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Adipositas und uns sind die Hände gebunden

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(@sternchen01)
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Hi Martin,

so wie du schreibst ist es auch bei uns. Schon jetzt wird die Kleine ausgeschlossen und gehänselt. Nur..es ist unsagbar schwer einfach zuzugucken. Es kann doch nicht sein, dass man dazu verdammt ist. Und dass auch das JA meint nichts machen zu müssen. Was ist daran denn Kindeswohl? Schwer krank werden?

Wie ist es heute bei deiner Tochter? Hat sie auch gesundh. Probleme bekommen?

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Themenstarter Geschrieben : 13.09.2010 16:07
(@brille007)
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Hi sternchen,

vermutlich ist es tatsächlich so, dass man bestimmte Dinge einfach aushalten muss, weil man sie nicht ändern kann. Schon gar nicht an zwei oder drei Umgangstagen innerhalb von zwei Wochen; da hat der Betreuungs-Elternteil schon zeitlich viel mehr Möglichkeiten, sich als "der Gute" zu positionieren. Zum Beispiel mit einem Verhalten namens "ach Kind, bei mir gibt's keinen Stress wegen essen; hier kannst Du essen, was Du möchtest."

Wenn man zuviel Wind bei Ämtern und Behörden macht, wird man recht schnell einer "politisch korrekten" Gegenargumentation begegnen, die beispielsweise lauten könnte "Das Kind hat keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen; Sie wollen ja sowieso nur Ihrer Ex einen reinwürgen!" oder "hey, nicht jeder Mensch kann eine Model-Figur haben - wollen Sie aus dem Kind einen magersüchtigen Hungerhaken machen?"

Gegen Adipositas kommt man nur mit Einsicht an. Eine Kur samt Mutter ist unter den gegebenen Voraussetzungen daher etwa so sinnvoll wie eine Alkoholtherapie, zu der man einen Kofferraum voller Schnaps mitnimmt: Überhaupt nicht, wenn das auslösende Problem ständig dabei ist. Eine 8-Jährige kann diesen Überblick und die nötige Eigenverantwortung gar nicht bekommen, solange die Eltern nicht an einem Strang ziehen; da funktioniert allein der Weg des geringsten Widerstandes.

Ich selbst habe nach Töchtings Auszug aufgehört, das Ganze weiter zu thematisieren; es hatte schlicht keinen Sinn. Auch ihre Mutter war entsprechenden Gesprächen nicht zugänglich, und Arztbesuche verweigerte die Kurze, da sie das zu erwartende Ergebnis nicht hören wollte. Inzwischen ist sie 18 und hat seit kurzem ihren ersten "richtigen" Freund. Und stellt plötzlich fest, dass Essen gar nicht so wichtig ist... Gesundheitliche Probleme hat sie nicht; offenbar habe ich ihr meine robuste Gesundheit vererbt. Wenngleich ich in ihrem Alter kein Gramm Fett mit mir herumtrug, sondern eher ein "Spargeltarzan" war.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

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Geschrieben : 13.09.2010 16:41
(@sternchen01)
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Hi!

Danke!

Vom Verstand her, gebe ich dir völlig Recht, aber mein Herz sagt was ganz anderes. Ich kann doch bei einer 8jährigen nicht zugucken wie sie schwer krank wird. Sie hat ja schon jetzt unwiderrufliche Erkrankungen.
Vor allem mein Mann dreht völlig durch und leidet und geht vor die Hunde!

Was sollen wir nur machen?

LG, sternchen

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Themenstarter Geschrieben : 13.09.2010 23:09
(@brille007)
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Moin sternchen,

den "Schlüssel-Rat" hat Dir Lausebackesmama schon vor Wochen >>>HIER<<< gegeben. Nur eben: Man muss das auch in Angriff nehmen - mit ALLEN Folgen. Im Moment scheint Ihr Euch irgendwie im Kreis zu drehen mit "es geht doch nicht", wie kann sie nur?" und "was soll nur werden?"

Adipositas bekämpft man nicht mit ein paar Tabletten wie Kopfweh und nicht mit ein paar Wochen Gips wie bei einem Knochenbruch. Hier muss man langfristig denken, Lebensverhältnisse grundlegend ändern und die Ursachen der Krankheit beseitigen. Das geht nicht nebenbei und nicht über Entfernung.

