Tiefes Loch
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Tiefes Loch

Seite 11 / 12
 
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Ach lesemaus

einfach süss (usw usf)

LG oldie
_________________________________________________
Anm.: Realname auf Wunsch des Users entfernt

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.08.2007 02:56
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Och ist das süß!!! 🙂

Und weißte was? GENAU DAS ist es, was die Kids lernen sollen, dass es solche "kostenlosen", von Herzen kommenden Gesten sind, mit denen man zeigen kann wie wichtig einem ein anderer Mensch ist.

Ich bin begeistert.

GLG LBM, die immer schmilzt, wenn Lausebacke abends im Bett sagt: "Du Mama, ich hab Dich soooo lieb, bis zum Himmel und zurück!" *hach*

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 18.08.2007 10:46
(@lesemaus)
Registriert

(update)

es geht langsam wieder aufwärts.

Resümee eines Sommerurlaubs:
Wetter bescheiden, Kinder ade, Stimmung bewölkt, Internet im Eimer, Telefonanschluss gestört, Handyrechnung explodiert, Identität in Form von sämtlchen Papieren ade...

Nun läuft langsam wieder alles wieder auf der Schiene.
Internet: geht wieder. Soll ich sagen, woran es lag?? Besser nicht. Nur so viel: mein Ex meinte, mir mal zeigen zu müssen, wo der Hammer hängt. Das hat mich dermaßen aufgeregt, ich war fassungslos. DAS habe ich ihm auch glaube ich deutlich gemacht. So werden wir uns wohl zusammen setzen, und noch mal ein paar Rahmenbedingungen abstecken, und zwar schriftlich fixiert. Schwamm dürber. Aber DAS war ein dickes Ding.
Telefonanschluss geht auch wieder. Er hat ein bisschen unten rumgefummelt, paar Stecker gezogen, keine Ahnung, jedenfalls geht es wieder. Hier unterstelle ich mal, dass er keine Schuld hat. Aber ausschließen kann ich es nicht reinen Herzens.
Handy habe ich vorerst im Schrank eingesperrt.
Ec-Karte habe ich neu.
Perso hole ich Mittwoch. Kann dann neuen Handyvertrag abschließen, mit Tarif, der zu mir passt  🙂 , sowie neuen Führerschein beantragen. Alles schick.

Kinder sind wieder da. Klar haben wir uns nach einer halben Stunde das erste Mal wieder rumgestritten, aber ich bin froh, dass ich die Beiden wieder habe.
Schule hat neu begonnen, meine Tochter hat in die weiterführende Schule gewechselt, wo alles viel viel toller ist als auf der Baby-Grundschule, Sohn ist jetzt in der Hausaufgabenbetreuung, wovon ich mir erhoffe, dass es einfach "klick" macht bei ihm, nach zwei harten Jahren Kampf um Einsicht, dass Hausaufgaben keine Verhandlungssache und kein Wunschkonzert sind. Ein Kampf, der nie von mir gewonnen worden war.

Kleine Geschichte am Rande:
Gestern liefen meine Kinder ihren ersten Triathlon. Es war eine ziemlich kleine Veranstaltung. Bei der zweiten Disziplin mussten sie 7 km Fahrrad fahren. Das ist heftig, wenn man unsere Gegend hier kennt. Mein Sohn verfuhr sich im Wald, war leider zu dem Zeitpunkt auch mutterseelenalleine. Landete am Rand einer Bundesstraße, Panik, er weinte und schrie um Hilfe. Ein Mann mit Sohn hielt mit seinem PKW an und fragte, ob er ihm helfen könne. Er stammelte irgendwas von "Triathlon" "verirrt" und "Mama Mama". Der Mann sagte: "Komm, ich weiß wo das ist, steig ein, ich fahre dich hin!"
Mein Sohn: "Nein. Ich darf nicht zu Fremden ins Auto einsteigen!"  :thumbup:  :thumbup:

Also ließ der Mann seinen Sohn bei meinem, damit der nicht weiter Angst haben musste, fuhr die 5 km zum Schwimmbad, ließ mich suchen und fuhr mich hin. Musste sein halbes Auto umbauen, damit das Rad rein ging.

Ich war so stolz auf ihn. In einer solchen Panik sich daran zu erinnern, was ich ihm irgendwann vor hundert Jahren eingebläut hatte... Hammer!
Er war sogar stabil genug, noch auf die Laufstrecke zu gehen, und bekam seine Urkunde.

Meine Tochter finishte als Siegerin.  :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:

Ja. es geht aufwärts.

Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 27.08.2007 21:16
(@bengel)
Registriert

klasse lesemaus,

bingo.

bengel

AntwortZitat
Geschrieben : 27.08.2007 22:11
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi Lesemaus,

Dein Junge hat's drauf, Dein Mädel weiss wie man gewinnt.

Was willst Du mehr?

Tschau oldie
_________________________________________________
Anm.: Realname auf Wunsch des Users entfernt

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 27.08.2007 23:25
 dari
(@dari)
Rege dabei Registriert

Hallo Lesemaus,

kannst stolz auf deine Zwei und auf dich sein....

Hast du Klasse hin bekommen... 😉

Gruß
Dari

AntwortZitat
Geschrieben : 28.08.2007 18:03
(@lesemaus)
Registriert

(update)

Ja, nutze mal wieder die Tagebuchfunktion dieses threads. Für alle, die sich für mein wirres Leben interessieren...
Als ich vor Wochen mein Portemonnaie verlor, da war es wie eine Art Tiefpunkt, also DER tiefste Punkt, das i-Tüpfelchen, was allem noch die Krone aufsetzte. Im Grunde genommen saß ich da, konnte schon gar nicht mehr heulen, dachte nur, alles klar, jetzt bist du unten, zieh dich aus, fang an dich wieder anzuziehen, und im Grunde kann es damit nur aufwärts gehen...
Ja, und natürlich war es genau so.

