Danke für Euren Zuspruch, Leute, das tut echt gut. 🙂
Die Räumerei geht echt voran. Mein Ex war gestern und heute da (also mit Unterbrechung) und wir haben ein paar der großen Möbel entsorgt. Ich fühle mich schon richtig wohl im neuen Wohnzimmer, und nächste Woche wird ein bisschen Farbe das ihrige dazu beisteuern, dass ich mich noch wohler fühle...
Heute habe ich also geräumt und gemistet.
Und plötzlich saß ich mitten in einem Berg Fotos.
Hunderte von Fotos.
Klar habe ich mich erst mal ins Chaos gesetzt und zwei Stunden geguckt.
Himmel Hilf. Unzählige Bilder von meiner Tochter.
Lieber Gott, war die winzig, man vergisst das echt ein bisschen. Sie war richtig klein. 10 Wochen zu früh auf die Welt gekommen, lag sie noch acht Wochen im Krankenhaus. Davon fünf im Brutkasten.
Auf einem Bild war Horsts Hand zu sehen, die er durch das Loch an der Seite gesteckt hatte, um sie zu streicheln. Das Kind war kaum größer als diese Hand, unfasslich...
Heute ist sie zehn Jahre alt, absolut normal entwickelt, und manchmal rege ich mich über ihre Launen und ihre absolute Sturheit auf. Dabei hat möglicherweise gerade diese Sturheit ihr damals überhaupt dazu verholfen, am Leben zu bleiben.
1040 Gramm Mensch, und dieser kleine Mensch hat schon im Brutkasten allen gesagt, wo es lang geht. Die Schwestern haben immer so nette Nestchen gebaut, meine Tochter brauchte gerade mal zwei Minuten, diese zu zerstören und sich so hinzulegen, wie es ihr passte.
Es gibt wirklich hunderte von Fotos, wir haben sie fast alle zwei Stunden fotografiert. Klar, sie war unser erstes Kind, und so speziell irgendwie, und das schönste Kind der Welt (was sonst :wink:).
Damals hatten wir noch keine Digikamera, die gab´s vielleicht noch gar nicht, oder gerade mal in den Anfängen und unbezahlbar.
Auch Bilder von unserer (nicht sehr langen) Vor-Kinder-Zeit waren dabei.
Und auf allen Bildern lacht mein Ex. Und zwar richtig happy.
Wann hat das aufgehört, habe ich mich gefragt... ;(
Gefährlich solche Ausmistaktionen. Gefährlich für´s Gemüt.
Ich habe keine sentimentalen Gefühle mehr für ihn, das ist vorbei. Aber ich weiß einfach noch sehr genau, warum ich mich damals in ihn verliebt habe.
Das ist ein Leben lang her. Es versetzt mich irgendwie in Trauer, dass ich nicht den Moment greifen kann, wo alles sich gedreht hat.
Den Moment, wo wir uns geändert haben.
Den Grund, warum wir es geschehen ließen...
Aber natürlich ist es vermutlich völlig sinnlos, darüber nachzudenken.
Ich habe alles schnell wieder in die Kiste gesteckt.
Irgendwann werde ich die Bilder mal sortieren, aber nicht so bald.
Lesemaus (dünnhäutig heute :stonefall: )
Getretener Quark wird breit, nicht stark
Ich nutze jetzt mal die Tagebuchfunktion dieses Forums...
Nach zwei, fast drei Wochen unschöner seelischer Verfassung sehe ich seit heute wieder ein wenig Land in Sicht...
Mein Elan von vor zwei Wochen war ratzfatz wieder im Erdreich versunken.
Mal wieder saß ich da, Scherben und Bruch vor und hinter mir.
Der Umbau begann prompt wieder zu stagnieren, Selbstzweifel, Wut, Trauer, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit, all das durcheinander, wildes Karussell, wie vor Monaten, kam nicht zum Stillstand.
Ich konnte es drehen und wenden, ich kriegte es nicht verpackt.
Das Ding war einfach zu groß für die Kiste, der Deckel ging immer wieder auf, ich stopfte und drückte, babschte und probierte, keine Chance.
Nun, hier gibt es Menschen, die einem auch außerhalb der öffentlichen threads helfen. Die zuhören, die sich alles anhören in dutzenden von pn´s, die sich endlose Wiederholungen geduldig durchlesen, die fein erkennen, analysieren, erklären, da sind.
Danke. 🙂
Bei wildesten Spekulationen meinerseits, bei völlig hilflosen immergleichen Fragen, es wurde mir geduldig und voller Verständnis, und manches mal auch bewusst straight geantwortet.
Und irgendwann habe ich es begriffen.
