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Hilfe! Was sollen wir tun?

 
(@ich1234)
Schon was gesagt Registriert

Liebes Forum,

zum ersten Mal habe ich mich in einem Forum angemeldet, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden.

Ich bin zwar kein Vater, aber ich bin mit einem Vater verlobt und ich würde Euch gerne meine bzw. unsere Geschichte erzählen in der Hoffnung, hier vielleicht den einen oder anderen Ratschlag zu bekommen.110
Mein Lebensgefährte ist seit gut 3 Jahren von seiner Exfrau getrennt und seit ca. 1,5 Jahren geschieden. Die beiden haben 2 Mädchen, die Große ist fast 15 und die Kleine fast 10 Jahre alt. Die Trennung ging damals zwar von meinem Lebensgefährten aus, jedoch hatte seine Exfrau nach knapp 3 Monaten einen neuen Lebensgefährten. Mein Lebensgefährte ist damals direkt nach der Trennung aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Seine Exfrau ist dort mit den gemeinsamen Kindern wohnen geblieben und nach ersten Absprachen sah es so aus, alsob der neue Lebensgefährte (der einen heute ca. 13 Jahre alten Sohn mit seiner Exfrau hat) zu ihr in das damals gemeinsame Haus ziehen würde. Die Situation entwickelte sich allerdings anders, sodass die Exfrau (relativ kurzfristig) gemeinsam mit den beiden Töchtern zu ihrem neuen Lebensgefährten in ein anderes Bundesland (ca. 280 km entfernt vom alten Wohnort und ca. 200 km vom neuen Wohnort meines Lebensgefährten) gezogen ist. Der Umzug ist ausschließlich aufgrund der neuen Beziehung erfolgt. Die Exfrau war vorher Teilzeitbeschäftigt und hat die Beschäftigung für den Umzug aufgegeben. Ca. 2 Monate nach dem Umzug ist die Exfrau vom neuen Lebensgefährten schwanger geworden. Das Umgangsrecht erfolgte bis dahin im 14-tägigen Rhytmus, wobei die Exfrau meinem Lebensgefährten die Kinder auf halber Strecke entgegengebracht hat. Dies war die Voraussetzung dafür, dass mein Lebensgefährte dem Umzug zustimmte. Es hat auch alles wunderbar funktioniert. Natürlich gab es hier und da mal Krach, welcher aber immer irgendwie aus der Welt geschaffen werden konnte. Vielleicht muss ich noch erwähnen, dass mein Lebensgefährte damals ausgezogen ist, ohne größere Teile des Hausrats mitzunehmen. Da die Trennung von ihm ausging, war er sehr bemüht, es seiner Exfrau so einfach wie möglich zu machen. Es musste für sie z. B. ein neues Auto angeschafft werden, wozu er einen größeren Geldbetrag beigesteuert hat. Er hat sie finanziell unterstützt, wo er nur konnte und als es darum ging, das gemeinsame Haus zu verkaufen, hat er viele Gespräche mit der Bank geführt, damit die Beiden die Vorfälligkeitsentschädigung nicht komplett zahlen mussten. Wie dem auch sei, in der Zeit der Schwangerschaft (welche sich über den Winter erstreckte), weigerte sich seine Exfrau immer wieder, die Kinder auf halbem Wege entgegenzubringen. So kam es dazu, dass die Kinder des öfteren anriefen, um das gemeinsame Wochenende mit ihrem Vater abzusagen. Wir nahmen dies in der ersten Zeit hin, weil es (abgesehen von der Schwangerschaft der Mutter) immer gute Gründe gab, warum das Wochenende nicht stattfinden könnte. Nach der Schwangerschaft pendelte sich allerdings alles wieder einigermaßen ein und die "Papa-Wochenenden" konnten wieder wie gewohnt stattfinden. Allerdings fanden diese Wochenenden immer häufiger ohne die große Tochter (damals noch 13 Jahre) statt. Die Begründung: Sie wollte am Wochenende lieber Sachen mit ihren Freunden machen. Wir hatten dafür natürlich Verständnis. Schließlich ist sie in der Pubertät, wo man natürlich auch mal andere Dinge im Kopf hat, als jedes 2. Wochenende bei Papa zu verbringen. Es bürgerte sich also ein, dass die "Papa-Wochenenden" nur noch mit der kleinen Tochter (damals noch 8 Jahre) stattfanden.
Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass zwischen meinem Lebensgefährten und mir 13 Jahre Altersunterschied liegen. Von Anfang an war das für seine Exfrau ein großes Problem. So kam es dazu, dass nicht selten den Kindern gegenüber Äußerungen fielen wie z. B. dass ich seine Tochter sein könnte. Als die kleine Tochter mal zu ihrer Mama sagte, dass ich ja jetzt sowas wie ihre Stiefmama wäre, kam nur die Äußerung: "Wie?! DAS Kind?!". Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Ich möchte nicht, dass mich hier jemand falsch versteht. Ich schreibe dies hier nicht, um die Exfrau meines Verlobten schlecht zu reden. Ganz im Gegenteil. Ich habe bis heute viele Dinge geschluckt und mit angesehen, immer mit dem Gedanken, dass die Kinder im Vordergrund stehen.
