Hallo an alle,
vielleicht ist ja unter Euch jemand, der mir in dieser Lage, in der ich mich momentan befinde, weiterhelfen kann. Erst einmal etwas zu meiner Geschichte:
Ich habe 1997 geheiratet und auch Ende 1997 meinen ersten Sohn bekommen. Im März 2000 erfuhr ich dann, dass ich erneut schwanger war. Am 1. August 2000 teilte mir mein heutiger Ex-Mann am Telefon mit, dass er ausziehen werde, ein paar Tage vorher waren wir noch gemeinsam bei einer Vorsorgeuntersuchung, bei der er von einem dritten Kind sprach, meine Ärztin meinte darauf hin, er solle doch erst einmal das zweite Kind auf die Welt kommen lassen. Von dem Tage seines Auszuges, war er für mich telefonisch nicht zu erreichen. Er wußte, dass ich während meiner Schwangerschaft vorsichtig sein mußte, da ich auch das zweite Kind durch einen Kaiserschnitt entbinden mußte, doch trotzdem bekam ich Drohanrufe usw. Ich brachte das Kind zur Welt und ihn kümmerte es nicht, es kümmerte ihn auch nicht, wo der Große in der Zeit meines Krankenhausaufenthaltes blieb. Im Gegenteil, er nahm das ersparte Geld für das Kinderzimmer und sagte (der Große hörte es mit) es wäre im Sch.....egal wo der Große schlafen würde, von ihm aus könne er auf dem Boden schlafen. In der nächsten Zeit viel mir einiges an meinem Ex-Mann auf, was mir vorher nicht aufgefallen war und ich forschte nach. Zur Hilfe kam mir seine 1. Frau, die auch einen Sohn von ihm hat, sie erzählte mir, dass mein Ex, als er noch mit ihr verheiratet war, 6 Monate in der Psychiatrie verbracht hat, die Diagnose lautete Borderline-Syndrom. Ich informierte mich über das Borderline-Syndrom und erkundigte mich bei Bekannten und Verwandten. Das er gewaltbereit und jähzornig war, habe ich schon während unserer Ehe erfahren müssen. Mein Großer veränderte sich schon während unserer Ehe und ich bin von Arzt zu Arzt gefahren um festzustellen, was mit dem Kind los war, es war, als hätte man mir mein Kind weg genommen und mir ein fremdes wieder gebracht. Doch es konnte mir lange keiner eine Antwort geben. Es gingen Monate ins Land, ohne das er sich einmal um die Kinder gekümmert hatte.
Nun, Anfang Mai 2001 stand er dann wieder vor meiner Türe und versprach mir das Blaue vom Himmel und noch mehr. Mein Fehler war, da man mir immer beigebracht hatte, man solle jedem Menschen eine zweite Chance geben, auch ihm diese zu geben, jedoch mit der Bedingung, eine Therapie zu machen. Er versprach es natürlich sofort und ich dummes Schaf glaubte ihm, leider.
Es dauerte gar nicht lange, da ging das Spielchen erst richtig los und in dieser Zeit, bekam auch mein Großer die Frühförderung genehmigt und dort stellte sich durch Therapien heraus, dass mein Ex meinen Großen geschlagen hatte und er große Angst vor seinem Vater hatte. In dem Gutachten hieß es später, er sein ein sozial-emotional völlig verunsichertes Kind mit Beginn einer seelischen Behinderung. Ich beobachtete meinen Ex von nun an und stellte fest, dass jedesmal, wenn ich das Haus verlassen hatte, der Große anschließend völlig verändert war und er sich an mir festklammerte, wenn ich weg mußte. Als er dann noch zum Geburtstag des Großen, mit seinem "Saufkumpan" loszog und das Kind völlig verstört war, gab ich ihm noch eine Schonfrist von 1 Woche in der er sich entscheiden sollte, entweder Therapie oder Auszug. Er zog dann Ende Dezember 01 vor, auszuziehen, natürlich nicht ohne mir vorher noch anzudrohen, die Kinder umzubringen und mich natürlich auch, er meinte, wenn er dann dafür ins Gefängnis müsse, wäre es ihm egal, dann würde er sogar gerne dort hingehen.