Seit Wochen maile ich mit einem netten Mann.
Bin gelegentlich mit ihm Kaffee trinken gegangen, einmal ins Kino.
An dem Abend, an dem ich hier so völlig ausrastete wegen der Entdeckung, dass mein Ex mir den Stecker vom Internet gezogen hatte,  wurde der Kontakt etwas persönlicher. Ich schrieb ihm nach dem sehr emotionalen Telefonat mit dem Ex eine ellenlange mail, in der ich mich auskotzte vom feinsten. Er schrieb zurück, gar nicht viel Text, aber sehr treffend, und ab diesem Moment kamen wir uns wie von selbst näher. Ich erzählte ihm meine ganze Geschichte, er mir seine.
Er wäre eigentlich prädestiniert für vatersein.de. Aber er hat seinen Mus alleine geregelt, mit der Ex gibt es keine Streitereien, sie haben zwar keinen großen Kontakt, aber eben auch keinen Stress. Seine Tochter, 13 Jahre, lebt bei ihm.

Nun, dieses Mal wollte ich es besser machen.

Im Grunde genommen trotz allem noch der Reinschmeiß-Typ, sagte ich mir, Andrea, mach slow, erst mal kennen lernen (nicht zuletzt haben mir das natürlich zwei fünf nette Menschen geraten... 😉 ). Nicht wieder reinstürzen in irgendwelchen Wahnsinn in Tüten.
Auch an die Kinder denkend.
Also beschloss ich, das erst mal komplett an den Kindern vorbei zu führen.
Wir trafen uns weiterhin nach der Arbeit zum Kaffeetrinken, spazieren gehen, telefonierten abendfüllend, simsten tagfüllend (was dank neuem Handytarif, der zu mir passt, auch fast umsonst möglich ist  🙂 ), wir mailten auf der Arbeit, es wurde immer intensiver.
Also Treffen bei mir. Den Kindern nur erzählt, dass abends ein Freund kommt, dass wir in die Kneipe gehen, etwas spazieren, ihr geht schön ins Bettchen. Alles klar. Der Spruch meiner Tochter war interessant, aber sie ist halt ein Herzilein, und ich spar ihn hier mal aus  🙂 !! Kinder sagten ihm nur Hallo, ich brachte sie ins Bett, sagte, dass ich Handy dabei habe (Kneipe ist am Ort) und als wir zwei Stunden später zurück kamen, lagen sie im tiefen Schlummer, am nächsten Morgen war er weg.
Es entwickelte sich wie von selbst, das Zusammensein wurde immer selbstverständlicher, also lernten die Kinder ihn in der Woche drauf hochoffiziell kennen.

Und ich am jetzt vergangenen WE seine Tochter.
Die sich wahnsinnig darauf freute, weil sie heilfroh ist, dass Papa sich verliebt hat...  🙂
Und meine Kinder lernten sie kurz kennen, bei der Kinderübergabe. Witzigerweise (hahaa) wohnt er einen Steinwurf von Mäuschen weg, und mein Ex brachte die Kinder nach diesem WE, das sie bei ihm verbrachten, quasi einen Ort weiter zu mir zurück. Alles schick.

Ich bin trotz allem noch verhalten, weil ich auf irgendeinen Hammer warte, der höchstwahrscheinlich nicht kommt. Aber die letzten Monate haben mich einfach geprägt, mehr als ich mir eingestanden habe.
Er, M ist vollkommen sicher, dass alles genau so sein soll.
Und ich muss ihm irgendwie recht geben. Es ist so selbstverständlich wie atmen.
Und seine Tochter findet mich gut.
Und meine Kinder sahen auch angetan aus, beide. Kein Gemecker. Das heißt schon was...

M ist einfach jemand, der genau die selben Sachen gesucht hat und mag wie ich. Wir können über alles reden, und tun dies auch. Gleiche Interessen, gleiche Wertvorstellungen, gleiche Ziele, Lebensplanung. Gleiche Lebenseinstellung. Stress ist für ihn ein Fremdwort, Vertrauen alles. Und das ist da, beiderseitig.

Dank eines neuen Selbstbewusstseins, das ich nicht zuletzt hier gefunden habe, musste ich den einen oder anderen ersten Schritt tun, denn sonst hätten wir noch monatelang rumgeeiert. Würden noch immer Kaffeetrinken und um Gefühle drum herum reden.
Nee, es ist einfach herrlich, jemanden anzuschauen und zu sagen: „Hey, eigentlich ist es das doch!“ Er lernt das gerade. Von mir.

Was für ein krasses Wahnsinnsjahr.
Ich bin echt platt.
Und total entspannt.
Zufrieden bis Anschlag.
Angekommen?
Keine Ahnung. Noch warte ich auf den Hammerschlag. Weil der doch eigentlich immer kommt.
Auf der anderen Seite tritt der Berufsoptimist in mir grad wieder alle Türen ein und auf, und schreit: Andrea, hör auf zu unken! Halt einfach die Klappe und genieße es!
Er hat recht.
Das Interessante ist: Dieses Mal ist es nicht nur der Bauchmensch, der planlos galoppiert, sondern mein Kopfmensch, durchaus seit jeher vorhanden, kehrt das Laub und den Dreck weg. Macht den Weg frei.

Nachgeschoben: Er sucht und suchte keine Mutter für seine Tochter, sie hat eine, auch wenn das Verhältnis momentan nicht das allerbeste ist.
Ich suche und suchte keinen Vater für meine Kinder, denn sie haben einen, und das klappt gut.
Wir haben beide nur jemanden für uns selbst gesucht und gefunden.
Und die Kinder sind offen und wachsen stressfrei hinein.
Hier gab es noch wenig Berührungspunkte bis jetzt, da mache ich bewusst langsam.

Er akzeptiert, dass mein Ex hier ein Stück weit einfach mit lebt. Das habe ich ihm klar gemacht, ohne Diskussion als Tatsache dargelegt. Und er hat das akzeptiert, ohne wenn und aber. Denn er sagt „Ich vertraue und glaube dir bedingungslos!“
Gut so, denn ich weiß jetzt, wo ich hin will. Lasse mir nicht reinreden, mich nicht verbiegen. Nie wieder.

