. Kümmert sich oft gar nicht mehr um seine Mama.
Gerade diese beiden Dinge sind für mich ein guten Beispiel für Verlustängste...und das obwohl ich die Kinder zu 50% bei mir habe...und viel mit denen mache!
Ansonsten würde ich dir raten, wo weiterzumachen wie bisher. Kontakte pflegen, auch von deiner Seite, kann nicht verkehrt sein, auch für dich.
...und ich stimme mit bengel überein...mit dem KiGa wird sich einges ändern.
Da werden die Kontakte auch automatisch aufgebaut.
Also...abwarten...wachsam bleiben aber das bist du ja!
Gruß BM RK
The Future is not set. --
There is no fate but what we make for ourselves.
Hallo BM RK,
Ich achte darauf, dass nichts übesehen wird, auch damit wir uns nicht später mal vorhalten müssen (von wem auch immer Kind, Ex, sich selbst), "...hättet ihr mal besser euren Mist geregelt, wär' es nicht passiert, dass xxx"
Super, genau so sehe ich es auch. Vielleicht verleitet dies dazu, etwas übervorsichtig zu reagieren. Aber es gibt in meinen Augen keine Alternative.
Ansonsten vielen Dank für Deinen Kommentar - stimmt, es handelt sich wahrscheinlich um Verlustängste - hätte ich eigentlich auch selber drauf kommen können :knockout:
Wenn meine Kleine bei mir ist, darf sie auch bei mir im Bett schlafen und wir erleben den ganzen Tag viele Abenteuer zusammen.. Klar, da hat so ein kleiner Mensch dann natürlich Angst, den Papa teilen / hergeben zu müssen. Aber wie gesagt: :knockout:
Schöne Grüsse
SonntagsPapa
Hallo,
auch bei mir ist die Situation mit den beiden kids (fast 5 + 7) ähnlich. Allerdings sind beide aus dem Heultrotzalter raus. Der Große möchte aber (erstmal) nie irgend wo hin, wo andere Leute sind (+ Kinder), außer zB Spielplatz oder Schwimmbad. Er sagt mir auch, dass dann die Zeit so (zu) schnell vergeht, die er bei mir ist... Da ich aber finde, dass es
a) auch bei mir den Alltag gibt und
b) soziale Kontakte wichtig sind (für mich und die kids, bei Feunden und mit neuen Bekannten)
gehen wir auch gegen seinen Willen (der Kleine ist da "problemlos") mal zu Anderen. Ich zerre die beiden natürlich nicht mit Gewalt dahin, sondern sage zB "wir bleiben nicht lange, höchstens ne Stunde" (und er willigt dann auch ein). Meistens, eigentlich immer spielen die Beiden dann mit anderen kids und wollen gar nicht gehen (erstmal hängt der Große n´paar Minuten an meinem "Rockzipfel", bis er dann in Schwung kommt), wenn ich dann auch ehrlicherweise nach ner Stunde sage "die Zeit ist um, sollen wir gehen".
Meine Ratschläge bzw. Hinweise für Dich/Euch:
- Versuch es in kleinen Schritten (wie mein Beispiel "nur 10 Minuten bleiben" "nur mal kurz") - wobei sicherlich durch den Altersunterschied und die Trotzphase Deiner Tochter das nicht 1:1 bzw. so einfach machbar ist. Ich denke auch, dass die Zeit und der Kiga etwas verändert. Vielleicht kannst Du Dich ja im Sandkasten zu ihr setzen (direkt neben anderen Kindern) und im Spiel ergibt sich dann vielleicht automatisch Kontakt (und Papa ist ja direkt dabei) und Du kannst versuchen, dezent mal ein paar cm zur Seite zu rutschen...
- Ich persönlich möchte nicht von den kids bestimmen lassen, dass wir nie zu Anderen gehen (nicht einreißen lassen)
- Natürlich - und so agierst Du ja auch - muss nicht jeden Tag Jemand besucht werden. Ich hatte auch schon WE, wo wir ganz für uns waren, zu Hause oder unterwegs
- Also, nicht mit "Gewalt", aber mit viel Geschick versuchen durchzusetzen
neuezeit
So ist das Leben