Tagebuch des V.S.
 
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Tagebuch des V.S.

 
 Sash
(@sash)
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Hallo Forums-Mitglieder,

auch bei mir hat sich seit Aug 05 mein Leben auf den Kopf gestellt.

Verloren habe ich meine Frau, mein zuhause, meine Freunde, mein Geld... einfach alles! Geblieben ist mir mein Job und die Liebe meiner Kinder!

Ich bin durch die Hölle gegangen und habe doch inzwischen einen Weg gefunden.. mit dem Schmerz zu leben.

Nicht zuletzt meine Gefühle und Gedanken schriftlich fest zu halten, hat mir sehr geholfen. Daran möchte ich euch teilhaben lassen....

Ich wünsche allen die vielleicht gerade verlassen werden und wurden viel Kraft, Energie und Mut die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft nicht aufzugeben.
Jeder Verlust macht auch immer Platz für etwas Neues. Selbst wenn die Chance auf eine Versöhnung besteht, will man das Alte doch nicht zurück haben.
Einen neuen Weg zu gehen oder zu finden (gemeinsam oder alleine) ist immer anstrengend und unbequem. Aber an alten Mustern und Gewohnheiten festzuhalten verlängert nur den Leidensprozess oder führt unweigerlich zum erneuten Scheitern der Partnerschaft.

Mit herzlichen Grüßen

Sash

Sonntag, 14.08.05

Verlust !

Ich fühle mich elend! Meine Gedanken sind ständig bei dir und fragen nach dem Warum.
Warum ist meine Welt auf einmal zerbrochen? Was ist geschehen – das ich diesen unendlichen Schmerz in meiner Brust spüre – und nicht weiß wie ich mich von diesem Gefühl loseisen kann.
Ja - ich habe mich nicht um dich bemüht. Ich habe dich nicht hofiert – dir gezeigt, gesagt und dich spüren lassen das ich dich liebe und schätze! Ich habe anstatt bei dir zu sein mich übermäßig um mich gekümmert. Ich habe dir nicht gezeigt dass du meine Frau bist und vieles für selbstverständlich hingenommen. Ich habe geglaubt – meine Welt ist gut so wie sie ist! Weder hingeschaut noch hingehört, wie weit weg wir von einer Partnerschaft sind, und dagegen etwas unternommen.

Nun hast du jemanden kennen gelernt, der dich vielleicht spüren lässt – was für ein toller Mensch du bist, der dich bestätigt in deinem Sein – der dir gut tut.
Es tut sehr weh daran zu denken, dass da jemand ist der dir etwas gibt, was ich dir nicht geben kann oder nicht gegeben habe.

Aber ist das auch der Grund warum meine Herz zerspringt und ich nicht weiß wohin mit meiner ganzen Emotion? Für mich geht es gar nicht um die Sache jemanden kennen gelernt zu haben. Natürlich will ich in meiner Wut wissen – wer steckt denn eigentlich dahinter. Was hat er vielleicht was ich nicht habe. Es ist aber normal, wütend zu sein, wenn ich merke den Verlust der Liebe zu erleiden oder zu befürchten.
Gerade diese Wut zeigt dass ich dich liebe.

Verrückt macht mich aber die Gewissheit – dich nicht erreichen zu können in deiner Liebe. Was musst du spüren wenn dich meine Angst und mein Schmerz nicht bewegt? Als wir telefonierten in dieser Nacht habe ich geglaubt, deine Liebe reicht zumindest aus zuerkennen was innerlich in mir passiert und welche Bedeutung es gehabt hätte, wenn du nach Hause gekommen wärst. Dieser Schmerz zu Erkennen wie du zu mir stehst ist viel größer als die Tatsache dass da jemand ist!

Ich hätte so gerne gesehen dass du mich verstehst – über Gründe kann man immer sprechen. Es hätte mir gezeigt dass du mit mir fühlst weil du mich ein bisschen liebst. Ich habe den Arm nach dir ausgestreckt – doch du hast dich nur umgedreht. Selbst am morgen danach hast du mich mit Vorwürfen begrüßt! Wo ist eigentlich dein Anteil?

Ich habe das Gefühl du könntest glauben, „schließlich soll ich mir an meine eigene Nase packen“ - gäbe dir das Recht mich zu verletzen und deine „neue“ Freiheit zu genießen. Wie gesagt – ich verstehe dich – aber nicht wegen vergangenen Geschichten! Ich weiß jedoch nicht wo du stehst und welche Gedanken und Gefühle dich zurzeit beschäftigen.
Vielleicht glaubst du ja – wenn wir darüber reden was so schief läuft und gelaufen ist, werden wir schon noch wieder zueinander finden. Wir sind halt in unserer „Konstruktiven Ehekommunikation“ nur ein bisschen zurückgeworfen.

Vielleicht ist es dir inzwischen auch egal weil du dich längst selber schon zu weit von uns entfernt hast.

Vielleicht hast du bis jetzt auch gar nicht gesehen worum es mir geht – du sagtest ja ich soll aus einer Mücke keinen Elefanten machen.

Vielleicht sind einfach auch die Freunde in deinem Umfeld nicht die richtigen Berater und du handelst fremdgesteuert.

Wie auch immer, du wirst sicherlich deine eigene Sichtweise dazu haben, aber seit dieser Nacht ist bei mir etwas kaputt gegangen –

nämlich der Glaube daran dass du mich liebst!

Bei allen Fehlern die wir in unsere Partnerschaft begannen haben – ich komme immer wieder auf unser altes Problem zurück. Liebst du mich eigentlich wirklich? Macht es Sinn darauf zu hoffen das meine Anstrengungen von dir Liebe zu bekommen irgendwann erfüllt werden? Und wenn nicht?

Ich stelle mir die Frage wofür soll ich eigentlich kämpfen? Was hatte ich - was habe ich – was bekomme ich? Möchte ich wirklich weiterhin mit dir in einer „Partnerschaft“ leben, die unser beider Sexualleben nicht erfüllt?
Wie lange möchte ich darauf warten das sich was ändert in unserer Beziehung?
Möchte ich wieder in 6 bis 12 Monaten vor einem Scherbenhaufen sitzen, weil Freundschaft für eine dauerhafte Liebe einfach nicht genug ist? Es fällt mir wirklich schwer mit diesem Bewusstsein umzugehen – weil ich Angst habe vor den Konsequenzen. Aber ohne die Gewissheit geliebt zu werden kann ich keine Partnerschaft leben oder um Sie kämpfen.