Und noch was: Es kam wie es kommen musste, nach mühseliger und teurer Wiederbeschaffung meiner Identität in Form von neuen Papieren und Karten, ohne die man ein Niemand zu sein scheint, hat mein Ex beim Aufbuddeln der Auffahrt zum Haus (Abwasserschaden) mein altes Portemonnaie dort tief im Gebüsch gefunden...  :puzz:

Lesemaus (zufrieden  🙂 )

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 12.09.2007 09:34
(@lesemaus)
Registriert

(update)
Freitag Abend, ich bin allein
.
Meine Tochter ist im Sport-Camp. Meinen Sohn hat mein Ex heute abgeholt, ist dann gleich weiter gefahren mit ihm, ab ins WE, ab zu Mäuschen.
Ich fahre morgen zu  meinem neuen Partner.
Das hat sich einfach komplett eingespielt. Wir sind morgen eingeladen.
Mein Ex nimmt die Kids wann immer ich frage und es passt.

Umbautechnisch, na ja, es geht voran.
Eigentlich ein Witz. Wir sind jetzt seit neun Monaten getrennt (heute, plus ein Tag) und eine Tür bzw. Wand innerhalb des Hauses existiert nach wie vor nicht.
Immerhin hat er letzte Woche schon mal sein Bett umgeräumt in unser ehemaliges Schlafzimmer, hat Schränke umgeräumt, aus- und eingeräumt.

Mir ist das eh Jacke wie Hose. Ist er da, stört es mich nicht. Es freut mich auch nicht. Es ist einfach so. Er ist unten, ich oben, keiner hat irgendwelche Probs.

Die Kinder, nun, sie leben das einfach, wie es ist.
Aber ich glaube, sie haben keine Probleme damit. Wenn Papa da ist, dann sind sie um ihn rum. Ich ziehe mich raus, lass sie machen. Samstags frühstücken wir in der Regel zusammen. Auch das ist vollkommen natürlich, normal, keiner von uns findet das irgendwie merkwürdig.

Mein Ex hat seinen Lebensmittelpunkt zu Mäuschen verlagert.
Manchmal merkt eines der Kinder an, dass er im Grunde mehr Zeit mit Mäuschen-Tochter verbringt, als mit ihnen, aber das lässt sich meist schnell relativieren. Es ist halt, wie es ist.
Und er gibt sich eindeutig Mühe, allen gerecht zu werden. Und mit Mäuschen-Tochter haben beide Kinder ein gutes Verhältnis. Meine Tochter hat gerade vorgestern Abend eine Dreiviertelstunde ein (in meinen Augen) vollkommen sinnloses Mädchen-Gespräch geführt..., aber okay, lass ich sie freilich. Ist ja irgendwie auch süß. Und erinnert mich an vollkommen sinnfreie, aber hochwichtige Telefonate, die ich als Kind mit meiner Freundin geführt habe....

Ich glaube, wir haben nicht viel falsch gemacht.

Wenn ich sehe, wie sich manche in meiner unmittelbaren Umgebung trennen, da wird mir schlecht.
Da bin ich froh, dass es bei uns irgendwie anders läuft.
Ob das normal ist, ist mir eigentlich ziemlich wurscht.
Keiner von uns vier hat offensichtlich ein ernsthaftes Problem.
Mäuschen, weiß ich nicht, aber anscheinend auch nicht.
Mein Freund, offensichtlich auch nicht, aber ich habe unsere Vorgehensweise auch nicht zur Diskussion gestellt. Sein Vertrauen ist da, ebenso Liebe. Er vertraut mir, weiß, dass die Beziehung zu meinem Ex Geschichte ist, also tut er das einzig richtige, er akzeptiert, dass es ihn gibt, baut keine Konflikte, wo keine sind. Vielleicht ist das nicht so einfach, weil ich einfach sehr locker mit Situationen umgehe, aber er sieht ja die Tatsachen. Und ist intelligent genug, sie auch zu verarbeiten.

Wieso funzt das nicht immer so???
Wieviel Stress und Ärger, wie viel Zeit könnte gespart werden?
Ich werde nie verstehen, wieso sich Expartner bis aufs Blut bekriegen müssen. Was für ein Schei´ß.
Leute, ich sag mal, wie es ist: Wenn eine Partnerschaft nicht funktioniert, dann sollte man sie beenden. Dabei Mensch und sich treu bleiben, was ist so schwer daran?
Im Grunde bekommt man die Chance, neu anzufangen.
Warum tut man es nicht einfach??

Ich sehe nur das Gute, das ich seit Anfang dieses Jahres erlebt habe.
Ich musste mich hinsetzen, ich musste eine Menge Sachen durchkauen, musste eine Menge Gedanken jonglieren, betrachten, drehen und wenden, kauen und verdauen, aber es hat sich gelohnt. Ich war nie so sehr ich selbst wie jetzt.

Und meine Kinder, die profitieren doch letzten Endes davon!
Himmel.
Ich hoffe, dass das irgendwann mal begriffen wird.

Lesemaus (nachdenklich, manchmal wütend, entspannt und für sich selbst angekommen)

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.09.2007 01:10
(@lesemaus)
Registriert

(update)

Vor einigen Tagen bzw. Nächten saß ich plötzlich senkrecht im Bett und dachte: „Was ist eigentlich mit Weihnachten?“

Es ist das erste „getrennte“ Weihnachten.
Weihnachten ist irgendwie schon was großes. Zumindest für Kinder ein doch sehr wichtiges und vor allem familiäres Ereignis.
Wie wird es werden??

Letztes Weihnachten waren wir noch zusammen, als Familie.
Mein Ex erzählte mir in einem unserer zahlreichen Gespräche nach der Trennung, wie entsetzlich dieses Weihnachtsfest für ihn im Vorfeld als Gedanke war.
Er kannte Mäuschen bereits, hatte aber noch nichts mit ihr angefangen.
Der Gedanke daran, dass meine Mutter und meine Brüder kommen wollten, war für ihn Horror pur. Vor allem, weil meine Mutter immer so tolle „Familienfotos“ schießt, speziell an Weihnachten („Setzt euch mal alle da auf die Couch, bitte lächeln...“, das IST schon ein bisschen würg, aber ich nahm es immer mit dem nötigen Humor und so guckten wir alle absichtlich komisch/blöd ect. Sie musste mindestens 20 Bilder machen, um wenigstens eines zu bekommen, dass sie gerahmt daheim hinstellen konnte)
Das Weihnachtsfest letztes Jahr war aber dann eigentlich sehr unstressig, auch für meinen Ex, wie er im Nachhinein zugab.
Krippenspiel, das ich maßgeblich mitorganisiert hatte, danach Bescherung hier daheim, gemeinsam essen, mein Sohn bekam von meinem Bruder Panini-Fußballbilder, die er den ganzen Abend hochselig einklebte mit meinem Ex, alles wirklich gemütlich und stressfrei.