Und auch wirklich verstanden.
Natürlich war es verrückt.
Natürlich war das timing eines der miesesten in der Geschichte.
Natürlich war ALLES drum herum einfach nur unmöglich und irrational.
Es war zu früh.
Es war zu heftig.
Es war der falsche Ansatz, die falsche Motivation.
Inzwischen habe ich auch (heute) endlich mit dem betreffenden Menschen eine klärende Aussprache gehabt.
Okay, er ließ mich zwei Wochen im Regen stehen.
Aber hätte ich mir denn angehört, was er zu sagen hatte?
Ich bezweifle es.
Heute konnten wir endlich reden. Haben es aufgearbeitet.
Na klar, ich war (wie auch das andere Puzzleteil der Geschichte) verliebt in die Idee, den Gedanken in die heile Welt, die Sache an sich.
Aber während ich vollkommen unkritisch genommen und genossen habe, hat beim anderen Part irgendwann der Verstand die Oberhand gehabt. „Geht nicht. Unmöglich.“
Ende.
„Lieber jetzt als in einem halben Jahr, oder noch schlimmer in zwei Jahren. Und dann nur noch Hass.“
Ich: Nur verletzt, entsetzt. WARUM??
Aber ich habe es inzwischen auch begriffen.
Natürlich ging es nicht.
Es war vollkommen wahnsinnig.
Ein kleiner Teil in mir hat das IMMER gewusst, aber nicht nach oben kommen lassen, ich habe es nicht an die Oberfläche gelassen, aber ganz viele Kleinigkeiten zeigen mir heute, dass es mir dennoch unterschwellig bewusst war.
Keine Reue.
Es war schön.
Kein Respektsverlust.
Auch kein Gesichtsverlust.
Warum auch?
Eine schöne Zeit. Hilfreich und wichtig für beide Seiten.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Ich trete zur Seite, gehe ganz bewusst zurück zum 30.06.07 und verinnerliche das noch mal. Weil das ist der Weg. Baustellen fertig machen, Grundsätze festlegen, nach vorne marschieren.
Und dann muss ich noch ein gewaltiges Stück weiter zurück, bis zum 06.03.07.
Denn ich bin noch lange nicht fertig mit reflektieren.
Habe noch ganz viel wichtiges in mir zu entdecken, zu analysieren, zu verarbeiten, zu lernen.
Aber eines ist ungebremst (gottlob wieder) da:
Mein Optimismus, mein Glaube an mich. Und an das Leben.
Und einfach noch mal DANKE an C., die sich diesen Mist mit mir angetan, es gern getan und geholfen hat.
Die nicht nur objektiv war, sondern auch mutig.
Denn sie saß zwischenzeitlich ganz schön zwischen den Stühlen.
Und musste ganz schön was aushalten (von mir).
Gruß, Lesemaus (die gelobt, in Zukunft nicht mehr so kryptisch daherzuposten. Aber die, die ein bisschen mehr wissen, die können das Ding hier einigermaßen einsortieren...)
Und egal, ich will einfach vollständig bleiben.
Und zum Sortieren ist es einfach verdammt hilfreich und wichtig für mich, alles nieder zu schreiben.
Getretener Quark wird breit, nicht stark
Na klar, ich war (...) verliebt in die Idee, den Gedanken in die heile Welt, die Sache an sich.
Moin, Lesemaus
was du da geschrieben hast, entspricht genau dem, was ich als meinen kapitalen Fehler in meiner eigenen Geschichte erkannt habe.
Ich war auch verliebt in den Gedanken - allerdings war meine Ex verliebt in mich (zumindest anfangs).
Wohl auch diese Disharmonie im Zusammenspiel zweier Menschen führte in mein persönliches Desaster.
(Ich werde es dir beim Usertreffen erzählen, wenn es interessiert)
Du hast Unglück im himmelhochjauchzenden Glück gehabt; aber letztendlich dann doch wieder Glück, die Kurve noch (zu) bekommen (zu haben?).
Gruß
Thom
Hi Lesemaus!
Na klar, ich war (...) verliebt in die Idee, den Gedanken in die heile Welt, die Sache an sich.
Da kann ich mich auch nur anschliessen, genau den selben Fehler habe ich auch gemacht. Zu lange alle Anzeichen ignoriert und unter meiner Käsegkocke gehockt - wird schon alles gut werden...wie naiv ich war...
Aber eines ist ungebremst (gottlob wieder) da:
Mein Optimismus, mein Glaube an mich. Und an das Leben.
