Hallo Forum!
Da dies mein erster Beitrag ist, hier kurz etwas zu meiner Person:
Ich heisse Frank, bin 37 Jahre alt, seit 08/2002 verheiratet, seit 10/2001 Vater von zweieiigen Zwillingen, beides Jungen.
Zur Zeit bin ich wie paralysiert - ich weiß nicht mehr ein noch aus, daher erzähle ich euch mal meine Geschichte, in der Hoffnung auf Rat und Beistand.
Unsere Ehe krieselt schon lange vor sich hin, viel zu lange haben wir den Entschluß zur Trennung aufgeschoben, statt dessen wie in einer WG zusammengewohnt. Ich hatte immer noch Hoffnung auf Besserung, die letzte Zeit sah eigentlich ganz positiv aus - wir haben vor einem halben Jahr ein neues Haus gekauft, ich bin gerade fertig mit den letzten Renovierungsarbeiten, das Klettergerüst für die Kinder ist aufgebaut, die Kinder haben erste Spielkameraden kennengelernt. Nun der Bruch - sie hat keine Lust mehr, eigentlich schon lange nicht mehr. Warum wir denn dann noch ein neues Haus gekauft hätten habe ich gefragt. Ob wir uns nun aus diesem oder aus unserem alten Haus trennen sei doch wohl egal hat sie geantwortet.
Drei Monate habe ich renoviert, kurz vor dem Umzug ist sie noch mit einer Freundin für eine Woche in die Türkei geflogen, ich hab die Zeit für Umzugsvorbereitungen genutzt, hab mit den Kindern schon die ersten improvisierten Nächte im neuen Haus verbracht. Als sie zurück kam, konnte ich mir annhören, das ja kaum noch was für den geplanten Umzugstag da sei, wie sie denn jetzt vor ihren Freunden dastünde, jetzt könne sie ja alle wieder ausladen. Letztenendes sind alle gekommen, wir haben trotzdem den ganzen Tag gebraucht - aber das nur am Rande.
Egal was ich getan habe, es war immer verkehrt - sie ist durch nichts zufriedenzustellen. Irgendwann habe ich resigniert, dacht immer, vielleicht wird es ja mit uns doch noch was. Ausserdem waren da ja unsere Kinder, zu denen ich ein sehr inniges Verhältnis habe- aber dazu gleich mehr.
Nun bin ich durch den Entschluss, das es jetzt vorbei ist, eher erleichtert, auch wenn ich den Zeitpunkt sehr gemein finde, wenn es für sie eigentlich schon lange klar war. Die Aufteilung der materiellen Dinge ist bis jetzt auch noch nicht zum Problem geworden (wahrscheinlich, weil wir uns noch nicht explizit auf Details geeinigt haben).
Was aber jetzt zum Streitpunkt wird, sind leider die Kinder, die doch eh schon die größten Leidtragenden sind.
Im ersten Schock habe ich zu ihr gesagt, das die Kinder bei mir bleiben können, sie könnte ja ausziehen, wenn alles so schrecklich ist. Sie meinte, ich wolle ihr die Kinder wegnehmen, so gab ein Wort das andere, ein vernünftiges Gespräch war nicht mehr möglich.
In den nächsten Tagen habe ich mich dann auf die Such nach Antworten, evtl. Lösungen gemacht, wie läuft eine Scheidung, zu wem gehen die Kinder, wie sieht es mit Unterhalt aus, wie sagen wir es den Kindern etc. pp - dabei bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe schon vieles gelesen, einiges gelernt aber immer noch viele Probleme.
Ich bin hier auf das Wechselmodell gestoßen, das mir spontan Hoffnung gab, eine Lösung für die Kinder gefunden zu haben, zu beiden - Mama und Papa -einen innigen Kontskt zu behalten. Zudem las ich noch von der Mediation, in meinen Augen ein gutes Instrument, unsere Interessenkonflikte zu bereinigen.
In der mir innewohnenden Naivität und Gutgläubigkeit habe ich ihr dieses vorgestellt. Anfangs schien sie auch interessiert, hat auch einige Mediatoren angerufen, als sie jedoch hörte, dass diese Honorar für ihre Tätigkeit nehmen, wollte sie davon nichts mehr wissen. Auch das WM, das sie erstmal nicht schlecht fand, wird nun mit einem kategorischem NEIN abgelehnt. Sie hat jetzt für sich den Plan gemacht, das die Kinder zu ihr sollen, bei ihr gemeldet sind, ich könne sie aber besuchen, wann immer ich will, Unterhalt wolle sie nicht von mir. Die Kinder sollten wissen, wo ihr zuhause ist. Ich soll sie Abends dann immer zu Ihr bringen, schlafen dürften sie nur alle zwei WE bei mir.
Sie arbeitet Teilzeit als Krankenschwester im Schichtdienst und sie geht gerne und viel mit ihren Freundinnen und ständig wechselnden Bekanten raus. Wenn sie Spätdienst hat, könne ich ja dann die Kinder von der Kita abholen, den Tag mit ihnen verbringen und bei ihr zu Bett bringen und auf sie warten. Ich habe geantwortet, das sie das nicht von mir verlangen könnte, in ihrem Haus oder Wohnung zu warten, das wir doch nach der Trennung auch getrennte Wege gehen, ein neues Leben aufbauen müssen. Na gut, in solchen Fällen dürften die Kinder dann doch bei mir schlafen.
Nun ist es so, das ich wie bereits erwähnt ein sehr inniges Verhältnis zu den Kindern habe, das nicht von ungefähr kommt. Als meine Ex nach 6 Monaten wieder begonnen hatte zu arbeiten, war ich durch Krankheit (Rücken) fast ein Jahr arbeitsunfähig und habe mich um die Kinder gekümmert, um den Haushalt - naja, das alltägliche Leben eben.
Auch danach, als ich wieder zu arbeiten begonnen hatte, habe ich sowohl im Haushalt als auch bei der Kinderbetreuung mitgeholfen, wir hatten einige Zeit sogar eine Putzfrau zur Entlastung, die Kinder gehen seit sie 3 sind in eine Kita mit Übermittagsbetreuung, davor schon in eine Krabbelgruppe. Ihr war trotzdem immer alles zu viel. Nicht einen schönen Tag habe sie gehabt, seit die Kinder da sind - das musste ich mir oft anhören. Wir hätten nie Kinder haben sollen, war ein anderer häufiger Satz.
Anfangs habe ich versucht den Kindern Mutter und Vater zugleich zu sein, habe versucht die Spannungen zu nehmen, habe viel mit den Kindern unternommen und mache das auch heute noch. Ich habe ihr viel Freiraum zugestanden, Party, Disco, rausgehen - ich selbst habe immer weniger gemacht, bis es fast ganz versiegte. Nur gemeinsame Unternehmungen fanden kaum statt - wenn mal mal von Geburtstagspflichtbesuchen absieht. Irgendwann habe ich nicht mehr versucht mit ihr und den Kindern etwas gemeinsam zu unternehmen, ich bin halt mit den Kindern allein gefahren, ab und zu ist sie auch allein mit den Kindern zu einer Freundin gefahren.
Um aber wieder auf das Wechselmodell zurückzukommen: Ich habe die Befürchtung, das ich, wenn ich auf ihren Vorschlag eingehe, sie mich danach einfach in der Hand hat. Sie weiß, daß ich die Kinder so oft wie möglich nehmen würde, wenn ich keine Zeit hätte, hätte sie ja genug Freunde und Bekannte, die auf die Kinder aufpassen. Ich befürchte einfach, dass sie wenn es ihr grad nicht in den Kram passt, sie die Kinder zu mir oder anderen abschiebt, das es ihr nicht ausschliesslich um die Kinder geht, sondern um Macht, um das Gewinnen, darum, gut dazustehen.
Ausserdem befürchte ich, das ich dann zwar die Kinder häufig sehen kann, aber rechtlich nicht abgesichert bin, das sie danach noch soviel Macht über mich behält, meine Gutmütigkeit ausnutzt. Zu oft hat sie Versprechen gemacht und nicht gehalten, Vertrauen habe ich nicht mehr zu ihr, daher möchte ich diesen Weg nicht einschlagen. Ich möchte das Beste für die Kinder, in meinen Augen ist es das WM.