Und dieses Jahr?
Also schrieb ich meinem Ex eine mail, in dem ich Termine klären wollte, bzgl. des WE´s und einige, die ich bereits habe und eben Weihnachten.
Nun, er rief mich nächsten Tag an.
Total relaxtes Telefonat, ziemlich ausführlich sogar.

Zuvor hatte ich auch mit meinem Freund gesprochen.
Bei ihm folgende Situation: Getrennt seit März diesen Jahres (aber mit Anlauf, sprich, im März war im Grunde alles durch), Tochter (fast 14) lebt bei ihm. Umgang mit der Mutter (inzwischen) 14-tägig am WE. Geregelt bis Dezember, mehr oder weniger fest.
Tochter wird Heiligabend bei der Mutter verbringen, kommt am 1. Feiertag zu ihm nach Hause.

Mein Ex meinte, dass er Heiligabend bei Mäuschen sein wird.
Evt. zu evt. Krippenspiel nach hier kommt, aber steht noch nicht fest.
Holt die Kinder dann am 1. Feiertag, kann dann mit ihnen sein Familienprogramm abspulen.
Also: Heiligabend sind die Kinder bei mir, mein Freund kommt ebenfalls. Meine Mutter habe ich auch eingeladen, meine Brüder, wenn sie Lust und Zeit haben!

Alles geklärt. Er und ich haben dann die Feiertage über Zeit, seine Familie zu besuchen.

Silvester hat noch keiner von uns Pläne, aber so relaxt, wie momentan alles planbar scheint, habe ich davor nun auch keine Angst.

Mein Freund ist sowieso sehr offen und flexibel. Sind die Kinder da, ist es prima, sind sie beim jeweils anderen Elternteil, ist es auch gut.

Es ist alles sehr sehr stressfrei.

Kontinuität ist allerdings wichtig, das stelle ich immer wieder fest.
Also mein Ex kommt in der Regel DI und Freitags auf Samstags.

Heute ist Dienstag.
Er rief gegen halb acht an, er wäre eben erst von der Baustelle gekommen, käme heute abend nicht.
Okay. Ich reichte den Hörer durch an Sohn. Kurzes Gespräch, alles klar, reichte den Hörer an die Tochter, langes Gespräch, alles klar.
Danach: Riesengeheule. Mit allem drum und dran.
Inklusive den Vorwürfen „Papa ist viel viel mehr mit Mäuschen-Tochter zusammen, wie mit uns.“ Und „Er hat Mäuschentochter sicher viel lieber als mich.“ Und „sein blöder Chef, ich bring den um, was fällt dem ein, Papa so lange arbeiten zu lassen??“
Ihrem Papa hat sie DAS natürlich alles nicht ins Ohr gebrüllt.

Ich sagte: „H., schreib ihm einen Brief! ICH kann doch auch nichts dafür!“

Erst heulte sie noch eine Weile laut herum, schrie, benutzte auch reichlich unnette Worte in Richtung des Chefs (der mal herhalten musste, als Wutpolster)
Dann setzte sie sich hin und schrieb einen Brief.

„Hallo Herr XY,

Sie haben doch die schei*ß Baustelle gegründet?

LASSEN SIE MEINEN PAPA IN RUHE

Er soll schon noch arbeiten, aber nicht erst um 21 Uhr nach Hause kommen.

H.“

Okay.
Danach ging es ihr besser.
Sie malte noch ein Bild, ein schönes mit vielen Herzchen für ihren Papa.
Ich drücke ihm das am Freitag alles in die Hand.
Er soll sehen, was sie fühlt.
Will ihm kein schlechtes Gewissen machen, er weiß, was die Kinder empfinden. Aber er kriegt die Gefühle nie direkt mit.
Normalerweise haben die Kinder auch keine Defizite, jedenfalls keine großen.

Ich denke, sie hatten vor der Trennung mehr Defizite. So mies, wie unsere Beziehung war, ging ihnen eine Menge verloren.
Jetzt haben sie von uns beiden mehr. Und sie haben definitiv Menschen dazu gewonnen.
Und sie haben Eltern, die an einem Strang ziehen und sich Mühe geben.
Das alles sehen sie glaube ich auch.
Nur die Zeit, die quantitative Zeit mit ihrem Papa, das beweinen sie manchmal.
Die Tochter mehr wie der Sohn.

Der meinte heute Abend während des Weinens und Schreiens meiner Tochter nur trocken „H., ich glaube, du steigerst dich da grade rein!“

Öhm. Er ist acht Jahre.
Aber er sieht irgendwie das was ist.
Die Fakten. Und geht damit um.

Kontinuität ist wichtig. Mein Ex guckt schon, dass er diese Tage, die die Kinder kennen auch wirklich kommt.
Es klappt. Überwiegend.

PS: Eine Tür/Wand/Mauer gibt es immer noch nicht.
Aber sie ist geplant. Für die nächsten Wochen.
Mir ist das wurscht.
Ich brauche keine Türen.
Ich fühle mich wohl, so wie alles ist.
Es läuft. Ist rund. Keiner muss sich verbiegen. Keiner tut es.

🙂  Lesemaus (zufrieden  🙂 )

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 31.10.2007 00:55
(@lesemaus)
Registriert

(update)

Am Wochenende hat die Tochter meines Freundes (14) ihren Geburtstag nachgefeiert.
Sie wollte, dass ihre Mutter, deren neuer Freund und alle Großeltern kommen, alle zu meinem Freund und ihr nach Hause (Tochter lebt bei ihm).
Mein Freund freute sich entsprechend...
Aber er wollte ihr diesen Wunsch auch nicht abschlagen.
Da die KM ihn damals wg. dem Freund verlassen hat und der Betrug auch schon ein Weilchen am Laufen gewesen war, hat er freilich nicht die allerhöchste Meinung über den „Kerl“.
Der Tochter zuliebe wollte er aber zahm sein, und auch ich sprach ihm meine Unterstützung aus, sowohl seelisch-moralisch, als auch helfenderweise.