:thumbup: schön zu hören
(kannst du mir davon ein klein wenig eintuppern?;-))
LG
Frank
* Erfolge: *
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einen schönen Guten Morgen lesemaus,
bin heute das erste mal dazu gekommen den hier öffentlichen Teil Deines Schicksals kennen zu lernen. Erstaunlich finde ich deinen ungebremsten Optimismus und Deine Lebensbejahung. Naja, so wie Du 'Durch den Wind' bist erklärt sich das auch fast von selbst.
Keine Reue.
Es war schön.
Kein Respektsverlust.
Auch kein Gesichtsverlust.
Warum auch!
Schön gesagt, habe dein Fragezeichen nur durch ein Ausrufezeichen ersetzt: Das ist doch eine klare Aussage. Alles andere wäre eine Absage an die Liebe.
Und
Na klar, ich war (...) verliebt in die Idee, den Gedanken in die heile Welt, die Sache an sich.
Ja freilich, es kann ein Fehler sein (wenn man's verbockt), und trotzdem ist es auch ein Ziel.
Mach weiter so oder auch anders, von mir aus besser.
LG oldie
PS: Für Deine rege und ausführliche Teilnahme ist Deine Thread-Überschrift ne' Reife Leistung, wenn auch zutreffend.
_________________________________________________
Anm.: Realname auf Wunsch des Users entfernt
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Liebe Andrea !
Deine Ehrlichkeit, vor allem Dir selbst gegenüber,
beeindruckt mich Mal um Mal wieder.
Mehr möchte ich hier und jetzt nicht sagen.
LG Marina
Du hast Unglück im himmelhochjauchzenden Glück gehabt; aber letztendlich dann doch wieder Glück, die Kurve noch (zu) bekommen (zu haben?).
Hallo Thom,
ja, die Kurve mal eben noch so gekriegt.
Nicht mein Verdienst, da bin ich realistisch genug. Es bedarf schon harter und kompromissloser Worte, damit ich manchmal einsehe und begreife, aber meistens setzt es sich dann auch für die Ewigkeit fest. Also durchaus lernfähig, Gott sei Dank
(Und natürlich interessiert mich deine Geschichte!)
Für Deine rege und ausführliche Teilnahme ist Deine Thread-Überschrift ne' Reife Leistung, wenn auch zutreffend.
Das habe ich zwar nicht ganz verstanden.
Aber mein thread-Titel stammt ja aus dem Januar.
Fakt ist, dass ich zwischendurch ja immer mal wieder in diesem Loch lande.
Hauptsache für mich heute: Dass ich immer wieder rauskrabbele, alleine oder mit bisschen Hilfe.
(kannst du mir davon ein klein wenig eintuppern?;-))
(*lach*)
gerne.
auch wenn ich inzwischen nicht mehr weiß, wie ich die ganzen Schüsseln in den Kofferaum kriegen soll...
Ja und liebe Marina,
wenn ich was gelernt habe bis jetzt, dann dass man wirklich nicht vom Fleck kommt, wenn man sich selbst belügt.
Das zuletzt erlebte war mal wieder der gelebte Beweis dieser eigentlich schlichten Tatsache.
Liebe Grüße, Andrea
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Anm.: Realname auf Wunsch des Users entfernt
Getretener Quark wird breit, nicht stark
Moinsen,
ich glaube, ich muss mich da mal eben als Übersetzer einmischen: Was Andrea/lesemaus hier beschrieb, bezog sich nicht auf das Ende einer langjährige Partnerschaft mit dem Vater ihrer Kinder (was sie in ihrem Thread "Tiefes Loch" beschrieb), sondern auf eine neue Liebe, die danach kam und nur kurz dauerte.
Was nichts damit zu tun hat, dass es trotzdem wichtig und richtig sein kann, sich einfach in etwas Neues zu schmeissen und dabei zu spüren, dass das Leben nicht zu Ende ist und die eigene Emotionalität noch immer funktioniert. Es gibt schliesslich kein Naturgesetz, dass eine Partnerschaft oder Liebe automatisch bis ans Ende des Lebens zu dauern hat.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Was nichts damit zu tun hat, dass es trotzdem wichtig und richtig sein kann, sich einfach in etwas Neues zu schmeissen und dabei zu spüren, dass das Leben nicht zu Ende ist und die eigene Emotionalität noch immer funktioniert.
Da hast Du Recht, Martin! Ich bezeichnete in einer Situation die dieser zwar nur entfernt ähnelte (ich war schlicht und einfach "nur" verliebt) als: ICH LEBE! Ich dachte nämlich, ich bin gar nicht mehr in der Lage mich zu verlieben. Dass das durchaus ging, hat mich total begeistert, wenn es auch ne Sackgasse war 🙂
Aber das sagte ich auch Lesemaus: Nimm es als "es geht also noch"! Und das ist die positive Sicht der Dinge.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
*seufz*
Wohl wahr Martin.
