Dieser Schmerz, mein Herz zerschellt
Dieser Schmerz, meine Seele fällt
Dieser Schmerz, was soll ich jetzt bloß tun.
Ich bin hier ganz allein.
Ich hör meine Seele schrei'n
Sie sagt: so geht es nicht mehr
Refrain:
Wenn Wut und Trauer aufeinander prallen
Zwei Gegensätze, eine große Kraft
Ich kann nicht mehr.
Ich will nicht mehr
Ich würd gern bei Dir sein.
Ich kann nicht mehr.
Ich will nicht mehr
Ich würd gern bei Dir sein.
Man versperrt mir meinen Weg
Und ich, ich geb mich hin
In mein Bett ich mich leg
weiß nicht mehr, wer ich bin
Ich will Dich nicht verliern
Die Wahrheit wüsst ich gern
Wem soll ich noch vertraun?
R. : Wenn Wut und Trauer...
Zu viele Lügen stapeln sich.
Du denkst, ich verrate Dich
Ich habe so viel falsch gemacht
Was soll ich jetzt bloß tun?
Ich kann nicht einfach ruhen
Verstecke mein wahres ich
Bitte verletz mich nicht.
Du kannst mir nicht verzeihen
Ich bring Dich nur zum Weinen
Ich würd so gerne nicht mehr sein
R. : Wenn Wut und Trauer...
Worte lösen nicht
Die Probleme stapeln sich
Ich verlasse mich
Ich kann doch selbst nicht mehr
Ich will, ich will nicht mehr
Ich glaube, ich bringe es zu Ende
R. : Wenn Wut und Trauer...
Nun ist es gleich soweit
Ich spüre wie ich reit
In den Himmel
Ohne Probleme
Erst sehe ich rot,
Dann sehe ich schwarz
Mein Körper verbleibt allein.
Das hat meine Tochter (im Dezember 12 geworden) dieses Wochenende bei mir geschrieben.
Ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll.
Hi yama,
wie fühlen sich die Zeilen für Dich an?
Was ist vorgefallen?
Erster Liebeskummer?
Streit mit Papa, Mama?
DU bist sehr traurig, wenn das Kind geht?
Nach solchen Zeilen wurde ich mein Kind wortlos in den Arm nehmen und ganz fest drücken.
W.
moin,
da war SCHON mal ein Hilfeschrei.
Mit meiner Großen ist es mittlerweile soweit, dass sie kurz vor Weihnachten einfach von zuhause abgehauen ist. Ich musste dann meiner Tochter erklären, dass sie nicht bei mir bleiben kann.
Jetzt wieder einer......
warte nicht auf den nächsten!
Moin yama,
ich würde diese außergewöhnlich klaren und deutlichen Zeilen sehr ernst nehmen und sogar erwägen, dieses gefährlich verzweifelnde Kind nicht mehr gehen zu lassen. Ein solcher Schritt muß allerdings sehr gut überlegt und abgesichert werden.
W.
Hi,
Bin auch der Meinung, dass Du diese Zeilen sehr ernst nehmen solltest.
Mit 12 steht sie am Beginn der Pubertät, wo sich für sie sowieso alles ändert und sie sich selbst nicht mehr kennt.
In dieser Phase stürzen die Kids häufig von Natur aus in eine Depression, die teilweise auch sehr heftig ausfallen kann. In Zusammenhang mit Trennung und /oder Streit der Eltern kann das echt gefährlich werden, weil das Kind dann jeden Halt verliert.
Und das schreibt Deine Tochter auch ganz klar: Sie verliert sich selbst und hat eindeutige Selbstmordgedanken, weil sie keinen anderen Ausweg mehr sieht.
Sie quält sich mit Selbstvorwürfen und fühlt sich schuldig dafür, dass jemand anderes (Du? ihre Mutter? ihr Freund?) leidet.
Das Kind braucht so rasch wir möglich Hilfe.
Sie braucht eine stabile Bezugs- und Vertrauensperson, wo sie keine Schuldgefühle haben muss und jemanden, der sie in dieser Phase der extremen körperlichen und psychischen Veränderung unterstützt und ihr Sicherheit gibt.
Habt ihr die Möglichkeit, dass sie ev. professionelle Hilfe bekommt (Therapie?)?
Ev. solltet ihr auch mit dem Jugendamt und / oder mit einer Vertrauenslehrerin sprechen.
Und am allerbesten wäre natürlich, wenn Du und die Mutter jetzt mal alles andere vergessen könntet um eurer Tochter zu helfen!
