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Vater/Kind-Beziehung

 
(@simone)
Rege dabei Registriert

Hallo Ihr Lieben,

ich hoffe, das passt hier hin....

Ich bräuchte mal Eure Meinung bzw. Rat. Dieses Mal als Kind, auch wenn ich bereits erwachsen bin (36 Jahre) und selbst bereits zweifache Mutter. Mich belastet die immer noch angespannte Beziehung zu meinem Vater und damit verbunden zu seiner „neuen“ Lebensgefährtin.

Tja, wie so viele bin ich ebenfalls Scheidungskind und auch als Erwachsene treffen mich viele Probleme. Sicherlich kann ich anders damit umgehen als Kinder es können, doch erst einmal zur Vorgeschichte:

Als ich 18 war, habe sich meine Eltern getrennt und scheiden lassen nach 27 Jahren Ehe. Der Mitgrund war die damals „beste Freundin“ (ich nenne sie C.) meiner Mutter. Sicherlich weiß ich, dass man in eine intakte Familie nicht einbrechen kann, soviel dazu. Dass es zwischen meinen Eltern länger schon nicht gestimmt hat, weiß ich auch ich war es z. B. auch, die irgendwann zu meinem Vater sagte…. warum trennst Du Dich nicht?

Ich hatte immer zu meinem Vater ein sehr inniges Verhältnis und konnte auch schon immer, wenn ich Probleme hatte, zu ihm kommen. Das habe ich auch mehr gemacht als z. B. bei meiner Mutter. Trotz dass mein Vater ein wahrer Despot ist, bin ich eigentlich immer gut mit ihm klar gekommen. Es gab halt nur die üblichen Reibereien, wenn ich etwas nicht so gemacht habe, wie er es wollte bzw. er mal wieder nicht akzeptiert hat, dass ich inzwischen erwachsen geworden bin und mein eigenes Leben führe und mir da ungern reinreden lasse. Ich bin halt in seinen Augen immer noch Kind.

C. und ihr damaliger Mann (verstorben, 4 Monate bevor die beiden zusammen kamen) waren von klein auf an die Freunde meiner Eltern und C. die beste Freundin meiner Mutter….. Schon damals mochte ich C. nicht. Ich konnte noch nie etwas mit ihr anfangen, auch als kleines Kind nicht. Frag sich einer warum, aber sie ist bei mir schon so lange ich denken kann eine Person, bei der sich, wenn ich ihr auf der Straße begegnen würde, sich bei mir die Nackenhaare aufstellen würden, auch wenn ich sie gar nicht kennen würde. :boxer:

Soweit so gut, meine Eltern waren also getrennt bzw. geschieden. Das Verhältnis zu meinem Vater hat sich seit der Zeit zunehmend verschlechtert. Hauptsächlich lag es an Verleumdungen, Andichtungen von Dingen die ich gesagt haben soll usw. usw., die nachweislich von C. stammten. Dieser Frau war und bin ich ein Dorn im Auge und sie versucht nach wie vor alles, um mich schlecht zu machen.

Hintergrund des ganzen ist das Haus, in welchem mein Vater noch immer wohnt und alter Familienbesitz mit nicht gerade unerheblichem Wert ist. C. möchte unbedingt, dass mein Vater (jetzt 66 Jahre) sie heiratet. Mein Vater will dieses nicht, allein von dem Aspekt her, dass dann irgendwann ihre Kinder kommen würden bezüglich des Hauses (Erbe). So, und wie bei allem…. ich bin natürlich Schuld.

Was meinem Vater an dieser Beziehung gefällt und was er an ihr findet, steht auf einem anderen Blatt…. Das geht mich auch gar nichts an. Ich wünsche ihm, dass er glücklich ist und ob er das nun mit dieser Frau ist, muss er selbst wissen. Nur ich kann mit ihr nichts anfangen (wie gesagt, konnte es noch nie) und somit lebe ich nach dem Motto: Guten Tag und guten Weg. Mehr will ich, nach all dem was passiert ist, auch gar nicht mit ihr zu tun haben. Und auch, was mein Vater, wenn er will, mit dem Haus macht, geht mich noch lange nichts an. Das ist nicht meine Baustelle und ich will mich da auch gar nicht reinhängen.