Mir ist zwar auch aufgefallen, dass der eine oder andere es evt. auf meine langjährige Partnerschaft bezogen haben mag, oder einfach nur von seiner zu Ende gegangenen Partnerschaft sprach, aber letzten Endes ist es vollkommen egal, denn die Gefühle sind nicht weniger intensiv, also waren es zumindest für mich nicht.
Ganz im Gegenteil, das jetzt vor zwei Wochen hat mich im Grunde genommen mehr aus der Bahn geworfen, als das Ende meiner langjährigen Partnerschaft mit dem Vater unserer Kinder.
Was einfach an der Intensität der Gefühle liegt und lag.
Zu meinem Ex hatte ich bekannterweise eine ganz andere Art Beziehung gehabt.
Hier war, wie bereits thematisiert, lange keine Liebe mehr im Spiel gewesen, sprich mein Kummer vom Januar fußte zu einem hohen Prozentsatz auf Gefühlen wie "Existenzangst", "verletzte Eitelkeit" und allen voran dieses erniedrigende Gefühl, ausgetauscht worden zu sein.
Und natürlich waren es einige Jahre meines Lebens gewesen, verständlich, dass man da in ein Loch rutscht, ich war zweifellos in einem.
Diese kurzweilige Partnerschaft (und ich kann und werde hier auch niemals von einem "Ex" sprechen, ich habe allerdings kein passendes Wort dafür) hatte eine völlig andere "Qualität". Das war zwar kurz, aber trotzdem wesentlich intensiver, als alles, was mich mit meinem Ex verbunden hat.
Es war ehrlicher und tiefer, selbst wenn auch hier ein paar eingeredete Dinge im Spiel waren. Eben dieser Traum, etwas, das man vor Augen hatte, was man gerne gelebt hätte. (Und von dem man auch überzeugt war, es verdient zu haben, nach allem was ist und war!)
Für mich ist aber eines klar:
Das schnelle und abrupte Ende hat mich nicht von der Überzeugung abgebracht, dass einen dieses tiefe Gefühl Knall auf Fall anspringen kann, und ich würde mich wieder drauf einlassen. Ohne wenn und aber (Vielleicht ein wenig selbstkritischer...!)
Im Idealfall ist es irgendwann der Partner für´s Leben (oder eben für eine große Lebensspanne)
Aber wenn es nur einen Monat oder ein Jahr dauert, dann heißt es nicht, dass es falsch war.
Oder besser hätte gelassen werden sollen.
Ich bereue es nämlich wirklich nicht.
Die Gefühle der letzten zwei Wochen braucht im Grunde kein Mensch, auch wenn sie (wieder mal) lehrreich waren.
Die Zeit davor, diese nur sieben Wochen, die waren eine einfach lebenswerte Zeit.
Gruß, Andrea
Getretener Quark wird breit, nicht stark
update:
Ich stehe ab heute vor einer längeren, recht kinderlosen Zeit.
Heute Nachmittag habe ich meine kids zu meiner Mutter gebracht, da ich die nächste Woche noch arbeiten muss. (Die ersten beiden Ferien-Wochen waren sie ganztägig im Ferienspaß)
In Woche vier will Tochter dann zur anderen Oma, mein Sohn kommt entweder heim oder bleibt, je nach Lust und Laune (seinerseits).
Die letzten beiden Ferienwochen sind beide Kinder beim Ex. Er fährt eine Woche mit ihnen, Mäuschen und deren Tochter nach Holland.
Ich bin mal gespannt, ob ich wieder in irgendwelche (einsamen) Löcher falle, habe das allerdings wahrlich nicht vor.
Habe ja noch das eine oder andere Renovierungsprojekt, was ich bewusst auf die kinderlose Zeit geschoben habe.
Heute waren wir Möbel kaufen, also „wir“ meint mein Ex war mit, was den schlichten Hintergrund hat, dass er ein schönes großes Firmenauto hat, und ich in meinen Fox nicht gerade Regale und Schlafsofas rein bekomme :wink:.
Beides haben wir heute gekauft und er hat netterweise auch noch beides mit mir aufgebaut, und so räume ich seit sechs Uhr (mit Unterbrechung) um und ein, denn meine (geschätzt) zwei Millionen Bücher stehen ja seit Wochen die Wand hoch gestapelt am Boden oder sind in Wäschekörben beherbergt.
Es war schon ein komisches Gefühl, mit ihm durch das Möbelhaus zu schlendern.
Zumal wir das zu Zeiten des Zusammenseins eigentlich nie gemacht haben.
