Hallo Zusammen,
bin sehr verunsichert weswegen ihr mir vielleicht Tipps geben könnt.
Ich bin Vater von einem Mädchen (9) und einem Sohn (7) und lebe seit ca. 1 Jahr von meiner Frau getrennt (sie hat mich betrogen) und die Scheidung läuft. Bei Trennung und noch vor Auszug meiner Frau aus meinem Haus haben wir uns bei der Kindesbetreuung auf das Wechselmodell geeinigt. Das Wechselmodell praktizieren wir seit 8 Monaten aus meiner Sicht sehr erfolgreich. Wir haben uns nicht vor den Kindern gestritten und uns hinsichtlich der Kinder sehr gut abgestimmt. Die Kinder machen auf mich und mein Umfeld einen zufriedenen und glücklichen Eindruck. Die schulischen Leistungen sind sehr gut. Sie ist eine sehr gute Mama und ich behaupte jetzt mal ich bin ein sehr guter Papa.
Seit ca. 2 Wochen (kurz davor habe ich den Kindern meine neue Partnerin vorgestellt) habe ich festgestellt, dass sie beginnt die Kinder suggestiv zu beeinflussen, von den Kindern kam:
- Mama sagt dieser ständige Wechsel ist nicht gut für uns
- ein Zuhause ist doch viel besser für euch
- ihr dürft den Papa doch immer sehen wenn ihr wollt
Am Sonntag dann der Schock - sie hat mir mitgeteilt, dass sie das Wechselmodell nicht mehr praktizieren wird und hat mir dann die Kinder nicht wie vereinbart gebracht (entzogen). Begründung: Die Kinder brauchen einen Lebensmittelpunkt und es würde ihnen seelisch schlecht gehen. Wie gesagt, den Eindruck habe ich und unser komplettes Umfeld nicht.
Ich habe ihr daraufhin angeboten einen gemeinsamen Termin beim Jugendamt zu machen oder einen Mediator hinzuzuziehen. Sie hält kein Gespräch mit mir darüber für notwendig und professionelle Hilfe will sie ohnehin nicht.
Ich war jetzt leider gezwungen einen Antrag auf Feststellung des Wechselmodells zu stellen. Hat jemand von euch Erfahrungen wie das abläuft und wie schätzt ihr meine Erfolgsaussichten ein?
Liebe Grüße
hallo,
kannst du beweisen, dass ihr das Wechselmodell praktiziert habt?
Wasserfee
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
Servus,
erst mal willkommen. Ich versuche das Ganze jetzt erst mal ein wenig zu sortieren, sollte ich falsch liegen bzw. falsch verstanden haben, bitte korrigieren.
Scheidung bedeutet verheiratet und damit das gSR und ABR bei beiden Elternteilen?. Wenn ich es richtig raus lese, dann habt Ihr das Wechselmodell für Euch beschlossen ohne Externe (JA, Anwalt, Gericht)? Gibt’s dazu eine schriftliche Vereinbarung?
Man kann durchaus von einem gewissen Zusammenhang ausgehen, warum die KM das Wechselmodell auf einmal nicht mehr gut findet obwohl es 8 Monate funktioniert hat (ein Schelm wer böses denkt). Da das WM aber schon läuft und praktiziert wurde, gibt es hier eine Kontinuität für die Kids die auch die KM eigentlich nicht so einfach aushebeln kann.
Hast Du jetzt schon einen Antrag bei Gericht eingereicht? JA wird mit Sicherheit eingebunden für eine Stellungnahme, von der Seite sollte auf jeden Fall Post kommen. Alternativ könntest auch Du noch zum JA marschieren und die Geschichte zum Besten geben, die werden dann die KM auch einladen, ob sie da erscheint kann Dir erst mal wurst sein.
Generell gibt es auch schon vereinzelt Gerichtsbeschlüsse wo ein WM gegen den Willen eines Elternteils angeordnet wurden (glaub’s mir), hängt halt sehr von den betroffenen Stellen ab. Wobei ihr habt es ja sogar schon praktiziert und jetzt soll es auf einmal gekippt werden.
"Wobei ihr habt es ja sogar schon praktiziert und jetzt soll es auf einmal gekippt werden."
wenn er es nicht beweisen kann und sie behauptet es war keins ist es evtl. nicht mal ein "kippen"
WF
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
Hallo Wasserfee,
ich weiß was Du meinst, deshalb auch mein nachfragen ob es was schriftliches gibt. Ich denke er ist wahrscheinlich schon in Erscheinung getreten, dass er Kids in die Schule gebracht und abgeholt hat also sollte ein gewisser Nachweis erbracht werden können.