Um auf die Geschichte zurückzukommen: Die ganze Lage spitzte sich Ende November vergangenen Jahres derart zu, dass seine Exfrau sich (am "Übergabetreffpunkt" der kleinen Tochter) weigerte, zukünftig zu fahren. Sie wurde ziemlich ausfallend und boshaft und auch auf mehrmaligen Hinweis darauf, dass soetwas nicht vor der gemeinsamen Tochter ausgetragen werden sollte, war sie einfach nicht zu bremsen. Seitdem ist sie bis heute nicht mehr auf halbem Wege entgegengekommen. Einzige Stellungnahme: "Zerr mich doch vor Gericht, wenn Du etwas von mir willst." Seitdem beißen wir alle 14 Tage in den sauren Apfel und fahren die 200 km am Freitag hin und zurück und am Sonntag dann das gleiche Spiel. Dass an Freitagen, wenn mein Verlobter 400 km gefahren ist (ich bin noch arbeiten, sodass ich nicht mitfahren kann), nicht mehr viel los ist, brauche ich wohl nicht erzählen...
Das ist allerdings nur eine von gefühlt 13939203 Baustellen. Genaugenommen sind es so viele Baustellen, dass ich gar nicht weiß, ob ich das hier alles schreiben kann. Um es nochmal ganz kurz klarzustellen: Uns ist sehr wohl klar, dass seine Exfrau nicht dazu verpflichtet ist, die Kinder bzw. das Kind auf halbem Wege entgegenzubringen. Allerdings arbeitet sie momentan nicht und ihre Eltern sind kurz nach ihrem Umzug ins neue Bundesland hinterhergezogen und wohnen 1 Straße von ihr entfernt.
Nächste große Baustelle: Die große Tochter wird meinem Lebensgefährten komplett entfremdet. Anfangs hieß es, sie wolle die Wochenenden mit ihren Freunden verbringen. Es kristallisierte sich allerdings heraus, dass sie nicht mehr hier her wolltee, weil ihr Vater "ihr einfach zu viel angetan" hätte. Auf Nachfrage, was genau sie damit meint, gibt es keine Antwort. Mittlerweile ist die ganze Geschichte so weit, dass weder auf Briefe, noch auf Facebooknachrichten, auf SMS etc. keinerlei Reaktion folgt. Als mein Lebensgefährte sie vor ein paar Wochen auf ihr Handy anrief, wurde er weggedrückt. Sie will absolut keinen Kontakt, was von der Mutter 100%ig unterstützt wird. (Zitat der Mutter: "Ich will, dass Du Dich aus meinem Leben raushältst. Lass uns einfach in Ruhe!"). Vor ca. 3 Wochen "gestand" seine Exfrau ihm dann, dass die Tochter seit gut 6 Monaten einen 19jährigen Freund hat, zu dem sie auch eindeutig sexuellen Kontakt hat. Mein Lebensgefährt vermutete den Freund schon vor einigen Monaten uns sprach seine Exfrau mehrfach darauf an. Die Antwort: Es seinen nur gute Freunde. Solche Lügen gab es mehrfach.
Als es damals zur Trennung kam, hat mein Lebensgefährte auf Forderung der Anwältin seiner Exfrau beim Jugendamt eine Unterhaltsurkunde unterschrieben. Da mein Lebensgefährte selbständig ist und die letzten Monate (nicht zuletzt wegen der immer wieder kehrenden Streitigkeiten, was mittlerweile eine erhebliche psychische Belastung (nicht nur für meinen Lebensgefährten, seine kleine Tochter hat u.a. am ganzen Körper Warzen bekommen) darstellt) extreme Einkommenseinbußen hinnehmen musste, ist er an einen Punkt geraten, an dem er seiner Exfrau mitgeteilt hat, dass es u. U. passieren könnte, dass der Unterhalt für den nächsten Monat evtl. nicht komplett zum 01. gezahlt werden könnte. Reaktion seiner Exfrau: Antrag auf Unterhaltsvorschuss und Vollstreckungsankündigung des Jugendamtes. Ja, ich weiß, sie handelt völlig zu Recht.
Mein Problem an der ganzen Sache: Mich wundert, dass Väter (er hat das 50%ige Sorgerecht für beide Kinder) offensichtlich absolut keine bzw. ausgesprochen wenig Rechte in Deutschland haben. Seine Exfrau schaltet und waltet, wie es ihr in den Kram passt. Egal, welche Absprachen einst getroffen worden sind, sie hält sich nicht daran. Ganz im Gegenteil: Sie setzt alles daran, dass die Kinder sich von ihrem Vater entfernen. Bemühen wir uns für die Kinder (klar wird am Kinderwochenende mal etwas für die Kinder gekauft. Das ist allerdings nicht die Regel!), dann "verwöhnen" und "verhätscheln" wir sie. Gibt es mal ein "Nein" zu einem neuen Paar Schuhe o. ä. heißt es gleich, ihm wären die Kinder nicht mehr wert, als seine Pflichtzahlung.
Ich weiß, das alles mag erstmal ein wenig wirr klingen, aber das ist erstmal der ganz, ganz grobe Sachstand.
Mich würden in erster Linie "andere" Meinungen und Ratschläge interessieren.
Ach ja, kurze Info noch: Ich habe zu beiden Kindern ein ausgesprochen gutes Verhältnis und das glücklicherweise schon von Anfang an.
So, das soll es erstmal gewesen sein.