Und jetzt? Was wollen wir tun? Du denkst gar nicht daran etwas retten zu wollen! Nicht ein Anruf von dir, nicht eine SMS mit dem Wunsch nach Klärung.
Ich kann es dir noch nicht einmal vorwerfen – wo die Liebe fehlt – fehlt auch das Vermögen über seinen Schatten zu springen. Wie kann ich dir den noch mehr zeigen wie ernst es mir um uns ist – als zu gehen? Ich befürchte – du bist schon einen Punkt weiter und befürchtest schon gar nicht mehr!

Vielleicht habe ich zu oft meiner Harmoniebedürftigkeit nachgegeben und faule Kompromisse mit dir gemacht. Dadurch habe ich die Chance die Dinge zu ändern nicht genutzt – den unsere Partnerschaft besteht NUR aus Elternschaft. Ich habe mich zulange mit der Hoffnung aufgehalten das du mich liebst.
Schade nur dass sich die Dinge immer wiederholen. Eltern trennen sich – Kinder trennen sich. Doch mit Erkenntnis und Akzeptanz können alte Wunden heilen und dadurch neue Wege gefunden werden. Auch ich bin seit heute auf einem guten Weg es anders zu machen!
Die Sonne wird aufgehen, das tut sie schon immer so lange ich mich erinnern kann regelmäßig. Vielleicht sollte ich meine Hoffnungen auf solche wichtigen oft nicht wahrgenommen Gewissheiten konzentrieren, und nicht auf etwas so relativ Triviales wie ob du mich jemals lieben wirst oder nicht!

*

Montag, 15.08.05

Die letzten drei Tage waren die grausamsten – die du mir hättest antun können!
Vielleicht hattest du Angst, vielleicht hast du gedacht – Angriff ist der beste Weg zur Verteidigung! Vielleicht hast du dabei übersehen das es nicht viel zu verteidigen gibt! Es gibt keine Schuld! Aber du unterstellst mir wieder mal dass ich mir was „zurecht spinne“ – du versetzt mir einen Dolch ohne überhaupt zu hinterfragen ob dem so ist wie du glaubst – ohne mit mir zu reden.
Und darum denke ich auch dass deine Freunde nicht die richtigen Berater waren – sie können nicht neutral sein! Die meisten haben es sogar selber falsch gemacht!
Ich bin schon ein Schritt weiter und sehe unser „sein“ in der Gesamtheit und habe das Gespräch beim Psychologen gesucht.

Trotzdem werde ich die Entscheidung mich von dir zu trennen nicht über das Knie brechen. Aber es spricht zurzeit nicht viel dafür es nicht zu tun!

Wenn du nicht willst dass wir uns trennen - hast du nicht wirklich viel Verstanden in den letzten Tagen.
Wenn doch – dann lass uns den Tatsachen ins Auge schauen.

*

Du hast dich für den Dolch entschieden…

Dienstag, 23.08.05

Gedanken der Nacht

Es Nacht. Ich komme nach Hause. Was soll ich nur tun? Die letzten Tage waren für mich ein Vulkan meiner Emotionen. Langsam glaube und hoffe ich zu realisieren – was mit mir passiert. Unsere Ehe ist gescheitert – es gibt kein zurück mehr. Ich hatte irgendwie gehofft ich würde aus diesem Alptraum aufwachen – vergebens. Ich sehe nun ein dass deine Entscheidung mich zu verlassen endgültig ist. Selbst wenn du zurück wolltest geht es nicht. Zu viele Leute hast du involviert – die Fragen stellen und vom Berater zum Richter geworden sind. Nicht nur mich hast du somit zum Clown gemacht – auch selber würdest du dein Gesicht verlieren! Sie würden dich nicht verstehen – wie auch, sie kennen nur die halbe Wahrheit.

Es brennt mir in der Brust dich nicht halten zu können und auch nicht zu dürfen. Noch immer spüre ich den freien Fall von der Klippe die du mich herunter gestoßen hast. Kalt und hart ist der Aufschlag – schmerzvoll und grausam das Erwachen.

Meine Versuche wieder aufzustehen sind anstrengungslos. Zu tief sind die Wunden die ich erlitt. Immer wieder schaue ich nach dir anstatt meine Wunden zu versorgen – in der Hoffnung du könntest mir meinen Schmerz nehmen. Verzweiflung.

Ich habe Angst vor der Zukunft. Angst um meine Kinder. Angst dass die Wunden nicht verheilen werden. Ich glaubte an die Macht der Familie – erkennen muss ich dass nichts ist wie es zu sein scheint. Ich sehe dich – ich sehe mich. Es ist als würde ich von einer Blindheit geheilt sein und erkenne auf einmal meine Wurzeln. Ich sehe wie sehr ich mich verbogen habe um Liebe und Anerkennung von dir zu bekommen – wie sehr ich nicht bei mir geblieben bin und sich diese Krankheit immer weiter ausgebreitet hat. Seit Jahren habe ich gesucht dagegen etwas zu finden und zu tun – nun bin ich angekommen. Es ist bei allem Schmerz ein schönes Gefühl zu sich zu finden – sich zu spüren – zu sein!

Gerne würde ich dir zeigen „sieh her – ich kann wieder gehen, gerade und stattlich!“. Aber ich weiß dass der neue Weg ein anderer ist als den, den du eingeschlagen hast. Auch bin ich noch nicht kräftig genug um für meinen Lebensweg neue Energien zu entwickeln um nicht erneut vom Pfad abzukommen. Ewig auf der Überholspur, hast und rastlos, ohne zu schauen wohin mich meine Reise führt bin ich nun emotional im Stillstand – bewegungslos und müde.

Ich bitte mich

Verzeih mir
ich bin gerade ein Krüppel

verblendet – fixiert – paralysiert
in unserer Welt
statistisch gesehen
die weitverbreiteteste Krankheit

man nennt sie auch Liebe

selbst der kleinste Trost
den du zu geben vermagst
ist mir willkommen
auch wenn
meine Fähigkeit ihn anzunehmen
augenblicklich
zu wünschen übrig lässt

danke

Mittwoch, 24.08.05

Überleben

Ich habe das Wohnzimmer im Lichtermeer erhellt. Überall leuchten die Kerzen und strahlen mir ihre Wärme entgegen. Immerwährend läuft „Jerusalem of Gold“ in einer Endlosschleife und streichelt meine Seele. Neben mir steht ein Glas Rotwein – dunkel und tief in der Farbe, ein schöner Anblick. Ohne den Wein wäre der Kelch nur halb so schön – unvollkommen.