Zu diesem Thema ist es dann schließlich zwischen meinem Vater und mir zu einem Streitgespräch gekommen, wo ich ihm sehr deutlich sagte, dass er machen könne, was er wolle, ich sei noch nicht an der Reihe. Und auch das Haus sei für mich kein Grund, um mich mit C. zu vertragen (ich weiß noch nicht einmal, wann oder worüber wir uns gestritten hätten). Mein Vater hat mich dann im Laufe des Gespräches so lange getrietzt, dass ich mich zu einem Ausspruch habe hinreißen lassen. Er sagte dann:“ Du würdest doch sowieso keine Rücksicht auf C. nehmen, wenn mir etwas passieren würde!“ Und ich Hitzkopf habe dann voller Wut geantwortet: “Nee, die kriegt von mir noch einen Tritt dazu…. Und damit ist das Thema für mich beendet. Ich habe keine Lust, mich weiterhin über so einen Blödsinn mit Dir zu unterhalten. Akzeptiere einfach, dass ich niemals beste Freundin mit C. werde. Du lebst Dein Leben und ich meins und damit basta.“ :mestupid:

Schön blöd, ich weiß. Mein Vater hat dann irgendwann C. von diesem Gespräch erzählt…. Was dann kam, könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen. Mein Person als Zielscheibe war umso mehr gefragt mit Hasstiraden. :pukey:

Trotz allem versucht mein Vater nun bereits seit geschlagenen ca. 12 Jahren, mich mit dieser Frau zu „verkuppeln“, was natürlich an beiden Seiten scheitert. Mein Vater verlangt bei fast jedem Gespräch oder Zusammentreffen dieses Thema anzuschneiden und möchte, dass ich mich mit C. zusammensetze und mich entschuldige. (Für was? Das Gespräch war ausschließlich zwischen meinem Vater und mir)

Liege ich da so verkehrt, dass ich der Meinung bin, mein Vater hätte selbst Schuld, wenn er C. von diesem Streitgespräch erzählt und er somit sogar die Diskrepanzen zwischen und noch mehr schürt? Bei meinem Vater habe ich mich selbstverständlich für meinen Ausbruch entschuldigt und wir haben darüber geredet, aber er möchte, dass ich mich bei ihr entschuldige. Meiner Ansicht nach kann es doch wohl nicht sein, dass er Bockmist baut, indem er ihr davon erzählt, zumal es ein Thema ist, was sie wohl in keiner Weise etwas angeht, und ich soll jetzt die Kastanien für ihn aus dem Feuer holen? Ihr gegenüber habe ich das niemals geäußert und werde das auch nicht tun.

Ähnlich verhält sich da ganze mit meiner Mutter… Meine Eltern sind seit den Jahren regelrecht verfeindet. Und mein Vater verlangt seit Jahren, dass ich Partei für einen ergreife, nämlich ihn und den Kontakt zu meiner Mutter am liebsten komplett abbreche.
Hintergrund hier ist, dass meine Mutter angeblich meinen Vater anonym beim Finanzamt angezeigt hat wegen Schwarzgeld. Ende vom Lied war, dass die Steuerfahndung zu meinem Vater kam und die natürlich auch etwas gefunden haben. Er durfte dann über ein paar Jahre kräftig zahlen.

Ich weiß nicht, ob meine Mutter es war…. Sie sagt nein. Und das Finanzamt gewährt mir keinen Einblick (habe da mal nachgefragt als es akut war) Angeblich hat selbst mein Vater kein Einblick darin gehabt. Das ganze ist also nicht zu beweisen. Dass das alles andere als schön ist, weiß ich auch, aber ich habe damit nichts zu tun und will mich nach wie vor da auch nicht mit reinziehen lassen. Das ist nicht mein Streit.

Beiden habe ich mehr als einmal unmissverständlich gesagt, dass ich mit deren Streitereien nichts zu tun haben möchte und dass ich mich für oder gegen keinen von beiden entscheiden werde. Meine Mutter hält sich dran, aber mein Vater…..

Tja, ich funktioniere nicht so wie er es gerne hätte und somit geht das ganze seit Jahren. Das nimmt kein Ende und ich drehe mich da im Kreis. Ich habe keine Ahnung, wie in den beiden Punkten man aus dieser Spirale ausbrechen kann.

Ich weiß nur eins. Es ist schrecklich, dass ständig versucht wird, mich als Spielball zu benutzen. Selbstverständlich habe ich meine beiden Eltern lieb. Und dass auch C. nicht gerade zu einem entspannten Verhältnis beiträgt, könnt Ihr Euch sicherlich vorstellen.

Bei Feierlichkeiten muss ich ständig abwägen, wen ich einlade bzw. er erwartet doch tatsächlich, dass ich im Zweifelsfall meine Mutter wieder auslade. Es geht sogar so weit, dass mein Vater jedes Mal kurz durchruft, ob er kurz vorbeikommen kann und dass er (wörtlich) sicher sein kann, dass er bei mir niemanden antrifft, den er nicht sehen will.

Man man man, muss das alles so kompliziert sein? Wie bekomme ich meinen Vater dazu, sich wie ein Erwachsener zu benehmen? Er kapiert nicht, dass ich keine Entscheidung treffen kann und auch nicht will und dass beide trotz allem meine Eltern bleiben, auch wenn ich jetzt erwachsen bin. Und wie schaffe ich es, dass er endlich einmal ein klares nein von mir akzeptiert im Fall von C.?

Ich glaube, ich hatte das Thema hier schon einmal angeschnitten, aber momentan brennt es mal wieder und mir liegt das zur Zeit mal wieder heftig auf der Seele.