Vielen Dank fürs Lesen.
S.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 22.04.2012 01:42
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi S,

willkommen hier im Forum.

Was mir persönlich auffällt: Du versuchst hier sehr neutral über das (sicherlich nicht leichte) Leben mit einem Partner, 2 Kindern und einer Ex zu berichten. Man merkt aber schon zwischen den Zeilen, dass Dir die Situation verständlicherweise nicht wirklich in den Kram passt.

Wichtig ist es auch für Dich, Deine Rolle in dem ganzen Spiel zu definieren. Nach Deiner Schilderung hat sich der KV von seiner Frau getrennt. Und da bleibt nicht viel Phantasie, dass er das wahrscheinlich für Dich getan hat. Dies zu tun steht natürlich jedem frei. Was dabei im Vorfeld passiert ist, ob Du ihn zu der Trennung "motiviert" hast etc. lesen wir hier nicht. Natürlich ist das jedem seine Angelegenheit, aber ich persönlich nehme solche Partner auch mit in die Pflicht, da man auch mit rosa-roter Brille noch eine Situation einschätzen sollte. Für den Betroffenen, hier die KM, ist sowas in der Regel auch nicht einfach. Mehr als "neutrale Freundlichkeit" wirst Du von ihr nicht erwarten können.

Dies war die Voraussetzung dafür, dass mein Lebensgefährte dem Umzug zustimmte.

Dies ist leider falsch. Wir haben Freizügigkeit in die Deutschland. Die Exe kann mit ihren Kindern auch nach Sylt oder sonstwo hinziehen, wenn sie es möchte. Der KV hat hier kein wirksames Mitsprache- oder
Entscheidungsrecht.  

