Hallölle liebe vatersein gemeinde,
ich habe versucht meine frage die ich habe selbst zu beantworten, leider vergebens.
meine ex freundin mit der ich eine 6 jähriges kind habe ist verheiratet schon seit ein paar jahren. Um ihren mann zu heiraten musste meine ex zum islam konvertiert, es ist ganz und alleine ihre sache und da will ich mich auch nicht einmischen. ich weiss das mein kind zur moschee geht koran liest und kindergruppen in der moschee besucht. kann man das der kindesmutter verbieten das mein kind sowas mit macht, weil es läuft verscheindlich darauf hinaus das meine tochter langsam zum islam ran geführt wird
Moin,
was meinst du mit "herangeführt" und woher nimmst du diese Vermutungen - laut anderem Fred weißt du seit 6 Monaten nicht mehr wo euer Kind wohnt - ich hoffe dies hat sich mittlerweile erledigt und du weißt nun wieder wo Kind wohnt, damit der Umgang wieder läuft.
Da ihr GSR habt - sollte es laut Gesetz nicht so einfach sein mit dem Islam - ne fundierte Antwort kann ich dir da leider nicht geben - Tendenz mit GSR, hast du ne Möglichkeit dich hier einzubringen.
Gruß Zahltag
Hallo,
dass einem Kind die Religion, die im Haushalt gelebt wird, näher gebracht wird, ist ja normal. Und zunächst einmal ist der Islam eine Religion, wie jede andere auch. Was konkret würde Dich daran stören, wenn Deine Tocher Muslimin würde?
Gruß
sleepy
Sleepy
Mal abgesehen davon, dass es sicher objektiv nicht schlimm ist, wenn sie zum Islam herangeführt wird (was würde Dich stören wenn Du hören würdest, dass ein anderes Kind ans Christentum herangeführt wird) kann ich Deine Ressentiments sicher verstehen. Ich bin mit dem Chrsitentum aufgewachsen, dass sind die Werte die unsere geselslchaft prägen und die Werte nach denen wir leben (auch wenn uns das meist gar nicht bewusst ist). Daher hätte auch ich ein ungutes Gefühl, wenn mein Sohn an eine andere Religion herangeführt wird. Man hört ja (vielleicht leider) so allerhand über den Islam, auch Dinge, die einem die Nackenhaare aufstellen. Aber das ist eben nur eine klitzekleine Seite einer überaus Facettenreichen Religion, eben so wie es das Christentum auch ist. Ich will jetzt nicht in dieses Mainstream-Horn blasen in dem alles toll gefunden werden muss, was anders ist und alle mit offenen Armen emfpangen werden müssen, die anders denken. Das jetzt einfach zu akzeptieren und zu sagen "toll, ja super dass mein Kind eine Muslima wird" ist daher sicher kein brauchbarer Rat.
Aber ich denke, Du wirst keine Chance haben, hier irgendetwas zu verbieten oder einen Konfrontationskurs gegen die Ex zu wählen. Das geht sicher schief.
Musst es einfach nur umdrehen: Stell Dir vor, Du bist mit einer Muslima zusammen, die ein Kind hat, welches bislang mehr oder weniger muslimisch erzogen wurde. Du gehst jetzt her und sagst: "Schau, ich zeige Dir jetzt, nach welchem Glauben ich lebe" und führst das Kind ans Christentum heran. Jetzt kommt der Ex und verbietet Dir das. Was würdest Du tun? Wie würdest Du reagieren?
Ich denke, Du solltest ein Gespräch mit der Mutter suchen und klären, wie weit das gehen soll (Falls möglich) und ansonsten dem Kind eben verstärkt christliche Werte vermitteln, ohne jetzt am Kind zu zerren.
Wie könnte das aussehen: Dir wird nichts anderes übrigbleiben, Dich mit dem Islam auseinanderzusetzen und Dich genau zu informieren, womit Du es zu tun hast, welches die Werte sind, die der Islam vermittelt (islam bedeutet ja nicht nur "Frau mit Kopftuch"). Dann solltest Du Dich mit dem Christentum auseinandersetzen und Schnittmengen suchen, die Du dann im Gespräch mit Deiner Tochter betonen kannst.
Die Nächstenliebe ist so ein Thema, das gilt im islam wie im Christentum. Die Achtung der Gegner, die Achtung des Feindes etc..... Solche Dinge eben.