Nun war sie über das Pfingstwochenende (Fr. morgen bis Mo. Nachmittag) mit ihren neuen Bekannten Motorradfahren, ich wie schon so häufig mit den Kindern zuhause und habe die Zeit mit ihnen genossen. Gestern kommt sie zurück, natürlich eingefrorene Stimmung zwischen uns. Ich frage sie, nachdem wir die Kinder ins Bett gebracht haben, ob sie sich denn was neues hat einfallen lassen, ob wir in Bezug auf das Wechselmodell zu einer Lösung kommen - Nein, sie hätte was anderes zu tun gehabt, als darüber nachzudenken. Natürlich haben angefangen zu streiten. Irgendwann kam L runter, ich sage zu ihr "Halt den Mund, L kommte runter", sie keift mich an sie liese sich den Mund nicht verbieten. Ich habe mich für meine Wortwahl entschuldigt. Ich wollte nicht, das er unseren Streit mitbekommt. In der Zwischenzeit hat sich L in mein Bett gelegt, das macht er häufig, das er noch zu mir kuscheln kommt, oder getröstet werden will oder einfach Nähe braucht.
Wir streiten zwar nicht direkt vor den Kindern, aber ich denke sie merken das trotzdem, immer weider bekunden sie ihre Liebe zu uns, fragen nach Mama oder Papa und haben bestimmt große Sorgen in ihren kleinen Herzen, die sie nichteinmal formulieren können.
Meine Frau geht ins Schlafzimmer und schimpft lauthals weiter vor sich hin, L zieht sich die Decke über den Kopf - ich weiß nicht ob sie ihn gesehen hat, daher weise ich sie darauf hin, das das Kind im Raum sei. "Der hat hier nichts zu suchen, bring ihn rauf ins Zimmer" herrscht sie mich gehässig an "Weisst du eigentlich was in dem kleinen Kopf vorgeht? In so einer Situation hat er nichts zu suchen? Wann dann?" konnte ich noch antworten und "Wie kann man nur so sein", dann sind alle möglichen Gefühle über mir zusammengebrochen, ich musste das Zimmer verlassen. Das hat sie schon immer versucht, die Kinder, wenn sie Nähe suchen, aus unserem Bett zu vertreiben, weil sie dann nicht schlafen kann.
Als ich mich wieder gefasst hatte, brachte sie L gerade ins Bett und sagte er wolle mit mir kuscheln - ich hab mich dann noch zu ihm gelegt.
Ein weiteres Gespräch war uns nicht möglich Der letzte Stand ist, dass sie sich erkundigen will, beim JA, beim Anwalt, etc. ich glaube, sie will mich nur hinhalten, bis ihre Position gefestigt ist. Ich glaube auch nicht, das sie von ihrer Position abweicht, ich weiß nicht wie ich vorgehen soll. Ich mache heute einen Termin mit einem Mediator (gleichzeitig RA), um zu sehen was er mir rät. Ich fühle mich völlig Kopflos, ich weiß nicht mehr weiter, weiß nicht wie oder wo ich Anfangen soll.
Was könnt ihr mir raten? Soll ich das ABR beantragen, um ein WM durchzuboxen, oder mach ich alles schlimmer? Vielleicht doch nachgeben und mal wieder auf das Beste hoffen?
Traurige Grüße
Frank
P.S. Jetzt habe ich soviel geschrieben, hoffe das schreckt nicht ab. Ich habe trotzdem noch das Gefühl, nicht mal annähernd die Situation beschrieben zu haben.
* Erfolge: *
<IMG SRC=""http://www.web-smilie.de/smilies/party_smilies/00000466.gif">Seepferdchen" 1977<IMG SRC=""http://www.web-smilie.de/smilies/party_smilies/00000466.gif">"
Hallo,
das ist nartürlich jetzt erstmal eine unschöne Situation.
ich finde es gut, dass du das Wechselmodell in betracht ziehst.
Ich denke aber, dass die KM Dir da einen Strich durch die Rechnung machen wird.
Es wird Ihr irgendwann auffallen, dass ihr eine Menge Geld verloren gehen wird und Sie dann die Kinder dazu nutzen wird Dich auszunutzen.
Besteht Deinerseits nicht die Möglichkeit die Kids alleine zu versorgen?
Prüfe das für Dich ab und wenn das dann alles klappen wird, dann schaffe Du Tatsachen.
Sprich stelle Ihr die Koffer vor die Tür und tausche die Schlösser aus. Suche Dir einen guten RA und sicherlich wäre es weiterhin gut, wenn du erstmal 2-3 Wochen Urlaub nimmst.
Desweiteren würde ich auch erstmal keine Forderungen an Sie stellen. Erst wenn einige Zeit vergangen ist dann stellst du Deine Forderungen KU/TU.
mfg
papi74
Der Morgen ist immer klüger als der Abend.
hallo matraj63,
die geschichte ist einigen/vielen mit kleine abänderungen ebenso passiert. suche dir umgehend einen familienanwalt. wenn km tatsächlich auf ihren unterhalt verzichtn will fixiert das schriftlich. eine trennungsvereinbarung ist sehr sinnvoll, solange ihr noch einigermaßen sprechen könnt. das kann sehr schnell vorbei sein. wie wohnt ihr im moment. wenn sie dich bittet auszuziehen, aus rücksicht auf die kinde, lehne das ab. du schaffst sonst recht feste voraussetzungen, dass du das haus ihr "aufgedrängt hast. denke in diesem moment nur an dich und wie nah du denn kindern sein kannst. ist zwar eine komische vorstellung, aber ihr hattet vorher ja auch schon eine wg....
also, ab zum fam.ra und alles durchsprechen. besorge dir unterlagen über ihr gehalt, gemeinsame steuererklärungen, kontoauszüge, usw. . du ahnst gar nicht, wie schnell die sachen plötzlich nicht mehr da sind, wo du sie hingelegt hast..
lass dir nicht die haut abziehen und denke auch mal an dich, die kinder werden es dir irgendwann mehr als danken.
stema, der diese sachen genau falsch gemacht hatte und lange kämpfen musste. mittlerweile hat er aber einiges auf die reihe bekommen...immerhin nach 2,5 jahren :exclam:
Servus Frank!
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir Folgendes empfehlen:
Setz Dich erst mal in Ruhe hin und versuche, Deine zukünftigen Ziele zu definieren ... wenn Du die hast, überlege Dir,ob Du in der Lage und bereit bist, für diese mit aller gebotenen Konsequenz und Durchhaltevermögen zu kämpfen.
Du mußt Dich selber schlau machen (nicht warten, bis KM sich schlau gemacht hat), rede mit dem Jugendamt, zeige die Situation (auch die berufsbedingte) auf und frage um deren Rat. Das hat unter anderem auch den Vorteil, daß z.B. im JA schon mal gespeichert ist, daß Du die Betreuung während ihres Schichtdienstes (wenn nicht sogar vollumfänglich) übernehmen kannst, was auf lange Sicht evtl. ein Pluspunkt für Dich und Dein Konzept sein kann.
Versuche, selbst nun Fakten zu schaffen (papi74 hat schon ein paar Vorschläge eingebracht) und sorge dafür, daß diese konsequent eingehalten/beachtet werden ... Du solltest versuchen, zumindest auf "amtlicher-Hilfe-Ebene" Deiner Noch-Frau ein bis zwei Schritte voraus zu sein, dann kannst Du agieren und bist nicht gezwungen, zu reagieren. Wenn Du Dir die Zügel aus er Hand nehmen lässt, hast schon verloren...
Eure Paarbeziehung ist offensichtlich zu Ende, Du hast selber damit abgeschlossen... abwarten, ob sich irgendwas wieder einrenkt, ist keine Lösung ... damit hilfst Du weder Dir noch den Kindern, ganz im Gegenteil. Gutmütigkeit sollte ab jetzt der Vergangenheit angehören...
Zu guter Letzt: schau, daß Du unter die Leute kommst, geh laufen oder radeln, sammle Kraft, rede mit Freunden oder schreibe hier (friss nix in Dich rein!!). Du wirst ab jetzt hellwach und in Vollbesitz Deiner geistigen und körperlichen Kräfte sein müssen ... tanke diese, wo und wann Du nur kannst!