LG Simone

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 29.07.2005 16:02
(@Aniram)

Hallo Simone !

Du sagst, daß Dein Vater ein wahrer Despot ist.

Dieser Eigenschaft wirst Du wenig entgegensetzen können. Die einzige Möglichkeit
ihm Einhalt zu gebieten hast Du eventuell dann, wenn Du ihm sagst, daß Du unter diesen
Umständen daran denkst, den Kontakt abzubrechen.

Ich nehme an, er liebt Dich... zumindest hab ich das trotz allem herausgelesen und nur
bei dieser Liebe wirst Du ihn packen können.

Einen Grund, Dich bei C. zu entschuldigen, kann ich auch nicht erkennen.

Und ein Gespräch mit dieser Frau, so wie Du sie darstellst, wird zwecklos sein und nichts
bringen.

Es wird Dir nichts anderes übrigbleiben, als weiter zu schlucken oder dem Ganzen einen
Riegel vorzuschieben.

Ich wünsche Dir die Kraft, den richtigen Weg zu finden.

LG Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 29.07.2005 16:35
(@sandgren)

hy simone,
manches in deinem beitrag kann ich dir nachempfinden.
auch ich wurde in einer ähnlichen situation mit 21 ein scheidungskind,aber ein glückliches!! 😉
meine eltern waren von anfang an in der lage zu 4. plus kindern und restfamilie in den urlaub zu fahren. 🙂

was dein verhältnis zu C angeht,ich halte es in diesem spezielen verhältnis so:

"was juckt es die stolze eiche wenn sich das borstenvieh daran reibt?"

damit will ich sagen das du einfach darüber stehen solltest was sie von dir hält.
für dich ist doch emotional nur dein vater wichtig und von belang.

das haus:
durch einen ehevertrag würde sich die erbfolge problemlos regeln lassen wenn dein vater das wollte.

partei ergreifen:
ich sagte meinen eltern in einem anderen zusammenhang:

"egal wie alt ich bin,ich bin EUER! kind und liebe euch beide,erwartet also keine entscheidung von mir!"

das wurde dann auch respektiert von meinen eltern.

gruss sandgren 😎

AntwortZitat
Geschrieben : 29.07.2005 17:01
(@simone)
Rege dabei Registriert

Jetz ist mir doch glatt der PC abgestürzt :crash: also alle noch mal...

@Aniram und Sandgren

Danke für Eure Worte.

Ich habe schon so oft versucht, mit ihm zu reden und ihm klar zu machen, dass ein Gespräch zwischen C. und mir nichts bringt. Einmal hatte ich es ihm zuliebe getan, aber das ging aus wie das Hornburger Schießen. Keiner von uns beiden war wirklich daran interessiert und das alles war logischer Weise eigentlich nur reines Geplänkel um den heißen Brei.

Dadurch, dass ich ziemlich direkt bin, wenn mir etwas nicht passt und leider manches Mal nicht groß überlege, bevor ich etwas sage, kann das teils auch sehr verletzend sein. Das passiert mir aber auch bei Personen, wo ich das gar nicht so meine. Naja, das ganze ging dann so aus, dass ich ihr nach ca. 10 Minuten sagte, dass ich keinen Sinn darin sehe, hier noch weiterhin meine Zeit zu vergeuden und ich etwas besseres vorhätte als krampfhaft zu versuchen Süßholz zu raspeln und das auch noch anderen zuliebe, obwohl ich persönlich das gar nicht will. Im Nachhinein kann ich bei solcher Wortwahl schon verstehen, dass sie etwas angesäuert war. What ever.....

Selbst dieses Fiasko hat leider nicht bewirkt, dass mein Vater darüber nachdenkt und einfach die Situation als gegen hinnimmt. Es ist schließlich kein offener Streit zwischen ihr und mir, sondern einfach ein aus dem Weg gehen und Ignoranz, zumindest von meiner Seite.

Sandgren, Dein Ausspruch mit dem Borstenvieh finde ich klasse. Im Grunde genommen juckt mich das auch herzlich wenig, was Madame sich wieder hat einfallen lassen oder was sie über mich denkt. Da hab ich mal zu meinem Vater gesagt, nachdem er zum zehnten Mal angerufen hat um mir mitzuteilen, was ich denn schon wieder angestellt oder gesagt haben soll, dass es mir ziemlich Banane ist, was sie über mich denkt, noch was sie mal wieder über mich zu wissen glaubt oder in die Welt gesetzt hat. Meine wirklichen Freunde (und die habe ich), wissen wie ich bin und ausschließlich deren Meinung und evtl. Urteil ist mir wichtig.

Im ersten Moment ärgert mich das aber dann trotzdem wieder. Nur dadurch, das ich ihr keine Angriffsfläche biete und ihr gegenüber auf gar nichts eingehe, bringt sie das wiederum erneut auf die Palme. Also eine endlose Spirale. Und manches Mal kann ich mich im stillen Kämmerlein dann auch wunderbar daran hochziehen, muss ich ja leider zugeben.

