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Sturm...

 
(@sturm)
Schon was gesagt Registriert

Hallo auch!

Bin neu hier und wollte mich kurz vorstellen:

Ich heisse Sascha, bin 37 Jahre alt und habe 2 Töchter, 6 und 4 Jahre alt.
Meine Frau und ich haben uns Anfang des Jahres nach 16,5 Jahren, davon 8,5 Jahren Ehe,
voneinander getrennt. Der Alltag war eingezogen, ihre Gefühle für mich sind immer weniger
geworden, bis wir aus ihrer Sicht zwar als Familie funktionierten, aber nicht mehr als Paar.
Quasi eine WG mit gemeinsamen Kindern. Eine Eheberatung konnte auch nicht mehr helfen,
die kam mindestens ein Jahr zu spät.

Ich habe dann sofort gesagt (obwohl ich die Trennung eher nicht wollte), das ich mir eine
Wohnung suche und meine Frau mit den beiden Kindern in der gemeinsamen Eigentumswohnung
bleibt, damit die beiden im gewohnten Umfeld bleiben können.
Ausserdem habe ich einen Fulltime-Job, meine Frau "nur" (ohne Abwertung!) einen 400€-Job,
sie kann also viel mehr Zeit für die Kinder aufbringen. Meine Frau hat diese schnelle Aussage
von mir sehr begrüßt und fand es auch sehr positiv.

Quasi im Gegenzug hat sie mir relativ viel Zeit mit den Kindern zugesagt (Wechselmodell
geht nicht wegen meines Jobs), ich habe sie (neben dem "obligatorischen" Wochenende alle
14 Tage...) dazu noch den Freitag von "ihrem" Wochenende sowie Dienstag nachmittags bis
Mittwochs morgens, weil meine Frau Dienstags eh von 16 bis 20 Uhr arbeiten geht. Ich sehe
sie also an 6 Tagen (bzw. 8, wenn ich die Stunde am Mittwoch morgen vor dem Kindergarten
mitzähle) in zwei Wochen. Relativ häufig, wenn man andere Trennungsgeschichten liest...

Ein Trennungsgrund (von vielen...) war, das ich mich viel zu wenig mit den Kindern beschäftigt habe.
Das sieht jetzt ganz anders aus, wenn die bei mir sind, bin ich quasi 100% der Zeit für sie da
(abgesehen von Haushalt etc...). Das kommt so gut an, das die bei meiner Frau und auch
woanders ungefragt (!) erzählen, das es bei Papa echt schön ist und die sich schon wieder auf mich freuen.
Auch im Kindergarten fallen die beiden nicht negativ auf, im Gegenteil, auch hier wird erzählt,
das sie wieder zu Papa kommen oder gerade von Papa kommen. (Negativer Nebeneffekt: Meine
Frau wird dadurch noch in der Trennung bestärkt, weil es den Kindern derzeit schon fast besser
geht als vorher…). Wenn ich die Kinder abhole, kommen die Kinder auf mich zugestürmt und
drücken mich, sie gehen aber auch nachher wieder gerne zu meiner Frau zurück. Wir haben den
beiden von Anfang erklärt, das es nicht an ihnen lag, sondern das wir die beiden immer noch lieb
haben und sie sich auch nicht für Mama oder Papa entscheiden müssen. Sie verstecken auch ihre
Gefühle für den jeweils anderen nicht, sie sagen mir auch, dass sie Mama lieb haben oder auch umgekehrt.
Und sie dürfen abends, wenn sie denn wollen, auch anrufen, um dem jeweils gerade
alleingelassenen Elternteil „Gute Nacht“ zu sagen.

Was für mich derzeit am schlimmsten ist, sind die Wochenenden, an denen ich sie nicht habe.
Dann sehe ich sie von Freitag abends bis Dienstags nachmittags nicht.
Und meine Frau ist mit beiden seit dem 18.3. für drei Wochen auf Mutter-Kind-Kur, das ist schon eine verdammt harte Zeit,
allerdings irgendwie nicht so schlimm, wie ich vorher befürchtet habe. Die Kur war aber schon besprochen,
bevor wir schon mit der Eheberatung begonnen haben, ist jetzt also keine spontane „Du siehst die
Kinder nicht“-Aktion meiner Frau.