Wahrscheinlich solltest Du auch den Koran lesen, damit Du weißt, was Deine Tochter zu lesen bekommst. Nur so wirst Du erkennen können, ob Du es mit extremistischem Gendankengut zu tun hast oder eben nicht. Wenn Kinder den Koran lesen ist das sicher genauso schlimm oder nicht schlimm, wie wenn sie eine Kees de Kort Kidnerbibel lesen (nicht schlimm) oder tiefpietistisch-fundamentalitisch aufgearbeitete Bibelgeschichten (sehr fragwürdig bis schlimm) präsentiert bekommen.
Letztlich wirst Du Deine Tochter zu toleranz erziehen müssen, Du solltest Ihr Deinen Glauben näherbringen , oder, wenn Du ihn nicht aktiv lebst, so wie die meisten hier, zumindest die christlichen Werte aktiv (vor)leben und ihr näherbringen, so dass sie sich entscheiden kann, was ihr wichtig ist, und wonach sie leben mag. Eine fundierte Entscheidung wird sie sicher erst später fällen können, daber dazu braucht sie 2 Alternativen, zwischen denen sie sich entscheiden kann. Und die eine alternative musst Du ihr liefern.
Also: Keinen Konflikt vor dem Kind suchen und das Kind bedrängen, sondern mehr oder weniger offen die christlichen Werte leben und nahebringen, ggf. auch nach der Art "komm, ich zeig Dir mal, woarn Papa glaubt", indem Du mit ihr zur Kinderkirche gehst oder Kinderbibeln liest. Ist halt eine Gradwanderung, denn wenn die Religionsfrage für das Kind so gelöst wird, dass zwei fraktionen (du und die ex) an ihr zerren, dann wird das nichts werden. Und Ohren offenhalten, damit Du genau erkennen kannst, wann die Sache in eine Richtung geht, die mit unseren Werten nichts mehr zu tun hat und auch nicht mehr toleriert werden kann.
Vielleicht sprichst Du auch mal mit dem örtlichen Pfarrer über Deine Bedenken, auch der Imam in Deiner Gegend wird ein offene Ohr für Dich haben.
gruß, PP
Moin,
in Ergänzung zu den guten Ausführungen von @PaulPeter: Stell Dir vor, Dein Kind kommt in eine Klasse, in der auch Muslime (oder Zeugen Jehovas oder Mormonen) sind: Denkst Du, es gibt einen Anspruch darauf, deren Ausschluss aus der Klasse zu verlangen, damit keine andere Kultur auf Dein Kind abfärbt?
Mit dem Gemeinsamen Sorgerecht hast/hättest Du ein Mitspracherecht bei der Frage, ob Eure Tochter "offiziell" Muslima wird. Die Frage, ob sie sich in diesem Kulturkreis aufhält oder gelegentlich mit zur Moschee geht, liegt dagegen ausserhalb Deines Mitsprache- und Einflussbereichs.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
ja ich habe wieder kontakt zu meiner tochter
mit "herangeführt" meine ich das sie halt moschee besucht oder kindergruppen besucht und dass meine tochter dort die koranschule geht.
ich habe keine probleme an irgendwelche anderen religionen, meine tochter kann sich das auch von mir aus anschauen.
ich sehe auf der facebook seite meiner ex und deren mann radikale sehr abartige fotos und filme, solche wie das alle christen in die hölle kommen und noch viel mehr.
ich will meine tochter nicht zwingen an irgendwas zu glauben will sie muslima werden muss ich das akzeptieren, ich habe aber das gefühl das sie dort rein gezwängt wird.
ich habe viel gelesen was für ein stellen werd ein uneheliches kind hat.
habe fotos gesehen wie meine tochter unterricht nimmt mit kopftuch.
ich habe keine probleme wen frauen ein kopftuch tragen.
ich habe auch keine angst das meine tochter mit anders gläubigen in einer klasse ist
ich habe nur angst das es so radikal wird das eine kindeswohlgefährdung da stellt
Hi lieber Szenario,
Angst ist ein sehr schlechter Ratgeber.
PaulPeter hat Dir wirklich sehr gute Hinweise und Ratschläge gegeben, die Du beherzigen solltest:
Setz Dich mit dem Glauben, in den das Kind hineinwächst, auseinander.
Setz Dich mit deinem eigenen Glauben auseinander.
Und laß Dich nicht von der Angst leiten.
Unterhalte Dich tatsächlich mit der Mutter (wenn es möglich ist) und stell Fragen. Aber nicht aus Angst heraus, sondern aus dem Interesse heraus, dass Du wissen möchtest, was euer Kind da lernt.
Wenn Du die Möglichkeit hast unterhalten Dich auch mit einem Imam und lies den Koran.