Manches Mal frage ich mich, ob ich einfach zu stolz oder zu stur bin, um des lieben Friedens Willen einzulenken??? Aber in Endeffekt weiß ich auch, dass das wohl trotzdem nichts bringen würde.

Was meine Eltern angeht..... hmmm, wenn ich ehrlich bin, wäre es mein Traum, wie auch bei allen anderen Kindern, dass meine Eltern wieder zueinander finden würden und ich mein damaliges Zuhause wieder hätte. Halt die emotionale Burg und Zufluchtsstätte. Dass das ein Wunschtraum ist, weiß ich und auch, dass sich das niemals erfüllen würde. Aber wenigstens ein normaler Umgang miteinander muss doch möglich sein.....

Man, ich verstehe mich mit meinem Ex auch nicht, aber unserer Tochter zuliebe oder gerade wenn es um sie geht, setze ich mich doch auch mit ihm zusammen.... Das ist doch nicht so schwer mit ein bißchen gutem Willen.

Zumindest bei Feierlichkeiten sollte man sich doch zusammenreißen können.... aber nein, mein Vater war damals bei meiner Hochzeit plötzlich verschwunden, weil er sich mit meiner Mutter in die Plünn bekommen hat und zur Krönung erzählt er mir hinterher noch, dass er die Visage von der alten ...... nicht mehr sehen konnte. Toll!!!

Sandgren, das mit dem Ehevertrag ist mir schon klar, aber da stoße ich ihn nicht mit der Nase drauf..... Außerdem muss er das selbst wissen. Wenn es sein Wille ist, dann kann er sich das Ding an die Backe schmieren oder den Charitas vermachen. Mir gehört das schließlich nicht und noch viel weniger lasse ich mich mit so etwas erpressen.... von wegen Wohlwollen gegen Erbe oder so ähnlich. Das ist ein Punkt, wo ich extrem empfindlich reagiere. Ungerechtigkeiten kann ich absolut nicht leiden und wenn es in die Richtung von Erpressung geht, wird mich jeder nur von der unangenehmsten Seite kennen lernen, nämlich kalt wie ein Fisch. Ich bin nicht erpressbar, niemals (auch wenn man das nicht sagen soll).

Dass ich das Kind von beiden bin, habe ich mehrmals gesagt. Meine Mutter hat es verstanden.... und wenn dann doch mal etwas in der Hinsicht kommt, reicht ein lang gedehntes Maaaaammmmmiiiiii und dann ist es okay.

Ich weiß nicht, aber ich habe letztens das Buch: Die Masken der Niedertracht gelesen..... ist zwar kein Vergleich, aber die Hartnäckigkeit, die mein Vater an den Tag legt, um das zu erreichen was er sich in den Kopf gesetzt hat, egal wie, hat schon ziemliche Parallelen. Gelesen hatte ich es eigentlich wegen eines anderen Zusammenhangs (Stalking seit ca. 2,5 Jahren), was hoffentlich jetzt endlich nach einem Beschluss vor dem OLG ausgestanden ist.

Aniram, dass mein Vater mich liebt, weiß ich, auch wenn er es nicht so richtig zeigen kann. Und ich liebe ihn auch. Aus diesem Grund macht mich ja dieses angespannte Verhältnis so fertig. Wenn er mir egal wäre, würde ich hier ja gar nicht schreiben. Und den Kontakt möchte ich auch nicht abbrechen, zu beiden nicht. Das muss doch irgendwie zu lösen sein. Gibt es da nicht vielleicht ein paar andere Ansatzpunkte, die ich einfach nicht sehe?

LG Simone

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.07.2005 23:37
(@Aniram)

Liebe Simone !

Gibt es da nicht vielleicht ein paar andere Ansatzpunkte, die ich einfach nicht sehe?

Um ehrlich zu sein - nein. Also ich sehe zumindest keine. Du magst diese Frau einfach
nicht und Du bist nicht bereit, Dich zu verstellen und das kann ich gut nachempfinden.

Ich bin als Skorpion ebenso stur und direkt, der einzige Unterschied ist nur, ich gehe
solchen Gesprächen, wo

Naja, das ganze ging dann so aus, dass ich ihr nach ca. 10 Minuten sagte, dass ich keinen Sinn darin sehe, hier noch weiterhin meine Zeit zu vergeuden und ich etwas besseres vorhätte als krampfhaft zu versuchen Süßholz zu raspeln und das auch noch anderen zuliebe, obwohl ich persönlich das gar nicht will.

bei rauskommt, nach Möglichkeit aus dem Weg.

So etwas fällt mir eher schwer, bei mir gärt es mehr innerlich. Außer ich werde sehr
gereizt, dann bin ich allerdings hochexplosiv wie ein Kochtopf.

Manches Mal frage ich mich, ob ich einfach zu stolz oder zu stur bin, um des lieben Friedens Willen einzulenken???