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)
Mit 12 steht sie am Beginn der Pubertät, wo sich für sie sowieso alles ändert und sie sich selbst nicht mehr kennt.
In dieser Phase stürzen die Kids häufig von Natur aus in eine Depression, die teilweise auch sehr heftig ausfallen kann. In Zusammenhang mit Trennung und /oder Streit der Eltern kann das echt gefährlich werden, weil das Kind dann jeden Halt verliert.
Was soll ich nur tun?
Meine E-Mails an die Mutter bleiben unbeantwortet. Es gibt auch sonst keinen Grund für mich, anzunhemen, wir könnten irgendwie als Eltern miteinander reden.
Das Jugendamt interessiert sich nicht: O-Ton "Wir sind nicht dafür da, ihre elterlichen Probleme zu lösen"
Das Gericht - da sag ich lieber gar nichts dazu
Mediation - Wurde letztes Jahr durchgeführt, ohne Ergebnis. Meine Ex hat es abgebrochen und will die Mediatorin wechseln, weil sie angeblich "nicht kompetent genug" sei.
Seitdem meine Tochter kurz vor Weihnachten ausgerückt ist, haben Mutter und Tochter kaum ein Wort miteinander gewechselt.
Ich musste sie damals zurückschicken, auch wenn es mir wahnsinnig schwer gefallen ist.
Die Kraft der Worte hat mich, als ich es gelesen hatte, umgehauen.
Ich habe mit meiner Tochter geredet und Ihr ziemlich wörtlich folgendes gesagt: "Du bist in Ordnung so wie du bist. Zweifel an Deinen Taten, nicht an Deiner Person"
Sie hat furchtbar geweint, aber ich glaube es war ein befreiendes Weinen.
Zum Schluss habe ich Ihr noch aufgetragen, das sie mich anrufen soll, wenn sie zweifelt. Ich hab leider keine Möglichkeit sie zu erreichen, weil Internet und Handy von der Mutter "konfisziert" wurden.
gruss,
yama
hi
Ich sehe es auch als einen Hilferuf, recht dramatisch. Ob sie ein dramatisierender Typ ist, weißt du besser.
eins verstehe ich nicht:
Zweifel an Deinen Taten
was tut sie denn zweifelhaftes?
Wann siehst du sie wieder, und kannst du ihr dann die Möglichkeit geben, bei so einem Krisentelefon anzurufen? Vielleicht hilft ja eine neutrale Person besser weiter?
Auf jeden Fall, auf sich beruhen lassen würde ich so etwas nicht.
Nimm sie ernst, sie hat dich diese Worte ja nicht ohne Grund finden lassen?!
ligr ginnie
Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist
Das Jugendamt interessiert sich nicht: O-Ton "Wir sind nicht dafür da, ihre elterlichen Probleme zu lösen"
Also wenn ich den Text lese,
Ich kann doch selbst nicht mehr
Ich will, ich will nicht mehr
Ich glaube, ich bringe es zu EndeNun ist es gleich soweit
Ich spüre wie ich reit
In den Himmel
Ohne ProblemeErst sehe ich rot,
Dann sehe ich schwarz
Mein Körper verbleibt allein.
klingt das für mich nach Suizidgefahr. Ich würde das dem Jugendamt gegenüber auch so deutlich machen (Schutzauftrag nach § 8a Abs. 1 SGB VIII?). Alles andere ist aus meiner Sicht grob fahrlässig.
Viele Grüße,
MalteW
moin,
lies mal hier:
ich habs mal durchgehalten, das zu lesen, nochmal nicht mehr...
(...)
Das Jugendamt interessiert sich nicht: O-Ton "Wir sind nicht dafür da, ihre elterlichen Probleme zu lösen"
(...)
Das ist frech und rechtswidrig. Nach § 16 und § 17 SGB VIII ist ua genau DAS die Aufgabe des Amtes.
Das spielt sich doch nicht etwa in Hamburg ab, wo unter den Augen des Jugendamtes Kinder in Serie zu Tode kommen?
Wenn Du merkst, daß diese suizidalen Signale nicht abnehmen, die KM unzugänglich bleibt, dann könntest Du eine Gefahrenmeldung ans JA (§ 8a SGB VIII) schicken und/oder bei Gericht gleich ein Prüfungsverfahren nach § 1666 BGB anregen.
Laß die Mutter aus dem Spiel. Fokussiere auf das offenbar selbstgefährdete Kind!
Ich würde da nicht lange fackeln.
Versuche zudem mehr Zeit mit Deiner Tochter zu verbringen und sie so direkt zu unterstützen.