Wenn Du mit Angst als Motivation handelst, dann wird ziemlich sicher Streit und Ärger die Konsequenz sein und das Kind wird darunter leiden. Und vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass die ganze Angst vollkommen unbegründet war und Du umsonst Ärger gemacht hast.
Wenn Du unvoreingenommen und mit Interesse an die Sache herangehst, kannst Du den Kontakt halten und wirst selbst erfahren, ob die Gemeinde, in der euer Kind aufwächst, gemäßigt oder radikal ist. Und dann kannst Du entsprechend reagieren und hast auch die Grundlagen für eine angemessene Reaktion.
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Moin,
und dazu kommt noch die beliebte Frage (die man hier im Forum sehr oft stellen kann): Warum treibst Du dich eigentlich auf den FB-Seiten Deiner Ex rum? FB wird bei getrennten Elternteilen zu 90 Prozent eh nur zur Spionage oder zur Provokation genutzt. Oder die Kinder setzen einen auf die "Ignore-Liste" oder machen sonstige Scherze, um Druck aufzubauen. Halte Dich aus dem Leben Deiner Ex raus.
Der "Mann" hat im Islam eine starke Stellung und er ist als Familienoberhaupt dafür verantwortlich, dass das Kind an den Islam herangeführt wird. Genau aus solchen Gründen gestattet der Islam ja auch die Wahl von christlichen Frauen, da sie zumindest nicht "ungläubig" sind. Die "richtige" Religion soll dann durch das Vorbild des Mannes angenommen werden.
Das kann man nun schön finden oder nicht, es entspricht einfach den religiösen Tatsachen. Gruß Ingo
Hallo,
ich kann verstehen, dass Du Angst um Dein Kind hast. Es ist sehr gut, dass Du Kontakt zu Deinem Kind hast.
Trotzdem solltest Du sehr realistisch einschätzen, welchen Einfluß Du überhaupt nehmen kannst. Als "Ungläubiger" hast Du eine denkbar schlechte Ausgangspostition.
Mein Rat wäre, behalte die Situation im Auge, halte Kontakt zu Deinem Kind, versuche aber keinen Einfluß auf die Religion zu nehmen. Wenn Deine Tochter weiterhin einen guten Kontakt zu Dir hat wird sie sich auch an Dich wenden wenn es Probleme gibt. Vorher irgendetwas zu wollen führt nur dazu, dass Du ausgegrenzt wirst. Sollte Deine Tochter alt genug sein selbst entscheiden zu können, kannst Du ihr immer Deine Hilfe anbieten, aber bis dahin wird es sehr schwer.
VG Susi
Das würde mich nun auch mal interessieren :
Muss ein Vater es dulden - dass seine Kinder im Glauben des neuen Partners der Mutter erzogen werden!
Mir hätte das auch passieren können - das muss man doch als Vater nicht wirklich dulden oder ?
Wie ist denn da dir rechtliche Situation?
Gruß Wellington
Muss ein Vater es dulden - dass seine Kinder im Glauben des neuen Partners der Mutter erzogen werden!
Mir hätte das auch passieren können - das muss man doch als Vater nicht wirklich dulden oder ?Wie ist denn da dir rechtliche Situation?
Nun, grundsätzlich müssen Eltern mit GSR die Entscheidung über die Religionsausübung (zumindest bis zum vollendeten 14. Lebensjahr) gemeinsam treffen, da es eine Entscheidung erheblicher Bedeutung für das Kind ist. ABER:
- die Religionsgemeinschaften, und damit meine ich auch die "stinknormalen" christlichen Kirchen, fragen i. d. R. nicht nach Sorgerechten
- muss ein Kind ja nicht getauft oder sonst wie in die Religion eingeführt werden, nur um sie zu leben.
Praktisch: Wenn das Kind christlich (ev/kath.), buddhistisch, nach dem Islam oder im Glauben der Zeugen Jehova erzogen wird, weil das nun mal im anderen Haushalt so gelebt wird, dann kann das keiner verbieten. Das ist genauso wie mit vegetarischer, veganer, koscherer oder sonst wie gearteter Ernährung, den Ablauf im jeweiligen Haushalt bestimmt derjenige, in dem das Kind lebt.
Man kann also maximal - mit Glück - die Aufnahme in eine Glaubensgemeinschaft verhindern, aber nicht, dass ein Kind vom Betreuungselternteil oder der zugehörigen Patchworkfamilie im Sinne eines Glaubens erzogen wird.
Genauso wenig dürfte Dir die Ex verbieten, mit dem Kind aus der Bibel zu lesen oder zum Gottesdienst zu gehen. Oder von Dir verlangen, dass das Kind 5x täglich gen Mekka betet.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."