Es war recht entspannt. Lediglich seine Eltern verabschiedeten sich nach dem Kaffee (der Rest kam erst abends), da sie kein Bedürfnis hatten, den Freund der Ex-Schwiegertochter kennen zu lernen. Nun gut, besser so als Stress. Tochter hat das auch verstanden, es wurde in einfachen, aber graden Worten erklärt.

Die Ex brachte was zu Essen mit, ich hatte Suppe gemacht, es kamen noch die Paten, alles lief ganz ungezwungen und unverkrampft, nachdem wir uns gegenseitig die Hände geschüttelt hatten.
Mein Freund blieb zahm, denn er hat lange eingesehen, dass Spitzen und kleine Seitenhiebe austeilen nicht viel bringt, außer einem kurzen Moment der (zweifelhaften) Befriedigung.

Sie befinden sich im offiziellen Trennungsjahr, das im März endet, und sie haben eigentlich alles per notariellen Vertrag geregelt.
Und ich erkläre ihm immer wieder, dass seine Ex (abgesehen von der Art und Weise, wie sie sich aus der Ehe verabschiedet hat) sehr fair ist. So verzichtete sie auf ihre Hälfte der Eigentumswohnung. Klar hat sie nie was abbezahlt, da sie nicht großartig arbeiten geht (minijob-mäßig), aber natürlich war sie mit eingetragen und auch bei der Bank mit in der Haftung. Er hat sie jetzt im Zuge der Kreditneuverhandlung nach 10 Jahren jetzt rausnehmen lassen.
Sie bekommt im Trennungsjahr TU und verzichtet danach auf jeglichen Unterhalt (mit ihrem Neuen lebt sie offiziell zusammen). Ich habe ihm schon gesagt, dass das eher die Ausnahme wie die Regel ist. Immerhin waren sie 24 Jahre zusammen, davon 17 verheiratet.
Also: Immer schön die Füße still halten...
Ich rate ihm immer, sich hier auf vs mal ein bisschen rundzulesen, einfach zur Information, WAS es so alles gibt an Trennungswehen, aber im Grunde genommen weiß er das.
Auch was für ein Glück es ist, dass seine Tochter bei ihm ist, dass die Ex da nicht gegen ankämpft, den Willen der Tochter (denn das war es) akzeptiert.

Die Tochter geht mit mir sehr ungezwungen und nett um, sie mochte mich von Anfang an (was bei einer 14-Jährigen vielleicht nicht gerade selbstverständlich ist) und ich sehe mich da in erster Linie als Freundin. Ihres Vaters und gerne auch für sie. Klar lässt sie öfter mal (auch nicht so nette) Sprüche über ihre Mutter los, aber da steige ich nicht drauf ein. Für sie war die ganze Trennungssituation (und sie hat auch leider alles sehr bewusst mitbekommen, auch die äußerst unschönen Dinge) wirklich nicht einfach, alt genug, um vieles zu erfassen, zu jung, um es wirklich nachvollziehen oder verstehen zu können...

Nun, in meiner eigenen Trennung hat sich nichts verändert.
Wir kommunizieren, wo es nötig ist, mal nett-plaudernd, mal nüchtern-kühl. Reine Launen-Sache.

Die Kinder mögen meinen Freund, sie mögen auch Mäuschen, sie mögen Mäuschen-Tochter, und sie mögen die Tochter meines Freundes.
Das freut mich eigentlich am Meisten, dass sie zwar bei manchen Terminen, wie z.B. Weihnachten, schon bedauern, dass alles so anders ist als früher, dass nichts mehr als „Ur-Familie“ stattfindet, aber im Grunde haben sie es allgemein akzeptiert, und wir tun eigentlich auch alles, um gerade diese Termine so zu gestalten, dass es für sie nicht so zerrissen ist. Manchmal ein Spagat, muss auch gut organisiert werden, klappt aber.

Weihnachten ist also verteilt, die Kinder feiern Heiligabend mit mir, meinem Freund und meiner Familie, ab dem 1. Feiertag sind sie bei meinem Ex und feiern dort mit dessen Familie und Mäuschen-Anhang...
Der nächste „Meilenstein“ werden dann die Geburtstage der Kinder sein. Ende Januar der Sohn und zwei Wochen später die Tochter, jeweils an einem Sonntag.
Ich werde demnächst die Kinder befragen, wie sie sich das wünschen/vorstellen.
Ich persönlich habe keinerlei Schmerzen damit, wenn alle, die sie gerne sehen wollen, hier eingeladen werden, Mäuschen eingeschlossen.
Ein Zusammentreffen/Kennenlernen zwischen Mäuschen und mir hat bislang nicht stattgefunden. Hier bin nicht ich die Bremse. Es hat sich aber auch nie wirklich angeboten.
Dies wäre so ein erster echter Anlass...
Bin gespannt.
Und ich bin auch offen (auch wenn sie möglicherweise ganz andere Vorstellungen haben, wie ihr Geburtstag gefeiert werden soll) und bleibe gelassen.

🙂 Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 25.11.2007 23:12




(@lesemaus)
Registriert

tja....

nutze heute mal wieder die Tagebuchfunktion.
Und habe aber auch ein zwei Gedanken, bei denen ich recht dankbar für jeglichen input von außen wäre.

Habe ja zwei Kinder.
Situation bei uns: weitgehend geklärt, was uns Erwachsene angeht.
Ex hat neues Leben mit Mäuschen, sortiert unsere Kinder da ein, wie es passt. Wir treffen Absprachen, er ist weiterhin regelmäßig hier (DI und FR, Tür sitzt inzwischen 🙂 auch wenn sie offen steht. warum auch schließen)

Weihnachten, Silvester, Weihnachtsferien, Osterferien und Sommerferien nächstes Jahr, alles soweit grob sortiert und verteilt, alles roger.
Tochter (fast 11) schreit regelmäßig, wenn Papa NICHT kommt an den "vereinbarten" Tagen, okay, das ist auch ihr Recht.
Sie müssen schließlich die Folgen der Trennung leben. Wollen Vater und Mutter, beharren auf das, was ihnen zusteht. Kriegen sie auch.