Eines ist mir noch eingefallen:
Wo sind die Kids mit Hauptwohnsitz gemeldet?
Wir waren noch bevor die Kindsmutter ausgezogen ist gemeinsam bei einem Kinderpsychologen der uns bei der Ausgestaltung des Wechselmodells geholfen hat. Die Vereinbarung existiert nicht schriftlich wird aber nachweislich seit 8 Monaten gelebt. Das Wechselmodell wurde in einem Schriftsatz ihres RA im Dezember 2017 sogar angesprochen und bestätigt.
Den Antrag bei Gericht habe ich über meinen Rechtsanwalt gestellt, da sie jedes Gesprächsangebot mit oder ohne professionelle Hilfe konsequent abgelehnt hat. Die große Angst meinerseits ist, dass sie die Kinder jetzt massiv beeinflusst und damit bei JA, Richtern usw. durchkommt. Bei den vielen Foreneinträgen habe ich das Gefühl wir "Väter" werden immer noch hinsichtlich der Kinder diskriminiert. Ich habe immer das Gefühl ich bin Bittsteller bei der Kindsmutter die nach "Gutsherrinnenart" über die Kinder entscheidet.
Mein Sohn ist zum Hauptwohnsitz bei mir gemeldet, meine Tochter bei ihr. Dies haben wir extra so vereinbart, dass wir beide Lohnsteuerklasse II erhalten. Der Beweis über das praktizieren des Wechselmodells wird nicht notwendig sein da offensichtlich. Ebenso verhalten sich meine Eltern und auch meine Schwiegereltern fair.
wenn er es nicht beweisen kann und sie behauptet es war keins ist es evtl. nicht mal ein "kippen"
Kann man über den Bezug des Kindergeldes prüfen. Wenn ein WM vorlag wird es auch eine entsprechende Vereinbarung über den KU geben.
Ich persönlich vermute ja mal, dass es mit der Vorstellung der neuen Lebenspartnerin zu tun hat.
... von meiner Frau getrennt (sie hat mich betrogen) und ...
Frauen haben kein Problem damit, selber sich was neues zu suchen, meinen aber all zu oft noch im Leben des ExPartners herumpfuschen zu können.
Da die Kommunikation stimmt, dürfte es kein Problem mit dem WM geben. Alternativ könnten die Kinder auch bei Dir leben .... Es ist nicht zwingend vorgeschrieben, dass die KM die Kinder als Alleineigentum betreut.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Wie gesagt, dass das Wechselmodell praktiziert wurde steht außer Frage. Sie erhält das Kindergeld für unsere Große ich für unseren Kleinen.
Ich sehe den Zusammenhang auch mit meiner neuen Lebenspartnerin die dazu noch super mit den Kindern auskommt. Meine Angst ist, dass im Zweifel immer für die Mutter entschieden wird und sie die Kinder eben massiv beeinflusst.
ob für die Mutter entschieden wird oder nicht ist immer ein Roulettespiel.
Aber es ist erstmal ein Vorteil dass du 8 Monate gelebtes WM vorweisen kannst.
WF
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
Weiterhin hat die KM kein Deutungsrecht.
Hol Deine Kinder ab und gib sie auch nicht wieder raus ... mal sehen was dann passiert. Oder nur das Kind für das Du Kindergeld bekommst.
Das ist das (für mich) typische Machtdenken, was Frauen den Männer gerne vorwerfen, aber selber bis ins letzte Detail ausleben.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Die Kinder "einfach rausholen (-zerren)" möchte ich nicht - das würde die Kinder verstören. Ich habe mir vorgenommen wenn Sie mir heute die Kinder nicht bringt eine einstweilige Verfügung zur Fortführung der bisherigen Regelung zu beantragen bis vom Gericht eine Entscheidung herbeigeführt ist. Ich hoffe, dass ich nicht das letzte "Fünkchen" vertrauen in unseren Rechtsstaat verliere.
Dieses von dir angesprochene Machtdenken der Frauen erfahre ich aktuell (während der gesamten Trennung) am eigenen Leib. Entscheidungen nach Gutsherrinnenart die zu akzeptieren sind. Wenn etwas nicht sofort akzeptiert wird die Drohung "... dann nehme ich dir die Kinder" mit der Gewissheit "... im Zweifel für die Mutter". Das schlimme ist -> ich lese das hier in (fast) jedem Foreneintrag.
