Hallo zusammen,
ich wollte hier die Geschichte meiner beiden Stiefkinder beschreiben.
Ich lernte die beiden kennen, als die Große 5 und der Junge 1 1/2 Jahre alt waren...die Trennung meiner jetzigen Frau mit Ihrem Ex (dem leiblichen Vater der beiden) fiel auch in diesen Zeitraum.
Ich habe mich hier im Forum ein bischen eingelesen und gehe deshalb davon aus, das die meisten Väter Probleme haben, ihre Kinder sehen zu dürfen.
Bei uns ist es andersrum...der Vater kümmerte sich anfangs gar nicht, suchte sich die Besuchswochenenden aus, wie er Lust hatte.
Man muss dazu sagen, das die räumliche Entfernung zwischen den Eltern ca. 3-4 Kilometer beträgt!
Nachdem ein Termin auf dem Jugendamt vorgenommen wurde, holte er die Kinder alle 2 Wochen scheinbar gezwungenermaßen ab. Zwischendurch platzte auch mal ein Termin (kann ja mal vorkommen).
Der KV heiratete dann erneut, die Neue brachte einen Sohn mit in die Ehe. Kurze Zeit später bekamen beide auch ein gemeinsames Kind.
Leider wurden ab da die Besuchswochenenden sehr spärlich... meine Stiefkinder wurden z. B. nicht abgeholt, weil der KV den Garten der neuen Schwiegereltern richten musste oder sein neuer Stiefsohn ein Fussballturnier hatte.
Meine Frau und ich legten ihm nie irgendwelche Steine in den Weg...wir boten z. B. an, er könne die Große auch mal außer der Reihe vom Kindergarten abholen, mit den beiden natürlich telefonieren, wann er wolle usw.
Leider wurde nichts davon von ihm angenommen.
Traurig ist auch, das sein neuer Stiefsohn am gleichen Tag Geburtstag hat wie seine leibliche Tochter...wir boten an, er könne sich gerne auch alleine mit ihr treffen, wenn er verständlicherweise nicht an der Familienfeier teilnehmen wolle (was wir ihm auch angeboten hatten). Bis jetzt hat er es nicht geschafft, dieses Angebot wahrzunehmen, weil die neue Familie mit dem Sohn feiert :exclam:
Den Kindern wurde auch versprochen, sie könnten bei seiner Hochzeit teilnehmen, die Große hatte sich dazu besonders schöne Sachen ausgesucht (sie hat einen Hang zur Romantik :wink:)...eine Woche vor dem Termin kam dann die Absage mit der Begründung, die Kinder würden sich sowieso nur langweilen!
Eine Einladung zum gemeinsamen Urlaub an der Nordsee sagte er genauso kurzfristig ab ( in den vergangenen 5-6 Jahren hatte er die Kinder nicht einmal für länger in den Ferienzeiten, nur die Besuchswochendenden, wenn überhaupt).
Mittlerweile holt er die Kinder nur noch getrennt ab, einen von Freitagmittag bis Samstagmittag, den anderen von Samstag auf Sonntag.
Das sehr oft die Besuchswochenenden ausfallen und dann nicht die Woche darauf, sondern erst am "regulären" WE nachgeholt werden, ist mittlerweile schon fast die Regel.
Der Junge möchte inzwischen nicht mehr dort übernachten, wir (die KM und ich) sind aber so gut wie nie weg, also kommt der Kleine abends wieder zurück. Die Große möchte in letzter Zeit verständlicherweise gar nicht mehr dahin.
Jetzt hatten wir heute auf Wunsch der Kinder die Einbenennung durchgeführt (wir haben noch ein gemeinsames Kind, und die beiden Stiefkinder wollten auch so heissen wie der Rest der Familie), da hat der KV die Kinder keines Blickes gewürdigt, hat seine Unterschrift geleistet und ist sofort wieder verschwunden...mir völlig unverständlich.
Wir werden jetzt demnächst nochmal das JA aufsuchen und uns erkundigen, wie es mit dem Umgang zu regeln ist. Ich verstehe nicht, das er nicht von sich aus direkt das Sorgerecht (geteilt) abgibt.