Um unser Urlaubsfoto habe ich Kerzen gestellt. Du lachst mich an – du strahlst. Glücklich halte ich dich in den Armen - ich bin glücklich. Ich spüre die Sehnsucht dich in meinen Armen zu halten, dich zu riechen, schmecken – mit dir zu versinken in Leidenschaft und Liebe – dein Lachen, deine Augen – ich spüre all die tiefen Emotionen die ich immer mit dir erleben und leben wollte.

Ich habe heute mit den Kindern getanzt. Glücklich im Herzen meine kleine Zwerge glücklich zu sehen. Traurig dich dabei zu sehen – wie du ertragen musst an diesem Glück nicht teilhaben zu können – zu wollen. Ich glaube dir nicht wirklich dass du mich nicht liebst – dafür zeigst du zu viel Emotion. Ich glaube aber auch dass du den Mut nicht hast aufzuwachen – so wie ich aufgewacht bin.
Es tut mir so weh gehen zu müssen – weil ich zu mir gefunden habe und meinen Weg gehen muss. Angstvoll, doch Schritt vor Schritt entferne ich mich von dir in der Hoffnung dass meine Wunden heilen werden. Angstvoll, du könntest doch aufwachen und ich bin inzwischen nicht mehr da.

*

Die Wunden der Seele
werden heilen

Ich vertraue auf diesen Prozess.
Ich lass ihn geschehen.
Ich füge mich.

Ich vertraue auf die Natur.
Der Schmerz wird abklingen.
Dann werde ich stärker, glücklicher
sensibler und bewusster sein.

Ich habe entschieden
zu überleben.

Nimm´– nimm´alles mit!

Nimm´ – nimm´ alles mit. Was will ich mit dem Plunder? Du nimmst mir alles an was ich geglaubt habe. Du nimmst mir die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Du nimmst mir meine Träume – bei meinen Kindern zu sein – du nimmst mir das Gefühl gefühlvoll zu sein. Du nimmst und nimmst. Meinst du wirklich es ist mir wichtig wie wenig Geld ich haben werde? Meinst du wirklich du könntest mir wehtun wenn du sagst – du bist am längern Hebel? Du nimmst mir meine Liebe, meine Unbefangenheit, meinen Mut und mein Vertrauen.
Du nimmst mir meine Naivität, meine Leichtigkeit und Kindlichkeit. Du nimmst und nimmst!

Doch kannst du mir nicht nehmen wie schön die Zeit auch mit dir war. Dich fast täglich auf meiner Brust einschlafen zu spüren, dich in deine Schlafhose durch die Wohnung tigern zu sehen, dich in deiner Art deiner Haltung und deinen Gesten jeden Tag wieder zuerkennen und mit einem Schmunzeln zu sehen, das du schon immer eine kleine Hofdame warst.

Vielleicht liebe ich dich deshalb so, weil ich dich nie wirklich erreichen konnte und ich mich mit jeder Abweisung von dir in meinem Ergeiz bestärkt gefühlt habe. Ich war jemand, weil ich erobert habe – ich habe nicht bedacht das man Liebe nicht erobern kann.

Nimm´ – nimm´ alles mit. Ich brauche nichts weiter als mein Gefühl, meine Liebe meine Hoffnung – und meine Kinder. Ich werde nicht im Alkohol ertrinken, in Selbstmitleid versinken und an materiellen Dingen festhalten. Ich werde erstarken und vielleicht – ja vielleicht begegnest du mir noch einmal wieder und ich werde meine Gefühle und meine Träume wieder finden. Auch meine Hoffnungen und mein Vertrauen kehren dann zurück, denn sie sind Teil von mir.
Bis ich dann erstaunt feststelle – das nicht du das bist, der mir gegenübersteht und liebe schenkt.

*

Du hast gesagt bis gleich – inzwischen ist es wieder kurz vor Mitternacht

Montag, 29. August 2005

Es ist schon wieder fast eine Woche seit dem ich das letzte Mal geschrieben habe. Ich bin ruhig geworden – nicht immer, aber zumindest dir gegenüber.
Heute Mittag habe ich mir eine Wohnung angeschaut. Sie sagt mir nicht wirklich zu. Irgendwie widerstrebt es mir nach einer Wohnung zu suchen.

Ich habe heute unseren KEK-Freunden geschrieben wir sehr ich unter der Trennung leide. Ich bin dabei bei mir geblieben und habe lediglich meinen Schmerz beschrieben. Irgendwie erhoffe ich mir wenigstens von diesen lieben Menschen Verständnis – das acht Jahre mit dir nicht so falsch gewesen sein können. Verständnis darum - dein Handeln nicht verstehen zu können.

Ich weiß nicht mehr was ich dir glauben soll. Ich habe kein Vertrauen mehr zu dir. Du hast mir ein Loch in mein Herz geschossen und ich höre einfach nicht auf zu bluten. Meine Gedanken sind immerfort bei dir und der Sorge um unsere Kinder. Was geben wir auf und welchen Preis zahlen wir dafür? Werden wir diesen Schritt unbeschadet überstehen? Und die Kinder?
Ich spüre die Veränderung in mir. Ich spüre wie mein Verlegenheitslächeln verschwunden ist. Ich bin mehr bei mir als je zuvor in meinem sein. Und du? Wo bist du?

Mittwoch, 14. Septembert 2005

Ich bin inzwischen bei meinen Eltern im Dachgeschoss eingezogen. Letzten Sonntag habe ich meine Sachen nun endgültig gepackt. Ich habe nach vielem auf und ab einen Weg gefunden mich nicht mehr unnötig deinen Gemeinheiten auszusetzen. Deine Freundlichkeit die du an den Tag legst hat nur ein Ziel – nämlich deinen Vorteil daraus zu ziehen. Du hast mich eine lange Zeit immer wieder respektlos behandelt und benutzt, wenn auch nicht immer bewusst, wie solltest du es jetzt auch anders machen?
Inzwischen sehe ich zumindest im Ansatz deinen wahren Charakter. Ich fühle wir sehr du mich bewusst verletzt mit den Dingen die du machst und sagst. Ich fühle wir sehr du bestimmen möchtest, ohne zu schauen was andere fühlen. Vielleicht solltest du einfach mal hinhören was andere fühlen – zumindest deine Kinder. Sie sind fähiger Dinge selbst zu entscheiden als du glaubst.
Ich habe dir am Sonntag schon gesagt dass ich mit dir nichts mehr zu tun haben will – zumindest nichts was nicht mit den Kindern zu tun hat.
Heute habe ich die Entscheidung getroffen dich nie wieder an meinen Emotionen teilhaben zu lassen. Ich habe dir eben noch nach einem langen Arbeitstag eine CD mit dem Lied „Das alles ändert nichts daran“ vorbei gebracht und meine restlichen Hemden abgeholt. Ich habe dir gesagt dass dies das letzte Mal war dass ich dir mit der CD Emotionen mitteile. Ich weiß – ich sollte niemals nie sagen…aber ich werde es mir fest vornehmen.