Er hat auch nicht nur genervt rumgestanden, sondern ist richtig aktiv mit mir durch diesen Riesenladen gegangen, hat auch beim Aussuchen geholfen, es war richtig stressfrei.
Zum Abschluss sind wir noch in einen Burger-Laden, und er hat uns (Sohn war mit) eingeladen.
Was shoppen angeht, hat Mäuschen meinen Ex mordsmäßig entspannt, so wie er sich auch in vielen anderen Dingen sehr positiv verändert hat. Kleinigkeiten.
Macht nachdenklich, aber es zeigt auch ganz klar, wie wenig wir zusammen gepasst haben.
Allerdings gehe ich schon länger nicht mehr der müßigen Frage nach: Warum hat das alles bei uns nicht funktioniert?
Ich muss immer mal wieder einstreuen: für unsere Kinder ist das in keinster Weise komisch oder verwirrend, dass wir derlei Dinge gelegentlich gemeinsam erledigen. Sie haben die Trennung akzeptiert, sie schätzen unser Verhältnis zueinander, es ist wirklich harmonisch.
So wie ich auch seine neue Beziehung akzeptiere.
Ich denke selten drüber nach. Er spricht auch nicht über sie oder ihr gemeinsames Leben. Was gut ist, denn das würde mich wahrscheinlich schon noch fuchsen (wie ich zugeben muss).
Ich habe auch noch keinerlei Bedarf daran, sie kennen zu lernen. Die Gefahr besteht auch nicht, da er sie nicht hier her bringt. Damit akzeptiert er unser beider Wunsch (denn soweit ich weiß, ist ihr der Gedanke an mich, bzw. mich zu treffen auch nicht wirklich angenehm).
Die Kinder mögen Mäuschen, da kribbelt auch nichts mehr bei mir im Magen, wenn die Kinder bei ihnen sind, das ist vollkommen in Ordnung für mich.
Dass wir irgendwann mal alle an einem Tisch sitzen könnten, das schließe ich nicht aus.
Aber ich möchte frei den Zeitpunkt selbst bestimmen, wann ich zu was bereit bin, und dem trägt mein Ex volle Rechnung.
Mit Sicherheit ein wichtiger Punkt, warum unser Elternverhältnis in der von uns gewählten Form funktioniert.
Gruß, Lesemaus (die jetzt noch ein bisschen räumen muss, damit sie schlafen kann, das neue Bett ist nämlich noch zugerümpelt...)
Getretener Quark wird breit, nicht stark
(update)
Momentan befinde ich mich mitten in meinem Urlaub.
Kinderlos, wie erwähnt.
Als ich am Sonntag mittag vom UT zurück kam, sah ich mich mit folgenden Tatsachen konfrontiert: Kein Telefon (das hatte der Ex versehentlich in seinen Räumlichkeiten eingeschlossen. Warum er die überhaupt abschließt, ist mir schleierhaft) und Internet, das großartige Funk-DSL, geht auch nicht. 😡
Tja, jetzt muss ich gestehen, dass mein Leben in den letzten Wochen etwas arg einseitig war.
Durch die Abwesenheit der Kinder habe ich das Nichtstun komplett für mich entdeckt.
Das Internet, das bis zum Januar diesen Jahres überhaupt keine Rolle in meinem Leben gespielt hatte, wurde zentrale, tagfüllende Hauptbeschäftigung.
Zwei Tage bin ich rumgelaufen wie ein Tiger im Käfig, dachte: Also, wenn das eine Therapie sein soll, dann schönen Dank auch.
Ich war überhaupt nicht fähig, etwas sinnvolles zu tun.
Das WE war natürlich auch erkenntnisreich.
Auf dem UT ist mir nochmal so richtig vor Augen geführt worden, auf was ich mich da Mai bis Juni eingelassen habe.
Die Sachen, die ich vielleicht hätte sehen müssen aber nicht gesehen habe, werfe ich mir nicht vor.
Es gab für mich einfach keinen Grund, misstrauisch zu sein.
Nicht bei jemandem, der augenscheinlich Panik davor schiebt, selbst belogen zu werden.
Nun, nach Bekanntwerden vieler tausend Kleinigkeiten, bleibt entsetzlicherweise von dieser Liaison so gut wie NICHTS übrig.
Das ist bitter.
Aber es tut weit weniger weh, wie der Verlust dieser großen Illusion, die ich vor Wochen hatte.
Und: Alles hat seinen Sinn.
Vertrauen werde ich auch zukünftig haben, das hat nicht gelitten. Aber ich werde wesentlich kritischer zukünftig an Geschichten oder Menschen heran gehen.
Meine Naivität ist sicher nicht verschwunden. Aber auf ein etwas gesünderes Maß geschrumpft.