Ja wahrscheinlich, aber mit manchen Menschen ist es auch schwer und kein Auskommen
möglich. Ich würde auch wenig Sinn darin sehen, Dich zu verbiegen, vor allem, wenn es Dir
die Sache einfach nicht wert ist.

Und das ist es nicht, das zeigt sich darin

Man, ich verstehe mich mit meinem Ex auch nicht, aber unserer Tochter zuliebe oder gerade wenn es um sie geht, setze ich mich doch auch mit ihm zusammen.... Das ist doch nicht so schwer mit ein bißchen gutem Willen.

Dieser gute Wille, fehlt Dir eben bei der zweiten Frau Deines Vaters und ich vermute mal,
daß Du in ihr innerlich den Keil siehst, der in die Ehe Deiner Eltern getrieben wurde. Obwohl
Dir dein Verstand bestimmt sagt, daß das unausweichlich war und sowieso passiert wäre.

Aber vielleicht schließe ich nur von mir auf andere. Also ich hätte jede Frau gehasst, die
den Platz meiner Mutter eingenommen. Unfair ? Ja und wie, aber es ist einfach so.

Da ihr beide Sturköpfe seid, frag ich mich, ob es möglich ist - aber ich würde unter vier
Augen ein ernstes Gespräch mit Deinem Vater führen. Du hast bestätigt, daß Du ihn liebst
und er Dich mit Sicherheit auch. Er will Dich also bestimmt ebensowenig verlieren wie Du
ihn.

Bitte ihn also genau aus diesem Grund, die Versuche sein zu lassen, aus euch Freundinnen
zu machen. Das kann nicht klappen und das sollte er einsehen. Mal abgesehen davon, bin
ich überzeugt, daß C. im Grunde auch nichts daran liegt. Ich hasse Situationen, wo jeder
so tut als ob. Manchmal kommt man eh nicht drum herum, aber wenn es vermeidbar ist.......

In diesem Zusammenhang würde ich ihm auch nochmal klarmachen, wie verletzend es
für Dich ist, wenn er Deine Mutter beschimpfst und ob es ihm recht wäre, würde Deine
Mutter so über ihn reden und Du es tolerieren. Halte ihn vor Augen, wie sehr es ihn stört,
wenn Du auf C. losgehst... was erwartet dann er von Dir, wenn es um Deine Mutter
geht ?

Puuhhh... also mehr fällt mir leider auch nicht ein und ich beneide Dich ehrlich nicht um
die Lage, in der Du steckst. Der Karren ist ziemlich verfahren.

Ich kann Dir nur fest die Daumen drücken !

LG Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 30.07.2005 00:53
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Simone,

Und den Kontakt möchte ich auch nicht abbrechen, zu beiden nicht. Das muss doch irgendwie zu lösen sein. Gibt es da nicht vielleicht ein paar andere Ansatzpunkte, die ich einfach nicht sehe?

Ich bin kein Verehrer von Hermann Hesse, aber es gibt einen schönen Satz von ihm, der auf Deine Situation passt: "Um das Mögliche zu erreichen, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden."

Bezogen auf Deine Frage will ich damit sagen: Dass Du Deine Eltern nicht mehr unter ein Dach bekommst, hast Du ja schon vor Jahren verstanden; es ist auch nicht Dein Anliegen. Sie haben ihre eigenen Lebenspläne und sind damit offensichtlich ganz zufrieden.

Ich an Deiner Stelle würde in dieser Situation den geradesten (und scheinbar vollkommen unmöglichen) Weg wählen und mir von meinen Eltern zum nächsten Geburtstag expressis verbis nur eines wünschen: Ich möchte einen Abend mit Euch beiden gemeinsam verbringen.

Der Hintergrund: Ungeachtet ihrer heutigen Aussprüche und Hasstiraden haben sie sich mal geliebt und etwas ganz Wichtiges - nämlich Dich - gemeinsam auf den Weg gebracht. Warum sie sich schliesslich getrennt haben, spielt heute keine Rolle mehr - es ist eben so und es ist gut so und niemand will die Zeit zurückdrehen.

Deshalb wäre es vielleicht ein gangbarer Weg, beiden (!) einen solchen gemeinsamen Abend zu dritt auf neutralem Boden vorzuschlagen und fein miteinander essen zu gehen. Gerade, WEIL es so unmöglich erscheint, würde ich es versuchen. Denn die Verblüffung wäre nicht nur auf Deiner Seite. Und ich mag mir eigentlich nicht vorstellen, dass Eltern einem geliebten Kind (auch, wenn es schon etwas älter ist), einen solchen Wunsch ausschlagen.

Nur mal so als Anregung...

Grüssles aus'm Wilden Süden
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 30.07.2005 03:52
(@Aniram)

Guten Morgen Simone,

ich red und red und red.

Und Brille schreibt in zwei so tollen Sätzen:

...nur eines wünschen: Ich möchte einen Abend mit Euch beiden gemeinsam verbringen.

