Hallo Ihr alle,
einer unschönen Situation verdanke ich eine tolle Entdeckung: dieses Forum.
Ich werde, je nach zeitlicher Situation, hier so Stück für Stück mal meine Vater-Sei-Geschichte veröffentlichen. Mir hilft es, erzählen zu können und wenn es den einen oder der andere interessieren tut, um so schöner.
Freu mich natürlich immer über Reaktionen, Denkanstöße, Kommentare, Gespräch.. und das gefühl, mit diesen Problemen nicht alleine zu sein.
CU bis später
Puh, nun denn:
Es begann eigentlich eher schleichend. Wir waren seit 88 verheiratet, hatten 2 Kinder (90 und 97) und dachten eigentlich irgendwie, dass alles okay sei. Uns ging es gut, ringsum brachen die Beziehungen zusammen und alle Welt betrachtete uns als Fels in der Brandung. Ein Trugschluss, wie sich bals rausstellen sollte. Denn wo das Gespräch auf der Strecke bleibt, bleibt auch der Rest stecken. Im Nachhinein vergleiche ich unsere Situation immer mit einem Schienenstrang, bei dem die Gleise lange Zeit einträchtig nebeneinander verlaufen und irgendwann, Millimeter für Millimeter, sich voneinander entfernen. Erst wenn der Zug ins Trudeln gerät und entgleist, merkt man das Desaster.
Und das war im Frühjahr 2000, Kretaurlaub, und irgend wie war zu merken, dass die Interessen auseinande laufen. Sie versuchte, sich nach Neuem umzusehen, verweigerte das Gespräch über vorhandene, sichtbare Probleme und ich erstarrte in Frust, Bequemlichkeit und Phantasielosigkeit.
Dieser Urlaub sollte auch unser letzter gemeinsamer sein.
Dannach ging es eigentlich nur Bergab, so dass wir beschlossen, im Sommer getrennt Urlaub zu machen, um uns klar über unsere Stellung zu werden.
Zwischenzeitlich habe ich sogar überlegt, in eine WG zu ziehen, um Abstand zu bekommen (das diese Art Abstand mit "aus" geichzusetzen ist, weiss ich heute).
Im September 2000 war mein Urlaub dann da und ich düste eine Woche nach Tunesien, um dort festzustellen, dass ich nicht in der Lage war, mein Problem auch nur zeitweise zu verdrängen. In dieser Zeit habe ich, erstmals in meinem Leben, Tagebuch geschrieben und dabei ein halbes Buch vollgekritzelt. (Auszüge vielleicht später, wenn Interesse)
In der Zeit vor dem Urlaub hat sie Fuß gefasst in einem Sportclub für mittelalterlichen Schwertkampf, zu ihrem ersten Auftritt bin ich mitgewesen, ohne die Alarmsignale zu erkennen.
Der Urlaub jedenfalls ging zur Neige und da es nicht möglich war, SMS abzusenden, rief ich am Vorabend meiner Abreise zu Hause an, um nachzufragen, ob ich abgeholt würde.
Am Telefon erwischte ich sie offenbar völlig überrascht, sie war total durch den Wind und nach langem Nachfragen ("Ich wollte es Dir eigentlich erst sagen, wenn Du wieder zurück bist") teilte sie mir mit, dass sie Fremdgegangen ist. Da ist meine kleine Welt zusammen gebrochen. Auf dem Flughafen Monastir sah ich nur noch verliebte Paare, war selber gar nicht mehr in der Lage, aus meinen verheulten Augen klar zu sehen.
Zu Hause angekommen holte mich mein Bruder vom Flughafen ab, von ihr beauftragt, da sie sich "nicht traute" und mit Schweigegelübte versehen, wer der (sorry) "Schuldige" sei, aber Familienbande zählten letztlich mehr (der Trainer).
Sie selber war nicht da, ebenso die Kinder und ich hab mir erst mal das Auto geschnappt und bin in einem, aus heutiger Sicht völlig verantwortungslosen, Zustand zu meinem Dad gefahren.
Am Telefon habe ich ihr gesagt, ich möchte, wenn ich zurück bin, wissen, woran ich bin.
Und das bekam ich auch gleich präsentiert, als ich wieder zurück war.
Nachdem ich mir also angehört habe, dass sie die Beziehung nicht mehr will, teilte sie mir mit, dass sie die Kinder nimmt und geht, worauf hin ich, natürlich, protestierte und ihr klar machte, dass die Kinder hier zu Hause sind und bleiben.
14 Tage später hatte ich die Quittung im Kasten: ein Schreiben eines mir bis dato unbekannten Anwaltes, der mir mitteilte, dass sie von ihrem Recht des Getrenntlebens Gebrauch macht und beim Familiengericht Antrag auf Übertragung des alleinigen Sorgerechts eingereicht habe, verbunden mit der Aufforderung, meine Einkommensituation offen zu legen.
Das war der zweite Schlag, nachdem in der Zeit kein Gespräch stattgefunden, kein Versuch einer einvernehmlichen Regelung versucht worden ist.
Auf meine spätere Frage, weshalb, sagte sie mir, sie fühlte sich bedroht, da ich ihr angedroht habe, die Kinder wegzunehmen ( sie war die, die mir gesagt hat, die Kinder zu nehmen und zu gehen!).
Zum Glück hat sie sich von diesem Anwalt beizeiten getrennt, so dass wir in der Lage waren, Hausstand und Finanzen einvernehmlich auseinander zu klamüsern.
Auf Anraten unserer Anwälte haben wir wegen der fast identischen Einkommensituation dann notariell auf den Versorgungsausgleich verzichtet, was das Verfahren um ein weiteres Jahr verzögerte. Auch auf den Ehegattenunterhalt haben wir verzichtet.
In der Zeit lernte ich meine jetztige Lebenspartnerin kennen, mit der ich ein gemeinsames Kind habe.
Dann ging der Anwaltsstreit um das Sorgerecht los.
Doch dazu später mehr.
[Editiert am 25/5/2004 von pizzamaxx]
Morgen ist heute gestern.
Hallo pazzamaxx,
Wir werden dir gern zur Seite stehen. Und gelegentlich musst du mir deinen Nick dann mal erklären.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo Pizzamaxx:)
auch ich werd Deine Geschichte mitverfolgen:)
Öhm....Deep...vielleicht liebt er Pizza über alles?
Oder backt selbst die besten Pizzas?
Also ich rate mal:
Lieblingsgericht : Pizza
Liebe Grüße
Melly
[Editiert am 25/5/2004 von Melly]
Hi Melly, hi Deep,
danke für die offenen Arme.
Yap, Pizza is(s)t mein Leibgericht, eine Art Kuchen, von dem man sich ruhig ein Stück abschneiden kann 🙂
Freu mich, hier zu sein :thumbup:
Morgen ist heute gestern.
Hallo pizzamaxx,
auch von mir ein herliches Willkommen !
Dann hau - wenn Dir danach ist - mal in die Tasten. Es werden sicher viele mitlesen und ggf. auch versuchen Dir zu helfen.
Trau Dich einfach...
Liebe Grüße
Torsten
Ich sag auch einfach mal Hallo
Lieber Gruß
Olaf
hi pizzamaxx
herzlich willkommen bei VS.
gruss mel