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Guten Morgen Frank,
die Trennungsphase geht mit einem seltsamen Zustand einher, um den ich dich nicht beneide. Daher lautet dein Titel wohl auch "Ich weiß nicht mehr weiter", obwohl du ja eigentlich ziemlich konkrete Vorstellungen hast:
- du willst die Kinder mindestens hälftig weitererziehen
- du willst dort wohnen bleiben
- du willst strittige Punkte mH von Mediation klären und nicht gleich zum Gericht.
Das ist alles sehr klar und sehr vernünftig. Natürlich machst du dir Sorgen um die Umsetzbarkeit - das kann vorher keiner orakeln, aber wenn du jetzt dein Möglichstes tust, um alles so hinzukriegen, bist du später mit dir im Reinen, ob es nun erfolgreich ist oder nicht.
Was du machen kannst:
- Sei bestimmt. Du forderst ja nichts Übertriebenes, sondern nur "deinen" Anteil. Die KM sollte wissen, daß du klare Vorstellungen hast und bereit bist diese umzusetzen. Torpediere ihren Egotrip ruhig öfters mal mit den Bedürfnissen eurer Kinder und dir.
- Sei aktiv. Frage nicht: "Wollen wir einen Termin beim Mediator machen" sondern mache einen Termin. Zur Not gehst du eben alleine hin. Es gibt auch kostenlose Paarberatungen, zB bei Diakonie und Caritas. Auch Freunde oder andere Dritte können bei Gesprächen zugegen sein, wenn es mit dem Mediationstermin zulange dauert.
- Suche deiner Frau eine Wohnung. Wenn sie partout das Haus halten will, nimmst du die eben, aber: Zieh nicht aus, bevor das mit den Kindern geklärt ist. Und zwar wasserdicht und verläßlich geklärt. Ziehst du ohne Kinder aus, bist du sie los. Dann lieber noch ein bißchen Zähne zusammenbeißen und gemeinsam wohnen bleiben.
- Mache ihr verschiedene Vorschläge zum WM. Biete ihr verschiedene Konzepte an, die auf ihren Schichtdienst passen. Mache es aber nicht zu wirr - evtl 3-4 verschieden Konzepte zur Wahl stellen. Auch wenn sie das WM im Ganzen noch ablehnt - zeig ihr Machbarkeiten auf und laß sie das Thema nicht einfach beenden.
- Laß dich nicht verrückt machen. KM weiß, daß du ein Recht auf die Kinder und die Kinder ein Recht auf dich haben, und daß ihre Vorschläge diese Rechte empfindlich beschneiden würden. Sie pokert. Sie weiß auch, daß zwischen den Kindern und dir eine intensive Beziehung besteht und daß sie Schicht arbeitet und alleine die Betreuung daher nicht voll abdecken kann. So sicher wie sie tut, daß im Falle eines Gerichtsurteils die Kinder bei ihr landen, ist sie innerlich bestimmt nicht.
- Unternimm nichts vorschnelles. Mancher in der Diskussion errungene Kompromiß erscheint am nächsten Tag in einem ganz anderen Licht, wenn ein "neuer" Fakt hinzutritt. Laß dich also nicht zu übereilten Zusagen von irgendwas aus dem Eifer des Gefechtes heraus drängen - wenn der Kompromiß die nächsten Jahre halten soll, wird es auch möglich sein, nochmal eine Nacht drüber zu schlafen.
- Informiere dich über die ortsansässigen Anwälte. Wer kann von denen Familienrecht und hat evtl sogar einen guten Ruf. Kann ja sein, daß du bald doch schnell einen brauchst.
- Gewichte deine Ziele. Die (hälftige) Zeit mit den Kindern hat Priorität vor allem anderen. Letztendlich werden alle anderen Einigungen davon beeinflußt. Laß dich lieber auf einem anderen Schlachtfeld fertig machen, aber bei den Kindern muß die Front bis zum Schluß halten.
- Halte bei euren Gesprächen mal zwischendurch kurz inne und überlege, ob ihr noch beim Thema seid, und wielange du schon in der Defensive steckst. Frauen haben das Talent, mit Gegenfragen Gespräche zu lenken. Probier das auch mal, es ist verblüffend! Also immer den imaginären roten Faden im Auge behalten, drauf achten, daß dein Defensivanteil nicht zu groß wird und auf das Thema zurücklenken.
Diese Liste ist unvollständig, aber mir fällt gerade nicht mehr ein. Bei mir hat es aus einer ähnlichen Situation heraus geklappt.
Es gibt auch Sachen, wenn du die machst, kannst du dir gleich alles abschreiben:
- Du ziehst ohne die Kinder aus.
- Du vertraust mündlich versprochenen Gegenleistungen und gehst in Vorleistung.
- Du läßt dich durch das Vertraute an der KM beeinflussen. Sie ist jetzt nicht mehr dein Freund. Versuche sie so objektiv wie möglich zu betrachten.
- Du machst die KM im Gespräch oder vor anderen schlecht. Auch wenn sie es "verdient hat", lieferst du ihr damit nur Munition. Über KMs darf grundsätzlich nur gut geredet werden.
- Du läßt dich auf vage Absprachen ein. Etwa "Wir machen es ungefähr hälftig" und "Du kannst sie sehen wann immer du willst". Alles Käse, du wirst sie dann nur sehen, wann immer SIE will. Du brauchst belastbare Vereinbarungen, schriftlich, nachvollziehbar, am besten bezeugt.
Soviel erstmal von mir. Nur Mut.
Moin Frank,
meine Vorschreiber haben schon einiges zum Thema gesagt. Auch aus meiner Sicht machte es Sinn, dass Deine Noch-Gattin mit der Mitteilung ihrer Trennungspläne gewartet hat, bis es ein Haus gibt. Da dürfte glasklares weibliches Kalkül dahinterstehen: Eine Ehe verlässt man besser mit einem eigenen Haus als mit einer gemieteten Wohnung.
Demnächst wirst Du möglicherweise Anwaltsbriefe kriegen, in denen Du zum Auszug aufgefordert wirst und in denen Dir der künftige Umgang mit Deinen Kindern zugeteilt wird (rechne mit Vorschlägen von der Sorte "jedes zweite Wochenende von Freitag bis Sonntag"). Man wird Dir diesen Vorschlag übrigens als grosszügiges Entgegenkommen Deiner Noch-Gattin verkaufen...
Garnieren wird der Anwalt das Ganze mit Zahlen. Möglicherweise sollst Du dann tatsächlich keinen Unterhalt für Madame bezahlen - aber stattdessen ein Haus weiterfinanzieren, das Du nicht einmal mehr betreten darfst. Und natürlich Unterhalt für die Kids bezahlen. Rechne zu all diesen Kosten eine ortsübliche Miete für eine eigene Wohnung für Dich hinzu - dann weisst Du, was Dir nach Ansicht der Dame zum Leben bleibt.
Was Deine Noch-Ehefrau zum Thema "Kinder" irgendwann mal gesagt haben mag, spielt dabei übrigens keine Rolle - im Augenblick der Trennung wird der "Besitz" der Kinder eklatant wichtig. Der Anwalt wird Dir daher möglicherweise auch mitteilen, dass die Kinder eine praktisch ausschliessliche Beziehung zu ihrer Mutter haben, die sich die letzten Jahre rührend um sie gekümmert hat, während Du praktisch nie anwesend warst. Und noch einige andere Perlen mehr. Aber der gegnerische Anwalt weiss ja nicht, dass Du bei vatersein.de profunde Hilfe bekommst...