"Die Kinder "einfach rausholen (-zerren)" möchte ich nicht - das würde die Kinder verstören. Ich habe mir vorgenommen wenn Sie mir heute die Kinder nicht bringt eine einstweilige Verfügung zur Fortführung der bisherigen Regelung zu beantragen bis vom Gericht eine Entscheidung herbeigeführt ist. Ich hoffe, dass ich nicht das letzte "Fünkchen" vertrauen in unseren Rechtsstaat verliere."
genau das bricht dir das Genick.
je länger ihr jetzt nicht mehr das WM lebt sondern du die Vorgaben der KM akzeptierst desto mehr manifestiert sich der neue Umgang.
Wenn du das WM beibehalten willst fordere es JETZT und MIT NACHDRUCK und SCHRIFTLICH und mit TATEN ein.
Wasserfee
nicht mein Zoo
nicht meine Affen
Glaubst du wirklich das eine einstweilige Verfügung dann nicht ausreicht? Noch sind die Kinder erst 1 Woche "überfällig". Den Antrag zur Feststellung bei Gericht habe ich sofort gestellt. Das WM "aufgekündigt" hat sie mir ja erst am Sonntag.
Wenn sie mir die Kinder dann immer noch vorenthält macht sie sich strafbar. Ich möchte den Konflikt so geräuschlos wie möglich für die Kinder austragen - sie sollen nicht kaputt gehen. Auge um Auge und Zahn um Zahn schadet am meisten den Kindern. Ach, da wird es einem echt übel. Immerhin scheine ich ja nicht alleine zu sein.
Ich habe einfach nur schreckliche Angst die Kinder zu verlieren.
Egal wie man es nimmt, hauptsächlich in der Schusslinie stehen die Kids und man kann es eigentlich nur falsch machen.
Versucht er die Kinder da rauszuziehen kann es ihm negativ ausgelegt werden, macht er nix verfestigt sich der aktuelle Lebensmittelpunkt bei der KM.
Hast Du selbst schon ausführlicher mit dem JA gesprochen oder nur versucht einen Termin auszumachen? So richtig was raten traue bzw. darf ich auch nicht. Gut Du hast schon mal einen Antrag gestellt, kann man nur hoffen das die Rädchen schnell in Gang kommen und vor allem in die richtige Richtung drehen.
Hi,
wenn du schon einen Antrag gestellt hast dann wird das Jugendamt jetzt sowieso eingeschaltet.
Und dann kommen Gespräche beim Jugendamt.
Also würde ich jetzt das JA erstmal kontaktieren, sagen der Antrag läuft, du willst es aber nochmal über
das Amt versuchen. Die laden KM dann schriftlich ein, das wirkt bei manchen schon mal ganz anders.
Kann natürlich auch sein, dass du da an einen blöden Sachbearbeiter kommst, weis man nie.
Aber, mit nachweisbarem Wechselmodell sollten die Chancen nicht allzu schlecht sein.
Denke es sollte schnell was passieren.
LG
Nadda
KURZES UPDATE ZU MEINER GESCHICHTE
Hallo Zusammen,
vielen Dank für eure Mut machenden Beiträge zu meiner Geschichte die ich verfasst habe als ich sehr verzweifelt war. Jetzt die gute Nachricht -> Nach meinem Antrag auf Feststellung des Wechselmodells fand gestern ein Termin beim Jugendamt statt. Die Dame vom Jugendamt war spitze!
DAS WECHSELMODELL WIRD WEITERGEFÜHRT.
Das Jugendamt hat eine Aktennotiz über den Termin mit der Einigung zur Fortführung des Wechselmodells gefertigt und setzt sich diesbezüglich mit dem Gericht in Verbindung. Den Antrag selbst habe ich zurück genommen.
Einen Tipp an alle "Leidensgenossen" und "Leidensgenossinen": Lasst euch nicht entmutigen um eure Kinder zu kämpfen. Mein Fall hat bisher gezeigt das es sich lohnt zu kämpfen.
Versetzt euch immer auch in die Sichtweise des Ex-Partners/ Ex-Partnerin und versucht trotz allen Ärgers und Wut ruhig und besonnen zu bleiben. Lasst euch wenn notwendig gut beraten - ich war positiv überrascht vom Jugendamt. Es geht nur um das Kindswohl, nicht um verletzte Gefühle oder Stolz. Stolz ist die Währung der Verlierer. Die Kinder haben es schwer genug!
Liebe Grüße
Superduberpapa