Sohn. Wesentlich ruhiger insgesamt.
Aber.
Schule: Katastrophenalarm.
Hatte heute wieder mal Anruf der Klassenlehrerin.
Grundtenor: Disziplinlosigkeit, mangelnder Respekt all den Lehrern gegenüber, die IHM irgendwie nicht respektwürdig erscheinen. Mhmmmm, tausend und ein Gespräch mit ihm darüber geführt, dass er grundsätzlich ALLEN Lehrern den gleichen Respekt entgegen zu bringen hat. Mhmmmm.
Hausaufgaben. Er ist in einer Hausaufgabenbetreuung. Sollte also, wenn ich ihn nach der Arbeit um halb vier abhole, FERTIG SEIN.
Ist er in 95% der Fälle nicht!
Die letzten vier Tage war er es. Lob von der U-Plus-Kraft, die derzeit die Hausaufgabenbetreuung vertritt. Mhmmmm, die war mal seine Fußballtrainerin, die respektiert und schätzt/mag er!
Die Klassenlehrerin heute hatte wieder dies und das, Lügen, Desinteresse, Respektlosigkeit, null Hören auf das, was (egal welcher Lehrer) sagt.

Sind so verblieben, dass ich jetzt Erziehungsberatung kontaktiere, sie die Schulpsychologin, die ihn mal in Augenschein nimmt.

Ich denke, wir sind an einem Punkt, an dem meine Pädagogik irgendwie nix mehr hilft.

Vor MIR, meinem Ex, dessen Eltern sowie meiner Mutter HAT er Respekt, würde nie frech sein (über Gebühr), wild und ungebändigt.
In der Schule: Wie A... in Hose!!!
Gepaart mit Charme, totalem Desinteresse, Tränen in Kulleraugen.
In wildem Wechsel.

Schulische Leistungen: Alles zwischen 1 und 6.
Potenziel: M.E. vorhanden ohne Ende. Davon umgesetzt: nullkommanix.
Er macht nur das, worauf er Bock hat.
Deutsch: Diktate: grundsätzlich 6, Grammatik, Lesekompetenz: 1-3.
Mündliche Mitarbeit allgemein: schwankend zwischen 1 und 6.
Je nach Laune.
Sozialverhalten: zwischen 1 und 6, je nach Laune und Befindlichkeit (und Kollegen-Kontakt)
Arbeitsverhalten: alles zwischen 1 und 6.
Je nach Fach, Lehrer, Laune, Befindlichkeit.

Mein Einfluss hierauf: gleich null.

*kreisch*

Er hat es geschafft, dass er entweder gehasst oder geliebt wird, dazwischen gibt es nix.

Seine Zeugnisse bisher: Kompromiss-Dreier ohne Ende, durch die Bank. Eben die Mitte zwischen 1 und 6. Mal 3, mal 4. Je nachdem, wieviele Lehrer hier abstimmberechtigt sind.

Ich frage mich, was soll ich tun????
Also ich denke, die Erziehungsberatungsstelle kann nix schaden.
Eine Begutachtung und Stellungnahme der Schulpsychologin auch nicht.
Kann ich darüberhinaus irgendetwas tun????

Ich SITZE mir den Hintern platt, täglich. Ich biete ihm alles mögliche an Hilfe und Unterstützung an. Es prallt ab. Wird abgelehnt, es wird geheult, gebrüllt und gejammert (von ihm).
Ich habe ohne Ende Geduld.
Zuviel?
Was. Kann. Ich. Tun??????

Ratlos, Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.12.2007 01:08
(@hessentom)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Lesemaus!

Raten kann ich Dir wegen völliger Ahnungslosigkeit nicht.

Würde es evtl. helfen, den Vater in die Problematik mehr einzubinden? Wieviel Einfluss hat Dein Freund auf den Jungen, bzw. wie wird er von ihm akzeptiert?

Ich habe jetzt nicht alles gelesen :redhead:aber ist das vielleicht Pubertät?

Meine Mutter hatte in der Phase mit mir auch ein Rennen mitgemacht, was sich später dann aber relativierte. Bei meinem Sohn habe ich bei Geburt festgelegt, daß die Pubertät übersprungen wird; Der hat zuviel von mir 😉

Konnte Dir nicht wirklich helfen, sorry

LG Thomas

Wer aufgibt, gibt sein Kind auf! 

Das Zeichen größten Misstrauens Gott gegenüber, ist ein Blitzableiter auf dem Kirchturm.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.12.2007 01:31
(@hessentom)
Nicht wegzudenken Registriert

Ups, jetz hab ich es gelesen. Acht Jahre alt; Wäre ein wenig früh für die Pubertät

Ich hatte vor mehr als fünfzehn Jahren mal eine getrennt lebende Frau mit einem neunjährigen Sohn kennengelernt. Bei dem Jungen hatte ich nie eine Chance. Der liebte und vermisste seinen Vater, sah mich als den Trennungsgrund an, obwohl sie schon lange alleine wohnte, als wir uns kennen lernten. Der nässte wieder ein, wurde ein völliger Schulversager und hat als "Sahnehäubchen" versucht meinen Hund aufzuhängen.

Das war für mich ne ziemlich wüste Erfahrung, da ich wirklich alles versucht hatte, eine freundschaftliche Ebene zu ihm aufzubauen. Selbst sein Vater hatte versucht ihm das alles zu erklären, was mir damals tiefen Respekt abrang. Null Chance. Ich wurde dann nach Südhessen versetzt, mit der Zeit ging die Beziehung auseinander, der Junge kam aber nicht mehr auf die Spur. Er ist dann irgendwann zu seinem Vater zurück, seitdem ist es dann nur noch bergauf gegangen.

Thomas

Wer aufgibt, gibt sein Kind auf! 

Das Zeichen größten Misstrauens Gott gegenüber, ist ein Blitzableiter auf dem Kirchturm.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.12.2007 01:45
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

So hatte selbst das sein Gutes!  🙂

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.12.2007 01:49
(@lesemaus)
Registriert

Hei,

also ich kann mir irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass es mit der Trennung zu tun hat.
Es war vorher nicht besser.