Das alles hört sich schlimm an - und ist es auch. Allerdings ist das ein in Deinem Fall recht wahrscheinliches Szenario. Wenn Du darauf vorbereitet bist, kann man Dich damit schlecht aus der Fassung bringen. Ich an Deiner Stelle würde Madame also glasklare Vorgaben machen: Sie möchte diese Ehe beenden - kann sie, indem sie selbst auszieht. Ein Naturgesetz von der Sorte, dass sie dabei die Kinder mitnimmt, gibt es nicht. In Sachen elterliche Sorge strebst Du eine Sorgerechtsmediation mit dem Ziel eines Wechselmodells an. Dass das etwas kostet - so what? Sind Madames Motorradausflüge umsonst? Unterm Strich kommen für eine Mediation ein paar hundert Euro zusammen - das ist der kleinste Posten, denn eine streitige Scheidung kostet tausende und dauert im Zweifelsfall Jahre. Lass Dich auch über die Kinder nicht weichkochen - die brauchen stabile emotionale Verhältnisse, aber keinen Papa ohne Eier in der Hose. Zusammenfassend: Übernimm selbst die Regie über das jetzt beginnende Theater, bevor es andere für Dich tun....
Ermutigende Grüsse
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo ihr alle!
Ich kann erstmal nur Danke sagen für eure Tipps und euren Beistand. 🙂
Ich habe heute mit einer Anwaltskanzlei hier telefoniert, die auch Mediation anbietet. Für Freitag habe ich einen Termin, dummerweise habe ich den von der Arbeit gemacht und hatte den Terminkalender nicht zur Hand - nun überschneidet sich der Termin mit dem Sommerfest der Kita. Ich hatte ihn als Erstgespräch für die Mediation geplant, sollte meine Ex nicht mitwollen, so würde ich den Termin als Rechtsberatung nutzen. Mal sehen, wenn Ex weiterhin Mediation ablehnt, nehme ich ihn war, ansonsten muss ich doch verschieben, wobei ich dann schon wieder in der nächsten Woche bin.
@papi74
Urlaub sitzt im Moment leider nicht drin, mal sehn was geht
Die Möglichkeit, die Kinder alleine zu versorgen, bestünde unter Einbeziehung meiner Mutter, die heute in Rente gegangen ist. Sie ist für die Kinder sowieso eine wichtige Bezugsperson. Allerdings scheue ich diesen krassen Schritt, da ich das WM aus Sicht der Kinder für angemessener halte - ich hoffe ich bereue es nicht.
@stema
Das mit dem Kontinuitätsprinzip hatte ich schon mal irgendwo aufgeschnappt, daher denke ich auch nicht daran auszuziehen.
Und zu den Kontoauszügen - tja, den Zugriff auf ihr Konto (wir hatten getrennte Konten, wobei ich alle verwaltet habe) hat sie gesperrt, war für mich zumindest mal das Zeichen meine Kontodaten zu sichern...
@82marco
OK, guter Vorschlag, werde morgen direkt nen Termin mit dem JA machen, für Donnerstag habe ich schon einen Termin zur Trennungsberatung
@Skorpion
- Gewichte deine Ziele. Die (hälftige) Zeit mit den Kindern hat Priorität vor allem anderen. Letztendlich werden alle anderen Einigungen davon beeinflußt. Laß dich lieber auf einem anderen Schlachtfeld fertig machen, aber bei den Kindern muß die Front bis zum Schluß halten.
Du sprichst mir aus der Seele - alles andere ist mir fast egal.
- Mache ihr verschiedene Vorschläge zum WM. Biete ihr verschiedene Konzepte an, die auf ihren Schichtdienst passen. Mache es aber nicht zu wirr - evtl 3-4 verschieden Konzepte zur Wahl stellen. Auch wenn sie das WM im Ganzen noch ablehnt - zeig ihr Machbarkeiten auf und laß sie das Thema nicht einfach beenden.
Habe ihr schon verschiedene Vorschläge gemacht, sind alle am kategorischen NEIN abgeprallt. Sie will ihre Version - ich könnte die Kinder ja nehmen wann ich will. Die Aussage ist ja schon albern, denn alle Terminvorschläge Vorschläge des WM könnte ich ja auch in ihrer Version wollen , und den Willen lässt sie ja schon nicht zu. Hoffe sie lenkt bei Trennungsberatung oder Mediator (wenn sie mitkommt) ein, sonst rechne ich mit dem schlimmsten.
- Du machst die KM im Gespräch oder vor anderen schlecht. Auch wenn sie es "verdient hat", lieferst du ihr damit nur Munition. Über KMs darf grundsätzlich nur gut geredet werden.
Danke für den Tipp, werde ihn beherzigen.
@brille007
Das alles hört sich schlimm an - und ist es auch. Allerdings ist das ein in Deinem Fall recht wahrscheinliches Szenario. Wenn Du darauf vorbereitet bist, kann man Dich damit schlecht aus der Fassung bringen. Ich an Deiner Stelle würde Madame also glasklare Vorgaben machen: Sie möchte diese Ehe beenden - kann sie, indem sie selbst auszieht. Ein Naturgesetz von der Sorte, dass sie dabei die Kinder mitnimmt, gibt es nicht. In Sachen elterliche Sorge strebst Du eine Sorgerechtsmediation mit dem Ziel eines Wechselmodells an. Dass das etwas kostet - so what? Sind Madames Motorradausflüge umsonst? Unterm Strich kommen für eine Mediation ein paar hundert Euro zusammen - das ist der kleinste Posten, denn eine streitige Scheidung kostet tausende und dauert im Zweifelsfall Jahre. Lass Dich auch über die Kinder nicht weichkochen - die brauchen stabile emotionale Verhältnisse, aber keinen Papa ohne Eier in der Hose. Zusammenfassend: Übernimm selbst die Regie über das jetzt beginnende Theater, bevor es andere für Dich tun....
Shit das wollte ich nicht hören - Danke für deine Ehrlichkeit, hoffe das meine Ex die Regie nicht schon übernommen hat, sie hat leider mehr Zeit als ich, vielleicht würde ein Krankenschein helfen...
Achso, habe noch garnicht erwähnt, das mein Sohn L ein (fragliches) ADHS hat, habe direkt noch nen Termin mit der Frühförderstelle gemacht, da ich befürchte, das Ex mir nicht alles über die Therapie etc. mitteilt. In letzter Zeit häufen sich so Aussagen wie, "hab ich doch gesagt", "das steht alles in der Mappe, kannst ja lesen, wenn es dich interessiert". Da lässt die Kommunikation zu wünschen übrig.
Heute war sie komischerweise, nachdem wir uns gestern ziemlich gezofft hatten, total freundlich zu mir - Holzauge sei wachsam.
Wir haben uns nach der Arbeit beim Arzt getroffen, weil L einen neuen Gips bekommen hat. Sie tat so, als sei nichts gewesen. Ich bin dann mit den Kindern zur Oma gefahren.
Ich hoffe echt, ich habe nicht schon zu spät reagiert...
LG
Frank
* Erfolge: *
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Kleines Update:
Ich habe gestern Abend nochmal bei meiner Ex nachgefragt, ob sie sich denn die Mediation immer noch nicht vorstellen kann - Antwort war NEIN. Sie scheint sich ihrer Sache sehr sicher zu sein. Sie rückt nicht einen Millimeter von ihrer Position ab - naja, was habe ich erwartet, war ja schon immer so. Eine Diskussion habe ich nicht begonnen, aus Angst das wir uns wieder lautstark streiten.
Habe gerade einen Termin mit dem JA gemacht, nächste Woche Dienstag.
Ich kann das alles nicht glauben, das muss doch ein Traum sein, lass mich bitte aufwachen...
Grüße
Frank
* Erfolge: *
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Hallo!
Morgen früh haben wir ja einen Termin zur Trennungsberatung. Hat da schon jemand Erfahrung mit, wie läuft das ab? Soll, kann, muss ich mich darauf irgendwie vorbereiten? Fühle mich "etwas" unwohl und hilflos bei dem Gedanken, hab gerade wieder die große Leere im Kopf. Setze mich jetzt erstmal aufs Rad, vielleicht hilft es.
LG
Frank
* Erfolge: *
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Moin Frank,
vor einer Trennungsberatung musst Du keine Angst haben. Diese soll Dir und Deiner Frau helfen, die jetzt anstehenden Fragen möglichst sachlich und "un-emotional" abzuarbeiten - also etwas zu tun, zu dem Ihr beide (!) derzeit allein kaum in der Lage seid.