Es passierte lange, lange Zeit Gott sei dank nichts. Der Große veränderte sich zum Positiven und festigte sich zusehens.
Im Dezember 02 stand er eines Nachts bei mir vor der Türe und machte mir den grandiosen Vorschlage, mir doch persönlich den Unterhalt vorbeizubringen, doch sollte ich als Gegenleistung mit ihm ins Bett gehen. Ich lehnte völlig entsetzt ab und bat ihn zu gehen. Er brachte das dann auch noch telefonisch und als er dann merkte, dass er bei mir nicht mehr landen konnte, sagte er mir dann am Telefon ich könne jetzt etwas erleben, er würde jetzt den Umgang einklagen und ich würde sehen, er würde ihn bekommen.
Tatsächlich bekam ich dann im April 03 einen Brief vom Jugendamt. Ich hielt alle Termine ein, doch ich wies die Sachbearbeiter auf die Krankheit und die Gewalttätigkeit dieses Mannes, die im Laufe der Zeit noch schlimmer geworden ist, hin. Ich legte die Gutachten meines Sohnes vor, der auch noch kinderpsychologisch betreut wurde. Mein Großer betonte immer wieder, er wolle ihn niemals wiedersehen und er hatte Angst. Nach dem Besuch der SB vom JA, war er völlig verstört, er machte wieder ins Bett, schlief nicht mehr in seinem Bett, hatte lt. Attest psychischbedingte Bauchschmerzen und Schlafstörungen. Durch dieses völlig veränderte Verhalten, wäre er fast nicht eingeschult worden, da der Amtsarzt meinte, es wäre durch seine psychischen Probleme besser, ihn noch ein Jahr zurückzustellen. Durch die Hilfe des Kinderpsychologen gelang es uns doch, dass die Schule es mit ihm versuchen will. Ich bat beim JA erst einmal die Besuche der SB einzustellen, um dem Kind wieder Sicherheit zu geben und ihn zu stärken, doch sie hatte nichts besseres zu tun, als dem Richter einen Brief zu schreiben, wo sie mir Umgangsverweigerung unterstellte, auch war sie in der Lage, nach einem einzigen Zusammentreffen mit meinem Großen und das für 20 Minuten, festzustellen, dass ich mein Kind negativ beeinflusse. Der Kleine, der den Umgang wohl wollte, da er seinen Vater ja auch gar nicht kennt, der wurde weder gefragt, noch interessierte er irgend jemanden. Von ihm war nie die Rede.
Ich wurde von dem Richter genötigt und es wurde mir gedroht mir das Sorgerecht zu entziehen, wenn ich den Umgang nicht zulassen würde. Ich habe immer wieder gebeten, doch den Willen des Kindes nicht ausser Acht zu lassen, denn er ist doch nicht umsonst in Behandlung. Es wurde dann eine Verfahrenspflegerin bestellt und der Große sollte befragt werden. Doch vor Gericht wurden die Worte meines Kindes völlig verdreht, er wurde gar nicht vom Richter angehört, sondern nur von der Verfahrenspflegerin, die hatte meinem Großen versprochen, er bräuchte seinen Vater nur ein einziges Mal sehen, daraufhin sagte er ok, sie holte meinen Ex ins Zimmer (vorher waren wir alle auf dem Gerichtsflur und mein Großer hat in der viertel Stunde in der wir dort sassen, seinen Vater nicht erkannt) und mein Großer rutschte immer näher zu mir. Die Verfahrenspflegerin fragte ihn, ob er denn nicht mal mit seinem Papa spielen wollte, er sagte dann ok, wir können ja jetzt zum Spielplatz gehen aber meine Mama und meine Tante kommen mit. Damit meinte er, wäre das einzige Mal, von der die Verfahrenspflegerin gesprochen hatte, für ihn vorbei. Doch weit gefehlt. Mein Großer fragte mich anschließend, ich würde ihm doch immer sagen, dass man nicht lügen dürfe, warum aber die Erwachsenen es dürften.