Der Hintergrund: Ungeachtet ihrer heutigen Aussprüche und Hasstiraden haben sie sich mal geliebt und etwas ganz Wichtiges - nämlich Dich - gemeinsam auf den Weg gebracht.

Also ich finde die Idee großartig und wenn Dir das gelingen würde, wäre es phantastisch.

Ich wünsch Dir einen schönen Tag !

Marina

AntwortZitat
Geschrieben : 30.07.2005 08:09
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Simone,
ich habe Deinen Topic gelesen, die Antworten und fühlte mich von der Problematik sofort angesprochen.
Meine Mutter ist vor drei Jahren verstorben, ab Tag der Beerdigung hat mein Vater eine Annonce geschaltet, einige Frauen "geprüft", nach einem Jahr zog eine ein, die mich aus dem Haus ekelte, vor 9 Monaten haben die beiden geheiratet und der Kontakt zu meinem Vater ist abgebrochen. Das zu mir.

Eines dürfte Dir klar sein (was bei den anderen für mich nicht so deutlich wurde): Du kannst andere Menschen nicht ändern !! Diese Macht hast Du nicht !!!
Aber Du kannst Dich ändern! Und damit änderst Du die Situation! Und damit kannst Du eine Form finden, mit der Du zurecht kommst, mit der Du Leben kannst und Dich frei werden lässt.

Schau mal meinen Spruch unten an und suche Dir Wahlfreiheiten. Da Du selbst schreibst, dass Du stur bist, also nur in eine Richtung schaust, wäre es vielleicht sinnvoll, für ein paar Stunden einen Psychologen zu besuchen, der Dir diese Wahrfreiheiten verdeutlichen kann.

Das Unmögliche zu versuchen, wie oben beschrieben: warum nicht? Verknüpfe Deine Bitte mit Deinen Gefühlen, die Du gegenüber Deinen beiden Eltern hast. Sprich also von Deinen Gefühlen bei der Einladung. Das kann Dir niemand verwehren.

Bei Feierlichkeiten: warum akzeptierst Du nicht, dass beim ersten Teil Dein Vater, danach Deine Mutter (oder umgekehrt) dabei ist? Du sprichst von Deinem Ex, dass ihr zusammen sitzt, wenn es um wichtige Dinge um euer Kind geht. Aber sonst kommt ihr wohl nicht zusammen, oder? Und was haben Deine Eltern noch wichtiges zu besprechen ?? Nichts!! Also, warum willst Du bei Feierlichkeiten, dass beide zur gleichen Zeit da sind? Akzeptiere doch einfach die Animositäten Deiner Eltern !

Diese Widersprüche Deiner Eltern finden sich übrigens auch bei Dir drin. Wie kommst Du damit klar, wenn Du Dich beobachtest, und Handlungs- oder Denkweisen Deiner Mutter - und dann Deines Vaters entdeckst? Da sie sich wiedersprechen, kommen sie auch nicht gleichzeitig vor.

Konkreter Tip:
Dein Kind wünscht selbstverständlich Kontakt zu seinem Opa und seiner Oma. Kannst Du Deinen Vater nicht einladen, ohne seine neue Lebensgefährtin, um mit Dir und Deiner Tochter etwas gemeinsames zu machen? Oder auch nur mit Dir? Und Deine Aversion gegen C. kannst Du doch deutlich ausdrücken: Du bekommst ein Grummeln im Bauch, wenn Du sie siehst (und C. wohl auch). Sage Deinem Vater, dass Dich das daran erinnert, wie er sein Grummeln hat, wenn er Deine Mutter sieht. Vielleicht kapiert er es dann ?

Also, Simone, ich habe jetzt einfach mal in die Tasten gehauen, ohne strukturiert zu denken. Mein allgemeiner Tip gilt: suche Dir Wahlmöglichkeiten aus, hinter denen Du stehst, ohne den Anspruch, Deine Eltern bzw. nur den Vater, ändern zu wollen.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Selbsterkenntnis bei Deiner Suche!
Kleinegon

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 30.07.2005 11:53
(@simone)
Rege dabei Registriert

Hallo Aniram, Sandgren und Kleingeon,

bevor ich das hier geschrieben habe, habe ich doch einige Zeit überlegt, ob das hier überhaupt hinpasst.... und dann so eine Resonanz.... ich weiß gar nicht was ich sagen soll.

Einfach danke!

Ich denke, ich habe ein paar gute Ansatzpunkte von Euch bekommen und werde mal sehen, ob und wie man das anbringen kann.

Also das mit der gemeinsamen Einladung habe ich ja schon mal versucht.... Fehlanzeige.

Es ist zwar doof, immer häppchenweise Infos zu schreiben, aber man kann sicherlich auch nicht alles schreiben und teils vergisst man einiges.