Naja, jetzt habe ich mir das mal von der Seele geschrieben, war ein bischen lang und vielleicht auch an manchen Stellen wirr, aber die ganze Situation ist nicht einfach zu beschreiben :exclam:
Die Beiden liegen mir einfach genauso am Herzen wie unser gemeinsames Kind und ich verstehe nicht, wie jemand so handeln kann...vielleicht gibt es hier jemanden, der mir das näherbringen kann.
Danke fürs Lesen und für die Zeit 🙂
Marco
Bei Fragen, fragen...
Hallo Marco,
wenn es hier jemand näher bringen könnte, würde er mit Schimpf und Schande aus dem Forum gejagt. :gunman:
Über eine solche Handlungsweise zerbrechen wir uns hier auch die Köpfe, was in solchen Menschen - Eltern - vor sich geht.
Ich zumindest kann es nicht nachvollziehen. Ich will mir auch gar nicht vorstellen, welchen Schaden dieser Vater bei seinen Kindern anrichtet. Was mag in ihnen vorgehen ?
Die spüren doch genau, dass sie nicht erwünscht sind. ;(
Warum der KV dann noch beleidigt tun, wenn die Kinder den Namen der Familie, in der sie leben, annehmen möchten, ist mir schleierhaft.
Wahrscheinlich - in einigen Jahren - gibt der Sätze in dieser Art von sich : "Tja, meine Kinder wollen ja nichts mehr mit mir zu tun haben. Legen meinen Namen ab - ich, der alles für sie getan hat."
Die Kinder hinzwingen täte ich auch nicht, mit Rücksicht auf deren Seelen.
Ich hätte dem Typ mal gehörig den Kopf gewaschen. :knockout:
Gruss Harpyie
Hi Harpyie,
das er wegen der Einbenennung beleidigt sein sollte, könnte ich in so fern nicht nachvollziehen, das sein neuer Stiefsohn nach deren Heirat auch seinen Namen angenommen hat! Außerdem hatten wir ihn direkt nach unserer Heirat im Februar darüber informiert, das die Kinder gerne alle gleich heissen wollen.
Ich hatte auch noch vor einer Woche mit Ihm telefoniert und den Termin im Standesamt mit ihm abgesprochen...Irgendwie hatte er doch dann genügend Zeit, seine Bedenken dazu zu äußern. Aber von ihm kam auch dann der Kommentar, es wäre besser, in seiner neuen Familie trügen ja jetzt auch allen den selben Nachnamen.
Nein, die Reaktion kann ich so nicht nachvollziehen.
Und bezüglich Kopf waschen....ich kann da nicht viel machen, ich habe keinerlei Rechte gegenüber den Kindern bzw. darf und werde mich nicht in die Elternschaft meiner Frau und ihm einmischen.
Vielleicht haben wir da zu lange zugesehen und diese Besuchskapriolen in Rücksichtnahme auf die Große geduldet, ohne nochmal zum JA zu gehen.
Aber wir wollten ihr die Befragung ersparen und das sie haarklein berichten muss, wie oft und wann sie ihr Vater versetzt oder ähnliches hat. Sie wird jetzt 11 Jahre alt und möchte beim nächsten Termin im JA dabeisein, um diesen Sachen anzugeben...dann ist das ok.
Der Kleine war damals vermutlich noch zu jung, um diese Geschichten bewusst mitzubekommen und einordnen zu können...gefühlsmässig hat er es auf jeden Fall negativ erlebt.
Aber wenn man aus einem Zimmer tritt und ein Kind steht da, schaut seinem davoneilenden Vater hinterher und sagt:"Der Papa geht einfach weg?!", dann haut einen das schon ziemlich um.
Marco
Bei Fragen, fragen...
Hallo Marco,
erstmal herzlich willkommen hier.
So ein Verhalten ist weder nachvollziehbar noch entschuldbar. Aber leider kommt es vor. Ich habe dafür auch immer wieder Erklärungen gesucht. Aber ersten wird man keine finden, da man die Gedankengänge des KV nicht wirklich kennt, auch nicht weiß, inwieweit die neue Familie (Frau) eine Rolle spielt.