Mein Glaube ans Leben und an die Liebe sind weiterhin da.
Aber ich suche nicht mehr.
Ich muss mich selbst finden, ich spüre das ganz deutlich, dass ich mich lange noch nicht gefunden habe.
Ich weiß immer noch nicht so recht, was ich will, weiß nur, was ich nicht will.
Heute Morgen habe ich mich drei Stunden auf den Fußboden gelegt und habe nichts gemacht, mich nicht bewegt, nur gedacht. Nichts weltbewegendes. Die Gedanken sind einfach durch mich durchgeflossen. Ich habe keinen Muskel bewegt, lag da, keine Musik, kein Geräusch außen rum.
Jetzt bin ich ganz entspannt.
Habe mich heute morgen um die Wiederbeschaffung meiner Identität in Form von Ausweispapieren gekümmert.
Habe eingekauft für die nächsten vier Tage, und mir vorgenommen, dass ich jeden Tag etwas kochen werde, für mich.
Werde das tägliche Laufen wieder einführen, auch wenn es draußen regnet.
Werde endlich endlich das Buch fertig lesen, das seit Mai zu Hause liegt, gelesen bis Seite 234.
Morgen und übermorgen habe ich mir was Nettes vorgenommen, am WE werde ich das Haus fertig geräumt haben, und irgendwann, irgendwann werde ich in mir selbst auch soweit geräumt haben, dass ich überhaupt wieder fähig bin, mich auf einen anderen Menschen einzulassen.
Ich, als ich selbst!
Ich werde nichts mehr tun, bei dem ich mich verbiegen muss.
Ich habe jetzt noch zwei Tage plus das WE Urlaub, die nächste Woche habe ich gecancelt, gehe wieder arbeiten.
Da fahre ich lieber in den Herbstferien mit den Kindern weg.
Lesemaus
Getretener Quark wird breit, nicht stark
liebe lesemaus,
ich finde deine selbsterkenntnis sehr gut. ich war damals einer derjenigen, die diese liason als zu früh betrachtet haben. aber es geht mir nicht ums rechthaben. es geht mir darum dich zu bestärken in den schritten die du nun machst. die ornung in dein leben zu bringen, dich als mensch zu akzeptieren, dir selbst gutes zu tun, all das ist genau dass, was ich auch gemacht habe, nur wesentlich später als du. das hängt vielleicht mit der dauer der beziehung (25 jahre) zusammen, oder ich war einfach völlig durch den wind. letzteres wird wohl stimmen.ich habe auch nicht mehr gesucht. das hatte ich nach 1,5 jahren aufgegeben, und siehe da, aufeinmal hat es auch ohne suche "gefunkt".
denk immer dran: du bist jung, hast ein freundliches wesen und bist nicht dumm: der nächste prinz wird kommen. so oder so.
liebe grüsse
bengel
Liebe Lesemaus,
ich habe heute die Zeit und Muße gehabt, mir deine Geschichte durchzulesen.....
Das Leben mit deinem Ex gleicht meinem früheren bis auf den Unterschied, dass wir keine Kinder hatten.
Auch meiner war sehr gradlinig, mit einem konservativen Elternhaus....und vielen Stolperfallen für mich.
Ich hatte meinem damals in der ersten Woche des Kennenlernens von meinen Kindern erzählt, die damals schon bei ihrem Vater lebten....jedoch nichts von meinen Schulden...aus Scham damals.
Auch ich war finanziell am Ende...und habe versucht, durch zwei Jobs (im Büro und vier Nächte in der Woche in einer Diskothek) meine Verpflichtungen zu erfüllen.....jedoch habe ich zum Glück nicht so lange gewartet, ihm die Wahrheit zu sagen...auch wenn der Anstoss dazu von außen kam.
Wir kannten uns drei Monate...er lebte damals in Trennung und im Haus seiner Eltern, als diese uns eines Abends in ihr "allerheiligstes" bestellten. Der Vater baute sich auf und fragte mich...auf dem Sofa sitzend...stimmt es, dass sie zwei Kinder haben...und dass sie Schulden haben? Ich bejahte es und fühlte mich furchtbar gemaßregelt.
Die Antwort: Dann haben Sie jetzt 10 Minuten Zeit, ihre Sachen zu nehmen und das Haus zu verlassen.
Es war abends um 23 Uhr und Wochenende. Wir lebten damals ca. 70 km entfernt. Also habe ich meine Sachen genommen, bin ins Auto gestiegen und nach Haus gefahren. Weinend und total am Boden....
