Hilfe, meine Frau t...
 
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Hilfe, meine Frau trinkt, und wir sind die Verlierer

 
(@frodo60)
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Hallo, ich wende mich an euch, weil ich nicht mehr weiter weiss. Obwohl ich bin mir eigentlich gar nicht sicher, ob das hier eigentlich hin gehört.
Meine Frau trinkt regelmäßig Wein, so ca. 1,5 bis 2 Liter am Tag. Fängt morgens schon an. Schön über den Tag verteilt fällt es nicht so auf. Das geht jetzt seit ca. 5 Jahren so mit steigender Tendenz.
Wir haben 2 Kinder im Alter von 15 ( Sohn ) und 9 Jahren (Tochter). Meine Frau hatte vor einigen Jahren ein paar aussereheliche Beziehungen und wollte mich auch los werden. Erst als ich vor 2 Jahren auch jemand hatte war ich mit der Trennung einverstanden.
Doch dann ging der Terror erst richtig los!
Sie wollte mich als sicheren Hafen nicht verlieren und hatte sogar einige Selbstmordversuche und einen psychiatrischen Klinikaufenthalt hinter sich. Eine Eheberatung riet zur „Trennung auf Zeit“ um die Dramatik aus der Situation zu nehmen und Zeit zur Wiederannäherung zu geben.
Ich hatte mir dann eine Wohnung genommen. Nach ca. 6 Monaten hatte meine Frau wieder eine Beziehung. Ich merkte, dass ich auf einmal auf der Verliererseite war. Kinder weg. Haus weg. Und jede Menge Unterhalt zu zahlen. Meine Frau triumphierte. „Siehst du, das hast du nun davon, aber ich gebe dir die Chance zurückzukommen“ Natürlich zu ihren Bedingungen.
Nun lebe ich wieder da, das Trinken ist schlimmer geworden. Jeden Tag Vorwürfe, weil ich die unmöglichen Bedingungen nicht einhalten kann. Sie merkt, dass ich nicht aus Liebe zu ihr zurückgekommen bin. Und die finanziellen Forderungen kann ich auch nicht einhalten.
Was ich auch tue, wir, die Kinder und ich sind auf der Verliererseite.
Und sie wird für ihren Alkoholmissbrauch belohnt.
Was nun?

It's a womans world

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 20.12.2004 11:24
(@papa-nico)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Frodo!

Ist schon eine heftige Geschichte. Die Trinkerei kannst du eigentlich nur bekämpfen, wenn du ihr klarmachst, dass es so nicht läuft! Manchmal hilft nur eine Schock-Therapie. Sicher ist die Situation, immer der Verlierer zu sein, nicht gerade die bessere Alternative. Aber so machst du dir und den Kindern das Leben schwer.

Vielleicht könnt ihr zusammen professionelle Hilfe einbeziehen. Dazu gehört die Einsicht von ihr, worauf du schon mal hinarbeiten kannst. Wenn sie aber abblockt, musst du klare Verhältnisse schaffen. Ich denke schon, dass der Zustand mit ihrer Alkoholsucht (mit den Maßen ist es Sucht) dazu führen könnte, dass ihr letztendlich das Sorgerecht entzogen werden kann. Dann würde ich schon mit solchen Maßnahmen arbeiten.

Denkst du, dass es so weitergehen kann? Ich würde es nicht lange dulden. Dann lieber ein paar Verluste hinnehmen, dafür aber für die Kinder gekämpft und dessen Wohl erreicht. Klingt sicher hart, aber so ist es leider!

Grüße
Nico

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)

AntwortZitat
Geschrieben : 20.12.2004 11:51
 Uli
(@Uli)

Hallo Frodo,

ich würde vertrauensvoll den Kontakt zum Sozialmedizinischen Dienst suchen. Ich denke die dort tätigen Sozialarbeiter und ggf. auch der zuständige Amtsarzt werden Dir dort weiterhelfen können. Ich meine ein über 5 Jahre laufender Alkoholabusus wäre im Zweifel labordiagnostisch nachweisbar.