Für die Kinder ist es schlimm und man kann als Elternteil oder Stiefelternteil nur dazu beitragen ,das sie so wenig wie möglich leiden. Ihnen den Halt geben, den sie benötigen und sie ermuntern sich mit dem KV und dessen Verhalten auseinanderzusetzen. Und zwar mit dem KV und nicht mit euch. Je älter sie werden, desto mehr werden sie sicher auch diese Auseinandersetzung suchen. Und das sollen sie auch. Er muß ihnen Rede und Anwort stehen, nicht ihr. Du/ihr werdet keine Antwort auf die Fragen nach dem warum finden, die könnte nur der KV geben. Und die Suche belastet auch nur (mögliche Antworten gäbe es allerdings ne Menge, die mir so spontan in den Sinn kommen)
LG Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hallo Tina,
danke für die Begrüßung 🙂
...auch nicht weiß, inwieweit die neue Familie (Frau) eine Rolle spielt...
Die neue Frau habe ich bewusst außenvorgelassen, da man da wirklich nicht dahinterschauen kann.
Aber was uns schon von den Kindern nach den Besuchen zu Ohren gekommen war, ist das einerseits die neue Frau z. B. Ausflüge oder ähnliches mit allen Kindern macht und der KV gar nicht dabei ist....oder das der KV alle Kinder, also auch die aus der zweiten Beziehung mitnimmt.
Naja, was man auch immer davon halten soll.
Marco
Bei Fragen, fragen...
Hallo Marco,
auch ein herzliches Willkommen von mir.
Ja die Gedankengänge solcher Väter nachzuvollziehen ist wirklich schwer.
Begreifen werde ich es wohl nie.
Auch mein Sohn hat einen Vater der sich absolut nicht kümmert.
Seit Monaten kein Lebenszeichen mehr von ihm.
Kein Brief, kein Telefonat, kein Besuch...rein gar nichts...
Das sowas auch in den Kindern arbeitet, merke ich zB das der Vater meines Kindes vor ein paar Tagen Geburtstag hatte.
Ich habe es dem Jungen gesagt und er zuckte nur mit den Schultern.
Dann habe ich ihn gefragt, ob er seinen Vater anrufen möchte um ihn zu gratulieren. Da meinte mein Sohn nur: "Nee! Der interessiert sich nicht für mich. Warum sollte ich mich dann für ihn interessieren"
Da mußte ich dann schon heftig Schlucken.
Bei Euch ist es ja in dem Sinne noch schlimmer, da der Vater sich ja zwischendurch immer wieder meldet und dann wieder alles absagt...... Was die Kinder sicher immer wieder aufs neue enttäuscht und sie nicht mal ne Regelmässigkeit bekommen oder "abschließen" können.
Es ist hier auch schon seit lagem so, das mein Sohn meinen LG als Vater sieht. Er sagt auch aus freien Stücken "Papa" zu ihm. Und bei Euch wird es sicherlich genauso sein.
Das einzige was Du in dem Fall wirklich tun kannst, ist für die Kids da zu sein...
Viel mehr, glaube ich, bleibt Dir da nicht...
Ich kann nachvollziehen, was ihr fühlt.
Liebe grüße Taccina
Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?
Hi Taccina,
auch Dir erstmal Danke für die Begrüßung 🙂
Diese teilweise Zurückziehen des KV ist mit das Schlimmste, da geb ich Dir Recht.
Wir bekommen dann (ohne mich beschweren zu wollen, gehört ja auch zum Elternsein 😉 ) die schlechte, gereizte Stimmung der Kinder, gerade der Großen, mit, wenn sie von den Besuchen zurückkehren.
Auch heute, als der KV nach dem Amtstermin einfach verschwunden ist, war der Kleine die erste Zeit kaum zu ertragen...aber an wem soll er es denn sonst auslassen, an seinen Vater kommt er ja nicht ran.
Das Beispiel Deines Sohnes können wir hier auch beobachten...die Große kann mit fast schon gleichgültiger Sachlichkeit aufzählen, wann er sie wie und wo versetzt hat. Wie ich schon geschrieben hatte, möchte sie jetzt auch nicht mehr zu ihm.
Mal schauen, seine neue Frau hatte ja das letzte anstehende Besuchswochenende abgesagt, da sie ein Besuchskind bei sich haben :puzz:
Das nächste mal wollen sie ein Kind am 9.8. abholen, mal gucken, welches von den Kindern dann soll und welches dann wirklich auch möchte.
Mal hoffen, das wir vorher einen Termin auf dem JA bekommen, um die Sachlage mal zu schildern und eine vernünftige Umgangsregelung mit ihm zu treffen....mal wieder :exclam:
Marco
Bei Fragen, fragen...