Deutlich wird in Deinen Schilderungen, dass Dein Partner mit seiner Exe noch viel kommuniziert und "viel für sie getan hat". Das ist im Sinne der Kinder sicherlich positiv. Aus der Forenerfahrung weiss man aber auch, dass viele KVs hier den Bogen auch zu Lasten der neuen Partnerin überspannen, vielleicht noch herzhaft über Sprüche der Exe lachen etc. Hier liegt es auch an Dir, Deinem Partner Deine Wünsche zu vermitteln.
Wenn die Exe nicht mehr fahren möchte, könntet ihr das höchstens über einen Gerichtsbeschluss regeln lassen. Ob Euch das Wert ist, müsst ihr zusammen entscheiden. Du hast Dich halt auch für einen Partner mit 2 Kindern entschieden - das damit alle 2 Wochenenden nicht nur Du im Mittelpunkt stehst, war auch im Vorfeld klar.

Dazu kommt ein Thema was hier noch nicht angesprochen wurde. Bei Deinem Altersunterschied ist bei Dir sicherlich auch Kinderwunsch vorhanden. Wie steht Dein LG dazu? Im Regelfall sind die finanziellen Möglichkeiten so schon angespannt genug. Auch dieses Thema sollte zwischen zwei Partnern geklärt und durchgerechnet sein - ansonsten droht hier dann die nächste Überraschung.

dass die Tochter seit gut 6 Monaten einen 19jährigen Freund hat, zu dem sie auch eindeutig sexuellen Kontakt hat

Das Mädel scheint alt genug dafür zu sein und kann mit ihrem Freund auch diese Erfahrungen machen. Sehe ich persönlich kein Problem mit, solange dies verantwortungsvoll geschieht.

Ansonsten kann ich auch am Verhalten der Exe nicht viel negatives erkennen, ehrlich gesagt. Ich sehe z.B. keinen Umgangsboykott, eine beliebte Maßnahme der Exen. Das die größere Tochter langsam andere Interessen hat, ist aus meiner Sicht hinzunehmen. Trotzdem sollte auch hier nicht aufgegeben werden, den Kontakt zu halten. Warum ladet ihr den Freund nicht mal mit ein zu Euch?

Als KV der von seinen Kindern getrennt lebt, ist er zum Kindesunterhalt verpflichtet. Daran gibt es auch nichts zurütteln. Auch hat die KM einen Anspruch auf einen Titel. Auch das ist absolut in Ordnung. Und das sie die Zahlpflicht durchsetzt auch. Denk vielleicht einmal selber darüber nach, wenn Du vielleicht ein Kind mal von Deinem LG erwartest und ihr Euch trennen solltet. Nein? Das kommt niemals vor? Dann würde es dieses Forum nicht geben - und Du würdest als betroffene KM genauso handeln, wenn Du aufeinmal mit 500-600 Euro weniger da stehen würdest, weil der "feine Herr" nicht zahlt.

Mein Tipp: Überleg Dir auch mal selber, was Du von Deiner Zukunft erwartest und ob Du auch für Deine Zukunftsplanung bereit bist, diese "Bürden" noch über Jahre zu tragen und selber in der Situation glücklich bist. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 15:12
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Zitat
Dies war die Voraussetzung dafür, dass mein Lebensgefährte dem Umzug zustimmte.

Dies ist leider falsch. Wir haben Freizügigkeit in die Deutschland. Die Exe kann mit ihren Kindern auch nach Sylt oder sonstwo hinziehen, wenn sie es möchte. Der KV hat hier kein wirksames Mitsprache- oder
Entscheidungsrecht. 

Nee, das war sogar richtig, denn die TO sprach von "Exfrau" und da ist grundsätzlich davon auszugehen, dass GSR mit gABR besteht und er Vater dem Umzug seiner Kinder (nicht dem der Ex) schon zustimmen muss.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 15:42
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Aber faktisch verhindern kann er nichts - deshalb "wirksames" 😉 LG Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 22.04.2012 16:02