Hallo,
Ich habe in die letzten Monate einige Probleme bei der Kommunikation mit meinen Sohn beobachtet.
Vorerst: er wohnt bei der Mutter, die Mutter hat seit 6 Monate neuen Freund, ist von ihn ganz begeistert und hofft offensichtlich eine Familie zu gruenden. Der Sohn hat mit ihren Neuen kein Problem - zumindest so sagt er. Der Neue hat dem Jungen WiFi usw geschenkt, hat auch getrennt lebenden Kinder.
Ich besuche das Kind jede 3 Woche, fuer erweiterten Wochende.
Der Sohn liebt Computerspiele, Nintendo, Minecraft, usw - ich nehme an, dass er das auch stundenweise spielt, wenn er bei der KM ist (sie kommt erst um 6...7 nach Hause, und er liest Buecher ungerne, leider - was sonst kann er da machen).
In der letzten Zeit sagt er oeftens dass er selbst entscheiden will was er tut. Praktisch bedeutet das dass er nicht will, dass ich ihm vorschreibe, sein Nintendo ausszuchalten, Fernsehen auszuschalten..... Mein Einfluss auf ihn ist begrenzt, und ich habe keine Ahnung was er da bei der Ex lernt (kann sein, dass er da die ganze Zeit am PC sitzt und minecraft spielt).
Als ich einmal ihn aufgefordert hatte, sein Nintendo (nach vereinbarten 20 mInuten) auszuschalten, hat er gesagt - dann gehe ich zu meiner Mutter, und ging auch. Erst ein Tag danach habe ich ihn abgeholt.
Kann sein dass ich das alles vermische (Familienbildung bei der Ex, Nintendo und Computerspiele-Beschraenkungen, Beginn der Teenager-Alters)...
Aber - soll ich ihm doch mehr Zeit am Nintendo geben? (Zumal Aussenspiele oder Lego machen ihm jetzt weniger Spass). Oder soll ich ein Kampf-Period beim Beginn des Teenagers-alters hinnehmen?
Gruss
Max
Hi,
Als ich einmal ihn aufgefordert hatte, sein Nintendo (nach vereinbarten 20 mInuten) auszuschalten, hat er gesagt - ...
20 Minuten ist zu kurz. Er muss erst bestimmte Level oder Speicherpunkte erreichen und abspeichern können.
Warum spielst DU nicht mit ?
Hi,
andere Frage: Warum muss es überhaupt in der kurzen Zeit beim Vater angeschaltet werden wenn er es sonst schon ständig hat?
LG
Nadda
andere Frage: Warum muss es überhaupt in der kurzen Zeit beim Vater angeschaltet werden wenn er es sonst schon ständig hat?
Er ist bei mir von Donnerstag bis Dienstag, normalerweise, jede 3 Wochen. Ich versuche diese Zeit so schoen fuer ihn zu machen wie moeglich, und lade seine Freunde ein. So will er dabei Nintendo haben.
Nachdem die Ex mit ihm vor 3 Jahre in diese Stadt gezogen ist, und auch nach dem Schulwechsel vor 1 Jahr, hatte er ganz wenig Freunde da. Die Ex war vor allem mit sich selbst beschaeftigt. So wollte ich wahrend meiner Umgangszeit ihn helfen, neue Freunde zu finden, und habe immer wieder seine mItschueler eingeladen. So geht es seitdem,dass er in meine Umgangszeit oefters mit Jungs trifft.
Aber: wie organisiert man diese 2...3 Tage besser, ohne Freunde einzuladen? Kino, Schwimbad, Monopoly und Schach spielen?- so erregend ist das fuer ihn auch nicht, da geht er wieder zum Fernsehen ueber.
Hi Maxim,
denke du bist da schon auf einem guten Weg.
Es muss ja auch nicht sein das er bei dir absolut null Nintendo hat, aber ich finde es durchaus gut, wenn Kinder auch lernen das es ein Leben jenseits der Bildschirme gibt. Selbst mal mitzuspielen ist sicher auch nicht verkehrt und dann halt einfach bei guter Gelegenheit das ganze wieder beenden. Das hat auch etwas damit zu tun sich selbst kennenzulernen und Langeweile auch einmal aushalten zu können.