Gegenstände der Kinder (Kleidung, Spielzeug, etc...) werden je nach Bedarf ausgetauscht, da gibt es
kein "Die Hose ist für Papas Wohnung", wenn die mit Hose A bei mir ankommen, kann es sein, das
die mit Hose B am nächsten Tag nach hause fahren. Ja und?

Meine Frau und ich haben letztens noch telefoniert und waren beide der Meinung, das wir aufpassen
müssen, nicht in eine Spirale der „Gegenseitigen Übertrumpfung“ zu geraten. Am Karnevalswochenende z.B. war
meine Frau mit ihnen Schwimmen und bei Karnevalsumzügen, ich fuhr mit den beiden danach das
Wochenende in einen Tierpark, Wetter war sehr gut. Da dies aber auch alles mit Kosten verbunden ist
und die finanzielle Lage ja bei einer Trennung erstmal meistens schlechter ist als vorher (auf beiden Seiten),
müssen wir sehen, das wir sowas einschränken.

Tja, so sieht es derzeit bei unseren Kindern aus. Uns wurde und wird von allen Seiten immer wieder mitgeteilt,
das wir es den Kindern in unserer Situation verdammt leicht machen und die Sache prima angehen.
Als meine Frau mal letztens im KiGa fragte, ob man die Trennung irgendwie bei den Kindern merkt, sagte die
Erzieherin: „Ach stimmt ja, da war ja was bei Ihnen…“ Es fällt also nicht negativ auf. Auch die Eheberaterin
sagte nach einer Gesprächsstunde (ich war alleine da), das sie so einen Umgang mit den Kindern äußerst
selten bei einer Trennung erlebt hat. Und es soll als Beispiel dienen, wie es auch bei anderen laufen kann
und das Kinder nicht Immer total leiden müssen.

Was kann ich noch über mich sagen: An Neujahr habe ich 125kg auf die Waage gebracht. Durch die geänderten
Lebensumstände und neue Möglichkeiten (eigene Wohnung) habe ich mit Sport angefangen,
ich laufe jetzt dreimal pro Woche. Das in Verbindung mit meinem rigorosen Verzicht auf Chips (vorher
waren drei komplette Tüten pro Woche schon normal) hat mich bis jetzt auf 114,3kg (Sonntag morgen gewogen)
runter gebracht. Ziel ist erstmal, das die "1" vorne auf der Waage nicht mehr angezeigt wird...

Habe mich so langsam an meine neue Wohnung gewöhnt und geniesse auch einige Vorteile. Wer kann
sonst schon seinen PC einfach an den 46-Zoll-TV im Wohnzimmer anschliessen, ohne das es zu Diskussionen
kommt?  😉 Ausserdem fahre ich jetzt nach ca. 8 Jahren Pampers-Bomber Renault Scenic einen
deutlich "cooleren" Wagen, einen VW Passat in schwarz mit Automatik und Tempomat...  :thumbup:

Trotz allem möchte ich aber immer noch meine Frau zurück haben, allerdings sind bei ihr tatsächlich die
über Freundschaft hinausgehenden Gefühle auf "Null" gesunken. Aber sie hat sich einmal in mich
verliebt, mal sehen, was die Zukunft so bringt...  😉

So, soviel erstmal von mir, zu meiner Situation und allem drumherum.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 01.04.2014 22:40
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Sturm,
das klingt schon mal sehr gut!

Hoffentlich bleibt es so.

Bevor du dich über irgendetwas aufregst und in einen Streit zu geraten drohst, frage lieber hier nochmal nach, ob sich ein Streit darüber auch lohnt oder du ihn nicht sowieso verlieren würdest.

Das was du jetzt hast, ist jedenfalls das beste, was du erreichen kannst.
Versaue es nicht. 🙂

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 01.04.2014 23:09
(@gardo)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Sturm,

alles in allem erscheint die Situation bei Euch - vor allem in Hinblick auf die Kinder - im Vergleich zu vielen anderen Konstellationen, die hier diskutiert werden, einigermassen konfliktarm zu sein. Herzlichen Glueckwunsch dazu, dass Ihr Euch grossteils einig zu sein scheint, wie Ihr die Trennung fuer die Kinder moeglichst einfach gestalten koennt! :thumbup:
Aus der Ferne betrachtet sind die Chancen auf eine "Wiedervereinigung" der Eltern auf Paarebene trotzdem meines Erachtens zumindest langfristig nicht so gut. Welche Anhaltspunkte siehst Du denn bei der KM fuer eine evtl. erneute Annaeherung?