LG Uli

AntwortZitat
Geschrieben : 20.12.2004 12:08
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hey Frodo,

nicht das was du hören möchtest, doch das einzig richtige:

Dokumentiere ärztlich und behördlich ihre Sucht und schmeiss sie anschließend raus. Das ist Teil deiner elterlichen Verantwortung den Kindern gegenüber.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 20.12.2004 12:13
 ML
(@_ml_)
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Hallo Frodo,

das ist schrecklich. Deine Frau wird nie Dir zu Liebe das trinken aufhören.
Ich rate Dir, trenne Dich, frage Deine Kinder, ob sie mit dir mitgehen. Alkoholiker hören vielleicht erst dann auf, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Die meisten werden rückfällig. Angehörige müssen meistens auch eine Therapie machen, da sie unbewusst und ungewollt in den Coalkoholismus hineingeschlittert sind.

Meine Mutter war und ist Alkoholikerin, seit ich denken kann. Bewusst war mir das, als ich ca 10 Jahre alt war. Es war wirklich schlimm, da sie nie berechenbar war. Ich habe das erst Ende Zwanzig so richtig aufgearbeitet. Wenn sie sich droht, umzubringen, dann lass sie drohen, du bist nicht dafür verantwortlich, schon gar nicht für ihr leben.

Herzliche Grüße

Monika

AntwortZitat
Geschrieben : 26.12.2004 17:26
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

frage Deine Kinder, ob sie mit dir mitgehen.

Nenene, da wird nicht gefragt! Was, wenn die Kinder bei der KM bleiben wollen? Soll er sie tatsächlich bei ihr lassen/sie ihr mitgeben? Dann würde er ihr erziehungsfähigkeit bescheinigen und sich selbst verantwortungslosigkeit.

Again: Setz sie vor die Tür und gut ist.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 26.12.2004 19:53
(@timburon)
Schon was gesagt Registriert

Hai,

habe sechs Jahre mit einer Alkoholikerin zusammengelebt (verheiratet und 2 Kinder).
Als Angehöriger lebt man in der sogenannten Co-Abhängigkeit. Und Du kannst nichts machen! Schlag es Dir aus dem Kopf! Entweder sie wird trocken, von alleine zzgl. professioneller Hilfe oder sie bleibt so. Für Dich gibt es, so hart es klingt, nur zwei Alternativen:
1. Du findest Dich mit der Situation ab
2. Du gehst Deine eigenen Wege
Es gibt keine Alternative. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Wenn sie vom Dach springen will, bitte, es klingt hart aber es ist dann gelöst. Denke an Dich. Das Einzige was wichtig ist bist Du selbst. Dann Deine Kinder, ihnen kannst Du nur helfen, wenn Du Dir selbst über die Situation im Klaren bist.
Ich schreibe gerade über meine eigene Coabhängigkeit ein Buch. Wenn Du willst, können wir weiterdiskutieren. Ich kann Dir Selbsthilfegruppen und und Tipps empfehlen.

"VOGLIO IL MONDO, VOI SCENDERE!" (Haltet die Welt an, ich will austeigen!)

Timburon

AntwortZitat
Geschrieben : 26.12.2004 21:27
(@frodo60)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Timburon und alle Anderen,
erst mal danke für eure Antworten.
Ich habe mich mit der Situation abgefunden und gehe meine eigenen Wege soweit mir Zeit und Raum dafür bleibt. Die Gefahr des Suizids ist seit der Therapie vorüber. Ich muss erst mal sehen wie es weitergeht. Ich versuche hier zu Hause alles am Laufen zu halten und für meine Kinder da zu sein. Wobei ich aufpassen muss, daß ich den Beiden nicht zu viel Aufmerksamkeit und Liebe schenke. Ich merke, daß grad die Kleine (9) sehr viel Aufmerksamkeit braucht und viel meine Nähe sucht. Sie kommt im Januar für 8 Wochen in eine Kinderkur ( Psyche). Der Große (14) ist schon kaum noch zu Hause, übernachtet grad jetzt auch in den Weihnachtsferien viel bei seinem Freund.
Nennt man das Coabhängigkeit was ich mache? Kann sein. Ich würde gern mehr darüber erfahren. In einer Gruppe zugehem habe ich mich noch nicht getraut. Im Moment ist die Situation zwar nicht schön aber erträglich. Ich habe Angst etwas zu verändern was alles vielleicht schlimmer machen würde. Ich sehe hier auf den Seiten wie schlimm es grade Väter haben die um ihre Kinder kämpfen. Und wie deutsche Gerichte in Bezug des Sorgerechtes entscheiden, auch wenn die KM Alkoholikerin und suizidgefährdet ist, kann ich hier zu Genüge lesen.
Ich hätte Angst, bei einer Trennung meine Kinder im „Kampfgetümmel“ ganz zu verlieren.
Jo

It's a womans world

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Themenstarter Geschrieben : 28.12.2004 08:52
(@papa-nico)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Frodo!