Bis zu diesem Abend war ich die "weltbeste" Freundin...viiiiieeeeeel besser als die künftige Ex. Fleißig und natürlich...darauf wurde sehr viel Wert gelegt, denn man lebte ja als Geschäftsleute in einer kleinen Gemeinde..
Ich hatte noch nie soviel Demütigung und Erniedrigung erfahren, wie an diesem Abend von diesen Leuten. Habe mich gefühlt wie ein geprügelter Hund. Und weiß bis heute nicht, wie ich die Strecke gefahren bin...ohne Unfall.
Mein Ex ist dann eine Woche später bei seinen Eltern ausgezogen, mit dem, was in sein Auto paßte..und zu mir gekommen. Denn er sagte...er wüße nicht, warum er es seinen Eltern hätte sagen sollen, schließlich sei er erwachsen genug. Drei einhalb Jahre herrschte Funkstille und ich habe mir dann ein Herz genommen und den Kontakt wieder hergestellt....denn ich fühlte mich schuldig an dieser Situation.
In den folgenden Jahren haben wir uns auseinander gelebt, nicht zuletzt durch meine Arbeit....die mir half, wieder auf die Füße zu fallen und auch bloß nicht den Schmerz zu fühlen, den der verlust meiner Kinder mir machte. Ich war ein Workaholic, mit bis zu 60 Std. in der Woche. Und hatte keine Zeit mehr, das lieblose Miteinander zu erleben.
Als er sich dann nach 9 einhalb Jahren von mir trennte, weil er sich im Urlaub in eine 19jährige verliebt hatte....bin auch ich in dieses Loch gefallen. Ich kenne es zuuu gut. Dieses Gefühl von dir...diese Hilflosigkeit...diese Hoffnung....und diese Liebe. Ich habe auch sehr schnell nach der Trennung, ca. vier Monate später, jemanden kennen gelernt. Und auch dies ging nach ein paar Wochen seitens dieses Mannes zu Ende.
Du siehst..du stehst mit deiner Erfahrung nicht alleine da.
Aber ich kann dir Mut machen...der Prinz kommt. Es hat bei mir ca. 2 Jahre gedauert, bis ich emotional von meinem Ex weg war. Denn auch er hatte diesen Schalter...ab sofort Freundschaft. Und auch er hatte Probleme mit Engelchen...die er mit mir besprach. Denn wir hatten ja noch Kontakt...Freundschaft.
Jetzt bin ich seit fast eineinhalb mit meinem Liebling zusammen, seit Januar 07 leben wir zusammen und diese "Freundschaft" hat sich aufgelöst....jeder lebt sein Leben...ohne die Vergangenheit.
Das wird mit Kindern nicht möglich sein....aber auch du wirst irgendwann ganz neutral deinem Ex gegenüber stehen....und die Abstände zwischen dem fallen in das Loch werden größer, bis es irgendwann aufhört.
Heute kreise ich nur noch drum herum, wenn es ganz dicke kommt,so wie jetz wegen LG und Madame. Schaue ab und an mal rein, aaaaaber....ich falle nicht mehr.
Denn ich habe mich gefunden...in diesen zwei Jahren und drei Liaisonen dazwischen.
Es hat mich meine Firma und fast meine Existenz gekostet. Aber heute lebe ich mit weniger Geld und viel mehr Liebe....
Meine allerliebste und beste Freundin hat mal gesagt...Dari, du bist ein Beziehungstier...absolut untauglich als Single.
Recht hat sie...denn auch in mir ist dieser naive Wunsch nach der Liebe fürs Leben, nach der harmonischenund liebevollen Beziehung. Und ich fühle und denke, ich hab sie gefunden....als ich am allerwenigsten danach gesucht habe...lach.
Und solange sie dauert...werd ich sie geniessen und leben.
Ich schick dir ein bißchen Kraft, Geduld und Zuversicht...denke, es kann nicht schaden.
LG
Dari
Hallo lesemaus,
Ich werde nichts mehr tun, bei dem ich mich verbiegen muss.
:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Willkommen bei dir 🙂
eskima
ergänzend: meine mütterliche Freundin meinte mal, dass man ab 40 sagen und tun darf, was man denkt. Ich hab grad in dein Profil geschaut *duckundwech*
dass man ab 40 sagen und tun darf, was man denkt. Ich hab grad in dein Profil geschaut *duckundwech*
Du Frechdasin Du 🙂 *Eskimomädchen anguckt*
LG und eine
Gute Nacht allen Nachtschwärmern
Marina
Hallo Eskima,
brauchst dich nicht ducken und weglaufen, ich glaube, du hast schon recht.
Ich werde nächstes Jahr 40 Jahre alt, und ich glaube schon, dass das eine Art Schwelle ist.