Schlaf gut V., du brauchst deine Kraft …und sei gut zu dir!

Dienstag, 28. September 2005

Bewusstwerden

Wieder und wieder … es war die letzten Tage sehr schwer für mich zu akzeptieren dass du weg bist. Es ist wieder viel passiert und täglich suche ich nach dem Weg meinen Frieden mit deiner Entscheidung zu finden.

Am letzten Dienstag habe ich H., die Frau deines Geliebten besucht und mit ihr über meine letzten Wochen und Empfindungen gesprochen. Auch sie war sehr geschockt, jedoch letztendlich mir dankbar sie nicht in ihrer Unwissenheit gelassen zu haben. Nach zwei bis drei weiteren Telefonaten ist das Thema F. für mich inzwischen abgehackt – auch wenn ich die Sorge trage dass ihr beiden euch weiterhin trefft.
Am Samstag war Chiara´s Geburtstag. Komischerweise hatte ich den Vormittag ein gutes Gefühl zu dir, ich konnte sehen wir sehr dich die Anwesenheit meiner Familie angestrengt hat und fühlte mit dir. Gegen Nachmittag dann ruhten wir uns wenige Zeit lang aus, und auch hier fühlte ich mich einfach wohl in deiner Nähe zu sein.
Leider schlug mein Wohlbefinden schlagartig um, als du mir mitteiltest, dass ich sicherlich wieder eine neue Familie gründen würde und du daran fest glaubst. Du sagtest darüber hinaus, dass du mir nicht vertrauen kannst und merkst nicht einmal dass du nur damit beschäftigst bist mir ständig Schuld zuzuweisen.
Am Sonntag brachte ich die Kinder zurück zu dir, die ich übernacht mit bei den Eltern hatte. Ich hatte das Bedürfnis zu bleiben und wir haben uns viel unterhalten. Seit langer Zeit durfte dich mal wieder in den Arm nehmen und habe mich lange bei dir ausgeweint. Dich zu berühren lässt mich jede Ader spüren, füllt mich aus und stillt meine tiefsten Sehnsüchte zu dir. Du lächelst mich an und ich spüre wie sehr es mir gut tut Freundlichkeit und Wärme von dir zu bekommen. Ich bin mit einem Gefühl der Erleichterung nach Hause gefahren, oder vielmehr einem Ort wo ich mich derzeit aufhalten kann. Mein „zuhause“ kann ich das nicht nennen.
Im Nachhinein ist mir klar geworden, dass ich mit meinem Wunsch dich in den Arm zu nehmen und dich zu spüren lediglich meine Abhängigkeit befriedigen will, weil es bequemer ist nicht aufzuwachen, als den Schmerz zu leben und zu akzeptieren. Auch fühle ich dass meine Einsamkeit nicht durch deine Nähe gestillt werden kann, sondern nur durch die Veränderung in mir. Es gibt nichts gerade zurücken und in Ordnung zu bringen. Es reicht aus zu Verstehen und sich selbst zu beobachten als würde ich neben mir stehen um Veränderungen herbei zuführen. Die Bereitschaft zu verstehen und zu sehen bringt mir das wahre Bewusstsein und die Möglichkeit die Wirklichkeit zu sehen. Erst diese Wirklichkeit bringt mir die Gewissheit meinen Weg gehen zu wollen – meinen Weg zum inneren Frieden und zum Glücklichsein – wenn auch ohne dich, oder vielmehr gerade ohne dich!

Mittwoch, 28. September 2005

Es tut mir leid

Liebe G. !

Es tut mir leid, dass ich solange nicht bei mir war. Es tut mir leid, dass ich so lange nicht mehr mit dir geredet habe. Ich komme mir so verloren vor, ohne Orientierung, ohne Kompass. Ich bin völlig durcheinander und ziemlich verwirrt. So verloren wie jetzt, hab ich mich noch nie gefühlt. Du warst mein Stern am Himmel, ich wusste immer wie ich nach Hause finde, als du noch mein zu Hause warst. Verzeih mir dass ich so wütend war, als du mir sagtest dass du von mir gehst. Ich bin immer noch der Ansicht das Gott einen Fehler begangen hat und warte darauf das er ihn wieder gut macht. Aber es geht mir inzwischen etwas besser. Die Arbeit hilft mir, vor allem du hilfst mir. Gestern bist du mir in meinem Traum erschienen mit deinem Lächeln auf dem Gesicht, das mich immer wie eine Umarmung festhielt und wie ein Kind wiegte. Alles was mir von dem Traum geblieben ist, ist ein Gefühl des Friedens.

Mit diesem Gefühl bin ich aufgewacht und ich habe versucht es so lange wie möglich mir zu bewahren. Ich schreibe dir um dir zu sagen, dass ich mich jetzt auf diesen Weg zu diesem Frieden befinde und dass mir so vieles Leid tut. Es tut mir leid, dass ich nicht besser für dich gesorgt habe. Du hättest nicht länger einen Augenblick lang frieren, Angst haben oder einsam sein dürfen. Es tut mir leid dass ich mich nicht mehr darum bemüht habe dir meine Gefühle für dich richtig zu beschreiben. Es tut mir leid dass ich nie die Schranktür repariert habe. Es tut mir leid dass ich nie bewusst mit dir umgegangen bin. Jetzt bin ich bewusst. Es tut mir leid dass ich mich mit dir gestritten habe und es tut mir leid dass ich mich nicht öfters entschuldigt habe. Ich war wohl zu stolz, ich hätte dir viel häufiger Komplimente machen sollen, wie du deine Art hast dich anzuziehen, wie du dein Haar trägst und wie du dich bewegst. Es tut mir leid dass ich dich nicht so festgehalten habe, dass nicht einmal Gott dich hätte von mir fortreisen können.