Gruss,
gardo

AntwortZitat
Geschrieben : 01.04.2014 23:16
(@lucasdaddy)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

sehe ich ebenso wie meine Vorredner, Deine Situation ist nicht schön, aber weitaus besser, als bei vielen anderen. Jede Trennung hinterlässt immer viel Trauer und Schmerz, aber es liegt nicht in Deiner Macht über das ob oder wann zu bestimmen. Sie will gehen, also geht sie und das auch mit den Kindern.

Deine Kinder bleiben aber trotzdem immer die Deinen, also versaue es nicht und komme erstmal runter. Solange ihr freundschaftlich miteinander sprechen könnt, ist das schon sehr gut. Ein Rosenkrieg ist weitaus schlimmer und hinterlässt ohne Ende verbrannte Erde, besonders für die Kinder.

Dass Deine Ex und das über Jahre gelebte Leben Dir fehlt, kann ich nachvollziehen. Löse Dich aber am besten von der Vorstellung, dass hier ein Neuanfang auf Dich wartet. Erfahrungsgemäß geht dies komplett in die Hose. Der Neuanfang wartet an einer anderen Stelle:

Meinen Respekt hast Du, denn so viel abzunehmen und dies durch eine Lebensumstellung ist wirklich klasse! Weiter so! Den Fokus auf Dich und Deine Gesundheit zu legen ist ein guter Anfang!

LG,
LD

AntwortZitat
Geschrieben : 01.04.2014 23:46
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Sascha,

was Du beschreibst, stellt in vieler Hinsicht das Optimum dessen dar, was man nach einer Trennung erreichen kann. Glückwunsch dazu. Wenn Ihr das weiter so durchhaltet, habt Ihr alles richtig gemacht.

An dieser Stelle solltest Du allerdings ehrlich zu Dir sein:

Trotz allem möchte ich aber immer noch meine Frau zurück haben, allerdings sind bei ihr tatsächlich die
über Freundschaft hinausgehenden Gefühle auf "Null" gesunken. Aber sie hat sich einmal in mich
verliebt, mal sehen, was die Zukunft so bringt...  😉

Wirst Du es aushalten, irgendwann einen anderen Kerl an der Seite Deiner DEF zu sehen, zu wissen "der spielt oft mit meinen Kindern, und die mögen den". Oder Dir vorzustellen "der pennt jetzt in meiner halben ETW in meinem ehemaligen Bett mit meiner Noch- oder Nicht-mehr-Frau"?

Denn auch dann solltest Du noch eine gute Gesprächsbasis und Elternebene zur Mutter Deiner Kinder haben. Gilt umgekehrt natürlich genauso, wenn irgendwann mal eine "neue" Frau an Deiner Seite ist.

Das sind Dinge, die Du zumindest mal zu Ende gedacht haben solltest, damit sie Dich nicht kalt erwischen, wenn sie irgendwann passieren.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 02.04.2014 00:02
(@sturm)
Schon was gesagt Registriert

Danke erstmal für eure Antworten!

Da wir beide immer noch sehr gut miteinander auskommen,
wollen wir uns so wenig Ärger wie möglich machen.
Es ist ja nicht so, dass wir uns hassen oder jemand anderes
im Spiel ist. Wir sind sehr gute Freunde, die auch mal 90
Minuten lang am Telefon quatschen können, wie letztens
erst geschehen. Solange wir unsere Vergangenheit raus
lassen, ist alles friedlich.  :thumbup:

Das Geld ist natürlich auch ein Thema, ich zahle auch gerne
für die drei und würde gerne mehr zahlen als gefordert,
wenn ich könnte. Sie hingegen hat mir mehrmals gesagt,
ich solle ehrlich sein, falls ich zu wenig für mich hätte,  
sie hätte durch ihre Eltern mehr Spielraum bei den Finanzen.
Also auch hier will jeder nur das Beste für den Anderen.

Zum Thema "Neuanfang mit ihr" kann ich im Moment nur sagen,
das ich derzeit im Kopf noch nicht so weit bin, über andere
Alternativen als ein Leben mit ihr nachdenken zu können.
Ich wohne jetzt 8 Wochen alleine, da ist alles noch zu frisch.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 02.04.2014 00:05