Ich habe heute ein ganz anderes Selbstbewusstsein, spüre mich selbst ganz anderes, als vor 20 Jahren.
Viele Sachen würde ich vielleicht wiederholen, es gibt ganz wenig, das ich bereue.
Aber an manches würde ich mit einer anderen Selbstsicherheit rangehen.
Mit 20 war ich rund und glatt. Weich und biegsam. Formbar wie Knete (oder Bratling-Masse 😉 )
Jetzt habe ich (wie ich feststellen durfte) ein paar Ecken und Kanten.
Bin immer noch gerne kompromissbereit.
Aber nicht mehr als Einbahnstraße.
Bin gutmütig und freundlich.
Aber ich kann auch anders.
Es gibt immer Menschen, die "gutmütig" und "freundlich" mit DUMM verwechseln.
Denen im übertragenen Sinne in die Weichteile zu treten, davor habe ich inzwischen keine Angst mehr.
Die größte Entwicklung der letzten Monate ist allerdings, dass ich endlich mal SAGE, was ich fühle (und nicht das, was manche hören wollen!). Und das gelingt mir zunehmend besser. Und tut verdammt gut.
Lieben Gruß, Lesemaus (die sich in diesem Internet-Café inzwischen fast wohl fühlt...)
Getretener Quark wird breit, nicht stark
..., dass ich endlich mal SAGE, was ich fühle (und nicht das, was manche hören wollen!). Und das gelingt mir zunehmend besser. Und tut verdammt gut.
Der Trick daran ist, wenn man sich und anderen nichts vorspielt, kann man aufrichtig in den Spiegel schauen. Und die Zufriedenheit und Stärke, die das gibt, strahlt man nach außen aus.
Man kann nur so wirken, wie man sich fühlt. Zumindest über einen längeren Zeitraum....
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
(mal zwischendurch)
Meine kinderlose Ferienzeit nähert sich (endlich) dem Ende.
Meine Kinder sind seit letzten Freitag in Holland. Von meiner Tochter bekam ich vorgestern eine schöne Karte, vollgeschrieben von oben bis unten, sie amüsiert sich prächtig. Weiter kein Wort über Menschen, die evt. dabei sind, aber sie schreibt "wir", also ist sie nicht allein. Mein Sohn hat nicht mal seinen Karl-Otto drunter gesetzt. Nun, er hasst schreiben, aber wenigstens ein Grüßchen in Form von "dein M..." ,für mich...??? hätte er doch...
Nun, er hasst schreiben wie die Pest.
Und heute kam ein BRIEF!
Das finde ich wirklich ergreifend, weshalb ich den Brief hier publizieren möchte:
"Hallo Mama
Wie gehts dir. Mir geht es gut. Das Wetter ist eigenglich gut. Wir Waren An Strand es war Söhn.
Der Papa und ich Haben uns in die Wellen geschmisen. Auf der Hinfard waren Wir in Movie Park Germani. Wir sind mit einer Achderban Aus Holz gefaren.
Ich harbe schon drei Seestene gesehen. Mein Papa Hat gegen einen ... (konnte ich nicht entziffern, ich nehme an, dass mein heldenhafter Ex mindestens gegen einen Hecht...) gekempft.
get es Dir besser. (ich war erkältet, als wir uns das letzte Mal sahen) Wie Waren deine Ferien?
Maine ser ser ser sön.
Fülst du dich ainsam. Oder bist du traurig (dass es mir gut gehen könnte, zieht er nicht in Erwägung...)
Dein M...
file grüse Von Opa und Oma (vor allem von ersterem, da bin ich sicher 😉 ) "
Ist das nicht süßer, als ein Donut??
Dieser Brief muss ihn mindestens eine Stunde gekostet haben. Einen größeren Liebesbeweis gibt es bei ihm kaum!
Ich habe gelacht und zwei Tränchen verdrückt...
Ich vermisse die beiden bis Anschlag, und bin froh, dass ich sie spätestens Sonntag wieder bei mir habe.
Das waren jetzt gerade mal vier Wochen.
Mehr denn je kann ich mich reinversetzen in Väter, die sowas das ganze Jahr mitmachen müssen. Und vielleicht keinen Brief kriegen. Und nicht wissen, dass oder wann die Kids wieder kommen.
Lesemaus ( )
Getretener Quark wird breit, nicht stark
taja, lesemaus,
meinen glückwunsch zu dem brief. ich hatte von der kleinen kurz nach der trennung auch einen bekommen, wo sie beschrieb, was sie alles mit mir machen will.
ich habe den brief seit fast 4 jahren jeden tag bei mir. wo ich auch immer war, habe ich ihn jeden abend gelesen.
gruss
bengel