Samstag, 12. November 2005

Heute ist Samstag. Wieder ist viel Zeit vergangen und viel passiert. Zwischen Hass und Liebe, zwischen Resignation und Hoffnung, immer wieder pendeln meine Gefühle hin und her und lassen mich nicht wirklich zur Ruhe kommen.
Immerwährend die quälenden Fragen nach dem Warum. Ein Festhalten an dem Zustand der Vergangenheit anstatt sich zu öffnen und der neuen Lebenssituation mit Mut und Kraft entgegen zu schauen. Die Haltlosigkeit, Depressionen und Hilflosigkeit überwältigen mich jeden Tag auf ein Neues. Mein Kopf sagt mir ständig diese Krise als neue Chance zu sehen, jedoch kann ich diese Chance nicht losgelöst und ohne Dich sehen, meine Gefühle sind viel zu stark als das ich wirklich jetzt schon bereit bin mich auf das neue Glücklichsein ohne Familie einlassen zu können.

G., du hast mir vor zwei Wochen gesagt, du möchtest wenn du etwas schaffen willst es mit mir schaffen – und zwar in Liebe. Du möchtest nicht länger auf die Ratschläge deiner Freundinnen hören sondern dich mit mir auseinandersetzen und einen gemeinsamen Weg finden. Leider stellte sich schon in den beiden darauf folgenden Tagen in unseren Gesprächen heraus, dass du mir jedoch auf keinen Fall Hoffnungen machen möchtest auf eine neue gemeinsame Zukunft als Paar. Wie soll ich dich verstehen wenn du nicht mit mir redest, wie soll ich auf dich zugehen ohne Hoffnung, wie soll ich mit dir einen gemeinsamen Weg in Liebe finden ohne den Weg in Liebe zugehen?
Ich habe Angst. Angst an dir zu zerbrechen und nicht meine innere Lebenskraft zu finden um auch ohne dich glücklich zu werden.

Nach nun gut drei Monaten des Schmerzes bin ich wieder an einem ganz neuen Punkt der Erkenntnis und des Bewusstseins angelangt. Inzwischen weiß ich nicht nur welche Fehler ich in unserer Ehe gemacht habe, inzwischen weiß ich auch das ich wesentlich mit verantwortlich für das Tempo unserer Trennung bin. Ich habe meinem Schmerz soviel Macht gegeben und dich immer weiter dadurch von mir weggestoßen. Ich hätte aushalten müssen! Aushalten meinen Schmerz, aushalten das du derzeit nicht genug für mich empfindest, aushalten nicht gesehen zu werden und aushalten verletzt zu werden. Stattdessen habe ich erwartet und gefordert dass du zu mir zurückfindest. Ich habe lange gebraucht dies so zu sehen und zu erkennen. Doch was mach ich mit meinen Erkenntnissen und meinem ganzen Bewusstsein, wenn es mir doch noch zu schwer fällt den Blick nach vorne zu richten.
In gut vier Wochen habe ich endlich meine eigene Wohnung. Endlich – weil ich dann zumindest für mich sein kann. Dieses Leben ohne zuhause, mit der Schlafstätte bei den Eltern, ohne Möglichkeit mein eigenes Leben neu gestalten zu können, mich einrichten zu können, macht mich krank. Die fehlende Möglichkeit meine lieben Kinder in meine neue Welt einzuführen anstatt mich zurzeit dem emotionalem Stress aussetzen zu müssen wenn ich Deine Wohnung betrete um meine Kinder zu sehen, drückt mir täglich auf meine Brust, hindert mich jeden Tag einen weiteren Schritt gehen zu können. Ich trete auf der Stelle und bewege mich lediglich in meinem Kopf ein bisschen weiter. Möge die Zeit doch schnell vorbei sein und Gott mir Kraft geben!

Dienstag, 22.November 2005

Gestern habe ich mal wieder meine Tasche gepackt. Die Konflikte mit den Eltern sind für mich einfach nicht länger erträglich. Ständig habe ich das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen. Irgendwelchen Erwartungen zu entsprechen und mich nicht wirklich fallen lassen zu können. Ich möchte doch nur gelassen werden, in meinem Schmerz und meiner Verzweiflung! Warum können Eltern eigentlich nicht einfach da sein, ohne ihre Vorstellungen und Sichtweisen den Kindern überstülpen zu wollen? Ich weiß sie machen sich nur sorgen, aber warum habe ich dann immer das Gefühl nicht als erwachsener Mensch gesehen zu werden?

Ich möchte mich nicht mehr länger selbst aufgeben. Ich möchte geliebt werden wie ich bin. Ich möchte beweint und belacht werden, akzeptiert als Mensch in meinem sein ohne ständig mich fragen zu müssen, was muss und kann ich tun um gesehen zu werden. Ich habe mich in den letzten drei Monaten mehr als um 180 Grad gedreht und verändert. Und trotzdem habe ich auch meine Eigenschaften, Stärken wie auch Schwächen. Zu lieben bedeutet für mich einander so zu akzeptieren, die Tiefs und die Hochs mitzugehen und einander zu spüren.
Ich kann meine Liebe zu dir nicht getrennt sehen, rein auf einer emotionalen Basis ohne Abhängigkeiten. Liebe heißt sich zu öffnen und verletzbar zu machen und jeden Tag darauf zu vertrauen nicht hintergangen und verletzt zu werden. Dein Wunsch dein Liebesleben unabhängig von deiner finanziellen Selbstständigkeit zu leben ist für mich eine weitere Begründung um der eigenen Angst Rechtfertigung zu geben, um nicht den Mut aufbringen zu brauchen, dich auf mich einzulassen. Aber scheinbar bin ich zu mühselig für dich, ich war schon immer zu mühselig für andere. Ich möchte nicht mehr länger mühselig sein! Ich bin ein wertvoller Mensch mit all meinen Eigenschaften. Ich habe Fehler und will auch Fehler haben - weil Fehler mir das Gefühl geben ein Mensch zu sein, und keine Maschine. Dieses ständige analysieren an sich selbst und streben nach der perfekten Lebensform ist mir zu wieder geworden. Es gibt Dinge die ich ändern kann und will, aber es gibt vieles was mich ausmacht – was mir das Gefühl gibt was Besonderes zu sein!
Schade dass du mich nicht wirklich sehen kannst und willst. Ich wäre auch sehr gerne mit dir alt geworden – und das nicht erst sein kurzem.