Den KV stärker einbinden werde ich allerdings versuchen, denn er hat zweifellos keinen geringen Einfluss auf ihn, dieser ganze Schulalltag hängt jedoch naturgemäß an mir, weil er ja nur punktuell hier ist.
Es geht ja auch gar nicht so sehr um Üben oder mehr lernen (was zweifellos auch nicht schaden würde  😉 ), es geht mehr um seine generelle Einstellung Menschen gegenüber.
Ich habe das Gefühl, dass man sich als Erwachsener seinen Respekt regelrecht "verdienen" muss. Wobei ich seine Kriterien hierfür nicht immer nachvollziehen kann.

Meinem Freund gegenüber verhält er sich respektvoll. Hier gibt es keine Probleme. Wie er sich Mäuschen gegenüber verhält weiß ich zwar nicht, aber ich denke ebenfalls gut.
Die Trennung sowie die neue-Partner-Situation hat er auch soweit akzeptiert.
Er weiß, dass es die Familie, wie er sie bis vor einem Jahr kannte, nicht mehr gibt.

Mein Freund benimmt sich ihm gegenüber auch nicht sehr autoritär, bzw. sind wir dort ja auch nur am WE, sozusagen zu Besuch, so wie er bei seinem Papa und Mäuschen nur zu Besuch ist.

Sollte es dazu kommen, dass mein Freund und ich nächstes Jahr zusammen ziehen (was zwar gewünscht und grob geplant ist, aber doch sorgsam vorbereitet werden will), dann ziehen wir definitiv hier weg, d.h. ich ziehe die Kinder hier aus ihrem gewohnten Umfeld raus, und das dürfte wieder ein herber Einschnitt sein.

Allerdings wäre es zufällig so, dass wir dann ganz in die Nähe vom KV und Mäuschen ziehen, denn die wohnt dort, wo mein Freund wohnt. Ein Umgang mit dem Vater wäre also dann wieder wesentlich stressfreier für alle Beteiligten, resp. häufiger. Mein Ex könnte dann, so hoffe ich jedenfalls, wieder wesentlich mehr Einfluss auf die Erziehung nehmen. Momentan sind es 70 km, und er kommt zweimal die Woche "heim". Er hat ja unten ein Schlaf- sowie ein Wohnzimmer.

Nun, das sind noch ungelegte Eier, und ich thematisiere das bisher nicht mit den Kindern.
Bis dahin gibt es noch einiges zu organisieren, denn die Wohnung meines Freundes ist zu klein, aber eine ETW.

Grundsätzlich wollen die Kinder natürlich hierbleiben, in "ihrem" Haus, bei ihren Freunden usw...
Sie sind aber auch gerne am WE mit meinem Freund und dessen Tochter zusammen. (Letztere steht einem Zusammenwohnen auch sehr positiv gegenüber)
Nun, dieses Problem wird angegangen, wenn es spruchreif ist.

Die Probleme, die mein Sohn in der Schule hat, bzw. die Schwierigkeiten, die er sich im Grunde selbst macht, sind so undurchschaubar für mich, oft widersprüchlich, ganz und gar nicht nachvollziehbar.

Deshalb denke ich, ist es sicher gut, wenn mal zwei Leute von außen gucken und vielleicht Ideen haben, wie man ihm helfen könnte.

Es bleibt irgendwie immer spannend und wird nie langweilig.

LG, Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.12.2007 16:47
(@hessentom)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo

Sicher ist es richtig jetzt mal Profis ran zu lassen; Evtl. können die die Hintergründe aufhellen.

In meiner Sache hatte Mama ohne mein Wissen den kleinem Mann zu einer Therapeutin gezerrt um sich die Schädlichkeit des Umganges mit mir bescheinigen zu lassen. Nachdem ich das zufällig erfuhr, habe ich diese Fachfrau kontaktiert und richtig Alarm gemacht. Die Behandlung wurde sofort eingestellt, aber etwas interessantes habe ich doch von dieser Frau erfahren:

In all den Sitzungen hat der kleine Mann wohl immer von mir gesprochen, im positiven Sinn. Ich erwähne das hier deshalb, da ich in der langen Geschichte meines Krieges wohl doch nie von ihm vergessen wurde, und er als wirkliches "Papakind" diese Bindung immer noch spürte.

Vielleicht ist das ein Denkansatz an die Gründe für das Verhalten Deines Sohnes ranzugehen. Die von Dir beschriebene Akzeptanz der Trennung ist vielleicht doch nicht so groß.......

Und abreagieren tut er das evtl. auf die beschriebene Weise.

Noch was, und jetzt bewege ich mich auf sehr gefährlichen Pfaden: Wie würdest Du denn sein Umfeld ( Freunde, Schule, Kita(?) usw. beschreiben? Es ist ja nun mal ne traurige Tatsache, daß es Kinder in dem Alter Deines Sohnes gibt, die diese Verhaltensweisen nicht aus pathologischen Gründen an den Tag legen, sondern wegen anerzogenen Machogehabe.

ich kann das, was ich eigentlich meine nur blöd umschreiben, aber so Kids werden oft für andere Kids zu Vorbildern, da deren Eltern das oft tolerieren bzw. dem ganzen mit Desinteresse begegnen.

Gibt es im elerlichen Umfeld ( sicherer Hafen ) keine Vorbilder oder Orientierung, holt man sich die eben bei anderen.

Nur so ne Idee ( Duck und weg )

Thomas

Wer aufgibt, gibt sein Kind auf! 

Das Zeichen größten Misstrauens Gott gegenüber, ist ein Blitzableiter auf dem Kirchturm.

AntwortZitat
Geschrieben : 14.12.2007 17:38
(@lesemaus)
Registriert

Hallo Thomas,

nun, in einem hast du recht, wie er genau die Trennung verarbeitet, das weiß ich freilich nicht hundertprozent.
Im Grunde macht er diesbezüglich einen stabilen Eindruck auf mich. Und ich schrieb es ziemlich zu Anfang mal: Speziell mein Sohn schien am Anfang irgendwie erleichtert, dass die Beziehung zwischen seinen Eltern, die für ihn zeilebens sicherlich schwer einzuordnen war, irgendwie geklärt schien.

Ich habe vorhin mit meinem Ex ein längeres Gespräch gehabt.
Auch er meint, dass es nicht unbedingt mit der Trennung zu tun hat.
Er spricht oft mit Sohni über sein Verhalten, was ja schon länger so ist wie beschrieben.
Sohni gelobt stets Besserung, verspricht, dass er in der Schule mitmachen will und sich auch "benehmen" will, hat dies nur direkt am nächsten Tag anscheinend wieder vergessen.