Ihr müsst nicht dieses Forum überzeugen, wie schlimm das alles ist, sondern im Zweifelsfall ein Familiengericht bei einer Sorgerechtsklage. Ob es klappt, kann niemand sagen. Sicher ist nur: Das blosse Beweinen eines Zustandes ändert ihn nicht.

Grüssles
Martin

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Geschrieben : 13.09.2010 23:29
(@sternchen01)
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Auch da muss ich dir leider Recht geben.

Ganz ehrlich haben wir mit der Kur ja nun auch gehofft dass es endlich weiter geht. Nur da haben wir uns wohl zu früh gefreut. Bzgl ABR haben wir alledings erzeit auch keine Hoffnung, da das JA ja nun völlig gegen uns ist. Wir fragen uns imme wieder warum das JA so entscheidet obwohl doch genug Fakten vorliegen. Trotzdem wird immer wieder die KM in Schutz genommen und nicht wirklich aufs Kind geguckt.

Danke!

sternchen

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Themenstarter Geschrieben : 13.09.2010 23:43
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ sternchen,

ob das JA für oder gegen Euch ist, ist doch vollkommen piepenhagen; die haben in dieser Frage soviel zu entscheiden wie Eure Bäckersfrau - nämlich nichts. Medizinische Sachkompetenz haben sie auch nicht. Ohren auf Durchzug stellen und fertig.

Eine ABR-Entscheidung oder die Übertragung der Gesundheitsfürsorge wird ausschliesslich von einem deutschen Familiengericht getroffen. Ob das JA dort überhaupt gehört würde, ist fraglich; es kann ja nichts Kompetentes beitragen.

Nur eben: Dein Mann muss eine solche Klage auf den Weg bringen. Von allein wird niemand eine Entscheidung treffen.

Grüssles
Martin

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Geschrieben : 13.09.2010 23:51
(@sternchen01)
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DANKE Martin!

Ich werde nochmal mit meinem Mann reden und ihm genau das sagen. Werde dann auch bei dem JA bei uns nachfragen ob sie evtl dazu auch gefragt werden, weil die dann ja für uns zuständig wären. Die sehen das zum Glück nämlich ganz anders!

So kann es auf jeden Fall nicht weiter gehen!

sternchen

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Themenstarter Geschrieben : 14.09.2010 11:00
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin sternchen,

wie ich schon schrieb: Der Schlüssel zu einer Lösung liegt nicht beim Jugendamt; ganz egal, bei welchem. Jetzt mit dem JA zu reden, das NACH einem Wechsel des Kindes in Euren Haushalt für Euch zuständig WÄRE, ist vertane Zeit. Denn selbst wenn Ihr dort an jemanden geraten würdet, der die sofortige Herausnahme des Kindes aus dem Haushalt der Mutter und eine umgehende Kur in einer Adipositas-Einrichtung befürworten würde, hilft das dem Kind soviel wie der Wetterbericht von vorgestern: Nichts.

Solange Dein Mann nicht ernst macht und eine ASR-Klage auf den Weg bringt (die Übertragung der Gesundheitsfürsorge allein wird aufgrund der räumlichen Verhältnisse nicht genügen) wird nichts passieren. Es ist einfach so.

Ja, es kann sein, dass auch eine solche Klage am Ende nicht das gewünschte Ergebnis bringt. Eine Garantie gibt es nicht. Aber damit ist der Vorgang zumindest aktenkundig (Gesprächsnotizen eines Jugendamtes sind keine Akten...) und Dein Mann hat die Gewissheit, alles Menschenmögliche unternommen zu haben.

Grüssles
Martin

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Geschrieben : 14.09.2010 11:35
(@sternchen01)
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Mahlzeit!

Ach...wir haben halt gehofft dass es anders geht, aber ich muss dir ja Recht geben. Und das die Gesundheitsfürsorge nichts bringt ist uns auch klar. Alles leider und nicht zu verstehen. Naja...

Habe dir bzgl Nachfrage anderes JA noch eine PN geschickt.

LG, sternchen

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Themenstarter Geschrieben : 14.09.2010 13:44
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