Nimm Dir einen Block und einen Stift mit - nein, am besten zwei, denn auch Deine Frau muss Dinge aufschreiben. Dann sollte es - allem anderen voran - um die Kinder gehen. Dabei kannst Du auch das Wechselmodell als einzigen für Dich gangbaren Weg in den Raum stellen und hoffen, dass der "Trennungsberater" dieses als das Optimum für die Kinder erkennt und Deiner Frau das auch vermittelt.
Die "Berater" werden Deiner Frau längst geflüstert haben, dass sie die Kinder in ihren Besitz bringen muss, um ordentlich Unterhalt zu kassieren. Aus taktischen Gründen (und nicht etwa, weil Du das tatsächlich vorhättest) empfiehlt es sich daher, Deiner Frau die negativen Seiten des "Kinderbesitzens" aufzuzeigen: Beispielsweise, dass ihre persönliche Freiheit stark beschnitten wäre, wenn Du nur noch 2-wöchiger Besuchspapa bist, ansonsten Deine neuen Freiheiten geniesst und nicht mehr als Babysitter auf Abruf bereit stehst. Die Alternative hierzu, von der alle Beteiligten profitieren, ist das Wechselmodell...
Daneben kann man auch Unterhalts-, Zugewinn- und Hausratsfragen klären. Wichtig ist das Mitschreiben, gerade, weil Ihr derzeit nicht den klarsten Kopf habt: Wer macht was bis wann? Und wichtig ist auch, gleich einen Anschlusstermin zu vereinbaren, bei dem die "Hausaufgaben" besprochen werden. Auf diese Weise kann man eine Trennung sehr sauber und ohne Streit über die Bühne bringen. Und Lösungen, die man gemeinsam findet, sind meist auch tragfähiger als die, zu denen man von einem Gericht verurteilt wird.
Ganz wichtig: Die Vergangenheit spielt hierbei keine Rolle; es geht auch nicht um die Klärung irgendwelcher Schuldfragen. Es geht nur um die jetzt anstehende Trennung. Falls entsprechende Vorwürfe kommen ("...Du hast immer..." oder "Du warst ja nie...") bügelst Du diese also freundlich ab und sagst "das gehört nicht zum Thema".
Munter bleiben!
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo!
Wir hatten gerade den Termin zur Trennungsberatung. Ich war ganz schön angespannt. Der Herr von der Trennungsberatung hat uns nach kurzer Einleitung zum Ziel dieses Besuches befragt. Wir waren uns einig, eine Lösung zur Betreuung der Kinder zu erlangen zu wollen und uns über das "wie vermitteln wir es den Kids" einigen zu wollen.
Er hat sich dann unsere Ansichten angehört, ich möchte 50:50 WM, habe zwei Modelle angesprochen (7-7, 2-3-2, jeweils mit der Möglichkeit von Ausnahmeregelungen), meine Nochgattin strebt eine individuelle Lösung an, festes Zuhause bei ihr, ich darf die Kinder häufiger sehen als alle 2 WE, individuelle Absprache jeden Monat. Wir haben beide unsere jeweiligen Vor- und Nachteile zumindest im Ansatz dargelegt.
Weiterhin hatte ich erwähnt, dass wir eine Mediation in Betracht gezogen hatten, dass meine Frau dazu im Moment aber nicht mehr bereit sei. Als Gründe nannte sie die Kosten, außerdem seien einige am Telefon sehr unsympathisch gewesen, einige seien nur auf Kundenfang aus. Wir sollten halt jemanden aus unserem Umfeld nehmen. Ich sagte, dass diese Personen nie parteilos sein könnten und auch nicht die Erfahrung hätten, solche Konflikte zu lösen.
Wie es der Zufall so wollte, ist der Herr von der Trennungsberatung auch ausgebildeter Mediator, allerdings nicht frei praktizierend, sondern im Zuge seiner Tätigkeit in der Beratungsstelle, sprich kostet nix - schonmal ein Argument meiner Nochgattin vom Tisch. Er bot uns eine Mediation zur Klärung der Umgangs- und Sorgerechtsfragen an. Ich stimmte zu, meine Ex sagte, dass sie sich "nicht sträuben würde". Wir haben direkt einen neuen Termin vereinbart in 2 Wochen.
Übrigens will meine Frau nur die Trennung, weil Scheidung ja kostet, RA und Gericht und so, die Scheidung wolle ich ja. Mmmh, bin ich wirklich so altmodisch? Wenn wir uns trennen, also unsere Paarebene aufheben, ist es für mich die logische Schlussfolgerung das die Scheidung folgt. Schliesslich wollen und werden wir beide ein neues Leben aufbauen. Und die Kohle - mein Gott, wenn wir uns über die Mediation einig werden und dies dem RA, JA Gericht etc. als tragfähigen Beschluss präsentieren, kann sowas doch wohl nicht die Welt kosten, oder? Schließlich geht es um unsere und vor allem um die Zukunft der Kinder.
Ich würde mich echt freuen, wenn wir es mit dieser Methode schaffen. Bin mal gespannt.
Achja, der Mediator fragte, ob schon RA oder JA involviert seien. Wurde von uns beiden verneint. Er meinte, dass dies im Moment auch nicht nötig sei. Allerdings habe ich morgen einen Termin mit RA (siehe einen der letzten Posts), nächste Woche steht ein Termin mit dem JA an. Soll ich das wahrnehmen, will die Mediation nicht gefährden durch evtl. Vertrauensbruch. Wenn ich es heimlich mache, würde ich das Vertrauen, das sie angeblich noch in mich hat, unterlaufen, wenn ich es ihr sage, weiss ich echt nicht wie sie reagiert Mmmh, ich zweifel schonwieder, brauch mal wieder euren Rat. Vielleicht kann ich ihr ja anbieten, gemeinsam zum JA zu gehen und nehme den RA Termin zur reinen Rechtsberatung. Oder die Termine canceln? Was meint ihr?
Mal wieder zaudernde Grüße
Frank
* Erfolge: *
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Moin Frank,
das sieht alles im Moment gar nicht schlecht aus. Und ich kann Dich in Deinen Scheidungsabsichten nur bestärken - wenn man sich getrennt hat, ist es logisch, das auch komplett zu tun und nicht eine halbgare Ehe auf dem Papier bestehen zu lassen.
Rein taktisch solltest Du Dich vom Wechselmodell NICHT abbringen lassen - es ist ein guter Start, auch wenn sich im Lauf der Zeit herausstellen sollte, dass die anfänglich gefundene Regelung überarbeitet werden sollte (alle 2 Tage den Wohnsitz zu wechseln muss für Kinder nicht unbedingt prickelnd sein; da sind längere Intervalle dann tatsächlich besser). Falls Deine Noch-Frau weiter auf dem "Die Kinder wohnen bei mir" beharrt, stellst Du einfach mal die umgekehrte Lösung in den Raum: Was sie davon halten würde, wenn die Kids bei Dir sind und sie von Dir "grosszügigen Umgang" zugeteilt bekommt. Das öffnet manchen Frauen die Augen, denn ein wirkliches Argument gibt es nicht dagegen; es ist ja nichts anderes als ihr eigener Vorschlag, nur eben mit umgekehrten Vorzeichen...
Wichtig ist: Sorge dafür, dass jede Sitzung beim Mediator protokolliert wird. Wenn der es nicht macht: Tu es selbst und lasse ihm und Deiner Noch-Frau jeweils ein Exemplar zukommen. Wenn darauf kein energischer Widerspruch erfolgt, gilt das Protokollierte als "gegeben". Das Ganze nennt sich "die Macht des Protokollführers" (diesen Tipp hat mir Deep Thought vor längerer Zeit mal gegeben... :wink:) In jedem Fall können diese Protokolle von Bedeutung sein, falls Madame es sich irgendwann anders überlegt und einfach eine streitige Scheidung will: Sie dokumentieren Deine Bereitschaft, das Ganze aussergerichtlich und im Interesse der Kinder zu lösen. Da ist ein trotziges "Ich bin aber die Mutter und ich will das alles nicht" dann kein wirklich gutes Argument vor Gericht.