Freunde einladen finde ich prinzipiell immer gut, Gesellschaftsspiele sind bei miesem Wetter auch nicht verkehrt. Aber bei gutem Wetter denke ich das gerade Jungs einfach Bewegung und Frischluft vertragen 😉
Radtouren, Schwimmen, Fussball spielen, vielleicht hast du ja auch irgend ein Hobby das ihr gemeinsam mal testen könnt?
Wie siehts mit Ausflügen aus? Es gibt inzwischen z.B. recht gute Museen die man echt mit Kindern gut besuchen kann. Eisenbahn-, und Technikmuseum usw schau mal was es in deiner Gegend gibt. Hochseilgarten, Kletterwald, Walderlebniszentrum usw könnte ich mir in dem Alter auch gut vorstellen. Hängt natürlich auch davon ab inwieweit du dich auf so etwas einlassen kannst.
LG
Nadda
Moin,
ach ja, die Technik....
Mein Sohn ist 7 und liebt seinen Nintendo auch. Ich halte das so, dass ich ihn i.d.R. spielen lasse, weil er eben auch bei schönem Wetter viel draußen ist und mit anderen Kindern rumtobt. Wenn er dann mal einen Daddel-Tag hat, dann komme ich damit gut klar.
Ich sehe das auch sonst nicht so eng, das sind eben Spielsachen unserer Zeit und wenn ihm das Spaß macht, darf er das.
Bei Dir sehe ich weniger das Nintendospielen als Problem an. Dein Sohn kommt jetzt in ein Alter, in dem man einfach "keinen Bock" mehr auf Unternehmungen mit Eltern hat. Da wirst Du wahrscheinlich wenige Aktivitäten hervorzaubern, die bei Deinem Kind noch ein Strahlen hervorrufen. Deshalb wird auch bei Umgangskindern in dem Alter auch der Umgang vorhersehbar schwieriger.. Die wollen ihre Freunde (ohne Mami und Papi) und ansonsten ihren eigenen Kram machen. Deshalb wird auch die Bereitschaft Umgänge wahrzunehmen immer weniger werden, denn sie wollen i.d.R. "ihr Zimmer", ihre Freunde, ihr Ding machen.
Mein rein subjektives Gefühl ist, dass Du nicht wirklich wahrnimmst, dass Dein Sohn schon elf ist und irgendwie immer noch den kleinen Jungen in ihm siehst, mit dem Du Höhlen bauen kannst. Das wird vorhersehbar nicht funktionieren.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Bei Dir sehe ich weniger das Nintendospielen als Problem an. Dein Sohn kommt jetzt in ein Alter, in dem man einfach "keinen Bock" mehr auf Unternehmungen mit Eltern hat. Deshalb wird auch die Bereitschaft Umgänge wahrzunehmen immer weniger werden, denn sie wollen i.d.R. "ihr Zimmer", ihre Freunde, ihr Ding machen.
Das scheint mir auch so. Aber was soll ich machen? Einfach Nintendo spielen lassen, und mich in einem anderem Zimmer mich mit meinen Sachen beschaeftigen?
Kann man den Prozess beeinflussen, oder soll man das ganze gehen lassen? Ich weiss natuerlich dass wenn man ein Bergsteiger, Modellbauer, Angler oder Jaeger ist, da kan man seine Kinder mit solchen Hobbys motivieren .Das bin ich aber nicht.
Hallo,
für meine Begriffe zeigt das genau das Problem der Umgangselternteile bzw. besser gesagt den Unterschied zwischen Betreuungs- und Umgangselternteil.
Ein Betreuungselternteil käme nie auf die Idee, ein Problem damit zu haben, wenn er selbst im Wohnzimmer sitzt und liest und das Kind im Zimmer nebenan Nintendo spielt. Ein Umgangselternteil hat scheinbar das Gefühl, das ist "falsch" und man muss "zusammen was machen".
Ich vermute, dass in diesem Alter die wenigsten Elternteile (ständig) aktiv mit ihren Kindern "was machen".
Wenn mein Sohn und ich zusammen Freizeit haben, verschließt er sich Aktivitäten nicht, er ist aber auch erst 7 Jahre alt. Wenn aber ein Kind klingelt, bin ich abgemeldet. Oder er will "seine Ruhe" haben und spielt in seinem Zimmer (was auch immer). Ich bin oft wirklich nur hier, um Essen und Trinken parat zu halten und darüber in Kenntnis gesetzt zu werden, ob er gerade im Garten ist oder bei welchem Kind sie jetzt den Eltern auf den Keks gehen.