Mein Ex findet es gut, dass die Schulpsychologin ihn mal gegutachten soll, und findet es auch gut, wenn ich mir einen Termin bei der Erzeihungsberatung geben lasse.

Sohn hat grundsätzlich ein fröhliches und sehr liebes Gemüt. Er zeigt gerne Gefühle, ist mitunter sehr überschwänglich.

Was sein Umfeld angeht: Er hat seit dem ersten Kiga-Tag einen Freund, der sehr ruhig, "vernünftig", gut in der Schule ect. ist. Mit dem spielt er auch entsprechend. Bauen  stundenlang Lego, malen, spielen Computer, baggern draußen stundenlang Löcher in unserem Garten in seiner Bauecke.
In der Schule jedoch hat er mit diesem Freund wenig zu tun. Sie sid zwar in einer Klasse, aber dort sucht er nach den größten Chaoten.
Die faszinieren ihn.
Anfangs hat er sie noch gebraucht, hat sich nur begeistert dran gehängt, wenn die Blödsinn machten.
Inzwischen schafft er es halt auch alleine, seine Klasse ins Chaos zu stürzen.

Im Grunde kommt er mir sehr lustprinzip-gesteuert vor.
Er macht grundsätzlich nur das, wozu er Lust hat, das kann dann auch durchaus mal Beteiligung am Unterricht/Hausaufgaben sein.
Wenn er keine Lust hat, macht er nichts.
Und WENN ihn der Übermut packt, dann ist er kaum zu bremsen.
Ihn in der Schule zu bremsen und in die Schranken zu weisen, ist Aufgabe der Schule, bzw. den Lehrerinnen, das sagt die Klassenlehrerin selbst. Von mir bekommt sie da volle Unterstützung, ich rede ja auch oft mit ihm darüber.

Aber jetzt bei der Lügerei, dem Verstecken von Heften, dem angeblichen Nichtvorhandensein seines Mitteilungsheftes, der blanken Verweigerung, in Diff-Unterricht zu gehen (da diskutiert er mit den Betreuerinnen), da will die Lehrerin nun die Notbremse ziehen.
Und natürlich auch, um seine schwer einzuordnenden Leistungen zu analysieren.
Denn sie weiß auch, dass er mehr kann.

LRS-Stunde macht ihm übrigens Spaß. Er hat kein LRS. Sie haben ihn reingesteckt, weil es halt auch Übung ist.
Die Gruppe ist klein, vier Kinder, das gefällt ihm.

Inzwischen glaube ich, es fehlt ihm schlicht an Reife.

Letztes Schuljahr beispielsweise hat er mir ein halbes Jahr lang erzählt, dass er sicherlich sitzen bleibt. Und schien darüber kein bisschen traurig. Vielleicht auch, weil er stets und immer der Kleinste ist.
Versucht er das vielleicht mit der Kasperei zu kompensieren?

Vom Sitzenbleiben ist er Lichtjahre entfernt, weil er sich ja insgesamt stets bei Note 3 einpendelt. Durch die Bank.
Wenn ich wüsste, dass es was bringt, würde ich selbst das tun, ihn ein Jahr zurück setzen lassen.

Fakt ist: Er war von Anfang an so in der Schule. Und wenn ich zurück überlege: auch im Kindergarten. Auch was den Respekt angeht. Er hatte zwei Erzieherinnen. Die eine (gleichzeitig Leiterin des Kiga) war seine Königin, ihr hat er auch alles geglaubt, deren Wort war Gesetz. Die andere: Er hat sie mit dem Hintern nicht angeguckt. Die war für ihn "Fußvolk", nicht relevant. Und das hat er sehr deutlich gezeigt.
(Im Übrigen sind das Meinungen, die er sich selbst bildet. Ich hüte mich seit jeher davor, irgendwelche, auch unbedachten, Äußerungen zu machen, was Erzieherinnen/Betreuerinne/Lehrerinnen angeht!!!)

Nun, warten wir es ab.
seufz, Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 14.12.2007 20:31
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo lesemaus,

Schulische Leistungen: Alles zwischen 1 und 6.
Potenziel: M.E. vorhanden ohne Ende. Davon umgesetzt: nullkommanix.
Er macht nur das, worauf er Bock hat.
Deutsch: Diktate: grundsätzlich 6, Grammatik, Lesekompetenz: 1-3.
Mündliche Mitarbeit allgemein: schwankend zwischen 1 und 6.
Je nach Laune.
Sozialverhalten: zwischen 1 und 6, je nach Laune und Befindlichkeit (und Kollegen-Kontakt)
Arbeitsverhalten: alles zwischen 1 und 6.
Je nach Fach, Lehrer, Laune, Befindlichkeit.
Mein Einfluss hierauf: gleich null.

Ich will ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen, aber hast du Sohni mal auf Hochbegabung testen  lassen? Wenn er aus dem Stehgreif heraus eine 1 schafft und vorher nachlässig war, dann könnte es darauf hindeuten.

Auch die Sache mit dem unterschiedlichen Respekt würde sich damit erklären...

LG

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 14.12.2007 20:42
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Den gleichen Gedanken wie eskima hatte ich auch lesemaus. ichwürd das mal abklären lassen. Evtl. kann auch der Schulpsychologe diesen Test machen. Wichtig dann aber das er HAWIK macht.

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 14.12.2007 22:19
(@lesemaus)
Registriert

Hei,

hatte den Gadanken auch schon (dunkel im Hinterkopf), mein Ex fand den lächerlich!

Ich glaube auch nicht wirklich dran, aber das ist keine Glaubenssache!

Habe ein bisschen gegoogelt, danke für´s Stichwort, HAWIK - Hamburger Wechsler Intelligenztest für Kinder.
Ich werde dies ansprechen.
Schaden kann es nix.

Ich brauche Antworten, auch wenn Dinge ausgeschlossen werden, das bringt mich weiter.

Rumgeeiert haben wir lange genug!

Danke bis hierher.

LG, Lesemaus

Getretener Quark wird breit, nicht stark

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.12.2007 01:00




Seite 11 / 12