Montag, 28. November 2005

Geliebte G.,

nachdem unser gestriges Aufeinandertreffen mal wieder katastrophal abgelaufen ist, habe ich das Bedürfnis, dir meine Gedanken und Emotionen mitzuteilen.

Ich finde deine Art mit mir umzugehen schlicht weg „beschissen“. Immer wieder hast du mich vertröstet mit Aussagen wie „ich will hinsehen“, „ich brauche Zeit“, „lass mich erst einmal in meiner Wohnung sein“, „wenn ich was schaffen will, dann mit Dir in Liebe“, - und so weiter und so fort. Ich habe trotz meiner emotionalen Schwankungen in den letzten Wochen immer wieder dies respektiert und versucht Dich zu verstehen und dir Zeit gegeben. Das du dich schon lange damit befasst hast mich zu verlassen ist mir wohl sehr klar – und nicht erst seit gestern.

Das du aber nichts weiter tut, als mich hinzuhalten und nicht in der Lage bist in irgendeiner Weise mir Dinge verständlich zu machen, geschweige denn den Versuch dazu unternimmst mir erklären zu wollen was wirklich mit dir geschehen ist und wie du fühlst (nicht fühlst) - ist schlichtweg respektlos und arm. „Gefühle kann man halt nicht erklären“ reicht eben nicht und ist nach über acht Jahren auch ziemlich wenig. Ich habe es verdient eine Erklärung zu bekommen! Auch wenn du andere Meinung bist was du getan und nicht getan hast – dass ist bei mir angekommen! (Ich habe wahrscheinlich wieder nicht zugehört!) Mir dann noch vorzuwerfen, du WILLST einen Mann mit Standing ist darüber hinaus ein Knaller. Ich denke sehr wohl dass ich mehr Standing im Leben bewiesen habe, als du dir das überhaupt vorstellen kannst! Und Schwächen zeigen gehört zu den Stärken im Leben – auch wenn das nicht in dein Männerbild passt (oder nicht mehr!). Sei du ruhig der Fels in deiner Brandung – das ist deine Verantwortung!
Mich jetzt mit den Worten „wir sind getrennt – akzeptier das bitte“ abzuspeisen finde ich ebenfalls ziemlich feige. Nach dem Motto „jetzt haben wir die Tatsachen – jetzt friss sie auch!“ Ich wollte in den letzten Wochen von dir gar nicht hören – „lass uns zusammen bleiben“ oder so, auch wenn ich es mir gewünscht habe. Ich habe lediglich vermisst soviel Achtung und Respekt zu bekommen, dass ich einigermaßen aufrecht von Dir gehen kann, dass ich hätte Abschied von dir nehmen können. Das bedeutet für mich eben auch zu sagen: „komm´ her, ich setzte mich mit dir auseinander!“ Aber das ist dir wohl zu mühselig gewesen – ich war dir wohl schon immer zu mühselig.
Meinen Schmerz zu zeigen hat auch nichts damit zu tun „als armer V.“ um dein Mitleid zu werben. Mitleid habe ich eher mit dir – ständig auf der Suche die Lücke zu füllen. Vielleicht wirst auch du irgendwann einmal begreifen dass wenn die Lücke gefüllt ist, eine neue Lücke aufreißt! Hauptsache „man“ ist jetzt befriedigt. Klar – wir leben ja auch im jetzt. Aber wer denkt schon über die nächsten 20 Jahre nach wenn es darum geht Kinder in die Welt zu setzten und eine Familie zu gründen. Und dann nach drei Jahren zu sagen – „mit dir die nächsten 20 Jahre nicht“ ist schon ziemlich bewusst! Ich weiß – wenn auch nicht damals – dann eben jetzt!
Du hast gesagt du brauchst Abstand, Distanz und Zeit. Wofür? Um deine Lücke zu füllen? Was soll mit der Zeit passieren? Du wünscht dir nicht einmal eine gemeinsame Zukunft in ein bis zwei Jahren, so sehr ist dir bewusst dass du mich NICHT liebst. Also erzähle mir nicht du kannst mich so nicht neu kennen lernen – du willst mich gar nicht neu kennen lernen. Doch den Fehler einzugestehen „unbewusst“ Kinder in die Welt gesetzt zu haben käme einer Selbstverurteilung gleich. Das kann sich eine Frau mit deinem Format nicht eingestehen. Dann doch lieber die Gründe in der gemeinsamen Partnerschaft suchen, und am besten auf die Fehler des Anderen schauen. Ich weiß – du hast dich unter Druck gesetzt gefühlt! Natürlich!
Mit der Zeit wird er (ich) darüber hinweg kommen ist jedoch zu einfach gedacht! Das nennst du also „ehrlicher“!
Oftmals kann man nicht sagen warum ein Gefühl da ist, aber man kann sagen warum ein Gefühl nicht da ist! Auch wenn das sehr verletzt, aber das wäre „ehrlicher“!

Verstehe diesen Brief bitte nicht falsch, ich will dich weder anklagen noch zurückholen, ich will genauso versuchen mit dir in Frieden „klar“ zu kommen - für die Kinder. Und dazu stehe ich. Ich will Dir nur mitteilen, dass ich schon lange nicht mehr derjenige bin, den mein Spiegelbild zeigt. Nicht das ich erwartet habe das du mich siehst! Ich hätte nur geglaubt dass auch du an Wunder glauben kannst. Dann können sie auch passieren. Traurig bin ich umso mehr festzustellen, dass bei allem Gefühl was in dir steckt, dir diese Gabe fehlt.
Es schmerzt mich wie sehr du im Leben verletzt worden bist. Es schmerzt mich dir ein Opfer gewesen zu sein und dir blind vertraut zu haben. Vielmehr hätte ich das Opfer in dir sehen und deine Angst im Herzen mit Liebe füllen müssen.

Ich nehme mit diesem Brief emotional Abschied von Dir, als meine Partnerin, als meine Ehefrau, als meine geliebte G. – die du mir die Welt bedeutet hast.
Ich möchte dich loslassen und freigeben. Ich weiß, verzeihen kann ich erst wenn das Gefühl wirklich dumpf geworden ist. Dafür wird sicherlich noch einiges an Zeit vergehen. Aber ich möchte dich weiterhin mit Respekt behandeln und das Thema „Liebesbeziehung G.“ endlich begraben. Ich habe bisher meine Gefühle nicht aushalten können und es wird mir noch lange schwer fallen dich zu sehen. Aber ich werde mich diesem Schmerz weiter aussetzten ohne Dich zu fordern, ohne etwas zu erwarten und ohne etwas zu verlangen.