Ich halte das aber für normales Abnabeln.
LG LBM
Edit: Fehler
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Hallo
ich denke einerseits ist der normale Abnabelungsprozess und das Gefühl schon sehr groß zu sein, oder sein zu wollen, wozu eigene Entscheidungen eben mal dazugehören.
Andererseits sind Fernseher und Nintendo eben bequem, und man braucht sich nicht mir anderen Menschen, Problemen oder gar körperlichen Aktivitäten auseinanderzusetzen. Da kommt die naturgegebene Faulheit eines jeden raus.
Ein reines Verbot oder Regeln wie "nur 20 Minuten Nintendo" helfen hier wohl gar nichts. Eher ein Alternativprogramm. Museen, Besichtigungen, Tage der offenen Tür, Rundfahrten mit historischen Verkehrsmitteln, Spaßbäder (am besten Kumpel mitnehmen) ...eben je nach Interesse... können auch noch in den Alter interessant sein, vor allem wenn Junior dies alles selbst organisieren, und vorbereiten und aussuchen kann.
Alle Dinge die möglich sind sollte er selbst entscheiden dürfen, du musst ihn als "großen Jungen" wahrnehmen und vor allem ernst nehmen. keine Kosenamen mehr usw. Beobachte gut.
Wichtig ist auch, nicht nur verbieten, und Fernseher oder Nintendo ausschalten, sondern immer eine Alternative parat haben. Mein Sohn hat zB bei seinem Vater eine Modelleisenbahn. Die hat er damals bei der Trennung mitgenommen, extra damit er dort ein gemeinsames Hobby mit Sohni haben kann. Und trotzdem gucken sie auch Filme, die sein Vater extra für ihn aufgenommen hat. So ganz ohne fernsehen gehts ja nicht 😉
Aber auch dabei gucken sie eben was gemeinsam ausgesuchtes.
Außerdem nimmt Sohni öfter mal sein Rad zum Vater mit und sie unternehmen gemeinsame Radtouren. Auch noch mit 13 😉
Viel Erfolg bei deinem fast aussichtlosen aber nicht verlorenen Kampf gegen die modernen Medien!
Und, ja, in dem Alter ist es immer länger schön, gemeinsam in einem Zimmer, einer Wohnung zu sein, aber jeder macht seins. Der andere ist ja bei Bedarf da, muss aber nicht pausenlos in anspruch genommen werden. Auch das gehört zur normalen Entwicklung. Trotzdem sollte man als Elternteil für viele gemeinsame Erlebnisse sorgen (damit meine ich nicht immer nur die Highlights, auch gemeinsames Abwaschen kann das sein...) und immer im gespräch mit dem Kind bleiben...
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Moin,
falls das nicht so sauber rübergekommen ist: Umgang ist vor allem Alltag und nicht nur Spassprogramm und Action. Und da der Umgang meist am Wochenende ist, gehören auch Faulsein und Hobbys dazu. Einige Umgangsväter machen den Fehler, in 4 Umgangstage pro Monat alles reinpacken zu wollen, was ihnen an den restlichen Tagen "entgeht", um so etwas wie "mental-väterlichen Gleichstand" zu schaffen und Erziehungsverantwortung zu fühlen. Das funktioniert aber nicht; bei Pubi's führt es eher zu Ablehnung und Protest. Deshalb habe ich beispielsweise in knappen Umgangszeiten Hausaufgaben & Co konsequent weggelassen, aber eben auch kein Dauerprogramm veranstaltet.
Man kann es akzeptieren oder nicht: Wenn ein pubertierendes Trennungskind das Gefühl hat, beim Umgang vor allem Regeln und Verboten ausgesetzt zu sein, wird es die Umgangszeiten nicht mögen und irgendwann nicht mehr kommen - einfach, weil es (im Gegensatz zu den Altersgenossen aus den "heilen" Familien) diese Wahlmöglichkeit hat.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Vielen Dank!!!! Jezt sehe ich was ich falsch gemacht habe.