Ich habe Angst etwas zu verändern was alles vielleicht schlimmer machen würde.

Die Angst vor Veränderungen kennen wohl die meisten! Aber es ist halb so schlimm. Nur die Veränderungen haben die Menschheit weitergebracht - kram in den Geschichtsbüchern... Man will am liebsten alles so lassen, wie es läuft, aber in deinem Fall rate ich dir dringend zur Trennung. Tu' es den Kindern zu Liebe. Sie brauchen keine Mutter, die sich betrinkt und dann mit Suizid droht!

Ich hätte Angst, bei einer Trennung meine Kinder im „Kampfgetümmel“ ganz zu verlieren.

Sind ok, deine Gedanken. Aber bei der Situation, wie du sie beschreibst, sehe ich das ganz positiv. Du kannst nachweisen, was mit ihr los ist, dann bekommst du die Kids! Mach dir lieber ein paar Gedanken, dass die Kinder unter dem Streß einer Trennung so wenig wie möglich leiden müssen - sei für die da! Sei der Vater mit ganzem Herzen!!! Schlimm genug, dass deine Tochter zur Psychotherapie muss - so schlimm ist es doch schon. Der kleine braucht deine Aufmerksamkeit, er hängt an dir! Deshalb: Gib ihnen ein ruhiges und umsorgtes Leben und trenne sie und dich von dieser Frau!

Liebe Grüße und viel Kraft dafür
Nico

Der eine wartet, daß die Zeit sich wandelt.
Der andere packt sie kräftig an - Und handelt.
(Dante)

AntwortZitat
Geschrieben : 28.12.2004 11:24
(@timburon)
Schon was gesagt Registriert

Hai,

also, die Selbsthilfegruppen sind nicht so schlimm. Z.B. die Al-anons gibt es in fast jeder STadt. Dort sitz man beiander, erzählt von seinen Problemen wird gehört und hört zu. Das tut gut, jeder hat ähnliche Erfahrungen, keiner macht Dir Vorschriften oder belächelt Dich. Das ist sehr gut.

Und wie es schon hieß, nur durch Veränderungen ändert sich wirklich etwas. Ich habe auch immer geglaubt, es so halten zu müssen, die Familie und so weiter. Mir ging es nach der Trennung 100% besser, den Kindern sowieso. Leider aber ist der Kampf um die Kinder auch in eindeutiger Situation schwer. Aber wenn Du schon mal Dich gewonnen hast, dann kannst Du den Kindern auch mehr geben! Und sie brauchen Dich!

Timburon

AntwortZitat
Geschrieben : 28.12.2004 13:41




 biga
(@biga)
Registriert

Hi Frodo,

Deine Angst vor Veränderungen, die alles noch schlimmer machen können in alen Ehren, aber wenn Du alles so beläßt wie es momentan ist, dann stehst Du irgendwann vor Dir selbst und fragst Dich, warum habe ich damals nichts getan.

Was soll den noch passieren, neben dem was schon ist? Kann es für Dich und die Kinder noch schlimmer werden? Die Fragen verstehe ich. Aber ist es nicht manchmal so, dass wir uns in unserer Phantasie Dinge ausmalen wie se sein könnten oder sein sollten und dann kommt alles anders als man denkt?

Vielleicht wäre das ja hier auch so. Du könntest doch mal eine Liste für dich machen, was du befürchtest und dir daneben aufschreiben, wie du denkst dann mit dieser konkreten Situation umzugehen. Wirst sehen, das macht vieles schon einfacher wenn man ein klares Bild von seinen Phantasien hat.

LG
Biga

AntwortZitat
Geschrieben : 28.12.2004 13:55