Wann wirst Du sie wiedersehen?
W.
Hi,
bei sowas würde ich auch dazu raten, tätig zu werden. Hier kann ja auch mal die Tochter selbst mit zu einem Gespräch beim JA kommen und ihre Sicht der Dinge darstellen.
Man sollte schon aufpassen mit sowas. Auch wenn man nicht gleich den Suizid reininterpretieren muss, drücken ja solche Zeilen schon etwas aus. Ausserdem versuchen sich gerade manche Mädels in der Altersklasse auch mal am Ritzen um so "den Druck abzubauen und wieder etwas fühlen zu können". Auch auf solche Anzeichen solltest Du mal achten bzw. mal Rat beim Jugendpyschologen einholen. Gruß Ingo
Hi
Ich würde das nicht überbewerten und keine Krisensitzung einberufen.
Meine Schwester hat in dem Alter auch solche Texte geschrieben und sie ist in einer ''intakten'' Familie aufgewachsen.
Damals gab es allerdings noch kein Internet, sondern nur Poesiealben.
Sprechen und reden mag dem Kind helfen, wird Ihr aber gaaanz schön peinlich werden.
Gruss Wedi
Meine Schwester hat in dem Alter auch solche Texte geschrieben und sie ist in einer ''intakten'' Familie aufgewachsen.
Ich kann mich selbst noch an meine eigene Pubertätszeit erinnern, da gehen schonmal solche Gedanken durch den Kopf. Nach dem Motto: "Jetzt nehm ich einfach mal das Küchenmesser und ersteche mich damit und dann werdet ihr erst merken, wie ungerecht ich mich behandelt fühle, aber dann ist es zu spät..." Solche Gedankenspiele dauerten aber nie länger als vielleicht eine Minute und laut ausgesprochen oder aufgeschrieben habe ich das nie.
Damals gab es allerdings noch kein Internet, sondern nur Poesiealben
Das hier ist eine DIN A4 Seite, beidseitig vollgeschrieben, mit nummerierten "Strophen".
Ich dachte zuerst, das ist vielleicht irgendein populärer Songtext, den ich noch nicht kenne. Googeln nach einzelnen Phrasen ergab aber keine Treffer, also müssen das die originalen Gedanken meiner Tochter sein.
Sie ist ein sehr sensibles Mädchen, aber kein "dramatisierender Typ". Wenn sie etwas bedrückt, zieht sie es vor zu schweigen.
Hi,
Sie ist ein sehr sensibles Mädchen, aber kein "dramatisierender Typ". Wenn sie etwas bedrückt, zieht sie es vor zu schweigen.
Grade dann würde ich diese Zeilen wirklich ernst nehmen.
Panik ist nicht angebracht, sondern ruhiges und überlegtes Vorgehen.
Die anderen haben ja schon konkrete Vorschläge gebracht, bzgl. Kontakt zum JA mit den entsprechenden Paragraphen als Grundlage - mach das so rasch wie möglich.
Und laß unbedingt die KM aus dem Spiel, wenn Du mit dem JA sprichst!
Keine Elternprobleme reinbringen, keine Vorwürfe gegen die Ex und keine Anschuldigungen.
Deine Botschaft muss sein: Ich mache mir große Sorgen um unsere Tochter und bitte das JA, ihr zu helfen!
Und wenn Du da keinen Erfolg hast, versuch ev. mit der Schule Kontakt aufzunehmen.
Gibt es da sowas wie einen Vertrauenslehrer?
Jemanden, der mit der Tochter sprechen könnte?
Ansonsten - wie auch schon geschrieben wurde - ist das Krisentelefon sicher eine gute Idee.
Oder andere Hilfsangebote, ev. von sozialen oder kirchlichen Einrichtungen (ich bin z.B. in einer Baptistengemeinde, wo es ausgebildete Lebensberater gibt, die für jeden da sind, egal welcher Glaubensgemeinschaft dieser Mensch angehört bzw. auch wenn er überhaupt nicht gläubig ist, wird einfach geholfen - vielleicht gibt es in eurer Nähe auch solche Angebote?)
Das wichtigste in dieser Situation ist, dass eure Tochter Hilfe bekommt und das heißt, Du mußt dich jetzt rasch erkundigen, wo sie diese bekommen kann!
Ich denke, es ist besser, diesen Hilferuf mal etwas zu ernst zu nehmen und dann zu erkennen, dass es "nur" mit der Pubertät zu tun hat, als umgekehrt...
lg
vj
Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)