Nun hat letzte Woche Freitag der erste Umgangskontakt und ich habe hier zwei völlig verstörte Kinder. Die SB vom JA hat es noch nicht einmal nötig gehabt, vorher Termine mit den Kindern zu machen, ich mußte also den Kleinen (3 Jahre) mit zwei völlig für ihn fremden Personen mitgehen lassen. Seitdem schreit er jede Nacht Mama, Mama und der Große ist wieder völlig verstört.
Kann ich irgend etwas tun? Ich habe wirklich Angst um meine Kinder.
Liebe Grüße Sunflower
Hallo Sunflower,
erst mal: es tut mir alles schrecklich leid für dich, die Situation ist für dich wirklich fürchterlich und was ich noch schlimmer finde ist, daß du anscheinend keine Hilfe bekommst.
Vielleicht solltest du dich nochmal an eine Beratungsstelle für Familienprobleme wenden und fragen was du tun kannst, um die Kinder vor deinem Ex zu schützen. Ich denke nämlich, daß das beste für euch alle wäre, ihr würdet ihn nie wieder sehen - Vater hin oder her.
Ich wünsche dir, das du das durchstehst.
Liebe Grüße
Till
Hallo Till,
danke für Deine aufmunternden Worte. Du hast Recht, Hilfe scheine ich keine zu finden, überall bekommt man zu hören: Er ist doch der Vater und hat das Recht. Nur frage ich mich, wo ist das Recht meiner Kinder und meines??? Wenn mein Ex nicht rein zufällig blutsverwandt wäre, würde man mir von Seiten des JA die Hölle heiß machen, wenn etwas passiert, meine Kinder einem gewalttätigen Menschen ausgehändigt zu haben, da es aber der "Vater" ist, ist das alles ja anscheinend nicht so schlimm, wie die Antworten des JA auch aussehen, dort hat man mir als erstes gesagt, dass sie mich gar nicht verstehen könnten, denn ein schlagender Vater ist ja noch lange kein schlechter Vater und er hätte mir zwar angedroht, die Kinder umzubringen, doch er hätte es doch noch nicht getan. Ich frage mich wirklich, was hier in Deutschland los ist.
Vor Gericht ist niemand, der zugunsten meiner Kinder hätte aussagen können, gehört worden, weder wurden die Erzieherinnen im Kindergarten befragt, noch irgend jemand anders. Zwei Personen, die meine Kinder ein einziges Mal gesehen und gesprochen haben, scheinen die Situation wesentlich besser einschätzen zu können, wie Eltern, Geschwister oder Freunde und Bekannte. Der ehemalige Chef und Freund meines Ex hatte sich sogar als Zeuge zur Verfügung gestellt, der wurde von ihm noch vor kurzem körperlich angegriffen und seiner Frau hatte er per SMS gedroht, er würde ihr das Gesicht zerschneiden. Den 10 jährigen Sohn seines ehemaligen Chefs hat er bedroht, der Junge traut sich heute noch nicht einmal alleine auf die Strasse. Ich fühle mich mittlerweile vom Staat entmündigt, da mir nicht zugestanden wird, meine Kinder zu schützen. Mir werden Dinge unterstellt und Worte im Munde herumgedreht, ich habe mit diesem Menschen, als ich ihn vor die Tür setzte, komplett abgeschlossen, doch von Seiten des JA kommt nur die "Feststellung" ich hätte die Beziehungsprobleme wohl noch nicht vollständig aufgearbeitet (welche Beziehung und welche daraus resultierenden Probleme???), ausserdem wäre ich nach Ansicht des JA neurotisch.
Tja, ich muß also zusehen, wie meine Kinder schaden nehmen und das mit Einwilligung des Staates. Manchmal frage ich mich, warum ich bei der Geburt meiner Kinder wohl keinen Blumenstrauss vom JA bekommen habe, wo sie meine Kinder doch so gut kennen und ihren kompletten Lebensweg miterlebt haben. Vor allem ist wohl der SB vom JA psychologisch so gut geschult, dass er nach 2 Gesprächen mit mir, mir eine Neurose unterstellen kann (mein Arzt sagte ich hätte alles 😀 , nur mit Sicherheit keine Neurose 😉 ). Mittlerweile bin ich echt am Ende und kann nur beten, dass nicht wirklich etwas passiert.
Liebe Grüße Sunflower