Solange eine Mediation läuft, gilt das ungeschriebene Gesetz, dass die Waffen zu schweigen haben. Ich würde daher an Deiner Stelle den Anwaltstermin canceln: Wenn Deine Noch-Frau davon Wind bekommt, wäre das ein willkommener Anlass für sie, sich ebenfalls an keine der getroffenen Vereinbarungen zu halten. Und dann ziehst Du den Kürzeren... Abgesehen davon: Alles, was der Anwalt Dir im Moment sagen kann, erfährst Du auch hier...
Grüssles
Martin
PS: Selbst wenn der Mediator Geld kostet: Das sind peanuts im Vergleich zu dem, was eine streitige Scheidung kostet. Und bei der trägt jeder seine Kosten selbst (es sei denn, er bekommt PKH)
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi Martin!
Ich hatte auch den Eindruck, dass das heutige Gespräch durchaus konstruktiv war.
Ich hatte bei beiden W-Modellen meine Bedenken, das eine hat im Moment noch zu große Intervalle denke ich, das andere könnte evtl. noch passen, aber wenn die Kinder älter werden, könnte man es verlängern, bzw. sollte mal sehen, wie die Kinder reagieren und was sie wollen. Wir haben dabei auch gleich festgehalten, das man diese Modelle nach einiger Zeit, evtl. mit Hilfe des Mediators, erneut besprechen und anpassen könnte.
Ich bin jetzt zumindest mal etwas erleichtert, das der, wie ich finde, richtige Weg der Problemlösung eingeschlagen ist, hoffentlich gehen wir ihn bis zum Ende. Zumindest konnten wir heute etwas vernünftiger miteinander umgehen - ist ja auch schon was. 🙂
RA Termin werde ich dann canceln, supi, dann schaffe ich es ja noch zum Sommerfest in die Kita- doll freu;-) :laola:
Das mit dem Protokoll ist ein sehr guter Tipp, habe heute gar nicht daran gedacht zu fragen, ob er das, was er mit geschrieben hat, uns als Protokoll zur Verfügung stellt.
-PS: Selbst wenn der Mediator Geld kostet: Das sind peanuts im Vergleich zu dem, was eine streitige Scheidung kostet. Und bei der trägt jeder seine Kosten selbst (es sei denn, er bekommt PKH)
Hatte ich ihr auch gesagt, ich glaube sie hat einfach darauf spekuliert, dass ich ihrem Willen nachgebe.
So, heute kann ich mal zur Abwechslung etwas erleichterter ins Bett.
Grüße
Frank
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Moin Frank,
Wechselmodelle sind noch kein wirklich justiziables Ding (obwohl sie als "Doppelresidenzmodell" zumindest schon mal einen amtlichen Namen haben). Aber man kann sie nicht einklagen; es braucht zu ihrer Umsetzung die Bereitschaft beider Eltern, halbwegs miteinander vernünftig zu kommunizieren. Hierfür ist ein Mediator ein gutes Medium, vor allem am Anfang. Aber auch in das (immer vorläufige) Ergebnis einer Sorgerechtsmediation wird man reinschreiben, dass beide Eltern sich verpflichten, im Falle von Streitigkeiten nicht einfach zum Anwalt zu rennen, sondern den Mediator erneut aufzusuchen und das Problem mit seiner Hilfe zu lösen.
Die Intervalle eines WM hängen von vielen Faktoren ab: Alter der Kinder, Entfernung der Wohnorte, Grösse der Wohnungen, Tagesablauf etc. Es gibt da keine Faustregel; man muss es schlicht ausprobieren. Wenn man als Eltern feststellt, dass ein 3-tägiger Turnus zu stressig ist, macht man eben einvernehmlich eine Woche daraus und beobachtet das Ergebnis. Wenn die Kinder grösser sind, kommen zusätzlich auch Freunde und Freizeitbeschäftigungen ins Spiel. Am besten würde so ein Modell natürlich funktionieren, wenn beide Eltern räumlich sehr nahe beieinander wohnen. Freunde von mir haben nach ihrer Scheidung ihr Haus verkauft und zwei nebeneinander liegende Doppelhaushälften erworben - sowas ist natürlich ideal. Aber auch zwei Mietwohnungen in erreichbarer Nähe, die so ausgestattet sind, dass die Kids nicht zu "Kofferkindern" werden, die ständig umziehen müssen, sondern an beiden Wohnorten eine entsprechende Ausstattung haben, funktionieren hervorragend - wenn die Erwachsenen das wollen.
Wichtig ist, dass Du darauf BESTEHST, nur dieses Modell praktizieren zu wollen; alternativ bestenfalls den ständigen Aufenthalt bei Dir mit Mutter als "Besuchs- und Zahlmama". Lass Dir nichts anderes einreden! Denn es werden ungefragte Berater aus dem Off kommen, die Deiner Noch-Frau flüstern, dass Wechselmodelle Käse sind, die Kinder verwirren und den Fluss von Kindesunterhalt behindern, der armen Müttern doch schliesslich zustehe. Lass Dich nicht beirren - IHR BEIDE trefft die Entscheidungen über das Lebensglück Eurer Kinder und nicht irgendwelche frustrierten "Freundinnen" Deiner Frau.
Lasst Euch in nächster Zeit auch nicht auf "private" Streitereien ein, sondern notiert eventuell strittige Fragen für das nächste Gespräch mit dem Mediator und pflegt ansonsten einen sachlich-respektvollen Umgang miteinander. Vielleicht vereinbart Ihr zusätzlich auch, Euch von niemandem reinreden zu lassen und entsprechende Versuche mit einem freundlichen "Danke, wir kriegen das selbst hin!" abzubügeln. Man kann eine Scheidung nämlich auch geräuschlos über die Bühne bringen - und vor allem: Ohne Verletzung von Kinderseelen.
Lade Dir ausserdem unter http://www.vatersein.de/pdf/20WuenscheVonScheidungskindern_A4.pdf die "20 Wünsche von Scheidungskindern" herunter, drucke sie aus und häng sie von innen an die Toilettentür: Dann seht Ihr beide sie jeden Tag mindestens drei Mal...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Guten Morgen!
@ Martin
- Lasst Euch in nächster Zeit auch nicht auf "private" Streitereien ein, sondern notiert eventuell strittige Fragen für das nächste Gespräch mit dem Mediator und pflegt ansonsten einen sachlich-respektvollen Umgang miteinander.
Da wir bei Gesprächen im Moment immer zu unrationellen Äusserungen neigen und die Gespräche daher nach kurzer Zeit entarten, habe ich meiner Nochfrau vorgeschlagen, heikle Themen evtl in schriftform anzugehen, da überlegt man sich die Wortwahl immer dreimal. Bisher kam noch keine Antwort von ihr.
- Lade Dir ausserdem unter http://www.vatersein.de/pdf/20WuenscheVonScheidungskindern_A4.pdf die "20 Wünsche von Scheidungskindern" herunter, drucke sie aus und häng sie von innen an die Toilettentür: Dann seht Ihr beide sie jeden Tag mindestens drei Mal...
Schon ausgedruckt;-)
Ich hab zwar schon einiges über das WM gelesen, auch der Mediator meinte, dass es ein zwar neues Modell sei, aber wohl gute Erfolge erziele. Um es meiner Ex aber näher ans Herz zu bringen, würde es vielleicht helfen, wenn es da schon empirische Untersuchungen zu gäbe. Hat da jemand einen Link? Finde gerade nix, bin auf der Arbeit.
LG
Frank
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Guten Morgen!würde es vielleicht helfen, wenn es da schon empirische Untersuchungen zu gäbe. Hat da jemand einen Link?
Für das was dazu im Netz ist kommt das Wort "spärlich" einer schamlosen Untertreibung gleich. Leider. Ich hatte hier mal einen thread gestartet "Wechselmodell-Erfahrungen", vielleicht hilft dir das erstmal. Desweiteren hatte haddock mal eine angelsächsische Seite verlinkt. Ansonsten bleibt nur längeres Googeln mit unbefriedigendem Ergebnis.
Hallo allerseits!