[Editiert am 24/2/2006 von Sash]

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 24.02.2006 16:30
 Sash
(@sash)
Zeigt sich öfters Registriert

Inzwischen kann ich aber sagen, dass es mir ganz gut geht. Ich habe im Dezember die Entscheidung getroffen meine Frau erst einmal nicht mehr zu sehen. Meine Familie hat dann immer die Kinder abgeholt und zu mir gebracht, damit ich den nötigen Abstand zu meiner Frau bekomme. Erst seid dem habe ich wieder Kraft gefunden mein Leben in die Hand zu nehmen.

Ich habe mir meine Wohnung schön eingerichtet, mir noch den ein oder anderen "Frustspaß" (Ducati Monster 1000) gegönnt und mich viel um meine Kinder (3 und 6 Jahre ) gekümmert, gerade auch in der nicht ganz einfachen Weihnachtszeit. Beruflich habe meine Position verbessern können, auch wenn mir derzeit rechnerisch nur noch das Existenzminimum bleibt. Aber ich weiss, das bleibt nicht immer so und deshalb investiere ich wieder viel Energie in meine Karriere. Nebenbei erstelle ich mir noch ein Konzept für eine nebenberufliche Selbstständigkeit um mittelfristig meinen Kindern weiterhin einen gewissen Standard bieten zu können.

Ja - hin und wieder wird mein Herz schwerfällig, aber vielmehr weil ich irgendwie nicht begreifen kann das Normen und Werte in der heutigen Zeit nur noch sehr wenig Bedeutung oder gar keine Bedeutung haben. Aber die wirklich schweren Momente sind vorbei. Ich kann auch oft wieder lachen und finde neue Freunde. Und ich halte an meiner Hoffnung fest vielleicht doch noch mal einen liebenswerten Menschen zu finden, der es Wert ist ein neues Wagnis einzugehen um die GANZE LIEBE kennenzulernen!

[Editiert am 24/2/2006 von Sash]

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.02.2006 16:40
(@bengel)
Registriert

ui sash. der erste gedanke, nach dem durchlesen war: "gott sei dank hab ich das hinter mir". aber mal im ernst. herzlich willkommen hier. deine story wird vielen hier wie ein dejavue vorkommen.

lieben gruss

bengel

AntwortZitat
Geschrieben : 24.02.2006 16:46
 Xe
(@_xe_)
Registriert

Hallo Sash,

normalerweise kennt man mich hier als eher pragmatischen Menschen, aber beim Lesen deines Briefes und auch deines Vorwortes habe ich einiges wiedererkannt - manches direkt, anderes in weit stärkerer oder extremer oder abgemilderter Form.
Ich glaube, der Verlassene in einer Beziehung wird den Zeitvorsprung, den der hat, der verläßt hat, nie wieder aufholen können - und grade das vereinfacht die Möglichkeit, unfair und schuldzuweisend zu werden, was noch mehr Verletzungen hervorruft.
Ich denke, du hast diesen Kreis durchbrochen. Und vielleicht projiziere ich hier meine Exfrau hinein, aber ich denke, du wirst besser klarkommen mit der Zukunft als deine Frau, die nicht reflektiert hat, was eigentlich passiert ist. Ob man das als persönliche Rache, ausgleichende Gerechtigkeit oder schlicht als Unfall des Lebens interpretiert, liegt im persönlichen Ermessen, glaube ich.

Gruß, Xe

AntwortZitat
Geschrieben : 24.02.2006 21:20
 Sash
(@sash)
Zeigt sich öfters Registriert

Inzwischen hat meine Frau völlig den Bezug zur Realität verloren! Unterhaltsforderungen werden mittels Entzug der Kinder versucht durch zu drücken und das JA negativ beeinflusst. Kindern wird verboten mich anzurufen. Meine neue Freundin wird als Eintagsfliege bezeichnet, die nicht gut für den Umgang mit meinen Kindern sei. Ihrem Anwalt erzählt sie, ich würde ihr drohen, weil ich meine Wut nicht im Griff hätte, weil ich mit der Trennung nicht klar komme!!!

Das Resultat ist inzwischen, dass die Kinder lieber bei uns sind und meine Frau als doof bezeichnen. Geschenke meiner Frau an die Kinder werden ignoriert und mit der Aussage quittiert "noch 5 x schlafen dann kann ich zu Papa!"

Da ich es inzwischen für sinnlos halte, meiner Frau irgendwas verständlich zu machen, habe ich auch folgenden Brief lediglich in mein Tagebuch geschrieben:

Hallo G.,

ich bin ein emotionaler Mensch der sehr viel Liebe und Gefühl zeigt, lebt und auch zugeben hat. Ich denke mein Verhältnis zu den Kindern spricht mehr als dafür. Dass du mich als zahlungsunwilligen und rücksichtslosen Vater darstellst – verletzt mich ungemein und zeigt deinen wahren Charakter. Es ist das hinlänglich bekannte Spiel von Liebe und Leid, Kampf und Verletzung. Die Schotten werden runter gefahren, zwischenmenschliche konstruktive Kommunikation bleibt aus, Egoismus und Rachsucht beherrschen die Gemüter, eigene Normen und Werte werden ausgetauscht gegen Ansichten von Freunden, Beratern und Juristen, die aus dem Leid anderer Menschen Kapital schlagen. Es geht ja auch nur noch um´s Geld! Das eigene Vermögen „klar“ zu denken wird an andere übergeben. Ein sehr bequemer Weg! (Wenn es dann um den Verlust der Gesundheit geht, sehen die Menschen plötzlich wie wenig ihnen Geld zum glücklich sein nutzt. Gerade von dir hätte ich geglaubt das zu erkennen!)

Ich hatte geglaubt zu wissen warum ich geliebt habe, geglaubt damals in dir einen Menschen gefunden zu haben, der trotz aller Probleme immer das Gespräch sucht, in der Lage ist zu reflektieren und auch in einer solchen schwierigen Situation die uns als „Familie“ betrifft, den gegenseitigen Respekt nicht verliert. Ich habe mich wohl sehr in dir geirrt! Sicherlich hatte ich gerade auch in den vergangenen Monaten meine Schwächen und habe sehr emotional reagiert, letztendlich habe ich trotzdem immer wieder ein Schritt auf dich zu gemacht und Verständnis für dich gezeigt. Ich habe gelernt, deinen Wunsch dich von mir zu trennen, zu akzeptieren - und inzwischen auch selber zu wollen.