@kleingeon

Das mit dem alleine Treffen ist soweit kein Problem.... wenn man sich keine Gedanken darüber macht, was dahinter steckt, vieles schluckt oder verdrängt.

Wie soll ich das erklären?
Mein Vater kommt öfters einfach so kurz vorbei. Allerdings immer nur "heimlich". Diese Zusammentreffen/Besuche passieren nur, wenn er sich eine Ausrede C. gegenüber einfallen lassen hat, weil sie ihm sonst anschließend zu Hause die Hölle heiß macht. Und das erzählt er mir auch noch.

Z. B. vor ca. 2 Monaten. Er saß gerade hier auf dem Sofa und er wollte seinen vor 3 Monaten geborenen Enkel kennenlernen. Da hat C. ihm wieder hinterher telefoniert und er sagt in meinem Beisein, er sei gerade hier in ....... (Ortsteil) aus der Bank herausgekommen und würde bald nach Hause kommen, hätte aber noch kurz was zu erledigen, so dass es noch eine halbe Stunde dauern würde.....

Ich kam mir so dermaßen dämlich dabei vor. Und es hat mich unheimlich verletzt. Ihr gegenüber verleugnet er mich was Besuche oder Kontakt angeht, damit er seine Ruhe hat zu Hause. Auf der anderen Seite weiß ich, dass C. fast durch den Hörer springt, wenn er zugeben würde, dass er gerade bei mir wäre. Alles schon gewesen.... und das Geschrei und Gezeter hätte man normaler Weise noch in der Nachbarwohnung hören müssen.

Von der Warte aus verstehe ich sowieso nicht, was er an der ..... (das lasse ich jetzt mal lieber) findet. Aber es ist halt sein Leben und wenn er damit klarkommt (was ich bezweifel) muss er das auch selbst wissen. Da mache ich mir zwar meine Gedanken, aber sagen tue ich dazu nichts.

Sowieso, wie er teilweise abfällig über sie redet.... Im Traum würde mir so etwas nicht einfallen und für mich wäre das keine Partnerschaft. Aber auch da sage ich nichts zu, sondern denke mir lieber meinen Teil. Außerdem würde das auch bedeuten, dass, wenn ich mich dazu äußern würde, ich mich indirekt auch mit ihr auseinander setzen müsste und dass ist mir weiß Gott zu blöd.

Im Grunde genommen hat meine Oma das ganze nur noch zusammen gehalten. Sie wohnte im selben Haus. Zu ihr hatte ich von je her ein unheimlich inniges Verhältnis. Und ich war teils 3-4 mal in der Woche bei ihr. Sie war immer der ruhige Pol und auch im Zweifelsfall der Vermittler und hat auch C. die Stirn geboten wenn sie mal wieder ausgerastet ist, weil ich es ja wagte, das Grundstück bzw. Haus zu betreten. Kunststück, das Haus gehörte meiner Oma und C. war wohl kaum befugt, mir Hausverbot zu erteilen....

Seit meine Oma vor gut 2,5 Jahren starb, habe ich mein Elternhaus nicht wieder betreten. Halt, doch, einmal, als C. gerade allein im Urlaub war, hat mein Vater doch tatsächlich gewagt, mich zum Kaffee einzuladen.... ansonsten lässt er sie gewähren.... außer eben bei dem Punkt Heirat. Das will er selbst wohl offenbar nicht.

Was den Psychologen angeht, da bin ich kurz vor der Geburt gerade gewesen, nachdem ich wegen der Stalkinggeschichte (andere Geschichte) regelrecht zusammen gebrochen bin. Ein paar mal war ich dort, aber gebracht hat mir das eigentlich gar nichts. Es wurde halt sehr viel angerissen, aber am Ende sagte bzw. fragte sie mir nur, dass es ja im Laufe des Lebens sehr viel passiert ist und wie ich das alles schaffen würde? :kinnrunter:

Meine Antwort war dann nur, dass das wohl alles eine Sache der Organisation ist und Selbstdisziplin. Sie bescheinigte mir nur, dass ich wohl sehr bodenständig bin und sich sicher ist, dass ich das, so wie ich an die Dinge herangehe, auch schaffen werde. :knockout:

Tolle Wolle. Ich hatte mir eigentlich Hilfe erwartet/erhofft, aber nicht so etwas. Wie ich eine Liste "abarbeite" nach und nach, weiß ich selbst.

Man, ich weiß es selbst nicht was das eigentlich ist. Auf der einen Seite "verleugnet" mein Vater mich und trotzdem zieht es ihn immer wieder her und er sucht das Gespräch mit mir. Und wenn wir zusammen sitzen, ist das auch ehrliches Interesse, das merkt man deutlich. Jedes Mal, wenn er anruft oder vorbei kommt, freue ich mich wie ein Schneekönig, aber wenn ich mal anrufe und sie sitzt z. B. daneben, ist er super wortkark und beendet das Gespräch nach ganz kurzer Zeit. Ich merke das immer sofort, wenn er nicht allein ist.