Nach einer kurzen Phase der Entspannung verhärten sich die Fronten wieder. Gestern nachmittag waren wir zum Sommerfest, da war alles noch recht entspannt. Abends dann sagt Exe, dass das Essensgeld für den Kindergarten ansteht, ob ich noch Geld da habe. Nein sage ich, muss auch erst welches holen. Wie wir dass denn jetzt erstmal regeln sollen, fragt sie, ob wir je 200 € in eine Kasse packen und schauen, ob wir damit hinkommen? Ich stimme zu. In der Nacht, ich kann mal wieder nicht schlafen und die Gedankenmühlen drehen sich wie wild, fällt mir ein, dass das Kindergeld doch auf ihr Konto geht und das ich den Kindergartenbeitrag von meinem Konto bezahle - mmh also 308 € Eingang bei ihr, 132 € Ausgang bei mir, jeder von uns packt 200 € in eine Kasse, macht bei mir dann minus 332 €, bei ihr plus 108 €. Die Rechnung leuchtet mir nicht ein, ich spreche sie gerade darauf an, schlage vor ein Extrakonto für die Kinder einzurichten für KG, jeder von uns zahlt 200 € dazu, davon sollten wir für den Monat für die Kinder locker hinkommen. Sie lehnt ab. Wäre unnütz, das könnte man doch nachher, wenn alles geklärt ist, verrechnen - ne is klar (irgendwie schrillen bei mir die Alarmglocken, 82marco hatte ja schon geschrieben, was denn Kardinalfehler seien, u.a.
"- Du vertraust mündlich versprochenen Gegenleistungen und gehst in Vorleistung."
Also versuche ich mich mal etwas vorzutasten, bleibe erstaunlich ruhig. Wenn wir uns doch eventuell auf das WM einigen, sage ich, würden doch auch die Kosten geteilt, das KG würde beiden zustehen, da wäre ein gemeinsames Konto für die Kinder doch auch hilfreich.
Sie sagt, dass das WM nicht feststehen würde (hat sie Recht), das sie davon nichts hält, dass wir ihr Ding durchziehen, dass ihr das mit der Mediation eh zu lange dauert, dass sie eine Lösung in spätestens 1-2 Monaten haben will. Als nächstes kommt dann wohl die Aufforderung, im Sinne der Kinder auszuziehen...
Außerdem sei das WM absolut schlecht für die Kinder. Auf die Frage warum, woher sie denn ihre Kenntnis bezieht, ob sie sich denn endlich mal hierzu kundig gemacht habe, sagt sie, sie hätte ihre Quellen, die mich aber nichts angehen würden. Argumente hatte sie jedoch nicht - ausser, ich bin Mama, das ist dann so, ich würde mich ja ausserdem hauptsächlich um die Freizeit der Kinder kümmern, sie spricht wohl auf die WE an, da ich in der Woche arbeite, sie halt meist (aber nicht ausschliesslich) am WE arbeiten ist. Sie würde 80% der Zeit für die Kinder sorgen - mmh, da haben wir irgendwie ein unterschiedliches Zeitempfinden...Sie arbeitet halt im Schnitt 8-10 Tage im Monat, ich halt alle Werktage. Dabei übersieht sie, dass ich in der Woche ab 16:30 daheim bin, die Kids von 09:00 bis 15:00 oder 16:00 in der Kita sind, das ich mit den Kindern esse, sie ins Bett bringe, Geschichten vorlese, Nachts auch für sie aufstehe, wenn was ist. Natürlich haben wir unterschiedliche Schwerpunkte, aber kann man die denn so unterschiedlich gewichten? Klar, sie leiert Therapien an (Logopädie, Ergo, Frühförderung, wobei ich dazu eine etwas andere Meinung habe als sie. Ist aber eine eigene Geschichte, würde jetzt den Rahmen sprengen), die Termine teilen wir aber so halbwegs. Logopädie ich, Ergo meist sie, Frühförderung kommt in die Kita.
Perfiderweise ist es seit sie die Trennung ausgesprochen hat so, dass ich nach Hause komme und sie mit den Kindern auf dem Spielplatz oder bei einer Freundin ist, erst spät heimkommt (20:00 Uhr), ich mich dann abhetzen darf, die Kinder bettfein zu machen, kurze Geschichte, das wars dann. Die Kinder maulen schon, dass wir kaum noch was machen können (auch eine eigene Geschichte, vielleicht mal bei Gelegenheit). Jetzt fängt der Kampf schon an, wann ich was mit den Kindern machen darf, muss ich nun immer anmelden, war natürlich vorher so gut wie nie so, da war sie froh, wenn ich nach der Arbeit direkt die Kurzen übernommen habe, und sie Einkaufen konnte, zu ner Freundin, aufs Moped oder sonstwas. Wenn ich das so schreibe und mir überlege, kocht die Wut in mir hoch, ich fühle mich so hilflos...
Dann eröffnet sie mir ihre Rechnung, was mir denn zustehen würde aus unseren Vermögenswerten und Haus. OK, zumindest da sind wir etwa auf die gleichen Zahlen gekommen. Sie hätte schon mit ihrem Bruder gesprochen, mit ihrem Vater wolle sie noch, sie könnte mich auszahlen. OK sage ich,auf das Haus bestehe ich nicht, auch wenn ich es auch gerne behalten würde und sie auszahlen könnte. Irgendwann erwähnt sie, dass sie kein Geld auf dem Konto habe (komisch, wir haben gerade erst Gehalt bekommen) und dass es ihr bewusst sei, dass ihr 40 % Gehalt nicht ausreichen wird und das sie keineswegs bereit sei mehr zu arbeiten, da sie sich ja weiter so liebreizend (sorry -Ironie) um die Kinder kümmern will- die Alarmglocken werden lauter, beinahe unerträglich laut - hiess es doch noch bis vor ein paar Tagen, sie wolle keinen Unterhalt, für sich nicht und für die Kinder nicht, dass könne ich schriftlich haben.
Da das Gespräch wieder anfing uns zu entgleiten, weil wir beide auf unseren Modellen beharrten, verwies ich auf die Mediation.
Sie ist dann mit unterdrücktem Zorn zu ihrer Freundin gefahren (welche übrigens der Meinung ist, dass die Kinder natürlich zur Mutter gehören - halt ein Naturgesetz oder Massenhypnose, ein Axiom halt - was soll ich da sagen?)
So sehr mir die zumindest nicht komplett verweigerte Mediation noch ein wenig Hoffnung gibt, sehe ich aber bisher eher die Probleme anwachsen, als das wir uns annähern. Zumindest hat sie die Katze aus dem Sack gelassen - ich weiß woran ich bin. Wenn es nach ihr geht endet es so:
Haus weg, ich habe meinen Selbstbehalt oder knapp drüber, nehme die Kinder wann es ihr passt (sprich abhängig von ihrem Dienstplan), tanze nach ihrer Nase wie bisher, bin ihr "dienlich"
Das Wohl der Kinder hat sie übrigens mit keiner Silbe erwähnt, nur immer sich selbst - typisch für sie. Der Ausdruck des Online Familienhandbuchs zum Thema "Trennung vom Partner - wie sage ich das meinen Kindern?" hängt noch unberührt an der Spickwand, die "20 Wünsche von Scheidungskindern" direkt daneben.
Ich hab ja nächste Woche einen Termin beim JA, wollte ihn eigentlich canceln wegen Waffenstillstand durch die angestrebt Mediation. Ich denke ich geh doch mal hin?!
Ich erwäge schon fast denn Tipp von papi74, aber eigentlich fehlt mir der Mut.
"Prüfe das für Dich ab und wenn das dann alles klappen wird, dann schaffe Du Tatsachen.
Sprich stelle Ihr die Koffer vor die Tür und tausche die Schlösser aus. Suche Dir einen guten RA und sicherlich wäre es weiterhin gut, wenn du erstmal 2-3 Wochen Urlaub nimmst."
Bin für jede Hilfe und Zuspruch dankbar.
Wenig hoffnungsvolle Grüße ;(
Frank
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Moin Frank,
vorab eine Frage: Bist Du sicher, dass Deine Noch-Ehefrau sich nicht längst in intensiver anwaltlicher Beratung befindet? Die von Dir beschriebenen Umstände weisen nämlich ziemlich eindeutig in Richtung des "üblichen" Drehbuches, an dessen Ende Du tatsächlich ohne Kinder, ohne Haus und mit dem Selbstbehalt dastehst. Allerdings gibt es auch genügend frustrierte "Freundinnen", die entsprechende Tipps geben...