Den Weg aber den du inzwischen eingeschlagen hast, wirst du jetzt und später vor dir und deinen Kindern verantworten müssen. Das passiert irgendwann ganz von alleine. Ich möchte dir auch gar nicht erneut aufzählen, in wie weit es andere Möglichkeiten gegeben hätte, „einvernehmlich“ auseinander zu gehen – diesbezüglich ist mir die Puste ausgegangen. Schließlich bist du ein freier Mensch der seine eigene Entscheidung trifft und treffen sollte. Dich dabei anwaltlich beraten zu lassen ist dein gutes Recht – das habe ich auch nie in Frage gestellt! „Recht“ ist aber noch lange nicht was Anwälte, Freunde und Berater meinen und schreiben – „Recht“ ist in solchen Fällen nie einseitig und muss - Gott sei Dank – zugesprochen werden.

Ich will dich mit diesem Brief weder beeinflussen noch zurückholen, noch will ich gegen dich kämpfen. Hiermit verspreche ich dir aber eins: Solltest du irgendwann einmal auf Hilfsbedürftigkeit angewiesen sein, die nicht auf dem Rechtswege einzufordern ist, wundere dich nicht - wenn andere ebenfalls die Gesprächsbereitschaft verloren haben. Und damit meine ich nicht nur meine Person! Letztendlich ist heute schon, das einzige was wir beide noch gemeinsam haben, der Tag an dem wir geheiratet haben! Spar dir bitte die Worte „wir müssen Eltern bleiben“ wenn die einzige Verbindung nur noch über Bankkonten besteht, weil du der Meinung bist, es sei dein „Recht“ mich zum Dukaten-Esel zu degradieren.

Bis dahin werde ich mich auf dem Rechtswege wehren um den Respekt vor mir selbst nicht zu verlieren, was dir anscheinend abhanden gekommen ist!

[Editiert am 27/4/2006 von Sash]

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 27.04.2006 12:16
 Sash
(@sash)
Zeigt sich öfters Registriert

Auf Ihre Briefe von ihrem Anwalt habe ich wie folgt reagiert:

Sehr geehrte Frau K.,

da ich es vorziehe aus Kostengründen auf anwaltliche Unterstützung zu verzichten, nehme ich hiermit persönlich Bezug auf Ihre Schreiben vom 29.3.06 und 3.4.06.

Ich sehe keine Veranlassung eine Stellungnahme zu den Schilderungen der Ereignisse vom 28.3.2006 Ihnen gegenüber abzugeben. Richtig stellen möchte ich jedoch, dass es neben anderen fälschlichen Ausführungen keine klare Urlaubsregelung und Feiertagsregelung bezogen auf die Kinder gibt, an die ich mich halten könnte. Meine Frau verweigerte hier jegliches Gespräch, wie sie ebenfalls schriftlich am 29.3.06 dokumentieren. In wie weit sie glaubt, dieses Verhalten könne einer einvernehmlichen Klärung der Unterhaltsregelung dienlich sein, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter interpretieren. Entsprechende Stellungnahme habe ich beim Jugendamt abgegeben.

Inzwischen hat Frau P. vom Jugendamt meine Frau um einen weiteren gemeinsamen Termin am 26.4.06 gebeten, da eine klare Regelung im Interesse von C. und S. nicht besteht.

Bezüglich der plötzlich erhöhten Unterhaltsforderung meiner Frau möchte ich Ihnen mitteilen, dass es klare finanzielle Absprachen und Vereinbarungen gibt. Diese Vereinbarungen liegen gegenteilig oben genannter Situation auch schriftlich vor. Die Forderungen werden demnach nicht von mir akzeptiert.

Da ich jedoch einen Prozess vermeiden möchte, bitte ich sie, die Unterhaltsforderungen sowie die Forderung einer Nachzahlung meiner Frau zu überdenken. Welche Positionen bei der Berechnung hierbei zu berücksichtigen sind, ist ihnen von Frau L*gelöscht* mitgeteilt worden, und sind darüber hinaus meiner Frau bekannt. Des Weiteren sind alle Einkünfte meiner Frau offen zu legen, nach zu weisen und ebenfalls anteilig zu berücksichtigen. Es ist demnach nicht so, dass meine Frau auf Unterhalt verzichtet, sondern die Berechnung unter genannten Vorraussetzungen zu anderen Ergebnissen führt.

Es kann also nicht so aussehen, dass ich höherer Unterhaltszahlungen leisten soll, weil meine Frau hinlänglich bekannte Gegebenheiten, vereinbarte Regelungen und eigenes Einkommen plötzlich außer Acht lässt. Deshalb werde ich die Unterhaltszahlung für C., S. und meine Frau wie bisher fortführen.

Sollte es jedoch zu einer vernünftigen Unterhaltsberechnung kommen, die nicht nur die Belange meiner Frau berücksichtigt, bin ich bereit, entsprechende Vorteile durch steuerliche Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, um auch in diesem Punkt eine Regelung im Interesse der gesamten Familie zu schaffen.

Ich möchte anmerken, dass ich, im Gegensatz zu meiner Frau, bisher immer meinen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen bin. Der Ausnahmefall der reduzierten Zahlung im März 2006 ist mit meiner Frau abgesprochen worden und meinerseits vereinbarungsgemäß nachgezahlt worden.

Abschließend möchte auch ich betonen, dass ich, trotz der Missachtung bestehender Absprachen seitens meiner Frau, weiterhin eine einvernehmliche Regelung anstrebe. Ich möchte wiederholen, dass ich hinsichtlich einer baldigen und einvernehmlichen Scheidung nach wie vor die zu klärenden Punkte mittels einer Mediation vorziehe, um langwierige rechtliche Wege zu vermeiden.

In Erwartung ihrer Stellungnahme an meine Person verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

V.

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Beim JA haben wir uns inzwischen auf den Besuch bei einem Mediator geeinigt, die Antwort auf den Brief steht aber noch aus!

[Editiert am 27/4/2006 von Sash]

[Editiert am 27/4/2006 von Sash]

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Anm. Admin: Einen Realnamen entfernt.

[Editiert am 27/4/2006 von DeepThought]

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 27.04.2006 12:20