Das verletzt so unsagbar und ich weiß einfach nicht, wie ich mich verhalten soll.

Ich möchte Euch trotzdem für die Anregungen danken und hoffe, dass ich da etwas von herausziehen kann und sich doch eines Tages alles zum Guten wenden wird.

LG Simone

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 30.07.2005 23:42
(@schmusepapa)
Registriert

Hallo Simone,

ich kann Deine Situation nachvollziehen. Ich bin selbst ein Scheidungskind, die Scheidung meiner Eltern war eine ziemliche "Schlammschlacht", ich war damals 13 Jahre alt und habe Jahre (eigentlich mehr als 10 Jahre) gebraucht, um mit der Situation und den ewigen Beschimpfungen (insbesondere meines Vaters über meine Mutter) zurechtzukommen.

Vor sieben Jahren (ich war gerade umgezogen) hat mein Vater mir beim Renovieren der Wohnung geholfen. Meine Mutter, die damals noch in der ambulanten Altenpflege gearbeitet hat, kam an einem Samstag Morgen überraschend zu mir, da ich in dem Bezirk wohnte, in dem sie auch arbeitete. Kurz darauf kam mein Vater, als er meine Mutter sah, verliess er nach kurzer Zeit wieder meine Wohnung, und das 18 Jahre nach der Scheidung. Bei meiner Hochzeit waren sowohl meine Mutter als auch mein Vater eingeladen, mein Vater kam jedoch nicht zu den Feierlichkeiten, sondern ging direkt nach der Hochzeitszeremonie wieder.

Nach der Geburt meiner Tochter hat mein Vater meine Wohnung nicht mehr betreten, es ist schon zuviel für ihn, wenn er bei mir ist und meine Mutter in dieser Zeit anruft. Es ist unglaublich, dass ein erwachsener Mensch sich so benimmt, der aber mit beiden Beinen voll im Leben steht und sonst alles im Griff hat, aber das ist leider nicht zu ändern.

Ich kann Deine Situation also gut nachvollziehen, es gibt da ja auch einige Parallelen.

Ein Problem mit den neuen Partnerinnen meines Vaters hatte ich glücklicherweise nie, Probleme mit ihm hatte ich nur, weil er meine Art zu leben zeitweise nicht akzeptierte. Das hatte sich dann aber irgendwann auch erledigt.

Ich will hier auch nicht über meinen Vater "herziehen", er hat mich sehr gut erzogen und geprägt und mir immer geholfen, und ganz besonders wenn ich Hilfe benötigt habe. Er ist (im Gegensatz zu Deinem Vater) auch kein Despot.

Es ist bei mir also völlig unmöglich, dass ich meine Eltern (beide!) zu Festlichkeiten einlade. Mit meiner Tochter gehe ich abwechselnd zu ihrer Oma und Ihrem Opa, undenkbar wäre auch, dass beide mit ihr z.B. auf den Spielplatz gehen. Das belastet mich auch, aber im Lauf der Jahre habe ich erkannt, dass ich dagegen völlig machtlos bin, genauso wie Du es bist.

Für die Eltern bleibt man halt immer Kind, egal wie alt man ist. Ich hoffe ich denke und verhalte mich nicht so, wenn meine Tochter erwachsen ist, aber ich befürchte, ich werde auch ewig Papa eines kleinen Kindes sein.

Soviel zu meiner "Vorgeschichte".

Um Deine Frage zu beantworten, was Du tun kannst, damit er sich Dir gegenüber wie ein Erwachsener benimmt, kann ich leider nur eine ernüchternde Antwort geben:
Überhaupt nichts.
Versuche die Situation so zu akzeptieren wie sie ist. Wenn mein Vater (was inzwischen glücklicherweise sehr selten vorkommt) mal wieder über meine Mutter herzieht, dann stelle ich mir vor er wäre eine unbekannte Person, und da ist es mir dann völlig egal was er sagt. Ich weiss es ist schwierig das umzusetzen, ich habe Jahre dazu gebraucht, aber für mich war und ist es die einzige Chance.

Dass er Dich "heimlich" besuchen muss, finde ich schon schlimm. Auf der einen Seite ist er ein Despot, aber auf der anderen Seite kann er zu seiner neuen Partnerin nicht sagen, dass er seine Tochter besucht hat oder besuchen will. Aber auch das kannst Du nicht ändern. Wichtig ist dass er Dich liebt, und Du liebst ihn auch. Zumindest meine ich das aus Deinen Schilderungen erkennen zu können. Und darauf musst Du aufbauen. Versuche mit dem Stück Liebe zufrieden zu sein, das Du von ihm bekommst. Ich weiss aus eigener Erfahrung das es unheimlich schwer ist das zu akzeptieren. Ich habe es mit dieser "antrainierten" Einstellung geschafft, mit der verfahrenen Situation klarzukommen.

Gruß

Martin

AntwortZitat
Geschrieben : 31.07.2005 07:56