Zu dieser Dramaturgie würde dann auch gehören, Dich in vermeintlicher Sicherheit zu wiegen ("...jaja, wir machen die Mediation, jaja, ich will keinen Unterhalt von Dir, jaja, Du kannst die Hütte übernehmen..."), denn alles, was Madame Dir heute mündlich erklärt oder auch verspricht, ist ohne jeglichen Wert, wenn sie es sich morgen anders überlegt. Und das wird sie tun - bzw. hat es längst getan. Ich kann nur immer wieder wiederholen:
Diese Frau hat NICHTS zu tun mit der Frau, die Du mal geheiratet hast und mit der Du bisher Probleme lösen konntest! Diese Frau geht nur noch IHREN EIGENEN Weg und dabei notfalls über Leichen (auch Deine), wenn es ihren Zielen dient. Wenn sie Dich dafür belügen oder täuschen muss - nun, dann ist das eben so. Wenn die Kinder darunter leiden - nun, da müssen sie durch - sie ist die Mutter; sie allein weiss, was für ihre (nicht Eure!) Kinder gut ist.
All dem kannst Du jetzt nur kompromisslose freundliche Härte entgegensetzen. Kinder bei ihr und Du Besuchspapa? Indiskutabel! Sie übernimmt die Hütte? Vollkommen ausgeschlossen! Du ziehst aus? Nicht daran zu denken! Ganz egal, was Du später tun wirst: Im Moment machst Du KEINERLEI Zugeständnisse grundsätzlicher Art. Denn auf Deine Versprechen wird Madame Dich absolut festzunageln versuchen!
Ansonsten: Sorge dafür, dass der nächste Mediationstermin schnellstmöglich stattfindet. Es bringt nichts, wenn Ihr zuvor wochenlang Krieg führt. Bis dahin: Kein lautes Wort, kein Türenknallen, distanzierte Freundlichkeit. Aber auch kein Nachgeben - mit jedem Zugeständnis, das Du im Moment machst, schaufelst Du das Grab Deiner aktiven Vaterschaft.
Grüssles
Martin
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Hallo Martin!
Ich verfalle gerade in Panik, hab die Kinder gepackt und zur Oma gebracht.
Doch der Reihe nach.
Sie ist vorhin, nach der Geschichte mit dem Geld, zu ihrer Freundin gefahren, genau die, die nichts vom WM hält (eigentlich eine nette Frau, aber ich weiß nicht mehr was ich glauben soll, hatte mal kurz mit ihr telefoniert, sie steht natürlich auf Exes Seite, habe einiges angedeutet, warum unsere Ehe nicht funktioniert hat, wußte sie nichts von, Exe erzählt ihr natürlich nur IHRE Version, lässt unschöne Dinge einfach mal aus.). Ich wollte eigentlich mit den Kids raus, habe hier aber noch den letzten Post geschrieben. Sie kam wieder rein, als ich ihn gerasde abschickte. War total kalt. Das Telefon schellte, ihre besagte Freundin am Aparat, sonst ist sie immer freundlich zu mir, hat immer ein zwei Sätze für mich, jetzt wirkt sie reserviert, will Exe sprechen. Meine Nochgattin sagt kaum ein Wort, nur "Mh, ja, ok überleg ich mir, wir sehen uns dann morgen", Morgen wollten sie sich mit den Kindern zusammen trefen - eigentlich normal, aber ich hab so ungutes Gefühl, klar sie können über alles geredet haben, aber ich befürchte jetzt, dass sie mit den Kids erstmal zu ihr ziehen könnte. Sie ist dann aufs Moped, ich noch "Tschüß, bis später", sie hat es kaum geschafft zu antworten, so wütend war sie. Ich hab die beiden Jungs geschnappt, bin spazieren. Hab meine Mutter angerufen, gesagt, das ich das schlimmste befürchte, dass ich ihr die Kinder bringen würde. Wieder nach Hause, überhastet einige Sachen gepackt - mir kommt die Idee die Konten der Kinder zu sichern, sie hatte so komische Andeutungen gemacht, das die das Geld auf ihren Konten behalten sollen und bliblablu. Siehe da, Konten sind weg, Die Mappe über das Haus ist weg, vielleicht hab ich sie übersehen, aber an dem angestammten Ort war nichts mehr. Zumindest meine Konten hatte ich schon vor ein paar Tagen versteckt. Die bleiben jetzt bei meinen Eltern.
Verdammt, bin völlig ratlos und neben der Spur, Hilfe! ;(
PS: das mit dem Anwalt könnte cih mir durchaus vorstellen, mitlerweile kann ich leider alles vorstellen, sie gibt ja in keinem Punkt auch nur einen Millimeter nach
* Erfolge: *
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Moin Frank,
es ist verständlich, dass Du gerade neben der Spur bist: Deine Ex zieht - wie von mir befürchtet - ihr Ding möglicherweise bereits durch und könnte damit schon weiter sein als Du ahnst. Wenn das so ist, müsste sie allerdings auch schon in anwaltlicher Beratung sein; sowas macht man nicht allein.
Das kann man mit einer direkten Frage herausbekommen - oder mit einem Trick: Man versucht, herauszufinden, wer im lokalen Einzugsgebiet die "grösste Sau" ist. Es gibt bundesweit ein richtiges Netzwerk anwaltlicher "Frauenversteher", die gute Geschäfte damit machen, bei Scheidungen nicht de-eskalierend auf ihre Mandanten einzuwirken, sondern besonders gerne Mandate von weiblichen Mandanten zu übernehmen, die ihre Ehemänner bis auf's Hemd ausziehen wollen. Deren Adressen und "Erfolgsgeschichten" werden auf Kaffeekränzchen heiss gehandelt. Vielleicht hast Du vertrauenswürdige weibliche Freunde, die Du mal danach fragen könntest...
Wenn Du den Namen des für Dein Einzugsgebiet zuständigen "Frauenverstehers" (ggf. auch 2 oder 3) hast, machst Du dort einen Termin für eine Erstberatung. Kostet im Zweifelsfall knapp 200 EUR, aber hat gleich mehrere Vorteile: Entweder sagt man Dir gleich bei Nennung Deines Namens "Tut mir leid, wir können Sie wegen eines Interessenkonflikts nicht beraten" - dann weisst Du, dass Madame schon da war. Oder es kommt zumindest zu dieser Erstberatung - dann ist dieser Anwalt für Madame blockiert, denn dann hast Du diesen Interessenkonflikt selbst provoziert, auch wenn Du hinterher einen ganz anderen Anwalt nimmst.
Davor, dass Deine Demnächst-Ex samt Kindern auszieht, musst Du nicht wirklich Angst haben - sie hat kein Recht dazu, da Ihr gemeinsames Sorgerecht habt. Also wäre das Kindesentziehung - mit allen Möglichkeiten, den vorherigen Zustand wieder herzustellen. Sofern begründete Anzeichen bestehen, dass sie das vorhat, erklärst Du nett und freundlich, dass sie allein hinziehen kann, wo sie möchte - aber dass die Kinder im Haus bleiben. Sollte sie sich nicht daran halten, sagst Du hier Bescheid; Du bekommst dann die entsprechenden Hinweise.
Hüte Dich allerdings vor allem, was Dir als "Gewalt" oder "Drohung" ausgelegt werden könnte - auch da sind trennungswütige Damen und ihre Freundinnen nämlich sehr erfinderisch. Als schlag nie mit der Faust auf den Tisch oder gegen eine Tür und schrei nicht herum. "Distanzierte Freundlichkeit" lautet die Devise; sonst machst Du sehr schnell mit dem Gewaltschutzparagraphen Bekanntschaft und wirst - mit etwas Pech - aus der ehelichen Wohnung verwiesen. Ich selbst war jedenfalls die Freundlichkeit in Person, als ich mitbekam, dass Madame fast täglich mit der Leiterin des Frauenhauses telefonierte. Ich glaube, das hat sie besonders wütend gemacht... 😉
Zusammenfassend: Du musst Regie führen in diesem Spiel. Und Du musst ihre Spiele stören. Das ist der beste Weg, Verhandlungsbereitschaft herzustellen.
Grüssles
Martin
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